Für die Armen Seelen im Fegefeuer
- Alternative Kreuzweg-Andacht -
(Kirche zum Mitreden, 16.03.2002)
Ganz besonders in der Passionszeit empfiehlt die
Kirche den Gläubigen, Kreuzweg-Andachten zu halten. Als wir vor einem
Jahr einen Andachtstext für den Kreuzweg
veröffentlichten, wollten wir eigentlich einen anderen Text wiedergeben,
der uns damals allerdings nicht vorlag.
Erfreulicherweise haben wir diesen alternativen Text nun gefunden.
Im wesentlichen gleicht er dem bereits veröffentlichten, aber es war
eine Angelegenheit von nur wenigen Minuten, den Text zu übertragen,
und möglicherweise wird diese alternative Andacht auch von unseren
Lesern freundlich aufgenommen.
Es gab indes einige Ereignisse, die es uns zusätzlich geraten zu
sein scheinen ließen, auf die Kreuzweg-Andacht hinzuweisen:
I. Die V2-Sekte leugnet das Fegefeuer
Am 06.03.2002 erhielten wir von einem Leser zwei mails:
HH. Pater L., [...]. Heute habe ich eine Frage, die Sie
mir bestimmt eindeutig beantworten können, es gibt keinen Hinterhalt
oder gemeine Absichten dabei. Meine Frage: Bei einer Kreuzweg-Andacht,
einer sehr alten aus der Zeit PIUS XII, kam die Bitte vor: Gekreuzigter
Herr Jesus erbarme dich unser und hilf den Armen Seelen im Fegefeuer. (Sühnekreuzweg).
Dieser Kreuzweg wurde kürzlich gebetet und löste Pfarrerproteste
aus. Es wurde behauptet: "Das Fegefeuer ist biblisch nicht belegt, es gibt
nur entweder Seligkeit oder Verdammnis also Himmel oder Hölle, dieser
Kreuzweg ist schwer zu verstehen und das Wort Sühne auch". Können
Sie mir bitte Belegstellen in der Bibel nennen, damit ich auf solche Behauptungen
eine treffende Antwort habe? Ich bitte Sie darum.
Gottes Segen für Sie und Ihre Arbeit. Eine gesegnete österliche
Zeit!
---
HH. Pater L., ich habe grundsätzlich nichts gegen die Veröffentlichung
einzuwenden. [...] Zu dieser Sache gibt es keine große Geschichte.
Ích weiß nur, daß der betreffende Pfarrer in der Kreuzwegandacht,
die ein Laie hielt, kurzzeitig anwesend war und danach wohl gesagt haben
muß, dass ihm dieser Stil nicht gefalle. Später in meinem Beisein,
hat der Pfarrer dann gesagt, was ich Ihnen schon geschrieben habe. Mehr
davon weiß ich nicht. Danke für die Belegstellen und Ihre Mühe.
in Christo
Wir haben dem Leser nach der ersten mail kurz geantwortet und ein längeres
Zitat bei KzM aus der Dogmatik von Diekamp über die Fegefeuer-Lehre
in Aussicht gestellt. Es ist traurig, aber wahr, dass dank der von den
V2-Funktionären betriebenen Vernichtungsarbeit nur noch schwer an
zuverlässige Texte heranzukommen ist. Z.B. strunzte ein V2-"Pater"
vor uns und anderen damit herum, dass er während V2 (1962-1965) studiert
habe und während des Studiums die ganzen Bücher umgeschrieben
/ ausgewechselt werden mussten. Die Klöster werfen tonnenweise die
gute Literatur auf den Altpapierberg (und, um ganz sicher zu gehen, verbrennen
sie wahrscheinlich die besten Bücher) und füllen die geleerten
Regale mit dem V2-Schund. Wir versuchen zwar zu retten, was zu retten ist,
aber oft werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt. Der Wille der V2-Sekte,
gute Literatur zu vernichten, trägt schon pathologische Züge.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch das jüngste Getobe unseres
(wie er sich selber in dem Thread "Lehmann - ein
guter Bischof?" bezeichnet!) "Freundes" Josef
Spindelböck gegen unsere Homepage. Er weiß nämlich
ganz genau, dass manche unsere Seite nur deswegen lesen bzw. Links dazu
legen, weil sie an den bei uns veröffentlichten kirchlichen Texten
interessiert sind, seien es nun Enzykliken oder Ausschnitte aus alten Dogmatik-Handbüchern.
Ihn stören ganz sicherlich nicht die wenigen persönlichen Zeilen,
die wir in die KzM-Texte einfügen, sondern vielmehr unsere großzügigen
Zitate aus zuverlässiger Literatur, insbesondere in Gegenüberstellung
zu den V2-Irrlehren. Dadurch ermöglichen wir jedem, katholische und
V2-Lehre miteinander zu vergleichen und die notwendigen Schlüsse zu
ziehen - das ist es, was die V2-Sekte verhindern möchte.
Nun, wir haben allen Grund, die Aussagen des Lesers bzgl. des Fegefeuer-Streites
für wahrheitsgemäß zu halten. Wer dem Leser aber nicht
glauben möchte, den erinnern wir an unseren Text Agnus
Dei, in dem die unterschiedlichen Ansätze von katholischer und
V2-Lehre bzgl. des Sühnetodes Christi aufgezeigt werden. Es mag stimmen,
dass für den Durchschnitts-V2-Sektierer das Wort Sühne schwer
zu verstehen ist, aber das spricht nicht eigentlich gegen die katholische
Lehre, sondern beweist nur den teuflischen Erfolg der V2-Sektierer. Die
V2-Sekte hasst das Kreuz und zieht es entweder durch den Schmutz oder verbannt
es direkt aus ihrem Kult.
