Ich werde nicht glauben
- Aktuelle V2-Bildung, Beispiele "Karmel" und kfd -
(Kirche zum Mitreden, 21.05.2003; aktualisiert am 27.05.2003)
1. V2-Karmel
Bisweilen erhalten wir von Lesern V2-Material mit der Bitte, dies bei KzM
vorzustellen, so geschehen unlängst mit einer 8-seitigen Broschüre
"Karmel-Kontakt. Rundbrief für den Freundeskreis der Karmeliten",
Ostern 2003 / Nr. 82.
Zugegeben, wir gehören nicht zu den Wappen-Experten. Von verschiedener
Seite wurde uns mündlich mitgeteilt, dass im Zuge von V2 einige Wappen
verfälscht worden seien, darunter das Wappen von Marcel
Lefebvre und das Wappen der Kartäuser, und die Neuerung besteht
(angeblich) jeweils in dem Pentagramm-Motiv.
So hatten wir dem Lefebvre-Sektierer Heinz-Lothar
Barth gegenüber die Pius-Mannschaft als Pentagramm-Verein bezeichnet;
das ist selbst dann zutreffend, sollte Lefebvres Wappen zwischenzeitlich
mit dem Pentragramm gefälscht worden sein, denn bei den Pius-Brüdern
sind nun einmal Pentagramm-Wappen im Gebrauch. Nun, was auf dem V2-Karmel-Wappen
zu sehen ist, erinnert wenigstens sehr stark an Pentagramme (zwei «wohltätige»
und ein «bösartiges»), doch darüber mag sich jeder
selbst ein Urteil bilden.
27.05.2003: Neu: rechts: Bild aus der Broschüre: "Sie wollen Karmeliter
werden. Ordensnachwuchs in Kamerun braucht unsere Hilfe":
Ist dieses "Karmel"-Wappen nun original oder im Zuge von V2 umgestaltet?
Wie dem auch sei: Auf dem Titelblatt des Rundbriefes ist ein - äh
- lyrischer Text, quasi umrahmt von zwei Zeilen in großen Buchstaben:
"Was
wir glauben" und "Ostern - Sprengkraft gelebter Hoffnung". Die Kreativität
der V2-Sekte bei der Abfassung privater Glaubensbekenntnisse ist z.B. durch
das "Credo-Projekt" von Publik-Forum bekannt und
findet z.B. in dem Bekenntnis zur Selbsttreue
ihren Ausdruck. Hier also ein weiteres V2-Glaubensbekenntnis:
Ich werde nicht glauben
an Haben und Behalten,
an Unfrieden und Krieg,
an geballte Fäuste.
Ich will glauben
an Schenken und Empfangen,
an offenes Reden und Verzeihen,
ich glaube an geöffnete Hände.
Ich werde nicht glauben
an Mauern, Grenzen und Rassen.
Ich will glauben
an freie Länder, offene Häuser
gastfreundliche Menschen
in allen Farben des Regenbogens.
Ich werde nicht glauben
an ein unglückliches Ende,
an Unrecht und Zerstörung.
Ich will glauben
an einen neuen Anfang,
wo alle Wunden heilen
und die Güter der Erde
gleich verteilt sind.
Ich werde nicht glauben
an die Angst zu sterben.
Ich will glauben an die Freude zu leben
zusammen mit so vielen.
Ich werde nicht glauben an einen Geist,
der uns voneinander trennt.
Ich will glauben an den Geist Gottes,
der Menschen zusammenführt,
bis alles vollendet wird
Das könnte man nun im einzelnen untersuchen, konkret die Passagen,
in denen die Lehre von Gott dem Vater, Gott dem Sohn und Gott dem Heiligen
Geist dargelegt wird. Aber die Anfangsworte bringen es bereits auf den
Punkt "Ich werde nicht glauben" (cf. Luzifer: "Ich will nicht dienen").
Kurz gesagt: Das Glaubensbekenntnis ist von christlichen Inhalten weit
gehend gesäubert, wenngleich Christliches immerhin anklingt, etwa
die Lehre von der Hölle: "Ich werde nicht glauben an ein unglückliches
Ende". Zu beachten ist, dass die V2-Sekte auch das Fegfeuer
gleich mit abgeschafft hat.
