Kirche zum Mitreden - Leserbriefe 03.06.2000

Umgekehrte Hierarchie?

Im Zusammenhang mit unserem Editorial zu Ausgabe 07/00 scheint uns die Veröffentlichung zweier Schreiben angeraten, die uns vor kurzem erreichten. Die erste Zuschrift (e-mail v. 25.05.2000) geht direkt auf dieses Editorial ein:


"Sehr geehrter Herr P. L.
Ich lese schon seit einem Jahr Ihre Texte auf Ihrer Hompage. Zum Formalen ist zu sagen, daß ich es sehr schätze, daß ihre Links immer auf Texte innerhalb Ihres Verantwortungsbereiches verweisen (mit einer Ausnahme vielleicht, als sie auf einen externen Link verwiesen, wo Papst Pius XII gegen Angriffe verteidigt wurde). Nun zum Thematischen: Das Editorial zur neuen Ausgabe, behandelnd Ihre Probleme mit Ihrem jetzt ehemaligen Jurisdiktionsbischof ist traurig und deprimierend. Wer kennt sich in dieser verwirrenden Zeit überhaupt noch aus? Kann ein Priester , weil er erkennt, daß sein Vorgesetzter nicht in allen Positionen den katholischen Glauben vertritt, einfach einen anderen Oberen suchen? Es hat doch auch in früheren Zeiten, als die Päpste noch als Oberhaupt der Kirche anerkannt waren, z.B. zur Zeit von Pius X. Modernisten gegeben, auch unter den Bischöfen und Kardinälen, anders ausgedrückt es waren pseudokatholische Bischöfe und Kardinäle, Papst Pius X. hat dem entgegengewirkt und eine Enzyklika geschrieben, aber sonst gab es keine Konsequenzen. Der einzelne "kleine Gläubige" hat es durch die Gnade Gottes nicht mitbekommen, er hatte den Katechismus und andere Quellen und auch den Papst, der keine Häresien verbreitete. Jetzt, da Sie ein sogenannter Sedivakantist sind, sind Sie gezwungen, immer auf die reine Lehre Ihres Vorgesetzten zu achten, und wenn er sie verliert, sind Sie gezwungen, einen anderen zu finden. Heimatloser kann man fast gar nicht mehr sein. In diesem Aspekt ist die Hierarchie fast umgedreht. Was wie eine Kritik an Ihnen scheint, mögen Sie bitte als meine eigenen Selbstzweifel absehen. Ich selbst denke nur noch Tag und Nacht mit Verachtung an das II.Vatikanum und -- es schmerzt mich, es zu sagen, aber er ist so -- an P. JP II."


Die weiteren Ausführungen des Lesers veröffentlichen wir nicht, weil sie zum einen zu persönlich sind und zum anderen auch die - uns bekannte - Schwierigkeit thematisieren, das Faktum der Sedisvakanz anzuerkennen und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Wir können unseren Lesern nur das Rüstzeug mit auf den Weg geben, den Weg gehen müssen sie selbst. Wir begleiten aber die Kämpfe unserer Leser mit unserem Gebet. Doch nun zwei Anmerkungen zu diesem Leserbrief:

1. Die Trennung von unserem Bischof war - außer den im Editorial genannten Gründen - auch von daher erforderlich, weil der Bischof offen gegen die Freiheit der Kirche rebelliert hat. Mit der Anerkennung der Verurteilung hat er sich direkt gegen die kirchliche Freiheit ausgesprochen, er propagiert damit lauthals, dass der Staat die Kirche regieren kann und muss. Damit ist folgender Grundsatz auf den Bischof anzuwenden:
"Kleriker, welche sich der Vergehen gegen die Freiheit der Kirche oder deren Jurisdiktion oder Teilnahme an der Freimaurerei und anderen geheimen Gesellschaften schuldig machen, verfallen außer der Exkommunikation auch der Suspension oder sind mit dem Verluste des Benefiziums, der Pension, der Würden und kirchlichen Ämter, die sie etwa innehaben, zu bestrafen" (A. Perathoner, Das kirchliche Gesetzbuch, Bressanone (4)1926, 650).

