Seltsamerweise tun sich manche V2-Sektierer damit schwer, eine katholische
Taufe sub conditione zu empfangen, wenn sie als Kind die V2-Taufe empfangen
haben, obwohl wir z.B. im Text Nachwuchsschauspieler
(und jetzt erneut in "Katholischer Erwachsenen-Katechismus")
über die Problematik der V2-Taufe geschrieben haben; bei denen, die
sich gegen eine sub-conditione-Taufe sträuben, läßt sich
leider immer wieder eine grundsätzliche Leichtfertigkeit feststellen.
Einer unserer Leser weigerte sich, zum Katholizismus überzutreten,
weil unsere Argumente angeblich nicht schlüssig seien: "Zur Sedisvakantismus-Lehre
und dem zu ihrem Beweis herangezogenen - zweifellos unfehlbaren - Satz
"extra ecclesiam nulla salus" denke ich, daß das Problem im Verständnis
des Wortes "ecclesia" liegt: wer dieses Wort genau so interpretiert, wie
das z.B. ein Augustinus tat, leugnet die Fähigkeit der Kirche, in
der Führung des Heiligen Geistes die einmal geoffenbarte Wahrheit
immer tiefer zu erfahren. Wie Altertum, Mittelalter und Gegenreformation
"Kirche" verstanden haben, ist nicht Inhalt des Dogmas." M.a.W.: Der Leser
wirft uns eine Art "statischen" Dogmen- und Kirchenbegriff vor, und damit
möchte er nichts zu tun haben. Allerdings ist das Wesen der Kirche
tatsächlich vom unfehlbaren Lehramt definiert, und für Dogmen
gilt der Grundsatz: "Wer sagt, es sei möglich, daß man den von
der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt
der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als
den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen"
(NR 61, cf. DS 3043; zit. in "Alma mater", Teil 2).
Wir bestreiten ja gar nicht, daß die V2-Sekte den Dogmen eine neuen
Sinn unterschiebt und auch einen neuen Kirchenbegriff hat - nur würden
wir die Kirche verlassen haben, wenn wir dieses Vorgehen der V2-Sekte billigen
würden. Wir bestreiten also gar nicht, daß unser Kirchenbegriff
der einzig vertretbare ist, weisen allerdings unsere Gegner darauf hin,
daß ihre Neuerungen keine Handhabe besitzen.
Derselbe Leser stellte viele Fragen, auf die er auf unseren Seiten
bereits die Antwort hätte finden können; regelrecht befremdet
hat uns seine Frage: "werde ich unabhängig von meiner Liebe zu Jesus
Christus und meiner Bereitschaft, Ihm nachzufolgen, in die Hölle geraten,
weil ich nicht Ihrer Kirche angehöre und auch aufgrund unserer bisherigen
Diskussion nicht angehören möchte (auch hier vielen Dank für
den Hinweis, daß ich das ja noch tun kann, wenn ich Gott wirklich
suche; mein Blick richtet sich aber noch in die Vergangenheit, um das bisherige
bewerten zu können; sagen wir, ich sterbe heute Abend und gelange
nicht im letzten Moment zur Umkehr zu den Sedisvakantisten)?" "Meine Kirche"?
Es ist doch die römisch-katholische Kirche! Nun, z.B. im Text über
das pseudokatholische Sektenwesen, Willkommen im
Club!, hatten wir die unfaßbare Anmaßung derer verworfen,
die Kommentare abgeben, welche konkreten Personen in Hölle kommen,
und jetzt erwartet ein Leser, daß wir genau diese Todsünde begehen
und über jemanden das Gericht für die Ewigkeit halten! Da stellt
sich tatsächlich die Frage, ob eine persönliche Ausernandersetzung
mit einem solchen Leser sinnvoll ist, wenn er doch kaum guten Willen erkennen
läßt. Auch sein Tonfall, der ihn einmal zu dem Zusatz "Bitte
verzeihen Sie mir die Respektlosigkeit, Hochwürden", veranlaßte,
ließ nicht auf die erforderliche Disposition hoffen. Dennoch haben
wir der Auseinandersetzung mit diesem Leser viel Zeit geopfert, womit sich
wieder die leidige Frage nach der Beantwortung von Leserbriefen stellt.
