Nun, nach Ansicht der Staatsanwaltschaft, die auf Antrag hin aktiv geworden ist, haben wir den Tatbestand der Beleidigung von Gunnar Anger erfüllt. Wir wurden diesbezüglich bei der Polizei verhört; in der Hoffnung, die Angelegenheit durch Kooperation schnell vom Tisch zu kriegen, haben wir bislang auf Geltendmachung des privilegium fori, demgemäß wir als Kleriker nicht vor dem weltlichen, sondern vor dem kirchlichen Gericht zu verklagen sind, verzichtet, und eine ausführliche Aussage gemacht. Dabei versicherten wir, daß uns die Absicht der Beleidigung fremd ist und daß wir die inkriminierten Stellen unverzüglich mit entsprechenden Erklärungen versehen und im Internet veröffentlichen werden.
Anger fühlt sich durch den Text "Grobe Klötze"
beleidigt; wir haben also die ihn betreffende Passage dort herausgenommen
und wollen nun genau erklären, was mit unseren Aussagen gemeint ist.
Wir betonen, daß wir alle Stellen mit einem Kommentar versehen, von
denen wir vermuten, daß Anger sich daran stört; es wurden aber
nicht alle vom Staatsanwalt inkriminierten Textstellen beim Verhör
einzeln besprochen, und im Protokoll wurde sogar nur ein einziges Beispiel
erwähnt. Anger selbst hat u.W. keine Liste zusammengestellt, was er
konkret als Beleidigung empfindet; dies erschwert unsere Erklärungsarbeit.
Es wäre leichter, wenn wir genau wüßten, was überhaupt
zur Diskussion gestellt werden soll.
Sollte irgendeine als Beleidigung aufgefaßte Stelle hier unberücksichtigt
bleiben oder als nicht hinreichend erklärt betrachtet werden, so reichen
wir gerne eine Erklärung nach.
Es bleibt die Frage, warum Anger sich nicht direkt an uns gewendet
hat. Wir haben nur einmal die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, u.z. nachdem
jemand unseren Status als römisch - katholischer Priester bestritten
hatte. Im Unterschied zum Fall Anger stand aber nicht eigentlich Beleidigung,
sondern regelrecht Rufmord zur Diskussion - mit der Leugnung unseres Status
ist die gesamte Existenz gefährdet, und wie die Auseinandersetzung
mit Johannes Rothkranz zeigt, hat ja das Wirken des Verleumders Früchte
getragen. Ja, wir wurden Zeuge, zu welch katastrophalen menschlichen Folgen
diese Verleumdung geführt hat. V.a. aber haben wir zunächst ausführlich
einen Dialog mit dem Verleumder geführt, bis er schließlich
auch unsere Briefpost nicht mehr anzunehmen bereit war. Das später
gegen ihn eingeleitete Verfahren wurde nach wenigen Wochen quasi als Bagatellfall,
aber auch wegen der primär theologischen Problematik eingestellt.
Wenn uns heute eine betroffene Person sagt, der damalige Verleumder sei
ihr "Mörder", dann können wir darüber nicht lachen. Dennoch,
der Fall ist und bleibt beendet.
Wir hatten zwar Angers e-mail-Adresse gesperrt, weil wir nicht mehr
bereit waren, uns weiter Beleidigungen von ihm durchzulesen, dies hätte
aber nicht ausgeschlossen, daß er uns trotzdem kontaktiert und sich
zunächst ordnungsgemäß für seine Aussagen entschuldigt.
Stattdessen hat sich Anger direkt an den Staat gewandt; damit verzichtete
Anger darauf, sich für sein Verhalten zu entschuldigen - jetzt sind
wir in der Beweisnot, daß wir keine Beleidigung, sondern nur eine
theologische Diskussion zum Ziel hatten. Spindelböck
deutete uns gegenüber vor einigen Monaten eine sachlich harte, aber
faire Auseinandersetzung an, die doch sicherlich für alle Beteiligten
etwas gebracht hätte. Bekanntlich wurde bislang nichts daraus.