2. Es stimmt einfach nicht, dass Pius X. sich damit begnügte, Papier zu bedrucken, vielmehr war er ein Mann der Tat und hat für die Kirche gesorgt. Hier einige Ausschnitte aus dem Buch von F. Seppelt, K. Löffler, Papstgeschichte, München 1933:


(480f) "In der Inthronisationsenzyklika vom 4. Oktober 1903 (E supremi apostolatus cathedra) bezeichnete er als leitendes Ziel seines Waltens, "alles in Christo zu erneuern (instaurare omnia in Christo), auf daß Christus alles in allen sei". "Es wird nicht an Leuten fehlen, die, das Göttliche mit dem Maßstabe des Menschlichen messend, die Absichten Unseres Inneren zu ergründen und im Sinne weltlicher Bestrebungen und Parteiziele zu deuten suchen. Solche eitlen Hoffnungen möchten Wir von vornherein mit der allerbestimmtesten Versicherung abschneiden, daß Wir nichts sein wollen und mit Gottes Hilfe vor der menschlichen Gesellschaft nichts sein werden als der Diener Gottes, in dessen Namen wir walten." Der Weg zu Christus, sagt der Papst weiter, führt durch die Kirche. In diese Heilsanstalt muß die menschliche Gesellschaft, die von der Lehre Christi abgeirrt ist, zurückgerufen werden. Ihre Lehren über die Heiligkeit der Ehe, die Erziehung und Unterweisung der Kinder, über den Besitz und Gebrauch der Güter, über die Pflichten gegen die Obrigkeit müssen wieder größere Geltung erlangen. Zwischen den verschiedenen Ständen ist nach christlicher Sitte und Satzung ein Ausgleich herzustellen. Das erste Mittel zur Bewältigung dieser Aufgaben ist die Bildung und Erziehung eines Klerus, der "Christus in sich selbst gestaltet haben muß, wenn er ihn in anderen gestalten soll". Ein anderes ist der Religionsunterricht; denn "zahlreiche hassen Christus und schrecken vor Evangelium und Kirche zurück mehr aus Unwissenheit als aus Bosheit". Die erhoffte Frucht eifriger Lehrtätigkeit zur Reife zu bringen, ist nichts so mächtig wie die Liebe. "Wenn man auf die Irrtümer zu hart schilt und die Fehler zu heftig tadelt, so schadet diese Strenge und Härte oft mehr, als sie nützt. ... Wie ist der Herr so mild, so langmütig, so erbarmungsreich." Als Helfer des Klerus sind die katholischen Vereine willkommen, aber mit schönen Reden und Erörterungen allein ist es nicht getan, die Zeit verlangt Taten.
Am Schlusse ist auch die römische Frage gestreift, aber unverkennbar ohne Zorn und Eifer, so daß man fast gar nicht merkt, daß es politisch gemeint ist: 'In allen wird die Überzeugung erwachen, daß die Kirche als Gründung Christi volle und ganze Freiheit genießen muß und keiner ändern Herrschaft unterworfen sein darf, daß Unser Kampf für diese Freiheit nicht nur die Verteidigung der heiligsten Rechte der Religion bedeutet, sondern auch für das gemeine Wohl und die Sicherheit der Völker ein Schutz ist.'"

(483) "Sein Amt als Bischof von Rom wollte der Papst mit einer Kirchenvisitation beginnen. Seit dem ersten Viertel des vorigen Jahrhunderts hatte dort keine stattgefunden. Am liebsten hätte er sie selbst vorgenommen, aber die "Gefangenschaft im Vatikan" hinderte ihn natürlich daran, und er mußte seinen Generalvikar Kardinal Respighi und eine Reihe hervorragender Prälaten damit betrauen. Bald erweiterte er sein Programm und ordnete eine apostolische Visitation sämtlicher Diözesen Italiens an. In der Instruktion vom 3. März 1904 gab er den Visitatoren bis aufs kleinste an, worauf sie ihr Augenmerk zu richten hätten. Die Visitation vollzog sich zwar formlos und im stillen, ohne jede Feierlichkeit, aber sie wurde nicht als Formalität, sondern mit Ernst und Strenge vorgenommen und hatte mehrere Absetzungen im Gefolge. Teils zusammen mit dieser Visitation, teils unabhängig von ihr, nahm Pius X. nun auch die dringend notwendige Umformung der Diözesanseminare und ihres Unterrichts vor."

