Die Feinde Christi gefallen sich einerseits in ihrem permanenten hemmungslosen
Eigenlob, andererseits klopfen sie sich auch immer wieder gegenseitig auf
die Schulter. Der Fall Lehmann wurde zwar schon mehrfach bei KzM gewürdigt,
und zunächst war kein "Sein 65. Geburtstag"-Text geplant, denn KzM
soll ja nicht als KL-Fanpage missverstanden werden. Schließlich hat
jedoch der öffentliche Brief von Bundeskanzler Gerhard Schröder
(SPD) den Ausschlag gegeben, eine kurze Übersicht
über die Ereignisse der vergangenen Wochen zu geben. Wir denken an
diejenigen, die angesichts dieser diabolischen Überheblichkeit, mit
der sich die führenden Persönlichkeiten unserer Gesellschaft
ihren Bauch pinseln, in der Gefahr stehen zu resignieren. Nur Mut: Man
muss seine Augen gar nicht vor diesem ganzen Rummel der V2-Sekte, jetzt
konkret bei KLs Geburtstagsparty, verschließen, ganz im Gegenteil:
Man soll durchaus genau hinschauen, was gespielt wird, und diese Horde
von Satansdienern als Wölfe im Schafspelz erkennen.
Eine sehr wichtige Tatsache darf man bei diesem Trubel nicht vergessen:
Alle Beteiligten sind grundsätzlich als des sehr schweren Betruges
schuldig zu betrachten, auch in der Hinsicht, dass sie widerrechtlich akademische
Titel der Kirche verwenden: "Akademische Grade (Baccalaureat, Lizentiat
und Doktorat), denen die kanonischen Wirkungen im kirchlichen Bereich eignen
sollen, kann nur verleihen, wer dazu vom Heiligen Stuhl bevollmächtigt
worden ist (c. 1377). Die Verleihung erfolgt im Namen des Papstes und,
wenn der päpstliche Stuhl erledigt ist, im Namen des Heiligen Stuhles"
(E. Eichmann, K. Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts, Bd. 2, München
(9)1958, 401). Es müssen also bei KL und seinen Kollaborateuren, insbesondere
bei seinen Schülern, sämtliche Doktor- und Professorentitel ersatzlos
gestrichen werden. Und nun: Frisch ans Werk!
Die Festschrift
"Weg und Weite. Festschrift für Karl Lehmann", Herausgegeben von
Albert Raffelt unter Mitwirkung von Barbara Nichtweiß, Freiburg 2001,
LVI und 808 Seiten
1. Inhaltsverzeichnis
Sieht man auf die Inhaltsangabe dieses Totschlägers, trifft man
auf bekannte Namen, z.B.
"PETER HENRICI: Transzendent oder übernatürlich? Maurice
Blondels Kritik des Religiösen"
s. Nachrichten v. 28.05.2000.
"HANS-JOACHIM HÖHN: Religion - nach ihrem Ende?! Zum Ort des Glaubens
jenseits religiöser Beliebigkeit und Indifferenz ."
s. Erlebnisgesellschaft - Erlebnisreligion.
"WALTER KARDINAL KASPER: Ekklesiologische und ökumenische Implikationen
der Taufe"
s. "Katholischer Erwachsenen-Katechismus"
(in Höffners Vorwort (S. 8) dazu heißt es: "Ich danke der Katechismuskommission,
die den Text erarbeitet hat. Mein besonderer Dank gilt Herrn Professor
Dr. Walter Kasper, der bei der Erstellung des Textes die Hauptlast getragen
hat.").
"JOSEPH CARDINAL RATZINGER: Wahrheit des Christentums?"
s. Konvergierende Linien.
"HANS LANGENDÖRFER: Bleibt die Kirche Partnerin in politischer
und gesellschaftlicher Verantwortung?"
s. Herz Jesu.
"HANS KÜNG: Ermutigung zur Zivilcourage"
s. Ostern mit der V2-Sekte.
2. Albert Raffelt
Bei einer "Akademischen Feier" am 16. Mai im Erbacher Hof, Mainz, mit
Überreichung der FS hielt "Prof. Dr." Albert Raffelt eine Rede:
Also: "Die besten Autoren" liefern bereitwillig Beiträge für
die FS. Schaut man nur auf die o.g. Namen Henrici, Höhn, Küng
etc., stellt sich die Frage, wie die Bewertung "die besten Autoren" zu
verstehen ist. Die spontan sich ergebende Auffassung "die kompetentesten
und zuverlässigsten Autoren" ist offenkundig absolut ausgeschlossen.
Raffelt meint also: "die entschlossensten Antichristen". Die skrupellosesten
Lügner bündeln ihre Kräfte; gewissermaßen wurde der
übelste Bodensatz aus der finstersten Gosse zusammengekratzt und in
Buchform gepresst - das nennt man neudeutsch "wissenschaftliche Ehrung".
Raffelt vertraut - nicht zu Unrecht - darauf, dass die Formulierung
"die besten Autoren" von den meisten missverstanden und dementsprechend
als eine Art Qualitätsgarantie aufgefasst wird. Um diese Irreführung
weiter zu potenzieren, legt er den Finger auf den monströsen Umfang
des Totschlägers. Wer hätte schon den Mut, einem riesigen Heer
der "besten Autoren" die Stirn zu bieten? Hat man aber begriffen, was für
Existenzen sich da zusammengefunden haben, bleibt von der ganzen Herrlichkeit
rein gar nichts mehr übrig:
- die "hochrangigen Repräsentanten unseres Staates" sind die Repräsentanten
des Übernazitums;
- von der katholischen Kirche hat sich kein einziger an der FS beteiligt;
dass aber
- Ökumeniker
- Juden
- Islamisten
- "Wissenschaftler"
- Vertreter von Sendeanstalten (wie z.B. ARD
und ZDF)
auf KLs Seite stehen, kann nicht wirklich überraschen.
Dass dieser KL-Fanatismus "über die Parteigrenzen" hinausreicht,
bestätigt nur wieder unsere Position, dass in Deutschland keine Partei
wählbar ist (s. Bundestagswahl 1998). Es
bleibt keine Möglichkeit, den Politikern noch mildernde Umstände
zuzubilligen - quer durch alle Parteien feiert die gezielt antichristliche
Verlogenheit freche Triumphe.
3. Ulrich Ruh
[a] Den Texten Karl Lehmanns ist eigentlich bei jedem Thema die umfassende
Kenntnis der einschlägigen Literatur und der differenzierte Umgang
mit dem jeweiligen Sachstand anzumerken, ebenso das Bemühen um ein
ausgewogenes Urteil ohne beifallheischende Schnellschüsse.
Von dieser Art waren bzw. sind auch Lehmanns Stellungnahmen zu umstrittenen
innerkirchlichen Problemfeldern. Von 1972 stammt die erste Veröffentlichung
zur Frage des kirchlichen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen,
deren erster Satz lautet: "Jeder Seelsorger und viele Katholiken kennen
das dornenreiche Problem: Gegenüber wiederverheiratet Geschiedenen
gelangt die pastorale Sorge rasch in eine fast unausweichliche Sackgasse."
Um einen vor der Botschaft Jesu und der kirchlichen Tradition verantwortbaren
Ausweg aus dieser Sackgasse bemühte sich Karl Lehmann seinerzeit in
einer Arbeitsgruppe, die ein Rahmenvotum mehrerer Bischofskonferenzen zum
Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen vorbereitete. Jahre später
erfolgte dann der maßgeblich vom Mainzer Bischof und seinen Vorarbeiten
geprägte und weltweit beachtete Vorstoß der drei Bischöfe
der Oberrheinischen Kirchenprovinz zugunsten einer größeren
pastoralen Flexibilität, den das römische Lehramt bekanntlich
an den entscheidenden Punkten zurückwies.