Wenn wir bedenken, daß wir schon einige e-mails erhalten haben,
die die Grenzen des guten Geschmacks weit verlassen, daß wir aus
diesen Schimpf-mails einige noch zumutbaren Passagen, die uns kräftig
durch den Schmutz ziehen, auf unseren Seiten veröffentlicht haben,
daß wir nie eine Anzeige z.B. gegen die Seiten von "kirchen.de" erstattet
haben, weil wir dort verunglimpft werden, und daß Anger ja seine
Homepage so hätte einsetzen können, wie wir es tun, nämlich
auch als Gelegenheit, zu Vorwürfen Stellung zu nehmen, so müssen
wir gestehen, daß uns sein Vorgehen unangenehm überrascht hat.
Was wollen wir also mit diesem Text "Grobe Klötze 2"?
Anwort: Klarmachen, daß wir jede Art von Beleidigung kategorisch
verwerfen, und es uns leid täte, irgendjemanden auf unseren Seiten
beleidigt zu haben. Beleidigungen sind immer sündhaft, deshalb niemals
erlaubt, denn sie verstoßen gegen das Gebot der Nächstenliebe.
Es ist also sündhaft, einen anderen mit z.B. Schimpfwörtern zu
belegen. Was wäre das für ein Priester, der statt der Nächstenliebe
den Nächstenhaß predigt und praktiziert? Jedenfalls keiner,
der auf Glaubwürdigkeit pochen könnte, sondern vielmehr jemand,
der mit dem Erstellen theologischer Texte nur seine Zeit verschwenden würde.
Es ist aber manchmal notwendig, das öffentliche Ansehen von jemanden
zu schädigen, weil es dem Gemeinwohl nützlich ist, daß
der Betreffende als moralisch schlechte Person bekannt ist. Ebenso können
im Zwiegespräch deutliche Formulierungen fallen, die den anderen wachrütteln
sollen.
Privatpersonen nennen wir nie beim Namen, selbst wenn Sie uns als "Schweinepriester"
o.ä. bezeichnet haben. Die Namen, die wir z.B. im "Gästebuch
der Kirchen" lesen, haben keinerlei Verbindlichkeit, weil dort jeder jeden
Namen verwenden kann und somit jeder sagen kann, er habe einen von uns
beanstandeten Text verfaßt oder nicht verfaßt; wer aber im
z.B. "Gästebuch der Kirchen" gegen uns wettert und außerdem
noch e-mails schreibt, der muß damit rechnen, daß auch diese
e-mails mit Angabe des Verfassers von uns veröffentlicht werden.
Namentlich von uns genannt werden v.a. diejenigen, die ohnehin in der
Öffentlichkeit stehen, also etwa die "Priester" und "Bischöfe"
aus der V2-Sekte, ferner die "Theologen, u.U. auch "Priesterkandidaten",
insofern sie bereits öffentlich bekannte Personen sind, etwa weil
sie wie Anger eine Homepage betreiben. "Priesterkandidaten" räumen
wir aber immer eine etwas längere Bedenkzeit ein, um ihrer - präsumierten
- Jugend und Unerfahrenheit Rechnung zu tragen.
Nun zu unserem Original-Text und zu den diesbezüglichen Erklärungen:
Erklärung:
Wir hatten über unseren Namen erwähnt, daß sich bei
Zusammenstellung der jeweils ersten beiden Buchstaben seiner Bestandteile
unter Auslassung des zweiten Vornamens das Wort PaRoLi ergibt. Bei Zusammenstellung
der jeweils ersten beiden Buchstaben seiner Bestandteile unter Auslassung
des zweiten Vornamens ergibt sich bei "Gunnar Dominikus Anger" das Wort
GuAn, das war uns durch Zufall aufgefallen. Unser Gedanke: Wir bieten Paroli,
Anger bietet Unrat; was konkret an Angers Aussagen Unrat ist, geben wir
ganz deutlich an. Ist das nun ein noch zulässiges Wortspiel oder bereits
eine Verunglimpfung? Wir sehen es als zulässiges Wortspiel und halten
es aufgrund des Hinweises auf die Konstruktion mit dem eigenen Namen für
ausgeschlossen, Verunglimpfung zu vermuten. Bosheit war jedenfalls nicht
im Spiel.