(489f; dies bezieht sich auf die vom Leser erwähnte Enzyklika (Pascendi)): "Der modernistische Glaube, die modernistische Theologie, Geschichtsauffassung, Kritik, Apologetik und Reform werden in der Enzyklika im einzelnen gekennzeichnet und in einem "Rückblick" kritisiert. Im letzten Teile werden scharfe und mit Beunruhigung aufgenommene Maßregeln angeordnet: Absetzung aller irgendwie verdächtigen Professoren und Lehrer an kirchlichen Anstalten, Zurückweisung verdächtiger Kandidaten von den Weihen, das Verbot, daß Zöglinge kirchlicher Lehranstalten Vorlesungen über Fächer, die dort vertreten sind, an staatlichen Anstalten hören, weiterer Ausbau der kirchlichen Bücherzensur und des Bücherverbots, Errichtung einer ständigen Überwachungsbehörde (consilium vigilantise) in jeder Diözese, deren Aufgabe es sein soll, überall den Anzeichen und Spuren des Modernismus nachzuforschen und die Aufmerksamkeit auch auf "Neuerungssucht im Ausdruck" auszudehnen, Beschränkung der Priesterkongresse und periodische, eidlich erhärtete Berichte der Bischöfe an den apostolischen Stuhl.
In Italien ist gegen den Modernismus energisch vorgegangen worden. Auch sein letztes Organ, der Rinnovamento, verstummte, und der römische Theologieprofessor Mannucci glaubte 1909 schon sagen zu können, daß man von theologischem Modernismus nicht mehr rede. Die Häupter der Bewegung, Murri und Minocchi, haben sich von der Kirche losgesagt, und eine Reihe von Priestern und Ordensleuten ist ihnen gefolgt."


Inquisition gehört immer zur Kirche, und deshalb hat Angelo "Johannes XXIII." Roncalli ja bei Ankündigung des "Vatikanum II" es als Novum bezeichnet, dass nun keine Verurteilungen mehr ausgesprochen werden sollten. Dies haben wir bereits im Einleitungstext Faustrecht erwähnt. Wir haben die Strenge, mit der Kirchenleitung gegen Verfehlungen der Kleriker vorgegangen ist, immer als Zeichen mütterlicher Liebe verstanden. Und bedenkt man, welch hohe Aufgaben die Kleriker versehen müssen, insbesondere die Sakramentenspendung, dann versteht man, warum es in der Kirche immer klar war, dass Kleriker viel strenger zu beurteilen sind und auch mit einem äussert strengen Gericht am Ende der Zeiten rechnen müssen. Säufer, Unzüchtige, Diebe, Lügner etc. können im Klerus nicht geduldet werden, und bereits eine einzelne Verfehlung muss schon aufs strengste sanktioniert werden.

Ein anderer Leserbrief erreichte uns zwar erst nach der Veröffentlichung des Editorials, wurde aber davor geschrieben. Der Brief kommt aus der Schweiz und stammt von der Madame, die wir im Editorial zitiert hatten. Die Schweizer Madame kennt alle unsere Texte, die im Franziskaner-Rundbrief veröffentlicht worden sind, ferner wohl auch einige Internet-Texte, besitzt aber keinen Internet-Anschluss, d.h. sie kann sich nicht in gleicher Weise gegen uns zur Wehr setzen. Allerdings können wir ihr Treiben auch nicht schweigend dulden, denn sie hockt gerne bei (echten oder falschen) Bischöfen aus der Tradi-Szene herum und intrigiert dort, was das Zeug hält. Besonders einflußreich ist sie durch ihre bereitwilligen Spenden, mit welchen wir allerdings nie bedacht wurden. Während wir uns nicht der Umkehr der Hierarchie schuldig gemacht haben, macht dies die SM permanent. Wir zitieren hier zunächst Ihren neuesten Brief (vom 22.05.2000):


"Sehr geehgrter Herr Pater L.
Mgr. Bartholomäus hat mir [eine] Kopie Ihres Briefes v. 22. März 2000 zugestellt, zu dem ich mich wie folgt äussern möchte:
Ihr Status ist von demjenigen von Mgr. Bartholomäus verschieden, da sie noch immer der Alt-Römisch-Katholischen Kirche der Utrecht-Linie angehören. Demzufolge hätten Sie die Jurisdiktion von Mgr. Georg Schmitz nicht verlassen sollen und zwar aus folgendem Grunde.
Mgr. Bartholomäus ist seit seiner Integration in die apostolische Nachfolge, durch Mgr. Athanasius, von Erzbischof Ngô-dinh-Thuc, in die Römisch-Katholische Kirche übergetreten. Das Weihezeugnis hat er den kompetenten Bischöfen ordnungsgemäss zugestellt.
Dem Kirchengesetz entsprechend müssten Sie für Ihre Eingliederung in die jetzige Amts- bzw. Konzilskirche in den Laienstand versetzt werden, vielleicht würde man Ihre niederen Weihen annehmen. Dies wurde bei ähnlichen Fällen durch Prof. Dr. Georg May, Seminar für Theologie und Kirchenrecht, Johannes Gutenberg - Universität, Budenheim, Frührosenbergstr. 147, D - 55257 Mainz, schriftlich bestätigt. (Photokopie steht zu Ihrer Verfügung).
Sie haben sich geweigert, der Thuc-Nachfolge beizutreten unter der Begründung, dass Ihre Weihen gültig sind. Dies entspricht vollauf den Tatsachen, genügt aber nicht für den Eintritt in die Amtskirche, wofür Sie sich gerichtlich auseinandersetzen gemäss Ihrem Schreben vom 23.3.2000, in dem Sie drohen, aus der Jurisdiktion von Mgr. Bartholomäus auszutreten. Sie verlieren damit einen Bischof, der dem Werk von Erzbischof Thuc durch seine Kenntnisse in Doktrin, Liturgie, etc. stets grosse Dienste geleistet hat.
Pax et bonum"

