Ihr sehr ergebener ...

- Briefe an Klaus Hemmerle, Joseph Ratzinger und Georg May -
(Kirche zum Mitreden, 17.02.2002)
georg may bei Google
prostitution Jülich bei G.
1976 veröffentlichte Albino Luciani (der spätere Scheinpapst Johannes Paul I.) ein - bei Kritikern und Käufern sehr erfolgreiches, keineswegs empfehlenswertes - Buch "Ihr ergebener ..." mit "Briefen an Persönlichkeiten"; darin schreibt er u.a. an Pinocchio und an den Bären des heiligen Romedius. Im folgenden veröffentlichen wir Briefe, die auch tatsächlich von den Adressaten gelesen wurden, u.z. an Klaus Hemmerle, Joseph Ratzinger und Georg May. Bereits in Lieber Karl hieß es:

Die Namen Böckle ("Moraltheologe") und Hemmerle (früherer "Bischof von Aachen") sind Insidern durchaus bekannt; als Student haben wir mehrfach energisch gegen die Lügen Böckles protestiert; mit dem falschen Propheten Hemmerle gab es sogar einen Briefwechsel, den wir vielleicht einmal bei KzM vorstellen werden.

Den Anlass, gerade jetzt aus alten Briefen zu zitieren, gab der V2-Studierende, der in den Leserbriefen vom 11.02.2002 an letzter Stelle zitiert wurde; beim Lesen dieser mail dachten wir spontan daran, den Hemmerle-Briefwechsel zu veröffentlichen, der mittlerweile fast zehn Jahre zurückliegt und der recht gut widerspiegelt, wovon unsere Studentenzeit geprägt war. Thematisch passen auch der Ratzinger- und der May-Briefwechsel hierhin, weswegen wir alles in einem Text erledigen.
Der Leserbriefschreiber hat zwischenzeitlich auf unsere Erläuterungen mit einer neuen mail reagiert. Während die Entgegnungen des Schreibers sich auf rein intellektueller Ebene als töricht und - insbesondere mit Blick auf unsere bereits gemachten Äußerungen - völlig unnötig erweisen, sehen wir das eigentliche Problem des Schreibers auf der emotionalen Ebene. Er möchte die unausweichliche Konsequenz nicht ziehen, d.h. die V2-Sekte als V2-Sekte erkennen, deswegen flüchtet er sich in eine Phantasiewelt. Das Problem, die Fehler der Vergangenheit zu bewältigen, löst man aber nicht dadurch, dass man die Fehler leugnet, und erst recht nicht dadurch, dass man die Fehler weiterhin begeht, sondern nur dadurch, dass man sich von den Fehlern abwendet. Entgegen den diktatorischen Imperativen der V2-Sektierer plädieren wir für das Recht auf Besserung. Wer verbissen daran festhalten möchte, dass ein apostatischer, okkultistischer Verein wie die V2-Sekte die römisch-katholisch Kirche ist, der hindert sich selbst daran, die Wahrheit zu erkennen. Dann sind auch die allergelehrtesten Argumente nicht genug, um den Verbissenen zur Wahrheit zu führen.
Wir haben den so gen. "Sedisvakantismus" erst im Bistum Chur kennengelernt, und obwohl wir praktisch im selben Moment der Ansicht waren, dass dies die einzig zulässige Erklärung für die Existenz dessen sei, was von "Konservativen gerne als "Kirchenkrise" bezeichnet wird, hat es noch mehrere Wochen gedauert bis zum endgültigen Verlassen der V2-Sekte.
Es gibt indes eine Art natürlichen Ekel gegen Fehlformen, der sich selbst dann nicht ganz unterdrücken lässt, wenn man Wojtyla für den Papst hält. So widert ganz natürlich das Treiben der Sodomiten jeden an, selbst dann, wenn die V2-Sekte zum "Liebäugeln" in der "Schwulenclique" einlädt. Ähnlich verhält es sich mit den "Gottesdiensten", die wie Partys aufgezogen werden, und wenn Häresien verkündet werden, dann empfindet das natürlich jeder als unerträglich, mag er auch noch so sehr an Wojtyla hängen.
So sehr wir damals auch beteuerten, zu Wojtyla, Ratzinger, den "deutschen Bischöfen" etc. zu stehen, es ist uns dennoch nicht gelungen, einfach alles willig zu schlucken, was uns von dieser Seite vorgesetzt wurde. Davon zeugen die nachfolgenden Briefe.