"V2-Spund" ist zwar schon älter und wurde damals anscheinend nicht
von Anger angezeigt, der Vollständigkeit halber aber auch dazu eine
Erklärung: "Spund" ist laut Duden "umgangssprachlich" (und nicht beleidigend)
für "junger Kerl"; auch "Kerl" ist an und für sich nicht unbedingt
verächtlich aufzufassen (so ist es allerdings im Plural "Kerls" (statt
"Kerle") wohl gemeint). Anger ist 1976 geboren, da scheint uns die Bezeichnung
"Spund" noch passend. Wenn es aber eine gesellschaftliche Konvention gibt,
die ab einem bestimmten Alter die Begriffe "Spund" bzw. "junger Kerl" verbieten
sollte, wären wir die letzten, die darauf insistierten. Wir empfinden
es z.B. wirklich als beleidigend, wenn uns jemand nach unserer Priesterweihe
noch mit "junger Kerl" oder "junger Mann" anredet. Übrigens reden
manche Priester einige Laien auch mit "mein Sohn" bzw. "meine Tochter"
an, wenn keinerlei Blutsverwandtschaft vorliegt.
Papsttreue kann nicht Verrat am Evangelium Jesu Christi sein, sondern
ist die Pflicht jedes Katholiken, s. besonders den Jesuiten-Orden. Christus
hat seine Kirche auf Petrus gebaut, Angers Sekte will aber ohne dieses
Fundament auskommen - zu den Lieblingsautoren von Anger zählen dementsprechend
Rahner und Küng. Gegen die Bindung der Theologen an das kirchliche
Lehramt stellte Anger eine lange Reihe von Zeitungsmeldungen und Kommentaren
zusammen, in der folgende Gegenargumente zu "Ad tuendam fidem" angeführt
wurden:
[Keine Argumente]
Als wir unseren Kommentar zu ATF fertiggestellt hatten, wiesen wir
in der URL-Tauschbörse darauf hin. Kurz darauf trug sich Anger noch
einmal ein mit dem Text: "Die Homepage für [PRHL]". Damit noch nicht
genug, machte er noch einen Eintrag (wir haben das Zählen inzwischen
aufgegeben), wo er seine Seite "Kirche zum Mitreden" nannte. Diese Masche
der Feinde Christi ist ja nichts Neues für uns, s. z.B. die "Initiative
Kirche von unten". Wir schrieben Anger an, er solle uns doch Angaben
zu seinem Alter, seinem Beruf und seiner Religion machen, und erhielten
folgende Antwort:
Lieber Herr [S.],
(... oder heißen sie wirklich [PRHL]? [RH] ist
ein ungewöhnlicher Name für einen Pater. Und ich kann mir kaum
vorstellen, daß Sie noch einem Orden angehören dürfen...)
At 20:17 31.07.98 +0200, you wrote:
>Vielleicht schreibe ich ein paar Zeilen über Sie
und Ihre Propaganda;
>bitte machen Sie möglichst bald einige Angaben
zu Ihrer Person:
>- Alter:
Ich bin im Jahr des "Grundkurses" von Karl Rahner geboren.
>- Beruf:
Student der katholischen Theologie an der ehemaligen
Fakultät von Rahner, Vorgrimler, Metz und momentanen Wirkungsstätte
von Pröpper, Werbick, Wagner und vielen anderen bekannten V2-Anhängern
>- Religion:
römisch-katholisch (im Gegensatz zu Ihnen)
>- Schulausbildung:
Besuch der ehemaligen Bildungsstätte von Bischof
Spital, Bischof Ostermann, Bischof Freiherr v. Twickel und vielen anderen
bekannten V2-Anhängern
>- Zivildienst:
abgeleistet trotz Berufung im ehemaligen Wohnhaus von
Karl Rahner, Hans Küng und vielen anderen bekannten V2-Anhängern
Ich bin schon jetzt sehr gespannt über ihre Stellungnahme
zu meinem V2-Forum.:-) Bitte informieren Sie mich, wenn Sie den Kommentar
fertig haben. Können Sie nicht auch einen Link auf meine Seiten legen?