Unsere Antwort (per Briefpost, 25.05.2000):

"Sie sind eine Lügnerin!
Bekehren Sie sich zur katholischen Kirche!
Wenn Sie weiter in Ihrer Lügenwelt verharren wollen, werde ich Ihre Aktionen, wenn überhaupt, dann nur noch auf meiner Homepage kommentieren!
Im Herrn"


Der Brief der SM zeigt einmal mehr, in welch heillosem Chaos das pseudokatholische Sektenwesen dahinvegetiert. Gedankenlos wird Lüge an Lüge gekleistert, und es kostet viel Aufwand, den dadurch der Kirche entstandenen Schaden wieder zu beheben, was wohl nicht vollständig gelingen wird, denn aufgrund der Geneigtheit des Menschen zum Bösen sind viele gerne bereit, auch die offensichtlichsten Lügen als Wahrheit zu nehmen und zu verbreiten.

Die SM stellt es so hin, als ob unser ganzes Sinnen und Trachten allein darauf gerichtet sei, uns der Amtskirche zu unterwerfen. Dies ist die Kernaussage des Briefes, worum sich alles andere dreht. Nur: Wir haben P. Bartholomäus ja vorgeworfen, dass er diese Unterwerfung vollzogen hat, und jeder weiß, dass wir lieber die furchtbarsten Qualen über uns ergehen lassen, als uns der V2-Sekte zu unterwerfen. Von ihrer absolut unfassbaren Lüge ausgehend, windet sich die SM in anderen Lügen.

Wir gehören nicht der Alt-Römisch-Katholischen Kirche an und haben ihr niemals angehört. Unser Weihevater, mit dem wir jetzt wieder in expliziter liturgischer Verbindung stehen, war zwar in der Alt-Römisch-Katholischen Kirche ordiniert und konsekriert worden, hat aber 1978 vor Mitgliedern der Pius-Bruderschaft, darunter auch Mgr. Lefebvre, gemäß den Texten von 1943, abgeschworen und gehörte schon lange, nämlich seit 1981, als er die Lefebvre-Sekte verließ, zur römisch-katholischen Kirche, als wir 1996 von ihm geweiht wurden; andernfalls hätten wir es nicht zugelassen, von ihm geweiht zu werden, denn die Zugehörigkeit zur Kirche Christi bedeutet uns alles; nie werden wir auf diese Zugehörigkeit verzichten. Zu den Grundsätzen für die Abschwörung in der gegenwärtigen Notsituation s. Der Begriff "römisch-katholisch".

Was nun zwischen P. Bartholomäus und P. Athanasius wann gelaufen ist, entzieht sich unserer Kenntnis; bis zur Veröffentlichung unseres Textes hat P. Bartholomäus nicht auf unsere diesbezügliche Anfrage geantwortet. P. Athanasius hat sich - nach Auskunft durch P. Bartholomäus; dies wird von uns noch bei der V2-Sekte überprüft - lange Zeit in einer "Pfarrei" der V2-Sekte verdingt! Damit stand er im Bündnis mit den schlimmsten Feinden Christi und verdient von daher vollauf den Titel "Verräter". Und so einer sollte jetzt die Vollmacht haben, die Kirche zu ordnen? Mit Verlaub: Auf die kirchenpolitischen Entscheidungen von P. Athanasius pfeifen wir! Bezeichnenderweise schweigt sich die SM darüber aus, wer denn die "kompetenten Bischöfe" sein sollen. Ferner: Es gibt ein Dokument, das wir n.b. auch der Polizei bei dem Titel-Prozess vorgelegt haben, in dem ein anderer Bischof der Thuc-Linie, i.e. José R. López-Gaston, P. Bartholomäus ausdrücklich als römisch-katholischen Bischof anerkennt. Was die SM ebenfalls wissen muss: In demselben Dokument werden wir ausdrücklich als römisch-katholischer Priester anerkannt. Da hat die SM also die Anerkennung durch einen Vertreter der Thuc-Linie, aber für die Wahrheit kann sie anscheinend kein Interesse aufbringen.

