Erklärung Dominus Iesus - Reaktionen

- Die Augenwischertatktik der V2-Genossen ist erfolgreich -
(Kirche zum Mitreden, 21.09.2000)

Sofort nach Lektüre der Erklärung Dominus Iesus vom 05.09.2000 haben wir einen Text verfasst, der auf die teuflische Inspiration dieser Erklärung hinweist. Unsere Prognosen darüber, welche Auswirkungen die DJ-Erklärung haben wird, haben sich in vollständiger Weise bestätigt: Diese Erklärung hatte nur den Sinn, die antichristliche Revolution weiter voran zu treiben, und dies ist vollauf gelungen. Im Prinzip liegt der Fall hier ähnlich wie die "Laieninstruktion".

Wir stellen deshalb Ausschnitte aus den jüngsten Ausgaben von Radio Vatikan, das seit der Ausgabe vom 13.09.2000 mal wieder im Dornröschenschlaf liegt, zusammen, die verschiedene Reaktionen zum Thema haben; die Ausgabe vom 13.09.2000 erwähnt die DJ-Erklärung gar nicht mehr. Diese Nachrichten waren nicht immer zu Anfang der Ausgaben und auch nicht immer direkt hintereinander positioniert. Doch allein aufgrund des sehr erheblichen Umfangs sollte bereits klar sein, welch hohe Bedeutung dieser Erklärung beigemessen wird. Hier also die vollständige, unveränderte Zitierung der RV-Texte:


RV 05.09.2000

Der Vatikan hat in einer Erklärung der Glaubenskongregation beliebigen religiösen Pluralismus abgelehnt und die Stellung Christi sowie der katholischen Kirche hervorgehoben. In dem Dokument mit dem Titel "Dominus Iesus - Über die Einzigkeit und Heilsunivsersalität Jesu Christi und der Kirche" wird die pluralistische Religionsphilosophie der jüngeren Zeit zurückgewiesen. Sie stelle die Einzigartigkeit Jesu Christi in Frage und erkenne allen Religionen einen nahezu gleichen Status bei der Heilsvermittlung zu, schreibt der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Ratzinger, in der heute vorgestellten Erklärung. Darin bekräftigt er zugleich den Rang der katholischen Kirche: es gebe nur eine einzige Kirche Christi, die in ihrer Fülle nur in der katholischen Kirche fortlebe. Mit dem christlichen Glauben seien alle Ansätze unvereinbar, die die Fülle und Endgültigkeit der Offenbarung Jesu Christi verschleiern. Das geschehe, wenn sie als unvollkommen oder ergänzungsbedrüftig hingestellt werde. Die Erklärung betont: Jesus Christus ist nicht nur eine historische Gestalt, die Göttliches geoffenbart hat, die aber durch andere Heilsgestalten ergänzt werden muss. Jesus Christus ist vielmehr das ewige Wort, das Mensch geworden ist. Er ist Erlöser und Mittler für alle Menschen. Es gibt nur die eine Heilsordnung des einen und dreifaltigen Gottes, die ein für alle Mal im Geheimnis der Menschwerdung, in Tod und Auferstehung des Sohnes Gottes den Menschen mitgeteilt wird. Über die Frage, w i e das Heil Jesu Christi zu den Menschen in anderen Religionen gebacht wird, müsse weiter von Theologen nachgedacht werden. Weiter heißt es: Christus selbst ist in der Kirche gegenwärtig. Sie ist untrennbar mit ihm verbunden. Wie es nur einen einzigen Jesus Christus gibt, so gebe es auch nur einen einzigen Leib Christi. Nach fester Glaubensüberzeugung der katholischen Kirche ist dieser Leib Christi in der katholischen Kirche verwirklicht, auch wenn er nicht mit ihr identisch ist. Außerhalb ihres Gefüges aber sind vielfältige Elemente der Heiligung. Weiter heißt es, die katholische Kirche könne nur diejenigen christlichen Gemeinschaften als „Kirche" anerkennen, deren Bischöfe in apostolsicher Sukzession stehen und die volle Wirklichkeit der Eucharistie haben. Als eigentliche Schwesterkirchen könnten daher nur die orthodoxen Kirchen bezeichnet werden.

