Der Justizmord am Domprediger

- Artikel aus: Schlaglichter. Bilder und Belege aus dem Kampf gegen die Kirche -
(Kirche zum Mitreden, 14.07.2002)
Die Richter vom Landgericht Bonn müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie auf einer höheren moralischen Stufe stehen als die Nazis - bereits ganz einfach deshalb, weil es auch schon bei den Nazis Verurteilungen offenkundig unschuldiger Kleriker gab. Diese Tatsache wird gerne bewusst vergessen, die entsprechende Literatur wird gerne vernichtet, man schmökert lieber im Tagebuch der Anne Frank und erzählt lieber von einer "antijüdischen Häresie", allerdings ohne die erforderliche Fundstelle für das Dogma anzugeben. Von der Nazizeit wird nur noch ein Zerrbild weitergegeben, uns insbesondere mit verlogenen Anschuldigungen gegen Papst Pius XII. wird nicht gespart. Wir behaupten nicht, dass die Nazizeit vergessen wäre - dank der Gehirnwäsche durch Staat und V2-Sekte ist aber die Wahrheit über die Nazizeit bei vielen in Vergessenheit geraten. Die Literatur aus der Zeit von Pius XI. und Pius XII. ist nahezu vollständig aus den Bücherregalen verschwunden, und da wir einige Bücher ergattern konnten, sehen wir es als unser Pflicht an, diese zuverlässige Literatur der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen, allen Hinderungsversuchen durch Staat und V2-Sekte zum Trotz.

Was nun unsere "Verurteilung" durch die Bonner Christenschlächter betrifft: Auch die Nazis waren nicht gerade zimperlich, wenn es darum ging, ihre übergöttliche Allmacht scheinbar zu beweisen. Allerdings sind die Nazis im Endeffekt auf die Nase gefallen, und wir können nicht garantieren, dass die Bonner Richter einmal besser dastehen werden. Den Richtern der Nazis ist immerhin noch zugute zu halten, dass sie das Priestertum der von ihnen verurteilten Priester anerkannten. Selbst wenn die Bonner Christenschlächter genau so viel von unserem Priestertum wissen wollten wie von ihrer Zuständigkeit, d.h. gar nichts, wären sie nicht leicht von ignorantia affectata zu entschuldigen. Ferner haben die Nazis - im Gegensatz zu den Bonnern - keine Verbrecherorganisation zur katholischen Kirche erklärt. Wir hegen offen gestanden nicht übertrieben viel Zuversicht bzgl. des Urteils, das einmal über die Bonner gesprochen werden wird.
Auch über die Rolle der Medien mit ihrer so gen. "Berichterstattung" ("Gerechte Strafe") sollte anhand dieses Textes nachgedacht werden dürfen (s. auch Die weiße Rose).
Als Handreichung, damit jeder Leser sich selbst ein Urteil erlauben kann, veröffentlichen wir hier den Schlussartikel (99-103) aus "K. Hofmann (Hg.), Schlaglichter. Bilder und Belege aus dem Kampf gegen die Kirche, Freiburg 1947: Das christliche Deutschland 1933-1945. Katholische Reihe: Heft 8". Der Herausgeber hat dieser kleinen Artikelsammlung ein Vorwort (5) hinzugefügt, das vollständig lautet:


Die Zeugnisse, Berichte und Tatbestände, die unser Heft in einer die regelrechte Dokumentation noch ausschließenden Stunde vorlegt, mögen in ihrer Zusammenstellung auf den ersten Blick einigermaßen zufällig oder ungleichartig erscheinen. Sie wollen und können ja auch nur mit dem Anspruch und Gewicht von Momentaufnahmen, von Situationsbildern auftreten. Immerhin beleuchten sie, typische Beispiele aus den verschiedensten öffentlichen und privaten Bereichen vorführend, einheitlich und eindringlich den heißen Kampf, der unter der nationalsozialistischen Herrschaft