Problemfall "Neue Osnabrücker Zeitung"

- Biblische Aussage oder lateinische Weisheit? -
(Kirche zum Mitreden, 22.01.2002)
I. Eintrag auf der KzM-Startseite vom 12.01.2002:
Am 08.01.2002 erschien bei "Neue OZ online" ein Artikel "Erste Frau in Bistumsleitung", in dem von dem neuesten Streich des Osnabrücker V2-Funktionärs Franz-Josef Bode berichtet wird: Bode hat die "promovierte Theologin" Daniela Engelhardt in die "Bistumleitung" aufgenommen, was von "Neue OZ online" als "Pioniergeist" beurteilt wird. Wir haben heute dazu einen Kommentar in das "Neue OZ online"-Gästebuch eingetragen:
Sie schreiben: ",'Mulier in ecclesia tacet' (Die Frau schweigt in der Kirche) - diese lateinische Weisheit gilt bei den Katholiken schon länger nicht mehr."
Also: Diese "lateinische Weisheit" stammt aus dem ersten Korintherbrief (1 Kor 14,34); n.b.: Das NT ist in griechischer Sprache geschrieben. Zwar ist "Mulier in ecclesia tacet" eine Übersetzung ins Lateinische, aber dadurch wird der Satz nicht zu einer "lateinischen Weisheit", d.h. einer Auffassung der alten Römer, sondern bleibt noch immer kirchliche Anordnung.
Es ist richtig, dass in der V2-Sekte ("römisch-katholische Kirche e.V.") diese Anordnung nicht mehr gilt - aber in der gilt sowieso nichts mehr, was katholisch ist. Symptomatisch ist, dass sich die V2-"Priester", die ja bekanntlich keine Priesterweihe besitzen, alles daran setzen, die besondere priesterliche Würde ins Lächerliche und durch den Schmutz zu ziehen.

Die "Neue Osnabrücker Zeitung" liefert damit ein weiteres Beispiel von inkompetentem und agitatorischem Journalismus. Das "Bistum Osnabrück" ist KzM-Lesern nicht unbekannt, s. z.B. "Die V2-Praxis der Revolution" in den Nachrichten v. 02.02.2001. Im Zusammenhang mit Mein Kampf wurde die Osnabrücker V2-Show erwähnt: "In Sachen Jugend gegen Kirche. Angeklagter im katholischen Gemeindehaus Hunteburg war Generalvikar Theo Paul". Bode war an einem Gespräch zwischen CDU-Präsidium und "Deutscher Bischofskonferenz" beteiligt (Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (I)). Im "Bistum Osnabrück" werden Enneagramm-Kurse angeboten. Der Osnabrücker Nachwuchs lässt sich zusammen mit den Hildesheimern in St. Georgen vergiften.
Vermutlich wird unser Eintrag im "Neue OZ online"-Gästebuch schon sehr bald wieder gelöscht sein; jedenfalls war kein anderer Eintrag zu finden, in dem gerügt wird, dass die "Neue Osnabrücker Zeitung" die Worte der Heiligen Schrift zu "lateinischen Weisheiten" degradiert.

II. Status des NOZ-Gästebuchs am 19.01.2002
Unser Eintrag war am 19.01.2002 noch nicht gelöscht, und zwischenzeitlich hatten sich auch noch andere Besucher eingetragen; davon bezog sich aber nur ein Text auf "Mulier in ecclesia tacet": Theo schrieb, ebenfalls am 12.01.2002, folgenden Kommentar ins NOZ-Gästebuch:


"Das Weib schweige in der Gemeinde" wird bei Fundamentalisten und Anhängern der Verbalinspriration befolgt - eine Gemeinsamkeit mit Muslimen. Vedrehte Welt! Vielleicht sollten da auch welche nach Kuba...

Normalerweise gehören zum Eintrag ins NOZ-Gästebuch 1) der vollständige Name, 2) die e-mail-Adresse, 3) Titel und Adresse der Homepage; alle drei Angaben, die wir bei unserem Eintrag natürlich gemacht haben, fehlen bei Theo. Dass Theo keine Homepage hat, ist nicht unwahrscheinlich; dass er keine e-mail-Adresse, ist äußerst unwahrscheinlich; dass er keinen Nachnamen hat, halten wir für ausgeschlossen, und wir sind noch nicht einmal sicher, ob "Theo" überhaupt sein richtiger Vorname ist.
Bevor wir Theos Kommentar würdigen, ein