Stimmt das wirklich, daß Sie Streit mit Prof. Verweyen haben? Publizieren
Sie eigentlich auch außerhalb des Internet? Gruß, Gunnar D.
Einige Anmerkungen dazu:
"Lieber Herr [S.]"
Wir heißen zwar nicht [S.], aber Anger will es so, deswegen wird
es auch nichts nützen, wenn wir ihm unseren Personal- oder Priesterausweis
zeigen. Weil wir ja gerade in Münster sehr bekannt sind, ist die "ignorantia
affectata" bei dem Münsteraner Anger kaum auszuschließen; hätte
er bei den Münsteraner V2-Bonzen nach uns gefragt, hätten die
ihm sicherlich bestätigen können, daß wir nicht [S.], sondern
[PRHL] heißen. Wir könnten natürlich jetzt darüber
spekulieren, weshalb Anger uns so gerne [S.] nennt und unseren richtigen
Namen abstreitet, vernünftige Gründe lassen sich dafür aber
nicht finden. Ein besonderes Problem scheinen zudem einige mit unserem
Pater-Titel zu haben, obwohl jeder, der von kirchlichen Titeln keine Ahnung
hat, auf unseren Seiten bereits hätte lesen können, daß
der Pater-Titel nichts mit einer Ordenszugehörigkeit zu tun hat.
Erklärung:
Ist der Vergleich mit der Tollwut ein zulässiges Bild oder eine
entwürdigende Assoziation? Ersteres war unser Gedanke. - In
den ersten Leserbriefen von KzM hatten wir zu
der Frage geschrieben, warum wir uns Pater nennen.
Erklärung:
Die Formulierung mit den Papageien ist in der Tat als übertreibende
Ausdrucksweise gedacht, der Sinn ist: "Angers intellektuelle Leistung ist
gering." Im NT gibt es mehrere Vergleiche mit der Tierwelt, wenn z.B. Jesus
die Pharisäer als "Schlangen" und "Natterngezücht" bezeichnet
(Mt 23,33), vor den "Wölfen im Schafspelz" warnt (Mt 6,15) und Herodes
einen "Fuchs" nennt (Lk 13,32). Schon sprichwörtlich ist der Satz:
"Gebt das Heilige nicht den Hunden preis und werft eure Perlen nicht den
Schweinen vor!" (Mt 6,7). Uns ist nun keine Stelle in der Heiligen Schrift
geläufig, wo von Papageien die Rede ist. In der Umgangssprache sind
aber Vergleiche mit Papageien bekannt, wobei bildhaft das "Nachplappern"
von Inhalten den Vergleichspunkt bildet: Wer gedankenlos etwas wiederholt,
der erbringt die Leistung eines Papageis. Weil Anger aber eine Negativ-Auswahl
trifft, also ausschließlich glaubensfeindliche Theorien wiederholt,
wollten wir die besondere Schwere dieser Fehlleistung dadurch zum Ausdruck
bringen, daß wir die intellektuelle Leistung - wie zugegeben - in
karikierender Form als gering veranschlagten. Etwa: Wenn ein Papagei die
Sätze hört, "2 + 2 = 4" und "2 + 2 = 5", dann wird er beide wiederholen;
Anger hört die Sätze, "Treue zum Papst ist Christenpflicht" und
"Treue zum Papst ist Verrat an Christus", und er wiederholt nur den zweiten.
Je größer das intellektuelle Potential einer Person ist,
desto größer ist auch ihre Schuldfähigkeit (vgl. die Sünde
der Engel, die Sünde Adams, die Sünde eines erbsündlich
belasteten Menschen). Sollte Anger nicht durchschauen, worum es in der
Konzilssekte geht, dann würde ihn möglicherweise weniger Schuld
treffen, als wenn er die Zusammenhänge doch durchschauen sollte. Wir
schildern zudem nur den Eindruck, den seine Homepage auf uns macht, und
da steht in der Tat nicht sonderlich viel an eigenen Texten, sondern nahezu
ausschließlich eine Zusammenstellung von Hetzschriften. Ob Anger
z.B. einen hohen oder niedrigen Intelligenzquotienten besitzt, entscheiden
wir nicht, und wir äußern uns auch nicht zu der Frage, ob er
z.B. ein talentierter Mathematiker oder Physiker ist.