gegen das christliche Erbe, im besonderen gegen die katholische Kirche tobte, mit dem immer offenkundigeren Ziel, jede Form der Christusgefolgschaft endgültig aus dem deutschen Menschenbild und Kulturbesitz auszulöschen. Wenn einmal alle Archive geöffnet, alle Materialien gesammelt sein werden - soweit sie die Zerstörung durch Bomben und die Entführung oder Vernichtung durch Nazi-Organe überstanden haben -, dann wird erst mit voller Klarheit offenbar und nachweislich sein, welch große, geschlossene Widerstandskraft die Kirche mit ihren Priestern und Gläubigen gegen die Irrlehren, Entrechtungen und Grausamkeiten des verflossenen Regimes entfaltete, mag auch einzelnes Versagen unterlaufen sein; es wird eindrucksvoll zutage kommen, welch bitteres Martyrium, schlimmer als die meisten es heute ahnen, ihr die treue Verteidigung der menschlichen Freiheit und Würde, die unbeirrte Hut der höchsten geistigen und sittlichen Werte, die handelnde und leidende Bewahrung des christlichen Glaubensgutes vonseiten einer höllisch rohen Macht eintrug. Von dieser Abwehr, von diesem Kreuzweg, von dieser religiösen und moralischen Stärke geben die folgenden verschiedenartigen Stücke Zeugnis. Ein Gesamtbild darzustellen, kann nicht ihre Aufgabe sein. Sie bescheiden sich damit, in der wirksamen Weise von Schlaglichtern charakteristische Belege und lebendige Ausschnitte aus den Phasen und Methoden des weltanschaulichen Ringens zu bieten.

Der Justizmord an Domprediger Dr. Maier
Berichtet von Domkapitular Dr. Martin Deubzer, Regensburg

Am Morgen des St. Georgentages 1945 bot das Innere des Regensburger Domes einen erschreckenden Anblick. Die Fenster hatten zum größten Teil dem Luftdruck von der Sprengung der Brücke (zum unteren Wöhrd) nachgegeben, und so war der Boden vom Hochaltar zurück bis fast unter die Türme übersät mit Glassplittern, Bleistäbchen und der zerfetzten Notverkleidung, die nach dem Bombenangriff vom 20. Oktober 1944 an manchen Fenstern angebracht worden war. Da tat sich der Domprediger - er war zum Luftschutzdienst im Dom eingeteilt - einen Schurz an und half mit dem Besen den "Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte" zu beseitigen. Sein Gesicht war todernst, und seit Tagen kam immer wieder die Frage über seine Lippen: Quid ergo erit nobis? [Anm. PRHL: Aus der berühmten Frage des Petrus an Jesus: "Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was also wird uns zuteil werden?" (Mt 19,27f)] Regensburg soll verteidigt werden! Und so viele Verwundete sind in den Lazaretten, so viele Kranke und Kinder und Frauen in den Bunkern und Kellern! Werden Bomberwellen den Widerstand brechen? Dann wird die Stadt zum Schluß noch das Los Würzburgs erleben. Die Kirche hat einst Italien vor der Verwüstung durch Attila bewahrt; was kann jetzt kirchlicherseits geschehen, um von der Stadt das Unheil abzuhalten? Man darf doch eine Bitte vorbringen!
Als am St. Georgentag in später Abendstunde 4 Bogen der 800jährigen Steinernen Brücke in die Luft flogen, wartete der Domprediger im Polizeigebäude am Minoritenweg auf das Zusammentreten des Standgerichtes. Er war sich wohl darüber klar, was ihm bevorstand: In den Alarmstunden nach Ostern hatte er mit großem Eifer das Buch von Rosadi "Der Prozeß Jesu" durchgearbeitet; in einer Predigt vor Ostern hatte er gesagt: Keine von den 14 Stationen bleibt dem Christen erspart; bei welcher Station werden wir schon angelangt sein?
