Nachtrag zu den Musterbriefen

- Hinweis zum "Landgericht Bonn" und zum "Verband der Diözesen Deutschlands"; als Bonus: Harry-Potter-Material -
(Kirche zum Mitreden, 05.02.2003)

1. Auf Nummer Sicher

Am Ende unseres neuesten Textes über das "Landgericht Bonn" haben wir zwei Musterbriefe veröffentlicht, die unsere Leser an das "LG Bonn" resp. an die V2-Sekte schicken können. Nun wollen wir die Möglichkeit, dass uns gefälschte Briefwechsel von Lesern zugesendet werden, nach Möglichkeit ausschließen, und zu diesem Zweck haben wir sowohl das "LG Bonn" als auch die V2-Sekte kontaktiert, in beiden Fällen per Fax, gesendet am 30.01.2003.

a) "LG Bonn"
An das Völkermordinstitut "Landgericht Bonn", - Geschäfts-Nr. 7 O 154/99 -, Postfach 53105, 53111 Bonn, Fax: 0228 / 702-1600
Geschäfts-Nr. 7 O 154/99
Deutschlands oberste V2-Vertreter ./. einen Vertreter der römisch-katholischen Kirche (mich)
Mein Fax vom 07.08.2002
Ihr Brief vom 08.08.2002 (Poststempel 12.08.2002!)
Mein Fax vom 13. August 2002
Hallo Völkermörder, ich habe in meinem neuesten "Landgericht Bonn"-Text (Die Ideologie der Bonner Völkermörder, Bonn_04.htm) einen Musterbrief veröffentlicht, wie meine Leser an Sie schreiben könnten. Wenn Sie so einen Brief erhalten, schicken Sie ihn mir zu, mitsamt ihrer Antwort. Dies benötige ich als Nachweis. Sollte mir jemand mitteilen, er habe Sie kontaktiert, und mir einen entsprechenden Briefwechsel vorlegen, hätte ich eine Absicherung, wenn ich darüber bei KzM berichte. Ich setze die Kenntnis aller meiner KzM-Texte bei allen Gerichten voraus. Kommen Sie nicht auf die Idee, mich auf anderem als auf schriftlichem Wege zu kontaktieren! Und gewöhnen Sie sich gefälligst Ihre arrogante, respektlose laikale Anrede gegenüber katholischen Priestern ab!

b) V2-Sekte
[Als Adressaten habe wir Wendtner ausgewählt, auf dessen bestialische Attacke gegen uns wir an anderer Stelle noch eingehen werden. Allerdings wird wohl niemand ernsthaft erwarten, dass die "Kinderschänder-Kirche" hohen moralischen Ansprüchen gerecht wird.]
Sekretariat der Deutschen V2-Sekte, Kaiserstr. 163, - z.H. Wendtner -, 53113 Bonn, Fax: 0228 / 103 - 299
Hallo Wendy! Ich habe in meinem neuesten "Landgericht Bonn"-Text (Die Ideologie der Bonner Völkermörder, bonn_04.htm) einen Musterbrief veröffentlicht, wie meine Leser an die V2-Funktionäre schreiben könnten. Wenn ihr so einen Brief erhaltet, schickt ihn mir zu, mitsamt eurer Antwort. Dies benötige ich als Nachweis. Sollte mir jemand mitteilen, er habe euch kontaktiert, und mir einen entsprechenden Briefwechsel vorlegen, hätte ich eine Absicherung, wenn ich darüber bei KzM berichte.

Weder Wendy noch das "LG Bonn" haben bislang geantwortet. Aus welchen Gründen heraus sie es sich gefallen lassen, dass jemand die Wahrheit über sie verbreitet, darüber mag man spekulieren. Wir weisen der guten Ordnung halber darauf hin, dass sie den Bogen bereits weit überspannt haben und dass ihnen nun Konsequenzen drohen, die für sie nicht sehr angenehm sein werden.
 

2. Die erste Reaktion

Wenn auch Wendy etc. sich nicht bei uns melden, so könnten wir ja trotzdem, wenn auch unter dem gebotenen Vorbehalt, Briefwechsel von Lesern veröffentlichen, die auf den Musterbriefen beruhen. Die einzige diesbezügliche Reaktion, die bisher bei uns eintraf, war eine mail (31 Jan 2003 08:14:06 +0100) von "Karin": "Ich werde Ihre Seite unter der Rubrik Realsatire in mein Linkverzeichnis aufnehmen."
Nun hat "Karin" in der Mailadresse dieselbe Domain wie der Geisterfahrer Paul Ganster, der uns am 29.09.2002 geschrieben hatte: "Ich habe die Seite einigen Bekannten empfohlen - als Realsatire." Wir können noch nicht einmal garantieren, dass "Karin" und Paul verschiedene Personen sind. Aber die Grundaussage ist überdeutlich: "Karin" verbleibt lieber in der Idiotie, dass KzM eine "Realsatire" sei, als dass sie (oder er) von denen, die aus ihrem Hass gegen das Christentum uns zerstören, eine Stellungnahme einfordert, womit sie ihren Vernichtungskrieg gegen die katholische Kirche begründen.
 