Hier nun also das Zitat aus F. Diekamp, Katholische Dogmatik, Bd. 3,
Münster (11)1954, 465-467. 473:
Das Fegfeuer
Die Wirklichkeit des Fegfeuers
Dogma: Die Seelen, die im Gnadenstand ans diesem Leben scheiden,
aber noch zeitliche Sündenstrafen abzubüßen haben, werden
dem Fegfeuer, d.i. einem vorübergehenden Znstand der Strafe und Läuterung,
überwiesen, bis sie für den Eintritt in den Himmel geeignet sind.
Die Bezeichnung Fegfeuer soll der Frage nach der näheren Beschaffenheit
dieses Zwischenzustandes nicht vorgreifen. Die lehramtlichen Erklärungen
sprechen nicht von einem ignis purgatorius, sondern einfach von dem purgatorium,
dem Reinigungszustand oder Reinigungsort, und den poenae purgatoriae, den
reinigenden Strafen.
Grundsätzliche Gegner des Fegfeuers sind neben den Katharern und
Albigensern vor allem die Protestanten, und zwar ganz folgerichtig vom
Standpunkt ihrer Rechtfertigungslehre aus. Es kann zufolge dieser Lehre
nur zweierlei Menschen geben, die einen, die im Besitz des Fiduzialglaubens
aus diesem Leben scheiden: sie sind gerecht und aller Sünde und Strafe
ledig, und die anderen, die ohne diesen Glauben sterben: sie gehen ewig
verloren. Besonders Zwingli und Kalvin bekämpfen das Fegfeuer sehr
scharf, während Luther und Melanchthon eine schwankende Haltung einnehmen.
In neuerer Zeit gibt sich bei manchen Protestanten die Neigung kund, einen
jenseitigen Läuterungszustand anzuerkennen; doch lehnen sie nach wie
vor das Gebet für die abgeschiedenen Seelen als unwirksam und als
eine Förderung des Aberglaubens ab. - Seit dem 13. Jahrhundert erhob
sich auch unter den schismatischen Griechen und Russen des öfteren
Widerspruch gegen den Reinigungsort; zu einer einmütigen und völligen
Ablehnung des Fegfeuers ist es aber bei ihnen nicht gekommen. Wenn auch
ein Teil der schismatischen Theologen einen Mittelzustand zwischen den
beiden Reichen der Seligen und der Verdammten ganz verwirft und ein anderer
Teil die Frage nach dem Läuterungszustand unentschieden läßt,
so erkennen doch zahlreiche Schismatiker die grundlegenden Sätze der
katholischen Lehre vom Reinigungsort unumwunden an. Allerdings behaupten
sie dabei durchweg im Gegensatz zur katholischen Glaubenslehre, die Erduldung
der Strafen des Reinigungsortes vermöge an sich nicht die leidenden
Seelen von ihren Makeln zu befreien; rein würden die Seelen tatsächlich
nur durch die Suffragien der Gläubigen, oder doch durch die Erduldung
der Strafleiden nur insofern, als die Suffragien der Kirche hinzukämen.
Positiver Beweis des Dogmas
1. Kirchliches Lehramt. - Der Glaube an das Purgatorium wird
ausgesprochen in dem von Klemens IV. 1267 und Gregor X. 1274 gutgeheißenen
Bekenntnis des Kaisers Michael Paläologus (Denz. 464), und dieselbe
Erklärung wurde zu Florenz 1439 in dem Unionsdekret für die Griechen
feierlich zum Dogma erhoben: (Definimus), si vere poenitentes in Dei caritate
decesserint, antequam dignis poenitentiae fructibus de commissis satisfecerint
et omissis, eorum animas poenis purgatoriis post mortem purgari (Denz.
693) [Wir erklären: Wenn diejenigen, die wahrhaft Buße tun,
in der Liebe Gottes sterben, bevor sie mit würdigen Früchten
der Buße für das Begangene und Unterlassene Genugtuung geleistet
haben, werden ihre Seelen mit Läuterungsstrafen nach dem Tode gereinigt].
Auch das Tridentinum definiert: Die in diesem Leben noch nicht abgebüßten
zeitlichen Sündenstrafen sind "im Purgatorium zu büßen,
bevor der Zugang zum Himmelreiche offenstehen kann" (S. 6 can. 30, Denz.
840). Vgl. Denz. 530.
2. Die Offenbarungsquellen
a) Hl. Schrift
i) Zur Makkabäerzeit war im Judenvolk der Glaube an einen Reinigungsort
im Jenseits verbreitet. Nach der Schlacht bei Adullam stellte sich bei
der Bestattung der dort gefallenen Juden heraus, daß sie Weihegeschenke
oder Zaubermittel von den Götzen aus Jamnia bei sich trugen. Darum
beteten alle, daß jenen Verstorbenen diese Sünde gänzlich
vergeben werde (2 Makk. 12, 40); zudem sandte Judas Makkabäus Geld
nach Jerusalem, "damit für die Sünden der Verstorbenen ein Opfer
dargebracht werde, indem er gut und fromm von der Auferstehung dachte"
(V. 43). Er glaubte zwar, daß sie "in frommer Gesinnung entschlafen"
waren, aber ihre Verfehlung schien noch durch ein Opfer gesühnt werden
zu müssen. Der inspirierte Verfasser heißt diese Denkweise des
Judas gut: Sancta ergo et salubris est cogitatio pro defunctis exorare,
ut a peccatis solvantur (V. 46) [Es ist also ein heiliger und heilbringender
Gedanke, für die Verstorbenen zu beten, damit sie von ihren Sünden
befreit werden].
ii) Im Neuen Testament bietet l Kor. 3, 10-15 unserem Dogma eine Stütze.