Besser ist es wohl, persönliche Kontakte sehr weit hinauszuzögern,
denn die Zeit, die wir für persönliche Antworten brauchen, fehlt
uns bei der Aktualisierung von KzM; da KzM weltweit auf reges Interesse
stößt (übrigens selbstverständlich auch im Vatikan
gelesen wird), fühlen wir uns unseren zahlreichen Lesern in gewisser
Weise mehr verpflichtet und versuchen, wenigstens alle ein bis zwei Wochen
neue Texte zu publizieren. Wer sich als wirklich interessierter Leser zeigt,
der wird aber auch in Zukunft auf seine Zuschriften hin von uns kontaktiert
werden, denn im letzten geht es uns ja darum, andere zu gewinnen und jedem
einzelnen die Informationen zukommen zu lassen, die er für ein Leben
als katholischer Christ benötigt.
Gewisse Rubriken scheinen bei KzM eingeschlafen zu sein, etwa unsere Kommentare zu den Nachrichten von Radio Vatikan, aber auch bestimmte Artikelreihen. Vergessen sind diese Texte aber nicht - in einer der nächsten Ausgaben wird es wieder einen Nachrichten-Text geben, wenngleich sehr viele zwischenzeitliche Ausgaben des Newsletters von RV resp. sonstige Nachrichten einfach nicht mehr berücksichtigt werden. Unsere Zusammenstellungen sollen ja nur exemplarischen Charakter haben - mit unserer Auswahl von Nachrichten soll der weltweite Glaubensabfall und insbesondere der Glaubensabfall im Vatikan belegt werden, den Anspruch, einen umfassenden Nachrichtendienst anzubieten, erheben wir gar nicht. Für die Texte über den Antichristen haben wir einige Unterlagen angefordert und warten noch immer, daß sie uns vorgelegt werden. Bzgl. der Papstwahl wurden bereits mehrere Fortsetzungen veröffentlicht, die aber für die meisten Internetleser von geringem Nutzwert sein dürften, weshalb wir einige Kürzungen erwägen. Mit Blick auf die Rubrik Nachrichten möchten wir bereits an dieser Stelle ein Ereignis kurz anführen: Hans Küng hat mal wieder einen Preis eingeheimst, diesmal für das "unerschrockene Wort", eine aus protestantischen Kreisen stammende, mit DM 20 000 dotierte Auszeichnung für Personen, die einen ähnlichen Mut wie seinerzeit Luther bewiesen haben. Küng fühlte sich geehrt ob dieser "hohen Auszeichnung". Zunächst einmal fallen uns nicht viele Personen ein, denen wir weniger Mut als Hans Küng zugestehen können, denn sein Schweigen zu unseren Feststellungen über ihn wird schwerlich als "unerschrockenes" Auftreten verstanden werden können. Von Protestanten überhaupt eine Auszeichnung zu erhalten, würde bei uns Zweifel wecken, ob wir uns richtig verhalten haben. Von Luther als Vorbild der "Unerschrockenheit" kann in keiner Weise eine Rede sein - s. Protestantische Angriffe gegen den Katholizismus.
Abschließend warnen wir - wie bereits im letzten Editiorial - noch einmal nachdrücklich vor dubiosen "traditionalistischen" Bewegungen wie z.B. den Aktivitäten von Agnes Rothkranz; wie sich herausstellte, hatte diese Dame einen Spendenaufruf für den Weihejäger und -sammler Anton Pohl ("traditionalistischer" Bischof mit mehreren verbotenen Weihen) angezettelt, ohne sich über diesen Herrn hinreichend zu informieren. Gerade an dieser Leichtfertigkeit krankt die Kirche unserer Zeit - kaum kommt jemand mit einer gültigen (oder ggf. auch nur dubiosen) Weihe und mit einigermaßen "traditionalistischem" Auftreten daher, fangen Sektierer sofort an, für ihn zu spenden resp. zu sammeln. Was sich sonst noch für Abgründe im sog. "Traditionalismus" auftun, gehört zu der schmutzigen Wäsche, die man besser zu Hause waschen und keineswegs einer skandalgeilen Mediengesellschaft (s. z.B. die permanenten Talkshows und die "Boulevardmagazine") zum Fraß vorwerfen sollte. Wer also von Gruppierungen oder Einzelpersonen mit "traditionalistischer" Ausrichtung erfährt, darf sich nicht scheuen, sich über den Status der betreffenden Personen kundig zu machen. Wir z.B. laden alle Leser ein, sich bei der V2-Sekte über uns zu erkundigen, ob wir wirklich römisch-katholischer Priester sind; der V2-Sekte bleibt nichts anderes übrig, als dies zu bejahen - bislang konnte uns weder eine Häresie noch eine schismatische Haltung (durch die wir dann auch Häretiker wären) nachgewiesen werden, und über die uneingeschränkte Anerkennung der Gültigkeit unserer Priesterweihe gibt es nicht nur Dokumente aus katholischer Zeit, sondern auch von den V2-Sektieren selbst.