Sacrosanctum Concilium
- Weitere Notizen zur "Liturgiekonstitution" und zu Joseph
Ratzinger -
(Kirche zum Mitreden, 06.05.2002; aktualisiert 11.05.2002)
Bereits im Zusammenhang mit der Indultszene
haben
wir die "Liturgiekonstitution" "Sacrosanctum Concilium" gewürdigt,
das erste V2-Dokument sowohl hinsichtlich der Diskussion des Schemas
als
auch hinsichtlich der "feierlichen Verkündigung" (durch Paul VI.,
04.12.1963; 2147 Ja, 4 Nein).
Anlass, hier noch einmal auf dieses Thema zurückzukommen, war
eine neuere Notiz bei kath.net, die auf der KzM-Startseite am
05.05.2002
erwähnt haben:
In einem heute veröffentlichten Bericht der
linksextremistischen
Agentur "kath.net", "Gott ist uns nah - Eucharistie: Mitte des Lebens.
Ein neues Buch von Joseph Kardinal Ratzinger", heißt es:
"Der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, der
international
als einer der größten christlichen Gelehrten seit Thomas von
Aquin gilt, führt in die Mitte des christlichen Glaubens und
seines
zentralen Geheimnisses."
Natürlich geht es dabei nicht um die Eucharistie, sondern um den
Novus Ordo, also um die Verballhornung der Eucharistie; die Entstellung
und Verächtlichmachung der katholischen Sakramente gehört in
der Tat zur Mitte des V2-Lebens (s. auch den Eintrag vom 15.04.2002).
Nun,
Ratzinger ist noch nicht einmal christlich, sondern hemmungslos
antichristlich;
das ist in einigen KzM-Texten eindeutig bewiesen (s. z.B.
Ihr
sehr ergebener ...). In katholischen Kreisen haben nur sehr wenige
Menschen ein noch schlechteres Ansehen als Ratzinger. Einen primitiven
Emporkömmling wie Ratzinger mit einem christlichen Genie wie
Thomas
von Aquin in eine Reihe zu stellen, lässt auf abgrundtiefen Hass
gegen
das Christentum schließen.
Der darin genannte Eintrag vom 15.04.2002 lautet:
"Messfeier" à la V2-Sekte
Aus der heutigen Meldung von "kath.net": "\'Nightwatch\': Action,
Anbetung
und Anstößiges"
---
In der Nacht vom 13. auf den 14. April trafen sich an dreizehn
verschiedenen
Orten in Österreich Jugendliche zur sogenannten Nightwatch, die
von
der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ) und verschiedenen
österreichischen
katholischen Erneuerungsbewegungen veranstaltet wurde. [...]
Anstoß
erregte die Feier einer hl. Messe um 5 Uhr früh in
Kremsmünster,
bei der auch Bischof Maximilian Aichern anwesend war. Bei dem
Gottesdienst,
zelebriert vom Jugendseelsorger der KJ-Oberösterreich, Zarko
Prskalo,
sei es liturgisch drunter und drüber gegangen, berichteten mehrere
Teilnehmer. Zahlreiche Elemente einer hl. Messe seien ausgelassen
worden,
wie z. B. das Schuldbekenntnis und die Lesungen. Anderes sei derart
verändert
worden, dass von den ursprünglichen Elementen fast nichts mehr
übrig
geblieben sei: Beim umformulierten Credo hieß es unter anderem
wörtlich:
Ich glaube an Gott, der mir Vater und Mutter ist. Die
Kommunionverteilung
wurde von Kommunionhelfern durchgeführt, die nach der Wandlung die
gewandelten (?) Weckerln in Brotkörben und den Kelch mit Wein an
jeweils
einen Kreis von zehn sitzenden Teilnehmer überreichten, wobei die
Jugendlichen diese selbst herausnahmen.
---
Wir sind von derlei Vorgängen nicht überrascht. Die V2-Sekte
hat an die Stelle der hl. Messe den "Novus Ordo" gesetzt, und in dem
wird
nur noch der Mensch verherrlicht, während Gott verhöhnt wird.
1) Zu unseren eindringlichsten persönlichen Novus-Ordo-Erfahrungen
(sind Anekdoten, also nur durch
Zeugenaussagen
beweisbar) gehört ein Novus Ordo am Gründonnerstagabend wohl
Ende der achtziger Jahre in Jülich,
Rochus-Turnhalle
(so sieht das "Kirchgebäude" jedenfalls aus); für die
"Wandlung"
hatte man Mazzen genommen (ungesäuertes Brot, wie es von den Juden
beim Passah-Fest gegessen wird). Die "gewandelten" Mazzen wurden bei
der
ersten Kommunionsrunde, bei der die Mazzen, schätzungsweise im
Format
2x8 cm, vorher in kleinere Stücke gebrochen wurden, nicht ganz
aufgebraucht,
und so gab der "Pfarrer" einen weitere Runde aus, wobei er jedem -
solange
der Vorrat reichte - eine ungebrochene Mazze in die Finger
drückte,
ebenso wie bei der ersten Runde mit der Behauptung: "Der Leib Christi".
Hinter uns in der Reihe saßen zwei "aktive" "Pfarrei"-Mitglieder,
deren Tätigkeit in der "Pfarrei" uns bekannt war, also echte
V2-Profis.
Die Frau fragte den Mann, während er genüßlich an
seiner
"gewandelten" Mazze knabberte und lustig den Boden vollkrümelte:
"Na,
schmeckt´s".
2) Von einem Novus Ordo in Chur wurde uns
- immerhin glaubhaft - erzählt, dass der Mahlvorsteher Brote
genommen
und nach der "Wandlung" in kleine Teile zerbröselt hatte, so wie
das
der Alm-Öhi in seiner Hütte mit dem Brot zur Gemüsesuppe
macht: Ein damaliger Konseminarist berichtete uns sichtlich schockiert
über den Vorfall, bei dem ebenfalls massig "gewandelte"
Krümel
auf dem Boden verstreut wurden.