3. Ignoranz als Lebensmotto - Grünes Licht für Harry Potter

Ebenfalls kurz nach der Veröffentlichung der Musterbriefe meldete sich wieder einmal Guido Horst zu Wort - allerdings schrieb er nicht direkt an uns, sondern steurte für die Zeitung "Die Tagespost" einen "Kommentar" bei: "Geld stinkt nicht, es prägt die Köpfe" (01.02.2003), worin es u.a. heißt:
"Ist ja toll! Eine Kirche, die im Gelde schwimmt, erhält am Ende den Mammon als oberstes Gesetz. Wer schaut schon so genau hin, was unter dem Dach des Kirchen-Konzerns Weltbild so alles gedruckt und verkauft wird? Hauptsache, die Kohle stimmt."
Nun, wir schauen schon genau hin, was bei "Weltbild" alles gedruckt und verkauft wird. Wir haben GH sogar die Links zu unseren drei WB-Texten zugeschickt, aber GH will auf Biegen und Brechen daran festhalten, dass WB ein "Kirchen-Konzern" ist. Also: Wir schauen genau hin, wir überprüfen, was es mit der "römisch-katholischen Kirche e.V." auf sich hat. Warum will dann fast niemand sich die Mühe machen, ebenfalls hinzuschauen. Die Ignoranz, von GH nur scheinbar gegeißelt, ist das Lebensprinzip der V2-Sekte. Typen wie GH wollen mit ihren "konservativen" Hetztexten erreichen, dass alle Welt die V2-Sekte für die katholische Kirche hält. Echte Kritik gibt es innerhalb der V2-Sekte nicht, wie kürzlich am Fall Adelgunde Mertensacker wieder dargelegt.
Nun begann unsere WB-Trilogie ja mit dem Aufhänger "Harry Potter". Was GH an WB konkret auszusetzen hat, verschweigt er leider - so bleibt seine Kritik eigentlich absolut wertlos, wenn man denn überhaupt so weit gehen will, dass er an dem WB-Sortiment überhaupt etwas auszusetzen hat. Die Formulierung "Wer schaut schon so genau hin" mag einen kritischen Unterton insinuieren, aber darüber ließe sich noch immer streiten. GH verzichtet sogar darauf, wenigstens ein paar Beispiele zu nennen, worauf man im WB-Sortiment denn so genau schauen sollte und warum  - z.B. auf "Harry Potter", die Beatles, die Bibel. Man fragt sich, von welchem Geist GH geritten ist, solch einen hohlen "Kommentar" abzuliefern.

Wir wollen einmal großzügig annehmen, GH reibt sich, wenigstens unter anderem, an der Harry-Potter-Propaganda von WB. So ganz unbegründet wäre eine solche Annahme nicht, wenn man auf das Material schaut, das Radio Vatikan und Zenit über HP veröffentlicht haben:

a) Radio Vatikan
21.12.2001: Fast 30.000 Briefe haben in diesem Jahr das Christkind in seinem Postamt im nordrhein-westfälischen Engelskirchen erreicht. Nach Angaben der zuständigen Mitarbeiterin stehen Spiel-Klassiker wie Lego und Playmobil auf der Wunschlisten ganz oben. Aber auch Harry-Potter-Artikel werden von vielen der kleinen Absender gewünscht.

28.12.2001: Vereinigte Staaten - Als „Teufelszeug" hat ein amerikanischer Geistlicher die Harry-Potter-Bücher bezeichnet. Aus Protest sollen am Sonntag mehrere Ausgaben der Bestseller auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden. Das erklärte Pfarrer Jack Brock von der „Christ Community Church" im Bundesstaat Neu Mexiko. Die Bücher machten ihre Leser mit Hexen, Kriegsherren sowie Zauberern bekannt und stellten eine Beleidigung Gottes dar, so der Geistliche nach US-Presseberichten.

12.1.2002: Niederlande - In einer reformierten Gemeinde in Haren bei Gröningen soll morgen ein Harry-Potter-Gottesdienst stattfinden. Der Pastor der Gemeinde erklärte Rundfunkberichten zufolge, er habe sich durch die Abenteuer des Zauberlehrlings inspirieren lassen. Der Harry-Potter-Film sei eine gute Gelegenheit, die Bibel neu auszulegen. Der Pastor kündigte an, er werde über Parallelen zwischen den Filmszenen und biblischen Berichten sprechen.