Der Missionar, der auf dem rechten Fundamente, welches Christus ist, weiterbaut,
aber dabei bloß Holz, Heu oder Stroh, also minderwertige, leicht
zerstörbare Stoffe verwendet, wird die Probe nicht bestehen, wenn
sein Werk am Tage des Herrn "im Feuer geprüft wird". "Sein Werk wird
verbrennen", und "er selbst wird zwar gerettet werden, aber so wie durch
Feuer hindurch". Paulus spricht hier freilich zunächst von jener letzten
Läuterung, welche die Gerechten beim Hereinbrechen des von dem Weltbrand
begleiteten Jüngsten Gerichtes durchzumachen haben. Aber der Schluß
ist berechtigt: Wenn diesen Gerechten die Rettung "wie durch Feuer hindurch"
in Aussicht steht, dann muß auch für die übrigen Gerechten,
die vor dem großen Tag gestorben sind, ohne vollkommen von Sünde
und Strafe frei zu sein, die Möglichkeit einer Läuterung nach
dem Tode gegeben sein. - 2 Tim. l, 16-18 bietet uns sehr wahrscheinlich
ein Beispiel der Fürbitte für einen Verstorbenen; denn nachdem
Paulus zuerst V. 16 Gottes Barmherzigkeit für das Haus seines Wohltäters
Onesiphorus erfleht hat, betet er V. 18 für Onesiphorus selbst: Det
illi Dominus invenire misericordiam a Domino in illa die [Der Herr gebe
ihm, dass er Erbarmen finde beim Herrn an jenem Tag]. Vgl. auch den Gruß
des Apostels an das "Haus des Onesiphorus" (4,19).
---
Dogma (gemäß Trid. S. 25 (Denz. 983). Vgl. Denz. 464. 693.):
Die
Gläubigen können durch ihre Suffragien den Seelen im Fegfeuer
wirksam helfen.
Das Wort Suffragien umfaßt außer dem Gebete auch die Ablässe,
Almosen, Fasten, kurz alle Werke der Frömmigkeit, denen sühnende
oder fürbittende Kraft zukommt, besonders aber, wie das Konzil hervorhebt,
das Gott "wohlgefällige Opfer des Altars".
Die Offenbarungslehre betreffs dieses Dogmas ist in den S. 466 ff.
[oben zitiert] beigebrachten Schrift- und Vätertexten enthalten. -
Den inneren Grund bietet die soeben in ihrer Bedeutung kurz gewürdigte
Gemeinschaft der Heiligen.
Unsere Suffragien wirken für die armen Seelen vornehmlich als
stellvertretende Sühne, indem wir Gott bitten, ihnen unsere Genugtuungen
zugute kommen zu lassen. Das Gebet hat außerdem impetratorischen
[von impetrare (Gehör finden, Erfolg haben) => wirksamen] Wert. Thomas
legt dar, warum einer für den anderen genugtun kann, falls beide im
Stande der Gnade und Liebe sind: Die Liebe macht aus den zweien gewissermaßen
einen, so daß der eine für den anderen eintreten kann; und leidet
man für einen anderen aus Liebe, so macht der Affekt der Liebe die
Genugtuung noch wohlgefälliger vor Gott, als wenn man für sich
selbst litte. Denn dies geht aus Notwendigkeit, jenes aus opferwilliger
Liebe hervor (G. gent. III, 158).
Gott nimmt.die Suffragien für die armen Seelen sicher an, sei
es, daß sie für bestimmte einzelne oder für alle aufgeopfert
werden. Nur haben wir keine unfehlbare Sicherheit, daß sie gerade
der einzelnen Seele, der wir sie zuwenden möchten, wirklich zugute
kommen. Wir wissen nicht, ob Gott vielleicht im einzelnen Falle aus Gründen
seiner Weisheit und Gerechtigkeit dieser Seele die Genugtuungen nur zum
Teil oder gar nicht zuzuwenden beschlossen hat. Das vorzüglichste
Mittel, den armen Seelen zu helfen, ist nach Trid. 1. c. das hl. Meßopfer.
Auch Pohle-Gierens (Dogmatik, Bd. 3, Paderborn (9) 1937, 684) nennt
an erster Stelle den Abschnitt aus dem zweiten Makkabäerbuch; außerdem:
Aus dem NT ist der Ausspruch Christi bemerkenswert Mt
12, 32: Qui autem dixerit (verbum) contra Spiritum Sanctum, non remittetur
ei neque in hoc saeculo neque in futuro [Wer aber ein Wort sagt wider den
Heiligen Geist, findet keine Vergebung, weder in dieser noch in der zukünftigen
Welt]. Weil unter "zukünftigem Leben" (aion mellon) im Gegensatz zum
diesseitigen nur das Leben nach dem Tode verstanden werden kann, so deutet
der Heiland nicht undeutlich an, daß an und für sich gewisse
Sünden auch nach dem Tode noch vergeben werden. Dieser Deutung huldigen
viele Kirchenväter, wie Augustinus (De Civ. Dei XXI, 24) und andere.
Bestimmt lehrt Gregor d. Gr. (Dial. IV, 39 ML 77, 396): In qua sententia
datur intelligi, quasdam culpas in hoc saeculo, quasdam vero in futuro
posse relaxari [In diesem Satz wird zu verstehen gegeben, dass einige Sünden
in diesem Leben, andere aber in dem zukünftigen nachgelassen werden
können].
Im neueren Deutsch ist die Vokabel Fegefeuer (statt Fegfeuer) üblich
geworden.