[...]
[b] Intensiv befasst war Karl Lehmann auch mit dem "Fall Küng"
in seinen verschiedenen Stationen von den Anfängen der Unfehlbarkeitsdebatte
über die Diskussion um Christ sein bis zum Entzug der kirchlichen
Lehrerlaubnis um den Jahreswechsel 1979/80. Lehmann hat auf Einladung von
Hans Küng mit ihm in seinem Tübinger Seminar über die Anfrage
zur Unfehlbarkeit diskutiert und war 1977 an dem Hohenheimer Gespräch
des Tübinger Theologen mit Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz
beteiligt, das einer Klärung des Konflikts im Zusammenhang mit dem
Buch Christ sein dienen sollte, aber erfolglos blieb.
Im Zusammenhang mit der Küng-Debatte entstand auch der umfangreiche
Kommentar zur römischen Erklärung Mysterium ecclesiae vom Februar
1975. Karl Lehmann bemüht sich darin mit großer Sorgfalt, sowohl
der Position Küngs wie den gegen sie geltend gemachten Einwänden
der Glaubenskongregation gerecht zu werden, setzt sich sensibel mit der
ökumenischen Kritik an der römischen Erklärung auseinander
und weist mit aller Zurückhaltung, aber doch deutlich genug auf Schwachstellen
und Probleme der lehramtlichen Position hin. So heißt es beispielsweise
zum Abschnitt von Mysterium ecclesiae zur Unfehlbarkeit des Lehramtes,
dieser könne ein Beleg dafür sein, "dass eine ‘positive’ Entfaltung
der Lehre durch bloße Wiedererinnerung an lehramtliche Formulierungen
bei aller Notwendigkeit letztlich wenig hilfreich ist, sondern dass lebendiger
und ursprünglicher, zeitgemäßer und werbender aus der Mitte
des christlichen Glaubens heraus argumentiert werden muss."
[...]
[c] In seinem ökumenischen Engagement sind die gleichen Grundzüge
erkennbar wie in Karl Lehmanns Wirken in der und für die eigene Kirche.
Bereitschaft zur geduldigen Kleinarbeit im Dienst an der Sache verbindet
sich mit Klarheit in der Einschätzung von Möglichkeiten und Schwierigkeiten
des ökumenischen Dialogs. Die umfassende und differenzierte Kenntnis
der eigenen Tradition erlaubt es, Spielräume bei ihrer Aufarbeitung
in ökumenischer Absicht wahrzunehmen und damit Brücken zu den
theologischen Sprachspielen und -stilen der reformatorischen Kirchen zu
schlagen, ohne kritische Anfragen aus falsch verstandener Höflichkeit
zu unterlassen. Solche Redlichkeit wird von den Gesprächspartnern
aus den anderen Kirchen durchweg auch anerkannt.
Karl Lehmann hat so beispielsweise einen profilierten katholischen
Beitrag zum Lutherjahr 1983 geleistet, mit einem Vortrag vor dem Zentralkomitee
der deutschen Katholiken, der dafür plädiert, die "aufgestauten
und verbliebenen Schwierigkeiten" nüchtern zu sehen. Luther müsse,
so die abschließende These des Vortrags, "im Blick auf die ganze
Geschichte der Kirche aus seiner Isolierung und Verabsolutierung befreit
werden". Fünfzehn Jahre später hat Lehmann die katholisch-lutherische
Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre vor der Deutschen Bischofskonferenz
gewürdigt und dabei gleich auch den Verlauf des katholisch-lutherischen
Gesprächs bis zu diesem Einschnitt nachgezeichnet. Im Zusammenhang
mit der feierlichen Unterzeichnung der Erklärung am 31. Oktober 1999
hat er sie als "differenzierten Konsens" verteidigt und gleichzeitig vor
dem Flurschaden noch nicht einlösbarer Versprechungen gewarnt, "die
nicht nur die Leidenschaft verständlichen Drängens, sondern auch
die mühsame Geduld des Reifens brauchen".
[...]
[d] In einem Interview mit der Herder-Korrespondenz aus Anlass des
zwanzigsten Jahrestags des Abschlusses des Zweiten Vatikanums hat Karl
Lehmann festgestellt: "Wir sollten einmal deutlich sagen, dass wir uns
die Kirche und ihr Weiterleben ohne das Zweite Vatikanum gar nicht vorstellen
können. Man bemängelt Fehlentwicklungen. Aber was es überhaupt
bedeutet, dass dieses Konzil stattgefunden hat, ist vermutlich von niemand
bis heute abzuschätzen." Lehmann gehört zu der Theologengeneration
in Deutschland, die ihre wissenschaftliche Laufbahn kurz nach dem Zweiten
Vatikanum begonnen hat. Sie konnte den neuen Freiraum, den das Konzil der
katholischen Theologie brachte, nutzen: Öffnung für die historisch-kritische
Exegese, Eintritt der katholischen Kirche in die ökumenische Bewegung
mit den entsprechenden theologischen Dialogen, bewusste Zuwendung zur "Welt
von heute", zu "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst" der Menschen, vorbehaltlose
Anerkennung der Religionsfreiheit und der wertvollen Elemente in den anderen
Religionen.
Lehmann kam schon während des Konzils als Germaniker in Kontakt
zu Karl Rahner, also einem der Theologen, die vor dem von Johannes XXIII.
überraschend einberufenen Konzil dessen Neuansätze durch Rückbesinnung
auf die großen Traditionen der Väterzeit und des Mittelalters
gegen die Verengungen der Neuscholastik wie durch positive Rezeption der
modernen Wende zum Subjekt und seiner Freiheit vorbereitet hatten. Karl
Lehmann war dann in München und Münster Rahners Assistent, hat
nicht wenige Veröffentlichungen in gemeinsamer Autorschaft mit ihm
vorgelegt und sein Lebenswerk später mehrfach zusammenfassend gewürdigt.
[...]
[e] Karl Rahner hat in seinen später Jahren mutige Vorstöße
zum Strukturwandel der Kirche wie auch zur Einheit der Kirchen als realer
Möglichkeit unternommen. Karl Lehmann wiederum ist ein herausragender
Protagonist der Theologen- bzw. Bischofsgeneration, die mit der Aufgabe
betraut war bzw. ist, die Kirche unter den Bedingungen der spätmodernen
Lebenswelt zusammenzuhalten, in dieser grundlegend veränderten Situation
die "Unterscheidung der Geister" wachzuhalten, immer wieder zu versuchen,
die Identität des Glaubens zu bewahren, ohne dabei in neue oder alte
Erstarrungen zu geraten."Der christliche Glaube darf sich nicht in eine
weltlose Innerlichkeit flüchten, sei es des eigenen Herzens oder des
Binnenraums der Gemeinde; es ist ihm aber nicht minder verwehrt, die ureigene
Kraft dadurch zu verraten, dass er sich anpasst an das, was jeweils ist."
– Dieser Satz Karl Lehmanns wurde auf der Schwelle zwischen seiner Tätigkeit
an der Universität und dem Bischofsamt geschrieben. Er charakterisiert
sehr gut den Theologieprofessor wie den Bischof Lehmann. Man kann solche
und ähnliche Formulierungen als wohlfeiles "sowohl – als auch" bzw.
