Agnus Dei
- Lamm Gottes: Der Tod Christi nach kirchlicher und V2-Lehre -
(Kirche zum Mitreden, 23.02.2002)
Direkter Grund für diesen Text ist eine "Lamm-Gottes-Predigt" des
Satansdieners Jürgen Kuhlmann, der seine antichristlichen Hasstiraden,
die er gerne, wenn auch unberechtigterweise "Predigten" nennt (s. auch
Laienpredigt), - wie könnte es anders sein
- bei kath.de verbreitet (kath.de/predigt/jk).
Während man bei kath.de unsere Einträge bereits
löscht, wenn wir auch nur unsere Internetadresse dort eintragen,
stellt man JK massenweise Webspace zur Verfügung.
Die LGP ist eine blasphemische Schrift gegen die christliche Erlösungslehre;
um dies besser verstehen zu können, hier zunächst einige katholische
Texte zu diesem Thema.
I. Kirchliche Lehre
a) Catechismus Romanus (Papst Pius V., 1566)
DRITTES HAUPTSTÜCK
Vom zweiten Glaubensartikel
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn
1. Vom zweiten Artikel und dem Nutzen seines Bekenntnisses
Wie wunderbar und überreich der Nutzen ist, welcher aus dem Glauben
und Bekenntnisse dieses Artikels dem menschlichen Geschlechte zuströmte,
zeigt sowohl jenes Zeugnis des heiligen Johannes (1 Joh 4,15): "Wer bekennt,
dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott", als
es auch die Seligpreisung kundgibt, welche von Christus dem Herrn dem Apostelfürsten
erteilt wurde (Mt 16,17): "Selig bist du, Simon, Sohn des Jonas, denn Fleisch
und Blut hat es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der im Himmel
ist." Denn dies ist die festeste Grundlage unseres Heiles und unserer Erlösung.
2. Woraus man vorzüglich die Grösse der in diesem Artikel
vorgestellten Wohltat erkennt
Aber da die Frucht dieses wunderbaren Nutzens am besten aus der Zerstörung
jenes höchst glücklichen Zustandes erkannt wird, in welchen Gott
die ersten Menschen gesetzt hatte: so verwende der Pfarrer seine Sorge
darauf, dass die Gläubigen die Ursache des gemeinsamen Elends und
Jammers erkennen. Als nämlich Adam von dem Gehorsam gegen Gott abgefallen
war und jenes Verbot übertreten hatte (Gen 2,16.17): "Von jedem Baume
des Paradieses esse, aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen
sollst du nicht essen; denn an welchem Tage du davon issest, wirst du des
Todes sterben"; da sank er in jenes äusserste Elend hinab, dass er
die Heiligkeit und Gerechtigkeit, in welche er versetzt worden war, verlor
und von den anderen Übeln betroffen wurde, welche der heilige, tridentinische
Kirchenrat ausführlicher dargestellt hat. Deshalb aber ist, soll er
bemerken, die Sünde und die Sündenstrafe bei dem einen Adam nicht
stehen geblieben, sondern aus ihm, wie aus dem Samen und der Ursache, auf
seine ganze Nachkommenschaft mit Recht übergegangen.
3. Niemand, ausser Christus, konnte das menschliche Geschlecht wiederherstellen
Da demnach unser Geschlecht von der höchsten Stufe der Würde
herabgefallen war, so konnte es von da durch die Kräfte von Menschen
oder Engeln keineswegs wieder erhoben und auf den früheren Platz zurückversetzt
werden. Daher blieb nur noch jenes Rettungsmittel vom Falle und den Übeln,
dass die unendliche Kraft des Sohnes Gottes die Schwachheit unseres Fleisches
annahm und so die unendliche Wucht der Sünde hinwegnahm, und uns mit
Gott in seinem Blute versöhnte.
FÜNFTES HAUPTSTÜCK
Vom vierten Glaubensartikel
Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben
7. Christus ging nicht unfreiwillig und gezwungen in den Tod
Das aber war bei Christus dem Herrn ganz einzigartig, dass er zu der
Zeit starb, als er selbst zu sterben beschlossen hatte, und einen nicht
so sehr durch fremde Gewalt angetanen, als vielmehr freiwilligen Tod erlitt.
Ja, er hat nicht nur den Tod, sondern auch den Ort und die Zeit, wo er
sterben wollte, sich selbst bestimmt. Denn so schrieb Isaias (Jes 53,7):
"Er wurde geopfert, weil er selbst es wollte." Und auch der Herr sagte
von sich vor seinem Leiden (Joh 10,17.18): "Ich gebe mein Leben hin, um
es wieder zu nehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von
mir selbst hin; ich habe die Macht, es hinzugeben, und habe die Macht,
es wieder zu nehmen." Was aber Zeit und Ort betrifft, so sagte er selbst,
als Herodes seinem Leben nachstellte (Lk 13,32.33): "Saget jenem Fuchse;
siehe ich treibe Teufel aus und vollbringe Heilungen heute und morgen,
und am dritten Tage werde ich enden; aber heute und morgen und am folgenden
Tage muss ich noch wandeln, weil es sich nicht verträgt, dass ein
Prophet ausserhalb Jerusalem umkomme." Er hat also nichts unfreiwillig
oder gezwungen getan, sondern er selbst hat sich mit seinem Willen geopfert
und, seinen Feinden entgegengehend, gesprochen (Joh 18,5): "Ich bin es";
und hat aus freien Stücken alle jene Strafen erduldet, die man ihm
ungerechter- und grausamerweise zufügte; in der Tat kann nichts grössere
Macht ausüben, die Gefühle unsres Herzens zu rühren, als
wenn wir alle seine Strafen und Peinen in Gedanken erwägen. Denn wenn
einer um unsertwillen alle Qualen erduldete, nicht weil er sie selbst freiwillig
übernähme, sondern weil er ihnen nicht entgehen könnte:
so würde dies uns für eine nicht eben grosse Wohltat gelten.
Aber wenn er sich lediglich an unserer Statt dem Tode, welchem er hätte
entgehen können, mit Freuden unterzöge: dann ist dies wahrlich
eine so grossartige Wohltat, dass sie auch dem Dankbarsten die Möglichkeit
nimmt, nicht nur den Dank zu erstatten, sondern ihn auch nur zu empfinden.
Hieraus lässt sich die Übergrosse und ausserordentliche Liebe
Jesu Christi und sein göttliches und unermessliches Verdienst um uns
erkennen.
