Kirche zum Mitreden: Nachrichten (30.07.2000)

Damit in der täglichen Flut von Nachrichten wichtige Meldungen, die den weltweiten Glaubensabfall und insbesondere den Glaubensabfall im Vatikan exemplarisch belegen, nicht übersehen werden, bieten wir hier eine kleine Zusammenstellung. Für den vollen Wortlaut der Nachrichten, die Radio Vatikan verbreitet, s. kath.de. Informationen über die Auseinandersetzung zwischen RV und KzM gibt es hier. Nach Maßgabe wird der Originalwortlaut der Nachrichten korrigiert, z.B. heißt es statt "katholische Bischöfe" bei uns "V2-Funktionäre"; falsche Titel (z.B. Papst, Kardinal, Dr. theol. etc.) werden meistens entfernt oder in Anführungsstriche gesetzt. Rechtschreibfehler bleiben hingegen üblicherweise unkorrigiert. Wenn RV-Meldungen (nahezu) ungekürzt und unverändert wiedergegeben werden, sind sie mit einem * am Anfang gekennzeichnet. Bei Bedarf werden auch Nachrichten von der UNEC verwendet.

RV 28.07.2000

V2-"Ordensmann" komponiert "Jesus-Rap"
* "Jesus" heisst eine CD mit moderner Rap-Musik, die "Pater" Norbert Becker von den "Herz-Jesu-Missionaren" aus dem westfälischen Münster-Hiltrup zusammen mit Jugendlichen herausgebracht hat. Anlass ist der bevorstehende Weltjugendtag in Rom in zwei Wochen, zu dem die Veranstalter weit über eine Million Jugendliche erwarten. Sie ist mit dem Ziel erarbeitet worden, die Botschaft von Jesus auf moderne Weise weiterzugeben. - Weitergegeben wird da sicherlich etwas, allerdings nicht die "Botschaft von Jesus", sondern in jedem Falle eine Verharmlosung der teuflisch inspirierten Rockmusik. Dabei spielt es noch keine Rolle, welche Texte verbreitet werden, obwohl wir da auch nicht besonders optimistisch sind, dass die reine Lehre über Christus verbreitet wird. Ein berühmter deutscher Rapper ist übrigens Smudo von den Fantastischen Vier.

Auf der Suche nach NS-Schandflecken
* Die Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive hat ihre Mitglieder in der Bundesrepublik aufgefordert, nach Dokumenten über den Einsatz von Zwangsarbeitern in Klöstern während der NS-Zeit zu suchen. In einem am Freitag veröffentlichten Rundschreiben der Arbeitsgemeinschaft werden die zuständigen Ordensleute ermutigt, zu einer nüchternen und offenen Klarlegung der Verhältnisse zu kommen. - Solange noch keine Beweise vorliegen, ist es absolut verboten, der Kirche vorzuwerfen, sie habe Opfer des NS-Terrors als Zwangsarbeiter missbraucht. Und wenn die V2-Sekte irgend etwas behauptet, ist das für uns noch lange kein Beweis!

Frauen an die Macht
* Zu mehr Zusammenarbeit unterschiedlicher Frauengruppen in Europa hat die Kopräsidentin des Ökumenischen Forums Christlicher Frauen in Europa, Inge Schintlmeister, aufgerufen. Gemeinsam sind wir mächtiger, sagte sie bei der Eröffnung der „Österreichischen Frauensynode" in Alpbach in Tirol. Zugleich forderte sie das „Ende der weiblichen Bescheidenheit" und betonte, dass die Frauen unter bestimmten Umständen auch zum „widerständigen Handeln" ermutigt werden müssten. - S. z.B. "Kirchenlehrerin", zum dritten und Einführung in den Okkultismus.

