Kirche zum Mitreden - Leserbriefe 28.03.1998

"Sie selbsternannter Verteidiger einer mittelalterlichen Kirche und Schwulenhasser! Nur zwei Fragen habe ich an Sie:
1.  Wie nennt sich Ihre Sekte?
2.  Wann wollen Sie die Hexenverbrennungen wieder einführen?"

Ja, auch solche Schreiben erreichen uns; das ist die Konzilssekte, wie sie leibt und lebt: blinder Fanatismus, faschistoide Parolen, totale Ignoranz. Üblicherweise gehen wir auf Schreiben dieser Art nicht weiter ein, heute machen wir einmal eine Ausnahme und überprüfen die Vorwürfe:
1. "selbsternannt": Die Pflicht, den Glauben zu vertreten und zu verteidigen, besteht für jeden Menschen, wenn auch natürlich je nach Stand in unterschiedlichem Umfang. So hat ein Priester die Verkündigung des wahren Glaubens als eigentlichen Beruf - darin ist er quasi indispensabel; zum Priester erhebt sich zudem auch keiner selbst, sondern wird durch einen Bischof ausgewählt und geweiht. Der Briefeschreiber kann es anscheinend nicht ertragen, wenn die Mahnung Jesu befolgt wird: "Geht darum hin und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch aufgetragen habe" (Mt 28,19f). Der Briefeschreiber, offenkundig ein waschechter V2-Mann, haßt als wahres Kind der Konzilssekte die Lehre Christi wie die Pest, und lehnt kategorisch alles ab, was mit Christus zu tun hat.
2. "mittelalterlich": Von wann bis wann dauerte das "Mittelalter"? Glaubt man dem Briefeschreiber, dann dauert es seit der Zeit Christi an: "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen" (Mt 24,35). Die Erklärung: "Mittelalterlich" ist für die V2-Leute das Synonym für "christlich", und die christliche Kirche muß in den Augen dieser Fanatiker der Konzilskirche weichen. Wir berufen uns noch auf Christus, deshalb sind wir "mittelalterlich".
3. "Schwulenhasser": Eigentlich gibt es ja keine "Schwulen" oder "Lesben", sollte man damit eine Veranlagung meinen. Es gibt aber sehr wohl Menschen, die mit Gleichgeschlechtlichen Unzucht treiben - dies hatte u.a. die Vernichtung der Stadt Sodom zur Folge (Gen, Kap. 19). Eigentlich können wir also keine "Schwulen" oder "Lesben" hassen, wir stellen nur fest, daß diese Sünde wider die Natur den Zorn Gottes in ganz besonderer Weise auf sich zieht. "Täuscht euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lüstlinge noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, nicht Säufer, nicht Lästerer, nicht Raffgierige werden am Reiche Gottes Anteil bekommen" (1 Kor 6,9f). Die sog. "Homosexuellen" stellen also eine schwere Bedrohung und Belastung für einen Staat dar und müssen deshalb, wie es ja bis vor wenigen Jahren noch in Deutschland üblich war, als Kriminelle bestraft werden; heute werden diese Menschen jedoch im Extremfall mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Man kann natürlich die Frage stellen, warum sich der Briefeschreiber so energisch für die "Homosexuellen" einsetzt...
4. "Der Name der Sekte": Nein, nein, so blind kann doch kein Mensch sein - überall steht zu lesen, daß wir der römisch-katholischen Kirche angehören und mit den Apostaten der V2-Sekte nicht in Verbindung gebracht werden dürfen.
5. "Hexenverbrennung": Da hat der Briefeschreiber doch ein Schlagwort aufgeschnappt und für seine Zwecke benutzt - leider ging der Schuß nach hinten los. Der Hexenwahn ist primär eine Erscheinung des neuzeitlichen Staates; zwar haben in der Tat vereinzelt auch Kleriker mit der Begünstigung des Hexenwahns schwere Schuld auf sich geladen, die von dem Briefeschreiber betriebene Verallgemeinerung ist jedoch unzulässig. Ggf. widmen wir uns der Thematik des Hexenwahns an anderer Stelle ausführlicher. Es dürfte klar sein, daß Satanismus kein Kavaliersdelikt ist; sollten daraus nachweisbare Schäden für die staatliche Ordnung entstehen, ist tatsächlich auch eine staatliche Bestrafung erforderlich. Sollte z.B. eine "Hexe" des rituellen Kindermordes überführt werden, könnte auch die Todesstrafe vollzogen werden.