23.2.2002: Großbritannien In der Londoner Saint-Paul-Kirche dienen aktuelle Kinofilme als Predigthilfe. Der jeweilige Sonntagsprediger sehe sich unter der Woche einen bestimmten Streifen an und ermuntere Gemeindemitglieder, dies auch zu tun, sagte Pfarrer Mark Oakley vor Journalisten. So sei beispielsweise der Harry-Potter-Film bereits Gegenstand der Predigt gewesen. Das anglikanische Gotteshaus Saint-Paul liegt im Zentrum des Londoner Theaterviertels.

22.5.2002: Ukraine - Die christlichen Kirchen des Landes haben Bücher und Filme von Harry Potter als „satanische Propaganda" auf den Index gesetzt. Gleichzeitig forderten sie das Parlament auf, das Wirken von Magiern, Astrologen und Alternativmedizinern für illegal zu erklären.

8.7.2002: „Harry Potter" und der „Herr der Ringe" enthalten nach Ansicht des anglikanischen Erzbischofs von York, David Hope, mehr Spiritualität als mancher Gottesdienst. Es fehle der Kirche an Fantasie und der Fähigkeit, eine ähnliche spirituelle Begeisterung wie diese Bücher auszulösen, sagte der Erzbischof in einer Predigt vor Mitgliedern der anglikanischen Generalsynode in der Kathedrale von York. Statt in bloßer Selbstbespiegelung über Priesterkleidung oder Bischofsernennungen zu diskutieren und sich selbst zu verwalten, müsse die Kirche so wie „Harry Potter" wieder „in eine Welt des Staunens und des Geheimnisses" einladen, so Hope.