"weder – noch" abtun. Kulturchristliche Geschmeidigkeit wie die spirituelle
Attitüde des Radikalen und Entschiedenen haben es in mancher Hinsicht
nach innen wie außen leichter als der Versuch, gerade die Durststrecken
und Glanzlosigkeiten gegenwärtigen Christ- und Kircheseins bewusst
anzunehmen und mit den jeweils bei aller Begabung und Erfahrung doch immer
auch begrenzten Kräften produktiv und gesprächsfähig mit
ihnen umzugehen. Karl Lehmann steht von seinen philosophisch-theologischen
Anfängen bis heute in besonderer Weise für diesen so notwendigen
wie mühsamen Versuch.
Für eine sensible, mit großer Sorgfalt erstellte Würdigung der wissenschaftlichen Leistungen KLs s. In honorem Lehmann.
a) Der "weltweit beachtete Vorstoß" von KL, Kasper und Saier, einen "Ausweg aus dieser Sackgasse" bei "wiederverheirateten Geschiedenen" zu schaffen, wird als typisches Beispiel für die V2-Irrenhausatmosphäre auf der KzM-Startseite erwähnt. Auf der einen Seite stehen die "Progressiven", die diesen "Vorstoß" begrüßen und unterstützen, und auf der anderen Seite stehen die "Konservativen" wie z.B. Thomas Floren, die beharrlich darauf herumreiten, dass Wojtyla diesen "Vorstoß" pro forma abgelehnt hat, dass aber die Vorstoßer selbst nicht nur im Amt geblieben, sondern in überwiegender Zahl eminent befördert worden sind und dass die Praxis mit der Kommunionausteilung an "wiederverheiratete Geschiedene" in der V2-Sekte gang und gäbe ist, ohne dass Rom ernsthaft irgend etwas dagegen unternimmt, so dass der Geist der Revolution sich immer weiter ausbreitet. Die Situation der Konkubinisten ist nach KLs Urteil nur eine "fast unausweichliche Sackgasse"; der Zusatz "fast" bedeutet, dass es durchaus einen Ausweg gibt. Die Problematik der "wiederverheirateten Geschiedenen" war u.a. ein Thema der "Vergebungsbitte der Kirche in Luxemburg". Statt den Ehebrechern nahezulegen, den Zustand der Todsünde zu beenden, sucht die V2-Sekte Auswege aus der "fast unausweichlichen Sackgasse" bei der "(Sakramenten-) Pastoral".
b) Die "Wiedererinnerung an lehramtliche Formulierungen" ist "bei aller
Notwendigkeit letztlich wenig hilfreich" - das ist wieder einmal eine typische
V2-Formulierung. Diese Formulierungen sind kontradiktorisch, d.h. die richtige
Aussage wird durch die nachfolgende Aussage direkt entwertet. Es ist zwar
notwendig, etwas zu tun, aber es ist auch "letztlich wenig hilfreich",
das zu tun, so dass man im Grunde auch darauf verzichten kann. Ja, im Grunde
ist es sogar schädlich, dieses Notwendige zu tun; konkret bei den
lehramtlichen Formulierungen fordert KL, dass "lebendiger und ursprünglicher,
zeitgemäßer und werbender aus der Mitte des christlichen Glaubens
heraus argumentiert werden muss".
Die Kirche lehrt unfehlbar: "Wer sagt, es sei möglich, daß
man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem
Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse
als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen"
(NR 61, cf. DS 3043).
Nun hat die V2-Sekte z.B. das Christentum radikal und restlos entwertet,
indem sie die Erbsünde leugnet (s. wiederum die Parallelen zu Mein
Kampf). Es tritt also eine - nach dem Dogma unmögliche - Veränderung
im Glaubensverständnis ein, dies wird dann als "lebendiger Glaube"
ausgegeben. Diese absolute Verfälschung des Christentums ist "ursprünglicher",
das kann aber nur heißen, dass durch die Dogmatisierung die Wahrheit
entstellt wurde und es quasi Aufgabe des Theologen ist, die Dogmen zu bekämpfen,
weil sie angeblich den Blick auf die "ursprüngliche" Lehre behindern.
Der Gedanke der Wandelbarkeit des unwandelbaren Glaubens wird noch einmal
mit dem Adjektiv "zeitgemäßer" unterstrichen, vergleichbar mit
dem "Aggiornamento" von Roncalli. Der Glaube
soll nun "werbend" sein, was wiederum an die Propaganda-Ideologie der Nazis
erinnert: Plakative, skrupellose Verzerrung und Verfälschung der Wahrheit
ist oberstes Gebot. Dass KL wild mit der Kettensäge um sich schlägt,
um jeden, der noch am katholischen Glauben festhält, auszuschalten,
ist charakteristisch für seine "Sensibilität".
c) "Differenzierter Konsens", "versöhnte Verschiedenheit" - wie immer man es nennen möchte, man bleibt bei dem Phänomen der Contradictio in adjecto, des unlösbaren Widerspruchs bei der Zusammenstellung von Adjektiv und Substantiv. Indem man von "theologischen Sprachspielen und -stilen" phantasiert, möchte man die lutherische Häresie bagatellisieren, und im Grunde ist diese ganze "Ökumene" nur ein "Spielraum", eine Krabbelkiste für die ganz Dummen, ein Ort für die Christushasser, sich schamlos auszutoben. Die notwendige Bekehrung der Häretiker ist gar nicht Sinn und Zweck dieser endlosen Debatten, in Wirklichkeit wird nur ein diabolisches Spiel gespielt, ein Theater aufgeführt, auf das allerdings niemand hereinzufallen braucht.
d) Was bedeutet es überhaupt, dass V2 stattgefunden hat? Das kann jeder leicht abschätzen, der sich mit der kirchlichen Lehre auseinandersetzt. Damit wurde der große Glaubensabfall in die Wege geleitet, von dem bereits Christus gesprochen hat, z.B.: "Dann werden viele im Glauben irre werden, einander verraten und hassen. Falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele irreführen. Weil die Gottlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten. Wer aber ausharrt bis ans Ende, wird gerettet werden" (Mt 24,10-13). S. außerdem Karl Rahner - R.I.P.
e) KL stößt auch bei der "Ökumene" vor: Die "Einheit
der Kirchen" (Einzahl der Vielzahl) gilt als "reale Möglichkeit" (wirkliche
Nichtwirklichkeit), was nur möglich ist aufgrund einer "grundlegend
veränderten Situation", also einer Situation, in der Vernunft und
Logik höchstoffiziell abgeschafft worden sind. "Die spirituelle Attitüde
des Radikalen und Entschiedenen" findet in den Augen der V2-Sektierer keine
Gnade, statt dessen muss nun der "so notwendige wie mühsame Versuch"
her, "produktiv und gesprächsfähig" zu bleiben. Damit singt Ulrich
Ruh in Frieden das hohe Lied des Faustrechts,
und wer will, kann sich damit in den Schlaf der Ungerechten wiegen lassen;
doch irgendwann, wenn Gott will, wird er wieder geweckt.
4. Bernhard Vogel
Rheinischer Merkur Nr. 19, 11.05.2001, Vermerk: "Der Text erscheint
in leicht geänderter Form in "Weg und Weite. Festschrift für
Karl Lehmann", hrsg. von Albert Raffelt. Verlag Herder, Freiburg 2001."
Die Strafe gern gezahlt. Der CDU-Politiker und frühere Landesvater von Rheinland-Pfalz zeichnet ein von Begegnungen geprägtes Porträt des Bischofs von Mainz.
[a] Lebensdaten Lehmannas
[...]