Nun könnte man fragen: Warum auf Schreiben wie das o.g. überhaupt eingehen - wenn der Briefeschreiber auch nur einen Funken von Ehrlichkeit und Anstand besitzen würde, hätte er doch anhand unserer Texte sehen können, wie verlogen seine verbale Stalinorgel ist. Richtig - aber zur Verdeutlichung müssen wir belegen, wie verbohrt die Konzilssekte ist; die Konzilssektierer, die permanent von "Toleranz" schwafeln, sind in Wahrheit intolerant bis ins Mark. Diese Leute werden, wenn man sie weiter gewähren läßt, nicht zögern, Massenmord an Unschuldigen zu begehen, denn schon jetzt begehen sie genüßlich Rufmord und gefallen sich in ihren törichten Kraftausdrücken.
Damit kommen wir zu einem Briefwechsel mit einem etablierten V2-Vertreter: Nach unserer grundsätzlichen Stellungnahme zum Vorwurf der Lieblosigkeit, den die Konzilssekte gegen uns erhebt, ergab sich ein Briefwechsel mit dem Webmaster von St. Pölten, Herrn Josef Spindelböck; wir geben die Briefe zunächst wieder: 



a) Josef Spindelböck an PRHL:
Ich kann Sie leider nicht mit "Hochwürden" anschreiben, da ich von der Gültigkeit Ihrer "Weihen" nicht überzeugt bin. Würde ich es tun, so müßte ich gegen meine Überzeugung handeln und somit sündigen.
Das in meinem Mail an Sie angeführte Zitat aus 1 Kor 13,2 sollte Ihnen tatsächlich ein Anstoß zur Überlegung sein, ob Sie mit Ihrer Vorgangsweise und Ihren inhaltlichen Urteilen über die Katholische Kirche nach dem 2. Vatikanum (von Ihnen als "Konzilssekte" bezeichnet) nicht die christliche Liebe verletzen!
Schockiert bin ich über Ihre Formulierung in http://www.geocities.com/Athens/Delphi/5996/liebe.htm "Doch wirklich erschütternd ist die Tatsache, daß die V2-Leute allesamt Wölfe im Schafspelz, falsche Propheten sind, denen es darum geht, möglichst jeden in die Irre und damit in die Hölle zu führen, denn wer nicht glaubt, wird verdammt werden (Mk 16,16)."
Ist das nicht eine unzulässige Verallgemeinerung und erlauben Sie sich damit nicht, jemanden als Person zu verurteilen, was Jesus doch gerade verbietet? Ist gutgläubiger und damit schuldloser Irrtum bei Andersdenkenden für Sie ausgeschlossen?
Eigenartig finde ich, daß Sie Ihren Namen nicht auf der Seite von "Kirche zum Mitreden" anführen (wenn ich etwas übersehen habe, nehme ich es gerne zurück), während Sie Namen und Adressen von Gegnern unbekümmert anführen. Haben Sie kein Gerechtigkeitsempfinden?
Mit freundlichen Grüßen
b) PRHL an Josef Spindelböck:
Eines vorweg: Für Ihr unverschämtes Schreiben müssen Sie sich in angemessener Form bei mir entschuldigen, schließlich haben Sie eine Respektlosigkeit sondergleichen bewiesen, und das auch noch gegenüber einem römisch-katholischen Priester. Um es klar zu sagen: Ich könnte Sie für Ihre Zeilen ganz gehörig an den Pranger stellen, und ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich Sie nicht in einem der nächsten Leserbriefe so diskreditieren werde, wie Sie es verdienen. Wenn Sie den Beweis wollen, daß ich Sie - natürlich argumentativ sauber - lächerlich machen kann, zögere ich nicht weiter. Auf alles, was Sie ansprechen, können Sie auf meinen Seiten bereits eine zufriedenstellende Antwort finden, so die Gültigkeit meiner Weihe, die Schuld- bwz. Richterfrage und die Anonymität. Insbesondere der Text über die Sedisvakanz, der auf der Startseite hervorgehoben und auf den auch im Text liebe.htm per Link verwiesen wird, enthält klärende Worte zur Schuldfrage. Ich gebe Ihnen einen priesterlichen Rat: Lesen Sie sich einmal aufmerksam alle Seiten meiner Homepage durch; wenn Sie jeden Tag zehn Minuten dafür investieren, sind Sie in wenigen Tagen damit fertig. Ich erwarte von Ihnen nicht, daß Sie mir sofort eine e-mail schicken und aus irgendwelchen opportunistischen Gründen flugs um Verzeihung bitten; ich rate Ihnen v.a. dringend, nichts weiteres Unüberlegtes zu tun und sich nicht noch mehr der Lächerlichkeit preiszugeben. Sie sind übrigens - nach immerhin einigen