II. "Jugendkreuzweg 2002": von Satansdienern - für Satansdiener
Der grenzenlose Hass von Wojtylas Truppe gegen das Kreuz schlägt sich
auch in den Verunstaltungen des hl. Kreuzwegs nieder. Die schönste
Anekdote, die uns spontan dazu einfällt,
ist ein Meeting mit Peter Rutz (Opus Dei), dem
Regens des Seminars im "Bistum Chur". Das Churer
Seminar hatte nicht nur eine Freimaurer-Krypta (so die offizielle Bezeichnung
unter den Studenten!), sondern auch noch ein Pantoffel-Theater, wo der
"Novus Ordo" abgezogen wurde. Im Pantoffel-Theater ("Oratorium", "Kapelle"),
wo regelmäßig die Brotanbetung stattfand, stand ein rustikaler
Luthertisch, den man eigentlich recht gut als Tisch für das Grillen
im Garten zum Abstellen von Ketchup und Salat hätte verwenden können;
einige Seminaristen schlugen uns gegenüber vor, man sollte besser
Brennholz daraus machen. An der Wand der Pantoffel-Theaters befand sich
eine hässliche Schmiererei, von der gemäß Umfrageergebnissen
keiner wusste, was die eigentlich sollte, außer eben speziell bei
der Brotanbetung Ekel bei den Brotanbetern zu verursachen. In der Fastenzeit
1994 lud Rutz dann die Seminaristen zu einer "Kreuzweg-Andacht" in das
Pantoffel-Theater. Dann teilte er den verblüfften Seminaristen mit:
"Viele von ihnen wussten nicht, dass die Bilder an der Wand einen Kreuzweg
darstellen. Ich wusste es auch nicht."
Klasse! In dieser Tradition, den hl. Kreuzweg durch den Schmutz zu
ziehen, steht auch der im folgenden präsentierte "Ökumenische
Kreuzweg der Jugend 2002". Dazu einige V2-Stimmen:
a) "F L A S C H E N P O S T - Der 14tägige RPI-Newsletter" (Religionspädagogisches
Institut Graz), Ausgabe 9/Woche vom 17.Jänner 2002 - 30.Jänner
2002:
"Wie in den letzten Jahren bietet das jugendhaus düsseldorf
e.v., die Bundeszentrale für katholische Jugendarbeit, (Postfach 32
05 20, 40420 Düsseldorf [...]) einen engagierten Jugendkreuzweg an:
"durchkreuzt". Schülerinnen und Schüler aus Münster haben
7 Kreuze gestaltet, die auf künstlerische Weise zeigen, was das Leben
alles "durchkreuzt" und warum "das alles" mit dem Leiden und Sterben Jesu
untrennbar verbunden ist. Eine sehr umfangreiche Materialpalette (Plakatserien,
Overheadfolien, Liederhefte, Gedenkkarten, Dias, ...) stellen Hilfen für
ein intensives Betrachten des Leidensweges Jesu zur Verfügung.
b) "Brühwarm" von BDKJ und BJA Diözese Regensburg, Nr.
1/Januar/Februar 2002:
"Durchkreuzt" lautet das Motto des Ökumenischen Kreuzweges
der Jugend, der traditionell am Freitag vor Palmsonntag (22. März
2002) gebetet wird. Die Bilder des Jugendkreuzweges zeigen in diesem Jahr
Skulpturen der elften Klasse der Kardinal-von-Galen-Schule in Münster.
Die als Skulpturen gestalteten Kreuze der Schülerinnen und Schüler
verbinden durch die verwendeten Materialien die Alltagswelt der Jugendlichen
mit der biblischen Passionserzählung. So wird der Kreuzweg Jesu in
die Gegenwart geholt und auch für junge Menschen begreifbarer und
erlebbar gemacht. Die sieben verschiedenen Kreuze symbolisieren auf jugendgerechte
Weise jeweils eine andere Station der Leiden Jesu. Hinter jedem einzelnen
Kreuz steht die Zusage Jesu Christi: "Siehe ich bin bei euch alle Tage,
bis an das Ende der Welt." Diese Gewißheit wieder neu zu entdecken,
dazu möchte der ökomenische Kreuzweg der Jugend einladen. Angeboten
werden: Plakate, Dia-Serien, Werbeplakate, Texthefte, Gedenkkarten, Gebetsposter,
CDs, Musikkassetten und Partituren angeboten. Materialien beim Jugendhaus
Düsseldorf, Tel.: 0211/4693-128/129
c) Jugendhaus Düsseldorf ("Bundeszentrale für katholische
Jugendarbeit"):
Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums
in Münster haben in der Jahrgangstufe 12 im Kunstkurs unter fachlicher
Anleitung durch ihren Kunstlehrer, Herrn Michael Rickert, die Kreuze entworfen
und hergestellt.
Durchkreuztes Leben oder: Das Kreuz mit dem Kreuz
In unserer Schule, dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium, ist nichts selbstverständlicher
als das Kreuz: Es hängt überall in den Klassen, Kurs- und Fachräumen,
begleitet uns alle dort im Schulalltag.
Umso ungewöhnlicher - an unserer Schule bislang einmalig - ist
aber die konkrete Beschäftigung mit dem Kreuz: dem Machen des Kreuzes.
Anlass war eine intensive Auseinandersetzung im Kunstunterricht der
Jahrgangsstufe 12 mit der Lebenssituation in der Übergangszeit zwischen
Mittelalter und Neuzeit. Sinnfindung und gestalteter Optimismus waren Aufgabe
der Kirche, die in einer Vielzahl von Symbolen Botschaften an die zumeist
leseunkundigen Menschen richtete. Daran eine praktische Aufgabe zu knüpfen
- wie es das Curriculum vorschreibt - ist nicht einfach, da allein schon
die Theorie dieses Themas keine "leichte Kost" ist.
Wir haben dann versucht zu übersetzen:
Was waren Menschen damals Freude und Leid,was heute?
Ist das identisch?
Werden wir heute noch über Symbole angesprochen?
Wie empfänglich sind wir für Botschaften?
Wie konkretisieren diese sich für unser Leben?