Vom Mittag des 23. April an war es von Mund zu Mund durch die Stadt gegangen: abends 6 Uhr spreche beim Neuen Rathaus der Kampfkommandant, es handle sich um die Freigabe der Stadt, besonders die Frauen sollten da sein mit den Kindern. Auch Angehörige der Partei und der Polizei gaben die Einladung weiter, so daß man annehmen konnte, es werde die Volkskundgebung von oben gewünscht. Als gegen 6 Uhr der Zustrom der Frauen und Mädchen begann und der Klarenanger vor dem Neuen Rathaus sich füllte, heulten die Sirenen Fliegeralarm und bald darauf akute Luftgefahr; am Rundfunk wurde von der Kreisleitung durchgesagt, Saboteure hätten zu einer Kundgebung aufgerufen, und wer sabotiere, ende am Strang. Die Massen ließen sieh aber wenig irremachen, auch nicht, als ein Flugzeug ganz tief über den Platz hinwegdonnerte. Sie riefen in immer stärkeren Chören: "Gebt die Stadt frei! Gott erhalte unser Regensburg!" Als am Rathaus niemand sichtbar wurde, um zum Volke zu sprechen, stieg die Erregung; die Scharen drängten einige hundert Meter weiter die Straße hinab zur Kreisleitung. Da zwängten sich Männer in Zivil, in SS- und in Volkssturmuniform in die Menge hinein. Sie stießen und schlugen und verhafteten, auch alte Frauen. Bei der Kreisleitung fielen Schüsse, die Feuerwehr machte Anstalten zum Spritzen. Der Domprediger war wie manch andere Geistliche der Stadt unter der Menge. Als es wild durcheinanderging und niemand beruhigte, ließ er sich auf den Fenstervorbau eines Luftschutzkellers hinaufhelfen, winkte längere Zeit um Ruhe und begann dann etwa so: Regensburger aller Glaubensgemeinschaften und aller politischen Überzeugungen! Es wäre unser unwürdig, einen Aufruhr zu stiften. Wir Christen machen keine Empörung, wir haben erst gestern das Gotteswort gehört, daß wir der Obrigkeit Gehorsam schulden. Wir sind mit einer Bitte gekommen - (Zwischenruf: "Wir fordern") - nein, wir bitten um die Freigabe der Stadt aus folgenden vier Gründen ... Da wurde er von einem Gestapomann in Zivil heruntergerissen, SS-Männer drängten vor, die Maschinenpistole in der Hand. Bezirksinspektor Michael Lottner, der gleich nachher in der Kreisleitung mit Genickschuß "umgelegt" wurde, rief: "Laßt doch den Domprediger reden! ihr wißt ja nicht, was er sagen will." Männer und Frauen versuchten, den Domprediger freizukriegen, er winkte ihnen ab. Das Getümmel um ihn wurde so arg, daß es schien, als käme er nicht mehr lebendig vom Platz. Schließlich fuhr ein Lastauto mit Vollgas unter die Leute und machte den Weg frei. Blaß, aber aufrecht und voll Würde ließ sich Dr. Maier abführen zum Polizeigebäude.