III. Exkurs: Die Bibel - ein Buch der Kirche
Die Ansicht, dass die Bibel ein Buch der römisch-katholischen Kirche ist, haben wir u.a. in unserer Auseinandersetzung mit der Indultszene geäußert. Hier nun weitere Ausführungen von Otto Kuss (06.01.1905 - 07.02.1991; Priesterweihe 1931). OK war zunächst katholischer Theologe, wechselte aber später zur V2-Sekte. Im "Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon" (1998) gibt es über OK eine Notiz: "Zu seinem fünfzigsten Weihejubiläum veröffentlichte er, der sich selbst als Einzelgänger verstand, eine autobiographische Reflexion, die besonderes Aufsehen erregte." Was daran so besonders aufregend war oder empfunden wurde, wissen wir allerdings nicht, wir begnügen uns hier einfach mit einem Ausschnitt aus seinem Buch "Die Theologie des Neuen Testaments", Regensburg (2)1937.
Mit Blick auf die Anbiederungsversuche der V2-Sekte an das Judentum, deutlich z.B. in der V2-Erklärung "Nostra aetate", aber auch in Ratzingers Gefasel von den "konvergierenden Linien" etc. werden auch Stellen aus dem OK-Buch zitiert, die besonders zu einem besseren Verständnis des Judentums dienen können.