3) Wir haben in Chur auch einmal einen Novus Ordo, den der Regens Peter
Rutz abzog, vorzeitig verlassen (mit kollektivem Stühlerücken
und anderen Scherzen). Deswegen hielt Rutz uns kurz darauf erbost eine
von seinen zahlreichen Standpauken: Was uns eigentlich eingefallen sei,
Zeuge seiner bescheuerten Novus-Ordo-Show im Zimmer mit dem rustikalen
Luthertisch (Photo 38 KB) zu werden,
statt
seiner angekündigten Party einfach fernzubleiben und nicht
darüber
nachzudenken.
Nochmals: Diese drei Geschichten sind Anekdoten, von denen wir z.T.
auch selbst nur gehört haben - aber wie auch die kath.net-Meldung
zeigt, geht es in der V2-Sekte "liturgisch drunter und drüber",
auch
wenn ein "Bischof" daran teilnimmt.
Bzgl. des Erfolgs der V2-Liturgie s. den Eintrag vom 17.04.2002
Abwärts - Das "neue
Pfingsten"
in Zahlen
Kommentar dazu aus
dem
"Kirchenboten" vom 17.04.2002 ("Abwärtstrend: Berufe der Kirche in
der Krise"): "Parallel zum Rückgang der Priester- und Ordensberufe
geht auch der sonntägliche Gottesdienstbesuch zurück. Wie das
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz ermittelt hat, kamen 1999
auf
je 100 Katholiken in Deutschland 16,6 Gottesdienstteilnehmer an
Sonntagen,
ein Jahr zuvor waren es 17,1 und im Jahr 1990 21,9."
Joseph Ratzinger ist allgemein bekannt als niveaulose Labertasche.
Er sülzt in einem fromm klingenden Wortschwall vor sich her, was
das
Zeug hält, und bedient sich v.a. des Stils seines hochverehrten
Lehrers
Karl
Rahner, antichristliche Lehre in pseudochristlichem Gefasel zu
verpacken.
Zu den erfolgreichsten Machwerken JRs gehört die "Einführung
in das Christentum. Vorlesungen über das Apostolische
Glaubensbekenntnis",
München 1968, die immer wieder aufgelegt wird (wir besitzen die
Sonderausgabe
von 1985) und z.B. vom "Lehrstuhl für
Fundamentaltheologie
und Theologie der Ökumene" empfohlen wird. JR ist kein
Christgläubiger,
sondern ein energischer Diener Satans. Zwei Ausschnitte aus JRs
"Einführung":
202f
Nach der Darstellung des Epheserbriefes bestand das Heilswerk Christi
gerade darin, daß er die Mächte und Gewalten in die Knie
zwang,
in denen Origenes in weiterführender Deutung dieses Textes die
kollektiven
Mächtigkeiten sah, die den Menschen umklammern: die Macht des
Milieus,
der nationalen Tradition; jenes »Man«, das den Menschen
niederhält
und zerstört. Kategorien wie Erbsünde, Auferstehung des
Fleisches,
Weltgericht usw. sind überhaupt nur von hier aus zu verstehen,
denn
der Sitz der Erbsünde ist eben in diesem kollektiven Netz zu
suchen,
das als geistige Vorgegebenheit der einzelnen Existenz vorausgeht,
nicht
in irgendeiner biologischen Vererbung zwischen lauter sonst völlig
getrennten einzelnen. Von ihr zu reden besagt eben dies, daß kein
Mensch mehr am Punkt Null, in einem »Status integritatis«
(=
von der Geschichte völlig unversehrt), anfangen kann. Keiner steht
in jenem unversehrten Anfangszustand, in dem er nur frei sich
auszuwirken
und sein Gutes zu entwerfen brauchte; jeder lebt in einer Verstrickung,
die ein Teil seiner Existenz selber ist.
248
Der Tod ist die Einsamkeit schlechthin. Jene Einsamkeit aber, in die
die Liebe nicht mehr vordringen kann, ist - die Hölle.
Damit sind wir wieder bei unserem Ausgangspunkt angelangt, beim
Glaubensartikel
vom Abstieg in die Hölle. Dieser Satz besagt von hier aus,
daß
Christus das Tor unserer letzten Einsamkeit durchschritten hat,
daß
er in seiner Passion eingetreten ist in diesen Abgrund unseres
Verlassenseins.
Wo uns keine Stimme mehr erreichen kann, da ist Er.
260
Himmel ist nicht ein Ort, der vor der Himmelfahrt Christi aus einem
positivistischen Strafdekret Gottes heraus abgesperrt gewesen
wäre,
um dann eines Tages ebenso positivistisch aufgeschlossen zu werden. Die
Wirklichkeit Himmel entsteht vielmehr allererst durch das In-einstreten
von Gott und Mensch. Der Himmel ist zu definieren als das
Sichberühren
des Wesens Mensch mit dem Wesen Gott; dieses Ineinstreten von Gott und
Mensch ist in Christus mit seinem Überschritt über den Bios
durch
den Tod hindurch zum neuen Leben endgültig geschehen. Himmel ist
demnach
jene Zukunft des Menschen und der Menschheit, die diese sich nicht
selbst
geben kann, die ihr daher, solange sie nur auf sich selbst wartet,
verschlossen
ist und die erstmals und grundlegend eröffnet worden ist in dem
Menschen,
dessen Existenzort Gott war und durch den Gott ins Wesen Mensch
eingetreten
ist.
Also: Nicht Abstammung von Adam, sondern allgemeine Schuldverstrickung
ist das Wesen der Erbsünde; dementsprechend ist der Status
integritatis
eine "Unversehrtheit von der Geschichte". Dieser Irrglaube, mit dem das
gesamte Christentum in seinem Kern zerstört ist, ist auch die
Grundausage
des Apostaten-Katechismus (s. die dortigen
Ausführungen).