I. Klaus Hemmerle

a) Brief an Hemmerle vom 21.3.1992
An den H.H. Bischof Dr. Klaus Hemmerle, Bischöfliches Generalvikariat, 5100 Aachen
Sehr geehrter Herr Bischof
aus ernster Sorge um die Kirche sehe ich mich veranlaßt, Sie auf einige Mißstände hinzuweisen und Sie zu bitten bzw. zu ermutigen, balmöglichst und wirksam Abhilfe zu schaffen. Da die an Sie ergangenen Klagen und Beschwerden über allgemeinere Mißstände wie z. B. die Priesterausbildung oder über das, was unter dem Namen "Gotteslob" Verwirrung unter den Gläubigen stiftet ( nicht zuletzt durch die "neugeistlichen" (!) Elemente ), sicherlich schon hinreichend zahlreich und ausführlich sind, will ich mich auf Fehlformen beschränken, die man in meiner Heimatstadt Jülich antrifft.
Liturgisch ist die Schmerzgrenze dessen, was ein Katholik ertragen darf oder auch nur kann, eindeutig überschritten. Mein Entschluß, an Sie als Oberhirten unseres Bistums zu appellieren, reifte, als ein Jülicher Priester eine Messe eröffnete mit den Worten: "Morgen...Hat jemand 'nen Vorschlag, was wir zum Anfang singen sollen?" Ich bitte Sie eindringlich, für eine strenge Ordnung in der Liturgie einzutreten. Abgesehen davon, daß die Zurechtweisung von Priestern Aufgabe des Bischofs ist und nicht eines einfachen Laien ohne großen gesellschaftlichen Einfluß und ohne Autorität den Pfarrern gegenüber, sehe ich auch nicht, wie ich einem Priester begegnen soll, der es nicht für nötig erachtet, standesgemäße Priesterkleidung zu tragen, sondern eine stark legere Garderobe bevorzugt.
Einige Kritikpunkte lauten:
l) "Meßdienerinnen" verrichten häufig den Altardienst;
2) Die in den Messen verwendeten Hochgebete gehören oft nicht zu den vier approbierten, der eigentliche ( Römische ) Meßkanon wird fast nie gebetet;
3) Statt der Lesung wird öfters ein "Meditationstext" verlesen;
4) Die Rubrizistik wird mißachtet ( z. B. Kyrie oder Gloria im Sitzen );
5) Es werden keine Samstagsmessen zelebriert;
6) Es werden keine Messen in Latein zelebriert;
7) Die Predigten enthalten kaum dogmatische Unterweisung, und bisweilen erschüttern Definitionen wie: "Ein Engel ist ein plötzlicher Einfall eines Menschen über Gott" die Herzen der Gläubigen. Hier sämtliche Verirrungen aufzuzählen, ist unmöglich. Ein starker Trend geht dahin, den Glauben auf Gefühle zu reduzieren und in Jesus Christus statt unseren Herrn nur unseren Bruder zu sehen. Solide Unterweisung nach dem Römischen Katechismus ist vonnöten.
Dies sind nur einige Beispiele. Es ist wohl nicht erforderlich, genauere Angaben über die einzelnen Priester zu machen.
Diese Schikane, die an den wehrlosen Laien verübt wird, diese Hemmungslosigkeit, mit welcher die Priester ihre Willkür mit der Gemeinde treiben, wodurch den Katholiken jegliche Freude an der Liturgie verdorben wird, worüber man v. a. sonntags nur noch den ganzen Tag trauern oder sich ärgern kann, derzufolge man nur noch mit Angst vor neuen Überraschungen die Kirche betritt, muß ein schnelles Ende nehmen.
Noch einmal bitte ich Sie, Hochwürdigster Herr Bischof, helfen Sie der Kirche. Zwar nimmt die Willkür der Jülicher Priester unterschiedliche Formen an, doch kann ich mich an keine Meßfeier erinnern, die wirklich erträglich, geschweige denn feierlich und ihrem Gegenstand gemäß war. Offensichtlich findet sich auch kein Priester bereit, die Messe nach dem doch sehr angebrachten Tridentinischen Ritus zu zelebrieren.
Verstehen Sie meinen Brief als Hilferuf auch im Namen vieler anderer, die genauso wie ich oder noch tiefer unter der gegenwärtigen Situation leiden. Übertragen auf die von mir geschilderten Umstände, darf ich meinen Brief beschließen mit dem erfreulichen und richtungsweisenden Schlußwort, das Erzbischof Degenhardt in seiner Erklärung über den Entzug der Lehrerlaubnis an Drewermann gerichtet hat: "Das kann ich nicht hinnehmen!"
Mit freundlicher Empfehlung
b) Hemmerles Antwort vom 07.05.1992
Der  Bischof  von  Aachen, Sekretariat, 5100 Aachen Friedlandstrasse 2, Ruf 0241/452395
Sehr geehrter Herr L.,
Sie haben Herrn Bischof Hemmerle am 21. 03. d. J. einen Brief geschrieben und ihm aus Ihrer Sicht einige problematische Verhaltensweisen von Priestern aus Ihrer Umgebung geschildert. Dabei haben Sie sich in vornehmer Weise enthalten, irgend jemanden direkt oder gar namentlich zu beschuldigen. So hat der Bischof Ihre Sorge um der Sache willen wahrgenommen. Der Bischof hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, daß er Ihre Sorge teilweise versteht. Ich kann Ihnen versichern, daß unser Bischof sich um eine gute und lebendige Liturgie im Rahmen der vorgegebenen Ordnung sorgt. Im Namen von Herrn Bischof Hemmerle grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen Gottes Segen. [Peter Blättler?] Bischöflicher Kaplan
c) Anmerkungen
Eines vorweg: Klaus Hemmerle (03.04.1929 - 23.01.1994; Pseudo-Bischof von Aachen von 1975 bis zu seinem Tod) war ein Verrückter. Auf uns wirkte er meist nur etwas dumm, aber ansonsten relativ harmlos, wenngleich wir Sprüche wie "Bischof Klaus ist behemmerlet" durchaus schon gehört hatten. Wir könnten jetzt einige Anekdoten zusammenstellen, aber statt dessen lassen wir KH sich selber vorstellen, u.z. mit einem seiner "Gedichte":
"Indische Feigen
Wenn tausend Engel
mit grünen Schlägern und roten Bällen
Tennis spielen,
während sie kleine Paradiese
sardischer Gärten bewachen,
wachsen Indische-Feigen-Hecken."
Manche mögen das für Poesie halten, wir sehen das anders. Auch wegen unseres erfolgreichen Deutsch-Leistungskurses, wobei unsere Abiturklausur in einer Gedichtinterpretation bestand, glauben wir, uns ein Urteil erlauben zu dürfen, ob etwas Poesie oder schlichtweg unerträglicher Blödsinn ist.
Wie übrigens nicht anders zu erwarten, ist auch KH - wie z.B. Karl Lehmann - vom deutschen Staat für seine Zerstörungsarbeit gegen die katholische Kirche ausgezeichnet worden: 1984 erhielt er das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.
Zu den von uns damals genannte Kritikpunkten haben wir in verschiedenen KzM-Texten geschrieben, z.B.:

Ad 1) Das "Ministrantinnen"-Gehampel haben wir exemplarisch bereits im Sedisvakanz-Text erwähnt.
Ad 2) Der "Novus Ordo" will per definitionem nichts anderes sein als eine Mahlfeier, deshalb ist dort nichts erwünscht, was an die katholische Messe erinnern könnte (s. z.B. Alles Gute kommt von oben, Abschnitt: "Tod dem Priestertum")
Ad 3) Die V2-Sekte geht bei ihrer Rebellion gegen die Heilige Schrift auch soweit, den Text selber zu kürzen und zu entstellen, s. z.B. Nachrichten v. 12.09.2000 (Heilige Schrift weiter kastriert).
Ad 4) Der "Novus Ordo" ist als gotteslästerliches Spektakel konzipiert, s. die Sonntagsheiligung.
Ad 5) An den Samstagen wurde ausschließlich der "Vorabend-Novus-Ordo" abgehalten, s. wiederum die Sonntagsheiligung.
Ad 6) Zwar ist die Verwendung der lateinischen Sprache vorgeschrieben, wir lehnen aber die Bestrebungen derer ab, die das Verbot der lateinischen Sprache als Dogma ausgeben (s. Die Indultszene, Beispiel 3: "Liturgiekonstitution" "Sacrosanctum Concilium", Nr. 36).

Ad 7) Eine weitere Kostprobe von V2-Verkündigung in Jülich: "Jesus war kein Priester!" Man vergleiche damit das Dogma: "Christus ist seit der Menschwerdung nach seiner menschlichen Natur Priester und Hoherpriester" (cf. D 938; Ps 109,4; Hebr 3,1). Nun, dieser Mensch, der diese Häresie verkündete, war jedenfalls kein Priester, sondern ein von KH "geweihter" Laie, und es war derselbe, auf den wir uns in unserem Brief an KH bezogen haben. Natürlich wurde dieser Mensch nicht von KH zur Ordnung gerufen, schließlich machte er ja genau das, was die V2-Sekte immer macht: dezidiert antichristliche Lügen verbreiten! Weil dieser Mensch in einer Predigt es für gut hielt, eine Rose zu zerpflücken, wurde er später in bestimmten Kreisen fast nur noch "der Rosenzupfer" genannt. Chaos pur - eben "Novus Ordo".
Dieser Mensch hat aber später selbst seinen Job als Mahlvorsteher an den Nagel gehängt, u.z. als er zum zweitenmal Vater wurde. Mit Blick auf seinen Abschied vom Mahlvorsteheramt gab es übrigens eine Anti-Zölibats-Petition seitens einer Antichristen-Gruppe (wenn wir uns recht erinnern, waren wenigstens einige davon im "Pfarrgemeinderat", jedenfalls waren sie auch sonst "aktive Gemeindemitglieder"), die einen "Offenen Brief" in der Kirche auslegten:


Jülich, den 22. Juni 1992
Herrn Bischof Dr. Klaus Hemmerle, Friedlandstr. 2, 5100 Aachen
Sehr geehrter Herr Bischof und Mitbruder Klaus Hemmerle!
Unser Kaplan N.N. war für viele in Jülich und Umgebung eine Identifikationsfigur für heute gelebten Glauben. Wir schätzten ihn wegen seiner unkomplizierten Weise, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen umzugehen. Wir schätzten seine Predigten, seine überzeugende Art, mit uns die heilige Messe zu feiern und die Sakramente zu spenden. Vor allem junge Menschen und diejenigen, die vielen Aspekten in unserer Kirche kritisch gegenüberstehen, fühlten sich von ihm angenommen und hatten dadurch das Gefühl, in unserer, oft als unbeweglich, lebensfern und autoritär empfundenen Kirche mit einbezogen zu sein. Das Ausscheiden unseres beliebten Kaplans wegen der Liebe zu seiner Frau und seinem Kind gibt uns den Anstoß, nicht länger zu schweigen zu einem Gebot, das von der Kirche erlassen wurde und von ihr auch wieder geändert werden sollte: Wir lehnen den Pflichtzölibat als allein mögliche Lebensform eines Priesters ab. Unserer Ansicht nach müssen Priester die Freiheit haben zu entscheiden, ob sie eine Ehe eingehen wollen oder nicht. Es erscheint uns als offensichtlich, daß der Pflichtzölibat für eine nicht unerhebliche Anzahl von Priestern als außerordentliche Last empfunden wird. Auch leben ihn manche Priester nicht und machen dadurch die Kirche unglaubwürdig. Wir wissen, daß viele junge Männer auf die Erfüllung ihres Priesterwunsches verzichten, weil sie den Pflichtzölibat nicht leben möchten oder weil sie Angst davor haben, ihn nicht durchhalten zu können. Wir brauchen mehr Priester! Wir lehnen uns auf gegen ein Gebot, das das Leben in der Kirche durch ständig wachsenden Priestermangel erheblich erschwert! Wir bitten Sie, sehr geehrter Herr Bischof, sich verstärkt um unsere, wegen des Pflichtzölibats ausgeschiedenen Priester zu sorgen. Bieten Sie ihnen die Möglichkeit, auch innerhalb der Kirche einen Beruf auszuüben, in dem sie weiterhin die frohe Botschaft verkünden können und der sie finanziell absichert. Wir danken Ihnen dafür, daß Sie uns anhören.
Ich/wir solidarisiere/n mich/uns mit dem Inhalt dieses Briefes.
Jülich, den ................... (Unterschrift)