Erklärung:
Wir dachten, durch den Hinweis auf "Anno Domini" hätten wir bereits
das Mißverständnis ausgeschlossen, wir wollten Anger irgendwie
beleidigen. Dennoch kam auch diese Passage bei unserer Vernehmung zur Sprache.
Zunächst einmal: Während unserer Zeit im Seminar haben wir mehrere
Personen (Priesterkandidaten ebenso wie Studenten anderer Fächer)
kennengelernt, die unter psychischen Störungen litten und teilweise
auch in Behandlung waren. In Fällen, wo jemand die Grenzen des guten
Geschmacks dauerhaft über Bord wirft, geben wir ggf. den Rat, daß
die Betreffenden psychische Hilfe suchen. Schwere psychische Störungen
setzen wir allerdings nicht gleich mit schwerer Geisteskrankheit (etwa
ein Napoleon-Syndrom), sondern halten diese Störungen für gegeben,
wenn jemand dauerhaft unausgeglichen ist und etwa durch fast schon chronische
Melancholie oder Ausgelassenheit auffällt. In solchen Fällen
ist am ehesten von verminderter Schuldfähigkeit zu sprechen, und brisant
wird es dann, wenn der an extremer Unausgeglichenheit leidende Mensch eine
Führungsposition einnehmen sollte (z.B. Pfarrer).
Möglicherweise haben weder der vernehmende Polizist noch der Staatsanwalt
unsere Auffassung von "schweren psychischen Störungen" zu Grunde gelegt.
Wenn auch unsere jetzt gegebene Erklärung nicht nachvollziehbar erscheint,
versichern wir nochmals, daß die Absicht der Beleidigung uns fremd
ist, und formulieren um: "Die Zeitrechnung nach Rahner, die Anger hier
angibt, wirkt befremdend auf uns."
Erklärung:
Eine Lüge liegt dann vor, wenn jemand eine Aussage trifft, die
er selber nicht für wahr hält. Wenn Anger z.B. das Dogma vom
Jurisdiktionsprimat des Papstes nicht kennen würde oder die Texte
von V2 nie im Vergleich mit der katholischen Lehre gelesen hätte,
besteht die Möglichkeit, daß er wirklich glaubt, römisch-katholisch
zu sein. Dies ist aber eine dermaßen große Eventualität,
daß wir vielmehr von der Lüge ausgehen mußten, d.h. Anger
weiß z.B., daß die Zugehörigkeit zur römisch-katholischen
Kirche heilsnotwendig ist und Konzilien keine Dogmen leugnen können,
erkennt aber V2 dennoch als Konzil der römisch-katholischen Kirche
an. Wenn wir hier nicht das Recht haben, von einer Lüge auszugehen,
dann müßte es täglich unzählige Prozesse wegen des
ungerechtigten Vorwurfs der Lüge geben. Letztlich heißt es,
einen Menschen nicht ernst zu nehmen, wenn man ihm auch bei elementaren
Fragen die Möglichkeit abspricht, die Wahrheit zu erkennen, und sich
deshalb immer mit der moralisch indifferenten Konstatierung der unzutreffenden
Behauptung begnügt. Hätte Anger uns doch wenigstens einmal den
Grund für seine Behauptung genannt, statt nur apodiktisch vorzugehen,
dann hätten wir auf diese provokante Formulierung möglicherweise
verzichtet. Wir wollten Anger (und alle Leser) animieren, endlich handfeste
Begründungen - wenigstens vor sich selbst - abzuliefern, d.h. in die
Entscheidung führen.