Es muss im Jahr 1967 gewesen sein. Ich war erst kurz zuvor zum Kultusminister
von Rheinland-Pfalz bestellt worden und dabei, mich in meiner neuen Aufgabe
zurechtzufinden, als mich der Professor für Dogmatik an der katholisch-theologischen
Fakultät der Universität Mainz, Friedrich Wetter, aufsuchte.
Er wollte mir mitteilen, er werde Nachfolger des Speyerer Bischofs Isidor
Markus Emanuel, der krankheitsbedingt um seine Entpflichtung gebeten hatte.
Am Ende unseres Gespräches übergab er mir ein voluminöses
maschinenschriftliches Manuskript, die Doktorarbeit eines jungen Schülers
von Karl Rahner, und bat mich, es zu lesen. Den Autor, Karl Lehmann, würde
er, Friedrich Wetter, sich als seinen Nachfolger auf dem Mainzer Lehrstuhl
wünschen. Lehmann wurde Professor in Mainz. Er machte bald von sich
reden und gehörte nach kurzer Zeit zu den Mainzer Professoren, die
aufhorchen ließen, zu denen man Kontakt suchte, auf die man hörte.
Nicht nur ich - auch der ein Jahr nach der Berufung von Lehmann zum Ministerpräsidenten
von Rheinland-Pfalz gewählte Helmut Kohl.
[b] Überzeugender Dienst
1971 bat Professor Lehmann um ein Gespräch. Es falle ihm schwer,
denn er fühle sich sehr wohl in Mainz. Sein Plan sei gewesen, lange
hier zu bleiben und jeden Ruf an eine andere Universität abzulehnen.
Aber nun wolle man ihn in Freiburg haben. Freiburg, das sei sein Heimatbistum,
diesem und der dortigen Universität, an der er 1956 sein Studium begonnen
hatte, sei er besonders verpflichtet. Üblicherweise widerspricht ein
Kultusminister in solchen Fällen, macht Vorschläge und Angebote,
die Arbeitsbedingungen zu verbessern, appelliert an die eingegangenen Verpflichtungen
und fügt einen moralischen Appell hinzu, er werde hier unbedingt gebraucht.
Karl Lehmann wurde in Mainz unbedingt gebraucht. Aber in diesem Fall war
mir nach wenigen Minuten klar, dass er nicht aufzuhalten war. Ich
blieb tief betrübt über den Verlust zurück. Lehmann ging
nach Freiburg. Man hörte und man las von ihm, er wurde zu einem von
Laien wie Bischöfen sehr gefragten, zu einem der angesehensten Theologieprofessoren
Deutschlands. Der Verlust für Mainz war groß.
[...]
[c] Wir begegneten uns auf Katholikentagen, im Zentralkomitee der deutschen
Katholiken, dem wir viele Jahre gemeinsam angehörten, in der gemeinsamen
Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, wo er mit Walter
Kasper, Franz Böckle, Klaus Hemmerle und anderen zu den wegweisenden
Sprechern gehörte, auf Tagungen und Kongressen, auf Flugplätzen
und in Hotelhallen. Karl Lehmann war aber nicht nur ein wegweisender Sprecher.
Immer leistete er auch einen überzeugenden Dienst an der Einheit der
Kirche, indem er mit umfassendem Sachverstand und der ihm eigenen Souveränität
theologische Wissenschaft, pastorale Praxis, christliches Apostolat und
gesellschaftspolitisches Handeln zueinander in Beziehung setzte und so
in eine ganzheitliche Wirklichkeit christlicher Existenz integrierte. Es
war daher folgerichtig, dass der Priester und Professor Karl Lehmann nicht
nur zum Bischof geweiht wurde, sondern als Bischof auch zum Vorsitzenden
der Deutschen Bischofskonferenz gewählt wurde. Ich werde nicht vergessen,
wie ich mit Freunden aus dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken auf
dem Weg von Krakau nach Danzig spätabends im Auto unterwegs war und
wie wir nach langem Suchen nach einem Sender über das Autoradio die
Nachricht erfuhren, Karl Lehmann sei zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz
gewählt worden. Große Begeisterung verleitete den Fahrer des
Wagens zu überhöhter Geschwindigkeit. Wir wurden von der Polizei
gestoppt. Die hohe Verwarnungsgebühr entrichteten wir gern.
[d] Geduldiger, gelassener
Karl Lehmann war Nachfolger der Kardinäle Frings und Höffner
und des unvergessenen Julius Kardinal Döpfner, der Karl Lehmann 1963
in Rom zum Priester geweiht hat. Meine Bewunderung, meine Zustimmung für
diesen Mann wuchs von Jahr zu Jahr. Und sie steigerte sich umso mehr, umso
schwieriger die Situation wurde, umso fordernder die Aufgaben wurden, die
er zu erfüllen hatte. Die Tage eines monolithischen geschlossenen
Katholizismus in Deutschland gehören der Vergangenheit an. In einer
pluralen Gesellschaft hat auch der Katholizismus plurale Züge angenommen.
Die Zeit der unbedingten Geschlossenheit der Deutschen Bischofskonferenz
und des Schulterschlusses mit Rom gehört der Vergangenheit an. Die
Rolle der Kirche in Deutschland hat sich gewandelt. Der Umgang der Katholiken
untereinander ist komplizierter geworden. Oft wird in der Öffentlichkeit
mehr Streit sichtbar als der zweifellos nach wie vor vorhandene Konsens
in Grundfragen. Bischof Karl Lehmann litt darunter, aber man spürt
auch, dass ihn die Herausforderung wachsen lässt: Man denke nur an
das jahrelange quälende Ringen mit dem Vatikan in der Frage der Schwangerenkonfliktberatung.
Bittere Niederlagen, die man ihm zugefügt hat, und schmerzhafte persönliche
Kränkungen haben ihn nicht niedergedrückt. Im Gegenteil: Er wurde
ruhiger, geduldiger, gelassener und - gelegentlich hat es den Anschein
- sogar heiterer. Je öfter man ihn bei Kardinalsernennungen überging,
umso überzeugter lebte er die Kardinaltugenden der Tapferkeit und
der Klugheit. Keine Klage war zu hören, wohl aber Entschlossenheit
zu erkennen: Die Aufgabe annehmen, die Einheit der Kirche wahren. Dem Papst
gehorsam sein und den Gläubigen in Deutschland ein guter Hirte. Jetzt
ist er Kardinal. Als "Prellbock zwischen Rom und der Kirche" hat Hans Maier
ihn bezeichnet, als "radikale Mitte des deutschen Katholizismus". Andere
hätte die Spannung wohl überfordert. Karl Lehmann hat sie gestärkt,
ihn mutiger und sicherer gemacht. "State in Fide" - "Steht fest im Glauben"
(1. Kor 16,13) lautet sein Wahlspruch. Er hat seinen Wahlspruch zur Lebensbotschaft
gemacht. In der Tat: "Karl Lehmann ist ein Glücksfall für die
deutschen Katholiken - und nicht nur für sie" (Hans Maier). Ich wünsche
Kardinal Karl Lehmann alles erdenklich Gute zum 65. Geburtstag, und mir
wünsche ich noch viele Begegnungen mit ihm.
