Auszeit

- Zwangspause bei KzM -
(Kirche zum Mitreden, 14.01.2001)
In der vergangenen Woche war KzM kaum zu erreichen - das lag allerdings nur daran, dass der Webspace-Anbieter Crosswinds (s. z.B. Wie legal ist KzM?) mit erheblichen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, nicht jedoch daran, dass wir unsere Arbeit eingestellt hätten oder dass KzM von der antichristlichen Liga  niedergeschlagen worden wäre. In unseren Verantwortungsbereich fällt hingegen, dass wir im Dezember eine längere Pause eingelegt und zudem keine Skrupel haben, nur dann neue Texte zu publizieren, wenn wir es für angebracht halten. KzM soll aber weiterbestehen; für die nächste Zukunft ist momentan geplant, eine neue Ausgabe der Nachrichten und einen weiteren Text z.Th. Staat und Sittengesetz zu veröffentlichen; diese Texte sollen dann den Abschluss der Ausgabe 01/01 (Nr. 63) bilden.

Im Editorial zu Ausgabe 03/00 ging es um das Thema "Hilfe zur Selbsthilfe"; diese Art von Hilfe zu leisten, ist das Grundanliegen von KzM. KzM-Leser sollen eben nicht dumm daherplappern, sondern in verantwortbarer Weise mitreden können, wenn es um Fragen von Glaubens- und Sittenlehre geht. Von den lärmenden Antichristen der V2-Sekte darf man sich nicht einschüchtern lassen. Ganz im Gegenteil: Es ist nun wirklich allerhöchste Zeit zum Gegenschlag. Es ist eigentlich kinderleicht, die V2-Sekte zu widerlegen, die weitaus größte Schwierigkeit, weswegen manche sich z.B. scheuen, auch nur aus dieser Sekte auszutreten, geschweige denn ihr Widerworte zu geben und aktiv gegen sie vorzugehen, ist vermutlich in einigen Fällen nicht intellektueller, sondern hedonistischer Art: Wer nicht mit der V2-Sekte mitmarschiert, wird von der V2-Sekte bis aufs Blut verfolgt, und es ist eben die verderbliche Anhänglichkeit an die irdischen Güter, weswegen nur wenige sich zur katholischen Kirche bekennen.
Beispielsweise steht ja die Behauptung der V2-Sektierer, vertreten von der Sozietät Redeker und "für Recht erkannt" vom Landgericht Bonn, die Informationen von KzM über die katholische Kirche seien "in der Regel unzutreffend, teilweise schmähend". Diese Verleumdung ist aber bis heute unbewiesen geblieben, weswegen das ganze Theater beim LG Bonn bestenfalls, ohne es verharmlosen zu wollen, als massiver Terrorakt von größenwahnsinnigen Schwerverbrechern gewertet werden kann, es sei denn, es würde nun endlich bewiesen, dass das, was "für Recht erkannt" wurde, auch tatsächlich Recht ist, während bis jetzt noch nicht einmal bewiesen wurde, dass die V2-Sekte, die Redekianer und die Bonner Landrichter uns überhaupt etwas vorzuschreiben haben. Andernfalls ist es weiterhin absolut unzulässig, dem LG Bonn ein besseres Zeugnis auszustellen.
Also: Jedem, der irgend etwas gegen KzM sagt, ohne Argumente zu bringen, muss erst einmal tüchtig über den Mund gefahren werden. Ferner sind alle, die noch "Kirchensteuer" zahlen, zur Rede zu stellen, wie sie diese Unterstützung einer notorischen Terrororganisation verantworten. Können sie ihr Tun nicht vernünftig begründen, muss in angemessener Weise darauf reagiert werden.
Hier ein Beispiel aus der jüngeren Zeit: Ein Herr Herbert Frohnhofen gab sich uns gegenüber als "Dr. phil. Dr. theol.", "Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der KFH Mainz" aus. Da Frohnhofen nicht an der KFH (Katholischen Fachhochschule) Mainz arbeiten kann, weil es diese Fachhochschule gar nicht, reicht eigentlich sein Etikettenschwindel bereits aus, um wenigstens vorsichtig zu werden. HF entpuppt sich dann auch als typischer V2-Genosse, der Anrecht auf die Anrede "Häretiker" hat. Wir teilten HF mit: "Wenn Sie der Meinung sind, rechtgläubig zu sein, dann schreiben Sie doch einmal etwas gegen meine Texte bei KzM. Sie haben freie Auswahl, wenngleich mich besonders Ihre Rechtfertigung zu apostat.htm interessieren würde." Das schrieben wir vor knapp einem Monat, doch HF hüllt sich beharrlich in Schweigen. Warum bloß?