Reaktionen auf das vatikanische Dokument
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Karl Lehmann, hat die vatikanische Erklärung als Orientierungspunkt für einen "gedeihlichen Dialog mit den nichtchristlichen Religionen" bezeichnet. Interreligiöser Austausch könne nur gelingen, wenn - so Lehmann wörtlich - "wir nichts von dem ablehnen, was in anderen Religionen heilig und wahr ist, gleichzeitig aber die Wahrheit unseres eigenen Glaubens nicht verschweigen". Es gehe um eigene Selbstachtung ohne Hintanstellung eigener Überzeugungen, fügte er hinzu. Der Münchener Dogmatiker Ludwig Müller erklärte, die im vatikanischen Dokument angesprochene Diskussion über Religionspluralismus werde auf breiter Basis geführt. Rom äußere sich zu eine sehr aktuellen Problematik. Das Aufkommen von religiösem Pluralismus sei auch in Globalisierung und weltweitem Tourismus begründet, erläuterte Müller, der der Internationalen Theologenkommission im Vatikans angehört. Dabei bestehe die Gefahr, das Gemeinsame zu sehr zu betonen. Der Weltrat der Kirchen in Genf hat die Vatikan-Erklärung bedauert. Es sei eine Tragödie, wenn das gemeinsame Zeugnis der Kirchen in der Welt durch Diskussionen der Kirchen über ihren jeweiligen Status und ihre Autorität verdunkelt werde. Als Rückschlag für die Ökumene bezeichnete die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) das Papier "Dominus Jesus". Die Zeichen aus Rom stünden auf Stillstand, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock. Das Dokument der Glaubenskongregation verfestige das traditionelle Selbstverständnis der römisch-katholischen Kirche. Nach Ansicht der EKD werden in den Passagen zur Einzigkeit und Einheit der Kirche die römisch-katholische Kirche und Jesus so nah aneinander gerückt, dass diese Aussagen für andere Kirchen nicht akzeptabel seien. Auch die Anglikaner kritisierten das vatikanische Schreiben. Nach britischen Medienberichten tadelte deren Primas, der Erzbischof von Canterbury George Carey, dass die katholische Kirche den Anglikanern den volen kirchlichen Charakter abspreche. Dabei reflektiere die vatikanische Erklärung nicht ausreichend das "tiefere Verständnis", das in den vergangenen 30 Jahren im ökumenischen Dialog erreicht worden sei. Die anglikanische Gemeinschaft akzeptiere nicht, dass ihre Ordnung des geistlichen Amtes und ihre Eucharistie in irgendeiner Weise defizitär sein sollen, so Carey. Sie glaube von sich selbst, ein Teil der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche Christi zu sein.

RV 06.09.2000

Die katholischen Bischöfe der Schweiz sehen in dem vatikanischen Dokument "Dominus Iesus" zur Einzigartigkeit und Einheit der Kirche einen "Ansporn zu weiteren ökumenischen Zusammenarbeit". Der Text helfe, die eigene Position neu zu formulieren und den Dialog mit der reformierten Kirche in Klarheit weiterzuführen, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz. Das Schreiben sei keine Zurücknahme der Ökumene durch Rom.

Der ökumenische Rat der Kirchen hat die Erklärung des Vatikans zur Heilsuniversalität der Kirche bedauert. In einer ersten Stellungnahme heißt es: es sei eine Tragödie, wenn das gemeinsame Zeugnis durch Diskussionen der Kirchen über ihren jeweiligen Status und ihre jeweilige Autorität verdunkelt würden. Und weiter: Zum dritten Jahrtausend sei ein glaubwürdiges Zeugnis nötig.

Die Vereinigte Evangelisch-lutherische Kirche warnt vor zu aufgeregten Reaktionen nach dem neuen Vatikan-Dokument. Ihr Catholica-Beauftragter Landesbischof Johannes Friedrich hat darauf hingewiesen, daß es sich nicht um eine Enzyklika oder um ein Dogma handle, sondern eben nur um die Erklärung der Glaubenskongregation. Im Gegensatz dazu meinte die Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann, wer Kirche sei entscheide nicht die Glaubenskongregation, sondern die Bibel.

Die alt-katholische Kirche bewertete die Vatikanerklärung als schwerwiegendes Hindernis für die Ökumene. Mit dem Dokument dürften "einstweilen alle Hoffnungen auf einen inhaltlich ausgewogenen, vom Geist der Partnerschaft bestimmten Dialog mit Rom" begraben sein, sagte der Bischof der Alt-Katholiken in Deutschland, Joachim Vobbe. Es werde immer deutlicher, dass die römisch-katholische Kirchenzentrale nur eine Ökumene anstrebe, die andere Kirchen unter die päpstliche Oberherrschaft bringen wolle.