Es war sicherlich meine Idee, dann das Kreuz zu wählen, an dieses
Kreuz hängen zu lassen, was die Schülerinnen und Schüler
bewegte. Herausgekommen sind eine Vielzahl höchst unterschiedlicher,
immer aber sehr persönlicher Gestaltungen in dem neuen konkret-bildnerischen
Kontext: Ich und das Kreuz.
Der Münsteraner Regionalbischof Ostermann erfand dann den Ausstellungstitel:
"Durchkreuztes Leben". Die Ausstellung begann in der Universitätskirche
als Beitrag des Bistums Münster zum Stadtfest 2000. Die Ausstellung
blieb dort auf Wunsch Prof. Dr. Müllers, des Dekans der Katholischen
Fakultät, der auch den feierlichen Eröffnungsgottesdienst leitete.
Diese Ausstellung ging dann weiter in viele Gymnasien, war Gegenstand
eigener Arbeit am Kreuz in Theorie und Praxis für die Schülerinnen
und Schüler dort.
Fazit:
Den Schülerinnen und Schülern, die diese Kreuze fertigten,
sind bis heute ihr Erfolg und die breite Resonanz unerklärlich geblieben.
Ein solches öffentliches Interesse haben sie nicht erwartet und können
es angesichts ihrer vermeintlichen künstlerischen Unzulänglichkeiten
nicht nachvollziehen.
Aber darin liegt wohl der eigentliche Wert dieser Kreuze: Sie sind
nichts als der konkrete Ausdruck der Beschäftigung mit dem Kreuz.
Das Kreuz mit dem Kreuz.
Michael Rickert, im August 2001
Von den vermeintlichen Künstlern gibt es beim "Jugendhaus Düsseldorf"
Photos zu bewundern, die auf deren antichristliche Gesinnung schließen
lassen. Die schamlose Art und Weise, wie sich einige Mädchen auf den
Photos präsentieren, sind ein Indiz von radikaler sittlicher Verwahrlosung.
Zur Erinnerung ein Ausschnit aus der bekannten kurzen Schrift von J. Beeking,
Jungmädchen und Reinheit, Innsbruck 1940, 27-30:
Wie das Denken und Reden eines Jungmädchens, so wird
dann auch sein Leben, sein Handeln und Tun sein. Wer sich innerlich in
seinem Denken und Wünschen von aller Erdverhaftung freihält,
wird auch in seiner praktischen Lebensgestaltung davon frei bleiben. Er
wird nicht ein Sklave der materiellen Dinge, nicht von Speis und Trank,
nicht von Geld und Gut, nicht von Mode und Vergnügen. Aufgeschlossenen
Sinnes nimmt er die Werte und Gaben, die ihm durch Zeit und Verhältnisse
dargeboten werden, auch z. B. die Werte einer zeitgemäßen Mode.
Aber, er ist nicht ihr unterwürfiger Diener, sondern ihr Herr, beziehungsweise
ihre Herrin, indem er wählt nach dem Gesetz der Edelhaltung echten
Frauentums und nach den Forderungen des Gewissens. [...]
Das Reinsein des Lebens zeigt sich dann weiter besonders deutlich auch
in der Kleidung. Das gewissenhafte Mädchen weiß, daß die
Kleidung nicht nur dem Schutz vor Kälte dient, sondern auch die Aufgabe
hat, im Gesamtsein des leibseelischen Menschen das Geistig-seelische zu
betonen. Darum meidet es jede besondere Hervorhebung des rein Körperlichen,
wie es - wenn auch oft unbewußt - durch zu enge und zu kurze Kleider
geschieht. Das Wort "Kleider machen Leute" gilt sowohl im guten, wie auch
im bösen Sinne. Möchte doch jedes katholische Mädchen sich
die überaus ernste Feststellung des bekannten Erziehers Prof. Schröteler
tief in die Seele schreiben: "Die Mädchen finden in ihrer auffälligen
und objektiv schamlosen Kleidung nichts und wissen nicht, wie verderblich
sie auf die Jungen wirken." Und ebenso mögen unsere Mädchen die
Worte eines Jungmannes beachten, das der Schweizer Katholische Frauenbund
vor einiger Zeit auf einem eigenen Flugblatt abdruckte: "Katholische Frauen
und Töchter, ihr verlangt vom Jüngling und Mann strengste Tugendstärke
und verurteilt die Männergeilheit mit strengster und berechtigter
Verachtung. Doch an wieviel Besudelung der Phantasie, an wieviel aufsteigender
lockender Begehrlichkeit, an wieviel seelischer Unruhe und an wieviel traurigen
Verirrungen seid ihr mitschuldig, wenn ihr gedankenlos aus verachtungswürdiger
Eitelkeit nachahmt, was gottentfremdete, gewissenlose Modemenschen euch
vormachen!"
S. ferner die Erläuterungen zu den weniger ehrbaren Körperteilen
in Laienpredigt. Also aus verachtungswürdiger
Eitelkeit ahmen die "Kreuzweg"-Mädchen - vielleicht gedankenlos -
nach, was gottentfremdete, gewissenlose Modemenschen ihnen vormachen, und
dann werden solche Mädchen auch noch als "Künstlerinnen" der
religiösen Kunst angepriesen, passenderweise von den obersten V2-Funktionären
höchstpersönlich! Bei der radikalen Verwahrlosung der V2-Sekte
(s. z.B. ihr Weltbild-Angebot) kein Wunder!
Uns überrascht es also nicht, dass die V2-Sekte für diese
"Künstler" und ihre Machwerke Propaganda betreibt, und dass die gottlose
Welt sich an solchen "Künstlern" freut. Man mag einwenden, dass Schüler
grundsätzlich infolge absoluter Unreife vollkommen schuldunfähig
sind, wir hingegen halten an der katholischen Lehre fest, dass bereits
Kinder zu moralisch richtigen Entscheidungen fähig und damit auch
verpflichtet sind.