Also: Wenn man von irgend jemandem, und sei es auch der Kaiser von China, kritisiert werden sollte, weil man die V2-Sekte nicht als römisch-katholische Kirche betrachtet, darf man getrost darauf antworten, dass die V2-Sekte sich durch Terror, die katholische Kirche aber durch Argumente ihr Ansehen verschafft hat, und den Kritiker zur Rede stellen, was er denn z.B. gegen die KzM-Texte sagen kann, worin denn die angeblichen "in der Regel unzutreffenden, teilweise schmähenden" KzM-Aussagen über die Kirche bestehen sollen etc.

Erstrebenswert ist natürlich schon, auch selbst die Verlogenheit der V2-Sektierer an konkreten Beispielen aufzeigen zu können, also in der Lage zu sein, Nachrichten aus dem V2-Lager richtig zu interpretieren, indem man selbst die V2-Aussagen mit den Aussagen der katholischen Kirche vergleicht. Nehmen wir als Beispiel hier einen Ausschnitt aus der Meldung des "Bistum Münster": "'Seelenamt nicht zutreffend' - Generalvikariat zur Frage, wie ein Beerdigungsgottesdienst genannt wird" (Internet 12.01.2001):
"'Seit Jahrhunderten bestehende Formen der Bestattung und der Begleitung der Angehörigen werden vielen fremd.' So schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann, im Vorwort zu 'Unsere Sorge um die Toten und die Hinterbliebenen. Bestattungskultur und Begleitung von Trauernden aus christlicher Sicht'. [...] Die Liturgiekommission ist der Ansicht, dass der vielfach stark verbreitete Ausdruck "Seelenamt" nicht zutreffend ist, da es nicht nur um die Fürbitte für die Seele eines Verstorbenen geht, sondern auch um die Hinterbliebenen. Der Ausdruck "Trauerfeier" sollte unbedingt vermieden werden, rät das Generalvikariat; ebenso die Formulierung "Verabschiedung" bzw. die Formulierung "Abschiedsfeier". Der Ausdruck "Requiem" sei eher archaisch, da der gregorianische Choral in den Gemeinden kaum praktiziert werde, wo dies jedoch der Fall sei, sei der Ausdruck "Requiem" nach wie vor sinnvoll."

Das ist so ein Tohuwabohu, dass sich manche regelrecht verloren vorkommen könnten bei dem Versuch, die Aussagen richtig zu verstehen und dann auch noch zu widerlegen. Als erstes: Ruhe bewahren! Dann geht man ganz sachlich vor und überprüft die verschiedenen Thesen.
1. "Alte Formen werden vielen fremd"
Ja, das ist ein Verdienst der V2-Sekte: Was Jahrhunderte und Jahrtausende währte, wurde verfremdet und den Menschen entfremdet. Zum einen werden die alten Riten durch neue, in der Regel ungültige ersetzt, zum anderen kann die desorientierte Masse nichts mehr mit den katholischen Riten anfangen. Die "Probleme mit dem Glauben", über die so viele so eifrig klagen, sind hausgemacht und nur ein Vorwand, um den Glauben als unverbindlich abtun zu können.
2. "Begriff 'Seelenamt" nicht zutreffend"
Wer den Ausdruck "Seelenamt" nicht kennt, kann z.B. im Schott nachschlagen:
"Zu den Totenmessen sei bemerkt: a) Ein Totenamt ist nach dem Begräbnis im allgemeinen an allen Tagen, mit Ausnahme der Feste I. Klasse, gestattet. b) Ein Seelenamt am dritten, siebten und dreißigsten Tage nach dem Tode sowie am Jahrestag ist im allgemeinen an allen Tagen gestattet, mit Ausnahme der Sonntage, der Feste I. und II. Klasse, der privilegierten Wochentage, Vigilien und Oktaven. c) Gewöhnliche Seelenämter (mit Gesang) sind an Sonntagen, Duplex-Festen und privilegierten Wochentagen, Vigilien und Oktaven nicht erlaubt. d) Gewöhnliche Seelenmessen (ohne Gesang) sind außerhalb derFastenzeit an denselben Tagen wie die privaten Votivmessen erlaubt. In der Fastenzeit sind sie nur einmal in der Woche und nur bis zum Palmsonntag zulässig, und zwar am ersten Tag der Woche, auf den kein Duplex-Fest, kein Ouatembertae und keine Vigil fällt."
Als Formular wird in den Totenmessen die erste Messe von Allerseelen verwendet; zu diesen Messen heißt es im Schott einleitend:
"Wir beten für die Armen Seelen und aus ihrem Herzen um die ewige Ruhe (Intr., Grad., Comm.). Gestützt auf Christi und des Apostels Wort, erwarten wir mit ihnen und für sie die baldige Auferstehung der Seele zur seligen Gottanschauung und die schließliche Auferstehung des Leibes zum Leben der Glorie (Lectio, Evang.). Wir erleiden im Geiste mit ihnen die Ängste des Gerichtes (Sequenz) und flehen um ein gnädiges Urteil (Offen.). Mit diesen Bitten gehen wir dem Heiland entgegen, der in der heiligen Wandlung unsre Opfergabe wird. Die hl. Kommunion empfangen wir als Unterpfand der ewigen Gottesgemeinschaft im Himmel, die wir auch für die Armen Seelen erflehen (Comm.)."
Kurz: Die Kirche hat also gemäß V2-Urteil "unzutreffende" Begriffe verwendet, doch jetzt hat die V2-Sekte mit ihrem "neuen Pfingsten" die unzutreffenden Begriffe abgeschafft; s. z.B. auch "Abschied von Hochwürden". Weil die V2-Sekte die Auferstehung leugnet, wie es z.B. der Partykatechismus, Hansjürgen Verweyen etc. beweisen, kann man mit "Armen Seelen", "Ängsten des Gerichtes" (Sequenz: Dies irae - Tag des Zornes) etc. nichts mehr anfangen. Es bleibt nur eine Erinnerungsfeier, wie ja Christus gemäß Karl Rahners Anordnung nur "in den Glauben seiner Jünger hinein aufersteht". Der Begriff "Seelenamt" ist nach V2-Verständnis UNZUTREFFEND, d.h. nicht bloß unvollständig, weil man angeblich die Hinterbliebenen vergessen habe, sondern eben schlichtweg falsch, weil dieses "Weiterleben nach dem Tod" eben nur ein Weiterleben in den Gedanken der Hinterbliebenen ist, aber kein wirkliches Weiterleben der unsterblichen Seele.
3. "'Requiem' eher archaisch und nur bei gregorianischem Choral angebracht"
Der Gregorianische Choral ist die Vertonung von Texten der heiligen Messe, nicht die Hinzufügung von Texten. Das heißt in diesem Fall: Der Introitus der Totenmesse beginnt immer mit den Versen 2,34f aus dem IV. Buch Esdra (1. Jh. nach Chr., nicht Bestandteil der Heiligen Schrift): Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis [Herr gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen]. Die Messformulare werden der Einfachheit halber - auch im Missale selbst - nach dem Anfang des Introitus benannt, z.B. die Messe eines Bekenners "Os justi" (Introitus Ps 36,30f), die Totenmesse "Requiem". Nun hat man mit dem "Novus Ordo" die Liturgie umgekrempelt, aber mal angenommen, in der Indultszene würde ein Seelenamt gelesen: Auch das wäre nur "archaisch" (altertümlich), von gestern, ohne Bestand.

