Heute erreichte uns folgende e-mail:
"Guten Tag, als Katholik im Web kommt man ja auch irgendwann auf Ihre
Seiten. Da ich mich als Katholik bezeichne, unseren Glauben sehr ernst
nehme und auch meine Kinder katholisch erziehen möchte, bin ich nach
dem Lesen Ihrer Seiten natürlich etwas verunsichert. Ich wohne im
Osten Deutschlands - also in einem atheistischen Umfeld. Wenn man die hier
vor Ort bestehende Katholische Kirche als nicht rechtmäßig
anzweifeln würde, wäre man doch ganz alleine. Auch könnte
man ohne Ökomene hier die paar Christen gar nicht bündeln - es wäre
alles viel viel schwieriger. Vielleicht schreiben Sie mir ein paar Zeilen
dazu. Mit freundlichen Grüßen [N.N.]"
Wir haben spontan auf dieses Schreiben geantwortet, aber
offensichtlich ist eine erfolgreiche Übermittlung von e-mails von
unserem Mailserver aus - wegen zu vieler "hops"
(Vermittlungspunkte) - nicht möglich. Wir hatten ohnehin überlegt,
ob wir diese mail veröffentlichen, da können wir auch gleich
unsere nicht erfolgreich übermittelte Antwort dazusetzen:
"Sehr geehrter Herr [N.], "Der Glaube ist das feste Vertrauen
auf das, was man erhofft, die Überzeugung von dem, was man nicht
sieht" (Hebr 11,1). Der erste Schritt, den Ihnen niemand abnehmen
kann, besteht also darin, Ihre Unsicherheiten auszuräumen. Sie müssen
entscheiden, ob die Argumente, die für die Sedisvakanz sprechen, schlüssig
sind oder nicht, und mit Ihrer Entscheidung werden Sie sich vor dem höchsten
Richter verantworten müssen. Erfahrungsgemäß benötigt
jeder, der bislang die V2-Sekte für die katholische Kirche gehalten
hat, mehrere Tage oder gar Wochen, bis er die Wahrheit nicht nur
durchschaut, sondern auch verinnerlicht hat. Ich weiß zwar nicht,
seit wann Sie KzM kennen bzw. wer Sie wie darauf aufmerksam gemacht hat,
aber in jedem Falle rate ich Ihnen, sich mit den natürlichen und übernatürlichen
Mitteln (d.h. mit Studium und Gebet) verantwortbare Klarheit zu schaffen.
Dabei muss Ihre Entscheidung derart sein, dass Sie im Extremfall bereit
sind, dafür alles zu opfern, selbst Ihr Leben (s. z.B. Mt 10,37-39).
M.a.W. Überlegungen, wie bzw. ob Sie denn z.B. auf Ihre "Pfarrei"
oder auf "Ökumene" verzichten können, sind bereits
wegen des radikalen Anspruchs Christi fehl am Platz; außerdem birgt
der Umgang mit Akatholiken die Gefahr, den Glauben zu verwässern,
dazu habe ich allerdings schon einiges geschrieben. Sie können sich
auch gerne an die V2-Sektierer, also z.B. an Ihren "Bischof",
wenden; jeder wird Ihnen die Richtigkeit meiner Aussagen bestätigen
(etwa mit den Worten: "Was dieser betrügerische Pseudo-Priester
da schreibt, ist so falsch und dumm, dass es reine Zeitverschwendung wäre,
sich damit irgendwie zu beschäftigen; außerdem ist er rechtskräftig
verurteilt worden und deshalb ganz unbezweifelbar ein Krimineller")."
Für das weitere s. z.B. den Einleitungstext Faustrecht. In den letzten Tagen mussten wir mehrfach das entschlossene Zaudern unserer Leser zur Kenntnis nehmen. Wir hatten geplant, einige der Stellungnahmen zu veröffentlichen, die von V2-Funktionären an Kirchensteuerzahler bzgl. unserer Person resp. unserer Internet-Präsenz etc. gegeben werden. Wer mehrere hundert Mark im Jahr an die Konzilssekte abführt, der darf wohl erwarten, dass diese Sekte wenigstens erklärt, warum wir denn angeblich ein Häretiker sein sollen, warum auf Vatikanum 2 die Dogmen geändert werden durften etc. Was die V2-Sekte uns gegenüber äußert und v.a. gegen uns unternimmt, darüber berichten wir ausführlich. Aber was die V2-Sekte ihren Jüngern über uns erzählt, davon können wir nur sehr wenig berichten, weil uns auch nur sehr wenig zu diesem Thema vorliegt.