11. Warum Christus das Äusserste leiden wollte, und was von
denen zu halten ist, welche sich zum Christentum bekennen, aber im Schlamme
der Sünde sich wälzen
Nun müssen aber auch die Ursachen des Leidens auseinandergesetzt
werden, damit die Grösse und Macht der göttlichen Liebe gegen
uns umso deutlicher erscheine. Wenn also einer fragt, was der Grund war,
warum der Sohn Gottes das bitterste Leiden übernahm, so wird er finden,
dass es ausser der Erbschuld der ersten Eltern vorzüglich die Laster
und Sünden waren, welche die Menschen vom Beginne der Welt bis auf
diesen Tag begangen haben und von da bis zum Ende der Zeiten begehen werden.
Denn das beabsichtigte in seinem Leiden und Tode der Sohn Gottes, unser
Erlöser, dass er die Sünden jedes Alters erlöse und tilge,
und für dieselben dem Vater vollauf und reichlich genugtue. Dazu kommt
noch, um den Wert der Sache zu erhöhen, dass Christus nicht allein
für die Sünder litt, sondern auch für jene, welche die Urheber
und Vollstrecker aller Strafen waren, die er duldete; worauf der Apostel
uns aufmerksam macht, indem er so an die Hebräer schrieb (Hebr 12,3):
"Gedenket desjenigen, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen
sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und euren Mut nicht sinken
lasset." Und es müssen dieser Schuld alle teilhaftig erachtet werden,
welche öfters in Sünden fallen; denn da unsere Sünden Christus
den Herrn bewogen haben, den Kreuzestod auf sich zu nehmen: so kreuzigen
wahrlich jene, welche sich in Schandtaten und Lastern wälzen, von
neuem (Hebr 6,6), soviel an ihnen ist, "in sich selbst den Sohn Gottes
und machen ihn sich zum Gespötte". Und dieser Frevel wird bei uns
um so schwerer erscheinen, als er bei den Juden war, weil jene nach dem
Zeugnisse desselben Apostels (1 Kor 2,8) "den Herrn der Glorie niemals
gekreuzigt hätten, wenn sie ihn erkannt hätten", wir aber das
Bekenntnis ablegen, ihn zu kennen, und doch durch unsere Werke ihn verleugnen
und so gewissermassen gewaltsame Hand an ihn zu legen scheinen.
12. Christus wurde von seinem Vater und auch von sich selbst dahingegeben
Aber die Heilige Schrift bezeugt auch, dass Christus der Herr auch
vom Vater und von sich selbst hingegeben worden ist; denn so sagt er bei
Isaias (Jes 53,8): "Um des Frevels meines Volkes willen schlug ich ihn";
und kurz zuvor sagte derselbe Prophet, als er voll des Heiligen Geistes
den Herrn mit Schlägen und Wunden bedeckt erblickte (Jes 53,6): "Wir
alle sind wie Schafe abgeirrt; ein jeder ist auf seinen eigenen Weg abgewichen,
und es hat der Herr auf ihn unser aller Missetat gelegt." Vom Sohne aber
steht geschrieben (Jes 53,10): "Wenn er für die Sünde sein Leben
hingegeben, so wird er ewigen Samen schauen." Aber mit noch gewichtigeren
Worten hat der Apostel das nämliche ausgedrückt, indem er jedoch
auf der anderen Seite zeigen wollte, wie grosse Hoffnung wir auf Gottes
unendliche Barmherzigkeit und Güte setzen dürfen; denn er sagt
(Röm 8,32): "Der auch seines eingeborenen Sohnes nicht geschont hat,
sondern ihn für uns alle hingegeben hat; wie sollte er mit ihm uns
nicht auch alles geschenkt haben?"
b) Das Johannesevangelium, übersetzt und erklärt von Fritz Tillmann,
Bonn 1916, 52f, Exkurs z.Th. "Lamm Gottes" (Kommentar zu Joh 1,29):
Die Bezeichnung Jesu als "Lamm Gottes" ist der Johanneischen Literatur
eigentümlich. 1 Petr 1,19 wird Jesu Blut das Blut des makel- und fehlerlosen
Lammes genannt unter Anspielung auf das Passahlamm, Ex 12,7 ff, das auch
sonst im NT als Typus des sich opfernden Christus gedeutet und verwandt
wird, 1 Kor 5,7. In der Offb heisst er nicht weniger als 29 mal mit einem
andern, gleichbedeutenden Worte das "Lamm", das geschlachtete, 5,12, von
der Grundlegung der Welt her, 13,8. Auch hier dürfte die Beziehung
auf das Osterlamm die nächstliegende und gegebene sein. Ob aber im
Jo-Ev zunächst an das Passahlamm gedacht ist, ist umso unwahrscheinlicher,
als gerade diesem kein sühnender, sündetilgender Zweck zukam.
Es liegt doch recht fern, wenn man erklärt, zur Tilgung der Sünde
diene das Passahlamm insofern, als das an die Türpfosten und an die
Oberschwelle gestrichene Blut desselben, das Merkzeichen jedes israelitischen
Hauses und die Bedingung der Verschonung seiner Bewohner mit dem Strafgericht
Gottes gewesen sei, Ex 12,7.13.22.27; Hebr 11,28. Man wird daher eher das
Wort mit Is 53,6f zusammenbringen dürfen: "Wir alle irrten umher wie
Schafe, jeder wandte sich seines Wegs, aber ihn liess Jahwe unser aller
Schuld treffen. Er ward bedrängt und er demütigte sich; wie ein
Schaf zur Schlachtung wird er geführt, und dem Lamme gleich vor seinem
Scherer ist er stumm und öffnet nicht seinen Mund." Zwar wird hier
der "Knecht Gottes" nur mit einem Lamm verglichen. Aber es ist eine mehrfach
beobachtete Erscheinung (Vgl. Tillmann , Der Menschensohn, Freiburg 1907,
104), dass das Judentum aus einer ursprünglich als Bild gedachten
Vorstellung einen Messiasnamen gemünzt hat. Dann erklärt sich
auch leicht und ungezwungen durch die Anlehnung an den Knecht Gottes das
Lamm Gottes, wie die Aussagen von jenem, Is 53,4: Unsere Krankheiten, er
hat sie getragen, und unsere Schmerzen lud er auf; 53,14: er trug die Sünden
der Vielen, die Beziehung äusserst wahrscheinlich machen. Für
die messianische Deutung von Is 53 im NT vgl. Mt 8,17; Lk 22,37; Jo 12,38,
Apg 8,8,28ff; Rom 10,16; 1 Petr 2,22 ff; Offb 5 6; 13,8.