Dass Satansdiener wie Michael Rickert als Pädagogen auf die Welt
losgelassen werden, überrascht uns ebenfalls nicht. Engagierte Satansdiener
haben meistens gute Karrierechancen. Dass trotz dieses "Kreuzweg"-Skandals
noch kein ordentliches Verfahren gegen Rickert eröffnet wurde, spricht
Bände. Man erinnere sich auch an die Experten-Crew vom Gymnasium Zitadelle
Jülich, die unter der Ägide von Josef
Lothmann es beinahe geschafft hätte, unser Leben zu zerstören.
Lothmann ist mitsamt seiner Expertren-Crew bis heute ungeschoren geblieben!
Doch nun endlich zu den Bildern: Das erste (mit dem Sturzhelm) ist auf
den Werbeplakaten für den Jugend-"Kreuzweg" zu sehen.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Man könnte jetzt die einzelnen Bilder analysieren oder rätseln,
auf welche der vierzehn Kreuzwegstationen hier eigentlich angespielt werden
soll. Fest steht, dass sie alle dem Zweck dienen, Spott und Hohn über
Christus und die Christen auszugießen. So ein Unterfangen ist keineswegs
neu - bereits in der frühchristlichen Zeit gab es solche furchtbaren
Spottdarstellungen (z.B. Esel am Kreuz; ein neueres Beispiel ist die Sony
Playstation). Der Spott, den die Christen ertragen müssen, ist
letztlich ein Spott, der Christus zum Ziel hat, und die V2-Sekte hat sich
ohnehin der Blasphemie verschrieben.
Es mag hier genügen, ein Urteil über diesen "Kreuzweg"-Skandal
zu zitieren, das ein hartnäckiges V2-Mitglied uns gegenüber äußerte,
nachdem wir es auf diese neue Meisterleistung seines eingetragenen Vereins
hingewiesen hatten:
"Ich mag da gar nicht hinschauen!"
Ja, das ist die einzige Möglichkeit, um sein Verbleiben in diesem
gigantischen Irrenhaus "römisch-katholische Kirche e.V." zu begründen:
Man will die Wahrheit nicht sehen, d.h. man huldigt der ignorantia
affectata.
III. Kreuzwegandacht
Vorbereitungsgebet
Göttlicher Heiland, Jesus Christus, ich armer sündiger Mensch
werfe mich in tiefster Demut vor Deinem heiligen Kreuze nieder, an dem
Du Dich Deinem himmlischen Vater für mein und der ganzen Welt Heil
aufgeopfert hast. Ich erkenne mit dankbarem Herzen diese Deine göttliche
Liebe, und aus Verlangen, mir Dein bitteres Leiden und Sterben nützlich
zu machen, trete ich nun den heiligen Kreuzweg an, um Dir für alle
meine Sünden und Unbilden, womit ich Dich so oft und schwer beleidigt
habe, Genugtuung zu leisten. Gib mir die Gnade, auf diesem Wege meine Fehler
zu erkennen, sie zu verbessern, treu nach Deinen Geboten zu wandeln und
Dich wahrhaft zu lieben. O Herr, sei mir armen sündigen Menschen gnädig
und barmherzig und laß auch mich jene trostvollen Worte hören:
Deine Sünden sind dir vergeben, weil du viel geliebt hast.
Ich opfere Dir die Ablässe, die mit der Verrichtung dieser Andacht
verbunden sind, für die armen Seelen im Fegfeuer auf. Tilge durch
Deine göttliche Barmherzigkeit ihre Sündenstrafen, damit sie
einziehen können in das Reich der Seligkeit. Amen.
Erste Station
Jesus wird zum Tode verurteilt
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte, wie Pilatus den unschuldigen Jesus nach blutiger Geißelung
und schmerzhafter Dornenkrönung zum Tode verurteilt. Wie gelassen
nimmt der Heiland dieses Todesurteil an, damit du von dem Urteil des ewigen
Todes befreit werdest.
Ich danke Dir, o Jesus, für Deine große Liebe, und bitte
Dich, nimm das Urteil des ewigen Todes, das ich durch meine Sünden
verdient habe, gnädig zurück. Sei mir an jenem Tage, wo ich vor
Deinem göttlichen Richterstuhl erscheinen muß, ein gnädiger
Richter.
Vater unser ... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Zweite Station
Jesus nimmt das Kreuz auf sich
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte, wie Jesus das Kreuz auf seine Schultern nimmt, das deine
Sünden ihm so schwer gemacht haben. Unter der Kreuzeslast gebeugt,
geht er, stumm wie ein Lamm, zur Schlachtbank, um uns zu erlösen.
Lerne hier, o Christ, Kreuz und Leiden, Trübsale und Widerwärtigkeiten
mit Geduld ertragen.
Es reut mich, o Jesus, daß ich Dich durch meine Sünden beleidigt
habe. Schweigend, gelassen und ohne Widerrede will ich leiden, damit ich
würdig werde, Dein Jünger zu sein. Stärke nur meine Schwachheit
mit Deiner allmächtigen Gnade.
Vater unser .. . Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Dritte Station
Jesus fällt das erste Mal unter dem Kreuze
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte, wie Jesus die Last, womit er beladen war, nicht mehr tragen
konnte und vor Ermattung und Schmerz unter dem Kreuze fiel. Denke mit innerlichem
Schmerz an jenen schweren Fall zurück, der dich zum erstenmal der
Freundschaft Gottes beraubte. Für diesen Fall mußte dein Heiland
bitter büßen.
Die Menge meiner Sünden hat Dein Kreuz, o Jesus, so schwer gemacht.
Überaus bitter ist mir die Erinnerung an jenen unglückseligen
Augenblick, wo ich Dich, o liebster Jesus, das erste Mal beleidigt habe.