Sein Wort ist "offenkundig nichts wert", weil er auch an anderer Stelle
keine Argumente bringt. Jemand, der sich als Mensch mit Argumenten bewährt
hat, der verdient - im Sinne der Präsumption - das Vertrauen auch
in den Momenten, in denen er keine Argumentation für seine Ansicht
vorlegt. Anger verzichtet aber durch die Bank auf Argumente, und weil sich
die von ihm zusammengestellten Hetzschriften widerlegen lassen, hat sein
bloßes Wort nicht den gleichen Wert wie das Wort eines Menschen,
der üblicherweise mit Argumenten vorgeht.
Erklärung:
Zu der Lektüre verbotener Bücher s. z.B. "König der
Lügner". - Dies ist wahrscheinlich die umstrittenste Stelle unseres
Textes, jedenfalls ist es die einzige, zu der ein Vermerk im Protokoll
aufgenommen wurde. a) Die Gemeinsamkeit Anger - Kinderschänder und
Neonazis: Wer ihre Ansichten teilt, der hat die Wege der römisch-katholischen
Kirche verlassen, und für den sind die Aussichten auf den Himmel nicht
besonders gut. b) Der Unterschied Anger - Kinderschänder und Neonazis:
Letztere sind eine offensichtliche Gefahr, Anger aber eine schleichende
Gefahr; wer mit letzteren hält, der wird sich kaum Gedanken über
den Himmel machen, wer mit Anger hält, der lebt bestenfalls in der
Illusion, römisch-katholisch zu sein, obwohl er es in Wirklichkeit
nicht ist, denn Anger gehört zur V2-Sekte, in der Dogmen geleugnet
werden und in der fragwürdige und sicher ungültige Sakramente
gespendet werden. N.B.: Seit einigen Monaten neigen wir immer stärker
zu der Ansicht, daß sogar die Taufe, die in der V2-Sekte gespendet
wurde, bei einer Konversion zur römisch-katholischen Kirche bedingungsweise
wiederholt werden soll, denn es ist die moralische Sicherheit erforderlich,
daß der Täufer die Intention hatte zu tun, was die Kirche tut;
v.a. aber sind wir schon mit mehreren Fällen konfrontiert worden,
wo die Taufe nicht mit fließendem Wasser erfolgte, sondern nur durch
Berührung der Stirne des Täuflings mit dem nassen Finger. Moraltheologen
fordern hier einhellig die bedingungsweise Wiederholung der Taufe. Wir
haben über Sakramentenspendung schon so viel geschrieben, daß
wir hier nicht darauf eingehen müssen.
Erklärung:
Reinhard Lettmann und sein "Bistum" kommen bei uns generell nicht sonderlich
gut weg. Wir meinen, in den zahlreichen Texten schon Belege genug angeführt
zu haben, daß wir so hart klingende Formulierungen wie "Reinhards
Buben" (in Anlehnung an die Deutsche Fußballnationalmannschaft, die
damals "Bertis Buben" (nach Bundestrainer Berti Vogts) genannt wurden)
verwenden dürfen. In diese Mannschaft von Lettmann reiht sich Anger
ein. Uns wurde einmal - zugegebenermaßen von einem Nicht-Juristen
- empfohlen, niemanden als "Person" zu bezeichnen, weil dies eine Beleidigung
darstellte. Wir wissen nicht, ob das stimmt, und erst recht nicht, ob "Figur"
als Beleidigung aufgefaßt werden kann - der Duden hilft da gar nicht
weiter. Muß man aber gleich alles in malam partem auslegen? Als wir
den Text schrieben, stand uns das Bild einer Theatergruppe vor Augen, wie
ja auch Jesus die Pharisäer als "Heuchler" (Maskenträger / Schauspieler)
bezeichnet. Das Theaterstück hat den Titel "Die römisch-katholische
Kirche", und aufgeführt wird es von der V2-Sekte. In dieser Truppe
ist Anger dann eine "Figur", ein Schauspieler unter Schauspielern.
Erklärung:
Die Gegenfrage an Anger, ob er seine Fragen ernst meint, bleibt bestehen.