Außerdem im Rundbrief: "Bildungsangebote", etwa ein Vortrag von
Wolfgang Beinert am 31.05.2003: "Hören, was der Geist Gottes zu uns
spricht". Beinert - und hier bewährt sich wieder einmal die Suchfunktion
- ist KzM-Lesern bekannt als energischer Feind der
Seele. Weiter im "Karmel"-Programm:
Gelebte Mystik
ein Projekt des Karmel Bamberg
Karl Rahner prophezeite: Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein
oder gar nicht. Aber was ist Mystik?
Es ist etwas, was wir nicht so recht erklären, nicht fassen können.
Mystisches fasziniert uns, erschreckt uns vielleicht, mystische Menschen
strahlen etwas aus, das uns anzieht. Da ist die Rede von mystischen Erfahrungen,
von etwas, das einen überkommt oder was das ganze Leben eines Menschen
durchdringen kann.
Gelebte Mystik ist ein Projekt des Karmel Bamberg, das diesen Fragen
nachgeht und dazu einlädt, sich diesem facettenreichen Thema aus verschiedenen
Richtungen zu nähern.
Besonders die letzte Veranstaltungsreihe „Glaube im Dialog der Religionen"
zeigte, gerade im Bereich der Mystik, in den Wegen religiöser Erfahrung
kommen sich die Religionen sehr nahe und können voneinander lernen.
In den letzten zwei Jahren hat sich das Projekt Gelebte Mystik zu einem
Forum für Begegnung und Austausch entwickelt, das immer mehr Menschen
bewegt, gemeinsam Wege aufzuspüren, die uns unserer Sehnsucht nach
Gott näher bringen.
Auch Karl Rahner ist kein unbeschriebenes
Blatt bei KzM. Wenn dieser notorische falsche Prophet etwas prophezeit,
ist also Vorsicht geboten. Nach V2-Lehre à la Nostra
Aetate werden die nichtchristlichen Religionen ja hochgeschätzt,
und von daher überrascht es nicht, dass nach "Karmel"-Irrsinn die
Religionen "voneinander lernen" können.
2. kfd
Zu den aggressivsten Anbietern deutscher V2-Bildung wird man vermutlich
die "Katholische Frauengemeinschaft" (kfd) zählen dürfen, die
schon mehrfach bei KzM erwähnt wurde, etwa in Einführung
in den Okkultismus oder in Steig ein in das
Leben. Hier einige Kostproben aus "Angebote für Frauen", kfd Münster,
1. Halbjahr 2003 (März bis August):
S. 5
Ist mein Mann noch mein Mann?
Mein Mann hat eine Außenbeziehung. Schwärmerisch, platonisch,
sexuell? Schlimm genug. Doch nun interessiert er sich auch noch für
Männer.
Bin ich darüber sogar etwas erleichtert, weil ich nicht in Konkurrenz
treten muss? Oder empfinde ich diese Nähe zu einem Mann als besonders
tiefe Krise? Wie erlebe ich mich als Frau - was habe ich ihm die Jahre
über bedeutet? Wollte ich frühere Anzeichen nicht wahrhaben,
weil sonst meine Welt zerbrochen wäre? Wie kann ich jetzt, wo mir
diese Tatsache bewusst geworden ist, damit zurecht kommen? Fragen über
Fragen - geboren aus Verletzung, Scham, Angst, Unsicherheit. Wir laden
Frauen zu einem Gesprächskreis ein, in dem sie behutsam ihre Erlebnisse
und Erfahrungen austauschen können.