Wenn auch so die Wurzel des Namens bei Is gefunden wird, so kann der
Gedanke an das Passahlamm die Vorstellung um so eher beeinflusst haben,
als dieses auch sonst Jo 19,36; l Kor 5,7 als Typ des Messias gebraucht
wurde. Wie geläufig die Bezeichnung Christi als des Lammes der Urgemeinde
war, zeigt die liturgische Verwendung derselben in dem Hymnus Offb 5,12:
"Würdig ist das geschlachtete Lamm, zu empfangen Macht und Reichtum,
Weisheit und Kraft, Ehre, Preis und Lob".
c) B. Bartmann, Lehrbuch der Dogmatik, Bd. 1, Freiburg (4)1920, Bartmann
403-407
Dogma: Das Opfer Christi besteht in der freiwilligen Übernahme
seines Leidenstodes und der Hingabe seine Lebens aus dem höchsten
Liebesgehorsam gegen den Vater und in der heroischen Erlöserliebe
zu uns Menschen.
Das Ehpesinum hat den Opfercharakter des Todes Christi definiert: "Die
Schrift lehrt, daß Christus der Hohepriester und Verkündiger
unseres Glaubens (Hebr 3,1) geworden ist. Er opferte sich aber selbst für
uns zu einem Wohlgeruche für Gott (Eph 5,2). Wenn also jemand sagt,
daß zu unserem Hohenpriester und Apostel nicht der göttliche
Logos selbst geworden ist, als er Fleisch geworden ist und wie wir ein
Mensch, sondern ein anderer als er, ein von ihm unterschiedener Mensch
aus dem Weibe; oder wenn jemand sagt, er habe für sich selbst und
nicht vielmehr für uns allein sich zum Opfer dargebracht (denn nicht
bedurfte der der Opferdarbringung, der die Sünde durchaus nicht kannte),
der sei ausgeschlossen" (Denz. 122). Die Lehre des Tridentinums stimmt
damit überein, denn es leitet das Meßopfer vom Kreuzesopfer
ab.
[...] Prinizipiell wird der Opfercharakter des Todes Christis von der
gesamten liberalen Theologie bestritten (Ritschl, Harnack, Sabatier), einschließlich
der Modernisten. Nach letzteren hat erst Paulus den Tod Jesu als Opfer
aufgefaßt. Wo man dem Tode des Herrn noch einige Bedeutung beilegt,
geschieht es in der Weise, daß man ihn als ein zwar nicht fei übernommenes,
aber doch musterhaft erduldetes Martyrium eines religiösen Heroen
feiert, der sich und seiner Sache trotz aller Hindernisse treu bleibt bis
in den Tod.
[...]
Christus hat von Anfang an, nicht erst unter den bedrohlichen Umständen
seiner letzten Lebenstage, seinen Tod, und zwar als einen gewaltsamen angedeutet
und ihn als die Aufgabe seiner Messiastätigkeit hingestellt. Schon
Mk 2,20 redet er von der Trauerzeit, wo er von den Jüngern wird genommen
werden und diese "Fasten" müssen (Mt 9,15, Lk 5,35). Im Tode des Täufers
sieht er sein eigenes Schicksal voraus (Mk 9,11). Die folgenden Andeutungen
fallen dann in eine etwas spätere Zeit. Er fragt, ob die Söhne
des Zebedäus seinen Leidenskelch trinken können (Mk 10,38); er
redet mit Moses und Elias von seinem Ausgange in Jerusalem (Lk 9,31); er
verbietet den Jüngern, das Ereignis auf Tabor zu verkünden, bis
der Menschensohn vom Tode auferstanden sein werde (Mt 17,9); er sagt auf
die Botschaft, daß ihn Herodes töten wolle, er werde in Jerusalem
sterben (Lk 13,32-33); es drängt ihn, bis er es erfüllt hat (Lk
12,50). Folgende Aussagen fallen in die letzte Leidenswoche. Er ist des
Weinbergsherrn einziger Sohn, den man töten wird (Mt 21,38); er kündigt
seinen Jüngern an, daß er zum letzten Mal mit ihnen Ostern feiere
(Mt 26,2); er bezieht die Salbung der Magdalena auf sein Begräbnis
(Mt 29,12); er sagt den Verrat des Judas und die Verleugnung des Petrus
voraus (Mt 26,21 31-36). Er geht an den Ölberg, um sich im Gebet für
die letzte Stunde zu stärken, und übernimmt dann freiwillig den
Leidenskelch (Joh 18,6) und leert ihn bis zur Neige trotz des heftigsten
Widerstrebens seiner menschlichen Natur (Mt 26,37-47). Dreimal hat Christus
seinen Tod in ganz feierlicher Weise mit fast all seinen konkreten Einzelheiten
angekündigt; nach dem Bekenntnisse des Petrus (Mt 16,21); mitten in
seiner galiläischen Wundertätigkeit (Mt 17,21 22)); und als er
mit den Jüngern sich anschickt, nach Jerusalem hinaufzugehen (Mt 20,17-20).
Jedesmal geschieht die Enthüllung mit steigender Klarheit.
Christus hat aber nicht nur vorausgesagt, daß er eines blutigen
Todes sterben werden, sondern auch gesagt, warum er sterben werde. Seinen
Tod sieht er an als sein messianisches Werk, als eine Aufgabe, die ihm
gestellt ist von seinem Vater. Er sagt: er müsse leiden. [...] Christus
gibt als den Zweck seines Leidenstodes einzig unsere Erlösung an.
Er hat seinen Tod nicht einfach als die naturgemäße Konsequenz
seines öffentlichen Auftretens aufgefaßt, nicht als die Tat
eines Heroen, der für seine Ideale stirbt; nicht als ein Beispiel,
daß wir der Sache Gottes und dem Rufe unseres Gewissens treubleiben
sollen: sondern er hat seinem Tode die objektive Bedeutung eines für
uns (pro nobis) zu schenkenden Lösepreises, eines für uns zu
vollziehenden Versöhnungsopfers gegeben.
[...]
Das Johannesevangelium ergänzt dieses synoptische Material. Der
Täufer bezeichnet den Herrn sofort als agnus Dei, qui tollit peccata
mundi (Joh 1,29). [...] Und das alles geschieht sowohl im Auftrage des
Vaters, der ihm dazu das Mandatum gab, als auch in eigener Freiheit. Beides
spricht der Herr in einem einzigen Satzes aus (Joh 10,17 18 [s.o.]).
d) F. Diekamp, Katholische Dogmatik, Bd. 2, Münster (10)1952, 315-317
Dogma: Christus hat durch seinen Tod am Kreuz« ein wahres
und eigentliches Opfer dargebracht.
Positiver Beweis
1. Kirchliches Lehramt
Die Sozinianer lehrten unter Leugnung der Gottheit Christi, Christus
habe sich erst zum Opfer gebracht, als er im Himmel vor dem Angesichte
Gottes erschien, um als Fürsprecher für uns zu wirken. Sein Tod
sei nur die notwendige Vorbedingung hierfür gewesen und deshalb nur
Anfang des Opfers zu nennen. Auch der spätere Rationalismus leugnet
den Opfercharakter des Todes Jesu. Die freisinnige und modernistische Kritik
erblickt in der Vorstellung, daß Christus sich am Kreuze zum Opfer
gebracht habe, eine Erfindung des Apostels Paulus. Christus selbst habe
nicht im geringsten diese Absicht gehegt, sondern sei von seinen Feinden
überwältigt worden und habe sich dann allerdings mit bewundernswerter
Ergebung, ein Märtyrer seiner guten Sache, zum Tode führen lassen.