Einleitung. Die Kirche und die Heilige Schrift (vollständig zitiert)
13-16
Wir empfangen die Heilige Schrift aus der Hand der Kirche. Die Heilige Schrift gibt es nur dort, wo es die Kirche gibt. Wer die Autorität der Kirche leugnet, kann im Neuen Testament bestenfalls eine unverbindliche, wenn auch wegen ihres Alters ehrwürdige Zusammenstellung urchristlicher Literatur sehen, niemals aber Heilige Schrift. Das Neue Testament lebt wie das Alte von der Autorität der Kirche; deshalb lebt auch aller Glaube, der aus der Heiligen Schrift kommt, aus der Kraft der Kirche. In dem Wort des heiligen Augustinus: "Ich würde wahrlich dem Evangelium nicht glauben, wenn mich nicht die Autorität der katholischen Kirche dazu bewegte" ist das Verhältnis von Kirche und Schrift auf eine einfache und glückliche Formel gebracht. Die Kirche war vor dem Neuen Testament da, und das Alte hat sie im Blick auf die Erfüllung neu deuten können; sie lebt nicht von der Heiligen Schrift, sie lebt vielmehr aus der Kraft ihres Herrn und des in ihr wirkenden Heiligen Geistes; sie ist die erste und nächste Quelle unseres Glaubens.
In der Heiligen Schrift besitzen wir Gottes Wort, die lautere Wahrheit. Die Heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes ist inspiriert; ihr Urheber ist Gott selber. "Er hat die biblischen Autoren durch eine übernatürliche Kraft so zum Schreiben angeregt und bestimmt und ihnen beim Schreiben so beigestanden, daß sie all das und nur das, was er sie hieß, richtig im Geiste erfaßten, treu niederschreiben wollten und passend mit unfehlbarer Wahrheit ausdrückten; sonst wäre er nicht selbst der Urheber der ganzen Heiligen Schrift" (Leo XIII.). Die Kirche allein aber vermag zu entscheiden, welche Bücher zur Heiligen Schrift gehören; auf ihrer Autorität steht der Kanon, das gültige Verzeichnis der Bücher, die die Heilige Schrift ausmachen. Das Alte Testament übernahm die Kirche von den Juden als ihr rechtmäßiges Eigentum; der Kanon des Neuen Testamentes wurde erst nach mannigfachen zeitlichen und örtlichen Schwankungen maßgebend festgelegt. Die erste klare Zusammenstellung der 27 kanonischen Schriften besitzen wir im 39. Osterfestbriefe des heiligen Athanasius aus dem Jahre 367; die gleichen Bücher erkannte im Jahre 382 auch eine römische Synode unter Papst Damasus an. In einer dogmatischen Entscheidung ersten Ranges hat zuletzt das Konzil von Trient im Jahre 1546 den Umfang des neutestamentlichen Kanons bestimmt. Auch über den Sinn der Heiligen Schrift entscheidet die Kirche; sie allein ist die letzte und oberste Auslegerin der Bibel. Das Vatikanische Konzil hat festgelegt, daß in Sachen des Glaubens und der Sitten "jener für den wahren Sinn der Heiligen Schrift zu halten sei, den festgehalten hat und festhält die heilige Mutter, die Kirche, der es zusteht, über den wahren Sinn und die Auslegung der heiligen Schriften zu entscheiden, und daß es daher niemand erlaubt sei, gegen diesen Sinn oder auch gegen die einhellige Auslegung der Väter die Heilige Schrift zu erklären". Hierbei bleibt zweifellos der wissenschaftlichen Auslegung ein weiter Spielraum; mit den Mitteln der Geschichts- und Sprachforschung müht sich die Einzelexegese in enger Anlehnung an die kirchliche Autorität um den Sinn der göttlichen Wahrheit; als ihr letztes Ziel erstrebt sie eine biblische Theologie.
Biblische bzw. neutestamentliche Theologie steht zwischen Schriftauslegung und Glaubenslehre. Sie faßt die Ergebnisse der Einzelauslegung zusammen und ordnet das Gedankengut der Heiligen Schrift bzw. des Neuen Testamentes. Sie kann die jeweilige Dogmatik niemals ersetzen, sie kann nie die ganze Theologie sein wollen, aber sie ist doch die unentbehrliche Grundlage aller theologischen Arbeit. Freilich bildet sie keineswegs deren einzige Grundlage; denn neben der Heiligen Schrift steht als eigene Quelle des Glaubens noch die Tradition, die mündliche Überlieferung, jene Wahrheiten also, welche den Aposteln vom Herrn oder vom Heiligen Geist geoffenbart wurden und von der Kirche unverfälscht bis heute überliefert werden.
Wer die Heilige Schrift zur einzigen Glaubensregel macht, öffnet damit dem Irrtum Tür und Tor; das hat die Geschichte tausendfach bewiesen. Wenn letzter Maßstab für die Wahrheit nur die "geistgewirkte" oder wissenschaftliche, sprachliche oder geschichtliche Auslegung eines Einzelnen oder einer Schule ist, wird die Heilige Schrift zu der Quelle eines ganzen Stromes von Irrtum. Die Kirche ist immer wieder mit großer Schärfe gegen die vorgegangen, die das Wort Gottes in ihr eigenes Wort umschaffen wollten; sie weiß, daß es sich in der Heiligen Schrift um Heil oder Unheil des Menschen handelt, nicht um eine Angelegenheit der Gelehrten, über die man verschiedener Ansicht sein kann. Hätte sie die Heilige Schrift nicht geschützt, die "voraussetzungslosen" Wissenschaftler, die Historiker, die Philologen hätten sie schon hundertmal zerstört. Die Kirche bewahrt die ganze Heilige Schrift, das Alte und das Neue Testament. Sie sieht im Alten Testament, der Heiligen Schrift Jesu und der Apostel, keine Urkunde des israelitischen Volkes, es ist ihr kein jüdisches Buch. Sie weiß, daß das Alte Testament auf das Neue hin geschrieben ist; das Gesetz sollte Erzieher zu Christus sein (Gal 3,24). "Vielgestaltig und vielartig hat Gott ehedem zu den Vätern in den Propheten gesprochen" (Hebr 1,1) und zwar Worte der Offenbarung, die ihre Wahrheit nicht dadurch verloren haben, daß uns die Fülle dann im Sohne geschenkt wurde. "Was vormals aufgeschrieben wurde, ist zu unserer Belehrung aufgeschrieben worden, damit wir durch die Geduld und durch den Trost, den die Schriften gewähren, die Hoffnung haben" (Rom 15, 4). Das Neue Testament aber ist die Erfüllung des Alten. Jesus will nicht auflösen, sondern vollenden (Mt 5,17-20), er erkennt im Alten Testament Gottes Offenbarung an; immer wieder beruft er sich auf das Gesetz und die Propheten, und auch in der Predigt der Apostel spielt der Beweis aus den Schriften des Alten Bundes eine maßgebende Rolle. Die Kirche ist die einzig berechtigte Erbin des Alten Testamentes; Gott selbst hat den Juden das Heilige Buch aus der Hand genommen, das er ihnen einstmals nicht gab, um ihrer nationalen Eitelkeit zu schmeicheln, sondern um so der ganzen Welt den Weg zum Heile zu weisen. Auch das Alte Testament liest nur richtig, wer es als Zeugnis für Jesus den Christus liest, und wer immer das tut, lebt schon nicht mehr aus sich, sondern aus der Kraft der Kirche.

