Leserbriefe 24.07.2002

- Von guten Mächten -
(Kirche zum Mitreden, 24.07.2002)
Nicht jeder Leser ist mit absolut allem, was in den KzM-Texten steht, uneingeschränkt einverstanden.
Diese Behauptung stützen wir im folgenden mit der Veröffentlichung von Zuschriften dreier KzM-Leser (L1, L2, L3).

1. Von guten Mächten

14 Jul 2002 21:06 GMT - L1 an PRHL

Sehr geehrter PRHL,
Sie kennen wahrscheinlich das folgende Gebet:

Von guten Mächten

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last,
ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen
das Heil, für das Du uns bereitet hast.

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann woll'n wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört Dir unser Leben ganz.

Laß warm und still die Kerzen heute flammen,
die Du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all Deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

Dezember 1944

Sind diese Worte das zusammenhanglose Geschwafel eines protestantischen Häretikers oder gehen sie möglicherweise auf göttliche Eingebung in Zeiten höchster existentieller Not zurück? Vielleicht haben Sie auch eine andere Erklärung für diese Worte. Eine Antwort würde mich in jedem Fall sehr interessieren. Sie können diese E-Mail gerne auf Ihrer INTERNET-Seite veröffentlichen, ich bitte jedoch, von der Nennung meines Namens Abstand zu nehmen. Mit freundlichen Grüßen


15 Jul 2002 12:58:02 +0200 - PRHL an L1


Sehr geehrter Herr N.N., da Ihre mail html-Code enthielt, hätte sie eigentlich ungelesen gelöscht werden können. Aber da ich vorher eine Überprüfung durchgeführt habe, habe ich Ihr Schreiben gelesen; leiten Sie daraus bitte keine Sicherheit für die Zukunft ab. Wie es der Zufall so will, würde Ihre mail resp. das Thema Bonhoeffer möglicherweise in den Text mit Exzerpten aus dem Dachau-Buch von J.M. Lenz passen, bis zur Veröffentlichung dauert es aber noch, und die Auswahl ist auch noch nicht entschieden. Zum Inhalt: Das Buch von Dietrich Bonhoeffer "Widerstand und Ergebung", Siebenstern-Tb, habe ich am Anfang meines V2-Studiums gekauft und gelesen (also ca. 1987). Damals fand ich es noch ganz gut, aber meine Ansichten haben sich seitdem in manchen Punkten ein wenig geändert (bin z.B. kein Wojtyla-Anhänger mehr). "Von guten Mächten" kannte ich bereits aus der Schulzeit (ca. 1985).
Ihre Frage: "Sind diese Worte das zusammenhanglose Geschwafel eines protestantischen Häretikers oder gehen sie möglicherweise auf göttliche Eingebung in Zeiten höchster existentieller Not zurück?", ist eigentlich Unfug.
DB war unbestreitbar ein protestantischer Häretiker, das muss aber nicht heißen, dass absolut alles, was er von sich gab, "zusammenhangloses Geschwafel" war. Dass sich DB in höchster existentieller Not befand, bestreitet wohl niemand ernsthaft, aber dass dieses kleine Gedicht "auf göttliche Eingebung" zurückgeht, mag ich nicht versichern. Dafür wäre auch noch die Frage, welcher Art diese "göttliche Eingebung" gewesen sein sollte.
Ich habe z.B. das bekannte Gebet "Lead, kindly Light" des damals Noch-Anglikaners J.H. Newman zitiert (s. idgr0004.htm). Das heißt aber nicht, dass ich den Anglikanismus nicht als häretisch ablehne. Ferner: Den Grundsatz: "den Irrtum hassen, den Irrenden lieben", können Sie in meinem neuen Text "Antijüdische Häresie?" (laun.htm) nachlesen. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden (1 Tim 2,4), und es ist ein Geschenk Gottes, zur katholischen Kirche gehören zu dürfen, s. holomyth.htm: " Erinnere dich auch der so vielen und großen Wohlthaten, mit denen Gott dich überhäuft hat; wie er dir Leben, Gesundheit, tägliche Nahrung und Kleidung, gute Eltern und einen heiligen Schutzengel gegeben; wie du es ihm allein zu verdanken hast, daß du nicht ein Heide oder Jude, sondern ein Kind der heiligen katholischen Kirche bist."
Nun stellt sich die Frage, warum Sie mich anschreiben. Denken Sie über eine Konversion zur katholischen Kirche nach? Sollte das der Fall sein, möchte ich Sie in Ihrem Vorhaben bestärken. Die Zugehörigkeit zur Kirche ist heilsnotwendig (s. svakanz2.htm). Wenn Sie die Richtigkeit der katholischen Lehre erkannt haben, sind Sie verpflichtet, sich zum Katholizismus zu bekehren.
Das gilt übrigens auch, wenn Sie sonstiger Akatholik (z.B. V2-Sektierer) sein sollten. Nur Mut! Seien Sie meines Gebetes für Ihre Anliegen versichert. In Christo

