Wikipedia: "Sedisvakantismus"

- Einer der kurzlebigsten Lexikonartikel aller Zeiten -
(Kirche zum Mitreden, 26.02.2004)
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Dort gibt es auch einen Eintrag "Sedisvakantismus", in erster Fassung von 131.220.72.169 (Universitaet Bonn) erschienen 11:17, 14. Apr 2003, zuletzt geändert von Rivi 16:11, 26. Feb 2004. In diesem Zeitraum gab es mehrere Revisionen. Im Grunde ist alles ziemlich unbrauchbar, weil grundlegend irreführend (V2-Sekte wird als katholische Kirche, "Sedisvakantisten" werden als Schismatiker bezeichnet). Der Wikipedia-Artikel ähnelt sehr dem, auf den Andreas Bornfeld hingewiesen hatte.
Es gab allerdings einen kurzen Lichtblick: In der Zeit von 15:47, 26. Feb 2004 bis 16:11, 26. Feb 2004 (d.h. für deutlich weniger als eine halbe Stunde) befand sich die einzig wissenschaftlich vertretbare und enzyklopädisch akzeptable Version zu "Sedisvakantismus" auf der Hauptseite (ältere Versionen sind aber nach wie vor abrufbar). Rivi hat die ordentliche Version durch die alte, hochgradig primitive und irreführende Version ersetzt, und kommentiert seinen Betrug mit "unezyklopaedisches revertiert, aber +Link". Was soll an der Wahrheit, zumal sie fundiert dargestellt wird, "unezyklopaedisch" sein? Eben: die Wahrheit! Rivi hat sich noch an anderen Wikipedia-Artikeln beteiligt, z.B. Astralkult, Dildo [Hilfsmittel für die Masturbation], Striptease, Rocker und Stupid White Men.
Übrigens gehörten zu denen, die diesen gesammelten diffamierenden Unfug z.Th. "Sedisvakantismus" abgeliefert haben, auch ein erklärter "lutherischer Theologe" und - besonders agil - Josef Spindelböck. Da braucht man eigentlich nicht mehr in ihre Artikel hereinzuschauen, resp. muss man an das Bücherverbot denken. Wenn man solche Zeilen liest wie "Bekannte Sedisvakantisten sind Eberhard Heller, Herausgeber der Zeitschrift "Einsicht" und der Priester Günther Storck", dann steht fest, dass "Wikipedia" ein Hort der Lüge ist (s. Heller und Bischof (!) Storck).

Hier also der ordentliche "Sedisvakantismus"-Artikel:


"Sedisvakantismus" bezeichnet die Position, dass der momentan "amtierende Papst" kein echter Papst, sondern nur ein Scheinpapst ist. Üblicherweise wird der Beginn dieser bislang längsten Sedisvakanz mit dem Tod von Papst Pius XII. (1958) angegeben, m.a.W. in katholischen Kreisen werden Roncalli ("Johannes XXIII."), Montini ("Paul VI.), Luciani ("Johannes Paul I.") und Wojtyla ("Johannes Paul II.") als bloße Scheinpäpste anerkannt. Das so gen. "2. Vatikanische Konzil" (1962-1965; eröffnet von Roncalli und beendet von Montini) war dementsprechend nur ein Scheinkonzil. In "Sedisvakantisten"-Kreisen spricht man darauf bezugnehmend von der "Konzilskirche", "nachkonziliaren Neukirche", "Konzilssekte", "V2-Sekte" o.ä. Scheinpäpste gab es schon früher. So zählt man von 222 (Hippolyt) bis 1439 (Felix V.) insgesamt 36 (sechsunddreißig) falsche Päpste. Einer von ihnen wird sogar in der berühmten "Malachias-Weissagung" erwähnt, in der den letzten 112 Päpsten bestimmte Titel ("Denksprüche") gegeben wurden: Der Scheinpapst Nikolaus V. wird dort "Corvus schismaticus" (Rabe des Zwiespaltes) genannt.

Der Begriff "Sedisvakantismus" / "Sedisvakantisten" ist bereits problematisch: "-ismen" klingen im allgemeinen (mehr oder weniger stark) nach Ideologie, d.h. nach einer wirklichkeitsverzerrenden, in irgendeiner Form widernatürlichen Befürwortung und Verfechtung einer Weltsicht, z.B. Nationalsozialismus oder Feminismus. Zumindest der Aspekt der Befürwortung liegt immer zugrunde; so ist ein Monarchist jemand, der die Herrschaft eines einzelnen befürwortet und deshalb entweder eine bestehende Monarchie verteidigt oder eine zukünftige anstrebt. Die "Sedisvakantisten" stellen aber die Sedisvakanz nur fest und versuchen sie zu beenden; wer die gegenwärtige Sedisvakanz aber positiv bewertet oder zumindest keine - je nach der jeweiligen Lebenssituation natürlich unterschiedliche - Anstrengungen unternimmt, der Kirche eine geordnete Struktur zu geben, welche auf der päpstlichen Jurisdiktion aufbaut, der hat sich damit schon von einer gesunden Kirchensicht entfernt. Sollte jemand eine "Pause vom Papsttum" irgendwie gutheißen, wäre er nicht mehr katholisch. Von daher ist es auch ratsam, den Begriff "Sedisvakantismus" nur zur Vereinfachung und auch nur Katholiken-intern zu verwenden, ansonsten aber als "röm.-kath." öffentlich aufzutreten. Im folgenden soll nun die röm.-kath. Kirche von den pseudokatholischen Richtungen abgegrenzt werden.

In der Argumentation fällt zweierlei auf: 1. Die Vertreter des "Sedisvakantismus" weisen nach, dass die Gruppe von "Vatikanum 2" nicht mehr die Kennzeichen der wahren Kirche aufweist, i.e. una, sancta, catholica et apostolica; die V2-Sekte ist nicht "Säule und Grundfeste der Wahrheit" (1 Tim 3,15), sondern operiert unentwegt mit Lügen. 2. Die Gegner des "Sedisvakantismus" haben gar keine Argumente, weder um sich als wahre Kirche zu erweisen, noch um die Argumente der "Sedisvakantisten" zu entkräften. Deshalb bedienen sie sich zusätzlich zu den Lügen auch noch des Faustrechts. Insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland werden Katholiken von der V2-Sekte im Schulterschluss mit dem Staat mit brutalster Gewalt verfolgt und, wenn nicht erfolgreich zur Kapitulation veranlasst, dann endgültig zum Schweigen gebracht.

Die derzeitige Sedisvakanz wird von Feinden des Glaubens fleißig ausgenutzt, die sich selbst gerne als treue römisch-katholische Christen ("Sedisvakantisten") bezeichnen, z.B. von Eberhard Heller, der v.a. die von der Kirche verurteilten Phantastereien à la Kant und Fichte verbreiten will. Ein anderes Beispiel: Der im Juni 2003 verstorbene "sedisvakantistische" Priester August Groß war in Wahrheit Mitglied der V2-Sekte, er erhielt dementsprechend einen V2-"Versehgang" und eine V2-Beerdigung. Das Problem des "Sedisvakantismus" besteht oft in einer verhängnisvollen Oberflächlichkeit seiner Befürworter, die nur auf Teile der katholischen Kirche wie z.B. den "alten Ritus" schielen, aber nicht auf umfassende Glaubenstreue achten. Für eine offene, zwanglose Diskussion um die Sedisvakanz wurde am 23.August 1997 die Internet-Seite "Kirche zum Mitreden" ins Leben gerufen, die allerdings infolge staatlicher Verfolgung vermutlich bald nicht mehr weitergeführt werden kann.

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