Ein Bekannter von uns, ein Atheist mit Ambitionen im Satanismus (gewisse Bekanntschaften konnten wir uns leider nicht aussuchen!), der uns vor anderen als "Krakeeler" (ugs. für Unruhestifter) bezeichnet, behauptet, er habe einmal bei den V2-Sektierern angerufen und sich erkundigt, ob diese uns überhaupt kennen. Diese sollen dann gesagt haben, wir seien ihnen nicht bekannt, genauso wie sie auch nichts vom so gen. "Sedisvakantismus" gehört haben. Nun, unseren Bekannten halten wir nicht für eine untrügliche Informationsquelle. Falls er tatsächlich bei den V2-Leuten angerufen haben sollte, ist noch immer die Frage, ob er nicht vielleicht eine türkische Putzfrau, die kaum deutsch spricht, am Apparat hatte. Und dass die V2-Funktionäre die Lüge zu ihrem Lebensprinzip erhoben haben, bestreitet ja ohnehin niemand ernsthaft. Kurzum: Wir wissen nicht, ob über KzM bzw. dessen Autor jemals etwas in einer Kirchenzeitung gestanden hat; der Franziskanerorden wurde allerdings von den V2-Funktionären in aller Öffentlichkeit schon tüchtig durch den Schmutz gezogen. Ordentliches Benehmen ist für Karl Lehmann und Konsorten nun einmal kein gangbarer Weg.
Ein weiteres Beispiel: Einer unserer Leser, jemand aus der
Indult-Szene, teilte uns - aus welchen Gründen
auch immer - die neue URL seiner Homepage mit, wobei er die korrekte
Anrede "Hochwürdiger Pater" verwendete. Wir schrieben ihm
darauf:
Sehr geehrter Herr N.], immerhin scheinen Sie ja von der Gültigkeit
meiner Priesterweihe überzeugt zu sein. Haben Sie sich bei
konzilskirchlichen Stellen über mich erkundigt? Wenn ja, würde
ich vielleicht die Informationen (ggf. in Auszügen) veröffentlichen,
die man Ihnen gegeben hat. Wenn nein, möchte ich Sie ermutigen, an
Karl Lehmann, Oskar Saier oder einen anderen Verantwortlichen zu
schreiben. Ich wollte bereits vor einigen Wochen etwas über die
Auskunftsfreude der V2-Funktionäre schreiben, aber der prädestinierte
Kandidat ist leider vorzeitig abgesprungen: http://www.crosswinds.net/~prhl/ignoranz.htm.
Warum machen Sie eigentlich nicht Schluss mit der V2-Sekte? Was hindert
Sie, zur römisch-katholischen Kirche überzutreten? Wenn Ihnen
noch Informationen fehlen, dann schreiben Sie mir Ihre konkreten Wünsche,
damit ich mich darum kümmern kann. Im Herrn"
Das ist wohl die Kernfrage: "Was hindert Sie, zur römisch-katholischen Kirche überzutreten?" Und die Antwort ist auch bekannt, wie z.B. - bezogen auf das pseudokatholische Sektenwesen - in "Willkommen im Club!" dargelegt: Man will eine Gemeinschaft haben, egal, ob sie nun katholisch ist oder nicht - im letzteren Fall erklärt man sie einfach zu einer katholischen Gemeinschaft, ohne Rücksicht auf die Lehre der Kirche. Schließlich ist die Kirche ja vom Gemeinschaftsgedanken geprägt, die Gemeinschaft ist essentiell und nicht bloß zufällig. Nur: Welche Gemeinschaft hat denn ein V2-"Katholik"? Wie fasst ein V2-"Katholik" seinen Glauben auf und was will er z.B. an seine Kinder weitergeben? Was glaubt er denn? Glaubt er das, was z.B. im "Katechismus der Katholischen Kirche" oder im "Katholischen Erwachsenen-Katechismus" oder in Publik-Forum steht? Dann ist er kein Katholik! Doch soweit will offenbar kaum jemand denken. Man fragt nicht bei den V2-Funktionären nach, was es denn mit KzM etc. auf sich hat, wohl aus Angst, dass man unsere Aussagen bestätigt findet. Man fragt nicht nach weiteren Argumenten, die die Richtigkeit unserer Aussagen untermauern, weil man keine Konsequenzen ziehen will. Da geht man doch lieber weiterhin zu seiner Bibelgruppe, Teestube, Gebetsrunde, Partytruppe etc. und redet sich ein, der "liebe Gott" werde schon ein Auge zudrücken, und der "liebe Jesus" habe es ja nicht ganz so ernst damit gemeint, als er sagte: "Wer nicht glaubt, wird verdammt werden" (Mk 16,16).