18 Jul 2002 18:06 GMT - L1 an PRHL


Sehr geehrter PRHL,
zunächst zu Ihrer Frage, warum ich Sie angeschrieben habe. Beim Stöbern auf katholischen INTERNET-Seiten bin ich auch auf Ihre Seite gestoßen und war von der Fülle des Materials, die offensichtlich ein Einziger zusammentragen kann, positiv überrascht. Nichtsdestoweniger sind auch ein paar Aussagen (und ich habe bei weitem nicht alle gelesen) sehr kritikwürdig. Unter dem Strich ist Ihre Seite jedoch der im INTERNET geführte Nachweis, daß die römisch-katholische Kirche nicht erst seit dem II. Vaticanum verbindliche und allgemeinverständliche Aussagen über theologische und philosophische Grundsatzthemen macht. Dies wird Sie nicht verwundern, jedoch ist bei manchem heutigen Kirchenmitglied durchaus die Auffassung zu hören, daß eine Kirche nicht mehr ist als ein Verein, in dem alle nett zueinander sind. Zu meinen persönlichen Eigenschaften und Absichten: Ich bin seit meiner Taufe am 2.10.1960 (d.h. ca. 2 Wochen nach der Geburt) Mitglied der römisch-katholischen Kirche und habe - nicht nur wegen dem schönen Kirchenlied "Fest soll mein Taufbund immer stehen" - die Absicht, dies auch zu bleiben. Dabei ist die Zugehörigkeit zur Kirche nicht nur formal, sondern auch durch eine innere Einstellung geprägt. Dies soll heißen, ich bezeichne mich als gläubig im christlichen Sinne, insbesondere in der katholischen Ausprägung. Das apostolische Glaubensbekenntnis ist fester Lebensinhalt.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: Auf Ihrer INTERNET-Seite beginnen Sie mit einem Auszug aus der Enzyklika "Mit brennender Sorge" von Papst Pius XI., in dem es um die Aufgabe eines Priesters im Bezug auf die Wahrheit geht. Was halten Sie von der nachfolgenden Definition der Wahrheit?
Zur besseren Unterscheidung innerhalb des Wahrheitsbegriffes kann man zwei "Arten der Wahrheit" und drei "Stufen der Wahrheit" unterscheiden. Die "Arten der Wahrheit" sind die innere und die äußere Wahrheit; d.h. die innere Wahrheit ist unsichtbar, befindet sich im Körper des Menschen und hat einen geistigen Charakter, die äußere Wahrheit ist für alle Menschen in der Natur sichtbar, wenn auch manchmal in den Körpern der Materie versteckt (Beispiel: Röntgenbilder, Kernspintomographien, Ultraschallbilder, Mikroskope etc.). Die "Stufen der Wahrheit" sind:
1. Die subjektive Wahrheit: Dies ist die Wahrheit, die sich für das Subjekt bzw. Individuum aus seinem Lebensvollzug ergibt. Dies sind die Gedanken, Worte und Taten des einzelnen Menschen, ob er sich nun alleine oder in Gemeinschaft befindet.
2. Die organisatorische Wahrheit: Dies ist die Wahrheit, die sich für eine Gruppe von Subjekten bzw. Individuen aus ihrem Lebensvollzug ergibt. Es sind die Gedanken, Worte und Taten des jeweils einzelnen Menschen, ob er sich nun alleine oder in Gemeinschaft befindet. Dabei wird die äußere Wahrheit von den jeweils übrigen Gruppenmitgliedern fraglos akzeptiert und an der inneren Wahrheit des anderen Gruppenmitglieds jeweils - soweit als möglich - teilgenommen.
3. Die objektive Wahrheit: Dies ist die Wahrheit, die sich für alle Subjekte bzw. Individuen aus ihrem Lebensvollzug und aus göttlicher Schöpfungskraft ergibt. Dies sind die Gedanken, Worte und Taten aller Menschen, ob sie sich nun alleine oder in Gemeinschaft befinden und die Taten GOTTES in der inneren und äußeren Wahrheit. Diese Wahrheit könnte man auch "mystische Wahrheit" nennen, da hier die innere und äußere Wahrheit im Individuum verschmelzen; getreu der Feststellung von Meister Eckart: "GOTT finden in allen Dingen!". Das Bibelwort "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben!" (Joh., Kapitel 14, Vers 6) von Jesus Christus steht nicht im Gegensatz zu diesem Definitionsversuch. Denn die Wahrheit, über die Jesus hier spricht, ist eindeutig "die objektive Wahrheit".
Diese Definition ist nicht sophistisch als eine haarspalterische Aufteilung der "Wahrheit" zu verstehen, sondern sie soll vielmehr dazu dienen, die jeweils gemeinte "Wahrheit" des Gesprächspartners zu erfassen.
Es würde mich freuen, wenn ich Ihre Einschätzung dieser Definition erfahren würde. MfG

19 Jul 2002 11:04:39 +0200 - PRHL an L1


Vielleicht lesen Sie doch einmal etwas auf meiner Seite. Zur besseren Orientierung können Sie auf die Überschriften samt Untertitel achten, z.B. auf:
09.07.2002 Antijüdische Häresie? - Andreas Laun philosophiert über die Dogmatik
oder: 22.06.2002 Ein Betriebsunfall: Erklärung Dominus Iesus - Der Wahrheitsbegriff der V2-Sekte
Und "ein paar [von meinen] Aussagen" ohne jede Begründung oder auch nur Konkretisierung als "sehr kritikwürdig" hinzustellen, ist inakzeptabel.