Interessant ist ferner noch die Frage, ob die Thuc-Linie DIE Linie des Heils ist. Es gibt zwar eine kaum überschaubare Anzahl von Bischöfen, die dieser Linie entstammen, aber Quantität bürgt nicht notwendig auch für Qualität. Aufgrund diverser negativer Schlagzeilen über Bischöfe aus der Thuc-Linie, etwa der "Palmarianisch-katholischen Kirche" in Palmar de Troya und aufgrund von Aussagen, die Bischof Thuc persönlich betreffen, wird Thuc von einigen auch sehr kritisch gesehen. Die - wohl recht kleine - Mannschaft um "Pius XIII." hält die Thuc-Weihen für ungültig, und auch in der Lefebvre-Sekte sind die Thuc-Weihen sehr umstritten, vermutlich aber als Gegenreaktion (s. Die Intention bei der Sakramentenspendung).

Das Gefasel über Georg May ist damit einfach nur noch peinlich. May ist eine besonders üble Erscheinung aus dem V2-Lager, und natürlich ist er auch kein Prof. Dr. der katholischen Theologie. Wir hatten May kurz im Text "Alma mater" erwähnt, und dieser Text erschien im Franziskaner-Rundbrief, war also der SM bekannt. Wir wollen mit der V2-Sekte ja gar nichts zu schaffen haben, ferner gibt es in der V2-Sekte keine niederen Weihen, die damit also auch nicht anerkannt werden können. Ein Verbot der Ausübung der gültigen Weihen ist nicht immer erforderlich; es gab durchaus Fälle in der Kirchengeschichte, in denen häretische Bischöfe nach ihrer Bekehrung im Bischofsamt bleiben konnten.

Wurde ein nicht wiederholbares Sakrament einmal gespendet / empfangen, dann wäre es Todsünde, es noch einmal zu spenden / zu empfangen. Die SM hatte in früheren Schreiben sowohl von P. Bartholomäus als auch von uns gefordert, die Weihen nochmals zu empfangen, damals allerdings, um uns mit einem anderen "traditionalistischen" Verräter, einem Bischof, der Wojtyla als Papst anerkennt, in Verbindung zu bringen. Auch unserer Hinweis, dass dies eben eine Todsünde sei, schreckte die SM nicht von ihren frevelhaften Gelüsten ab. Und: Angenommen, die V2-Sekte würde uns als Priester einsetzen wollen, dann würde sie eine erneute Weihe ebenso verbieten müssen, denn wir haben von ihr die ausdrückliche Anerkennung unserer Weihe als unumstößlich gültig. Wie im Text Der Begriff "römisch-katholisch" dargelegt, wird unsere Weihelinie von der katholischen Kirche (Pius XI. / Pius XII.) und von der V2-Sekte gleichermaßen als eindeutig gültig anerkannt.

Auf das abschließende Genudel bzgl. der Qualitäten von P. Bartholomäus darf man aufgrund der Fakten nichts geben, und P. Bartholomäus weiß selber am besten, wie launisch die SM in ihren Werturteilen ist. Zum einen haben nicht wir uns von der Kirche getrennt, sondern unser Jurisdiktionsbischof, der dadurch seine Jurisdiktion verloren hat - wir haben sie also nicht zurückgewiesen o.ä., sondern nur ein Faktum festgestellt, i.e. dass wir, wenn wir katholisch bleiben wollen - und das wollen wir -, auf unsere Verbindung mit P. Bartholomäus verzichten müssen. Die SM hat uns mehrfach mit Lobeshymnen à la "Ein hervorragender Theologie [sic!]! Ein Pionier des Glaubens!" bedacht, insbesondere unsere Texte über Heller, Wieder ein neuer Papst? und König der Lügner, die die SM beide aufgrund der Rundbriefe kannte, fanden ihre - offensichtlich nur temporäre - Anerkennung.

Dieser Aktivismus der Laien, die meinen, mit den Klerikern nach Lust und Laune umspringen zu dürfen, die sich über die Wahrheit locker hinwegsetzen, das ist die umgekehrte Hierarchie. Und diese unheilige Ordnung, dieses heillose Durcheinander, freut den am meisten, der den Titel "Verdreher" führt, der das oberste zu unterst und das unterste zu oberst kehrt: den Diabolos.

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