Monaten "Kirche zum Mitreden" - der erste, der sich an der Anonymität meiner Seiten stört. Wenn Ihnen die dafür von mir gegebene Begründung auf meinen Seiten nicht reichen oder nicht erkenntlich sein sollte - da sind Sie anscheinend der einzige -, mache ich folgenden Vorschlag: Sorgen Sie doch dafür, daß auf allen Homepages Ihrer V2-Truppe, wenigstens aller deutschsprachigen Bistümer, ein Vermerk steht wie z.B.: "Wir warnen vor einem Herrn [N.N.] (ggf. Postadresse), der sich als Priester ausgibt und sich deshalb 'Pater' nennt, und erklären, daß seine Homepage 'Kirche zum Mitreden' auf dem Index steht. Es ist unter Todsünde verboten, seine Seiten zu lesen." Sie brauchen noch nicht einmal einen Link anzugeben, weil alle wichtigen Suchmaschinen meine Homepage registriert haben. Daß ich so einen Vermerk dann kommentieren würde, versteht sich wohl von selbst.
Christus vincit!
c) Josef Spindelböck an PRHL:
Eine Entschuldigung meinerseits erachte ich nicht für nötig, da meine Anfragen an Sie in ehrlicher Überzeugung formuliert worden sind und meinerseits nicht die Absicht besteht, Sie zu beleidigen! Ich möchte sogar präzisieren: Falls Sie objektiv eine gültige Weihe haben, kann ich dieser aus Ehrfurcht vor Christus nicht meine Ehrerbietung verweigern. Aber das ist für mich eben die Frage. Ob für Sie die umgekehrte Überlegung bezüglich meiner von Ihnen geleugneten Priesterweihe auch gilt?
Natürlich werde ich mir Ihre Homepage noch genauer durchlesen, sobald es die Zeit zuläßt!
Noch etwas: Wenn Sie meine Mails öffentlich "zerpflücken" (womit ich rechne), erwarte ich mir, vollständig und im richtigen Zusammenhang zitiert zu werden! Gegen eine sachlich harte Auseinandersetzung habe ich nichts; nur fair sollte sie sein!
Mit freundlichen Grüßen 

Das erste, was uns sehr häufig bei den Schreiben der V2-Leute auffällt, ist eine Art Ablenkungsmanöver: Die Schreiber gehen auf unseren Hauptvorwurf, nämlich daß die jetzige Mannschaft im Vatikan nicht die Hierarchie der römisch-katholischen Kirche ist, was wir anhand ihrer häretischen Orientierung belegen, nicht ein. Nicht nur unsere Homepage, sondern all die verschiedenen zahlreichen Aktivitäten der sog. "Sedisvakantisten" könnten im Grunde genommen mit wenigen Worten aus der Welt geschafft werden: Es müßte nur der Beweis erbracht werden, daß V2 keine Häresien gelehrt hat oder zumindest, daß ein ökumenisches Konzil bereits definierte Glaubenswahrheiten leugnen kann. Unser Sedisvakanz-Text ist gerade mal zwei Seiten lang und besteht zu einem Viertel aus einer Beurteilung der Lefebvre-Sekte Priesterbruderschaft St. Pius X.; wenn man nur auf die Thematik der Häresie von V2 eingeht, reduziert sich der zu prüfende Text auf wenige Zeilen - also eine Arbeit, die von jedem halbwegs gebildeten Theologen in wenigen Minuten bewerkstelligt werden könnte. Soviel Anstrengung dürfen wir von der V2-Sekte schon noch erwarten, wenn wir uns die Mühe gemacht haben, sämtliche Texte des Vatikanum 2 und viele Enzykliken der Scheinpäpste aufmerksam zu lesen und darin Schwachpunkte aufzuzeigen, ferner ganze Doktorarbeiten als wissenschaftlich wertlos erwiesen haben (z.B. von Storck und Heller). Außerdem zählt die V2-Sekte Hunderte, wenn nicht Tausende von "Theologen", und da wird doch wenigstens einer ein knappes halbes Stündchen für die Auseinandersetzung mit unserer Argumentation opfern können, dies um so mehr, als sich die Konzilsfunktionäre ja nicht scheuen, uns mit Beleidigungen, Mahnungen, Drohbriefen, einstweiligen Verfügungen, Gerichtsprozessen und hohen Geldstrafen zu Leibe zu rücken - das alles könnten sie sich und v.a. natürlich uns ersparen, wenn sie unsere Argumente widerlegten. Doch zum Dialog ist diese Dialogkirche offenkundig völlig unfähig, obwohl wir absichtlich bisweilen einige vielleicht zunächst etwas provokativ wirkende Formulierungen in unsere Texte einstreuen, um die Dialogaufnahme seitens der Konzilssekte zu beschleunigen.