> Unter dem Strich ist
> Ihre Seite jedoch der im INTERNET geführte Nachweis, daß die
> römisch-katholische Kirche nicht erst seit dem II. Vaticanum
> verbindliche und allgemeinverständliche Aussagen über theologische und
> philosophische Grundsatzthemen macht. Dies wird Sie nicht verwundern,
> jedoch ist bei manchem heutigen Kirchenmitglied durchaus die
> Auffassung zu hören, daß eine Kirche nicht mehr ist als ein Verein, in
> dem alle nett zueinander sind.
Wenn Sie nicht erkennen, was Sie mir da für einen Unfug geschrieben haben, weiß ich nicht, wie ich Ihnen noch helfen kann. In Christo


19 Jul 2002 19:44 GMT - L1 an PRHL


Sehr geehrter PRHL,
nachdem die nun zweimal auf höfliche Anfragen meinerseits nur vom "hohen Roß" aus geantwortet haben, muß ich Ihnen den Text Ihrer eigenen INTERNET-Seite vor Augen halten.
Kirche zum Mitreden - Infos für den christlichen Dialog; ökumenisch orientierte Seite, die den zwanglosen und angstfreien Gedankenaustausch kritischer Christen und Nichtchristen unterstützt und engagiert gegen blinden Dogmatismus und gegen kalte Gerechtigkeit Widerstand leistet.
Dies ist Ihre eigene Aussage und Sie schaffen dann nicht mehr als meine detaillierten Fragen mit dem Wort "Unfug" abzukanzeln und auf Ihre eigenen Texte zu verweisen, die mit der jeweiligen Frage nichts oder nur wenig zu tun haben. Da hätte ich von einem wirklichen Christus-Jünger, der Sie nach eigenen Aussagen ja nun einmal sind, wirklich mehr erwartet.
Falls Sie tatsächlich in Kommunikation mit den Lesern Ihrer INTERNET-Seite treten wollen, sollten Sie einmal im Matthäus-Evangelium das 23. Kapitel studieren. Es reicht nicht aus, sich als geweihter Priester der römisch-katholische Kirche auszugeben und anschließend den Dialog zu verweigern.
Es gibt immer die Möglichkeit der Besserung; theologisch wäre dies bei Ihnen die "Metanoia". Mit freundlichen Grüßen

19 Jul 2002 22:01:35 +0200 - PRHL an L1


Sie wollen anscheinend nur Ihr Gift verspritzen. Damit sind Sie dialogunfähig. Ich darf Sie darauf hinweisen, dass Sie es bis jetzt noch immer nicht geschafft haben, Ihre Anschuldigung, ein paar von meinen Aussagen seien sehr kritikwürdig, zu präzisieren. Wenn Sie sich zu vornehm sind, meine Texte zu lesen, dann hilft es auch nicht, wenn ich Ihnen weiter schreibe. In Christo

20 Jul 2002 13:04 GMT - L1 an PRHL


Sehr bedauernswerter PRHL,
es hilft nicht, wenn man seinem Gegenüber die Fehler vorwirft, unter denen man selbst leidet. Diese Feststellung ist leider zu treffen, da Sie mir "Dialogunfähigkeit" vorwerfen. Sie betreiben hier einen Solipsismus, der jeden mir bisher bekannten Rahmen sprengt. Ich bin keineswegs gegen eine verbale Auseinandersetzung mit heftigem Charakter, jedoch müssen Argumente getauscht und nicht dem Anderen hingeworfen werden.
Auch wenn die römisch-katholische Kirche in ihrer empirisch-soziologischen Erscheinungsform sicher nicht perfekt ist, bleibt der mystische Leib Christi unangetastet und unantastbar. Deshalb fällt der auf Ihrer Homepage zitierte Text von Dr. Diether Wendland auf Sie selber zurück.
Laien innerhalb der katholischen Kirche wissen schon seit Aurelius Augustinus, daß die Sakramente, die ein Unwürdiger spendet, trotzdem wirksam gespendet sind. Außerdem ist diesen Laien bekannt, daß "abgesehen von seinen heiligen Weihen dieser Pfarrer ein Esel sein kann". (zitiert nach Prinz Arenberg)
Zu Ihrer Kenntnis noch ein paar Bibelworte, die sehr bedenkenswert sind: "Viele falsche Propheten werden auftreten und sie werden viele irreführen." (Matthäus, Kapitel 24, Vers 11) "Da sagte er zu Ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreiches geworden ist, gleicht einem Hausherrn, deraus seinem reichen Vorrat Altes und Neues hervorholt." (Matthäus, Kapitel 13, Vers 52) Die Betonung liegt hier auf dem "und"!! "Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes." (Lukas, Kapitel 9, Vers 62)
Abschließend noch ein Wort aus dem Buch Jesus Sirach, der bekanntlich die Gottesfurcht an die erste Stelle der Tugenden gesetzt hat: "Pflege keien Umgang mit einem Toren; er wird die Weisen doch nur verachten. (Jesus Sirach, Kapitel 8, Vers 4)
Mit freundlichen Grüßen