b) Zenit
PRESSETHEMEN -29. Dezember 2001
Warum Harry Potter in die Irre geht
Verherrlichung des Okkulten erodiert moralische Wertmaßstäbe
Combermere, Ontario, den 6. Dezember 2001 (Zenit.org).- Da nun der Film "Harry Potter and the Sorcerer's Stone" (H.P. und der Stein der Weisen) in den Kinos angelaufen ist, bat ZENIT den kanadischen Autor Michael D. O'Brien, sich zu dem Phänomen zu äußern.
Zu den Werken O'Briens gehört der Roman "Father Elijah" und eine Kritik der Paganisierung (lat. paganus = heidnisch) der Kinderkultur, "Eine Landschaft mit Drachen: Der Kampf um die Seele Ihres Kindes", beide von Ignatius Press herausgegeben.
Z: Viele stehen den Harry Potter-Büchern kritisch gegenüber. Sie machen geltend, dass es gefährlich sei, Kinder der Zauberei und dem Okkulten auszusetzen. Was ist Ihre Reaktion darauf?
O'BRIEN: Ich habe die vier Bände der Harry Potter-Serie dreimal gelesen, und bei jedem Mal traten die schwerwiegenden Mängel der Romane klarer hervor.
Das offensichtlichste Problem ist natürlich, dass die Autorin die Symbolwelt des Okkulten als ihre Hauptmetapher und okkulte Praktiken als Spannungselement verwendet. Diese werden dem kindlichen Leser durch attraktive Charaktere wie Harry und Hermione vor Augen gestellt, die Schüler der Hexerei und Zauberei sind. Dies kann bewirken, dass die Wachsamkeit des Kindes -sowohl die unterbewusste als auch die intellektuelle - gegenüber tatsächlichen okkulten Praktiken, die überall da sind und zunehmen, gesenkt wird.
Rational wissen die Kinder, dass das Fantasieelement in den Büchern nicht "wirklich" ist. Aber emotional und unterbewusst nimmt es der junge Leser als wirklich auf. Dies wird noch weiter dadurch kompliziert, dass es in der Welt um uns herum viele Gelegenheiten für junge Leute gibt, in die okkulten Subkulturen zu geraten, in denen einige von Harrys Kräften tatsächlich als wirklich angeboten werden.
Z: Die Kritiker Harry Potters sehen einen großen Unterschied zwischen Verfassern wie Tolkien und C.S. Lewis, die, wie sie geltend machen, magische Elemente auf christliche Weise verwenden, und den Büchern von J.K. Rowling, in denen Magie in gnostischer und heidnischer Form dargestellt wird.
O'BRIEN: Die Unterschiede sind groß, ich würde sagen, sie sind absolut. Die Ähnlichkeit zwischen den Werken christlicher Autoren von Fantasiegeschichten und Rowling ist nur oberflächlich. Ja, in beiden kommt "Magie" vor. Aber Tolkien und Lewis warnen in ihren Romanen immer wieder vor der Gefahr der Magie.
Tolkien ist besonders deutlich in dieser Hinsicht. In seinem großen Epos "Der Herr der Ringe" und in seinem grundlegenden Werk, "The Silmarillion", zeigt er, dass Kräfte, die ihm nicht zustehen, immer einen verderblichen Einfluss auf den Menschen haben. In Tolkiens Fantasiewelt üben nur Geschöpfe von höherem Rang übernatürliche Kräfte aus, und dann nur als Gabe von Gott.
Die bösen Charaktere in der Erzählung haben diese Gaben verdorben, oder sie haben -- im Fall der Menschen - versucht, sie als persönlichen Besitz an sich zu reißen, nur um sich getäuscht zu sehen und schließlich von ihnen vernichtet zu werden. Außerdem ähnelt die "Magie" in Tolkiens Sekundärwelt nicht wirklich magischen Praktiken in der wirklichen Welt. Es ist ihm wichtig, dies in seinen gesammelten Briefen zu erläutern, wo er einige Besorgnis äußert, dass seine Absicht von den Lesern missverstanden werden könnte.
In seiner Fantasieserie für Kinder, "Die Chroniken von Narnia", und in seiner kosmischen Trilogie für Erwachsene weist C.S. Lewis ebenfalls immer wieder auf die Verführung hin, die von Kräften ausgeht, die dem Menschen nicht zustehen, besonders dann, wenn man sie in der Form eines gnostischen Trachtens nach Macht an sich reißt.
Beide christliche Autoren unterstreichen stark die Tatsache, dass der Sieg über das radikale Böse von Demut, Mut, Liebe und Selbstaufopferung abhängt-- kurz gesagt, von unseren natürlichen menschlichen Tugenden.
Z: Wie unterscheidet sich dies von Rowlings Ansatz in der Potter-Serie?
O'BRIEN: Rowlings Potter-Welt ist grundsätzlich gnostisch. Magie wird dargeboten als eine inhärente Fähigkeit der menschlichen Natur, die nur durch das Streben nach esoterischem Wissen und esoterischer Macht geweckt und ausgebildet zu werden braucht.
Da ist nicht ein Hauch von göttlicher Gegenwart zu spüren, während Tolkiens und Lewis' Welten diese unausgesprochene Gegenwart auf Schritt und Tritt ausstrahlen. In der Potter-Welt wird Magie als eine moralisch neutrale Kraft dargestellt, die in den Händen von "netten" Charakteren dem Guten und in den Händen von negativen Charakteren dem Bösen dient.
Wenn der Kampf zwischen Gut und Böse als spannend und eine starke emotionale Befriedigung bietend dargestellt wird, wird ein kindlicher Leser tief geprägt von Botschaften darüber, wie die "guten" Personen das Böse besiegen.
Tolkiens Hauptgestalt Frodo besiegt das Böse durch Treue zur Wahrheit, dadurch, dass er es ablehnt, unrechtmäßige Gewalt anzuwenden und dadurch, dass er in einem Zustand der Schwäche verharrt. Rowlings zentraler Charakter besiegt das Böse, indem er genug Macht ansammelt, um seinen Erzfeind zu überwinden, aber diese Macht ist die gleiche wie die seines Gegners.
Einfach nur zu sagen, dass die Potter-Bücher das Gute als besser darstellen als das Böse, ist keine ausreichende Verteidigung der Serie. Rowling hat radikal die Grenzlinien zwischen Gut und Böse verwischt, indem sie einige von beiden umdefiniert hat. Die wirkliche Frage lautet, was ist nach ihrer Darstellung und was ist im Film Gut und Böse.
Z: Andere sehen in den Geschichten eine klassische Kindererzählung, wenn auch mit magischen Elementen, in der es um den Kampf zwischen Gut und Böse geht. Welche positiven Elemente für den Leser gibt es in den Büchern?
O'BRIEN: Es fallen mir nur wenige kulturelle Erzeugnisse ein, die trotz noch so vieler Mängel, nicht auch einige positive Elemente enthalten. Aber dies ist kein Argument dafür, unseren Kindern einen Lesestoff zu geben, der auf bedenkliche Weise verdorben ist.
In der Potter-Serie findet sich ein Versuch, Mut und Treue in den "guten" Charakteren darzustellen. Aber Mut und Treue können bei allen Menschen gefunden werden auch bei denen, die in die schlimmsten Formen des Heidentums verstrickt sind.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Kinder fiktive Geschichten mit einem anderen Bewusstsein lesen als Erwachsene. Das wurde von den Verantwortlichen christlicher Gemeinschaften übersehen, die Pro-Potter-Kommentare geschrieben haben. Sie vergessen, dass Kinder sich in einem Zustand des Geformtwerdens befinden, dass ihr Verständnis der Wirklichkeit auf Schritt und Tritt geformt wird.
Gesunde Fantasie, wie fantastisch sie auch sein mag, verstärkt in dem Geist des Kindes die moralische Ordnung des Universums. Verdorbene Fantasie unterminiert sie. Die Potter-Welt ist verdorbene Fantasie mit ein wenig Kosmetik. Die Kosmetik sind die "Werte", die von der Autorin in die Geschichte eingeflochten sind.
In der modernen Zivilisation haben wir alle uns daran gewöhnt, beim Essen eine gewisse Menge an Giften zu uns zu nehmen, Ja, die meisten von uns merken das Gift gar nicht mehr. Ich glaube, dass dies der Grund dafür ist, dass viele Erzieher und Eltern einfach nicht erkennen, wie problematisch die Potter-Bücher sind.
Z: Würden Sie sagen, dass das Element der Hexerei und Zauberei der einzige Fehler der Potter-Serie ist?
O'BRIEN: Diese Bücher werfen noch andere schwerwiegende Probleme auf, besonders die Frage der Autorität und des Gehorsams.
Harrys Vergehen werden selten bestraft, und wenn es geschieht, in der Regel von den Personen in der Geschichte, deren Autorität negativ dargestellt wird. Die Gestalten mit positiver Autorität belohnen sogar Harry für seinen Ungehorsam, wenn er zu etwas führt, was als gut betrachtet wird. Seine Lügen, seine Racheakte und sein Missbrauch seiner Kräfte werden häufig ignoriert. Die Botschaft "der Zweck heiligt die Mittel" ist überall bestimmend.
Es wird ein Lippenbekenntnis zu einem Moralkodex abgelegt-der nirgendwo wirklich dargelegt wird - aber de facto wird die Unterminierung dieser moralischen Maßstäbe auf Schritt und Tritt verstärkt. Ein weiteres Problem ist die ständige Darstellung abstoßender Details, durch welche der instinktive Widerwille des Kindes gegen das Schreckliche und Groteske geschwächt wird.
So lernen zum Beispiel die Schüler in einer Klasse, für die Zubereitung eines Zaubertrankes Alraunwurzeln zu zerschneiden, die lebendige menschliche Babys sind. Zum mindesten kann dies eine unterbewusste Desensitivierung gegenüber der Abtreibung bewirken.
Z: In den jüngsten Jahren ist das Interesse an Themen, die mit dem Okkulten zusammenhängen, gestiegen. Woher kommt das?
O'BRIEN: Das phänomenale Wiederaufleben des Interesses an okkulten "Spiritualitäten" ist ein Symptom für den Bankrott des Säkularismus. Der Mensch hat von Natur eine Sehnsucht nach dem heilig Transzendenten, nach dem Heiligen, worin der Mensch seine wahre Identität und seinen wahren Wert findet. Wenn ihm dies vorenthalten wird, tut sich in ihm eine Leere auf.