Es gibt durchaus dumme Fragen, und was Anger uns da fragt, halten wir für
eine dumme Frage. Wiederum ist nicht gesagt, daß Anger zu nichts
anderem imstande wäre, als dumme Fragen zu stellen, aber ganz konkret
auf die von Anger gestellten Fragen bezogen reden wir von einem "intellektuellen
Tiefpunkt". Es fällt uns wirklich sehr schwer nachzuvollziehen, wie
Anger den Text "Faustrecht" gelesen haben kann, wenn er nach unseren Veröffentlichungen
fragt. "Überforderung" muß auch nicht auf den Intellekt bezogen
werden, sondern kann z.B. auch mit Fleiß zusammenhängen, und
wiederum geht es nur um eine punktuelle Beobachtung, nicht um ein abschließendes
Urteil. Wir räumen ein, daß wir von unseren Lesern manchmal
etwas an Konzentration und auch an Zeit abverlangen, und wir räumen
ebenso ein, daß wir üblicherweise nicht mehr auf Anfragen antworten,
die sich leicht durch die Einführungstexte oder das Textverzeichnis
im Archiv beantworten lassen. Anger hatte quasi das Pech, daß schon
andere Leser uns solche unerwünschten Fragen gestellt hatten, und
dafür hat er eine drastische Bemerkung von uns erhalten. Die stoische
Leidenschaftslosigkeit ist kein christliches Ideal. Allgemein formulierten
Unmut über manche unerwünschten Anfragen gibt es bei den Leserbriefen
vom 04.09.1998.
Erklärung:
Der Satanismus ist eine Glaubensrichtung, die heutzutage immer weniger
negativ beurteilt wird. So bezeichnen sich mittlerweile immer mehr Damen
ausdrücklich als Hexen, und die Rockmusiker bekennen ihre "Sympathy
for the Devil" (Rolling Stones). Zwar ist nicht jeder, der am "Novus Ordo
Missae" teilnimmt, überzeugter Satanist - manche Menschen halten den
NOM ja tatsächlich für eine gültige Messe, aber je intensiver
sich jemand mit dem NOM auseinandersetzt, desto besser wird er dessen diabolischen
Hintergrund erkennen. Anger als "Priesterkandidat" muß also dahingehend
befragt werden dürfen, wie er über Teufel und Hölle denkt.
Nun, er ist jung, und er sollte sich das selbst fragen, so wie wir es während
unserer Zeit im Seminar gemacht haben. Für uns stand bald, nachdem
wir zum erstenmal von der Sedisvakanz erfuhren, fest, daß die Teilnahme
am NOM absolut verboten ist. Obwohl die Frage: "Ist Anger Satanist?", wie
eine Diskreditierung aussieht, ist sie dennoch - wie eigentlich alles andere,
was wir schreiben, auch - der Versuch, andere wachzurütteln, wieder
insbesondere Anger selber. Einige unserer schärfsten Kritiker, mit
denen wir einen Briefwechsel geführt haben, wissen, daß uns
nicht ihr Unheil, sondern ihr Heil am Herzen liegt. Deshalb ermahnen wir
bisweilen unsere Kritiker, lieber nicht zu schreiben, als Beleidigungen
loszulassen - Beleidigungen sind - wie o.g. - sündhaft und damit verboten.
Anger weiß nun Bescheid - weil er (als Homepagebetreiber und mutmaßlicher
Priesterkandidat) eine Gestalt des öffentlichen Lebens ist, ist er
namentlich erwähnt worden. Was ihm eine Lehre - im guten Sinne - sein
sollte, nahm er zum Anlaß, um einen Rechtsstreit zu beginnen.
Erklärung:
Eine Anzeige wegen Beleidigung einstecken zu müssen, obwohl wir
die besten Absichten hatten, stimmt uns weder besonders fröhlich noch
besonders zuversichtlich. Im Grunde ist nun wirklich die Frage gestellt,
was Publikationen, darunter auch Publikationen im Internet, überhaupt
sein sollen, bzw. inwieweit man sich noch auf Meinungs- oder Pressefreiheit
stützen kann. Wir erzwingen von niemandem die Annahme unserer Position,
und wir belangen auch niemanden, weil er sich über uns lustig macht.