Als Gefahr für den jüdisch-christlichen Dialog hat der Vorsitzende der jüdischen Gemeinden Italiens, Amos Luzzato das neue Vatikandokument bezeichnet. Teile der Kirche wollten offenbar Bedingungen schaffen, die den Austausch mit den Juden unmöglich machten, so Luzzato gegenüber der Tageszeitung "La Stampa". Die Existenz Jesu werde auch im Talmud erwähnt, das Problem sei die Frage nach seiner Göttlichkeit.

RV 07.09.2000

Trotz ihrer Kritik an der Vatikan-Verlautbarung Dominus Jesus will die Evangelische Kirche in Deutschland die ökumenische Gemeinschaft mit der katholischen Schwesterkirche weiter voranbringen. Mit großer Dankbarkeit werde auf das in Deutschland von evangelischer und katholischer Kirche erreichte und von allen Beteiligten gewollte Maß an Gemeinsamkeit zurückgeblickt, heißt es in einer heute von der EKD im Anschluß an die Kirchenkonferenz in Halle veröffentlichten Erklärung. Die evangelische Kirche werde weiter dazu einladen, diese Gemeinsamkeit zu erhalten und zu stärken.

Der Trierer Bischof Hermann Josef Spital hat den Zeitpunkt der Vatikan-Verlautbarung „Dominus Jesus" als schwer zu verstehen kritisiert. Er rechne damit, dass es viel Enttäuschung bei denen geben werde, die sich um die Ökumene bemühen, sagte Spital der Zeitung „Trierischer Volksfreund". Doch trotz der Enttäuschung sei es wichtig, im ökumenischen Engagement nicht nachzulassen.

Die römische Erklärung „Dominus Jesus" ist kein Hindernis für die Ökumene sondern eine Erinnerung an die eigene Identität. Dies erklärte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn heute vor Journalisten. Er kündigte an, dass er morgen zu einem klärenden Gespräch mit dem Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirche in Österreich zusammentreffen werde. Das Papier enthalte im Grunde nichts neues im Hinblick auf die Ökumene, betonte der Kardinal und er forderte, die Diskussion über das Schreiben zu „entdramatisieren".

RV 08.09.2000

Reaktionen zum Vatikan-Dokument "Dominus Iesus"
Nach Auffassung des Wiener Alterzbischofs Kardinal Franz König sind die Auseinandersetzungen um das Vatikandokument vor allem auf ein "Sprachproblem" zurückzuführen: Das gemeinsame Glaubensbekenntnis der Christen stehe im Gegensatz zum Toleranzbegriff des gegenwärtigen Sprachgebrauchs, so König gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur. Der moderne Toleranzbegriff gehe davon aus, dass es keine letztverbindliche Wahrheit gebe. Aussagen wie "Universalität des Heils durch Christus" wirkten deshalb auf die Medien provozierend, meinte König. Der Erfurter Bischof Joachim Wanke rief unterdessen alle Christen dazu auf, nicht am ökumenischen Willen der katholischen Kirche zu zweifeln. Das ökumenische Gespräch werde auch nach der Vatikan-Erklärung "Dominus Iesus" weitergehen, betonte Wanke, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ist. Die Glaubenskongregation habe zwar die Aufgabe, Wahrheiten in Erinnerung zu rufen. Er habe jedoch den Hinweis auf die ökumenischen Fortschritte der vergangenen Jahre in dem Dokument aus Rom vermisst, so der Bischof. Auch das Zentralkommitee der Deutschen Katholiken hat den Ton der Erklärung "Dominus Jesus" kritisiert - er setze auf Abgrenzung, so das ZdK in einer Stellungnahme. Die trennenden Unterschiede zwischen den Konfessionen hätten besser als gemeinsam zu lösende Aufgabe gewertet werden sollen.