20 Jul 2002 16:28:45 +0200 - PRHL an L1


Schon wieder keine Präzisierung Ihrer Anschuldigung gegen mich, dass "ein paar Aussagen sehr kritikwürdig" sind. Solche Spielchen sind mir allerdings schon lange bekannt (s. redek004.htm). Mutatis mutandis kann ein Urteil über Sie nicht besser ausfallen als das Urteil über die Redekianer.
Wenn es Sie beruhigt: Ihre Schreiben werden auch von dritter Seite als grober Unfug bewertet. Sie brauchen also keine Sorge zu haben, dass nur ich Schwachstellen bei Ihnen bemerke.
Statt dass Sie sich noch weiter in Ihr antichristliches Toben hineinsteigern, empfehle ich Ihnen, Vernunft anzunehmen. Ora et labora.
In Christo

 

2. Bauchschmerzen

16 Jul 2002 16:58:53 +0200 (CEST) - L2 an PRHL
Hochwürdiger Herr Pater,
vor einiger Zeit bin ich über Ihre Seiten "gestolpert". Auch ich bin mit den Päpsten nicht gerade glücklich, besonders was die Liturgie-"deform" betrifft. Jedoch macht es mir ein wenig Bauchweh, wenn ich lese, daß Karol Woitila nicht rechtmäßig Papst sein soll. Als ich vor einiger Zeit Auszüge aus den Akten der Konklave, auf denen Roncalli und Co gewählt wurden, las, konnte ich keinen wirklichen Verstoß gegen das (damals) geltende Kirchenrecht erkennen, auch wenn ich natürlich kein ausgebildeter Kirchenrechtler bin.
Wenn ich Ihre Texte, soweit ich bislang Gelegenheit hatte, sie in Ruhe zu lesen, richtig verstanden habe, waren doch zumindest die Päpste mit Namen Pius noch rechtmäßige Päpste, oder? Wenn ich nicht irre, war es Pius IX., unter dessen Regentschaft die Unfehlbarkeit des Papstes Dogma wurde. So fand ich in alten Zeitungskommentaren aus dem Nachlaß meiner Ur-Urgroßmutter unter anderem scharfe Kritik an diesem Dogma, da sich die Unfehlbarkeit des Papstes selbst auf den Antichristen persönlich erstreckte, so dieser denn auf den Thron Petri gewählt würde und sofern er einen Lehrsatz als Dogma erließe. Eben weil die Pforten der Hölle die Kirche Christi nicht überwinden können.
So gab es doch beispielsweise auch einen Papst Alexander VI, der nur duch Bestechung und Nötigung an die Macht kam und sogar versucht hat, das Papsttum als Erbkaiserreich für seine Söhne zu sichern. Doch die Lehre der Kirche konnte er nicht antasten. Was er sicherlich liebend gern getan hätte, um seine unlauteren Absichten zu stützen. Aber der wahre Herr der Hl. Kirche hat es verhindert.
Und obschon Alexander VI sicherlich einer Tiefpunkte in der Geschichte des Papsttums darstellt, so war er eben doch der Papst. Und obschon Roncalli einen weiteren Tiefpunkt darstellt und auch dessen Nachfolger sich in liturgischen Fragen allesamt nicht mit Ruhm beklekert haben, so sehe ich dennoch nicht, wo Roncalli & Co Irrlehren verbreitet hätten. Sicher werden Sie auch zu den erkennbaren Irrlehren bereits etwas veröffentlicht haben, was ich nur bislang noch nicht gefunden habe. Vielleicht können Sie mir dazu einfach einen Link angeben.
Ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, daß Gott so "gemein" sein sollte, 400 Millionen Katholiken mit Amtsantritt von Roncalli schlicht ohnen Hirten umherirren zu lassen bzw. durch Roncalli verderben zu lassen. Schließlich ist Gott Gott und kein Sadist. Gott ist die Gerechtigkeit selbst, wie also sollte er zulassen, daß alle diejenigen, die sich noch um das kümmern, was der Papst verlautbart, durch einen Blender auf dem Throne Patri in die Irre geführt werden?
Wieso sollte Gott Anfang des 20. Jahrhundert die Wahl des Freimaurers Rampolla verhindert haben und die Wahl Sartos zum Hl. Pius X. ermöglicht haben, wenn er dann nicht einmal sechzig Jahre später Seine Hl. Kirche an der Pfeife eines modernen Rattenfängers ins Verderben rennen zu lassen?
Ich würde mich über Erhellung dieser Punkte sehr freuen und verbleibe mit freundlichen Grüßen