Die Kirche hat jedoch die Glaubenswahrheit vom Kreuzesopfer Christi
nicht nur durch ihr ordentliches und allgemeines Lehramt stets verkündigt,
sondern auch in feierlichen Erklärungen ausgesprochen. So durch den
10. Anathematismus Cyrills, der Christus selbst als Opferpriester und als
Opfergabe bezeichnet (Denz. 122), und namentlich zu Trient in den Entscheidungen
über das hl. Meßopfer: Semel seipsum in ara crucis morte intercedente
Deo Patri oblaturus erat [Unser Herr und Gott wollte sich ein einziges
Mal auf dem Altar des Kreuzes mit dem Eintreten des Todes Gott dem Vater
darbringen] S. 22 cp. l, Denz. 938). (Sacrificium) cruentum illud semel
in cruce peragendum [jenes blutige Opfer, das nur einmal am Kreuz dargebracht
werden sollte] (ibid.). In ara crucis semel seipsum cruente obtulit [auf
dem Altar des Kreuzes hat er ein einziges Mal sich selbst in blutiger Weise
geopfert] (cp. 2, Denz. 940).
2. Die Offenbarungsquellen
a) Hl. Schrift. - Der ganze Opferkult des Alten Bundes war eine Vorbedeutung
des Kreuzesopfers Christi. Omnia antiqua sacrificia figurae fuerunt illius
veri sacrificii, quod Christus obtulit moriendo pro nobis [Alle alten Opfer
waren Bilder jenes wahren Opfers, das Christus dargebracht hat, indem er
für uns starb] (3q. 47 a. 2 ad 1). Der Hebräerbrief legt eingehend
die Bedeutung dieser Opfer dar. [...] Ferner liegt der Opfergedanke überall
da zugrunde, wo Christus das "Lamm Gottes" genannt wird (Joh. l, 29.36),
zumal wenn dem Blute dieses Lammes unsere Erlösung zugeschrieben wird
(l Petr. l, 19; Apok. 5,9; 7,14), oder wo die biblischen Opferausdrücke
"Hingabe des Lebens" und "Blutvergießen" auf den Tod des Herrn angewandt
werden. Christus selbst spricht so Mt. 20, 28: Filius hominis venit...
dare animam suam redemptionem pro multis [Der Menschensohn ist gekommen
... sein Leben als Lösegeld für viele zu geben]; 26,28: Hic est
enim sanguis meus novi testamenti, qui pro multis effundetur in remissionem
peccatorum [Dies nämlich ist mein Blut des Neuen Bundes, das für
viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden].
Schon hierdurch ist die Behauptung widerlegt, Christus habe gar nicht
die Absicht gehabt, sein Leben für uns zum Opfer zu bringen, sondern
sei gegen seinen Willen getötet worden. Die Hingabe seines Lebens
lag ganz in seiner Macht. Joh. 10, 18 [s.o.]. Er suchte sich nicht dem
Tode zu entziehen, sondern wollte ihn aus Gehorsam gegen den Vater und
aus Liebe zu uns erdulden (vgl. 14, 30f.). Oftmals, und zwar immer deutlicher
und bestimmter, hat er sein Leiden und seinen gewaltsamen Tod vorhergesagt.
Überdies sind außer den genannten Worten Jesu bei Matthäus
noch manche andere bei Johannes überliefert worden, die deutlich auf
seinen Tod als ein Opfer für uns hinweisen, so wenn er zu Nikodemus
von seiner Erhöhung (am Kreuze) zur Rettung der Sünder spricht
(Joh. 3,14f.) oder wenn er sich den guten Hirten nennt, der sein Leben
läßt für seine Schafe (10,11ff.), wenn er verheißt,
zum Erweise seiner höchsten Liebe sein Leben für die Seinigen
hingeben (15,13) oder sich für sie heiligen zu wollen (hagiazein =
weihen, opfern), damit ihnen Heiligung zuteil werde (17,19). Mit vollem
Recht hat daher Plus X. im Jahre 1907 den modernistischen Satz: Doctrina
de morte piaculari Christi non est evangelica, sed tantum Paulina [38.)
Die Lehre vom Versöhnungstode Christi ist nicht aus den Evangelien,
sondern nur paulinisch] verworfen (Denz. 2038).
II. V2-Lehre
a) Zur Person: Jürgen Kuhlmann
Einige biographische Daten, die JK selbst auf seiner Homepage verbreitet:
"1936 Geburt in Swinemünde
1962 Priesterweihe in Rom
1965 Dr. theol. an der Universität Gregoriana in Rom [Fachbereich
(Dogmatik, Moral, AT etc.) nicht angegeben]
1972 Heirat mit Milagros Ortuño Molins, fünf Kinder
1973 Laisierung."
Thema Laisierung: Da die sakramentale Weihe dem Geweihten einen unauslöschlichen
Charakter verleiht, kann weder die kirchliche Obrigkeit noch der Geweihte
selbst weder die Weihe noch die dabei verliehenen Gewalten rückgängig
machen. Die Kirche kann zwar deren Ausübung (z.B. Messzelebration)
verbieten, aber dann wäre die Messzelebration eben nur unerlaubt,
aber noch nicht automatisch ungültig (s. z.B. die
Intention bei der Sakramentenspendung).
Ist ein gültig Geweihter laisiert, ist ihm das Tragen der geistlichen
Tracht verboten; er ist auch an keine Standespflichten (z.B. Breviergebet)
mehr, allerdings noch durch das Zölibat gebunden; nur durch einen
besonderen Gnadenakt kann ein laisierter Geweihter vom Zölibat befreit
werden. So wurde z.B. dem Priester Thiesen die Ausübung seiner priesterlichen
Gewalt verboten (wäre er damals bereits Bischof gewesen, hätte
man ihn wahrscheinlich mit einer priesterlichen Aufgabe betraut, s. Bischof
Schmitz), er musste aber trotzdem vom Heiligen Stuhl erst eine Dispens
vom Zölibat erhalten, bevor er heiraten konnte.
Unter Montini alias Paul VI. wurde eine besondere Frucht des "Zweiten
Vatikanischen Konzils" besonders deutlich: die Massenlaisierungen der Priester.