Dann braucht man auch nicht weiter über das Christentum zu
sinnieren,
sondern dann kann es nur noch darum gehen, alle anderen Glaubenslehren
umzubiegen. Nach Ratzinger abgeschafft gehören solche
Kirchenlieder
wie:
(Advent):"Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken, regnet
ihn herab", rief das Volk in bangen Nächten, dem Gott die
Verheißung
gab: einst den Mittler selbst zu sehen und zum Himmel einzugehen; denn
verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat hervor.
(Christi Himmelfahrt): 1. Ihr Christen, hoch erfreuet euch, der Herr
fährt auf zu seinem Reich! Er triumphiert, lobsinget ihm,
lobsinget
ihm mit lauter Stimm!
2. Sein Werk auf Erden ist vollbracht, zerstört hat er des Todes
Macht. Er hat die Welt mit Gott versöhnt, und Gott hat ihn mit Ehr
gekrönt.
Ebenso kann man die Lehrsätze aus dem Kompendium
der christlichen Lehre streichen:
115. Was lehrt uns der fünfte Artikel:
»Abgestiegen
zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den
Toten«?
Der fünfte Artikel des Glaubensbekenntnisses lehrt uns, daß
die Seele Jesu Christi, nachdem sie sich vom Leib getrennt hatte, in
die
Vorhölle der heiligen Väter hinabstieg und daß sie sich
am dritten Tage wieder mit dem Leib vereinigte, um sich nie mehr von
ihm
zu trennen.
116. Was versteht man hier unter Hölle?
Unter Hölle versteht man hier die Vorhölle der heiligen
Väter,
das heißt jenen Ort, an dem die Seelen der Gerechten
zurückgehalten
wurden und die Erlösung durch Jesus Christus erwarteten.
117. Warum wurden die Seelen der heiligen Väter nicht schon vor
dem Tod Jesu Christi in das Paradies eingeführt?
Die Seelen der heiligen Väter wurden nicht schon vor dem Tod Jesu
Christi in das Paradies eingeführt, weil durch die Sünde
Adams
das Paradies verschlossen war und weil es sich ziemte, daß Jesus
Christus, der ihn durch seinen Tod wieder eröffnete, als erster
dort
einging.
120. Was lehrt uns der sechste Artikel: »Aufgefahren in den
Himmel;
sitzet zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters«?
Der sechste Artikel des Glaubensbekenntnisses lehrt uns, daß
Jesus Christus vierzig Tage nach seiner Auferstehung in Gegenwart
seiner
Jünger aus eigener Kraft in den Himmel aufgestiegen ist und
daß
er, wie er als Gott dem Vater in der Herrlichkeit gleich ist, so auch
als
Mensch über alle Engel und Heiligen erhöht und als Herr aller
Dinge eingesetzt worden ist.
Die Wortspielchen, die JR hier mit Himmel und Hölle betreibt,
sind aber eben auch letztlich egal, weil in JRs Religion einfach alles
egal ist. Da hilft es auch nichts, wenn JR immer wieder beteuert, wie
wichtig
Umkehr und Buße sind, dass der Mensch das Heil verlieren kann
etc.
- solche Täuschungsmanöver können nicht die Tatsache aus
der Welt schaffen, dass JRs Religion mit dem Christentum im Grunde nur
noch den Namen gemeinsam hat.
JR lebt ganz im Geist der Lüge - da geniert er sich auch nicht,
Lügen über die so gen. "Liturgiereform" vom Stapel zu lassen.
Hier ein Ausschnitt aus seinem vielleicht bekanntesten und
verbreitetsten
Machwerk: Zur Lage des Glaubens, München 1985, 124-127:
Seine wichtigen Aufgaben in Rom hindern Joseph
Ratzinger
daran (aus Mangel an Zeit und auch an Gelegenheit), die
Veröffentlichung
von wissenschaftlichen Artikeln und Büchern, wie er es
möchte,
fortzuführen. Wie wichtig ihm das Thema der Liturgie ist, zeigt
die
Tatsache, daß er eines der wenigen Werke, die er in diesen Jahren
veröffentlicht hat, diesem Thema gewidmet hat: sein Buch Das Fest
des Glaubens. Es handelt sich dabei um eine Sammlung kurzer
Aufsätze
über die Liturgie und über ein bestimmtes Verständnis
von
>aggiornamento<, über das er sich bereits zehn Jahre nach
Schluß
des II. Vatikanums betroffen äußerte. Ich greife einen
Abschnitt
aus dem Manuskript von 1975 Thesen zum Thema >Zehn Jahre Vaticanum
II<
heraus und lese: »Die Öffnung der Liturgie für die
Volkssprachen
war begründet und berechtigt; sie ist auch vom Trienter Konzil als
Möglichkeit ins Auge gefaßt. Ebenso ist es schlechthin
unwahr,
mit bestimmten Integralisten zu behaupten, die Ausbildung neuer
Kanon-Formulare
widerspreche dem Trienter Konzil. Wieweit die einzelnen Schritte der
Liturgiereform
wirklich Verbesserungen oder eher Banalisierungen waren, wieweit sie
pastoral
klug oder töricht oder rücksichtslos waren, muß hier
dahingestellt
bleiben.« Ich lese weiter aus jenem Beitrag von Joseph Ratzinger,
damals noch Theologieprofessor, aber bereits Mitglied der
Päpstlichen
Internationalen Theologenkommission: »Klar ist, daß auch
bei
der Vereinfachung und bei der möglichst verständlichen
Fassung
der Liturgie das Mysterium des Handelns Gottes im Handeln der Kirche
und
damit die unmanipulierbare Vorgegebenheit des Kerns der Liturgie
für
Priester und Gemeinden wie ihr gesamtkirchlicher Charakter unangetastet
bleiben müssen. Daher - mahnte Professor Ratzinger - muß