Wenn unsere einzelnen Religionsgemeinschaften nicht der nächsten Generation die Fülle des katholischen Glaubens anbieten, wenn wir den jungen Menschen nicht ein authentisches, lebendiges geistliches Leben übermitteln, werden sie anderswo danach suchen -- und dort wird das Reich des Pseudomystischen, das so oft mit dem Diabolischen verbunden ist, auf sie warten.
Die Potter-Bücher öffnen einen Zugang zu dieser Welt. Mehr als ein Jahr lang erscheinen Artikel in weltlichen und religiösen Zeitschriften, die Beweise dafür liefern, dass diese Bücherserie die Kluft zwischen normalen Kindern und der Welt der Finsternis überbrückt.
Mit der Erscheinung der Filmversion des ersten Bandes -- und dieser Film verspricht, der größte Kassenschlager aller Zeiten zu werden - kommt eine zusätzliche Dimension psychologischer Beeinflussung dazu.
Jeder ernst zu nehmende Beobachter der modernen Medien weiß, wie stark der Film das Bewusstsein umzuformen vermag. Indem er sowohl erkennbare als auch unterschwellig wirkende Techniken anwendet, kann er die dem Menschen angeborene Kritikfähigkeit außer Kraft setzen. Und interessanterweise ist Rowlings Bildersprache und Erzähltempo, selbst in den Büchern, tatsächlich von den Techniken der visuellen Medien abgeleitet.
Z: Ist das Interesse am Okkulten unter den jungen Leuten ein Zeichen des Mangels an christlichem Einfluss in der modernen Kultur?
O'BRIEN: Sicherlich ist der Mangel an wirklich christlicher Kultur Teil des Problems. Es ist niemals genug, einfach ungesunde Einflüsse von unseren Kindern fern zu halten. Die Hauptaufgabe besteht darin, ihnen gesunde Kost für die Fantasie zu geben, indem man ihnen Gelegenheiten gibt, sich in das große Abenteuer des Daseins zu verlieben.
Die moderne Kultur hat aufs Ganze gesehen den Glanz und das Wunderbare des Daseins durch billige Nervenkitzel ersetzt. Die Potter-Serie ist eine wahre Orgie billiger Nervenkitzel, in ein wenig Pseudomoral gedippt. Die Moral ist dünn; die ungesunden Botschaften, die erkennbaren und die unterschwellig wirkenden, sind überwältigend stark. Aber das Phänomen Harry Potter muss in einem größeren Zusammenhang gesehen werden -- nicht nur dem der ideologischen Verwirrungen der gegenwärtigen soziohistorischen Ära und des noch nie da gewesenen Einflusses der neuen Medienkultur auf unsere Sicht der Wirklichkeit.
Was am dringendsten ist: wir müssen erkennen, dass die Art des geistlichen Kampfes, in den wir alle tief verwickelt sind, sich rapid verändert und in eine neue Phase der Intensität eintritt.
Z: Was sollen Eltern tun, um ihre Kinder durch die Gefahren der modernen Kultur zu führen?
O'BRIEN: Zuallererst müssen die Eltern erkennen, dass da ein Problem besteht. Die Mehrzahl unserer katholischen Eltern sind sich noch nicht des geistlichen Angriffs bewusst, der hauptsächlich mittels der Kultur ausgetragen wird.
Die Kultur ist es, die uns sagt, wer wir sind, was von Wert ist, was harmlos oder gefährlich ist, was der wahre Sinn des Daseins ist. Wir müssen erkennen, dass die Zeiten, in denen wir leben einzigartig sind; das Bombardement unserer Seelen durch mächtige Bilder und Botschaften hat nichts Vergleichbares in der menschlichen Geschichte.
Ein ununterbrochener Ansturm von Indoktrination dringt in das Leben unserer Kinder durch Filme, Videos, Bücher, Musik und alle anderen Formen der sozialen Kommunikation ein -- eine von ihnen ist der Druck der Peer-Group. Die Eltern müssen davon wissen, was wirklich in der Jugendkultur vor sich geht.
Aber allein der Umfang und die Komplexität des einschlägigen Materials macht es unmöglich, alles einer Bewertung zu unterziehen. Daher müssen wir täglich um geistlichen Schutz für unsere Familien beten und Gott darum bitten, dass er uns besonders viel Weisheit und die Gabe der Unterscheidung gibt.
Wir müssen auch den Heiligen Geist um die Entwicklung eines inneren Barometers oder Radargeräts bitten, das eine Warnglocke in uns läuten lässt, jedes Mal wenn ungesunde Einflüsse in die Familie eindringen. Und, last not least, müssen wir um die Gabe des Mutes beten, dass wir fest und liebevoll dem Andrang Widerstand leisten können.
Z: Eine Auswirkung der Bücher besteht darin, dass das Interesse am Lesen unter den Kindern geweckt wurde. Ist das nicht ein gutes Zeichen?
O'BRIEN: Es stimmt zwar, dass die Potter-Bücher eine Generation ans Lesen fesseln, aber ich muss sagen, dass dies eine oberflächliche Verteidigung der Serie ist. Werden die Hundertmillionen junger Fans von Harry sich jetzt Tolkien und Dickens und Twain zuwenden? Oder werden sie nach mehr von diesem Nervenkitzel suchen, auf den Rowling ihnen Appetit gemacht hat? Es gibt eine Menge ungesunder Literatur rundherum, "gut geschriebene" Sachen, die sehr wohl zu einer literarischen Gewohnheit führen können, indem sie die Entartung des moralischen Gewissens vorantreiben.
Z: Also glauben Sie nicht, dass die Lesefähigkeit von besonders großer Bedeutung in der Entwicklung eines gesunden Kindes ist?
O'BRIEN: Eine kritische Lesefähigkeit -- die echte Lesefähigkeit -- ist von sehr großer Bedeutung in der Entwicklung eines Kindes. Aber Lesefähigkeit allein kann niemals genügen. Ist der Appetit auf Fantasiegeschichten ein höherer Wert als die sittliche Formung des Kindes? Ist irgendein Buch besser als kein Buch? Würden wir unseren Kindern eine Schüssel mit Eintopf geben, in dem eine Dosis Gift beigemischt ist, nur deshalb, weil in dem Rezept auch gute Zutaten sind? Das würden wir natürlich nicht tun.
Wir brauchen immer die Unterscheidung, wenn wir entscheiden sollen, was wir unseren Kindern geben. Warum geben wir also diese elementare Voraussetzung auf, wenn es um ungesunde kulturelle Inhalte geht?
Vernünftige christliche Eltern würden ihren Kindern nicht gestatten, eine Serie spannender Bücher zu lesen, die sympathische junge Leute schildern, die sich am Drogenhandel beteiligen, oder an gewalttätigem Sex, oder an der Ausübung von Folter. Wir würden unseren Kindern keine Geschichte geben, in der eine Gruppe "guter Wüstlinge" gegen eine Gruppe "böser Wüstlinge" kämpft.
Wir würden es doch nicht damit rechtfertigen, dass wir auf die guten Eigenschaften der Personen hinweisen. Warum akzeptieren wir dann eine Buchserie, die okkulte Praktiken verherrlicht und als etwas Normales darstellt, obwohl diese ganz genauso verderblich für die Seele sind wie die sexuelle Sünde, wenn nicht noch viel verderblicher?
Z: Einige Literaturkritiker und Wissenschaftler sagen, die Potter-Serie sei ein wertvoller kultureller Beitrag. Warum sind sie nicht besorgt über die Probleme, die Sie in den Büchern sehen?
O'BRIEN: Ich wundere mich über die Unterstützung der Potter-Serie in bestimmten christlichen Kreisen, sogar unter einigen katholischen Akademikern. Vielleicht liegt es an ihrer Naivität, was die Macht der Fantasie angeht. Möglicherweise vertrauen sie allzu sehr auf den eigenen Verstand, sie sagen sich: "Ich bin so intelligent, und mein Kind ist so intelligent, dass wir das Irrationale und das Verdorbene genießen können, ohne Schaden zu leiden, und daher ist es nicht wirklich ungesund."
Dieses "non sequitur" ("daraus folgt nicht") ist gegründet auf der falschen Annahme, dass die Fantasie sicher in einer luftdichten Abteilung des Geistes eingeschlossen gehalten werden kann. Das ist meine Vermutung. Aber ich habe den Verdacht, dass auch eine gewisse Angst im Spiel ist, wenn sie so erbittert und nicht immer objektiv auf Kritik an der Potter-Serie reagieren.
Ihre Überreaktion wird von einer Angst vor Anti-Intellektualismus verursacht, einer Angst vor "Fundamentalismus", vielleicht sogar von einer Angst, ihre Glaubwürdigkeit bei anderen Akademikern zu verlieren? Ich bin mir nicht sicher. In jedem Fall jedoch zeigt es einen Mangel an Einsicht in die integrale Beziehung zwischen Glaube und Kultur, zwischen Fantasie und der Sphäre des Handelns.
Folgerichtig, nehmen die Potter-Befürworter aus den Büchern Einzelheiten, die auf eine Art von "Moral" in der Serie hindeuten, eigentlich mehr eine Reihe von "Werten" - um den modernen Begriff zu verwenden -- als echte Moral. Wie sie dabei vorgehen, ist, meine ich, recht aufschlussreich. Jeder seriöse Wissenschaftler sollte wissen, dass man einen empirischen "Beweis" für jede beliebige Theorie finden kann, indem man sich aus einer großen Masse von Quellenmaterial etwas heraus pickt, und dass dies höchst irreführend sein kann.
Wenn ein Gelehrter von einem apriorischen Bedürfnis aus operiert, unterstützende Daten für seine persönliche Vorliebe zu finden, bleibt die Wahrheit auf der Strecke. Und dies ist die Crux des Problems für uns alle: Ob wir nun von der Welt des Harry Potter angezogen oder abgestoßen werden, wir müssen uns fragen, ob wir bei unseren Überlegungen Prinzipien folgen, oder, ob wir bei unseren Äußerungen von unserem subjektiven Eindruck ausgehen, weil wir uns von Gefühlen treiben lassen.
Wenn die katholische Geisteswelt von persönlichen Vorlieben und Abneigungen beherrscht wird, könnten wir eines schönen Tages feststellen, dass wir zu einer finsteren Zukunft für die westliche Zivilisation beitragen. Es kann sogar sein, dass wir dazu mithelfen, ein ganzes Volk von Menschen zu schaffen, die, der richtigen Unterscheidung unfähig, nur noch nach subjektiven Eindrücken urteilen. Dies ist ein tief beunruhigender Trend. Die Früchte davon werden noch beunruhigender sein.