Z.Th "Zölibat" s. z.B. Priestermangel und Heiliger Geist. Wir haben diesen Offenen Brief übrigens NICHT unterschrieben, und nach wie vor solidarisieren wir uns nicht mit seinem Inhalt.
Auch wenn wir diesen einen Menschen nicht mehr ertragen mussten: Alle anderen "Pfarrer" und "Kapläne" waren ja noch immer im Amt, d.h. im Endeffekt war die Situation nicht anders als mit diesem Menschen. Dieses Chaos war die von KH versicherte "gute und lebendige Liturgie im Rahmen der vorgegebenen Ordnung". Auch wenn wir das Unausweichliche nicht sehen wollten, war damit klar, dass es sich bei der "Kirchenkrise" nicht um vereinzelte "Ausrutscher" weniger Kapläne handelte, sondern um den Ausfluss des satanischen Ursprungs der V2-Sekte.

II. Joseph Ratzinger

Unter dem Eindruck der Faustrecht-Erlebnisse schrieben wir etwas später einen Brief an einen der agilsten Satansdiener unserer Zeit, an Joseph Ratzinger. WICHTIG: Von unserem Brief vom 31.07.1992 besitzen wir leider nur den Ausdruck einer älteren Kopie, d.h. das tatsächlich abgeschickte Schreiben an JR divergiert ein wenig von dem hier veröffentlichten Text, wobei die Abweichungen sich aber nur im extrem marginalen Rahmen bewegen dürften. Sollte JR also nun über uns behaupten, wir würden im Internet irreführende Texte veröffentlichen, sollte man wissen, wie das zu verstehen wäre. Es bleibt JR natürlich unbenommen, unseren Brief auf seiner Homepage zu veröffentlichen.
a) Brief an Ratzinger vom 31.07.1992
An den Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger, Rom-Vatikan
Eminenz, Hochwürdigster Herr Kardinal,
in einem letzten Versuch, Priester zu werden, richte ich mich an Sie. Ich habe schon mehrere Gespräche mit Priestern geführt, doch außer der einhelligen Meinung, ich sollte weiter das Priestertum erstreben, konnten sie mir nur Kongregationen (u. a. Trappisten, Benediktiner (Le Barroux), Opus Dei) nennen, die ich ehrlichen Herzens nicht als Weg für mich erkennen konnte. Ein kurzer Hinweis auf meine Biographie wird die Problematik aufzeigen.
Seit meinem 16. Lebensjahr (1983) bin ich fest entschlossen, mich der Kirche im Priestertum ganz zur Verfügung zu stellen, woran auch Phasen, in denen ich an meiner Berufung zweifelte, letztlich nichts ändern konnten. Ich begann daher nach Abitur und Wehrdienst ein Theologiestudium in Bochum als Priesterkandidat des Bistums Essen. Schon früh ergaben sich Konflikte mit dort gängigen Praktiken: Die Liturgie ähnelte mehr einem Gemeinschaftshappening als einem Gottesdienst; meine Empfehlungen zur marianischen Frömmigkeit und mein Eintreten für einen häufigen Empfang des Bußsakramentes wurden oft belächelt oder kritisiert, mein Hinweis auf die Treue zum Lehramt wurde als "vorkonziliar" und unwissenschaftlich abgelehnt. Da ich nur wenig vom theologischen Schatz der Kirche wußte und das Studium hauptsächlich auf Rahner aufbaute, während Thomas nur selten und dann meist kritisch angeführt wurde, ergab sich aus dieser Zeit kein Fortschritt, sondern nur ein Abgleiten in irrige Hypothesen (das meistempfohlene Buch nach dem "Grundkurs des Glaubens" war der "Holländische Katechismus"). Hier entstanden auch die o. g. Zweifel an meiner Berufung.
Nachdem ich das Bistum Essen wieder verlassen hatte und meine sich daran anschließende Bitte um Aufnahme bei den Kartäusern abgelehnt worden war, studierte ich in Köln Theologie, Latein und Griechisch für das Lehramt an Gymnasien und habe mich, was die ersten beiden Fächer betrifft, für die in den nächsten Tagen anstehenden Prüfungen für das 1. Staatsexamen gemeldet. Allerdings gab es oft z. T. heftige Auseinandersetzungen mit den Dozenten, denn durch intensive Privatstudien erkannte ich immer mehr, wie sehr die Wahrheit einem Subjektivismus zum Opfer fiel und weiterhin fällt. Daher ist ein Erfolg bei den Prüfungen recht fragwürdig geworden. Zwei Beispiele: Von meinen beiden zukünftigen Prüfern meinte der Exeget (Vorlesung Rom), die Aussagen des Paulus über Homosexualität wären vielleicht zeitbedingt. Der Fundamentaltheologe belehrte die Studenten (Seminar über Pascals "Pensees"), das Vaticanum II hätte die alte Erbsündenlehre mit Adam und Eva (ich ergänze: zugunsten des Pelagianismus) revidiert und, "wie das bei kirchlichen Verlautbarungen so üblich ist, nur die neue Lehre genannt, nicht aber die alte Lehre widerrufen". Meine Einwendungen gegen die "historisch-kritische Methode" und meine "vorkonziliare" Dogmatik erregte die Mißgunst der Professoren und Kommilitonen.
Die Beziehung zu den Gemeinden der Stadt, v. a. zur Heimatgemeinde,die, wie ich weiß, "einen ihr eigenen und besonders wertvollen Beitrag zur Ausbildung des künftigen Priesters" leistet bzw. leisten soll, ist sehr getrübt. Fast in jeder Messe, die meist mit Meßdienerinnen und neugeistlichen Liedern entstellt wird, werden Irrtümer verbreitet, bisweilen mit gossenhafter Sprache durchtränkt. Als Beispiel für die Situation habe ich einige Anlagen beigefugt: einen Briefwechsel mit meinem Heimatbischof Klaus Hemmerle, einen Zettel, der in einer Kirche ausgehängt und verbreitet wurde, und einen Zettel, den ich als Reaktion darauf und auf eine gegen den Zölibat gerichtete Pfingstpredigt verfaßt habe. Dieser sollte auch ausgehängt werden, meine diesbezügliche Bitte blieb allerdings unerfüllt.
Meine Probleme betreffen also einerseits den Ort und andererseits die Art der Ausbildung. Ich habe mit gewissen Anstrengungen erreicht, einem anderen Bistum als dem, in dem ich momentan wohne, zugerechnet zu werden und dort studieren zu dürfen, dieses Bistum aber wieder verlassen. Die Möglichkeit, nun noch von einem weiteren Bistum aufgenommen zu werden, zumal m. W. kirchenrechtliche Hindernisse bestehen, schätze ich als sehr gering ein. Des weiteren halte ich es für falsch, noch mehr als ohnehin schon zu den Lehren irrender Professoren zu schweigen, was mein Theologiestudium von Anfang an gefährdet hat und was bisweilen eine große Qual - denn wer möchte sich dauernd mit seinen Dozenten streiten - bedeutet. Aber durch permanentes Schweigen und braves Wiederholen der verbreiteten Irrtümer besteht die Gefahr, unaufrichtig und schlaff im Kampf zu werden. V. a. die Zeit als Seminarist läßt sich so charakterisieren: Statt Kraft aus der spirituellen wie theologischen Ausbildung zu schöpfen, mußte ich immer wieder hilfloser Zeuge schwerer Verirrungen werden. Meine Kommilitonen waren statt Weggefährten meine Gegner.
Es wäre für mich ein großes Opfer, nach so langer Zeit meinen Wunsch nach dem Priestertum aufgeben zu müssen, ohne die letzte Möglichkeit - den Appell an die Glaubenskongregation - wahrgenommen zu haben. Das Ende des Studiums erzwingt eine Entscheidung über den weiteren Lebensweg. Für einen Rat, ob und, wenn ja, wie ich sinnvoll mein Ziel weiterverfolgen könnte, wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlicher Empfehlung
Ihr sehr ergebener
b) Ratzingers Antwort vom 16.11.1992
I-00120 CITTÀ DEL VATICANO
Sehr geehrter Herr L.!
Da Ihr Brief vom 31. 7. in den großen Stapel der Urlaubspost geriet und überdies zeitweilige Erkrankung die Erledigung der Post hemmte, kann ich leider erst heute darauf antworten. Ich verstehe Ihre schwierige Lage recht gut, denn die Probleme der Priesterausbildung in Deutschland sind mir nicht unbekannt. Einen Rat zu geben, fällt mir allerdings schwer, weil dazu über das Objektive hinaus auch eine nähere persönliche Kenntnis nötig wäre. So würde ich Ihnen als erstes empfehlen, mit einem guten Priester zu sprechen, der treu im Glauben der Kirche steht und dem Sie Ihr Vertrauen schenken können. Wenn sich in einem solchen Gespräch Ihre Berufung zum Priestertum bestätigt, dann wird es auch möglich sein, sachlich abwägend über mögliche Wege zum Ziel zu sprechen. In Deutschland könnte man eventuell an Eichstätt, Benediktbeuern oder Lantershofen als Ausbildungsstätten denken, von denen ich annehme, daß sie zwar nicht vollkommen sind, aber doch ein angemessenes Studium der Theologie im Geist der Kirche ermöglichen. Es bleibt dann das Problem, an welchen Bischof Sie sich wenden könnten. Wenn Sie über die deutschen Grenzen hinausschauen wollen, so wäre wohl ein Gespräch mit Bischof Haas möglich, der - selbstverständlich nach sorgfältiger Prüfung - Kandidaten auch von außerhalb aufgenommen hat und für diese Kandidaten auch den richtigen Ausbildungsplatz sucht. Ob Sie den Weg zu den "Movimenti" gehen wollen, weiß ich nicht. Das Neukatechumenat unterhält ein internationales Seminar in Rom und will ein Seminar in Berlin errichten. Comunione e Liberazione hat ein (freilich rein italienisches) Seminar in Rom; schließlich könnte eventuell auch an die Gemeinschaft "Das Werk" gedacht werden (Thalbachgasse 10, A-6900 Bregenz), aber hier handelt es sich um spezifische Berufungen, und ich weiß nicht, wieweit das Ihr Weg sein kann.
Ich hoffe, daß ich Ihnen mit diesen Hinweisen ein wenig weitergeholfen habe und wünsche Ihnen Gottes Segen für Ihre Suche nach dem rechten Weg.
Im Herrn Ihr
Joseph Card. Ratzinger
c) Brief an Ratzinger vom 11.05.1996
Hochwürden,
am 16. November 1992 haben Sie mir auf meinen Brief vom 31. Juli 1992 geantwortet, in dem ich Ihnen von meinen Problemen, Priester zu werden, berichtet hatte. Zwei Dinge schienen mir in Ihrer Antwort bedenkenswert, nämlich erstens der Satz: "Ich verstehe Ihre schwierige Lage recht gut, denn die Probleme der Priesterausbildung in Deutschland sind mir nicht unbekannt", und zweitens Ihre Empfehlung, mit dem Churer Okkupanten W. Haas Kontakt aufzunehmen.
Zunächst stellt sich die Frage, warum die Probleme der Priesterausbildung in Deutschland (und weltweit) nicht von Rom aus behoben werden. Dann bleibt zu überprüfen, ob in Chur noch der wahre Glaube gelehrt und gelebt wird.
Heute, fast vier Jahre später, als Priester der röm.-kath. Tradition (Missionspriester, deswegen der Titel "Pater"), denke ich die Antwort darauf gefunden zu haben, warum Sie nicht wirksam für Ordnung in der Priesterausbildung sorgen und warum sie Seminaristen in schwierigen Situationen gerne nach Chur oder zu ähnlichen Gruppen weiterleiten. Im Laufe der letzten Monate habe ich auf verschiedene Bitten hin zu den Fragen Sedisvakanz und Haas/Chur Stellung genommen. Während diese beigefügten Texte in der Tradition (und dazu gehört nicht die Bruderschaft St. Pius X.) im allgemeinen freundlich aufgenommen wurden, hat bis jetzt keiner des Vat.-2-Clubs eine Erwiderung auch nur versucht. Selbst Haas hüllt sich in Schweigen.
Es wäre schön, wenn Sie diese Gelegenheit nutzen und die Kernvorwürfe gegen Rom sachlich-theologisch zu widerlegen versuchen würden, statt ab und zu treue Katholiken wie Erzbischof Thuc zu "exkommunizieren" (nemo dat quod non habet). Ich werde mich persönlich für eine Veröffentlichung der von Ihnen erhaltenen Argumentation einsetzen.
Im Herrn
d) Anmerkungen
JR hat uns nicht mehr geschrieben. Zu JRs "Erkrankung": Wenn wir uns recht erinnern, war JR damals in der Badewanne ausgerutscht und hatte sich dabei ziemlich schwer verletzt (wir waren nicht Augenzeuge, sondern haben darüber in der Zeitung gelesen). Dass JR auf persönliche Briefe auch persönlich antwortet, ist anscheinend nicht absolut selten; jedenfalls war dies nicht das einzige JR-Schreiben an einen Studenten. Im Endeffekt war das Schreiben JRs zwar wohl nicht die Eintrittskarte, aber immerhin der Wegweiser ins Bistum Chur (Photo mit Haas). In Opus-Dei-Kreisen war man damals sehr darauf erpicht, uns in den V2-"Priesterstand" zu manövrieren; auch der Rektor der "Theologischen Hochschule Chur" wollte uns ganz ausdrücklich in dieser Karnevalsgarde sehen, ihm gefiel unsere "gewinnende Art" so sehr. "Comunione e Liberazione" kennen wir fast nur durch ihre Zeitschrift "30 Tage", die wir lange abonniert haben, bis man sich dort hartnäckig bemühte, die Prostitution zu bagatellisieren, wenn nicht gar zu rechtfertigen. Obwohl JR in dieser Zeitschrift oft zitiert und einmal sogar als "Präfekt der Ökumene" gefeiert wurde, haben wir das Abonnement dieser Zeitschrift abbestellt. Symptomatisch für die V2-"Movimenti" ist auch die Fokolar-Bewegung. Über das "Neukatechumenat" haben wir einige sehr abfällige Kommentare seitens "konservativer" Churer Kommilitonen gehört, kennen es aber nicht näher. Mit einem Vertreter des "Werkes" haben wir kurz telephoniert, und er begrüßte unseren dann schon gefallenen Entschluss, nach Chur zu gehen. Also: Überall in der V2-Sekte nur antichristliches Chaos.
Man kann die V2-Sektierer auch noch so sehr beknien, doch endlich einen vernünftigen Grund zu nennen, weswegen man sie für die römisch-katholische Kirche halten soll. Mehr als den Versuch der Terroristen-Gruppe Sozietät Redeker, den Staat zum absoluten Herrscher auch über Gott und die Kirche zu erklären, bringen die V2-Sektierer nicht zustande, d.h. es ist absolut verboten, die V2-Sekte als römisch-katholische Kirche auszugeben.
An dieser Stelle müssen wir uns bei dem "Fundamentaltheologen" Hans-Joachim Höhn entschuldigen: Er hatte vollkommen recht mit seiner Aussage, dass die V2-Sekte die Erbsündenlehre (und damit das gesamte Christentum) aufgegeben hat; s. ferner unseren Rahner-Text und (für den "Holländischen Katechismus") die Erläuterungen z.Th. Selbstmord.