Wie uns ein Neo-Kartäuser versicherte, war es fast nur noch ein unproblematischer
Formalakt, sich während der "Regierung" des Scheinpapstes Montini
eine Laisierung inklusive Dispens vom Zölibat zu besorgen. Mit Wojtyla
wurde die Sache zwar offiziell etwas komplizierter, aber heutzutage macht
sich eh keiner mehr einen Kopf darum, was Wojtyla verbietet oder erlaubt.
Allein im Gymnasium Haus Overbach haben wir
mehrere "Patres" kennengelernt, die früher oder später geheiratet
haben; auch eine bestehende Ehe der Partnerin war dabei kein Problem -
die V2-Sekte hat sich ohnehin darauf eingeschossen, den "Wiederverheirateten
Geschiedenen" "Mut zu machen". Ein Jülicher
Kaplan hat seinen Mahlvorsteherjob an den Nagel gehängt, nachdem
er seine Gespielin zum zweitenmal geschwängert hatte. Während
unserer Zeit in Chur hat der "Bischof von Basel" Hansjörg Vogel (1994
- 1995) sein Pöstchen aufgegeben und sich "zu seiner Frau und zu seinem
Kind bekannt"; das ist Bekennermut à la V2-Sekte. Also allein in
unserem näheren Umfeld gab es zahlreiche Fälle von Zölibatsbruch.
Zölibatsbruch ist ein massiv beliebter Sport der V2-Sektierer; wie
sehr er von der V2-Obrigkeit gefördert wird, zeigt die Meldung aus
einem Angebot, das sich selbst - wenn auch völlig zu Unrecht - glorifiziert
als "Die Zeitung 'Der 13.' für Glaube und Kirche - Stützpunkt
für Katholiken im Internet":
Der "Verein der vom Zölibat betroffenen Frauen" (ZöFra)
soll zwar weiterhin über das Internet-Portal www.kath.ch der katholischen
Kirche der Deutschschweiz erreichbar sein. Es müsse aber klarer ersichtlich
sein, dass es sich dabei um eine Organisation ohne offiziellen Auftrag
der Kirche handle, betonte Agnell Rickenmann, Generalsekretär der
Schweizer Bischofskonferenz (SBK).
Kommentar: Ist dieser Depp (dummer Mensch) noch zu retten? Diese
Weiber sind auch noch am gleichen Server zuhause! Die bezahlen der Katholischen
Kirche noch nicht einmal Miete für den Speicher. Des is fix (ganz
sicher).
Zu fragen wäre eher, ob der Kommentator vom 13. noch zu retten
ist, dass er diesen antichristlichen Saustall als katholische Kirche propagiert.
Zur Erläuterung: Wir heißen es nicht gut, wenn ein Priester
die Begierde nach einer Frau höher stellt als die Liebe zu Gott; dies
hatten wir bereits im Zusammenhang mit der Illustrierten Hörzu
angedeutet.
Zurück zu JK: Dieser hat anscheinend in einer sehr wichtigen Sache
jämmerlich versagt; statt sich aber nun bedeckt zu halten, wettert
er hyperaktiv gegen den christlichen Glauben. Sein Gehabe könnte so
zu erklären sein, als wollte er sich selbst von seiner Schuld losschreiben,
aber wenn man bestehende Schuld immer nur leugnet, statt Buße zu
tun und sich zu bessern, macht man es nur noch schlimmer. Warum JK nur
noch Gift und Galle gegen Gott und die Kirche spuckt, wissen wir allerdings
nicht genau. Wir halten es sogar für unwahrscheinlich, dass ihn erst
sein Scheitern am Zölibat zu so einem Christushasser gemacht hat -
viel wahrscheinlicher ist, dass er schon viel früher gegen die Kirche
rebelliert hat und in seiner Frau nur den ersehnten Partner für sein
gottloses Treiben gefunden hat. Was immer in ihm vorgegangen ist, dass
er sich hat weihen lassen, dass er das Zölibat gebrochen hat etc.,
er ist nur immer noch tiefer in den Sumpf des Antichristentums versunken.
b) Abfallprodukte
Die faulen Früchte, die JK hervorbringt, stinken in der Tat zum Himmel.
So hat JK hat einige Bücher geschrieben, z.B.:
"FRIEDLICHE SPANNUNG. Wie der Dreieinigkeitsglaube Widersprüche
in Polaritäten wandelt (1992, 83 Seiten DIN A4, ISBN 3-923733-14-3,
7,50 Euro).
Entwurf einer christlichen Philosophie, die Unverbindlichkeit und Fanatismus
zugleich überwindet. Beim OMNIBUS Christenheit ist der Abblendschalter
kaputt: der rechte Scheinwerfer blendet rücksichtslos mit seiner "einzigen
Wahrheit", der linke ist trüb-beliebig am Flackern. Dieses Schalters
Reparatur ist Thema des Buches."
Die "Konservativen" ("rechts") und den "Progressiven" ("links") sitzen
tatsächlich im selben Bus, d.h. ihr Ziel ist tatsächlich dasselbe
(s. z.B. Nachwuchsschauspieler). Allerdings sind
weder die "Rechten" noch die "Linken" katholisch. Außerdem:
"UNTERWEGS IM GLAUBEN. Ein kat-holischer Reiseführer
durch den neuen Katechismus (1993, 45 Seiten DIN A5, ISBN 3-923733-17-8,
5 Euro).
31 Jahre nach der Priesterweihe, 21 nach der Heirat will der Autor
sein Verhältnis zur offiziellen Kirche klären und liest sich
im August 1993 durch manche Ärgernisse des eben erschienenen "Weltkatechismus"."
Dass die "offizielle Kirche" nicht die katholische Kirche ist, verschweigt
JK; s. auch unsere Würdigung des "Weltkatechismus".
Seine "Predigten" hat JK gesammelt in einem "alten" (Dezember 1996 bis
Mai 1998) und einem "neuen" (ab Dezember 2001) "Predigtkorb". Trotz der
o.g. geltenden Bestimmungen zur "Laienpredigt" notiert JK: "Vor dem Jahreswechsel
2001/2 beginne ich mit diesem neuen Korb, angeregt durch die Einladung
eines Freundes zu einer in kalter Bamberger Vorabendmesse tatsächlich
gehaltenen Predigt zum zweiten Adventssonntag." Die "Vorabendmessen" dienen
zur Entweihung des Sonntags. Statt am Sonntag
die Messe zu besuchen, in der ein Priester eine Predigt hält, gehen
V2-Sektierer am Samstag in den Novus Ordo, in dem ein Laie antichristliche
Parolen schwingt. Zu seinen "Predigten" setzt JK die Einladung: "Sie mögen
die eine oder andere für eine Predigt, eine Schulstunde aufgreifen."