Verwirf mich nicht vor Deinem Angesichte, sondern gib mir den wahren Geist
der Buße, um nicht mehr in eine schwere Sünde zu fallen.
Vater unser... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Vierte Station
Jesus begegnet seiner betrübten Mutter
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte, welcher Schmerz das Herz Jesu zerriß, als er seine
Mutter sah, und das Herz Mariens, als Jesus ihr begegnete. Deine Sünden
sind die Ursache dieser Betrübnis des Sohnes und der Mutter.
Erwecke in mir, o Jesus, auf die Fürbitte Deiner heiligsten Mutter
Maria, einen lebhaften Schmerz über meine Sünden, damit ich sie
mein ganzes Leben hindurch beweine und in der Stunde des Todes Gnade vor
Dir finde. O Maria, schmerzenreiche Jungfrau, bitte für uns!
Vater unser ... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Fünfte Station
Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte, wie die Schergen beim Anblick der großen Schwäche
Jesu fürchten, er möchte auf dem Wege zum Kalvarienberg den Geist
aufgeben. Darum zwingen sie Simon von Cyrene, dem Herrn das Kreuz tragen
zu helfen.
Mir steht es zu, o Jesus, das Kreuz zu tragen, weil ich gesündigt
habe. Mache, daß ich wenigstens Dich auf Deinem Kreuzweg begleite
und alle Leiden mit Ergebung in Deinen heiligsten Willen geduldig trage.
Ich will auch Dein Gebot, mich selbst zu verleugnen, künftighin besser
beobachten.
Vater unser... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Sechste Station
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte, wie der Heiland, von Blut und Schweiß triefend, das
schwere Kreuz weiterträgt, und wie Veronika, von Mitleid gerührt,
ihm das Schweißtuch reicht. Mit dem Bilde seines heiligsten Angesichtes
gibt er ihr das Tuch dankend zurück. Bedenke, daß das herrliche
Ebenbild Gottes in deiner Seele durch jede schwere Sünde verunstaltet
wird.
O liebenswürdigster Jesus, der Du Dich bis zur Gestalt eines Knechtes
erniedrigt hast, um meine arme Seele in der heiligen Taufe und im Bußsakrament
mit Deinem heiligen Blute zu reinigen und in ihr Gottes herrliches Ebenbild
wiederherzustellen: ich bitte Dich durch diese große Liebe, drücke
Dein heiliges Angesicht so tief meinem Gedächtnis ein, daß ein
ewiger Abscheu vor jeder Sünde in mir entsteht. Nur keine Sünde:
das ist mein fester Entschluß. Lieber sterben, als eine schwere Sünde
tun. So will ich immer denken und danach handeln. Jesus, Sohn Davids, erbarme
Dich meiner!
Vater unser ... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Siebente Station
Jesus fällt das zweite Mal unter dem Kreuze
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte die Leiden, die Jesus bei diesem zweiten Fall empfindet.
Du bist dessen Ursache durch den Rückfall in deine früheren Sünden.
Dein Wankelmut in den gefaßten guten Vorsätzen, deine erneute
Rachbegierde, deine Sinnlichkeit, dein Zorn und Hochmut stürzen deinen
Heiland schon wieder zur Erde nieder.
Wie beschämt stehe ich vor Dir, o Jesus! Kaum gelobte ich Dir
mit Herz und Mund, Deinem Beispiel zu folgen, so fiel ich wieder ins Gegenteil.
Nun aber stehe ich auf zur Buße und will Dich in Ewigkeit nicht mehr
beleidigen. Stärke mich in meinem Vorsatz. Herz Jesu, ich vertraue
auf Dich!
Vater unser ... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Achte Station
Jesus begegnet den Frauen von Jerusalem
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte, wie die Frauen von Jerusalem jenen sahen, der kurz zuvor
über ihre Stadt geweint hatte. Nun weinen sie über ihn. Jesus
sieht die Trauernden, und ihr bevorstehendes Unglück schmerzt ihn
mehr als sein eigenes Leid.
O liebevollster Jesus! Ich war das undankbare Jerusalem. So oft hast
Du Deinen Gnadenblick auf mich geworfen. Du hast mir schon so viele Guttaten
erwiesen und mir ins Herz geredet, an die Ewigkeit zu denken. Ich aber
vergalt Deine Güte mit Lieblosigkeit und bleibe bei Ermahnungen gleichgültig
und gefühllos. Nun aber, in dieser Stunde des Heiles will ich Deine
göttliche Stimme hören und ihr treu folgen.
Vater unser ... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Neunte Station
Jesus fällt das dritte Mal unter dem Kreuze
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte, wie Jesus mit wunden Schultern und zerschlagenem Rücken
dem Todeshügel näher kommt. Sein Atem nimmt ab, sein Herz ist
ganz ermattet. Von brennenden Schmerzen und Blutverlust bis zur äußersten
Ohnmacht erschöpft, sinkt er das dritte Mal zur Erde nieder. Kannst
du diese so häufigen Fälle deines sterbenden Heilandes ansehen,
ohne von innigster Reue über deine Rückfälle in die Sünde
durchdrungen zu werden?
O Jesus, ich bin nun fest entschlossen, Dich nicht mehr zu beleidigen.
Stärke mich in meinem Vorsatz und mache ihn durch Deine Gnade wirksam.
Vater unser ... Gegrüßt seist du...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Zehnte Station
Jesus wird seiner Kleider beraubt und mit Essig und Galle getränkt
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte die Beschämung Jesu, da man ihn entkleidete, und die
Bitterkeit, die er empfand, als man ihm Wein, mit Myrrhe und Galle vermischt,
zu trinken gab. Gehe hier in dich und bedenke, wie oft und leichtsinnig
du deiner Seele das reine, schöne Kleid der heiligmachenden Gnade
entrissen, deinen Leib entehrt und durch Unmäßigkeit und Sinnlichkeit
das Bild Christi in dir geschändet hast.