Zu beachten ist ferner, daß sowohl die großen "Koryphäen" aus der "konservativen" V2-Ecke, z.B. Leo Scheffzcyk, als auch eher unbekannte "Theologen", z.B. Udo Borse und Hans-Joachim Höhn, es sich lieber gefallen lassen, daß wir sie öffentlich diskreditieren und ihre "wissenschaftliche Arbeit" in Grund und Boden stampfen, als solche Gegendarstellungen zu verfassen, wie wir es z.B. im Falle von Eberhard Heller (Wieder ein neuer Papst?, König der Lügner, Der Begriff "römisch-katholisch") getan haben. Selbst Joseph Ratzinger, dem wir im Jahre 1992 noch eine ganze DIN A4-Seite wert waren, antwortet auf unsere neueren Briefe nicht mehr und bestellt noch nicht einmal unseren V2-Newsletter ab; ebenso schweigen jetzt die "Theologen", mit denen wir in unserer Studienzeit noch längere private Diskussionen geführt haben. Hans Küng, sich sonst nie für flegelhafte und absolut niveaulose Äußerungen zu schade und stets bereit, andere zu beleidigen, schweigt zu unseren Vorwürfen gegen ihn, obwohl es höchst unwahrscheinlich ist, daß er sie nicht kennt - einerseits sind unsere Seiten mittlerweile sehr bekannt, andererseits haben wir die Theodor-Heuss-Stiftung bereits am 18.02.98, d.h. vor weit über einem Monat, bzgl. unseres Artikels angeschrieben; zwar haben wir noch keine Reaktion mitbekommen, müssen aber davon ausgehen, daß Küng auch von dort über unseren Artikel in Kenntnis gesetzt wurde. Jetzt sollte auch Herrn "Dr." Spindelböck klar sein, worum es eigentlich geht. Spindelböcks Schreiben kam insofern etwas überraschend, als er ja unseren Newsletter abbestellt hatte; der Newsletter dient bekanntlich dazu, gezielt per e-mail die neuen Texte downloaden zu können, also den an unseren Seiten Interessierten ineffiziente Besuche auf unserer Hauptseite zu ersparen und die Verbindungszeiten gering zu halten. Wir haben schon früher die Vermutung geäußert, daß die Konzilsfunktionäre regelmäßig unsere Seiten abrufen; zudem hat der weitaus überwiegende Teil derer, die den V2-Newsletter erhalten, den Newsletter nicht abbestellt. Als Spindelböck den Newsletter abbestellte, suggerierte er Desinteresse an unseren Seiten - liest sie aber später dennoch. Dies bestärkt unsere Vermutung, daß unsere Seiten im V2-Lager regelmäßig gelesen werden.
Nun endlich zu den Äußerungen Spindelböcks: Wie wir Spindelböck auf sein erstes Schreiben geantwortet haben, sind auf unseren Seiten alle Themen, die er nennt, bereits behandelt worden. Insbesondere in unserer Auseinandersetzung mit Eberhard Heller kam die Thematik unserer Weihelinie öfters zur Sprache. Zudem nennen wir auf der Hauptseite drei Konzilsfunktionäre, die über uns Auskunft geben können. In Köln, Münster und Chur ist die Gültigkeit unserer Weihe bekannt und wird - vermutlich - auf Wunsch den Anfragenden mitgeteilt; so antwortete das Generalvikariat Köln auf eine Anfrage eines Dritten zu unserer Priesterweihe mit einer Kopie aus dem Buch von Riediger (s.  Der Begriff "römisch-katholisch"); Köln gesteht damit ein, daß unsere Weihe als gültig betrachtet werden muß. Von dem (damaligen?) Rektor der Theologischen Hochschule Chur erhielten wir ein kurzes Schreiben zu unserer Priesterweihe, wobei wir auch mit "Pater" angeschrieben wurden. Da wir im Bistum Münster wohnen, hat Münster natürlich die meisten Unterlagen von uns. Auch die Münsteraner stellen die Gültigkeit unserer Weihe nicht in Abrede, s. unseren Text "Faustrecht".