Aus: Erstes Kapitel. Die Fülle der Zeit
25f
Rein natürlich gesehen, bestand die Kraft des jüdischen Volkes in dem engen Zusammenhang von Rasse, Religion und Geschichte. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und die gegenseitige Hilfsbereitschaft der Juden, ihr treues Festhalten am Glauben der Väter, ihre strenge Sitte erweckten auch die Aufmerksamkeit heidnischer Schriftsteller. Aber über den natürlichen Bedingungen, die die Geschlossenheit des Judentums zweifellos sehr förderten, stand der unmittelbare Wille Gottes selber, der dieses Volk aus den ändern auserwählt und mit unermüdlicher Sorge geführt hatte. Als es allerdings seine große Probe ablegen sollte, versagte Israel; es stieß den gottgesandten Messias zurück, und mit dem wilden Ruf: "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder" (Mt 27,25) trat es, nunmehr unter dem Fluch Gottes stehend, seinen ruhelosen Weg durch die Jahrhunderte an.

Aus: Zweites Kapitel. Die Evangelien
105
In der Ablehnung Jesu hat Israel eine überaus folgenschwere Entscheidung getroffen; es hat sich zum Werkzeug der gottfeindlichen Gewalten gemacht. Der wirkliche Gegenspieler Gottes auf dieser Welt ist vom Falle der ersten Menschen an der Teufel selber und mit ihm das ganze Reich der bösen Geister und Dämonen, die unaufhörlich Gottes Werk zu zerstören suchen. Die Wirklichkeit des Satansreiches muß man anerkennen, wenn man das Neue Testament mit dem Herzen verstehen will; der Glaube starker christlicher Zeiten ist hier auch völlig einhellig, und gerade die großen Heiligen haben gewußt, daß der Kampf des Christen nicht bloß ein Kampf gegen Blut und Fleisch, sondern "gegen die Mächte, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit in der Himmelswelt" ist (Eph 6,12). Das überlegene Lächeln der Skeptiker und Rationalisten ist nur ein Zeichen dafür, daß der Teufel seine Methoden der Zeit anpaßt; er bemächtigt sich der Menschen um so sicherer und lautloser, je weniger er in ihrem Kreise auffällt.

107f
Die ungläubigen Juden kämpfen in dieser entscheidenden Auseinandersetzung der Weltgeschichte auf der Seite des Teufels: "Ihr stammt von eurem Vater, dem Teufel, und wollt die Begierden eures Vaters tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, weil Wahrheit nicht in ihm ist" (Joh 8,44). Der Teufel ist bis zuletzt der heimliche Widersacher, der sich hinter den Juden versteckt. Er gibt dem Judas Iskariot, den Jesus schon früher einen Teufel genannt hatte (Joh 6,70), den Verrat ins Herz (Joh 13,2), er fährt in den Verräter, der eben aus der Hand Jesu den Bissen nahm (Joh 13,27; Lk 22,3). Aber all diese Bosheit wird auf die Spitze getrieben, wenn die Juden dem Messias vorwerfen, daß er im Bunde stehe mit Beelzebub, dem obersten der Dämonen (Mk3,22; Mtl2,24; s. auch Mt 9,34; Lk 11,15; vgl. Joh 8,48). Wer so denkt, wer in diabolischer Verblendung die Wahrheit so furchtbar auf den Kopf stellt, wer den, auf den der Heilige Geist gekommen ist, mit dem Teufel in Verbindung bringt, sündigt gegen den Heiligen Geist, und diese Lästerung kann weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben werden (Mk 3,28.29; Mt 12,32; Lk 12,10).

115f
So vollzieht sich Gottes strenges Gericht über die Juden; der Alte Bund ist vernichtet, der Tempel zerstört, das auserwählte Volk verstoßen und zum ruhelosen Feind Jesu geworden und durch die Jahrhunderte geblieben, bis sich auch sein Schicksal einmal nach dem Willen des barmherzigen Gottes erfüllen soll (Mt 23,39; Lk 13,35; vgl. Röm 9-11). Aber die Verwüstung Jerusalems, die Verstoßung des Volkes, die Aufhebung des alttestamentlichen Gottesdienstes ist nur ein Vorzeichen des letzten Gerichtes, das am Weltende kommen wird. In einer eigenartigen perspektivischen Verkürzung sind die Prophezeiungen Jesu über die Zerstörung Jerusalems in den Evangelien mit seinen Reden über das Weltende verbunden. Man hat aus dieser unbestreitbaren Tatsache ein Argument gegen Jesus machen wollen. Aber der Meister wollte seinen Jüngern niemals Tag und Stunde nennen (Mk 13,32; Mt 24,36), er wollte ihnen vielmehr sagen, daß Gott allem Schein zum Trotz am Ende doch der Sieger bleiben wird, den Juden gegenüber, der ganzen Welt gegenüber, und daß der Christ in seiner Haltung wesentlich von diesem Gedanken beherrscht ist. Der Christ wacht zu aller Zeit im Gebet (Lk 21, 36). Das Gericht über Israel wird also das erste sein; wenn aber dann die Zeit der Heiden abgelaufen ist (Lk 21, 24), wird das Gericht über die ganze Welt hereinbrechen.