Bis auf zwei kleine Auslassungen ist das hier der komplette Text. Es ist uns wichtig zu zeigen, was für eine Märchentantenmentalität man bei "hochrangigen Repräsentanten unseres Staates" konstatieren muss.
a) Die enge Zusammenarbeit von Staat und V2-Sekte bei der Ausrottung der katholischen Kirche ist keine von uns entworfene Illusion, sondern wird also ganz offen von Vogel zugegeben. Man hörte auf die falschen Propheten, nicht nur Vogel, sondern auch Helmut Kohl, der durch seine Schwarzgeldaffäre das Ansehen der CDU extrem belastet hat.
b) Vogel ist anscheinend ein Politiker bis auf die Knochen: Er schwelgt in schwülstiger Phrasendrescherei, wobei wir ihm auch durchaus abnehmen, dass er "tief betrübt über den Verlust" KLs gewesen ist. Allerdings war KL in katholischen Kreisen niemals "sehr gefragt" - Vogel nennt keinen einzigen Namen! Nun, Vogel ist Politiker, er kümmert sich nicht um die Realität, sondern agiert autonom und positivistisch.
c) "Wegweisender Sprecher" ist Politiker-Deutsch für "Irreführer". Die Namen Böckle ("Moraltheologe") und Hemmerle (früherer "Bischof von Aachen") sind Insidern durchaus bekannt; als Student haben wir mehrfach energisch gegen die Lügen Böckles protestiert; mit dem falschen Propheten Hemmerle gab es sogar einen Briefwechsel, den wir vielleicht einmal bei KzM vorstellen werden. Dass Vogel sich über Verkehrsregeln hinwegsetzt und damit Leib und Leben von sich und anderen riskiert, ist eine der ersten Konsequenzen der Wahl KLs zum Vorsitz der DB - eine aufschlussreiche Anekdote, und aufschlussreich ist auch, inwieweit Vogel Reue über dieses Vergehen zeigt.
d) An die Stelle der Einheit sind nach Vogel nun "plurale Züge
des Katholizismus" getreten. Damit auch ja niemand auf die Idee kommen
kann, Vogel habe hier Bereiche im Auge, bei der unterschiedliche Meinungen
möglich wären, kommt das Beispiel mit der "Schwangerenkonfliktberatung";
Vogel stilisiert den Wüterich KL hoch zu einer Art Märtyrer.
Alles in allem liefert Vogel ein Loblied auf das verbrecherische Treiben
KLs resp. der V2-Sekte und gesteht öffentlich, Komplize dieses antichristlichen
Schlächtervereins zu sein. Ob er auch in Zukunft die Strafe für
seine Vergehen gern zahlen wird?
Mainzer Bistumsnachrichten
Das wichtigste Propaganda-Organ von KL, die "Mainzer Bistumsnachrichten", haben sich in den letzten Wochen regelrecht mit Lobeshymnen auf KL überschlagen. Einige Beispiele:
1. MBN Nr. 16 (2. Mai 200)
2. MBN Nr. 17 (9. Mai 2001)
Studium in Rom
Karl Lehmann, als Sohn eines Lehrers am 16. Mai 1936 in Sigmaringen
geboren, versetzte schon als 15-Jähriger Mitschüler und Lehrer
in Staunen, weil er Thomas von Aquin im lateinischen Original las und darüber
referierte. Viele sagten ihm eine glänzende wissenschaftliche Karriere
voraus und haben sich darin nicht getäuscht. Als er nach dem Abitur
1956 das Studium der Philosophie und Theologie an der Freiburger Universität
aufnahm, entsandte ihn der damalige Erzbischof von Freiburg, Dr. Hermann
Schäufele, schon nach einem Jahr zum Studium an die Päpstliche
Universität Gregoriana in Rom (1957-1960 Philosophie und 1960 bis
1964 Theologie). 1962 promovierte Lehmann an der Gregoriana zum Doktor
der Philosophie mit einer Arbeit über die Seinsfrage im Denken Martin
Heideggers, dem er, wie dessen Bruder Fritz, mehrfach in der gemeinsamen
Meßkircher/Sigmaringer Heimat persönlich begegnet war. Lehmanns
Doktorväter waren der Jesuit P. Alois Naber SJ und nach dessen Tod
der heutige Züricher Weihbischof P. Peter Henrici SJ.
[...]
Assistent von Karl Rahner
Karl Lehmann erlebte in Rom, wo er am 10. Oktober 1963 durch Kardinal
Julius Döpfner zum Priester geweiht wurde, das Zweite Vatikanische
Konzil aus nächster Nähe. Der Konzilstheologe Karl Rahner SJ
- beide kannten sich schon von Freiburg her - entdeckte früh Lehmanns
umfassende Begabung und nahm schon während des Konzils in vielfältiger
Weise seine Hilfe in Anspruch. Nach Abschluss des Studiums nahm Rahner
ihn als wissenschaftlichen Assistenten mit nach München zum Seminar
für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie (1964 bis
1967) und nach Münster (1967/68), wo Rahner Dogmatik und Dogmengeschichte
lehrte. In dieser Zeit erhielt Lehman ein Habilitationsstipendium der Deutschen
Forschungsgemeinschaft und wurde durch den Freiburger Erzbischof endgültig
für die wissenschaftliche Laufbahn freigestellt.
In jenem Jahr wurde Lehmann an der Gregoriana zum Doktor der Theologie
promoviert mit einer Arbeit über das Thema "Auferweckt am dritten
Tag nach der Schrift" – Exegetische und fundamentaltheologische Studien
zu 1 Kor. 15,3b –5" – wie in der Philosophie "summa cum laude". Seine theologischen
Doktorväter waren P. Edouard Dhanis SJ und P. Max Zerwick SJ vom Päpstlichen
Bibelinstitut. Schon mit 32 Jahren wurde Karl Lehmann auf den Lehrstuhl
für Dogmatik II der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz berufen. Nur drei Jahre später folgte
er dem Ruf der Freiburger Universität auf den Lehrstuhl für Dogmatik
und Ökumenische Theologie, den er bis zu seiner Ernennung zum Bischof
von Mainz im Jahr 1983 inne hatte.
Ökumenische Forschungsarbeit
Auf Wunsch von Bischof Hermann Volk wurde Lehmann 1969 Mitglied des
Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen,
nach den Gründern auch "Jaeger-Stählin-Kreis" genannt, und wurde
1975 von katholischer Seite dessen wissenschaftlicher Leiter. 1989 wurde
er in der Nachfolge von Kardinal Volk Vorsitzender dieses Arbeitskreises.
Gerade in der ökumenischen Theologie hat Karl Lehmann sehr viel in
Bewegung gebracht. Dies wird vor allem in der Buchreihe des Ökumenischen
Arbeitskreises "Dialog der Kirchen" deutlich, die er als Autor und Herausgeber
(zusammen mit Wolfhart Pannenberg und Edmund Schlink) maßgeblich
geprägt hat. In dieser Buchreihe wird auch deutlich, wie selbstlos
Karl Lehmann seine wissenschaftliche Arbeit in den Dienst anderer gestellt
und hinter den Kulissen Enormes geleistet hat. Er hat nicht nur Karl Rahner
zugearbeitet, sondern in großem Ausmaß auch Kardinal Julius
Döpfner.
[...]