Kurz: Münster, Köln und Chur leugnen nicht die Gültigkeit unserer Weihe; würden sie es tun, wäre das schwerlich anders denn als "ignorantia affectata" zu erklären, als angestrebte und somit schuldhafte Unwissenheit. Und Spindelböck hat keineswegs bessere Karten; er zieht die Gültigkeit unserer Weihe in Zweifel, ohne sich anscheinend auf unseren Seiten oder z.B. in Münster informiert zu haben. Dies ist umso erstaunlicher, als wir uns doch einen Bärendienst erweisen würden, wenn wir unsere Weihe als gültig hinstellen würden, wenn wir nicht Dokumente über die kirchliche Anerkennung - sowohl von der römisch-katholischen Kirche (die alt-römisch-katholische Priesterweihe von Thiesen wurde 1926 bei seiner Konversion anerkannt) als auch von der Lefebvre-Sekte als auch von der Konzilssekte - hätten. Die heute so hochbewertete "Glaubwürdigkeit" unseres Anliegens würde enormen Schaden nehmen.
N.B.: Etwas anders verhält sich der Fall bei den Konzilsweihen; während die Bischofsweihe allgemein als ungültig betrachtet wird, gibt es unter den Sedisvakantisten Stimmen, denenzufolge die Priesterweihe - zumindest in der lateinischen Originalfassung - (zweifelhaft) gültig sein soll; eine sub-conditione-Weihe wird jedoch üblicherweise wenigstens verlangt (s. zu dieser Thematik auch den Text über die Lefebvre-Weihen). Falls Kurt Krenn Spindelböcks Weihevater gewesen sein sollte, ist Spindelböcks Weihe in jedem Fall ungültig, weil Krenn keine Bischofsweihe empfangen hat. Sollte Spindelböck zwar von einem gültigen Bischof, aber mit der neuen Weiheformel geweiht worden sein, wäre zumindest eine sub-conditione-Weihe angezeigt, üblicherweise würde man ihn aber - falls er für den priesterlichen Dienst vorgesehen wäre - absolut weihen. - Die Thematik der neuen Sakramente werden wir bei weiterem Interesse in einem späteren Text etwas ausführlicher behandeln.
Auch bzgl. des sog. "error invincibilis", des unüberwindbaren Irrtums und der damit verbundenen Schuldfrage, haben wir in verschiedenen Texten Stellung genommen, insbesondere im Sedisvakanz-Text, auf den wir in vielen Texten einen Link legen, so auch in dem von Spindelböck inkriminierten Text "liebe.htm". Mehrfach (Willkommen im Club!, Die Intention bei der Sakramentenspendung, Leserbriefe 15.11.1997) haben wir ausdrücklich das "Richten vor der Zeit", wie es besonders einige "Traditionalisten" gerne betreiben, als höchst verwerflich kritisiert.
Die auf unseren Seiten gepflegte Anonymität stört Spindelböck offenkundig v.a. deswegen, weil wir es uns erlauben, andere mit Namen und (e-mail-) Adresse zu nennen. Was unsere Anonymität betrifft, so wurde uns dies schon einmal von dem Pantheisten Eberhard Heller zum Vorwurf gemacht; außerdem hatten wir erklärt: "Wer sich wirklich der römisch-katholischen Kirche anschließen will, dem wird es auch möglich sein. Mit ein wenig Überlegung und der erforderlichen Überzeugung, das Richtige zu tun, wird jeder leicht einen Weg finden, persönliche Kontakte zu knüpfen" (Leserbriefe vom 15.11.1997). Ferner befinden sich in unserem Bekanntenkreis Mönche, von denen wir nur den Vornamen (der möglicherweise gar nicht ihr Taufname ist) kennen, und die uns selbst auch nur mit Vornamen anreden. Das Faktum, daß der Name des anderen nicht bekannt ist, stört unseren Gedankenaustausch überhaupt nicht. Im Kartäuser-Orden, dem wir noch vor einigen Jahren beitreten wollten (was aber wegen des dortigen Glaubensabfalls natürlich nicht möglich war), findet sich in der Verfasserangabe der ordenseigenen Schriften oft nur als Autorenangabe "Ein Kartäuser"; den an Spiritualität interessierten Leser wird´s wohl nicht kümmern. Wir stellen nur die etablierten V2-Vertreter an den Pranger, also diejenigen, die ohnehin in der Öffentlichkeit stehen, z.B. auch diejenigen, die sich als Laien in einem Pfarrbrief profilieren wollen. Ebenso nennen wir die Namen derer, die sich mit Namen im Internet präsentieren und damit öffentliche Bekanntheit erreichen.