IV. Theo gegen den Rest von Verstand und Menschlichkeit
Theos Eintrag ist ein eindrucksvolles Beispiel von Verlogenheit und Menschenverachtung. Im Grunde werden drei Aussagen getroffen:
a) Bibel und Koran resp. Christentum und Islam stehen auf einer Stufe.
b) Nur "Fundamentalisten" (ein beliebter, wenngleich völlig blödsinniger Totschläger; s. z.B. Grobe Klötze) vertreten die Verbalinspiration.
c) Wer die Verbalinspiration vertritt, soll vielleicht nach Kuba.
Die Aussage der Schrift, i.e. das Weib schweige in der Gemeinde, wird gar nicht erst als verbindlich akzeptiert - wer in der Bibel verbindliche Aussagen sucht, der macht sich nach Auffassung Theos des Verbrechens schuldig, er würde die Verbalinspiration vertreten, und darauf sollte nach Theo unmenschliche Gefangenschaft als Tatstrafe stehen. Auf die bei KzM veröffentlichten Aussagen über 1 Kor 14,34 geht Theo gar nicht erst ein. Im einzelnen:
Zu a) Während die Bibel gem. Dogma ein inspiriertes Buch ist, ist der Koran nur ein übles Machwerk, dessen Autor von seriöser Seite als Betrüger / Geisteskranker / Besessener bezeichnet wird. Der Urheber der Bibel ist Gott, der Urheber des Korans ist nicht Gott. Wojtylas Korankuss und die V2-Loblieder auf den Koran sind mit dem christlichen Glauben nicht in Einklang zu bringen. Dennoch meint Theo, den berechtigten Verweis der Christen auf die Schrift mit dem unberechtigten Verweis der Muslim auf den Koran vergleichen zu können. Auf dieser antichristlichen Gleichstellung von Bibel und Koran basiert Theos Weltbild.
Zu b) Unfehlbare Lehre ist, "daß ein und derselbe Gott Urheber des Alten wie des Neuen Bundes ist: des Gesetzes, der Propheten und des Evangeliums; denn unter Eingebung desselben Heiligen Geistes haben die Heiligen beider Bünde gesprochen" (DS 1334; NR 177). F. Diekamp (Katholische Dogmatik, Bd. 1, Münster (10)1949, 30) kommentiert das Dogma:
"Die Inspiration ist eine übernatürliche, charismatische Einwirkung Gottes auf Phantasie, Verstand und Willen eines Menschen, die diesen anregt und bewegt, im Namen Gottes bestimmte Dinge aufzuschreiben und sie so zu schreiben, wie Gott es will. [...] Da auch Menschen an der Abfassung beteiligt sind, so kann das Dogma nur den Sinn haben, daß Gott der Haupturheber ist und durch Menschen als seine Organe oder Werkzeuge wirkt."
Z.Th. Verbalinspiration schreibt Diekamp (a.a.O. 33f):
"Die Inspiration der h. Schriften ist Wortinspiration, d.h. sie erstreckt sich auch auf die sprachliche Einkleidung, auf den Satzbau und alle einzelnen Wörter. [...] Das kirchliche Lehramt scheint die Annahme der Wortinspiration zu begünstigen. Der Ausdruck des Konzils von Trient (D 783), der Hl. Geist habe die h. Schriften 'diktiert' (a Spiritu Sancto dictatae), macht dies allerdings nicht sicher, da dictare allenfalls eine weitere Bedeutung = dicere [sagen] haben kann. Aber der übliche Sinn des Wortes dictare ist offenbar der Wortinspiration günstig."
Wenn Theo also diejenigen zu Verbrechern erklärt, die die Wortinspiration vertreten, dann ist Zweifel an seiner kirchlichen Gesinnung nicht unberechtigt. V.a. aber geht es bei "Mulier in ecclesia tacet" nicht darum, ob "die sprachliche Einkleidung, auf den Satzbau und alle einzelnen Wörter" so von Gott eingegeben worden sind - die gemeinte Aussage ist entscheidend, also steht Theos Gehetze gegen die Verbalinspiration ohne jeden Bezug zum Thema, und das ist nun einmal, dass die Frau in der Kirche schweigen soll. Theo verrät damit, dass seine Aussagen ohne jeden Bezug zur Realität stehen. Wer den Aussagen der Bibel Verbindlichkeit zuspricht, der kann gem. Theo nur ein "Fundamentalist und Anhänger der Verbalinspriration" sein, d.h. er steht im Widerspruch zur Wahrheit und ist ebenso gemeingefährlich wie die islamistischen Extremisten / extremistischen Islamisten. Also hat sich Theo an die Stelle der Offenbarungsquellen gesetzt.
Zu c) Die einzige Zuflucht, die Theo noch für sich erblickt, ist das skrupellose Zerbrechen aller, die nicht seinem Antichristentum folgen wollen. Das drückt er mit seiner Schlussnote aus, man sollte Anhänger der Verbalinpiration vielleicht nach Kuba schicken. Zur Erläuterung: Kurz vor unserem Eintrag wurde in den Nachrichten darüber berichtet, dass Kriegsgefangene des Afghanistan-Krieges zwecks Verhörs in das Hochsicherheitsgefängnis Guantanamo (Kuba) transportiert wurden. Die dortigen Zustände hatten internationale Proteste zur Folge; die USA erklärten, die Gefangenen hätten kein Anrecht auf eine Behandlung entsprechend der Genfer Konvention, und nach einer Petition von Menschenrechtlern überprüft nun ein US-Gericht, ob die derzeitige Behandlung der Gefangenen, von denen u.a. ein Photo veröffentlicht wurde, wie sie an Händen und Füßen gefesselt und mit verbundenen Augen auf dem Boden knien,  zulässig ist oder nicht.
Nun weiß man, was Theo denen wünscht, die noch am Dogma von der Schriftinspiration festhalten. Zur Ehrenrettung Theos muss gesagt werden, dass er nicht alleine dasteht. Der Koran fordert die Abschlachtung der Christen, und im Forum von kath.de verkünden die Feinde Christi voller Stolz: "Wenn  jemand ihn [den KzM-Autor] wirklich ausschalten wollte, würde er es schaffen, und zwar juristisch".