16 Jul 2002 18:59:36 +0200 - PRHL an L2


Sehr geehrter Herr N.N., wegen einer Grippe bin ich momentan kaum in der Lage, meinen Pflichten nachzukommen, deshalb nur in aller Kürze: Ich freue mich zwar, dass Sie nicht einfach meine Seiten resp. das Thema Sedisvakanz links liegen lassen wollen, frage mich aber, welche meiner Texte Sie gelesen haben, dass Sie mir derlei Fragen stellen. Der Einleitungstext "svakanz.htm" sollte im Grunde alles beantworten, sie können aber auch noch "svakanz2.htm" dazunehmen. In der Heiligen Schrift ist immer wieder vom großen Glaubensabfall die Rede (s. auch antigt01.htm). Sie schreiben, Sie bekommen Bauchschmerzen, wenn Sie von einem Scheinpapsttum Wojtylas lesen. Ich will nicht unhöflich erscheinen, aber: Was soll ich dazu sagen? Ich hatte eine erfolgreich theologische Laufbahn in Aussicht gestellt bekommen - sogar noch bei meiner letzten V2-Stelle in Chur! Oft wurde mir "Bewunderung" für meine theologischen Fähigkeiten ausgesprochen, und von vielen wurde ich als künftiger Theologieprofessor gesehen. All diesem Tand habe ich eine Absage erteilt. Und nicht nur, dass ich statt dessen ein Leben in relativer Armut (ich lebe vom Vermögen meiner Eltern) führe, ich lasse einen Strafprozess nach dem anderen über mich ergehen, ich lebe in ständiger Bedrohung durch die so gen. "Justiz" (s. redek004.htm), all das ist doch mehr als nur "Bauchschmerzen". Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch, ich will Sie nicht vergraulen, ich will Sie vielmehr ermuntern, dass Sie sich fragen, ob dieses Affentheater, das die V2-Sekte permanent abzieht und worüber ich schon so viele Texte trotz der unerträglich scheinenden Repressionen geschrieben habe, ob dieses Affentheater wirklich die römisch-katholische Kirche sein kann, Bauchschmerzen hin oder her.
Nehmen Sie sich einige Wochen Zeit, in denen Sie in aller Ruhe sich mit dieser Frage auseinandersetzen (am besten unter Zuhilfenahme der von mir empfohlenen Literatur, s. literat.htm). Erfahrungsgemäß dauert es so seine Zeit, bis aus einem V2-Sektierer ein echter Katholik geworden ist. In Christo

 

3. t=FCrkische Putzfrauen

24 Jul 2002 13:07:42 +0200 - L3 an PRHL
Sehr geehrter Herr L.,
=20
sicherlich bin ich Ihnen noch aufgrund meiner email aus Dezember 2001 = bekannt ("Unfugpost"). Mittlerweile habe ich mir viele Gedanken =FCber = Ihren Internetauftritt sowie Ihre Person gemacht und Informationen = beschafft (nicht nur bei "t=FCrkischen Putzfrauen in den =,Ordinariaten'", wie Sie mir vorwarfen. Ich bin zu folgenden Ergebnissen = gekommen:
=20
  1.. Ob Sie nun g=FCltig geweihter Priester sind oder nicht - = allenfalls sind Sie g=FCltig, aber unerlaubt geweiht (also gegen den = Willen der Kirche) - , das ist f=FCr mich eigentlich egal. Fest steht, = da=DF nach can. 1364 =A7 1 CIC die Exkommunikation eindeutig eingetreten = sein wird. Kirchenrechtlich k=F6nnte man gegen Sie diese noch formal = feststellen; dies w=FCrde Sie jedoch nicht davon abhalten, Ihre Thesen = weiter im Internet zu verbreiten. Den Kirchenbegriff, den Sie in Ihren = Thesen vertreten, gibt es nicht und stammt aus einer eindeutig = wahnhaften Vorstellung. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist = "katholischer" als Sie es sind.
  2.. Bisher habe ich angenommen, da=DF Sie lediglich aus "Spa=DF an der = Freud'" derartige Thesen verbreiten, wie das auf Ihren Seiten passiert. = Spa=DFv=F6gel und schr=E4ge Typen im Internet gibt es viele. Doch Ihre = seitenlangen Schreibereien zeugen von einer wahn- und zwanghaften = Vorstellung.=20
  3.. Da Sie auch in Ihren Seiten permanent Stellung gegen=FCber dem = rechtsstaatlichen System und den Verfassungsorganen beziehen, sowie = Verleumdungen gegen ganze Gruppen der Gesellschaft und Einzelpersonen = verbreiten, werde ich k=FCnftig Ihre Seiten nicht mehr aufrufen. Ich = frage mich nur, warum Sie dann noch in unserem Rechtsstaat leben, wenn = Sie u.a. die Bundesrepublik als "Terrorrepublik" bezeichnen.
  4.. Ihre Ansichten und Ihr "Geschreibe" nehme ich nicht mehr ernst. = Das zeugt von gewissen St=F6rungen (querulatorische und/oder = histrionische und/oder anankastische Pers=F6nlichkeit). Mir selbst = warfen Sie ja vor, eine "stark eingeschr=E4nkte Zurechnungsf=E4higkeit" = wegen meiner damaligen email gegen mich geltend zu machen. Insoweit = brauchen wir uns beide gegenseitig nicht mehr ernst zu nehmen.
Ich werde f=FCr Sie beten. Bekehren Sie dich zur r=F6misch-katholischen = Kirche, weil Sie selbst nicht mehr r=F6misch-katholisch sind. = Beanspruchen Sie ruhig f=FCr sich den Begriff "r=F6misch-katholisch", = denn im Internet k=F6nnen Sie ja - und das sogar noch ungestraft - = behaupten, was Sie wollen. Einen Namensrechtsstreit haben Sie schon = verloren. Was f=FCr einen Sinn h=E4tte es f=FCr die kath. Kirche, weiter = gegen Sie zu prozessieren? Diese Prozesse w=FCrden Sie auch verlieren, = weil Sie nicht mehr katholisch sind.=20
=20
Wer Sie ernst nehmen will, soll es tun.
=20
Der "Anonyme"