Zugegeben, wer heute in Deutschland den katholischen Glauben bekennt, dem drohen Verfolgung und Leid der bittersten Sorte, und viele werden ihr Leid in Einsamkeit aushalten müssen. Wir lassen da niemanden im Unklaren: In Deutschland wütet der Staat mit einem diabolischen Eifer gegen die Kirche, so dass manche von Trauer befallen werden und keinen Menschen haben, der ihnen Trost spendet. Die V2-Sekte jubelt triumphalistisch ob ihrer scheinbar unzerstörbaren Machtposition, die es ihr erlaubt, die Katholiken nach Herzenslust auszuradieren.
In unserer privaten Frömmigkeit haben wir uns oft mit dem hl. Bernhard von Clairvaux (?.1090 - 20.08.1153) auseinandergesetzt, u.a. während unseres Aufenthaltes im Kartäuserkloster; wir wollten eigentlich Kartäuser werden, dies scheiterte aber an unseren Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Ordens, auch wenn wir damals noch nichts von der Sediskvakanz wussten. Bernhard, der dem strengen Reformkloster Cîteaux angehörte, woraus sich der Zisterzienserorden bildete, verhalf dem Klosterleben zu neuer Blüte und Reinheit, bekämpfte erfolgreich den Scheinpapst Anaklet II. (ungültig gewählt 1130) und begeisterte durch sein Beispiel, das zugleich von Kraft und Milde gekennzeichnet war, andere für ein heiligmäßiges Leben. Wenn er gegen die Irrlehren des Abälard predigte, dann war er streng, aber wenn er Abälard und seine Anhänger zur Kirche zurückführte, dann war er milde. Während sich bei dem zweiten Kreuzzug deutlich die Folgen irdischer Gewinnsucht zeigten, stellte Bernhard als Bußprediger die edlen, die eigentlichen Ziele des gerechten Kreuzzuges vor Augen.
Die Kirche hat mit der Heiligsprechung Bernhards den Menschen ein Vorbild gegeben. Eine völlige Ergebenheit in Gottes Willen, eine der Unfehlbarkeit des Papstes bereitwillig unterworfene reine Lehre, ein energisches Auftreten für die rechtmäßigen Hirten der Kirche und gegen die Hochstapler, die sich zu Unrecht einen kirchlichen Titel, und sei es auch der Papsttitel, anmaßen - solche Charakterzüge sind zu allen Zeiten wichtig, in den Wirren unserer Zeit vielleicht sogar in besonderem Maße. Bernhard hat als Mönch das gemeinschaftliche Leben gefördert, was sich auch in seinen freundschaftlichen Beziehungen zu anderen Ordensgemeinschaften wie z.B. den Kartäusern und den Prämonstratensern (gegr. vom hl. Norbert von Xanten) manifestierte.
Trotz aller Gemeinschaft mit anderen gehört die Einsamkeit des Menschen mit Gott zu den unverzichtbaren Elementen des christlichen Lebens. Die großen Heiligen wussten, dass die Einsamkeit, der sich Jesus in seinem irdischen Leben mehrfach ausgesetzt hat, auch zum Leben jedes Christen gehört. Das Ausharren in der Einsamkeit mit Gott kann ein Prüfstein dafür sein, wie ernst es dem Menschen mit seinem Glauben ist. Deutschland geht den Weg des Terrors: Die Katholiken sollen keine Möglichkeit mehr haben, eine Gemeinschaft zu gründen, damit sie - aus Angst vor der Einsamkeit oder wegen des Leidens in der Einsamkeit - endlich ihr Bekenntnis aufgeben.
Während unseres Aufenthalts bei den Kartäusern haben wir einen
Ausspruch des hl. Bernhard von Clairvaux gelesen, der diese Bereitschaft
zur Einsamkeit, die notwendig zum christlichen Leben gehört, zum
Ausdruck bringt; diejenigen, die an fragwürdigen, pseudokatholischen
Gemeinschaften hängen, sollten ruhig einmal darüber nachdenken:
O beata solitudo - o sola beatitudo (O glückselige Einsamkeit, o
alleinige Glückseligkeit).