V. Paulus, der Römer
Abschließend noch etwas zu dem bislang nur hypothetischen Einwand, dass Paulus ja von Geburt römischer Bürger war ("Schon hatte man Paulus in die Riemen gespannt, als er dem dabeistehenden Hauptmann entgegenhielt: 'Dürft ihr einen römischen Bürger geißeln, dazu noch ohne Richterspruch'", Apg 22,25) und deshalb seine Lehre als lateinische Weisheit bezeichnet werden kann, ja sogar muss.
a) Paulus hat trotzdem griechisch geschrieben.
b) In diesem Satz hat Paulus nicht eine römische Grundregel, sondern eben - als inspirierter Schriftsteller - eine kirchliche Anordnung formuliert.
c) Paulus beruft sich nicht auf römische, sondern auf biblische Quellen. Aus B. Weinhart, Das Neue Testament, München 1865:
1 Kor 14,34: "Die Frauen sollen in der Gemeinde schweigen; denn es wird ihnen nicht verstattet zu reden, sondern gehorsam zu sein, sowie auch das Gesetz spricht."
Kommentar BW: "Wenn eine Frau die Gabe der Weissagung hat (vgl. Apg 2,18), so soll sie davon nicht in öffentlicher Versammlung Gebrauch machen, sondern hier überhaupt schweigen (vgl. 1 Tim 2,11), da es sich mit ihrer ganzen Stellung, wonach sie dem Manne unterthan ist (1 Mos 3,16) nicht verträgt, daß sie öffentlich auftrete."
1 Kor 14,35: "Wenn sie aber etwas lernen wollen, so mögen sie zu Hause ihre Männer befragen. Denn es ist schimpflich für ein Weib, in der Gemeinde zu reden."
Kommentar BW: "Nicht einmal Fragen zu ihrer Belehrung sollen sie in öffentlicher Versammlung stellen; denn es ist gegen den Anstand und die natürliche Bescheidenheit der Frau, sich öffentlich zur Schau zu stellen."
S. auch "Kirchenlehrerin", zum dritten.

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