 

4. Anmerkungen

Zu L1)
Die Ergüsse von L1 wirken wie die unbeholfene Trotzreaktion eines bösen Kindes (s. ignorantia affectata). Seinen totalen Mangel an Argumenten versucht L1 dadurch zu kompensieren, dass er uns mit Beleidigungen überzieht. So eine zelebrierte Selbstgerechtigkeit halten wir für sehr gefährlich und empfehlen ihm, sich mit Gebet und Studium der Wahrheitsfrage zu stellen und die erkannte Wahrheit zu ergreifen und festzuhalten.
"Solipsismus" (von lat. solus = allein / ipse = selbst) meint eine alleinige Anerkennung des eigenen Ich, sei es im metaphysischen Sinne (außer mir existiert nichts) oder im praktischen Sinne (nur meine Meinung ist richtig). Der metaphysische Sinn ist dem Christentum völlig zuwider (Schöpfung, Erlösung), der praktische Sinn ist dem Christentum nicht unbedingt immer zuwider (aktive und passive Unfehlbarkeit). Allerdings ist die Erkenntnisordnung zu berücksichtigen.
Ob Argumente "ausgetauscht" oder "hingeworfen" werden, ist unerheblich. Es zählt, dass Argumente kommen. Von der V2-Sekte kommen rein gar keine Argumente, während unsere zahlreichen Argumente auf das hartnäckigste ignoriert werden.
S. auch unsere Hinweise zum würdigen und gültigen Weiheempfang.

Zu L2)
Seine Ausführungen spiegeln in etwa das wieder, was sich so mancher V2-Sektierer erst einmal fragt, wenn er mit dem "Sedisvakantismus" konfrontiert wird: Die bange Frage, ob es wirklich wahr sein kann, was die "Sedisvakantisten" behaupten. Auch uns, obwohl wir fleißig theologische Literatur gelesen hatten und die katastrophalen Zustände sowohl in den "Priesterseminaren" als auch bei den "Klerikern" mit ihren "Messen" etc. bis zum Überdruss kannten, waren nicht sofort beim ersten "Sedisvakantismus"-Kontakt mit allen Fragen zum "Sedisvakantismus" fertig. Man wird der menschlichen Schwäche Rechnung tragen müssen. Was wir bzgl. unseres Ansehens während unseres Studiums der V2-"Theologie" behaupten, kann sich jeder gerne bestätigen lassen. Vom Opus Dei könnte z.B. Theo Irrgang, von Chur z.B. Rainer Kretz Auskunft geben. Hier noch ein Eintrag auf der KzM-Startseite vom 13.06.2002:


Neues Bild: Peter Rutz sagt Dankeschön!
Die V2-Sekte verbreitet ja hartnäckig die Lüge, wir seien aus dem V2-Seminar St. Luzi verbannt worden: "Da er (nach eigener Schilderung) schon im Priesterseminar negativ aufgefallen war und kurz vor Beendigung des Studiums des Hauses verwiesen wurde, kann eigentlich kein Bischof der r.k. Kirche L. geweiht haben, ohne sich als Komplizie auszuweisen." (aus: Editorial zu Ausgabe 01/02). Die Wahrheit ist, dass sich die Churer Oberlaien (Haas und Rutz) bis zuletzt angestrengt haben, uns für das V2-"Priestertum" einzukassieren (das kann z.B. Peter Miksch bezeugen).
Die Abschlussparty des Studienjahres 1994/95 fand am 30.06.1995 statt, und Haas bekniete uns mittels Rutz, dass wir dort unser "Diplom" abholen sollten (was wir aber nicht taten; wir holten es uns im Sekretariat ab). Am 01.07.1995 verließen wir Chur, und am 02.07.1995 schrieb uns Rutz eine Karte, die uns kürzlich wieder in die Hände fiel, als Begleitinformation zu einem Brief.
Die Schrift von Rutz ist nicht gut lesbar, deshalb hier eine Entzifferung:
Lieber Herr L. den beigelegten Brief hatte ich zwar bereit, gestern Morgen; dann aber vergessen. In aller Freiheit! Schlafen Sie darüber. Auf alle Fälle möchte ich Ihnen nochmals danken für so vieles, was Sie der Seminargemeinschaft (mir inkl.) gegeben haben: Orgel, Klavier & Gitarre! Kraftraum & Turnhalle (Vorturner!), Anregungen, Mitarbeit, Mittragen, Pfortendienst, ... Gebet. u.s.w. Herzlich verbunden im Herrn. Peter Rutz."