O Jesus, aus Liebe zu mir wolltest Du Dich sogar Deiner Kleider berauben
und Dir den bitteren Todestrank darreichen lassen, um für jene Sünden
zu büßen, die ich durch ein lüsternes und unmäßiges
Leben beging und wodurch ich meinen Nebenmenschen zum Ärgernis wurde.
Ich fasse den Entschluß, den alten Menschen mit seinen Neigungen
zu verbotenen Genüssen abzulegen und in Zukunft mein Leben in Sittsamkeit
und Mäßigkeit zuzubringen.
Vater unser ... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Elfte Station
Jesus wird ans Kreuz genagelt
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte die außerordentlichen Schmerzen, die Jesus litt, als
man seinen Leib auf dem Kreuz ausstreckte und ihn an Händen und Füßen
mit Nägeln darauf befestigte. Wenn dem Heiland dein ewiges Heil soviel
wert war, darfst du es selbst nicht vernachlässigen.
Schone, o Herr, schone Deines Volkes, das Du mit Deinem kostbaren Blut
erlöst hast. Laß doch Dein teures Blut an mir und so vielen
Seelen nicht verloren sein. Erbarme Dich der Sünder, habe Mitleid
mit den Sterbenden, erinnere Dich der Millionen armer Heiden, die trostlos
am Rande des Abgrundes stehen, und schenke ihnen erbarmungsvoll die Gnade
Deines Heiles.
Vater unser ... Gegrüßt seist du...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Zwölfte Station
Jesus stirbt am Kreuze
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte nun, wie Jesus, der Sohn Gottes, am Kreuze hängt, zwischen
Himmel und Erde, in der Mitte von zwei Mördern. Selbst die Natur erbebt;
die Felsen spalten, Sonne und Mond verhüllen sich, die Toten gehen
aus den Gräbern hervor, der Vorhang des Tempels zerreißt. Doch
das Opfer muß vollbracht werden. Jesus läßt sein mattes
Haupt sinken und - stirbt.
O Jesus, Du hast Dein Leben für mich dahingegeben, dafür
danke ich Dir. Ist es nicht billig, daß ich wenigstens den Rest meines
Lebens für Dich verwende? Dies ist mein fester Vorsatz. Durch die
Verdienste Deines bittern Todes bitte ich Dich, gib mir die Gnade, daß
ich diesem Vorsatz stets treu bleibe.
Vater unser ... Gegrüßt seist du...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Dreizehnte Station
Jesus wird vom Kreuze abgenommen und in den Schoß seiner Mutter
gelegt
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte die Betrübnis der Mutter Jesu, als sie den entseelten,
mit Blut überronnenen Leichnam ihres göttlichen Sohnes auf ihren
jungfräulichen Schoß nahm. Groß wie das Meer ist dein
Schmerz, o Maria! Siehe hier die schmerzliche Weissagung des frommen Simeon
an der Mutter Jesu erfüllt. Das Schwert der Schmerzen hat ihre Seele
durchbohrt.
Schmerzhafte Mutter, dich erwähle ich als meine besondere Beschützerin
und Helferin in Freud und Leid. Stehe mir bei in allen Anliegen bis zu
meinem Tode. Erflehe mir die beständige Gnade und Freundschaft deines
Sohnes, den göttlichen Segen in meinen zeitlichen und ewigen Anliegen
und besonders eine glückselige Sterbestunde. Mutter der Liebe, der
Schmerzen und der Barmherzigkeit, bitte für uns!
Vater unser ... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Vierzehnte Station
Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
V. Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank;
R. Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.
Betrachte hier jene zärtliche Liebe und Ehrfurcht, mit der Joseph
von Arimathäa und Nikodemus den Leichnam Jesu bestatten. Sie salben
ihn mit kostbarer Salbe, hüllen ihn in feine Leinwand ein und legen
ihn nahe bei dem Orte der Kreuzigung in ein neues Grab. Da ruht nun Jesus
aus von seinem blutigen Kreuzgang und harrt bis zum Tag, da er seinen Leib
glorreich auferwecken wird. Wie glücklich kannst du dich preisen,
wenn nie ein anderer als Jesus der Besitzer deines Herzens sein wird; wenn
du ihn oft und gerne bei der heiligen Kommunion mit Liebe und Ehrfurcht
in dein Herz aufnimmst.
Lob und Dank sei Dir, o Jesus, für alles, was Du zu meiner Erlösung
gelitten hast! Demütig bitte ich Dich, verleihe mir die
Gnade, daß Du auch in meinem Herzen eine Dir wohlgefällige
Ruhestätte finden mögest.
Vater unser ... Gegrüßt seist du ...
Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser!
Schlußgebet
O Herr Jesus Christus, nun habe ich den heiligen Kreuzweg betrachtet,
den Du für mich einst gegangen bist. Mit gerührtem Herzen danke
ich Dir nochmals für Dein bitteres Leiden und Sterben. Ich bitte Dich,
Du wollest in Deiner milden Barmherzigkeit ersetzen, was mir an Eifer und
Sammlung gefehlt hat. Erbarme Dich meiner, o gütiger Heiland, und
gib mir die Gnade, daß ich alle Wege der Sünde meide und den
Pfad der Tugend wandle, bis ich zu Dir in den Himmel komme, den Du durch
Dein bitteres Leiden und durch Deinen Sühnetod uns eröffnet hast.
Amen.
(aus: Gebetsanhang zu: P. Martin von Cochem, Erklärung des heiligen
Meßopfers, Imprimatur 1956, Kanisiusverlag Freiburg 1965, 530-543)
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