1. In Deutschland ist niemand wegen seiner religiösen Einstellung bisher verfolgt worden, noch wird deshalb jemand verfolgt werden.
2. Der nationalsozialistische Staat hat seit dem 30. Januar 1933 an
öffentlichen Steuererträgnissen durch seine Staatsorgane
folgende
Summen den beiden Kirchen zur Verfügung gestellt:
im Rechnungsjahr 1933: 130 Millionen RM, [...; Kürzung PRHL]
Es ist daher - gelinde gesagt - eine Unverschämtheit, wenn
besonders
ausländische Politiker sich unterstehen, von
Religionsfeindlichkeit
im Dritten Reich zu reden.
Wenn aber wirklich die deutschen Kirchen diese Lage für sie als
unerträglich ansehen sollten, dann ist der nationalsozialistische
Staat jederzeit bereit, eine klare Trennung von Kirche und Staat
vorzunehmen,
wie dies in Frankreich, Amerika und anderen Ländern der Fall ist.
Ich möchte mir nun die Frage erlauben: Welche Beträge haben
im selben Zeitraum Frankreich, England oder [die] USA. an ihre Kirchen
durch den Staat aus öffentlichen Mitteln abgeliefert?
3. Der nationalsozialistische Staat hat weder eine Kirche
geschlossen,
noch einen Gottesdienst verhindert, noch je einen Einfluß auf die
Gestalt eines Gottesdienstes genommen. Er hat weder auf die Lehre noch
auf das Bekenntnis irgendeiner Konfession eingewirkt. Im
nationalsozialistischen
Staat kann jeder nach seiner Fasson selig werden.
Allerdings: Der nationalsozialistische Staat wird aber Priestern, die,
statt Diener Gottes zu sein, ihre Mission in der Beschimpfung unseres
heutigen
Reiches, seiner Einrichtungen oder seiner führenden Köpfe
sehen
wollen, unnachsichtig zum Bewußtsein bringen, daß eine
Zerstörung
dieses Staates von niemandem geduldet wird, und daß Priester,
sobald
sie sich außerhalb des Gesetzes stellen, vom Gesetz genau so zur
Rechenschaft gezogen werden wie jeder andere deutsche Staatsbürger
auch.
Es muß aber hier festgestellt werden, daß es zehntausende
und zehntausende Priester aller christlichen Konfessionen gibt, die
ihren
kirchlichen Pflichten genau so oder wahrscheinlich besser genügen
als die politischen Hetzer, ohne daß sie jemals mit den
staatlichen
Gesetzen in einen Konflikt geraten sind. Diese zu schützen, sieht
der Staat als seine Aufgabe an. Die Staatsfeinde zu vernichten, ist
seine
Pflicht.
4. Der nationalsozialistische Staat ist weder prüde noch
verlogen.
Allein es gibt bestimmte Moralgrundsätze, deren Einhaltung im
Interesse
der biologischen Gesundheit eines Volkes liegt, an denen wir daher auch
nicht rütteln lassen. Päderastie oder Verfehlungen an Kindern
werden in diesem Staate gesetzlich bestraft, ganz gleich, wer diese
Verbrechen
begeht.
Als sich vor fünf Jahren führende Köpfe der
nationalsozialistischen
Partei dieser Verbrechen schuldig machten, wurden sie erschossen. Wenn
andere Personen des öffentlichen oder privaten Lebens oder auch
Priester
die gleichen Delikte begehen, werden sie nach dem Gesetz mit
Gefängnis
oder Zuchthaus bestraft. Verfehlungen von Priestern gegen ihre
sonstigen
Gelübde der Keuschheit usw. interessieren uns gar nicht. Es ist
auch
noch nie ein Wort in unserer Presse darüber erschienen.
Im übrigen hat dieser Staat nur einmal in die innere Ordnung der
Kirchen eingegriffen. nämlich, als ich selbst es versuchte, 1933
die
ohnmächtig zersplitterten protestantischen Landeskirchen in
Deutschland
zu einer großen und machtvollen evangelischen Reichskirche
zusammenzufassen.
Dies scheiterte am Widerstand einzelner Landesbischöfe. Damit ist
dieser Versuch auch aufgegeben worden; denn es ist ja letzten Endes
nicht
unsere Aufgabe, die evangelische Kirche mit Gewalt gegen ihre eigenen
Träger
zu verteidigen oder gar zu stärken.