Nicht jedoch nennen wir die Namen derer, die als Privatleute uns schreiben, so den o.g. Briefeschreiber (dessen Namen und e-mail-Adresse uns vorliegen), auch nicht einen Professor einer nicht-theologischen Studienrichtung (s. Leserbriefe vom 03.01.98); oft nehmen wir in allgemeinen Worten Stellung zu Anfragen, die von verschiedenen Lesern geäußert wurden. Sollten solche einfachen Beobachtungen bereits Spindelböcks Fassungsgabe übersteigen? Angenommen, es wäre so, dann wäre seine Frage: "Haben Sie kein Gerechtigkeitsempfinden?" dennoch unangebracht. Das ist nur eine plumpe Beleidigung, denn auf allen Seiten ist klar erkenntlich, daß es uns gerade um die Gerechtigkeit geht. "Aus den Synagogen werden sie euch ausstoßen; ja es kommt die Stunde, da jeder, der euch tötet, einen Opferdienst vor Gott zu verrichten glaubt. Und das werden sie euch tun, weil sie weder den Vater erkannten noch mich" (Joh 16,2f). In Spindelböcks Gedankenwelt hat Jesus hier vergessen zu betonen, daß diese Mörder dann unschuldig sind, weil sie sich ja keiner Schuld bewußt waren, sondern meinten, etwas Gutes zu tun. Warum spricht Jesus sie nicht gleich heilig?
Wir glauben nicht, daß Spindelböck etwas Sinnvolles zu dieser Auseinandersetzung zwischen ihm und uns beisteuern kann. Auf einen Aufguß der üblichen Beleidigungen werden wir jedenfalls nicht weiter eingehen.
Zugegeben, es ist sehr unwahrscheinlich, aber vielleicht könnte Spindelböck eines Tages bei uns mitarbeiten. Zum einen ist es jedem möglich, die Wahrheit zu erkennen, also bei niemandem ist wirklich "Hopfen und Malz verloren". V.a. aber sehen wir, daß Spindelböck noch nicht die Schotten völlig dicht gemacht hat: "Natürlich werde ich mir Ihre Homepage noch genauer durchlesen, sobald es die Zeit zuläßt!" Dies läßt hoffen - und wir sind jederzeit bereit, unserem Gegenüber die versöhnende Hand zu reichen, wenn wir von seiner Ernsthaftigkeit überzeugt sind.

Im Gegensatz zu Spindelböck haben zwei Abbesteller des V2-Newsletters ihre Schotten dicht gemacht: Martin Dabrowski von der Akademie FRANZ HITZE HAUS (Bistum Münster) schrieb uns: "Die von Ihnen gewünschte Begründung der Abbestellung erübrigt sich aufgrund der Inhalte Ihrer Sendung." Ähnlich schrieb Martin Grichting, Webmaster des Bistums Chur: "Ich kann auf Ihre Tiraden gerne verzichten. Eine Begründung braucht es dazu wohl kaum...". Wir sind erschüttert, wie völlig egal es diesen Herren ist, daß ihr Brötchengeber und "Bischof" von uns kritisiert wird. Dabrowski und Grichting fühlen sich nicht gefordert, ihre Oberhirten zu verteidigen, schlimmer noch, sie geben sogar ihre ausdrückliche Einverständniserklärung zu unseren Texten ab, nach dem Motto: "Wir erheben keine Einwände, also nur weiter so!" Das ist die Loyalität, die man von der Konzilssekte erwarten kann! Als unser Weihevater von dem o.g. Herrn Heller angegriffen wurde, haben wir sofort angefangen, Hellers zerstörerisches Wirken zu enttarnen, und nicht eher aufgehört, bis Heller sich völlig vernichtet geschlagen geben mußte. Dabrowski und Grichting zucken nur dumm mit den Achseln, allerdings wären sie auch kaum bei der V2-Sekte angestellt, wenn sie mehr leisten würden.

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