RV 09. + 10.09.2000

Die Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands vermisst in der vatikanischen Erklärung ökumenische Sensibilität: Sie stößt sich vor allem daran, dass die Glaubenskongregation die eine Kirche Christi nur in der katholischen Kirche voll verwirklicht sieht. Nach Ansicht der Lutheraner sollte die ökumenische Entwicklung zu der Einsicht geführt haben, dass die eine Kirche Jesu vielmehr in der geschichtlichen Gestalt von Kirchen existiere.
Völlig überraschend kam das Dokument für den ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich. Dessen Vorsitzende Christine Gleixner bedauerte vor allem, dass die in den Texten genannten Kirchen die Dokumente nicht vor der allgemeinen Veröffentlichung erhalten hätten. Der Wiener Kardinal Franz König sieht eine Hauptursache für die erhitzte Diskussion weniger im Inhalt als in der Art der Präsentation des Dokuments: Es gehe nicht um einen Machtanspruch sondern um die Wahrheitsfrage. Die Glaubenskongregation habe hier zu Recht der Tendenz einer Nivellierung der Bedeutung Jesu entgegenwirkt, so König. Seiner Ansicht nach hätten die Klarstellungen jedoch gesprächsbereiter formuliert werden können. Der Kärtner Bischof Egon Kapellari widersprach der Auffassung, dass "Dominus Jesus" hinter das Zweite Vatikanische Konzil zurückfalle: Die Erklärung erinnere lediglich an altbekannte Eckdaten katholisch-kirchlichen Selbstverständnisses, meinte er. Auch in der jüdischen Gemeinde Österreichs hält sich laut Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg die Aufregung in Grenzen: Die Glaubenskongregation habe die Aufgabe, "Ordnung im eigenen Haus zu halten", so Chaim. Das sei durchaus verständlich.

Der Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini sieht in der Erklärung "Dominus Jesus" kein Hindernis für die Ökumene. Das Dokument betone ausdrücklich, dass das Heil nicht den Kirchenmitgliedern vorbehalten sei, so der Erzbischof. Klar sei, dass die Rettung sich nicht einfach aus der Zugehörigkeit zu irgendeiner Religion ergebe, sondern aus einem Leben in Liebe, Versöhnung und Aufopferung für den Nächsten. Das vatikanische Dokument stelle lediglich fest, dass die Quelle dieser Liebe der menschgewordene Gott sei, also Jesus Christus.

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, hat Defizite im ökumenischen Gespräch kritisiert. So sei zu wenig beachtet worden, dass sich die katholische Kirche im theologischen Sinne nicht als Konfession verstehe, sagte Lehmann bei einem Vortrag in der Leipziger Nikolaikirche. Diesem herausfordernden Problem sei man manchmal auch aus falscher Höflichkeit ausgewichen. Zugleich sprach sich der Mainzer Bischof dafür aus, den Begriff der Konfession neu zu fassen. Er solle nicht mehr primär abgrenzend, sondern vor allem die inhaltliche Gestalt des konkreten Bekenntnisses bennenen. Indes hat der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Karl Lehmann, hat den Wahrheitsanspruch der katholischen Kirche verteidigt. Gleichwohl äußerte der Mainzer Bischof Kritik an der jüngsten Erklärung des Papstes. Er hätte sich hier mehr Sensibilität gewünscht, sagte Lehmann in einem Interview der "Welt am Sonntag" .

Der Münchener Kardinal Friedrich Wetter sieht in der jüngsten Deklaration der vatikanischen Glaubens-Kongregation "Dominus Iesus" keinen Schaden für die Ökumene. Der Text mache wieder darauf aufmerksam, dass es zwischen den Kirchen nicht nur Gemeinsames, sondern auch Trennendes gebe, betonte der Erzbischof am Sonntag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur in Rom. Er erinnerte daran, dass während der ökumenischen Bewegung nicht nur viel Gemeinsames entdeckt, sondern streckenweise auch das Trennende ausgeblendet und Wahrheiten des Glaubens nicht mehr in ihrem unaufgebbaren Anspruch ernst genommen worden. "So entstanden Illusionen, die einem nach vorn führenden Ökumenismus nicht dienen konnten." Die Instruktion der Glaubens-Kongregation sei eine Aufforderung, "auf einer realistischen Grundlage weiter miteinander fruchtbar ökumenisch zu arbeiten", fügte der Kardinal hinzu.

RV 11.09.2000

Als „sehr notwendig" hat der Kölner Kardinal Joachim Meisner das Vatikan-Dokument bezeichnet. Zur Toleranz unter Menschen gehöre auch, dass „man der katholischen Kirche gestattet, ihr Selbstverständnis zu formulieren", sagte Meisner im Gespräch mit seiner Kirchenzeitung. Der ökumenische Dialog könne nur erhalten bleiben, wenn die Konfessionen sich in gegenseitigem Respekt übten. Das Dokument der Glaubenskongregation bringe 'in keinem Satz etwas Neues', so Meisner. Das scheine aber bei – so Meisner - 'ökumenischen Utopisten' - in Vergessenheit geraten zu sein. Der Evangelisch-methodistische Bischof von Mittel – und Südeuropa, der Schweizer Heinrich Bolleter, hat unterdessen Unverständnis gegenüber der Aufregung der evangelischen Kirchen an dem Vatikandokument 'Dominus Iesus' geäußert. Man möge zwar bedauern, dass sich sowohl die orthodoxe als auch die katholische Kirche als die jeweils allein wahre Kirche Christi verstünden, der Inhalt des Dokuments sei aber nicht neu. In der praktischen ökumenischen Arbeit habe man immer gewusst, dass in der Frage des Kirchenverständnisses keine Einheit bestehe. Das Thema sei stets umgangen worden: 'Trotzdem haben wir eine gemeinsame Plattform gebaut, auf der wir trotz unterschiedlicher Ekklesiologie miteinander Gemeinschaft haben können', erklärte der Bischof am Freitag vor Journalisten. Erstmals seit 1991 haben sich in der Schweiz unterdessen die Synodalen der römisch – katholischen, der evangelisch- reformierten und der christkatholischen Kirchengemeinde im Kanton Luzern zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen. In einem offenen Brief an die Schweizer Bischofskonferenz unterstrichen sie ihre Bereitschaft, die guten Beziehungen untereinander nicht von der vatikanischen Verlautbarung 'Dominus Iesus' gefährden zu lassen.


Alles wie gehabt: Der Tollhaus-Charakter der vatikanischen Großsekte tritt wieder mal klar vor Augen. Es ist bezeichnend, dass die "Kritiker" an der DJ-Erklärung so reichlich und v.a. so widerspruchslos zitiert werden; sogar der Ausdruck "Schwesterkirche", gegen den die DJ-Erklärung scheinbar gerichtet ist, wurde wie selbstverständlich verwendet.

Außerdem zitieren wir noch aus dem "Katholischen Forum" von kath.de. Dort wurde am 05.09.2000 um 18.30 Uhr ein Thread eröffnet, aus dem wir einige Einträge hier wiedergeben. Allerdings haben wir das bei kath.de verwendete Fäkalvokabular hier durch den Vermerk [Fäkalvokabular] ersetzt. Auf Auslassungen innerhalb des Threads wird nicht hingewiesen, allerdings sind alle Einträge mit "Namen" des Eintragenden, Datum und Uhrzeit vollständig zitiert:


Thema: "'Dominus Iesus' was soll jetzt wieder die [Fäkalvokabular]?
M@ggus, 05-09-2000 18:30:02: "Dominus Iesus" was soll jetzt wieder die [Fäkalvokabular]? Um das wieder gut zu machen und richtigzustellen, müssen wir "Katholiken an der Basis" viel Kraft und Nerven investieren. Es zeigt sich wieder mal: Die Römer antworten auf Fragen, die keiner gestellt hat!
Bernd, 06-09-2000 12:45:57: Hi, also ich glaube, dass wir an der Erklärung "Dominus Jesus" erkennen können, dass durch das hohe Alter und die Krankheit unseres Papstes konservative Tendenzen starken Vorschub erhalten. Beim Begriff Alter meine ich: Ratzinger schreibt, Papst unterschreibt. Ihm fehlt einfach die nötige Kraft, um auf seinen Standpunkten zu beharren. Ich denke, dass wir mit einem neuen Papst in den nächsten Jahren auch wieder eine Kirche bekommen, die wieder stärker nach dem "aggiornamento" lebt.
KMC (w), 06-09-2000 18:20:03: Hi... Ich kann aber doch nicht einfach sagen, (FALK)die kath. Kirche kann sich dieses Recht herausnehmen, alle anderen Konfessionen auf diese Art zu diskriminieren!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! WIR sind ALLE christen, [Fäkalvokabular]egal ob wir den Papst anerkennen oder nicht. Deswegen kann ich doch nicht einfach sagen Protestanten kommen jetzt nicht in den Himmel, wenn sie nicht an den Pope glauben!!!!!!!! Immer wenn es zu einem Schisma kam, hatte man mehr oder weniger gute gründe dafür!!!!! Ich denke, die kath. Kirche hat sich damit ins eigene Fleisch geschnitten und ich hoffe dass zB unsere dt. Bischöfe dies nicht unterstützen werden! Wie fühlt man sich denn jetzt als Protestant oder Orthodoxer, wenn man so von dem Vatikan quasi als Häretiker hingestellt wird! Mit Toleranz hat DAS nix mehr zu tun! CIAO KMC (w)
werner, 06-09-2000 18:37:28: hallo KMC, dieses dominus jesus sagt nicht aus, das protestanten und andere christen nicht in den himmel kommen. es sagt nur, dass die kath. kirche die optimaleren wahrheiten im einzelnen hat. mit dem heil hat das aber nichts zu tun, das kommt von christus und das kann jeder mensch von IHM selber empfangen mit oder ohne mitwirkung der kirche(n) oder von pfarrern usw. selbst bruder thomas bestätigt das ja. also hat diese aussage einen andern sinn.
Ute., 08-09-2000 12:24:52: Wenn ich das alles hier so lese, dann habe ich die Empfindung, dass man, wenn man Christ sein will, schon sehr sehr leidensfähig sein muss. Wie kann man sonst die vielen Schwierigkeiten aushalten, die einem dieser Glaube auferlegt, und die man sonst nicht hätte?
enemy_flag_carrier, 08-09-2000 12:38:40: >> Wenn ich das alles hier so lese, dann habe ich die Empfindung, dass man, wenn man Christ sein will, schon sehr sehr leidensfähig sein muss. << http://www.[vermutlich Link zu obszönem Bild, s. nachfolgenden Eintrag]
Ute., 08-09-2000 15:44:06: Da ist 'n fast nacktes gefesseltes Mädchen zu sehen. Na und?
enemy_flag_carrier, 08-09-2000 16:41:10: für Ute: http://[vermutlich wieder ein Link zu obszönem Bild, s. nachfolgenden Eintrag]
Ute., 08-09-2000 19:29:49: Aha. Dachte ich mir. Und was soll das jetzt?


Unbekümmert werden hier Fäkalvokabeln geschleudert, werden Links zu Pornobildern gelegt, wird der Glaube verdreht und durch den Schmutz gezogen, verweigern die V2-Genossen ihrem "Papst" den Respekt, alles im Namen des "katholischen Forums". Doch darf jetzt in niemand Sorge geraten, bei kath.de würde keine Zensur betrieben - ein anderer Thread wurde nämlich vollständig gelöscht, den wir hier fast vollständig (die im ersten Eintrag angegebenen vier Links sind für KzM bearbeitet worden) wiedergeben:


Sedisvakanz - Haben wir einen Papst?
Eduard, 19-09-2000 11:47:36: Liebe Mitdiskutierenden! Ich möchte hier nun die Frage einer möglichen Sedivakanz aufwerfen, also das Problem, daß wir momentan keinen Papst haben. Informationen hierzu sind auf folgenden Websites zu erhalten:
http: //www.katholisch.net
http://www.truecatholic.org
http: //www.[zensiert]
http: //www.[zensiert]
Was meint Ihr dazu? Gruß, Eduard
cano, 19-09-2000 12:10:38: Wann ist der Papst gestorben? Hab' noch garnichts davon gehört!
Elvis, 19-09-2000 12:47:50: Habemus Papam! Doch es ist Zeit für einen Wechsel ...
Martin, 19-09-2000 12:52:04: Hallo Eduard, wenn du katholisch bist, hast du einen Papst, wenn du nicht katholisch bist, hast du keinen. Herzliche Grüße Martin
Steffen, 19-09-2000 12:57:37: Habe die Webseiten mal angesehen. Scheint alles im ultraorthoxen Rahmen zu sein. Hier ein aussagekräftiges Zitat:
Zwar äußert Rom gelegentlich verhaltene Klagen über die progressiven Theologen, doch bleiben diese - wenigstens viele Jahre, meistens aber bis zu ihrer feierlichen Emeritierung - im Amt, einige werden sogar noch öffentlich geehrt, so der Super-Häretiker von Balthasar, für den auch Wojtyla oft schwärmt. Die erdrückende Beweislast gegen Neu-Rom kann hier natürlich nicht vollständig angeführt werden. Doch wohin dieser Club marschiert, ist aller Welt in Assisi 1986 leicht verständlich demonstriert worden; hier standen alle Götzendiener in trauter Versammlung mit Wojtyla zusammen, und ihr Kult, der ja die Majestät Gottes beleidigt, sollte nach dem Glauben der Antikirche sogar noch dem Frieden dienen. Den verschiedenen Glaubensgruppen (Muslimen, Juden, Animisten etc.) wurden Stätten für den Kult zugewiesen, und so befand sich auf einem Altar in einer römischen Kirche eine Buddhastatue - Greuel an heiliger Stätte.

[Am 20.09.2000 16:20 haben wir von diesem Thread erfahren, am 20.09.2000 22:00 war der komplette Thread gelöscht.]


Wie in einem früheren Fall (s. N. v. 19.07.2000: V2-Sekte unterdrückt die notwendige Meinungsfreiheit ) haben wir mit diesem Thread nicht das geringste zu tun, wir wissen nicht einmal, welche / wieviele Personen sich hinter den Namen Eduard, cano, Elvis, Martin und Steffen verbergen, auch wenn Rolf Jouaux uns das möglicherweise nicht glauben will. Wie in dem früheren Fall haben wir auch nur deswegen davon erfahren können, weil - wie mehrfach erwähnt - Zugriffe auf die Domain katholisch.net protokolliert werden. Das abschließende "aussagekräftige Zitat" (vielen Dank!) stammt übrigens aus unserem Sedisvakanz-Text.
Die V2-Sekte duldet absolut alles, nur keinen Hinweis auf die Wahrheit.

Und wie läuft es sonst so?


Aus einer Mitteilung von "Wir sind Kirche" (verfolgt die gleichen Ziele wie z.B. "Kirche von unten"):
"Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche appelliert an die römisch-katholischen Teilnehmer des 'Tages der Weltreligionen' am 12. September 2000 auf der EXPO, trotz der jüngsten Erklärung 'Dominus Iesus' aus Rom einen 'gleichberechtigten Dialog in Augenhöhe' mit den anderen Weltreligionen zu führen.
An die in Hannover anwesenden Vertreter und Vertreterinnen der großen Weltreligionen richtet die innerkatholische Reformbewegung die eindringliche Bitte, sich durch diese beschämende Erklärung aus dem Vatikan nicht in ihrem gemeinsamen Bemühen um die Zukunft der Menschheit beirren zu lassen.
Gegen die am 5. September 2000 in Rom von der Kongregation für die Glaubenslehre veröffentlichte Erklärung 'Dominus Iesus' über die Einzigkeit und die Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche hatte die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche am 6. September 2000 mit folgender Stellungnahme protestiert:
Stellungnahme von Wir sind Kirche zur Erklärung "Dominus Iesus"
Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche ist entsetzt über die am 5. September 2000 in Rom veröffentlichte Erklä-rung "Dominus Iesus" von Kurienkardinal Joseph Ratzinger. In aller Schärfe protestiert Wir sind Kirche gegen dieses Dokument, das den Vorrang der römisch-katholischen Kirche vor anderen Glaubensgemeinschaften betont."

Aus der "Rede zur Eröffnung des Kathedralforums am 16.9.2000 in Dresden" von Joachim Reinelt, Pseudo-Bischof von Dresden-Meißen:
"Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, lieber Weihbischof, sehr geehrte Staatsminister, verehrte Abgeordnete des Bundestages und des Landtages, verehrte Vertreter der großen sächsischen Städte, der Universitäten, der Wirtschaft, des Sozialen, der Kultur und der Medien, ganz besonders verehrte Schwestern und Brüder aus der Ökumene, Schwestern und Brüder unserer Kirche, sehr verehrte Damen und Herren. [...] Kirche ist von ihrem Wesen her nicht exklusiv, sondern offen, weil der universale Heilswille Gottes jeden Menschen erreichen will. Kirche, die nur für sich selbst da sein will, ist daher in sich sinnlos. Auch deshalb entspricht ein solches Unternehmen wie das Kathedra!forum den Prinzipien des Evangeliums. Dabei muss klar gesagt werden, dass die katholische Kirche nicht das Heilsmonopol für sich beansprucht. Es bleibt gültig, was das 2. Vatikanische Konzil gesagt hat: Die anderen Kirchen sind auch für den Geist Christi Mittel des Heils.

Aus der Renovabis-Szene:
"Freising, 16. September 2000. - 'Die Entwicklung der ökumenischen Beziehungen in Mittel- und Osteuropa bewegt sich von der Konfronation hin zur einer Kooperation', dieses Resümee zog Renovabis-Geschäftsführer Pater Eugen Hillengass SJ zum Abschluss des 4. Internationalen Kongresses Renovabis in Freising. Drei Tage lang diskutierten rund 340 Vertreter aus Kirchen, Gesellschaft und Politik zum Thema Ökumene in Mittel- und Osteuropa. Einerseits sei, so Hillengass beim Abschluss des Kongresses, in manchen Beiträgen die sorgenvolle Frage durchgeklungen, wie die gegenwär-tige Konfrontation angesichts des verbreiteten Misstrauens und überkommener Vorurteile überwunden werden könne. Andererseits habe man auch ermutigende Zeugnisse über eine gelungene Kooperation von Vertretern verschiedener Konfessionen gehört."