Der große Trost der V2-Sektierer: Selbst die ärgsten Sünder
kommen in den Himmel, ob nun Selbstmörder,
Sodomiten
oder wer auch immer; nur den Katholiken wird noch mit der "realen Möglichkeit"
Hölle gedroht. Deshalb sind sodomitische Beziehungen des Ehepartners
vielleicht noch in Bezug auf die Partnerschaft von Bedeutung, wo man vielleicht
"sogar etwas erleichtert" sein kann, weil man als Frau "nicht in Konkurrenz
treten muss". Was auch immer damit gemeint sein mag: Statt den Sodomiten
von seiner himmelschreienden Sünde abzubringen, ggf. auch in die Psychiatrie
zu schicken, sollen jetzt Fragen über Fragen in einem Gesprächskreis
zwar nicht beantwortet, aber immerhin ausgetauscht werden.
S. 6
Niemand kann dir nehmen, was du getanzt hast (Span. Sprichwort)
Meditation in Tanz und Bewegung
Für Frauen, die Erfahrungen mit Tanz und Bewegung machen
An diesem Wochenende werden meditative Kreistänze getanzt, die
uns Zugänge zur Fastenzeit und auf Ostern hin erschließen wollen.
Außerdem wird es Übungen zu Gebetsgebärden, zu freier Bewegung
und zu biblischen Inhalten geben, um auch in Gruppen, Seminaren und Gottesdiensten
davon Gebrauch zu machen.
Meditatives Tanzen - man kann sich die V2-Sekte schon nicht mehr ohne
diesen Firlefanz vorstellen. Das schöne daran ist: Die V2-"Gottesdienste"
gewinnen auch dadurch einen sehr kuscheligen, knuddeligen Charakter. Da
fehlt nur noch, dass man den Leuten einen Kaffee anbietet, dann ist das
opferlose "Festmahl" (so Andreas Laun) ganz
in der richtigen Stimmung. Moment - der Kaffee fehlt ja gar nicht mehr,
er steht schon bereit:
Pack die Kaffeekanne ein, nimm dein kleines Schwesterlein, und dann
nichts wie ab zur "Messe" ...
S. 20
Die Befreiung aus der Verzauberung
Eine Bildungsfreizeit in der Schweiz
Eine Märchenerfahrung anhand des russischen Märchens „Zarentochter
Frosch"
Für Frauen, die
- gerne wandern,
- in einer Gruppe Gemeinschaft erfahren,
- neue Impulse suchen,
-Spiritualität gemeinsam erfahren wollen.
Wundervolle Märchenwelt! Dass die V2-Sekte die römisch-katholische
Kirche ist, ist eines der am weitesten verbreiteten Märchen. Die V2-Sekte
besteht aus Märchenerzählern. Schade nur, dass sich kaum jemand
aus dieser "Verzauberung" befreien will. Und wer diesen Weg der Befreiung
gehen und ihn anderen zeigen will, der wird ins Gefängnis
geworfen.
Nun wäre es vielleicht noch ganz schön, könnten wir
das konkrete Märchen von der "Zarentochter Frosch" erzählen,
wir kennen es aber offen gestanden nicht. Eine Google-Suche führte
auch zu keinem informativen Ergebnis. Wir fanden allerdings eine Seite
vom "St. Michaelsbund", der sich selbst so vorstellt:
Der Verlag Sankt Michaelsbund
Die Satzung des Sankt Michaelsbundes macht die Pflege und Vermittlung
von Literatur zur zentralen Aufgabe des Verbandes. Dieser unternimmt große
Anstrengungen, damit er - über seine Kerntätigkeit, der Betreuung
der katholischen öffentlichen Büchereien Bayerns, hinaus - den
Anspruch der Satzung erfüllen kann. So legt der Verlag Sankt Michaelsbund
auch ein kleines, ambitioniertes Programm mit jährlich sechs bis acht
Neuerscheinungen vor. Ziel des Verlages ist es, Bücher gegen den Trend
des Massenmarktes heraus zu bringen und ganz bewusst inhaltliche Nischen
zu pflegen.