III. Georg May

KzM-Lesern ist das Loblied von Thomas Floren auf den Satansdiener Georg May bekannt. Weil sich JR mit der Beantwortung des Briefes Zeit ließ, ergab sich ein Briefwechsel mit GM, woran man wiederum das wahre Gesicht auch der so gen. "Konservativen" erkennen kann: Aufruf zum Kadavergehorsam gegenüber den offenen Antichristen! Jeder muss ein Antichrist werden! Wir brauchen die Schreiben nicht umfangreich zu kommentieren, aber einige Erläuterungen sind wohl nötig: UVK ist die offizielle Abkürzung für die in der Indultszene beliebte Zeitschrift "Una Voce Korrespondenz", hg. von "Una Voce". Scheffczyk und Bökmann waren die Herausgeber der ähnlich wie die UVK "konservativen" Zeitschrift "Theologisches", s. Alma Mater; dies ist auch der Text, auf den wir uns in unserem zweiten, bislang unbeantwortet gebliebenen Schreiben an GM beziehen. Wir haben übrigens das Examen in Köln nicht abgelegt, sondern sind unverrichteter Dinge nach Chur emigriert. Unsere Zusammenarbeit mit den Franziskaner-Eremiten hat leider mittlerweile ein jähes Ende gefunden.
a) Brief an May vom 21.10.1992
Hochwürdiger Herr Professor May,
durch die Lektüre mehrerer Ihrer Beiträge in der UVK und in 30 TAGE von Ihren Erkenntnissen und Ihren mutigen Stellungnahmen beeindruckt, denke ich, daß an Sie zu wenden die letzte Möglichkeit darstellt vor einem drohenden Fiasko: meiner mündlichen Prüfung im Fach Kath. Theologie am 11.11.92. Bis jetzt haben meine Dozenten mir zwar durchweg gute Noten gegeben, doch die mündliche Prüfung wird wohl kaum sine ira et studio - auf beiden Seiten - verlaufen können, was sich aus früheren heftigen Kontroversen hochrechnen läßt.
Da das Priestertum mein Ziel ist, liegt mir viel an einem erfolgreichen ersten theologischen Abschluß (1. Staatsexamen), weswegen ich vorbeugende Maßnahmen gegen ein Eklat getroffen habe. Ein Brief an Kardinal Ratzinger - vor über 2 Monaten abgeschickt - blieb bis heute ohne Antwort, und so habe ich mich an Kardinal Meisner gewandt (Texte liegen bei). M. E. wird seine Antwort meinem Schreiben in mehrfacher Hinsicht nicht gerecht.
Die Wirksamkeit einer Gegenübersteilung, wird im bischöflichen Antwortsdireiben selbst in Frage gestellt; zudem muß ein berufstätiger Student mit drei Studienfächern (Theologie, Latein, Griechisch), davon die ersten zwei aktuelle Examensfächer, sich die Zeiteinteilung sehr genau nach dem Gesichtspunkt der Utilität überlegen. Was die Kommilitonen betrifft, so ist von diesen keinerlei Hilfe zu erwarten. Dies weiß ich aus Seminaren, in denen ich sämtliche Teilnehmer zu meinen erklärten Gegnern hatte, z. B. einmal, als ich mich gegen Rahners These vom "anonymen Christen" aussprach, oder als ich mich mit einem Ergebnis der historisch-kritischen Exegese nicht anfreunden wollte. Wie immer die Verhältnisse auch in diesen einzelnen Fällen gelegen haben mögen, sicher ist, daß alle mir bekannten Studenten auf Seiten der Professoren stehen.
An dieser Situation zeigt sich einmal mehr, daß sich etwas in der theologischen Landschaft ändern muß. Ich stehe fassungs- und hilflos vor diesen Gegebenheiten, denn was kann ein Student noch tun, wenn die Professoren solche unkontrollierte Freiheit genießen?
Mit freundlichen Grüßen
b) Mays Antwort vom 26.10.1992
Sehr geehrter Herr L.,
Ihren Brief vom 21.10.1992 habe ich samt Beilagen erhalten. Sie fürchten Schwierigkeiten bei den mündlichen Prüfungen. Wenn Sie den Stoff beherrschen, können Sie m. E. unbesorgt sein. Sie brauchen es nur so zu machen, wie ich es den Kindern in der DDR empfohlen habe (in den fünf Jahren, die ich dort zugebracht habe): Sie sollen einfach das, was sie im Unterricht gehört haben, als reine Gedächtnisübung wiedergeben. Niemand verlangt, daß sie bei Prüfungen ein Bekenntnis ablegen oder ihre Überzeugung offenbaren sollen. Es genügt, es ist aber auch zulässig, die Antworten zu geben, die dem vorhergehenden Lehrvortrag entsprechen.
Ich halte dafür, daß Sie es bei den anstehenden Prüfungen ebenso machen können. Sie zeigen, daß Sie gelernt haben. Mehr ist nicht verlangt.
Mit freundlichen Grüßen
c) Brief an May vom 31.03.1997 (Ostermontag)
Hochwürden,
beiliegenden Text erhalten Sie zur freundlichen Kenntnis- und ggf. Stellungnahme. Schon vor zwei Wochen veröffentlicht (im Gemeindebrief der Franziskaner-Eremiten, Auflage 4.900 in fünf Sprachen), sind bis jetzt ausschließlich positive Reaktionen zu verzeichnen, obwohl auch solche Herren wie Scheffczyk oder Bökmann rechtzeitig informiert wurden.
Sie brauchen allerdings jetzt noch nicht Einspruch gegen die in meinem Text enthaltenen Sie betreffenden Aussagen einzulegen; in einigen Monaten werde ich erneut vor Ihnen und Ihrem zerstörerischen Treiben warnen, wenn ich z.B. auf Ihre "Assistentin" am "Kirchenrechtlichen Seminar" in Mainz hinweise; dabei könnte ich dann auch ein paar Zeilen aus Ihrer Feder mitveröffentlichen, wenn Sie es wünschen. Den Text würden Sie allerdings nur erhalten, wenn Sie ausdrücklich darum bitten, denn allmählich wird mir diese - üblicherweise ergebnislose - Briefeschreiberei an die von mir gewürdigten Personen zu kostspielig; natürlich können Sie den Gemeindebrief auch über mich abonnieren (DM 40,- für 12 Ausgaben / Jahr).
Solche Heuchler wie Sie, die zu allem Überfluß auch noch für den Sektenführer Marcel Lefebvre Werbung mach(t)en, sind die gefährlichsten Feinde der Kirche.
Im Herrn