V2-Funktionäre in Chile gegen Todesstrafe
Allerdings lehnen die Funktionäre die Todesstrafe nicht grundsätzlich ab mit der Begründung, dass "auch im katholischen Weltkatechismus eine kleine Tür dafür offen gelassen" werde. - Sie hätten die Todesstrafe aber auch grundsätzlich ablehnen können mit der Begründung, dass Wojtyla die - gar nicht so kleine - Tür in seinem eigenen "Weltkatechismus" wieder zugeschlagen hat.

RV 27.07.2000

Flugzeugabsturz und Ökumene
Nach einem Absturz eines Concorde-Passagierflugzeugs in Paris wurde in der Pariser Madeleine-Kirche eine "interreligiöse Trauerzeremonie" für die Verstorbenen abgehalten. Die Zeremonie wurde gemeinsam von der V2-, der evangelischen und der orthodoxen Sekte sowie einem jüdischen Rabbi gestaltet. - Bei einem Flugzeugabsturz das irdische Leben zu verlieren, liegt außerhalb des freien Willens; mit der "Ökumene" das ewige Leben zu verlieren, ist jedoch eine freie Entscheidung. Es ist mehr als makaber, dass ein Flugzeugabsturz zum Anlass für ökumenisches Treiben genommen wird.

RV 26.07.2000

Menschenrecht in Österreich
Die Aktion Leben ist schockiert über die Feststellung der früheren Frauenministerin Barbara Prammer, die „Abtreibung sei ein Menschenrecht der Frau". - Schockiert kann man auch sein, dass diese Äußerung einer radikal falschen Ansicht als "Feststellung" deklariert wird.

RV 25.07.2000

Wetter und die Sodomie
Der Münchner V2-Funktionär, "Kardinal" Friedrich Wetter hat sich in einem "Gottesdienst" für die strikte Einhaltung des in der Verfassung angemahnten besonderen Schutzes von Ehe und Familie ausgesprochen. Zugleich wandte er sich gegen alle Bemühungen, gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesetzlich mit Ehe und Familie gleichzustellen. Homosexuelle Partnerschaften seien ihrem Wesen nach weder eine Ehe, noch eheähnlich oder gar eine Familie, so Wetter. - Zum einen ist unklar, was die Verfassung für eine Gesetzesänderung zugunsten einer "Homo-Ehe" hergibt, zum anderen hat die V2-Sekte die Ausbreitung der Sodomie begünstigt. Man darf also nicht auf Wetters "konservative" Schminke hereinfallen, s. Die "Homo-Ehe"

RV 22.06.2000

Verunglimpfung Papst Pius IX.
* Nach Ansicht des "Zentralkommitees der deutschen Katholiken" ist Papst Pius IX. ein „Antisemit" gewesen. Dies gelte zwar nicht „im Sinne jenes primitiven Rassenantisemitismus der Nationalsozialisten". Pius IX. sei aber Ankläger einer vermeintlichen „Verjudung der Gesellschaft" in religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Belangen gewesen. Laut ZdK würde eine derzeit diskutierte Seligsprechung Pius IX. das Verhältnis zwischen Juden und Katholiken in „unerträglicher Weise" belasten. - Die teuflische Ausrichtung des "Zentralkomitees" kommt bei solchen Meisterleistungen besonders gut zum Vorschein. Wir haben bereits über das rechte Verständnis von Antisemitismus geschrieben und auch auf den Syllabus Pius IX. hingewiesen. Mit der Verunglimpfung dieses Papstes leistet das ZdK also zweierlei: eine Irreführunge bzgl. des Antisemitismus im konkreten und eine Herabsetzung der Leistungen Pius IX. im allgemeinen.

Gaudi im Dorf
* Die Gemeinde Inzell seilt am kommenden Samstag ihren Pfarrer vom Kirchturm ab. Anlass ist das Dorffest, bei dem die Bergwacht ihr Können zeigen will. Der 61-jährige Geistliche habe zur Überraschung aller spontan zugesagt, hieß es. - Und jetzt alle mal vor Lachen auf die Schenkel klopfen...