Dieser tolle Verein hat auch "Angebote in der Frauenseelsorge", und
im Programm im November 2002 wird u.a. genannt:
OASENTAG
Meinen Weg gehen - die eigene Haut riskieren -
Den eigenen Weg gehen, eine eigenständige Frau werden - jenseits
der Prägung durch Familie und Herkunft - ist oft nicht einfach; eine
gelingende Partnerschaft leben erst recht nicht! Viele Entwicklungs- und
Reifeschritte sind nötig auf dem Weg zum Glück. Im Märchen,
wie im Leben, setzt es die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit voraus,
und die gemeinsame Weiterentwicklung in der Beziehung.
Ein russisches Märchen (Zarentochter Frosch) zeigt den wachsenden
Erfahrungsschatz der Menschen, die diese Herausforderungen beherzt annehmen.
Dabei riskieren sie zuweilen ihre eigene Haut!
Folgen wir den Märchenspuren, um Erfahrung und Weisheit auch für
uns und unsere Beziehungen daraus zu gewinnen.
Wir hingegen folgen statt den Märchenspuren lieber der Leitung
durch die katholische Kirche. Und eigentlich haben wir auch keine Ambitionen,
selbst zum Märchenerzähler zu werden.
S. 37
Wir wollen uns stärken und aufrichten
Frauenliturgie...
... das ist eine besondere, ganzheitliche Form des Gottesdienstes von
Frauen für Frauen.
... das heißt, eigene Lebenserfahrungen, die eigene Spiritualität
wahrnehmen, bedenken, aussprechen und miteinander teilen.
... das bedeutet singen und tanzen, reden und schweigen, meditieren
und beten, malen und formen, klagen und danken und vieles mehr.
In Coesfeld gibt es seit vielen Jahren einen Kreis von Frauen, der
sich viermal im Jahr zur Frauenliturgie trifft.
Am ersten Termin wird die Liturgie unter dem Thema des Weltgebetstages
„Heiliger Geist, erfülle uns" in Solidarität mit den Frauen aus
dem Libanon gefeiert. Interessierte sind jederzeit willkommen.
Also außer an die Kaffeekanne (für die kleine Stärkung
zwischendurch) bitte auch an Malblock, Buntstifte und andere Sakralgegenstände
denken!
22.05.2003 - Bonus: "Prayerfestival"
Weil es so gut ins Thema passt, sei hier noch auf ein anderes V2-"Event"
hingewiesen. Das "Bistum Regensburg" brachte unter dem Datum 21.05.2003
eine Meldung: "Alle Erwartungen weit übertroffen hat das 2. Prayerfestival
in Regensburg am vergangenen Wochenende in der Pfarrei St. Anton"; daraus
einige Ausschnitte:
Hätte das Wetter nicht mitgespielt, wäre das
Antoniushaus aus allen Nähten geplatzt. Weit über 500 Jugendlichen
und junge Erwachsene kamen aus der ganzen Diözese und drüber
hinaus zu diesem Fest des Glaubens. [...] Es ist schon beeindruckend wie
beispielsweise sechs Priester gleichzeitig im frühlingshaften Garten
neben der Pfarrkirche St. Anton den Jugendlichen die Beichte spenden und
nur einen Steinwurf weiter bei Kaffee und Kuchen gelacht und über
„Gott und die Welt“ gesprochen wird oder in kleinen Gruppen im Gras sitzend
Glaubensthemen diskutiert werden. [...] Weitere Katechesen machten das
reichhaltige Programm an diesem Wochenende aus. So stellte sich Stadtdekan
Alois Möstl in einer Talkrunde der Frage „Wer ist Jesus?“ [...] „Einfach
cool“ mit so Vielen zu singen, zu beten und den Glauben zu feiern. Hoffentlich
dürfen wir nächsten Jahr wiederkommen, so ein Firmling bei der
Verabschiedung am Samstag Abend.
Anders als bei der Messe in Herne ist bei der
V2-Mannschaft die Hölle los. Wer frenetisches Gehopse, garniert mit
Kaffee und Kuchen und Jesus-Talk haben möchte, wer ein "einfach cooles"
"Festival" will, ganz in der Tradition des heidnischen Götzendienstes,
der ist bei der V2-Sekte bestens aufgehoben. Hier die V2-Sekte bei der
Anbetung ihres Königs:
[Zurück zur KzM - Startseite]