c) Wer schweigt, scheint zuzustimmen
Wir hatten JK am 01.05.2001 eine Mail geschrieben zu seiner Harry-Potter-"Predigt":
Aus Ihrem Text "Warum Christen keine Muggel sind":
"Aus einer evangelischen Pfarrbücherei der Schwäbischen Alb
wurde Harry ja gar als glaubensgefährdend verbannt! Für mich
ist er dagegen ein Christusbild". Das bedeutet: Sie sind ein Antichrist!
s. auch: weltbild.htm
Eine Stellungnahme zu unserer, geschweige denn einen Protest gegen
unsere Feststellung hat JK bislang nicht abgeliefert. Aber es bestreitet
ohnehin niemand ernsthaft, dass die V2-Sekte ein okkultistischer Verein
ist.
d) Ausschnitt aus der "Lamm-Gottes-Predigt"
[Nach Zitaten aus dem AT (Gottesknecht Jes 53,5-8; Passah-Fest 2 Mos
12,1-11), in denen vom (Opfer-) Lamm die Rede ist, äußert JK:]
So also haben die ersten Christen Jesus als das Lamm Gottes verstanden:
Er ist der vorhergesagte Gottesknecht, der sich gegen seinen ungerechten
Tod nicht wehrt; und was das Pesach-Lamm symbolisch anzeigt, die Erlösung
aus der Sklaverei, das hat Jesus durch seinen Tod tatsächlich gebracht,
indem er die Glaubenden aus der Sklaverei der Sünde und des Verderbens
gerettet, zu neuem Leben befreit hat.
So weit, so klar. Und doch ist den meisten heutigen Christen das Wichtigste
überhaupt nicht klar. Warum mußte Jesus "am Stamm des Kreuzes
geschlachtet" werden? Mein Schreck aus der Kindheit zittert noch nach.
Jener schwäbische Lehrer, der sich jüngst das Recht erstritten
hat, seine Klasse nicht unter dem Kreuzbild eines Gefolterten unterrichten
zu müssen - können wir nicht auch ihn verstehen? Welches Gottesbild
steht hinter diesem Symbol?
Seien wir ehrlich. Noch immer spukt in Köpfen und Herzen von Gläubigen
wie von - deshalb? - "Ungläubigen" die Vorstellung eines grausamen
Gottes herum, der auf die Menschen zornig ist und nur durch Blut besänftigt
werden kann. Das ist eine uralte religiöse Vorstellung. Mit Christentum
hat sie aber nichts zu tun. Im Gegenteil: Jesus hat gegen dieses Gottesbild
angekämpft, bis zum letzten. Gerade wegen dieses Protestes hat er
sterben müssen. Als er die Mächtigen der offiziellen Religion
daran erinnerte, daß schon vor vielen hundert Jahren der Prophet
Hosea den ganzen blutspritzenden Opferbetrieb für unnötig erklärt
hatte, da war sein Schicksal so gut wie besiegelt. Denn was da Tag für
Tag im Tempel geschah - wir brauchen uns nur einmal vorzustellen wie es
dort gerochen hat, sehr viel anders als in unseren Kirchen! -diese Blutströme
waren natürlich auch wirtschaftlich von höchster Bedeutung. Was
würde ohne Opfer aus den Priestern und ihren Familien? Eine Menge
Arbeitsplätze standen auf dem Spiel ... Das alles müssen wir
bedenken, nur dann verstehen wir die Wucht der schlichten Sätze im
Evangelium (Mt 9,10-13):
"Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern:
Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?
Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern
die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich,
nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht
die Gerechten."
Nein, Jesus war nicht für blutige Opfer. Er vertraute seinem Vater,
dem Gott, der in Person die Liebe ist. Und als er begriff, daß ihm
der Tod bestimmt war, verstand er sich gewiß nicht als hilfloses
Opfer eines rachsüchtigen Oberherrn. Wie aber dann? "Doch der Herr
lud auf ihn die Schuld von uns allen" - was heißt das? Warum "gibt
es ohne Blutvergießen keine Vergebung" (Hebr 9,22)? In welchem Sinn
hat Jesus uns durch sein Blut erlöst?
Denken wir an Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther King, Oscar Romero
und Tausende andere, die im zwanzigsten Jahrhundert angstvoll und doch
gefaßt auf die Stunde ihrer Ermordung hin gelebt haben. Sie hofften:
Wenn ich geopfert werde, dann ist es für die anderen. Im Blut ist
das Leben. Meines gehört nicht mir sondern meiner Aufgabe: für
die Wahrheit einzutreten, damit die menschenverachtende Lüge nicht
siegt. Wie anders können wir Menschen von der drückenden Last
der aufgehäuften Schuld befreit werden, als indem die erlösende
Botschaft von Gottes verzeihender Freundlichkeit durchgehalten und gegen
alle Widerstände weitergegeben wird, gegen die Gewalt derer, die sie
zum Schweigen bringen wollen - wenn es sein muß also bis zu Blut
und Tod? Denn in dieser Welt voller Gewalt verschärfen die Konflikte
sich immer wieder einmal bis dahin, daß es "ohne vergossenes Blut
keine Vergebung gibt".
Ich glaube, daß wir es uns so - auf die allerschärfste und
folgenreichste Weise - auch bei Jesus denken dürfen. Er wußte:
Wenn ich sterben muß, dann erwartet der VATER meine Bereitschaft,
weil nur durch mein blutiges Scheitern die Menschen oder in aller Zukunft
wenigstens einige Menschen zur Einsicht kommen, daß eben nicht jene
mörderische Macht recht hat, der ich erliege, vielmehr der Gott den
ich verkünde. Denn nichts ist auf die Dauer so überzeugend wie
eine Botschaft, für die ein offensichtlich guter Mensch alles hingibt,
sogar sein Leben. So wurde Jesus "das Lamm Gottes, das die Sünde der
Welt hinwegnimmt".
"Agnus Dei" bedeutet auch: Jesus hat seine Wahrheit nicht mit Gewalt
durchzusetzen versucht, sondern ist denselben Weg gegangen, den er die
Seinen schickt: "Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe"
(Lk 10,3). Hätte die Christenheit sich an diesen Auftrag gehalten,
statt die Fremden gewaltsam zu dem zu zwingen was ihr als christlich galt,
dann müßten wir uns heute nicht so schämen. Durch was für
"Bekehrungen" hat die Christenheit dem Lamm Gottes, ihrem Stifter, schlimmste
Schande gemacht! Stellvertretend für viele Untaten bringe ich einen
Abschnitt aus den Schriften von Bartolomé de Las Casas, des "Apostels
der Indios". Daß sein Zeugnis überhaupt bekannt wurde und blieb,
ist ein Ruhmesblatt für Spanien; von den Indianern des Nordens, die
fast total ausgerottet wurden, gibt es weniger Berichte ...