RV 21.07.2000

Streit bei den Petrus-Brüdern
* Der Vatikan hat die komplette Führungsspitze der internationalen "Priesterbruderschaft Sankt Petrus" ausgetauscht. Hintergrund sind interne Streitigkeiten über die Richtung der ordensähnlichen Gemeinschaft. Die Bruderschaft versteht sich als romtreu und hat den Auftrag, traditionalistischen Katholiken in der Kirche Heimat zu bieten; ihre Geistlichen werden von den deutschen "Bischöfen" nicht in der "Pfarrseelsorge" eingesetzt. - Die Gerüchte um die Petrus-Brüder, die wir vor über fünf Jahren in Chur (wo sich auch ein Ex-Petrus-Bruder aufhielt; Grüße von hier!) hörten, lauteten, dass sich zwei extreme Gruppen in der Bruderschaft herauskristallisierten: Die eine Gruppe wollte, dass der Novus Ordo Missae den Mitgliedern erlaubt würde, die andere wollte, dass man wieder in der Pius-Liga mitspielt, d.h. auf die Anordnungen aus Rom weitgehend pfeift; s. auch Die Indultszene.

Lehmann und der Judaismus
* Karl Lehmann hat vor „Restbeständen von religiösem Resentiment gegenüber dem Judentum und jüdischen Volk" gewarnt. Wo Resentiment war, müsse Wertschätzung herrschen. Damit wachse die Bereitschaft zur Solidarität, schrieb Lehmann in der „Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung". - Wir erinnern hier an die verleumderische Hetze, mit der sich Paul Spiegel profiliert hat. Nach unserem Kenntnisstand hat sich Lehmann noch immer nicht über diese Lügen beschwert. In dieser Angelegenheit ist eine Klärung dringend erforderlich.

---

UNEC

RESEAU UNEC 29/2000 (24.07.2000)

UNEC zur Wojtyla-Goldmedaille

In den N. v. 19.07.2000 hatten wir bereits darüber berichtet, dass Wojtyla die Goldmedaille des amerikanischen Kongresses erhalten soll; diese und zwei weitere Auszeichnungen für Wojtyla wurden von der UNEC besonders erwähnt:

"Der Heilige Vater wurde in diesen Tagen unerwartet von drei Seiten geehrt. Einerseits stimmten die Vereinten Nationen mit nur einer Gegenstimme (welches Land?) für die Aufrechterhaltung des Beobachterstatuts des Heiligen Stuhls bei der UNO; dieses Statut war mit viel Lärm von 500 Lobbies von Feministinnen und Abtreibungsbefürwortern in Frage gestellt worden. Andererseits entschied der amerikanische Kongreß mit großer Mehrheit, daß Johannes-Paul II aufgrund seiner "aktiven Rolle für den Frieden in der Welt" mit der Goldmedaille des Kongreßes geehrt werden solle, jedoch muss diese Entscheidung noch von Clinton bestätigt werden. Und schließlich gab Gorbatschov eine Pressekonferenz in Rom, die man sich für Johannes-Paul II kaum lobvoller vorstellen kann; er erklärte, daß die Idee von Johannes-Paul II bezüglich der Notwendigkeit eines "Europas, das mit zwei Lungen atmet, Ost und West" ihn fasziniert und seine Politik zutief beeinflusst habe. - Aber wenn man in Betracht nimmt, daß die UNO in ihrem innersten Gremium eine Gruppe befürwortet, die für die "Vereinten Religionen" auf Weltebene arbeitet, mit den Zielen, den Frieden zu fördern, die Abtreibung voranzutreiben (Unterstützung der "Bevölkerungskontrolle") und die Homosexualität anzuerkennen ("Kampf gegen alle Ausschlüsse"), wenn man weiß, daß ein großer Teil des amerikanischen Kongresses für die Abtreibung ist und daß die gleiche Goldmedaille schon an Männer wie Mandela Nelson verliehen wurde, und schließlich, wenn man das perfekte Mannequin Gorbatschov kennt, der besser als jeder andere weiß, wie man seine Jacke entsprechend der letzten Tagesmode in den Wind hängt, fragt man sich über den tatsächlichen Wert solcher Ehrenbezeugungen. Wurde nicht Christus, mit seiner mächtigen und wahren Sprache, gekreuzigt?"
Wichtig ist noch eine Korrektur, die im UNEC-Newsletter 30/2000 (29.07.2000) veröffentlicht wurde:
Wir wurden "aus den Vereinigten Staaten darauf aufmerksam gemacht, daß es nicht die UNO war, die für die Aufrechterhaltung des Status des Vatikans als ständiger Beobachter bei der UNO abstimmte, sondern der amerikanische Kongress, der tatsächlich mit einer großartigen Abstimmung von 416 Ja-Stimmen gegen eine Nein-Stimme diesen Status bestätigte. Wir erwarten also noch eine Abstimmung seitens der UNO selbst."