Selbstlose Zuarbeit für andere
Karl Rahner schrieb zur Bischofsweihe Lehmanns am 2. Oktober 1983 u.a.:
"In der heutigen katholisch-theologischen Gelehrtenwelt bei uns in Deutschland
gibt es niemanden, der so viel selbstlose und meist unbekannt bleibende
Arbeit für andere und für allgemeine kirchliche Aufgaben geleistet
hat wie Lehmann." Dazu verwies er auf einige Bücher, "die ohne seine
große Hilfe nicht erschienen wären". Lehmann sei ihm ein unersetzlicher
Helfer beim Lexikon für Theologie und Kirche, beim Handbuch für
Pastoraltheologie und bei "Sacramentum mundi" gewesen. Aber er habe nicht
nur ihm, Rahner, selbstlos geholfen, sondern auch bei zahlreichen weiteren
Handbüchern und Festschriften fundiert mitgearbeitet. Unter seinen
zahlreichen Herausgeberschaften und Fördertätigkeiten haben die
Internationale Katholische Zeitschrift Communio (seit 1972) sowie die gesammelten
Schriften von Heinrich Schlier, Erik Peterson und Karl Rahner besonderes
Gewicht. Die Bibliographie der Bücher und Artikel aus der Feder von
Karl Lehmann umfasst inzwischen 1746 Titel.
In Erinnerung an Hans Urs von Balthasar sagte Lehmann einmal: "Stets
war ich dankbar, dass ich viele namhafte und zugleich recht verschiedene
akademische Lehrer in Philosophie und Theologie hatte. ... So war ich dankbar
und froh, nach den vielen Begegnungen mit meinen Lehrern während eines
langen Studiums und der Assistentenzeit bei Karl Rahner während und
nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in meiner Freiburger Zeit (1971-1983)
aus der Nähe zu Basel Hans Urs von Balthasar genauer kennen zu lernen.
...Wir haben über viele Jahre die deutschsprachige Zeitschrift ‚Communio‘
bei den internationalen Herausgebertagungen gemeinsam vertreten. Er war
natürlich der ganz unbestreitbare geistliche wie geistige Vater und
‚Spiritus Rector‘, der im Austausch mit unseren vielen Freunden zugleich
die katholische Bestimmtheit und Weite dieser Zeitschrift förderte."
Leidenschaft für Gott
Was Lehmann 1969 zum 65. Geburtstag Rahners schrieb, trifft in seinem
Kern auch auf ihn selbst zu: "Die tiefste Wurzel des theologischen Denkens
scheint mir in der unablässigen Anstrengung zu liegen, den christlichen
Glauben für die Welt von heute elementar geistig aufzuschließen,
ihn in allen Bereichen der menschlichen Existenz mutig zu verantworten
und seine daseinsverwandelnde Kraft ursprünglich zur Wirkung zu bringen.
Diese Leidenschaft für Gott und seine Gnade treibt ihn dazu, gleichsam
auf allen Gassen der Welt und inmitten aller menschlichen Fragen Gottes
Heil zu künden : radikal, ehrlich, mutig, brüderlich, ungescheut
und voll Kraft." Dies kommt im Sammelband mit Aufsätzen Lehmanns von
1993 schon im Titel zum Ausdruck: "Glauben bezeugen - Gesellschaft gestalten".
Lehmann hat eine außergewöhnliche analytische Begabung. Dies
befähigt ihn, sich in andere Wissens- und Lebensfelder außerhalb
der Theologie sehr rasch einzuarbeiten.
Zugleich beflügelt Lehmann eine tiefe Spiritualität im Geist
des Freiburger Religionsphilosophen Bernhard Welte und des Theologen Hans
Urs von Balthasar, denen er sehr viel zu verdanken hat, in den Einzelfragen
inmitten der innerlich zerrissenen modernen Welt das Ganze zu sehen und
auf die tiefen Wurzeln des menschlichen Seins in Gott zu verweisen.
[...]
Durch seine theologische und ökumenische Kompetenz und seine erstaunliche
Vielseitigkeit als "Generalist"; ist Kardinal Lehmann nicht nur der ideale
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sondern auch ein besonders
gefragter Partner im "Zeitgespräch" in Kirche, Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft, Kultur und Medien. Jürgen Strickstrock (MBN)
Damit es nur ja jeder mitbekommt - die Mega-Party steigt am 16.05.2001.
Alles, was in der antichristlichen Szene Rang und Namen hat, ist eingeladen.
So bombastisch das Programm auch klingen mag - es ist doch nur heiße
Luft, die von der Mainzer Clique und ihren Kollaborateuren verbreitet wird.
Streicht man, wie oben erwähnt, die ganzen Doktor- und Professorentitel,
erkennt man die Armseligkeit dieses Vereins klarer.
Dadurch, dass der KL-Klamauk massiv breitgetreten wird, wird er dennoch
nicht qualitativ besser. Sicher, wer sich durch die ganzen akademischen
Titel, die KL und Verbündete widerrechtlich vor ihren Namen setzen,
blenden lässt, ist selbst schuld. Blickt man ungetrübten Auges
auf KLs Zusammenarbeit mit den Feinden Christi, fällt das Urteil über
KL nicht so großartig aus, und man lernt, die Benotungen seiner Pseudo-Doktorarbeiten
mit "summa cum laude" gerecht zu beurteilen.
Wie auch Wojtyla (s. die V2-Protestbriefe),
war KL ein Fan des Super-Häretikers Hans Urs von Balthasar. Johannes
Rothkranz hat in seinem Verlag "Pro fide catholica" 1988 ein Buch veröffentlicht
"Die Kardinalfehler des Hans Urs von Balthasar"; damals firmierte Rothkranz
noch nicht unter der Bezeichnung "Sedisvakantist" (heute tut er es zwar,
ist aber Lefebvre-Sektierer). Der V2-Sektierer Walter Hoeres, ein "konservatives"
Irrlicht, scheute sich damals nicht, ein Vorwort beizusteuern, in dem es
u.a. heißt:
"Sachlicht und unvoreingenommen wird hier das gesamt Werk von Balthasars
im Sinne der Mahnung des Konzils [ja, gemeint ist V2!, Anm. PRHL], Schrift
und Tradition unversehrt zu bewahren, einer philosophischen und theologischen
Prüfung unterzogen. Das Ergebnis ist alarmierend und man fragt sich
nach der Lektüre voller Bestürzung, wo hier das kirchliche Wächteramt
geblieben ist und wie es möglich war, daß ein Theologe wie von
Balthasar derart hoher kirchlicher Ehren [abschließend die "Kardinalswürde",
vor deren Verleihung aber HUB gestorben ist; Anm. PRHL] teilhaftig wurde"
(Vorwort, S. 3f).
Die Frage sollte vielmehr sein, wie man die V2-Sekte als Kirche ausgeben
kann, nachdem man sich intensiv mit der Materie auseinandergesetzt hat.
Die Antwort bleiben uns der Lefebvre-Herold Rothkranz ebenso schuldig wie
der V2-Sektierer Hoeres.
In der zweiten Auflage des Kardinalfehlerbuches (1989) fügt Rothkranz
noch fünf Seiten (Ss. 521-525) an, die er einleitet: "Mehrere Leser
der ersten Auflage dieses Buches haben mir dankenswerter Weise zusätzliches
Material zum Thema zugeschickt, das ich den Lesern der zweiten Auflage
nicht vorenthalten möchte."
Dort wird u.a. aus "In der Fülle des Glaubens. Hans Urs von Balthasar-Lesebuch,
hgg. von M. Kehl und W. Löser, Freiburg 1980, 203, zitiert:
"Die negativen Entscheidungen sind sowohl individuell ('Sünde')
wie sozial ('Gemeinschuld', früher 'Erbsünde' genannt)".
Mit dieser Leugnung der Erbsündenlehre kann das Urteil über
HUB nur restlos vernichtend ausfallen. Dieses ganze V2-Treiben fügt
sich zu einem gigantischen Teufelstanz zusammen. Wer bei diesem Tanz mitmacht,
kann sich leicht ausrechnen, wo das hinführt.