Kaum zwei Stunden später stand er mit vier anderen Männern vor Gericht. Der eine Angeklagte war ein Elsäßer, der wohl zufällig zur Kundgebung hingeraten war. Der andere ein junger Soldat, der einen Arm in der Schlinge trug und der vor der Kreisleitung zu den Frauen gesagt hatte: Da braucht ihr euch nicht zu fürchten, die schießen nur mit Platzpatronen. Der dritte, ein alter Fabrikarbeiter, der von rückwärts auf einen Polizisten hinaufgestoßen und dann "wegen flegelhaften Benehmens" gepackt worden war. Der vierte war der 64jährige, schwerhörige Hausbesitzer Josef Zirkl, der zur Kundgebung gekommen war, "damit sein Haus nicht bombardiert werde". Von den vier Gerichtsherren war einer ehemals katholischer Verbindungsstudent, Bekannte bezeichneten ihn als maßlos ehrgeizig; ein anderer war einst Student in einem katholischen Seminar, jetzt voll gegen alles Kirchliche. Im Gerichtszimmer waren noch anwesend der neue Gauleiter - der Vorgänger war wenige Tage zuvor "wegen Feigheit vor dem Feind" erschossen worden - einige SS-Führer und anfangs auch der Kreisleiter. Der Staatsanwalt beantragte nach einigen beißenden Worten den Tod für alle fünf. Bei der Vernehmung wurde zuerst der Domprediger gehört. Er trug in aller Ruhe vor, was er gesagt und was er gewollt habe. Nach etwa halbstündiger Beratung im Räume nebenan - auch der Staatsanwalt war mit hinausgegangen - wurde das Urteil verkündet: Dr. Maier sei des Todes schuldig, als Priester gehöre er in die Kirche, nicht auf die Straße, er müsse wissen, daß der Führer diese Demonstrationen und jede Widerspenstigkeit verboten habe; trotzdem habe er sich zum Sprecher gemacht, jetzt versuche er den jüdischen Dreh und rede sich aus wie ein Jesuit. Der Domprediger nahm das Todesurteil hin, "sehr ruhig, wie es halt die Jesuiten machen". Auch der schwerhörige Mann wurde zum Tode verurteilt. Die übrigen drei wurden freigesprochen, abgeführt und die Nacht über und den folgenden Tag in einer Zelle im Kellerraum festgehalten. Gegen Mitternacht wurden auch der Domprediger und der andere Todeskandidat in der Nähe in Zellen gesperrt. Ein Polizist, der durch das Beobachtungsloch in der Türe hineinschauen konnte, sah Maier sitzen, ruhig, bald vor sich hin und bald zum Himmel blickend. Dann setzte sich ein Gestapomann vor die Zellentüre und übernahm die Wache. Nach einiger Zeit wurden dem Domprediger eine gewöhnliche dunkelbraune Joppe und eine schäbige hellere Hose gebracht, und er mußte sein Priesterkleid ablegen. Vielleicht gegen 2 Uhr früh begann der letzte Gang. Leider sind Augenzeugen hierfür nicht zu ermitteln. Sicher ist, daß das Polizeigebäude nicht durch das Haupttor verlassen wurde. Der Weg zur Richtstätte beträgt ungefähr 200 Meter. Auf dem sogenannten Moltkeplatz - die Zugangsstraßen waren abgesperrt und die wenigen Anwohner waren im Keller - wurde an zwei Fahnenmasten, offenbar in aller Stille, eine Querstange festgebunden, knapp in der Höhe, die unbedingt notwendig war ... Bei Tagesgrauen lief die Schreckenskunde durch die Stadt. Es war zum Versteinern. Ein Pilgern hob an. Beim Galgen aber stand ein Polizist Wache und verhinderte das längere Stehenbleiben. Und die letzte Nummer des unseligen "Regensburger Kuriers" brachte unter dem Titel "Gerechte Strafe für Volksverräter" die Meldung: "Das I.Standgericht des Gaues Bayreuth verurteilte die beiden Einwohner der Stadt Regensburg, Dr. Johann Maier und Josef Zirkl wegen des Verbrechens der Wehrmachtzersetzung zum Tod. Das Urteil wurde in den ersten Morgenstunden des 24. April am Tatort durch Erhängen vollstreckt. Die beiden Verurteilten haben in den Stunden höchster vaterländischer Not, in denen es darauf ankommt, durch härteste Entschlossenheit und stärksten Widerstand des ganzen Volkes die dem Vaterland drohende Todesgefahr zunichte zu machen, in aller Öffentlichkeit den Willen des deutschen Volkes zur wehrhaften Selbstbehauptung zu lahmen versucht."