c) Problemfelder
Den "Herrn der Ringe" lassen wir mit Blick auf einen späteren KzM-Text außen vor. Von der V2-Sekte wird jedenfalls HP abgelehnt, wohingegen von den "getrennten Brüdern", z.B. von Anglikanern, das HP-Phänomen gutgeheißen wird. Es ergeben sich aber auch bei dieser Aussage Probleme: Zum einen hatte Jürgen Kuhlmann "gepredigt": "Aus einer evangelischen Pfarrbücherei der Schwäbischen Alb wurde Harry ja gar als glaubensgefährdend verbannt! Für mich ist er dagegen ein Christusbild". Wenn JKs Urteil richtig ist, warum wird HP dann von hoher V2-Stelle kritisiert? Wenn JKs Urteil nicht richtig ist, warum wird JK dann trotzdem als "Prediger" zugelassen? Hier hilft aber die Besinnung darauf, dass die V2-Sekte eine Irrenhaus-Struktur besitzt, d.h. zur Täuschung der Treudoofen werden gerne ab und zu auch ein paar fromm klingende Formulierungen geduldet. Das Nebeneinander von sich kontradiktorisch ausschließenden Behauptungen (s. auch die V2-Kapriolen bzgl. unserer Weihe) findet sich in der V2-Sekte zuhauf.
Ein anderes Problem ist "Bruder Thomas": Der ist für seine Kritik sowohl an HP als auch am "Herrn der Ringe" bekannt. In seinem Text "Das Gift, das wir freiwillig schlucken..." lamentiert BT u.a., dass er von kath.net zensiert wurde, wenngleich diese Zensur nicht so weit ging wie bei uns: Bei kath.net wird jeder ermuntert, Unrat über uns auszugießen, während es uns verboten ist, uns gegen die ganzen verlogenen Beleidigungen zu wehren. Dazu an anderer Stelle mehr. In BTs Gift-Text heißt es z.B.:


Heute ist Harry Potter - Herr der Ringe - u.ä. Film und Schriftwerk in aller Munde. Meine Bemühungen diese Verharmlosung des Ungeistes, mit der Heiligen Schrift und den o.g. Text zu belegen, wurde wer will es hören, stattdessen wird man mit einem Beitragsverbot belegt: "Da Du Dich offensichtlich nicht an die Spielregeln eines rationalen Forums gebunden fühlst, werden wir alle Deine Beiträge in diesem Thread löschen. Bitte versuche keine Diskussionen darüber in anderen Threads zu führen, da wir Dich ansonsten total sperren." Was bedeutet in diesem Falle rationales Forum... Das die Wahrheit, das was Gott sagt, nicht von Interesse ist, man von dem Gift nichts hören, sehen und wissen will. Also wird die Wahrheit einfach ausgeschaltet. Meine Frage: Wie viel Gift kann der Mensch ertragen, bis er stirbt? Einige trinken ne' Flasche auf Ex. Andere trinken es Tröpfchenweise... doch das Ergebnis bleibt das Selbe ... irgendwann stirbt man... und hier geht es nicht um das Fleisch, sondern um die Seele. Dem Satan ist es doch egal über welches Gebot man fällt. Ihm ist doch nur wichtig das man fällt... und zwar so, das man nicht mehr aufsteht... in seine Hände fällt. Doch die Seele gehört Gott und sonst niemanden. Und Gott will, das keine Seele verloren geht. Wir tun aber alles, und das unter Verteidigung selbst durch einige Priester, Ordensleuten und Gläubigen, um die Gifte für gute Säfte zu verkauften. Das Böse für Gut zu erklären und das Gute für Böse... Welch eine Verantwortung haben wir Menschen um die Seele rein zu bewahren, da doch nichts unreines zu Gott kommen kann. Gnade, wenn solch eine Seele gerade noch die letzte Kammer des Fegefeuers erreicht... doch es steht geschrieben: "...das was ihr den Kleinen antut, es währe besser man hätte Euch mit einem Mühlstein im tiefsten Meer versenkt."