Wie immer: Mit Hilfe katholischer Bücher wie dem Schott und mit Hilfe logischen Denkens lassen sich sich die V2-Tiraden sehr schnell als bewusste Irreführung durchschauen.

Etwas schwieriger ist es im "Traditionalismus" selbst. Die Gefahr, in einer pseudokatholischen Sekte zu landen, ist umso größer, je besser die antikatholische Ausrichtung der Sekte getarnt ist. Wer also mit so gen. "Sedisvakantisten" in Kontakt gerät, darf und muss klare Aussagen verlangen, ob diese "Sedisvakantisten" auch tatsächlich hundertprozentig auf dem Boden der katholischen Lehre stehen. Außer der Einsicht-Truppe von Heller mit der Fichte-"Philosophie" gibt es z.B. auch "Sedisvakantisten", die mit "Paul-VI.-Priestern" kooperieren. Es kursiert ein Märchen, dass "der echte Papst Paul VI." (Montini-I) in den Verliesen des Vatikans gefangen gehalten werde und dass ein "falscher Papst Paul VI." (Montini-II) das "Zweite Vatikanische Konzil" verschuldet haben soll, und dass dementsprechend auch Johannes Paul I. und JP II. nur Scheinpäpste sein können, eben weil "der echte Papst Paul VI." (Montini-I) noch lebe. Man hüte sich also davor, mit einer Gruppe in Kontakt zu treten, die einen "Paul-VI.-Priester" als Seelsorger hat. Dabei ist es gleichgültig, ob die Gruppenführer beteuern, selber nichts auf das Paul-VI.-Märchen zu geben: Der Sakramentenempfang bei Akatholiken ist nun einmal grundsätzlich verboten.

Ob nun mit oder ohne KzM: Wer die natürlichen Mittel (Studium) und die übernatürlichen Mittel (Gebet) einsetzt, für den besteht keine Gefahr, in den Wirren dieser Zeit unterzugehen. "Bisher hat euch noch keine Versuchung betroffen, die menschliche Kräfte überstiege. Und Gott ist treu. Er läßt euch nicht über eure Kräfte versuchen, sondern schafft mit der Versuchung auch den guten Ausgang, daß ihr sie bestehen könnt" (1 Kor 10,13).

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