Wir haben auch einmal angekündigt, ein paar Zeilen zu Alexander VI. und anderen von Kirchengegnern gerne genannten Päpsten zu schreiben; bei Gelegenheit werden wir darauf zurückkommen. Dann gibt es auch noch die "Siri-These" (Kardinal Guiseppe Siri sei eigentlich 1958 zum Papst gewählt worden), doch solche Thesen sind für uns nicht so wichtig wie der Hinweis auf die V2-Apostasie.
Bzgl. unserer "Bauchschmerzen" im V2-Lager s. z.B. unsere Schreiben an Hemmerle und Ratzinger.

Zu L3)
Zunächst erinnern wir hier an den Hinweis auf der Startseite bzgl. der erforderlichen Eigenschaften von e-mails an uns: "nur reiner ASCII-Text / keine Anhänge"; zwar ist der Text so noch lesbar, aber es ginge ja auch einfacher. Formatierte mails lesen wir u.U. gar nicht, und Anhänge erhalten wir möglicherweise gar nicht erst!

Bezugspunkt ist das Editorial Nr. 13. Der - wie er sich selbst nennt - Anonyme hat sich also "Gedanken gemacht". Diese Gedanken setzt er uns vor, will aber nichts weiter von uns wissen - ein recht fragwürdiger Dialogbegriff. Da seine mail gerade noch bei uns eingetroffen ist, kurz bevor wir diese Ausgabe der Leserbriefe veröffentlichen wollten, und er anscheinend sowieso nicht an unserer Antwort interessiert ist, sollen einige kurze Bemerkungen hier genügen.
Zu 1. Ob gültig geweiht oder nicht, dass interessiert L1 nicht. Für die Kirche hingegen ist diese Frage immer von sehr großer Wichtigkeit gewesen, insbesondere bei der Frage nach dem Sakramentenempfang durch Akatholiken (s. Beichtspiegel). Die Gültigkeit unserer Weihe wird auch von der V2-Sekte eindeutig anerkannt, s. Bischof Schmitz.
"Den Kirchenbegriff, den Sie in Ihren = Thesen vertreten, gibt es nicht und stammt aus einer eindeutig = wahnhaften Vorstellung." Nun, wir vertreten den Kirchenbegriff, wie er in den Lehrschreiben, den Katechismen und Dogmatiken formuliert wird (auch im Sedisvakanz-Text). Wenn L3 diese unbestreitbare Tatsache abstreitet, dann ist sehr die Frage, wer nun unter "wahnhaften Vorstellungen" leidet. Die Pius-Brüder sind ein Dauerbrenner - bisweilen werden wir gefragt, warum wir nicht mit denen zusammenarbeiten, die haben doch schließlich Geld und Einfluss in Hülle und Fülle, während wir weder das eine noch das andere in ansehnlichem Umfang besitzen. Das Besondere: Uns geht es um die Wahrheit, nicht um "Erfolg".
Was L3 da von einer "Exkommunikation" faselt, weiß er wohl selber nicht - weder wollen wir mit Wojtylas Truppe in Gemeinschaft stehen (wir zelebrieren - im Gegensatz zu den Pius-Brüdern - nicht "una cum Wojtyla"), noch attestieren wir ihr überhaupt die Möglichkeit, eine "Exkommunikation" aus der katholischen Kirche zu verhängen, da diese Truppe nicht die katholische Kirche ist!
Zu 2. Aus "Spaß an der Freud" sollen wir uns also permanent der staatlichen Religionsdiktatur aussetzen? Wiederum die Frage: Wer leidet hier an "wahn- und zwanghaften = Vorstellungen"?
Zu 3. Weder ist bewiesen, dass Deutschland ein Rechtsstaat ist (resp. ist das Gegenteil bewiesen), noch konnte uns in irgend einem Fall eine Verleumdung von irgend jemanden nachgewiesen werden. Klar, es wird immer gerne von ein paar Christushassern behauptet, wir würden andere verleumden, aber auch wenn noch so viele noch so oft die Unwahrheit sagen, wird sie dadurch nicht zur Wahrheit. L3 will aufgrund seiner Phantastereien unsere Seiten nicht mehr besuchen. Dann haben wir also einen Leser verloren. Aber noch einmal: Was wir tun, tun wir nicht, um "Erfolg" i.S.v. Geld, Einfluss, Beliebtheit bei den Menschen, hohe Zugriffszahlen auf der Homepage etc. zu haben, sondern weil es an und für sich gut und richtig ist.
Warum wir Deutschland nicht verlassen? Es fällt schwer, diese Frage noch ernst zu nehmen, nachdem wir so oft betont haben, dass im Christentum das Blutzeugnis nicht kategorisch verurteilt wird. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir kürzlich einen Bericht über einen Justizmord veröffentlicht haben.
Zu 4. "hre Ansichten und Ihr "Geschreibe" nehme ich nicht mehr ernst. = Das zeugt von gewissen St=F6rungen (querulatorische und/oder = histrionische und/oder anankastische Pers=F6nlichkeit)." Soll das heißen: "Dass ich Ihre Ansichten nicht mehr ernst nehme, beweist, dass ich unter gewissen Störungen leide"?
Ganz so ironisch, wie sich das anhören mag, ist es aber dann doch nicht. Zu den Fremdwörtern:
querulatorisch - nörglerisch (Querulanz (Nörgelsucht) ist eine krankhafte Übersteigerung bei der Verteidigung seiner - oft falsch eingeschätzten - Rechte und Ansprüche);
histrionisch - schauspielerisch (lat. histrio = Schauspieler);
anankastisch - zwanghaft (gr. ananke = Zwang, anankazein = zwingen).
Es reicht übrigens nicht, ein paar Fremdwörter aneinanderzureihen, um zu beweisen, dass man im Recht ist. Noch einmal die Frage: Wer ist hier der Psychotiker?
So nimmt L3 seine letzte Zufluchtsstätte bei den weltlichen Gerichten, bei notorischen Völkermördern, um zu "beweisen", dass wir ja im Unrecht sind. Schließlich hat ja Christus auch vor Pontius Pilatus den Prozess gewonnen; wäre Christus nämlich verurteilt worden, wäre bewiesen, dass seine Lehre falsch ist.
Sicher, es kann manchmal die richtige Entscheidung sein, vor seinen Verfolgern zu fliehen, es kann aber auch manchmal das Richtige sein, Unrecht zu erleiden, sogar bis zu Folter und Ermordung, s. wiederum den Justizmord.
Und bei dieser maßlosen "Justiz"-Gläubigkeit von L3 muss man fragen, wieso dann trotzdem noch der Tänzer Joachim Meisner im Zusammenhang mit der "Homo-Ehe" dem Bundesverfassungsgericht "Pflichtverletzung" vorgeworfen hat; O-Ton Meisner (Meldung von kath.net, 17. 07. 2002    17:13 Uhr):