IV. Der V2-Studierende

Da wir dem Schreiber bereits ausführlich geantwortet haben, sehen wir sein Problem (etwa mit der Papstwahl) nur noch in seiner emotionalen Sperre. Exemplarisch zwei von ihm in seinem neueren Schreiben an uns genannte Punkte:
"ecclesia supplet" (danke für die Korrektur, hätte ich auch selbst drauf kommen müssen) bezog sich  auch auf die Weihevorgänge als solche und nicht nur auf die übrige Sakramentenspendung. Was im Falle der Taufe gilt, das gilt auch für Weihen, deren Weihevater die richtige Intention hat, aber die falsche Formel benutzt. Zumindest würde ich das nach dem Gesetz der Logik annehmen. Bitte korrigieren Sie mich, falls dem nicht so ist.

Vom Kirchenrecht her bezieht sich "ecclesia supplet", wie dargelegt, auf die Bedingungen für die Supplierung der Jurisdiktion, wie bei der Absolution. Das "Gesetz der Logik" ist kein Grund für die Annahme, dass die Kirche Weihehandlungen gültig macht, die objektiv zweifelhaft oder ungültig gespendet wurden, weil sie unter gewissen Umständen die Jurisdiktion bei der Beichte suppliert. Deswegen gibt es ja auch bei den an sich unwiederholbaren Weihehandlungen - ebenso wie bei der Taufe - bei zweifelhafter oder ungültiger Spendung die erlaubte resp. vorgeschriebene bedingungsweise oder absolute erneute Spendung. Kurz: Die Annahme des Schreibers läuft dem Gesetz der Logik völlig zuwider. Zu überlegen bleibt allerdings, warum sich der Schreiber nicht die Mühe macht, entweder selbst nach Quellen zu suchen, aus denen sich seine wirren Thesen zumindest ableiten lassen, oder wenigstens einen seiner "Dozenten" zu diesem Thema zu befragen.


Mit meinen Ausführungen über Pius XII. habe ich nicht behaupten wollen, daß bereits er kein Papst gewesen sei. Vielmehr wollte ich damit aufzeigen, daß alle "Nachfolger" lediglich das weiterführen, was er begonnen hatte, sie somit in einer Tradition stehen, die auf Pius XII. zurückgeht.

Noch einmal: Was auf Pius XII. zurückgeht, ist der Gedanke an ein Konzil, und ein Konzil als solches ist nicht verwerflich. Herausgekommen ist de facto aber nur ein von zwei Scheinpäpsten initiierter Bischofstreff. Obwohl der Schreiber selbst zugibt, "daß das Vatikanum II eine Ansammlung von Texten beinhaltet, die als einziges Ziel haben, eben diese römisch-katholische Kirche zu zerstören", hält er dennoch rabiat an V2 fest. Im Gehorsam gegenüber der vermeintlichen kirchlichen Obrigkeit in die Hölle zu wandern - das scheint vielen die bessere Lösung zu sein, als sich von der V2-Sekte zu trennen und - notwendig in der Gemeinschaft der römisch-katholischen Kirche - die Nachfolge Christi zu wählen. Wir empfehlen letzteren Weg.

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