Schon im Laufe des Vormittags meldete der amerikanische Rundfunk das Verbrechen. Die drei Leichen (es war auch der Erschossene aus der Kreisleitung herbeigebracht worden) durften tagsüber nicht angerührt werden. Der Domprediger trug auf der Brust einen Pappendeckel mit der Aufschrift: "Hier starb ein Saboteur." Das gesunde Volksempfinden klagte, wie Bischof Buchberger beim ersten Jahrestag der Errettung der Stadt es ausdrückte: "Was ist das für eine Rechtsprechung, die einen Priester zum schimpflichsten Tode verurteilt, weil er das erregte Volk beruhigt und weil er bittet um Erhaltung der Stadt und um das Leben ihrer Bewohner! Was ist das für ein Gericht, das es mit der Vollstreckung dieses Urteils so eilig hatte, daß es die Finsternis der Nacht dazu benützte!" - Erst bei Einbruch der Dunkelheit brachte der Leichenwagen die Toten in den Oberen Friedhof, wo Dutzende von Leichen seit längerem schon in einem Schuppen lagen. Am Mittwoch mußte der Versuch einer Beerdigung wegen Alarms und Artilleriefeuers aufgegeben werden, und den ganzen Donnerstag lag die Stadt unter schwerem Beschüß. So konnten die Freunde erst am Freitag, nach dem Einmarsch der Amerikaner, dem Domprediger das Meßgewand anziehen und in Gegenwart von etwa 30 Trauernden den Sarg in einer Gruft an der südwestlichen Ecke des Oberen Friedhofes vorläufig beisetzen. Es war der Tag des hl. Petrus Canisius, der einst ebenfalls im Regensburger Dom predigte. Am Sonntag darauf aber brannte auf der Domkanzel tagsüber eine Kerze neben einem Blumenstöcklein. Die Stadt war verhältnismäßig wenig zu Schaden gekommen; das Volk dachte ergriffen und dankbar an die Fürsprache des gottseligen Bischofs Michael Wittmann und an das Opfer des Dompredigers. Am 13. Mai hielt der Oberhirte im Dom den Gedächtnisgottesdienst und die Gedenkrede vor etwa 6000 Teilnehmern, darunter vielen Andersgläubigen. Er sagte darin unter anderem: "Wir sind heute hier, nicht um anzuklagen und zu richten; das letzte Urteil und Gericht ist Gottes Sache. Wir sind hier, um einen edlen Priester zu ehren und zu danken dafür, daß er sich für die Stadt Regensburg und ihre Bewohner geopfert hat mit der Liebe des guten Hirten, der sein Leben hingibt für seine Schafe." Im Juni ordnete der neue Oberbürgermeister an, daß "zur Erinnerung an den edlen und aufrechten Priester" die Ritter-von-Epp-Straße in Dr.-Johann-Maier-Straße umbenannt werde. In Weiden, wo er über ein Jahr Kaplan war, wurde die Dietrich-Eckart-Straße zur Domprediger-Dr.-Maier-Straße umbenannt. Im Dom aber, in der Nähe seiner Kanzel, setzten ihm Bischof und Domkapitel einen Gedenkstein mit der Inschrift: "Eine größere Liebe hat niemand als diese, daß er sein Leben hingibt für seine Freunde. (Joh. 15,13.) Zur dankbaren Erinnerung an Hochwürden Herrn Dompredigsr Dr. Johann Maier, der am 24. IV. 1945 sein Leben opferte für die Erhaltung der Stadt Regensburg. Als Apostel des Friedens bat er bei einer Volkskundgebung die damaligen Machthaber um die kampflose Freigabe der Stadt, weil eine Verteidigung aussichtslos war. Dafür wurde er zum Tode verurteilt und auf öffentlichem Platz durch den Strang hingerichtet. - Sein Mund ist zwar verstummt, aber seine Tat und sein Tod werden weiterpredigen."
Am Osterdienstag, 23. April 1946, wurde der Sarg des Dompredigers unter dem Geläute aller Glocken der Stadt durch das Spalier der Kinder hindurch in einem langen, würdigen Trauerzug zum Unteren Friedhof übergeführt. Dort hatte sich Dr. Maier im Testament die letzte Ruhestätte gewünscht bei seinem priesterlichen Freund, dem Jesuitenpater Dänischer. Bischof und Regierungspräsident und Oberbürgermeister und der alte Vater standen am Grab, der Generalvikar sprach die Gebete der Kirche, und der Domchor sang ergriffenen Abschied.


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