Mit seiner Entscheidung, die von der rot-grünen Regierungskoalition eingeführte sogenannte Homo-Ehe nicht zu beanstanden, hat das Bundesverfassungsgericht seine Pflicht verletzt, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu schützen. Durch die Tatenlosigkeit des Gerichts wird der im Grundgesetz garantierte besondere Schutz der Ehe bloße Makulatur. Wenn der Staat von Werten lebt, die er nicht selber schaffen kann, dann hinterlässt der Abschied von dem bewährten abendländischen Wertekanon ein Vakuum, das schon gegenwärtig und noch mehr zukünftig die Grundfesten der Gesellschaft ins Wanken bringt.
Die staatliche Förderung von Ehe und Familie hat den Sinn, dass Kinder in geschützten Verhältnissen entstehen und aufwachsen. In einer Zeit, in der in Deutschland ein absoluter Tiefstand in der Kinderzahl erreicht ist, wirkt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts anachronistisch und nicht zukunftsfähig. Diese Entscheidung gefährdet den Staat, nicht die Kirche. Wir Christen sind aufgefordert, uns unvermindert und sogar verstärkt für die Förderung von Ehe und Familie einzusetzen, gerade dann, wenn die Staatsordnung bei so wichtigen Fragen die Orientierung verliert.

Vielleicht mehr dazu an anderer Stelle.
"Wer Sie ernst nehmen will, soll es tun." Wir können offen gestanden niemandem empfehlen, L3 ernst zu nehmen. Wir dürfen verraten, dass seine Äußerungen nicht von allen Lesern großen Zuspruch erfahren haben.

Epilog
Sofern wir können, werden wir KzM weiterführen. Sicher, es gibt auch Befürworter und Unterstützer von KzM, wir erhalten auch Zuschriften, die uns regelrecht drängen, den Kampf gegen die Ungerechtigkeit fortzusetzen, aber weder Ablehnung noch Zuspruch an sich sind für uns entscheidend. Was zählt, sind Argumente. Solange die V2-Sekte nur mit Beleidigungen und Schikanen gegen uns wütet, darf sie nicht darauf hoffen, dass wir kapitulieren - es müssen unsere Argumente widerlegt werden und V2-Argumente her. Welch erschreckende Primitivität allerdings selbst bei den Koryphäen der V2-Sekte zu konstatieren ist, hat jüngst das Beispiel von Andreas Laun gezeigt. Abschließend noch ein Eintrag von der Startseite, 10.06.2002:


Aus der Meldung "Bistum Fulda feierte 250-jähriges Bestehen", in: Yahoo! Schlagzeilen v. 09.06.2002:
"Zum 250-jährigen Bestehen des Bistums Fulda hat Bischof Heinz Josef Algermissen zu einer offensiveren Darstellung des katholischen Glaubens in der Gesellschaft aufgerufen. Die Christen müssten unbedingt neu lernen, über ihren Glauben öffentlich zu sprechen, sagte Algermissen am Sonntag vor mehreren Tausend Zuhörern in Fulda."
Offensivere Darstellung des katholischen Glaubens in der Gesellschaft - Kirche zum Mitreden! Schön, dass Algermissen so deutlich für KzM Werbung macht...

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