Wir erinnern uns: Während GH noch zugibt, dass WB ein V2-Konzern ist, wird dies von BT frech bestritten, wie er am 13.04.2002 definiert hatte: "Weltbild ist nicht kath. Kirche, und schon gar nicht handelt sie im Namen oder Auftrage des Papstes bzw. der röm.kath.Kirche."
Dass die V2-Sekte auch in den höchsten Kreisen extrem angetan ist vom "Herrn der Ringe", führt bei BT auch nicht zur Bereitschaft, einmal darüber nachzudenken.

Besonders problematisch für die treudoofen Konservativen ist nun eine Meldung von kath.net: "Vatikan gibt grünes Licht für Harry Potter. Rowling wolle keine anti-christliche Ideologie verbreiten, meinte Peter Fleetwood, Mitglied des Päpstlichen Kulturrats, vor Journalisten" (04. 02. 2003    11:21 Uhr).


"Rowlings Zauberer und Hexen seien nicht böse und wollten keine anti-christliche Ideologie verbreiten. [...] Rowling sei eine überzeugte Christin, vielleicht nicht in dem Sinn, wie sich ein Bischof das wünscht. Sie drücke ihren christlichen Glauben jedoch in ihrem Lebensstil und sogar in ihrer Art des Schreibens aus."

Wir laden unsere Leser erneut ganz herzlich ein, sich über die Ausrichtung der V2-Sekte Klarheit zu verschaffen, und sind nach wie vor gerne bereit, Briefwechsel zwischen KzM-Lesern und unseren Schlächtern bei KzM zu kommentieren.

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