Wir sagen aber klar, was Sache ist. Forum für den offenen christlichen
Dialog - das ist KzM.
Wir schreiben unsere Texte durchaus mit Bedacht, doch lesen können
wir sie immer nur mit unseren Augen. Wenn unsere Leser Schwachpunkte bemängeln,
überprüfen wir unsere Texte und haben schon mehrfach Texte auf
Anraten bzw. Bitten unserer Leser abgeändert. Wir legen aber auch
nicht jedes Wort auf die Goldwaage, immerhin bietet die Heilige Schrift
selbst Beispiele für drastische Formulierungen, und immerhin wurde
mehrfach der flüssige, erfrischende Sprachstil unserer Seiten gelobt.
Wenn wir nur noch von der Angst geplagt würden, irgendjemand könnte
irgendetwas auf unseren Seiten irgendwie als Beleidigung mißverstehen,
dann würden wir wohl in psychotischer Lethargie enden. Wenn uns aber
die Angst fesseln würde, ein V2-Vertreter könnte uns das Genick
brechen (bildlich oder wirklich), dann hätten wir als Priester bereits
versagt und wären doch besser Zahnarzt geworden, denn dann wären
wir als Zeuge Christi wertlos.
Das Verfahren gegen uns hat begonnen, und in Anbetracht der Tatsache,
daß sich Kirche zum Mitreden über ein Jahr halten konnte und
damit prinzipiell eigentlich jedem Internet-Benutzer, der nach katholischer
Theologie im Internet sucht, bekannt sein dürfte, stellt sich die
Frage, was passiert, wenn das Verfahren gegen uns nicht eingestellt würde.
Irgendwann ermüden uns solche Schreiben wie: "Was ist Ihnen im
Leben eigentlich Schlimmes passiert, daß Sie jetzt so wild um sich
schlagen? [...] Kann es damit zu tun haben, daß Sie wegen dieses
blödsinnigen Zölibats sexuell unbefriedigt sind?" Unsere finanzielle
Belastbarkeit, zumindest mit unserem jetzigen Weihetitel, hat ihre Grenzen
schnell erreicht, so daß die Weiterführung von KzM grundsätzlich
auf wackeligen Beinen steht. Solange es noch in unserer Macht steht, bleibt
KzM erhalten, aber die wirklich notwendige Arbeit ist vielleicht schon
getan.
Was würde bleiben, wenn KzM aufgegeben würde? Nun, die Konzilssekte,
die weiterhin den wahren katholischen Glauben durch den Schmutz zieht,
würde bleiben. Obwohl es noch andere "Sedisvakantisten" im Internet
gibt, konnten wir keine einzige der anderen Seiten wirklich uneingeschränkt
empfehlen.
Wir gehören allerdings nicht zu den eifrigsten Verfechtern des
uneingeschränkten Pluralismus, so als ob wir es immer als Verlust
empfinden würden, wenn bestimmte Meinungen nicht mehr vertreten würden.
Es wäre kein Verlust, wenn die Ideologie des Nationalsozialismus restlos
verschwinden würde. Ebenso es kein Gewinn, wenn es verschiedenen Mathematikbücher
geben würde, in denen 2 + 2 jeweils etwas anderes ergeben würde.
Wir meinen, daß auch in Deutschland bei einigen Menschen noch echtes
Interesse am wahren katholischen Glauben besteht, und der ist notwendig
durch die Dogmen, darunter auch durch das Dogma vom Jurisdiktionsprimat
des Papstes, markiert, und diese Dogmen machen wir bekannt, trotz der Verwirrungsarbeit
der V2-Sekte.
Würde Anger den Prozeß gewinnen, wobei wir jetzt noch gar
nicht wissen, ob er zusätzlich noch eine private Klage anstrengen
wird oder bereits angestrengt hat, würde die Luft in Deutschland möglicherweise
zu dünn für uns: Wenn dann alle V2-Leute kommen und auf Beleidigung
klagen, müssen wir dichtmachen. Wir werden sehen.