Die sonstigen Lobeshymnen kommentieren wir nicht im einzelnen, sondern
verweisen auf die bereits genannten Texte. Hat man begriffen, dass sich
die V2-Sekte ganz dem Dienste Satans verschrieben hat, dann können
ihre - von uns keineswegs bestrittenen - weltlichen Erfolge nicht wirklich
beeindrucken, sondern sind nur der Lohn, den der Teufel seinen Jüngern
verheißen hat.
3. MBN Nr. 18 (16. Mai 200)
Festschrift für Kardinal Karl Lehmann zum 65. Geburtstag - "Weg und Weite"
"Das Eine Notwendige: die Tür zur Transzendenz offen halten"
[...]
Einzigartige Sammlung von Glückwünschen Prominenter
In dieser Hinsicht ist die Festschrift für Kardinal Lehmann einzigartig.
Sie enthält Grußworte und Glückwünsche u.a. von Bundespräsident
Johannes Rau, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, Bundeskanzler
Gerhard Schröder und Richard von Weizsäcker, der Ministerpräsidenten
Kurt Beck, Roland Koch, Erwin Teufel und Bernhard Vogel, des Kardinalstaatssekretärs
Angelo Sodano, des Erzbischofs von Prag, Kardinal Miloslav Vlk, des Apostolischen
Nuntius Giovanni Lajolo, von Kardinal Franz König, des Ratsvorsitzenden
der EKD, Präses Manfred Kock, und des Präses der Synode der EKD,
Manfred Schmude, des Rabbiners Leo Trepp, Mainz/New York, und aus dem Bereich
der Medien der Intendanten des SWR, Peter Voß, und des ZDF, Dieter
Stolte. Stellvertretend für alle, die hier mit ihren Äußerungen
größter Anerkennung, Hochschätzung und Dankbarkeit nur
in einer Auswahl namentlich genannt sind, seil der frühere Ratsvorsitzende
der EKD, Bischof i.R. Martin Kruse, Berlin, zitiert. Er schrieb dem Jubilar:
"Ihre Offenheit, Ihre Bereitschaft zuzuhören, Ihre Kraft, zusammenzuführen,
Ihre Unermüdlichkeit und verlässliche Zuwendung habe ich dankbar
erfahren." Hinweis: Weg und Weite. Festschrift für Karl Lehmann. Hrsg.
Albert Raffelt unter Mitwirkung von Barbara Nichtweiß. Verlag Herder,
Freiburg 2001, LVI und 808 Seiten, DM 98,- Sk (MBN)
Auch hier wieder bekannte Namen, z.B. Johannes Rau
und Wolfgang Thierse. "Einzigartige Sammlung
von Glückwünschen Prominenter" - das ist nur ein Beweis mehr
dafür, dass sich unsere Gesellschaft am Abgrund befindet.
4. MBn Nr. 19 (23. Mai 200)
65. Geburtstag: Kardinal Lehmann für sein vielfältiges Wirken
geehrt
Grußworte der Politiker
Der hessische Ministerpräsident Roland Koch betonte in seinem
Grußwort, Kardinal Lehmann habe die besondere Gabe, das Verbindliche
vom Unverbindlichen zu unterscheiden. Er sei sehr menschlich und pragmatisch
an konkreten Problemen der Menschen orientiert. Das sei sicher ein Grund,
warum er eine so große Wertschätzung erfahren habe. Kulturministerin
Dr. Rose Götte, die kurzfristig die erkrankte Umweltministerin Claudia
Martini vertrat, erklärte, es gebe nur wenige Persönlichkeiten,
die so uneingeschränkt akzeptiert und geliebt werden wie Kardinal
Lehmann. Der Grund sei, dass Lehmann nicht auf seiner "geistigen Würde"
davon geflogen sei, sondern den Menschen in Bedrängnis nicht aus den
Augen verloren habe. Sie selbst sei besonders auch als Kirchenbeauftragte
und Frauenministerin dankbar für zehn Jahre konstruktive Zusammenarbeit
Lehmanns mit der Landesregierung.
Der Mainzer Oberbürgermeister, Jens Beutel, bekannte, er habe
selten eine so von Freude und Zuneigung geprägte Feier erlebt, wie
nach der Kardinalserhebung am 4. März dieses Jahres. Lehmann habe
mit seiner beharrlichen Arbeit und seinem entwaffnenden Lachen die Herzen
der Mainzerinnen und Mainzer gewonnen. Es sei in der heutigen Zeit ein
wichtiger Schlüssel, nicht auf die Menschen zu warten, sondern auf
sie zuzugehen. Vielleicht sei aus der Bodenständigkeit von Lehmanns
Sigmaringer Heimat, verbunden mit der "geerdeten Lebensfreude der Mainzer,
eine Mischung entstanden, die die Menschen hier schlichtweg sympathisch
und ansprechend finden". Der Bischof werde geehrt als jemand, "der es versteht,
die Menschen da abzuholen, wo sie stehen. Dem Wunsch des Jubilars entsprechend,
habe die Stadt von einem persönlichen Geschenk abgesehen und stattdessen
eine Gabe zugunsten von "Netzwerk Leben – für Frauen in Schwangerschaft
und Notsituationen" vorgesehen.
Stolte und Gottschalk überreichten ein "Abendmahl"-Bild von Boris
Birger
Trotz Lehmanns Verzicht zugunsten von "Netzwerk Leben" gab es ein spektakuläres
Geschenk, das ihm zwischen Pontifikalvesper und Akademischer Feier in der
St. Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofs von ZDF-Intendant Prof. Dr. Dieter
Stolte und Fernsehmoderator Thomas Gottschalk überreicht wurde. Ein
riesiges, ca. drei mal vier Meter großes Ölgemälde des
russischen Künstlers Boris Birger (77). Stolte, der mit dem Künstler
befreundet ist, hatte nach einem Käufer für das Bild gesucht
und damit verbunden nach einer Möglichkeit es in einem sakralen Raum
aufzuhängen. Als Gottschalk hörte, dass ein Sponsor gesucht wurde,
habe er spontan erklärt, die Kosten zu übernehmen. Stolte hatte,
wie er bei der Überreichung des Bildes berichtete, den russischen
Künstler Anfang der 80-er Jahre durch Vermittlung des damaligen ZDF-Korrespondenten
Dirk Sager in Moskau kennen gelernt und in seiner sehr bescheidenen Hochhauswohnung
aufgesucht. Birger war damals wegen seiner Kontakte mit Menschenrechtlern
wie Sacharow verfemt, durfte weder ausstellen noch kaufen. Erst unter Gorbatschows
Perestroika gab es eine Lockerung, so dass seine Werke 1987 erstmals im
Westen in einer Ausstellung gezeigt werden konnten. Birger reiste 1990
in die Bundesrepublik aus und lebt seitdem in der Nähe von Bonn. Unter
seinen Werken gibt es einige mit religiösen Themen, unter anderem
eines mit dem Titel "Auszug aus Ägypten", das im Clubraum des ZDF
hängt. Nach den Worten Stoltes steht es generell für die Vertreibung
in der Gegenwart. Auf die Frage von Kardinal Lehmann, wann er das Bild
gemalt habe, erklärte Birger, er habe sich fast sein ganzes Leben,
mindestens 40 Jahre lang, mit der Abendmahlthematik befasst und viele Skizzen
angefertigt. Vor wenigen Jahren habe er das Bild vollendet. Eine der Skizzen
gab Birger Kardinal Lehmann zusätzlich als persönliches Geschenk.
Das große Ölgemälde wurde für die Kapelle der Sozialakademie
des Bistums Mainz in Heppenheim/Bergstraße, "Haus am Maiberg", bestimmt.
