Smudo bei der V2-Sekte

- Ein Sänger der "Fantastischen Vier" bei einem "Jugendgottesdienst" -
(Kirche zum Mitreden, 01.05.2000; zensiert am 04.05.2000)

kath.de hat mal wieder ein besonderes Highlight zu vermelden: "Kapuziner Frankfurt – Smudo beim Jugendgottesdienst mit Bruder Paulus".
Die vermeintlichen "Gottesdienste" der V2-Sekte bezeichnet man treffend als Affentheater: Hier wird nicht wirklich Gott gedient, sondern Gott verhöhnt, meistens indem katholische Frömmigkeitsformen nachgeäfft, also kopiert und verzerrt werden. Texte, die dieses Thema berühren, sind z.B. Alles Gute kommt von oben, Buerer Allerlei und Musik zum Träumen.

Es ist also klar, dass der "Jugendgottesdienst" der V2-"Kapuziner" kein Gottesdienst sein kann, sondern bereits im Prinzip nichts anderes sein will als Gotteslästerung. Nun haben die V2K also Verstärkung erhalten von jemandem namens "Smudo", wohl ein weithin bekannter "Promi", denn schließlich scheint es bei kath.de zu reichen, nur den Namen zu nennen. Zum Vergleich: Wenn bei kath.de Alexandra Philipps erwähnt wurde, dann wurde dabei erklärt, dass dies die amtierende "Miss Germany" ist. Nun kann man aber sehr leicht herausfinden, wer "Smudo" ist, denn er hat eine Homepage unter der Adresse smudo.de. Dort erfährt man, dass Smudo zu einer Musik (????) - Gruppe namens "Die Fantastischen Vier" gehört, und mit dem Hinweis kann man sich dann auf die Suche nach den Liedtexten machen. Welches Gedankengut verbreitet Smudo mit seinen drei fantastischen Freunden?

Zunächst ein Auschnitt aus einem Lied über das Weihnachtsfest:
Frohes Fest
Zensiert; s. smudo2.htm

Soll das etwa gesellschaftskritisch sein, wenn man das Prostitutions- und Drogenmilieu derart schildert? Das kann nur ein Narr glauben, denn indem man sich dermaßen verbal in der Gosse wälzt, distanziert man sich ja gerade nicht von diesem Milieu. Wer dieses Milieu verlassen will, der muss Abscheu für alles empfinden, was dieses Milieu ausmacht, also auch die locker-flockige Art, über Drogen und Prostitution zu sprechen. Im Endeffekt wird das, was scheinbar kritisiert wird, verharmlost oder vielmehr schmackhaft gemacht. Derlei Sätze sind nur noch obszön und damit direkt gegen das Sittengesetz gerichtet.

Z. Th. Messias haben die F4 u.a. folgendes zu sagen:
Buenos Dias Messias
dieses Haus ist besetzt ohne Pause bis jetzt
denn wir kamen zuerst und wir gehen auch zuletzt
Buenos Dias Messias auch wenn´s Dir nicht paßt
Du bist nur Gast hier Du faßt hier nichts an
denn wenn ich Dir in Deiner Welt nichts sagen kann
wozu dann all diese Fragen Mann
anscheinend interessiert es Dich ja doch was der Typ so treibt
und wem er was macht und wo er bleibt
das sowas Mitgefühl ist glaub ich kaum
ich fürchte fast ich bin Dein lebender Alptraum
müllredender Abschaum der Dich ständig disst
und dabei sag ich doch nur was Du für mich bist
die ganze Pisse die Dein Leben durch meine Venen spült
verursacht Risse und mein Herz unterkühlt
doch da meine Liebe wasserdicht und meine Seele kugelsicher
macht ihr Stricher bei mir keinen Stich mehr
ich bin euer Richter und Henker ihr Wanker und nach mir kommt nichts mehr

Bisweilen macht man uns den Vorwurf, wir seien lieblos. Man kann nun darüber meditieren, was die V2-Sektierer da für einen lieben Menschen präsentieren. Dass hier der Messias-Titel durch den Schmutz gezogen wird, stört in der V2-Sekte offensichtlich niemanden.

Und hier die letzte Kotsprobe des F4-Schaffens. Der Titel ist offenkundig ein Wortspiel: "Michi Beck In Hell". In diesem Song geht es um Michael Beck (ein anderes Mitglied der F4), der die Band für eine Solokarriere verlassen hat und damit nicht sonderlich erfolgreich war. "Beck In Hell" könnte also verstanden werden als "Michael Beck hat wieder einen Platz an der Sonne" ("Platz an der Sonne", d.h. glückliches Leben, kommt im Liedtext vor), aber es könnte auch verstanden werden als "Michael ist zurück in der Hölle". Hier der letzte Abschnitt des Liedes:
Michi Beck In Hell
um mich herum brannte die Luft sengende Hitze
Schwefelgeruch brennende Blitze
lodernde Flammen ein ständiges Donnern und Dröhnen
unendliches Jammern und stöhnen aus zahllosen Kehlen
gräßliche Schreie verlorener Seelen
die sich ewig lang in Unendlichkeit quälen
ein Wimmern und Flehen erschütternde Szenen
und ich stand mit zitternden Knien mittendrin
bis er erschien Satan war da
ab da war mir klar was geschah und ich sah
wo ich war als er lachte und sprach
herzlich willkommen am Arsch
das hier wird ab jetzt für immer Dein neues Zuhause sein
doch wie jedem der hier landete räum´ ich auch Dir ´ne letzte Chance ein
lächerlich klein denn bisher konnte es noch niemand schaffen
mich in irgendwas zu schlagen also wähle Deine Waffen
die Entscheidung war einfach gegen meine Geheimwaffe konnte er einpacken
als ich Reime brachte die die seinen kurz und klein hackten
mich mit dem Mikrofon zu seinem bittersten Feind machte
und meine Worte wie Gewitter über ihn hereinbrachen
ich spuckte 666 Styles binnen kürzester Zeit
legte ihn aufs Kreuz in höllischer Geschwindigkeit
pumpte Reim für Reim wie Blei in ihn hinein
mit jeder Punchline verschwand sein Widerstand wie von allein
ein letzter Schrei schwarzer Rauch bevor er im Nichts verschwand
gleißend helles Licht und dann als sei nichts passiert
stand ich wieder bei uns Vier vor der Studiotür.

Also die F4 sind schlimmer als Satan höchstpersönlich. Prächtig, dann kann Smudo ja bei einem "Jugendgottesdienst" mitmachen: Asche zu Asche, Gosse zu Gosse, Smudo zur V2-Sekte.

So, nachdem nun Smudo vorgestellt wurde, riskieren wir noch einen Blick auf die Homepage der V2K, wo mit Smudos Auftritt beim "Jugendgottesdienst" gestrunzt wird. Der originale Text der V2K-Seite ist hier um etwa die Hälfte (den Mittelteil) gekürzt.

"Es ist Jugendgottesdienst, wieder mal. Auf kleinen Holzhockern sitzen gut 40 Jungen und Mädchen im Altarraum der Liebfrauenkirche im Kreis, rund um einige Kerzen und ein am Boden liegen­des Kruzifix."
Christus resp. das Christentum liegt bei der V2-Sekte am Boden. Bereitet dem Herrn Smudo den Weg! Buenos Dias, neuer Messias!

"Was Smudos Erzählungen von wohfeiler Lebenshilfe unterscheidet, ist - Smudo. Denn er schafft es, den Eindruck zu vermitteln, dass er lebt, was er sagt, dass er denkt, was er schreibt und dass er erfah­ren hat, was er weitergeben will. Smudo verkörpert "Sich-selbst-Sein“. Da kann die ganze Gruppe mit Gitarrenbegleitung durch Bruder Paulus glockenhell "Du bist das Licht der Welt" singen und dabei noch so viele Blicke auf ihn richten - Smudo bleibt stumm. Ist nicht sein Ding, dann singt er auch nicht mit. Punkt. Deshalb glaubt man Smudo. Und weil er dicht dran ist an den Ängsten und Träumen seiner Zuhörer. Er spricht von gescheiterten Beziehungen, von Fehlern und Enttäuschungen, von Marihuana und davon, dass er eigentlich Michael heißt. Das tut er nicht als sich anbiedernder Kumpeltyp, sondern als einer, der eben schon ein bisschen weiter ist, weil er doppelt so alt ist wie sein Publikum und "durch die glückliche Verkettung einiger Umstände" ein umjubeltes Musikidol dazu. Davon ist an diesem Abend nichts zu spüren. Keine Aufregung, keine Hysterie, eher konzentrierte Anspannung im Altarraum. Und wie Smudo so dasitzt neben Bruder Paulus, im braunen Kapuzensweater und mit dem dünnen Vollbart, da könnte der Rapper fast als Kapuzinermönch durchgehen. Schluss mit der Ähnlichkeit ist erst, als die Lieder der "Fantastischen Vier" durch ,den Altarraum schallen. Denn während sein Neben­mann gedankenverloren zuhört, kommt Bruder Paulus erst so richtig in Fahrt. Die Füße wippen, die Kutte wackelt, der Kopf wiegt sich im Rhythmus hin und her, alles an ihm hippt und hoppt und rappt und strahlt. ,,Bereuen kann ich nur, was ich probiert habe", hat Smudo seinen jugendlichen Zuhörern hinter die Ohren geschrieben."
Smudo lebt im deutlichsten Widerspruch zum christlichen Ideal der Abtötung: "Christus lebt in mir" (cf. Gal 2,20). Christliche Vollkommenheit ist auch nicht das Thema der V2-Sekte, vielmehr geht es nun darum, sündhaftes Tun zu fördern (z.B. Okkultismus, Homosexualität). Glaubt man Christus, "weil er dicht dran ist an den Ängsten und Träumen seiner Zuhörer"? Weil er "von gescheiterten Beziehungen, von Fehlern und Enttäuschungen, von Marihuana und davon, dass er eigentlich Michael heißt", spricht? Verehren wir die Heiligen, weil sie mit gescheiterten Beziehungen, Drogenkonsum o.ä. Fehlleistungen aufwarten konnten?
Die Lehre des neuen Messias: "Bereuen kann ich nur, was ich probiert habe", lässt sich gut mit der des echten Messias vergleichen: "Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch begangen". Man muss also Ehebruch (oder eine andere Sünde) nicht erst probieren, um sie zu bereuen - bereits das bewusste Verlangen nach einer sündhaften Tat muss bereut werden. Und v.a. lehrt der neue Messias ja nicht Umkehr und Buße als Frucht der Reue, sondern eben nur das Ideal des "Ich-selbst-Sein". Dies ist in der Tat das neue Evangelium der V2-Sekte: Statt: "Christ, werde, was du bist", gilt nun die Devise: "Mensch, werde, was du bist"; s.a. unseren Text über das Bistum Chur.
Die Hardcore-Vatikanisten haben jetzt zwei vermeintliche Chancen, sich aus der Affäre zu reden:
a) Sie sagen, Smudos Auftritt sei "gar nicht so schlimm". - Diese Behauptung ist nun nicht mehr möglich.
b) Sie gestehen ein, dass Smudos Auftritt unverantwortlich war, sagen aber, dass dies nur eine Ausnahme war. - Auch dies ist angesichts der o.g. Texte über das Affentheater der V2-Sekte mit ihrem "Novus Ordo" nicht mehr möglich. Außerdem hüpft ja auch Wojtyla selbst gerne frenetisch herum, und das tut er - wie wir versichern können - nicht zu Gregorianischen Chorälen. Wir werden aber auf KzM noch andere Beispiele für die V2-Frömmigkeit von Größen aus dem Bereich der Rock-"Musik" anführen und auch noch etwas zu Wojtylas rockigem Leben schreiben.

"Bruder Paulus hat an diesem Abend sicher nichts zu bereuen."
Man wird sehen...

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