Dieser kleine Schnitzer ist gerne verziehen; anders sieht es aus mit dem Gefasel vom "Heiligen Vater": Die UNEC erkennt durchaus, das die "Ehren" für Wojtyla aus recht zweifelhafter Quelle stammen, aber bringt es nicht fertig, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

---

Sonstige Nachrichten:

Dyba hasste Christsein
Bei der Beerdigung des Oberheuchlers Johannes Dyba sagte Lehmann: "Er hasste geradezu ein verwaschenes Christsein". Der Ausdruck "verwaschen" ist ziemlich unscharf. Richtig ist wohl, dass der Hass gegen alles Christliche bei Dyba im Vergleich zu seinen Kumpeln in der so gen. "Deutschen Bischofskonferenz" am stärksten ausgeprägt war. Außer an seinem allseits bekannten Bemühen, als "konservativ" zu gelten, ist dies z.B. an seiner rigorosen Ablehnung der "tridentinischen" Messe zu erkennen gewesen; sofern wir unseren Informanten aus der Petrus-Bruderschaft Glauben schenken dürfen, kam gerade von Dyba Widerstand gegen die "alte" Messe.

CDU weiterhin für Unterstützung sodomitischer Gemeinschaften
CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz hat in aller Deutlichkeit unterstrichen, dass seine Partei sodomitische Gemeinschaften mit mehr Rechten ausgestattet sehen möchte. Zwar wird pro forma das Konzept der rot-grünen Regierung "abgelehnt", de facto ist die antichristliche Ideologie aber bei Regierung und Opposition identisch.

Aus der Sekte von "Pius XIII."
Die Entwicklungen um Priester Lucian Pulvermacher (Scheinpapst Pius XIII.) hatten wir in den letzten Monaten nicht weiter verfolgt; kürzlich besuchten wir aber wieder seine Seite und fanden u.a. folgende Mitteilungen:
1. Pulvermacher hatte nach seiner "Papstwahl" sieben "Kardinäle" bestimmt, von denen einer bereits am 06.10.1999, d.h. kurz nach seinem "Amtsantritt", gestorben ist.
2. Pulvermacher hat am 18.06.2000 den verheirateten Laien Robert Lyons "zum Priester geweiht" (da Pulvermacher keine Bischofsweihe besitzt, kann er niemanden zum Priester oder gar zum Bischof weihen). Bei dieser gottlosen Zeremonie waren auch Lyons Ehefrau und sein ältester Sohn anwesend - wie süß! Immerhin zeigt dieser Vorfall, dass auch in den "traditionstreuen" Gruppen alles aus dem Ruder läuft, wenn das Kirchenrecht ignoriert wird, s. unser Editorial zu Ausgabe 11/00 (Nr. 57).

[Zurück zur KzM Startseite]