Revisionismus und
Geschichtsfälschung
- Pressemitteilung -
(Kirche zum Mitreden, 24.06.2009)
»Der "Revisionismus" ist eine Hilfsideologie im Dienste
rechtsextremer Ziele mit dem Anspruch, Geschichte zu
"entkriminalisieren" und das Geschichtsbild durch Fälschung und
Manipulation zu schönen. [...] Ziel der Revisionisten ist nur
Propaganda gegen die historische Wahrheit« (Bundeszentrale
für politische Bildung (bpb), Informationen zur politischen
Bildung - aktuell, Art. Revisionismus). Diese Definition von
Revisionismus ist politisch vollkommen korrekt, sachlich hingegen
absolut falsch.
Immerhin ein wenig treffender: »Der Begriff Revisionismus (vom
lateinischen: revidere – "wieder hinsehen") bezeichnet Versuche, eine
als allgemein anerkannt geltende historische, politische oder
wissenschaftliche Erkenntnis und Position nochmals zu
überprüfen, in Frage zu stellen, neu zu bewerten oder
umzudeuten. [...] In der Geschichtswissenschaft wird oft ohne bestimmte
politische Konnotation von Revision gesprochen, wo es um
Überprüfung oder Änderung eines bis dahin herrschenden
Geschichtsbildes geht. Diese kritische Grundhaltung und Offenheit
für neue Quellen gehört zu den Aufgaben jedes
Historikers« (Wikipedia, Art.
Revisionismus). Allerdings heißt es in demselben
Wikipedia-Artikel zum sog. "Geschichtsrevisionismus" bzgl. der
nationalsozialistischen Judenverfolgung: "Die meisten Historiker weisen
Veröffentlichungen von Holocaustleugnern als Geschichtsklitterung,
Geschichtsfälschung und Propaganda zurück".
Zur Richtigstellung: "Revisionismus" ist die notwendige
Grundeinstellung des Menschen, die historische Wahrheit - trotz aller
Irrtümer und Lügenpropaganda - aufzudecken. Sogar gem. dem
protestantischen Historiker Leopold von Ranke (1795 - 1886) soll die
Geschichtsschreibung aufgrund kritischer Quellenanalyse darstellen,
"wie es wirklich gewesen war". Ein Beispiel: Vermutlich im 9. Jh. wurde
eine "Schenkungsurkunde" fabriziert, derzufolge Kaiser Konstantin I.
zur Regierungszeit von Papst Silvester I. (Anfang 4. Jh.) dem Hl. Stuhl
u.a. die Stadt Rom geschenkt hat. Diese "Urkunde" spielte bisweilen in
der Kirchenpolitik eine gewisse Rolle. Trotzdem hat Kardinal Nikolaus
von Kues (Cusanus; päpstlicher Legat und Fürstbischof von
Brixen, 15. Jh.) dieses "Dokument" als Fälschung entlarvt.
Lügen, auch Geschichtslügen, haben in der Kirche nunmal
keinen Platz; die Kirche weist deshalb nicht nur dogmatische und
moralische, sondern auch historische Falschdarstellungen zurück.
Die Kirche hat auch das Recht und die Pflicht, antikirchliche
Propagandalügen zu entlarven, etwa bzgl. der Verurteilung von Galileo Galilei oder der Existenz einer "Päpstin Johanna" ("Johannes Anglicus").
Konkret nun zum "Geschichtsrevisionismus" i.S.v. "Holocaustleugnung"
s. das Buch des Publizisten J.-M. Görgen, Pius XII. - Katholische
Kirche und Hochhuths
»Stellvertreter«, Buxheim 1964. Der Verleger Walter
Berger schreibt dort im Geleitwort: "Von einem Deutschen in Deutschland
[i.e. Rolf Hochhuth] wurde Pius XII. für die Verfolgung des
Judentums in Europa verantwortlich gemacht bzw. als schuldig
hingestellt. Pius XII. lebt nicht mehr. Hätte der Tod ihn nicht
hinweggerafft, so wäre es nicht notwendig, daß er verteidigt
wird." Diese Verleumdungskampagne gegen Pius XII. wird nach wie vor, ja
sogar immer heftiger betrieben, z.B. von Daniel
J. Goldhagen. Zugegebenermaßen werden genau diese
antikirchlichen Lügen auch von bekannten "Holocaustleugnern"
zurückgewiesen, z.B. von dem Sozialisten und KZ-Überlebenden
Paul Rassinier ("Operation Stellvertreter. Huldigung eines
Ungläubigen") sowie dem Juden J. G. Burg ("Sündenböcke.
Großangriffe des Zionismus auf Papst Pius XII. und auf die
deutschen Regierungen"). Zumindest das Burg-Buch ist von der BRD
beschlagnahmt; das bedeutet aber nicht, dass die notwendige
Richtigstellung zu Pius XII. als solche illegal sein muss, oder dass
jemand, der eine gerechte Beurteilung von Pius XII. vertritt, nur ein
Neo-Nazi sein kann. Trotzdem: Die eingangs zitierte Falschdarstellung
des "Revisionismus" seitens der bpb nährt sich auch aus solchen
Fakten wie der Beschlagnahmung eines Buches, das sich gegen die
Verleumdung von Pius XII. ausspricht.
Deshalb wurde nun bei der Generalstaatsanwaltschaft
Koblenz gegen die bpb Beschwerde eingelegt, um endlich einer
gerechten, d.h. der Wahrheit verpflichteten Geschichtsforschung den Weg
zu bereiten.
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