Aus einer Pressemitteilung des "Bistum Erfurt" v. 19.09.2000 ("Die Ökumenische Kontaktgruppe in Thüringen zur Erklärung 'Dominus Jesus' der Kongregation für die Glaubenslehre"):
In der festen Absicht, den ökumenischen Dialog weiterzuführen, erklären wir:
Wir halten es für notwendig, dass wir in unseren Kirchen nicht über die jeweils andere Kirche reden, sondern mit ihr das direkte Gespräch suchen.
Wir haben es uns zum Grundsatz gemacht, zuerst die erreichten Gemeinsamkeiten zu suchen und von diesem Fundament aus die noch nicht geklärten Fragen offen zu benennen und Antworten zu geben, die uns dem Ziel einer Einheit der Christen näherbringen.
Die Erklärung 'Dominus Jesus' stellt eine Herausforderung dar, den Dialog zwischen unseren Kirchen über die in der 'Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre' aufgeworfenen Fragen, zu denen auch die Lehre von Kirche gehört, zu vertiefen.
Wir bitten dringend die evangelischen und römisch-katholischen Gemeinden und ihre Verantwortlichen in Verkündigung und Seelsorge in Thüringen, das Gespräch über Fragen des Glaubens und der Lehre immer neu zu suchen und weiterzuführen.
Auch weiterhin gilt für uns, dass wir alle Dinge gemeinsam tun, bei denen uns nicht zwingende Gründe daran hindern."

Aus einer Pressemitteilung des "Bistum Madgeburg" v. 19.09.2000 ("Erstmals: Juden, Bahai, Christen... feiern gemeinsam"):
"Die Veranstaltung in der Johanniskirche beginnt 15:00 Uhr und steht unter dem Leitwort 'Die Würde des Menschen ist unantastbar'. Vorbereitet wurde sie unter anderem von der katholischen und evangelischen Kirche, von Buddhisten, Muslimen, Juden und Bahai. Das Programm bietet bis 18:00 Uhr Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen, Musik, Gebete und andere Texte zum Anliegen der Feier."


Schließlich erhielten wir gerade eben ein Fax von unserem ehemaligen Jurisdiktionsbischof, der sich vor einiger Zeit der deutschen Religionsdiktatur unterworfen hat, damit also Apostat geworden ist (s. z.B. die Leserbriefe v. 03.06.2000). Das Fax bestand nur aus einer Kopie eines Artikels aus dem "Stern"-Magazin (ein dezidiert antichristliches Propagandablatt), u.z. Stern 38/2000 (wenn wir das richtig entziffert haben), S. 206: "Zittrige Hände, eiserne Faust. Es gibt nur eine Kirche, und die ist römisch-katholisch: Papst Johannes Paul II. regelt seinen Nachlass machtbewusst und ohne Kompromisse". Im Artikel werden die "Seligsprechung" Pius IX. und die Erklärung "Herr Jesus" ebenso wie Wojtylas selbstverliebte Fatima-Interpretation als Beweise für Roms strenges und selbstherrliches Vorgehen angeführt und dementsprechend kritisiert. Ist zwar alles Blödsinn, was da im Stern steht, aber das wundert sicher niemanden. Warum wir dieses Fax bekommen haben, obwohl Bischof Bartholomäus sonst jeden Kontakt mit uns scheut, darüber können wir nur spekulieren. Die wahrscheinlichste Antwort: Bischof Bartholomäus will beweisen, dass seine Anbiederung an Rom rechtens war - wie jämmerlich und nichtig der Beweis auch sein mag.

Vermutlich wird es um die DJ-Erklärung nun, ähnlich wie bei ähnlich gelagerten Schreiben aus Rom, wieder stiller werden (bei RV versiegen ja schon wieder derlei Nachrichten), die Tagesordnung, i.e. die radikale Vernichtung alles Christlichen, wird von Rom und seinen "Kirchensteuerzahlern" mit frischem Elan weiterbetrieben, die Treudoofen freuen sich weiter über ihren konservativen Papst, kurzum: Die Welt geht zum Teufel. Wir gehen da aber nicht mit, und wir raten auch niemandem, dahin mitzugehen.

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