"Zufolge einer höchst gefährlichen Verblendung, womit
alle diejenigen behaftet waren, die bis auf den heutigen Tag in Indien
regierten, wurde in dem Bekehrungswerke und in Rücksicht der Seligmachung
jener Völker ganz verkehrt zu Werke gegangen. Man kann mit Wahrheit
sagen, daß sie dieselbe in Werk und Tat gänzlich hintansetzten,
wiewohl sie beständig viel Redens davon machten, um andere Dinge damit
zu bemänteln und zu beschönigen. Sie schickten nämlich den
Indianern Befehle zu, sie sollten sich zum christlichen Glauben bekehren
und den Königen von Kastilien unterwerfen, sonst werde man sie mit
Feuer und Schwert heimsuchen, erwürgen, zu Sklaven machen, usw."
[Zitat von Las Casas geht noch weiter...]
Dieser Völkermord war nicht der erste und nicht der letzte. Angesichts
der Meere von Blut, deren die Geschichte voll ist, fällt es schwer,
sich überhaupt noch zu freuen. Und doch ist diese Welt vom guten Gott
zur Freude seiner Geschöpfe erschaffen! Mindestens soviel dürfen
wir nach dem Konzil und vor allem seit dem offiziellen Schuldbekenntnis
des Papstes im Frühjahr 2000 doch hoffen: Nie mehr wird im Namen des
Papstes Menschenblut vergossen werden. Dieser grausige Irrtum ist in der
Kirche vorbei.
Für unser kleines Einzelleben folgt daraus: Weil Christen auf
die Seite des Gotteslammes gehören, steht ihnen außer bei Notwehr
und Nothilfe der Griff zur Gewalt nicht zu. Zu keiner Gewalt! Es gibt ja
nicht nur die physische der Hände, sondern auch die der Zunge, oder
wirtschaftliche, oder seelische, jeder kennt seine besondere Gefahr. Aller
Gewalt zu entsagen ist kein leichtes Programm, wir müssen es ja aber
auch nicht aus eigener Kraft schaffen, uns ihm vielmehr nur bereitwillig
offen halten. Dann wird zur Stunde der Verwirrung plötzlich und unverkennbar
"das Lied des Lammes" erklingen (Offb 15,3) und unser Herz in die wahre
Weite reißen, so daß wir auf den kurzfristigen Erfolg der Gewalt
gern verzichten.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erbarme dich
unser, gib allen geschundenen Völkern den Frieden und schenke unseren
Toten die ewig lebendige Ruhe bei dir.
Zum Weiterdenken:
Kreuzbild: Kommentar zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts
[...]
Siehe auch des Verfassers alten Predigtkorb von 1996 an, seine kat-holische
Theorie-Baustelle sowie seinen Internet-Auftritt Stereo-Denken samt Geschichte
dieses Begriffs und lustigem Stereo-Portrait
Schriftenverzeichnis
Kommentare bitte an Jürgen Kuhlmann
Nach Lektüre der kirchlichen Texte ist die antichristliche Gesinnung
JKs überdeutlich. Von der Erbsünde spricht er gar nicht mehr,
weil diese durch Beschluss der V2-Sekte abgeschafft wurde; wenn die V2-Sekte
diesen Begriff überhaupt noch mal gebraucht, dann immer nur dazu,
um die Treudoofen zu täuschen, s. z.B. das lächerliche
Geschwafel von Heinrich Mussinghoff über die Erbsünden (Plural!)
in der Eifel.
Ohne Erbsünde besteht nicht die Notwendigkeit / Möglichkeit
eines Erlösers, und deshalb ist Christus nach V2-Lehre ja auch nur
noch unser Bruder, der in einem gewissen Maße als Vorbild zu gebrauchen
ist, aber sich letztlich in nichts von anderen Menschen unterscheidet.
Christus wird zum Deppen degradiert, der erst nach und nach kapiert hat,
das er einen besonderen Auftrag hatte (s. auch die V2-Umdeutung
der Taufe Jesu). Jesus hatte zunächst gar keine Ahnung, dass er
sich mit seinem Auftreten Feinde schaffen könnte, aber als bei ihm
endlich der Groschen gefallen war, hat er Standhaftigkeit bewiesen. Seine
Standhaftigkeit ist aber nicht anders zu bewerten als die von Dietrich
Bonhoeffer, Martin Luther King, Oscar Romero und "Tausender anderer", "die
im zwanzigsten Jahrhundert angstvoll und doch gefaßt auf die Stunde
ihrer Ermordung hin gelebt haben. Sie hofften: Wenn ich geopfert werde,
dann ist es für die anderen. Im Blut ist das Leben. Meines gehört
nicht mir sondern meiner Aufgabe: für die Wahrheit einzutreten, damit
die menschenverachtende Lüge nicht siegt."
Jesus steht letztlich auf keiner höheren Stufe als die drei Genannten
und Tausende andere. Da nach V2-Beschluss der
Heilige Geist alle Konfessionen als "Mittel des Heiles" braucht, hat JK
auch kein Problem damit, zwei Protestanten an erster Stelle zu nennen,
wenn es um Vorbilder in Sachen Glaubenstreue geht. Das entgegenstehende
Dogma ("Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für
den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden,
wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche
bleibt" (DS 1351, zit. nach NR 1938, 350)) gilt in der V2-Sekte sowieso
nichts mehr. An dritter Stelle hat immerhin ein V2-Sektierer die Ehre,
von JK als Vorbild genannt zu werden, u.z. der Satansdiener Oscar Romero,
"Erzbischof von San Salvador", der 1980 ermordet wurde. Romeros Glaubensbekenntnis
in Kurzform: "I do not believe in death without resurrection. If they kill
me, I will be resurrected in the Salvadoran people" [Ich glaube nicht an
den Tod ohne Auferstehung. Wenn sie mich ermorden, werde ich im Volk von
San Salvador auferstehen]. Nach V2-Lehre ist Jesus ja nur "in
den Glauben seiner Jünger hinein" auferstanden"; die Auferstehung
Christi war "kein historisches Ereignis". Romero
soll verständlicherweise in der V2-Sekte "seliggesprochen" werden.
Die penetrant geheuchelte Schämerei der V2-Sekte für angebliche
frühere Verbrechen der Kirche ist wiederum nichts Neues. Bekannt sind
z.B. die Vergebungsbitten-Manie, das Gehetze gegen
die Kreuzzüge, aber auch der Zwangsarbeiter-Schwindel.
Auch mit dem Zitat von Las Casas kann sich die V2-Sekte nicht retten; hier
die Fakten (J. Marx, Lehrbuch der Kirchengeschichte, Trier (8)1922, 705):
Der Süden Nordamerikas, Mittel- und Südamerika
wurde im Laufe des 16. Jhrh. von den Spaniern erobert, nur das östliche
Brasilien fiel den Portugiesen zu; die Franzosen kolonisierten die kleinen
Antillen und das Gebiet des Lorenzstromes und des Mississippi, während
die Engländer den Osten der jetzigen Vereinigten Staaten besetzten.
Für die Bekehrung der Indianer taten die letzteren nichts, sie rotteten
dieselben aus. In den Gebieten der katholischen Seemächte dagegen
wurden die Indianer erhalten durch die Wirksamkeit der Missionäre,
unterstützt von den Königen. Die Eroberer teilten das Land in
Komtureien, denen die Eingeborenen als Sklaven zugewiesen wurden, mit der
Verpflichtung, sie im Christentum zu unterrichten. Die Grausamkeit der
Europäer, ihre schrankenlose Gewinnsucht (viele derselben waren goldgierige,
ruchlose Abenteurer), ihre schlechten Sitten hinderten die Bekehrung der
Indianer. Daher forderten die Missionäre, an ihrer Spitze edle Dominikaner
Bartholomäus die Las Casas, später Bischof von Chiapa in Mexiko
(gest. 1566) die 'geistliche Eroberung' der Länder, und vor allem
in den Nomadengebieten freie Indianerniederlassungen, aus denen die Europäer
ausgeschlossen seien (Reduktionen). Siebenmal zog Casas für seine
geliebten Indianer nach Spanien, bis er endlich 1542 die gesetzliche Aufhebung
der Sklaverei erreichte; allmählich ging man auch auf den Gedanken
der Reduktionen ein, den die Jesuiten mit grosser Entschiedenheit durchführten,
aber auch dadurch Veranlassung zu ihrer endlichen Vertreibung gaben. Die
Bekehrung Süd-Amerikas vollzog sich stetig, aber nur langsam, weniger
durch die Wanderprediger als durch die sesshaften Missionäre.
Und wenn der V2-Sektierer JK sich gegen Völkermord ausspricht,
dann erinnern wir an die Feststellung: "Die V2-Sekte ist eine Völkermörder-Clique,
wie unlängst der Ruanda-Vorfall eindrucksvoll
veranschaulicht hat" (Nochmals Todesstrafe).
Der Völkermord, den die V2-Sekte gezielt gegen die katholische Kirche
betreibt, ist auch Thema zweier noch unveröffentlichter KzM-Texte.
Von welcher bestialischen Grausamkeit die V2-Sektierer, angeleitet / angestiftet
durch den "Heiligen Vater" Wojtyla, besessen sind, dokumentiert auch der
Katholiken-Prozess. Wenn solche sadistischen
Christenschlächter wie Wojtyla, Ratzinger, Lehmann etc. die "Friede-Freude-Eierkuchen"-Melodie
trällern, braucht man nicht notwendig darauf hereinzufallen.
e) Fazit
Auch diese JK-"Predigt" ist nicht geeignet, uns von unseren Vorbehalten
gegen Wojtylas Truppe abzubringen. Die Ausflucht, JK sei doch kein offizieller
Sprecher der V2-Sekte, ist hinfällig, nicht nur deshalb, weil er ja
seinen Stammplatz bei kath.de hat, sondern v.a. weil seine Aussagen sich
mit denen der offiziellen V2-Leitung decken.
III. Hass gegen das Kreuz
"Jener schwäbische Lehrer, der sich jüngst das Recht erstritten
hat, seine Klasse nicht unter dem Kreuzbild eines Gefolterten unterrichten
zu müssen - können wir nicht auch ihn verstehen?"
Das Kruzifix-Verbot wird von JK nur kurz erwähnt, dennoch einige
Anmerkungen dazu. Bekannt ist: Die V2-Sekte führt einen echten Anti-Kreuz-Zug,
insbesondere was die Präsenz des Kreuzes im Alltag betrifft. Wir erinnern
hier an die früheren Feststellungen, dass die V2-Sekte vom Hass gegen
Christus, insbesondere gegen sein Kreuz, erfüllt ist. So verwendet
Wojtyla noch immer Montinis "Hirtenstab", der mit einem verbogenen Spottkreuz,
das die Würde Christi durch den Schmutz zieht, gekrönt ist. (s.
den Segensempfang aus den Händen einer Shiva-Priesterin).
Das Kreuz in Wojtylas Wappen ist ebenfalls verbogen
und mit einem schiefen M (Freimaurer) bekleckst. Im offiziellen
Symbol für die 2000er-Party kommt ebenfalls kein Kreuz vor, sondern
nur verschiedenfarbige Trennungsmarkierungen. Das öffentliche Kruzifix-Verbot
ist also nicht zuletzt Ausfluss der V2-Arbeit; für ihre Zerstörungsarbeit
berufen sich die Verfassungsrichter grundsätzlich
auf haltlose Phantastareien über Recht und Gesetz unter strenger Missachtung
ihrer ausdrücklich erklärten Verantwortung vor Gott, und die
V2-Sekte hofiert ihnen dafür ehrerbietig.
Ferner: Im Zuge der "Liturgiereform" wurden die Altäre aus den
Kirchen verbannt und durch einen Luthertisch ersetzt, und gerne werden
auch die Kreuze, die sich vorher im Altarraum, von dort verbannt. In der
Krypta im Churer Seminar St. Luzi war denn auch
gar kein Kreuz mehr vorhanden, nur noch ein hässliches Etwas, das,
wie man uns versicherte, Christus darstellen sollte. Wenn das Kreuz in
der Öffentlichkeit mit Spott besudelt wird, geht die V2-Sekte üblicherweise
nicht dagegen vor (z.B. bei der Playstation).
So kann es auch nicht überraschen, dass die V2-Sekte sich nach
anderen Symbolen umsieht, mit denen das Kreuz ersetzt werden soll. Zum
Abschluss hier zwei Bilder der V2-"Pfarrei" St. Ludwig Ibbenbüren,
zusammen mit der auf der Homepage angegebenen Beschreibung:
Der "Rote Punkt"
1.
2.
1. Die Kirche bis 1971
2. (ca. 6x6 Meter) Orientierungszeichen, Licht, Wärme, Leben,
Zeichen für Christus, Auferstehung, die aufgehende Sonne des neuen
Reiches Gottes, Hoffnung. 1996 durch den Künstler pinkfarben erneuert!
Die andere Gestaltung (Leuchter, Ambo, Altar, Kreuz, Tabernakel, Fußboden)
ordnet sich dem roten Punkt unter: Plexiglas, Edelstahl, weiße Fliesen,
Zeichen dafür, daß Volk Gottes unterwegs ist und in der Kirche
keine bleibende, wohnliche Stätte hat.
"Altar, Kreuz, Tabernakel ordnet sich dem roten Punkt unter."
Das ist nicht die christliche Religion.
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