Wenn nun das Ausland und insonderheit gewisse demokratische
Staatsmänner
so sehr für einzelne deutsche Priester eintreten, dann kann dies
nur
einen politischen Grund besitzen. Denn dieselben Staatsmänner
schwiegen
still, als in Rußland Hunderttausende an Priestern
niedergemetzelt
oder verbrannt worden waren. Sie schwiegen still, als in Spanien
Zehntausende
von Priestern und Nonnen in viehischster Weise abgeschlachtet oder bei
lebendem Leibe dem Feuer übergeben wurden.
Sie konnten diese Tatsachen nicht bestreiten, aber sie schwiegen und
schweigen still, während - ich muß dies den demokratischen
Staatsmännern
vorhalten - auf diese Metzeleien hin sich zahlreiche
nationalsozialistische
und faschistische Freiwillige dem General Franco zur Verfügung
stellten,
um eine weitere Ausdehnung dieses bolschewistischen Blutrausches
über
Europa und damit über den Großteil der gesitteten Menschheit
verhindern zu helfen."
"[...]Denn die Sorge um die europäische Kultur und um die
wirkliche
Zivilisation war es, die Deutschland Partei ergreifen ließ in
diesem
Kampfe des nationalen Spaniens gegen seine bolschewistischen
Zerstörer.
Es ist ein trauriges Zeichen für die Mentalität in
verschiedenen
Ländern, daß man sich dort ein Handeln aus so
uneigennützigen
Beweggründen überhaupt nicht vorstellen kann. Allein, das
nationalsozialistische
Deutschland hat an der Erhebung des General Franco nur aus dem
heißen
Wunsch heraus teilgenommen, daß es ihm gelingen möge, sein
Land
von einer Gefahr zu erretten, der Deutschland selbst einmal beinahe
erlegen
wäre.
Die Sympathie oder das Mitleid für verfolgte Gottesdiener kann
es also nicht sein, was das Interesse der demokratischen
Staatsbürger
an einzelne in Deutschland mit dem Gesetz in Konflikt geratene Priester
mobilisiert, sondern es ist das Interesse am deutschen Staatsfeind.
Hier aber mag man eines zur Kenntnis nehmen: Den deutschen Priester als Diener Gottes werden wir beschützen, den Priester als politischen Feind des Deutschen Reiches werden wir vernichten.
Wir glauben damit am ehesten einer Entwicklung vorzubeugen, die -
wie
die Erfahrung in Spanien zeigt - ansonst nur zu leicht einmal zu einer
Abwehr von unabsehbarem Ausmaß führen müßte.
Ich möchte dazu noch grundsätzlich folgendes erklären:
Es scheint im Ausland in gewissen Kreisen die Meinung zu bestehen,
daß die besonders laute Bekundung einer Sympathie für
Elemente,
die in Deutschland mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, eine
Erleichterung
ihrer Situation mit sich bringen könnte. Vielleicht hat man die
Hoffnung,
durch gewisse publizistische Methoden auf die deutsche
Staatsführung
in diesem Sinne einen terroristischen Einfluß ausüben zu
können.
Die Meinung beruht auf einem kapitalen Irrtum.
In der Unterstützung gewisser gegen den Staat gerichteter
Unternehmen
durch das Ausland ersehen wir die letzte Bestätigung ihres
hochverräterischen
Charakters!
Denn die bloße Opposition gegen ein Regime hat diesem
demokratischen
Ausland noch nie Sympathie abgenötigt. Auch nicht die Verfolgung
oder
Bestrafung eines solchen politischen Übeltäters. Denn wann
gab
es in Deutschland eine stärkere Opposition als die
nationalsozialistische?
Nie wurde eine Opposition mit gemeineren Mitteln unterdrückt,
verfolgt
und gehetzt als die der nationalsozialistischen Partei. Allein zu
unserer
Ehre dürfen wir feststellen, daß wir deshalb noch niemals
des
Mitleids oder gar der Unterstützung einer solchen
ausländischen
Macht teilhaftig geworden sind.
Diese Unterstützung scheint also nur für jene bestimmt zu
sein, die das Deutsche Reich zu zerstören beabsichtigen. Wir
werden
aus diesem Grund in ihr in jedem einzelnen Fall nur den zwingenden
Anlaß
zu einer Verschärfung unserer Maßnahmen sehen [...]."