weit
entschiedener, als es bisher geschehen ist, rationalistischer
Verflachung,
geschwätzigem Zerreden und pastoraler Infantilität
entgegengetreten
werden, die die Liturgie zum Gemeindekränzchen degradiert und sie
auf Bild-Zeitungs-Verständlichkeit herunterschrauben will. Auch
die
geschehenen Reformen, besonders im Bereich der Rituale, werden unter
solchen
Gesichtspunkten überprüft werden müssen.«
Während
ich ihm diese seine Ausführungen vorlese, hört er mir mit der
gewohnten Aufmerksamkeit und Geduld zu. Seither sind zehn Jahre
vergangen,
der Verfasser dieses Warnrufs ist nicht mehr nur ein einfacher
Gelehrter,
er ist Wächter über die Orthodoxie der Kirche. Erkennt sich
der
Ratzinger von heute, der Präfekt der Glaubenskongregation in
diesem
Abschnitt wieder? »Ganz und gar - antwortet er mir, ohne zu
zögern
-, im Gegenteil, seit ich diese Zeilen schrieb, sind weitere Aspekte,
die
hätten bewahrt werden müssen, vernachlässigt, viele noch
erhalten gebliebene Schätze vergeudet worden. Damals, 1975,
zeigten
sich viele Theologen-Kollegen über meine Ausführung
empört
oder zumindest überrascht. Jetzt gibt es auch unter ihnen
zahlreiche,
die mir zumindest teilweise recht geben.« Das heißt also,
es
wäre zu weiteren Mißdeutungen und Irrtümern gekommen,
die
die ernsten Worte in Ihrem sechs Jahre später erschienenen Buch,
das
wir nannten, noch mehr rechtfertigen würden: »Aber das
Frösteln,
das einem die glanzlos gewordene nachkonziliare Liturgie einjagt oder
einfach
die Langeweile, die sie mit ihrer Lust zum Banalen wie mit ihrer
künstlerischen
Anspruchslosigkeit auslöst . . .«
Seiner Ansicht nach stellt gerade der Bereich der Liturgie -sowohl
in den Arbeiten der Fachleute als auch in konkreten Anwendungen -
»eines
der Beispiele dar, die am deutlichsten den Gegensatz zwischen dem
hervortreten
lassen, was der echte Text des II. Vatikanums sagt, und der Weise, in
der
er dann verstanden und angewendet worden ist«. Ein zur
Genüge
bekanntes und der Gefahr des Mißbrauchs ausgesetztes Beispiel
stellt
die Verwendung des Lateins dar, zu dem der Konzilstext deutlich sagt:
»Der
Gebrauch der lateinischen Sprache soll in den lateinischen Riten
erhalten
bleiben, soweit nicht Sonderrecht entgegensteht.« (Sacrosanctum
Concilium,
Art. 36). Weiter unten ermahnen die Väter: »Es soll jedoch
Vorsorge
getroffen werden, daß die Christgläubigen die ihnen
zukommenden
Teile des Meß-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen
oder
singen können.« (Sacrosanctum Concilium, Art. 54). Noch
weiter
unten, in demselben Dokument: »Gemäß jahrhundertealter
Überlieferung des lateinischen Ritus sollen die Kleriker beim
Stundengebet
die lateinische Sprache beibehalten.« (Sacrosanctum Concilium,
Art.
101). Ziel des Gesprächs mit Kardinal Ratzinger, so sagten wir zu
Beginn, war es nicht, unsere Ansicht in den Vordergrund zu rücken,
sondern die Meinung des Befragten darzulegen. Dennoch - so unwichtig
das
auch sein mag - finden wir persönlich die Haltung derer etwas
seltsam,
die wie >Witwen< und >Waisen< einer für immer
verschwundenen
Vergangenheit nachtrauern, und verspüren keinerlei Heimweh nach
einer
lateinischen Liturgie, die wir selbst nur in ihrer letzten,
erschöpften
Lebensphase kennengelernt haben. Trotzdem, wenn man die
Konzilsdokumente
liest, kann man das Anliegen von Kardinal Ratzinger verstehen: Es ist
eine
objektive Tatsache, daß, auch wenn man sich nur auf die
Problematik
der liturgischen Sprache beschränkt, der Kontrast zwischen den
Texten
des II. Vatikanums und den konkreten darauffolgenden Anwendungen ins
Auge
springt. Es geht nicht darum, sich zu beklagen, sondern darum, von so
maßgebender
Seite zu erfahren, wie dieser Riß überhaupt zustande
gekommen
ist. Er schüttelt den Kopf: »Auch dies gehört wohl zu
den
Fällen eines - in diesen Jahren leider häufigen -
Widerspruchs
zwischen dem Wortlaut des Konzils, der authentischen Struktur der
Kirche
und ihres Kults, den wirklichen momentanen pastoralen Erfordernissen
auf
der einen und den konkreten Antworten bestimmter klerikaler Kreise auf
der anderen Seite. Dennoch aber war die liturgische Sprache zu keiner
Zeit
etwas Nebensächliches. Am Anfang des Bruches zwischen lateinischem
Westen und griechischem Osten steht auch ein Problem sprachlichen
Sich-nicht-Verstehens.
Möglicherweise könnte das Verschwinden der gemeinsamen
liturgischen
Sprache die zentrifugalen Kräfte in den verschiedenen katholischen
Gebieten verstärken.« Er fügt jedoch sofort hinzu:
»Um
das schnelle und fast totale Aufgeben der alten gemeinsamen
liturgischen
Sprache zu erklären, muß man im Grunde einen kulturellen
Wandel
der öffentlichen Bildung im Westen berücksichtigen. Als
Professor
konnte ich mir noch zu Beginn der sechziger Jahre erlauben, jungen
Menschen,
die aus deutschen Oberschulen kamen, einen lateinischen Text
vorzulesen.
Heute ist dies nicht mehr möglich.«
An solchem dummen Geschwafel bauen sich Indultler à la Thomas
Floren auf. Man kann es auch noch kürzer fassen, etwa mit dem
Zitat eines offenkundigen Gesinnungsgenossen von Floren (beide lesen
anscheinend
die Una Voce Korrespondenz und sind Fans von Georg May), ein "Kaplan
Alfred
Betschart", der eine Art selbstapologetischen Text veröffentlicht
hat:
"WARUM FEIERE ICH EXKLUSIV DIE MESSLITURGIE VON 1962?", in dem es u.a.
heißt:
ich hatte vor zehn Jahren die Gelegenheit, einen
ehemaligen
Peritus des 2. Vatikanischen Konzils und Mitarbeiter der
Liturgiekonstitution
"Sacrosanctum Concilium" persönlich zu fragen, ob die heutigen
Änderungen
innerhalb der Messliturgie dem entsprechen, was das Konzil beabsichtigt
habe. Es ist dies der heutige Alfons Kardinal Stickler. Seine spontane
Antwort lautete: "Nein, niemals! Was heute geschieht, kommt einer
Revolution
gleich! Die Theologie des Messopfers wird zu einer Theologie der
Mahlfeier
umfunktioniert."
Es stimmt zwar, dass der Novus Ordo keine sakramentale Feier, sondern
eine bloße Mahlfeier ist, aber: Die Revolution liegt ganz
eindeutig
in den Texten selbst begründet, egal, was "Kardinäle" wie JR
oder Stickler anderen weismachen wollen. Also zusätzlich zu den
bereits
zitierten Ausschnitten (Nrr. 22, 30, 36) hier nun weitere Kostproben
aus
SC:
1. Das Heilige Konzil hat sich zum Ziel
gesetzt, das christliche Leben unter den Gläubigen mehr und mehr
zu
vertiefen, die dem Wechsel unterworfenen Einrichtungen den
Notwendigkeiten
unseres Zeitalters besser anzupassen, zu fördern, was immer zur
Einheit
aller, die an Christus glauben, beitragen kann, und zu stärken,
was
immer helfen kann, alle in den Schoß der Kirche zu rufen. Darum
hält
es das Konzil auch in besonderer Weise für seine Aufgabe, sich um
Erneuerung und Pflege der Liturgie zu sorgen.
21. Damit das christliche Volk in der heiligen
Liturgie
die Fülle der Gnaden mit größerer Sicherheit erlange,
ist
es der Wunsch der heiligen Mutter Kirche, eine allgemeine Erneuerung
der
Liturgie sorgfältig in die Wege zu leiten. Denn die Liturgie
enthält
einen kraft göttlicher Einsetzung unveränderlichen Teil und
Teile,
die dem Wandel unterworfen sind. Diese Teile können sich im Laufe
der Zeit ändern, oder sie müssen es sogar, wenn sich etwas in
sie eingeschlichen haben sollte, was der inneren Wesensart der Liturgie
weniger entspricht oder wenn sie sich als weniger geeignet
herausgestellt
haben. Bei dieser Erneuerung sollen Texte und Riten so geordnet werden,
daß sie das Heilige, dem sie als Zeichen dienen, deutlicher zum
Ausdruck
bringen, und so, daß das christliche Volk sie möglichst
leicht
erfassen und in voller, tätiger und gemeinschaftlicher Teilnahme
mitfeiern
kann. Zu diesem Zweck hat das Heilige Konzil folgende allgemeinere
Regeln
aufgestellt.
25. Die liturgischen Bücher sollen baldigst
revidiert
werden; dazu sollen aus den verschiedenen Gebieten des Erdkreises
Fachleute
herangezogen und Bischöfe befragt werden.
34. Die Riten mögen den Glanz edler Einfachheit
an
sich tragen und knapp, durchschaubar und frei von unnötigen
Wiederholungen
sein. Sie seien der Fassungskraft der Gläubigen angepaßt und
sollen im allgemeinen nicht vieler Erklärungen bedürfen.
35. Damit deutlich hervortrete, daß in der
Liturgie
Ritus und Wort aufs engste miteinander verbunden sind, ist zu beachten:
[...]
4) Zu fördern sind eigene Wortgottesdienste an den Vorabenden
der höheren Feste, an Wochentagen im Advent oder in der
Quadragesima
sowie an den Sonn- und Feiertagen, besonders da, wo kein Priester zur
Verfügung
steht; in diesem Fall soll ein Diakon oder ein anderer Beauftragter des
Bischofs die Feier leiten.
37. In den Dingen, die den Glauben oder das
Allgemeinwohl
nicht betreffen, wünscht die Kirche nicht eine starre
Einheitlichkeit
der Form zur Pflicht zu machen, nicht einmal in ihrem Gottesdienst; im
Gegenteil pflegt und fördert sie das glanzvolle geistige Erbe der
verschiedenen Stämme und Völker; was im Brauchtum der
Völker
nicht unlöslich mit Aberglauben und Irrtum verflochten ist, das
wägt
sie wohlwollend ab, und wenn sie kann, sucht sie es voll und ganz zu
erhalten.
Ja, zuweilen gewährt sie ihm Einlaß in die Liturgie selbst,
sofern es grundsätzlich mit dem wahren und echten Geist der
Liturgie
vereinbar ist.
38. Unter Wahrung der Einheit des römischen Ritus
im wesentlichen ist berechtigter Vielfalt und Anpassung an die
verschiedenen
Gemeinschaften, Gegenden und Völker, besonders in den Missionen,
Raum
zu belassen, auch bei der Revision der liturgischen Bücher. Dieser
Grundsatz soll entsprechend beachtet werden, wenn die Gestalt der Riten
und ihre Rubriken festgelegt werden.
39. Innerhalb der Grenzen, die in der "editio typica"
der liturgischen Bücher bestimmt werden, wird es Sache der
für
ein Gebiet im Sinne von Art. 22 § 2 zuständigen kirchlichen
Autorität
sein, Anpassungen festzulegen, besonders hinsichtlich der
Sakramentenspendung,
der Sakramentalien, der Prozessionen, der liturgischen Sprache, der
Kirchenmusik
und der sakralen Kunst, jedoch gemäß den Grundregeln, die in
dieser Konstitution enthalten sind.
48. So richtet die Kirche ihre ganze Sorge darauf,
daß
die Christen diesem Geheimnis des Glaubens nicht wie
Außenstehende
und stumme Zuschauer beiwohnen; sie sollen vielmehr durch die Riten und
Gebete dieses Mysterium wohl verstehen lernen und so die heilige
Handlung
bewußt, fromm und tätig mitfeiern, sich durch das Wort
Gottes
formen lassen, am Tisch des Herrenleibes Stärkung finden. Sie
sollen
Gott danksagen und die unbefleckte Opfergabe darbringen nicht nur durch
die Hände des Priesters, sondern auch gemeinsam mit ihm und
dadurch
sich selber darbringen lernen. So sollen sie durch Christus, den
Mittler,
von Tag zu Tag zu immer vollerer Einheit mit Gott und untereinander
gelangen,
damit schließlich Gott alles in allem sei.
57. § 1. Die Konzelebration ist in der Kirche des
Ostens wie des Westens bis auf den heutigen Tag in Übung
geblieben.
In ihr tritt passend die Einheit des Priestertums in Erscheinung.
Deshalb
bat es das Konzil für gut befunden, die Vollmacht zur
Konzelebration
auf folgende Fälle auszudehnen:
1. a) Die Messe der Chrisamweihe und die Abendmahlsmesse am
Gründonnerstag.
b) Die Messen bei Konzilien, Bischofszusammenkünften und Synoden.
c) Die Messe bei der Abtsweihe.
2. Überdies auf folgende Fälle, wenn der Ordinarius, dem
das Urteil zusteht, ob die Konzelebration angebracht ist, die Erlaubnis
gibt:
a) Die Konventmesse und die Hauptmesse in jenen Kirchen, in denen das
geistliche Wohl der Christgläubigen nicht die Einzelzelebration
aller
anwesenden Priester verlangt.
b) Messen bei den verschiedenartigen Zusammenkünften von Welt-
und Ordenspriestern.
§ 2. 1. Dem Bischof steht es zu, im Bereich seines Bistums das
Konzelebrationswesen zu leiten.
2. Jedem Priester bleibt die Freiheit, einzeln zu zelebrieren, jedoch
nicht zur selben Zeit in derselben Kirche während einer
Konzelebration
und nicht am Gründonnerstag.
58. Es soll ein neuer Konzelebrationsritus geschaffen
und in das Römische Pontifikale und Missale eingefügt werden.
62. Da sich aber im Laufe der Zeiten einiges in die
Riten
der Sakramente und Sakramentalien eingeschlichen hat, wodurch ihre
Natur
und ihr Ziel uns heute weniger einsichtig erscheinen, und da es mithin
notwendig ist, einiges an ihnen den Erfordernissen unserer Zeit
anzupassen,
so erläßt das Heilige Konzil für ihre Reform folgende
Anordnungen.
63. Da nicht selten bei der Spendung der Sakramente
und
Sakramentalien beim Volk der Gebrauch der Muttersprache sehr
nützlich
sein kann, soll ihr breiterer Raum gewährt werden, und zwar nach
folgenden
Richtlinien:
88. Da die Heiligung des Tages Ziel des Stundengebetes
ist, soll die überlieferte Folge der Gebetsstunden so neugeordnet
werden, daß die Horen soweit wie möglich ihren zeitgerechten
Ansatz wiedererhalten. Dabei soll zugleich den heutigen
Lebensverhältnissen
Rechnung getragen werden, in denen vor allem jene leben, die
apostolisch
tätig sind.
89. Deshalb sollen bei der Reform des Stundengebetes
die
folgenden Richtlinien eingehalten werden:
a) Die Laudes als Morgengebet und die Vesper als Abendgebet, nach der
ehrwürdigen Überlieferung der Gesamtkirche die beiden
Angelpunkte
des täglichen Stundengebetes, sollen als die vornehmsten
Gebetsstunden
angesehen und als solche gefeiert werden.
b) Die Komplet soll so eingerichtet werden, daß sie dem
Tagesabschluß
voll entspricht.
c) Die sogenannte Matutin soll zwar im Chor den Charakter als
nächtliches
Gotteslob beibehalten, aber so eingerichtet werden, daß sie
sinnvoll
zu jeder Tageszeit gebetet werden kann. Sie soll aus weniger Psalmen
und
längeren Lesungen bestehen.
d) Die Prim soll wegfallen.
e) Im Chor sollen die kleinen Horen, Terz, Sext und Non beibehalten
werden. Außerhalb des Chores darf man eine davon auswählen,
die der betreffenden Tageszeit am besten entspricht.
101. § 1. Gemäß jahrhundertealter
Überlieferung
des lateinischen Ritus sollen die Kleriker beim Stundengebet die
lateinische
Sprache beibehalten. Jedoch ist der Ordinarius ermächtigt, in
einzelnen
Fällen jenen Klerikern, für die der Gebrauch der lateinischen
Sprache ein ernstes Hindernis für den rechten Vollzug des
Stundengebetes
bedeutet, die Benützung einer nach Maßgabe von Art. 36
geschaffenen
muttersprachlichen Übersetzung zu gestatten.
§ 2. Der zuständige Obere kann den Chorfrauen sowie den
Mitgliedern
der Orden und ordensähnlichen Gemeinschaften aller Art, seien es
Männer,
die nicht Kleriker sind, seien es Frauen, gestatten, daß sie
für
das Stundengebet auch im Chor die Muttersprache benutzen können,
sofern
die Übersetzung approbiert ist.
§ 3. Jeder zum Stundengebet verpflichtete Kleriker, der zusammen
mit einer Gruppe von Gläubigen oder mit den in § 2 Genannten
das Stundengebet in der Muttersprache feiert, erfüllt seine
Pflicht,
sofern der Text der Übertragung approbiert ist.
128. Die Canones und kirchlichen Statuten, die sich
auf
die Gestaltung der äußeren zur Liturgie gehörigen Dinge
beziehen, sind zugleich mit den liturgischen Büchern im Sinne von
Art. 25 unverzüglich zu revidieren. Das gilt besonders von den
Bestimmungen
über würdigen und zweckentsprechenden Bau der
Gotteshäuser,
Gestalt und Errichtung der Altäre, edle Form des eucharistischen
Tabernakels,
seinen Ort und seine Sicherheit, richtige und würdige Anlage des
Baptisteriums,
schließlich von den Bestimmungen über die rechte Art der
heiligen
Bilder, des Schmuckes und der Ausstattung der Kultgebäude.
Bestimmungen,
die der erneuerten Liturgie weniger zu entsprechen scheinen, mögen
abgeändert oder abgeschafft werden; solche aber, die sie
fördern,
sollen beibehalten oder neueingeführt werden. In diesem
Zusammenhang
wird den Bischofsversammlungen der einzelnen Gebiete, besonders
hinsichtlich
von Material und Form der heiligen Geräte und Gewänder, die
Vollmacht
erteilt, Anpassungen an die örtlichen Erfordernisse und Sitten
vorzunehmen,
nach Maßgabe von Art. 22 dieser Konstitution.
Es haben sich also Entstellungen "eingeschlichen", und nun muss alles
"möglichst leicht zu erfassen" sein; der "Glanz edler Einfachheit"
muss her, alles muss "knapp, durchschaubar und frei von unnötigen
Wiederholungen sein", "der Fassungskraft der Gläubigen
angepaßt".
Latein ist nur noch dazu da, um abgeschafft zu werden. Alles ist also
auf
Plattheiten angelegt - Niveaulosigkeit, die von JR so geschmähte
"Banalisierung"
ist das Maß aller Dinge. Alles zielt auf einen hemmungslosen Wust
lokaler Kreativität, die Einheit soll auf Biegen und Brechen
zerstört
werden.
Die Konzelebration ist übrigens nach can. 803 CIC verboten; die
beiden Ausnahmen sind die Priesterweihe und die Bischofsweihe. In der
V2-Sekte
wird deshalb massiv (nicht-sakramental) "konzelebriert", so waren wir
bei
einem JR-Novus-Ordo im Vatikan anwesend, bei der eine ganze Horde von
V2-Priestern
"konzelebriert" hat. Es ist allerdings so gut wie unmöglich, dass
sich JR noch an uns erinnert - wir waren in dem Haufen von Churer
Seminaristen
versteckt, mit dem er nach dem Novus Ordo ein kurzes Schwätzchen
hielt.
In den V2-Seminaren war die Einzel-"Zelebration" die ganz große
Ausnahme.
Alles in allem wird also viel weniger gebetet. Viel zu beten hat auch
der Priester nicht mehr, das V2-Stundengebet ist zurechtgestutzt
für
Leute mit "gewissen psychologischen
Schwierigkeiten"
und nur noch etwa halb so lang wie das katholische Brevier.
Mit der Lokalliturgie ist auch das demokratische Element in der
Liturgie
festgeschrieben - die Ordnung der Liturgie wird in die Hände der
Diözesanleitung
gelegt.
Die priesterlosen "Wortgottesdienste", die sich großer
Beliebtheit
erfreuen und auch dank des "Priestermangels"
so verbreitet sind, werden von SC als förderungswürdig
hingestellt;
statt Anbetung Christi im Sakrament gilt nun die Devise: Party on!
Also: Der von JR und anderen "konservativen" V2-Fanatikern
behauptete
"Widerspruch zwischen dem Wortlaut des Konzils, der authentischen
Struktur
der Kirche und ihres Kults, den wirklichen momentanen pastoralen
Erfordernissen
auf der einen und den konkreten Antworten bestimmter klerikaler Kreise
auf der anderen Seite", existiert gar nicht, der von SC befohlene Weg
sah
ja gerade vor, den "gesamtkirchlichen Charakter" der Liturgie
abzuschaffen
und eine unerträgliche Plattheit durchzudrücken. Man kann
eine
gewisse Widerprüchlichkeit in SC selbst nachweisen - besonders
deutlich
am Beispiel der Kultsprache Latein -, aber nicht zwischen SC und der
Liturgierevolution.
Sie ist die natürliche Konsequenz der V2-Vorgaben.
Aktualisierung 11.05.2002
kath.net hat heute, 11.05.2002, die verlogenen Lobeshymnen auf den
Antichristen
JR mit Nachdruck wiederholt. Aus der Meldung "Weggemeinschaft des
Glaubens
- Kirche als Communio":
Joseph Kardinal Ratzinger, Präfekt der
Glaubenskongregation,
zeichnet seit 1981 an der Seite von Papst Johannes Paul II.
verantwortlich
für den Schutz des katholischen Glaubensgutes von zwei Milliarden
Katholiken weltweit. Er gehört zu den genialsten Denkern an der
Jahrtausendschwelle
und ist bereits für das vergangene Jahrhundert gemeinsam zu nennen
mit Menschen wie Ortega y Gasset, Maurice Blondel, Sir Karl Popper,
Hans
Georg Gadamer, Romano Guardini, Hans Urs von Balthasar und Ernst
Jünger.
Sein poetischer Stil, seine umfassende Bildung und seine präzise
Darlegung
des katholischen Glaubens lassen ihn zu Beginn einer neuen Epoche als
Hüter
eines Schatzes wirken, dessen zweitausendjährige Reifung ein
unvergleichliches
Zeugnis menschlichen Glaubens, Ringens, Betens und Denkens darstellt.
Dies
erscheint nur möglich unter der Voraussetzung jener Verbindung
tiefer
Spiritualität und aristokratischer Heiterkeit, wie sie den
überragenden
Denkern uralter Institutionen zwischen Himmel und Erde zu eigen ist.
Nicht
zu Unrecht hat man Kardinal Ratzinger mit Thomas von Aquin verglichen,
dessen gewaltige Synthese mittelalterlicher Theologie und antiker Logik
und Metaphysik seit Jahrhunderten Richtschnur katholischen Denkens ist.
Joseph Kardinal Ratzingers Engagement für die Wahrung der
glaubensmäßigen
Einheit der Catholica vertiefte das Verständnis der Kirche als
Gemeinschaft
der Gläubigen, als Raum und Zeit übergreifende Communio.
Nicht
ohne Grund haben also Stephan Otto Horn und Vinzenz Pfnür, beide
Schüler
des Jubilars, in der Festschrift zu seinem 75. Geburtstag jüngste
Texte von Joseph Kardinal Ratzinger zum Thema Weggemeinschaft des
Glaubens.
Kirche als Communio versammelt.
Es wäre schön, wenn noch andere bereit wären, die
katholische
Lehre (Thomas von Aquin) mit der Apostasie von JR und seiner V2-Sekte
zu
vergleichen; das ist die Hauptaufgabe von KzM. kath.net hingegen
beschreitet
hartnäckig den Weg der Propaganda: Dem Publikum hemmungslose
Lügen
hemmungslos eintrichtern!
JRs "poetischer Stil" ist sein Wust fromm klingenden Gesülzes;
JRs "umfassende Bildung" ist seine Primitivität;
JRs "präzise Darlegung des katholischen Glaubens" ist die
Verballhornung,
Falschdeutung und Leugnung der Dogmen;
JRs "tiefe Spiritualität" ist das Antichristentum (Lehre aus der
Hölle);
JRs "aristokratische Heiterkeit" ist seine unendliche Hybris.
Das ist unwiderlegbar bewiesen.
Ob kath.net diese neue Propaganda-Welle nur deshalb losgetreten hat,
um das angepriesene JR-Buch zu verkaufen, oder ob diese ausufernde
Ungeheuerlichkeit
als Rache wegen unseres JR-Textes zusammengelogen wurde, bleibe einmal
dahingestellt.
Über Thomas von Aquin hinaus werden darin noch andere Namen
genannt,
von denen einige auch KzM-Lesern bekannt sein dürften. Wer die KzM-Suchfunktion
z.B. mit "Hans Urs von Balthasar" verwendet, findet u.a. den Text Lieber
Karl., wo es einige Ausführungen zu HUvB gibt, der
übrigens
auch auf der Startseite erwähnt wird. Im selben Karl-Text gibt es
auch einen Hinweis auf den Blondel-Fanatiker und JR-Kumpan Peter
Henrici, der zu unseren erbittertsten Feinden in Chur gehörte.
Wenn JR mit so hohlen Pfeifen wie HUvB und Blondel in eine Reihe
gestellt
wird, ist eigentlich kaum etwas dagegen einzuwenden, allerdings darf
man
nicht der Lüge von kath.net glauben, dass diese Herren "zu den
genialsten
Denkern an der Jahrtausendschwelle" gehören. Abschließend
eine
kurze Charakterisierung und Würdigung der Blondel-Phantasien (aus:
J. Brunsmann, Lehrbuch der Apologetik, Bd. I, St. Gabriel (2)1930, 13)
Aus dem Natürlichen geht das ernste Verlangen
nach
dem Übernatürlichen hervor. Indem unsere Seele ihr Streben,
in
sich das Ideal des Menschen zu verwirklichen, betrachtet, fühlt
sie
ihre eigene Ohnmacht. Unser Gewissen sagt uns, wie unsere Handlungen
beschaffen
fein sollen; das Selbstbewußtsein belehrt uns, daß diese
Handlungen
durch unsere eigene Kraft die vom Gewissen geforderte ideale
Vollkommenheit
nicht erreichen. Daraus entspringt das lebhafte Verlangen nach
Erlösung,
fremder Hülfe, wodurch die eigene Unzulänglichkeit behoben
werde.
Diesem Verlangen nach dem Transzendenten kommt das Christentum mit
seiner
übernatürlichen Offenbarung und seinen Heilsmitteln
hülfebringend
entgegen. So führt die Autonomie notwendig zur Heteronomie: das
immanente
Denken und Empfinden zeigt, was der Mensch braucht, das transzendente
Christentum
bietet es dar.
Kritik dieser Theorie:
Die Methode Blondels läßt sich in der Apologetik nicht
verwenden,
denn sie ruht
a) auf den philosophischen Anschauungen des Kantianismus. Diese aber
sind, weil sie die Wahrnehmung der Außenwelt unmöglich
machen
und jedem fremden Gesetze seinen sittlichen Charakter rauben,
unhaltbar.
Diese Methode enthält
b) keinen Beweis für die Tatsache der übernatürlichen
Offenbarung und zeigt ebensowenig, in welcher Form man die
übernatürliche
Offenbarung annehmen müsse. Es wird überdies
c) willkürlich vorausgesetzt, daß die Hülfe, welche
wir im Gefühl unserer Schwäche von Gott erwarten, wirklich
übernatürlich
sein müsse. Das Übernatürliche führt wohl die Natur
zur höchsten Vollendung, bildet aber keine notwendige
Ergänzung
derselben. Gott könnte durch natürliche Mittel die
vollkommene
Befolgung des natürlichen Sittengesetzes ermöglichen.
Daß
wir zu einem übernatürlichen Ziele, d.h. zum unmittelbaren
Besitze
Gottes in Erkennen und Wollen bestimmt sind und dies Ziel durch
übernatürliche
Hülfe Gottes erreichen sollen, läßt sich aus den
natürlichen
Bedürfnissen unseres sittlichen Lebens nicht ableiten.
Unter den neueren Methoden der Apologetik ist diejenige Blondels am
wenigsten zu gebrauchen.
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