Gottschalk sagte gegenüber Journalisten bei der Übergabe des
Bildes, er wolle damit "Punkte für die Ewigkeit machen", da er sich
sonst mehr um "Quotenpunkte" bemühe. Auf die Frage, ob dies ein Dank
an Bischof Lehmann sei, weil er einmal in seiner Sendung "Wetten dass..."
aufgetreten war, erklärte Gottschalk, es sei vielmehr "vorauseilender
Gehorsam". Denn er hoffe, dass Kardinal Lehmann, der ja nun "Karriere"
gemacht habe, wieder einmal Gast bei ihm sein werde. (Sk)
In den Nachrichten von Radio Vatikan gab es am
17.05.2001 folgende Tagesmeldung:
"Zum 65sten Geburtstag von Kardinal Lehmann
Kardinal Karl Lehmann bei "Wetten dass…" - das ist der Traum von Showmaster
Thomas Gottschalk. Es sei immer sein Wunsch, dass die Stars seiner Show
auch dann wieder bei ihm aufträten, wenn sie Superstars seien, sagte
Gottschalk gestern bei den Feierlichkeiten zu Lehmanns 65. Geburtstag.
Und ein solcher Superstar sei der Bischof ja nun mit seiner Erhebung zum
Kardinal geworden. Lehmann war bereits vor einigen Jahren in der beliebten
Fersehshow zu Gast."
Die Sache mit TG scheint also von besonderer Wichtigkeit zu sein -
Grund genug, sich einmal genauer über TG zu informieren. TG, geb.
am 18.05.1950, erhielt 1977 als Radio-Moderator bei Bayern 3 seine eigene
Sendung "Pop nach 8" und ist generell als Freund und Förderer der
Rockmusik bekannt. Seit den 80er Jahren ist er bei verschiedenen Fernsehsendern
tätig und gilt z.Zt. als einer der erfolgreichsten deutschen Fernsehmoderatoren.
Bekannt ist er ferner als Werbeträger z.B. für McDonald´s,
Haribo Gummibärchen und die Aktie der deutschen Post ("Aktie Gelb").
Er spielte in verschiedenen deutschen Klamaukfilmen, z.B. zusammen mit
dem "Komiker" Mike Krüger, eine Hauptrolle, trat aber auch z.B. in
Sister Act 2: Back in the Habit (1993) auf. Den ersten Teil (Sister Act)
haben wir eigentlich vorgehabt, uns anzuschauen, weil es um diesen Film
während unserer Zeit in Chur einen Streit
gab. Mehrere Studenten hatten sich das Filmposter von SA an die Zimmertür
geheftet, wir hingegen vermuteten, dass es sich bei diesem Film um eine
furchtbare Blasphemie handelte. Als wir dann später die Gelegenheit
hatten, den Film zu sehen, stellte sich bereits früh heraus, dass
unsere Vermutung richtig war, weswegen wir dieses Höllenspektakel
nicht bis zum Ende angeschaut haben. Die Handlung: Eine - moralisch verkommene
- Zeugin in einem Prozess wird zu ihrem Schutz vor den Verbrechern von
der Polizei in einem Kloster versteckt und als Nonne getarnt. Im Kloster
räumt sie dann tüchtig mit der verstaubten Atmosphäre auf,
z.B. indem sie den Schwesternchor statt Choräle nun Rockmusik im "Gottesdienst"
aufführen lässt. Während die Klostergemeinschaft vorher
als Sammlung von verklemmten Dorfdeppen hingestellt wird, steht sie nachher
als weltoffene und - insbesondere bei jungen Leuten - erfolgreiche Gruppe
da. In der Fortsetzung nun spielt TG einen "Father Wolfgang", also einen
Priester; auch wenn wir sonst nichts über diesen Film wissen, wagen
wir dennoch zu bezweifeln, dass die Kirche in einem guten Licht dargestellt
wird.
TG hat auch selber gesungen, z.B. fanden wir den Text "What Happened
To Rock And Roll":
"What happened to Rock and Roll
Ich hab die Schnauze voll
Bring back some Rock and Roll
[...]
Wo ist Christina tätowiert
Singen N 'Sync jetzt zu viert?
So 'ne [zensiert von PRHL], was 'n Frust
Und AC/DC ham's gewusst
Ich brauch Gitarrensound
Den alten Underground
Deep Purple, Doors und Queen
Die Stones, Led Zeppelin
Und 'ne Dosis
Guns 'N Roses"
Auf diesem Niveau bewegt sich TG. Er braucht seine "Dosis" der satanistischen
Rockmusik. Und er möchte KL Superstar ein zweites Mal in seiner Sendung
haben. Was für eine Ehre für KL!
Besonders beliebt ist TG wegen seines Hangs zu obszönen Witzen.
Wir gucken uns seine Show "Wetten dass" zwar nicht an, haben aber die Diskussion
um die Sendung vom 20.01.2001 mitbekommen, wo TG sich genüsslich über
das damals aktuelle Thema "Samenraub von Boris Becker" ausbreitete. Der
frühere Tennisstar Boris Becker war bei einer seiner außerehelichen
Eskapaden von seiner Seite ungewollt, aber von Seiten der Komplizin (angeblich)
gewollt Vater geworden. Diese Schamlosigkeit wurde mit dem Terminus "Samenraub"
geächtet. Während der Sendung war dies nun das zentrale Thema:
TG fragte eifrig herum, wer alles ein Kind von Boris erwartet, und welche
Fälle von "Samenraub" vorlagen. Nun schaut man sich noch an, auf welchem
sittlichen Niveau sich KL bewegt (z.B. im Rückblick),
und schnell leuchtet ein, warum KL bei TG ein gern gesehener Gast ist und
warum KL die Einladung von TG angenommen hat.
Bundeskanzler Gerhard Schröder
In einem "öffentlichen Brief" zu KLs Geburtstag gab Bundeskanzler
Gerhard Schröder KL als "leidenschaftlichen Theologen", "kenntnisreichen
und unermüdlichen Vermittler zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat",
bla bla bla aus, lobte KLs "Verdienste um die Ökumene, den Dialog
der Religionen und weltkirchliche Fragen", nannte KL "gesprächsoffen"
und "um Ausgleich und Verständigung bemüht" und triumphierte,
KL habe sich "über den Kreis der katholischen Christen hinaus hohes
Ansehen und Wertschätzung erworben".
Dieser öffentliche Brief alleine reicht bereits vollständig
aus, um ein Amtsenthebungsverfahren gegen Bundeskanzler Gerhard Schröder
erfolgreich durchführen zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass
wir am 19.05.2001, also vor über einer Woche, eine mail an Schröder
geschickt haben mit dem Betreff: "Schröder gratuliert Lehmann zum
65. Geburtstag":
"Linkempfehlungen: lehmann.htm, rau_lehm.htm,
lehm_may.htm.
Eine Stellungnahme Ihrerseits werde ich vielleicht in einer neuen Ausgabe
der Nachrichten berücksichtigen."
Eine Stellungnahme seitens des Kanzlers blieb bislang aus. Es wäre
eine schöne Geste von Schröder, wenn wenigstens er persönlich
einen Schlussstrich unter diese antichristliche Demagogie setzen und von
sich aus zurücktreten würde; dies wäre immerhin ein Anfang
für eine Genesung des deutschen Staates.
Worte des Trostes
Statt eines abschließenden Kommentars: Die Kirche steht in der
Oktav von Christi Himmelfahrt, und das Evangelium des gestrigen Sonntags
lautet: