JS ist "Professor für katholische Dogmatik" in Bamberg; auf seiner
Homepage bietet er u.a. Links zu Seiten mit päpstlichen Schreiben
an - allerdings nur in englischer Sprache (von Scheinpapst Wojtyla auch
in deutsch). Deshalb schickten wir ihm am 28.02.1998 eine mail mit dem
Betreff "Enyzklika 'Mit brennender Sorge'": "Der deutsche Text der Enzyklika
steht ab sofort auf meiner Homepage; legen Sie doch einen Link dorthin."
Eine Reaktion blieb bislang aus - jedenfalls eine direkte. Hinter unserem
Rücken hat JS, wie wir gestern erst - nicht von ihm persönlich,
sondern rein zufällig - erfahren haben, etwas zu KzM geschrieben.
JS gehört dem "Internationalen Mariologischen Arbeitskreis Kevelaer e. V." (IMAK) an und gibt zusammen mit German Rovira seit 1997 jährlich ein "Mariologisches Jahrbuch" ("Sedes Sapientiae") heraus, wovon jedes Jahr zwei Bände erscheinen. Die erste Auflage von Band 1/99 erschien 1999, die erste Auflage von Band 2/99 erschien 2000. Leider fehlt das genaue Datum der in den Bänden veröffentlichten Texte; zwar beginnen beide 99er-Bände mit einem Editorial, aber auch dort ist kein Datum angegeben. Am Ende steht nur der Name des Autors, aber kein Zusatz wie z.B. "Kevelaer, den soundsovielten soundso" oder "Kevelear, am Fest ...".
Zunächst noch ein wenig zum Umfeld des "Mariologischen Arbeitskreises":
Der Mitherausgeber des Jahrbuches, German Rovira, ist ein spanischer Ex-Hauptmann
und seit mehreren Jahren Opus-Dei-"Priester"
in Deutschland. GR ist uns persönlich bekannt; während unserer
Zeit in Bochum haben wir regelmäßig das OD-Haus in Essen besucht
und dort auch manchmal ein paar Worte mit GR gewechselt. Außerdem
haben wir ihn bei den OD-typischen "Betrachtungen", bei denen ein OD-"Priester"
überschwengliche Lobeshymnen auf das OD und seinen Gründer singt,
erlebt. In dem Editorial zum Jahrbuch 1/99 (Kisslegg 1999, Ss. 3-8) schreibt
GR:
"Was von Maria gilt, gilt auch von der Kirche. Ihre göttliche
Mutterschaft beschränkt sich nicht nur auf die Person Jesu; sie hat
Heilsbedeutung für alle. 'Denn die Geburt Christi ist der Ursprung
des christlichen Volkes, und der Geburtstag des Hauptes ist auch Geburtstag
des Leibes'. So ist Maria die Mutter der Kirche; seit dem zweiten Vatikanischen
Konzil wird sie ja immer häufiger so genannt."
Zum Begriff "Mutter der Kirche" s. Verurteilung
der Freimaurerei; z.Th. "Geburtstag der Kirche" s. die Enzyklika
Mystici Corporis. In einem Internet-Artikel haben wir gelesen, dass
JS, wie übrigens auch Leo Scheffczyk, der "Doktorvater" von Günter
Storck, als OD-Mitglieder gelten, denn die sind "rechts", "ultrakonservativ"
etc. Für das "ultrakonservativ"-Geschwafel s. z.B. wiederum den OD-Text;
bzgl. der OD-Mitgliedschaft können wir momentan nur folgendes bemerken:
Unserer Vermutung nach sind weder JS noch Scheffczyk OD-Mitglieder; es
ist allerdings richtig, dass öfters Schriften dieser beiden Herren
in den Bücherregalen von OD-Häusern standen oder uns von mehreren
OD-Mitgliedern empfohlen wurden. Aber so selbstverliebt das OD auch ist,
es gibt dennoch freundschaftliche Beziehungen zur Außenwelt, besonders
dann, wenn diese Außenstehenden einflussreiche V2-Fanatiker sind.
So werden im OD gerne die Schriften von Robert Spaemann (s. Die
Indultszene) oder Josef Pieper (ebenso wie Spaemann ein gescheiterter
Philosoph) herumgereicht.
Es ist hier unerheblich, ob JS OD-Mitglied ist. Dies wäre dann vielleicht von Belang, wenn seine KzM-Kritik nach unserem Text über das OD (08.04.2000) erschienen wäre und so vielleicht als versteckte Rache aufgefasst werden könnte. So aber bleibt nur die Vermutung, dass JS versucht hat, durch seine verlogene Propaganda KzM öffentlich zu diskreditieren, um nicht mit der - unlösbaren - Aufgabe konfrontiert werden zu müssen, die V2-Sekte als römisch-katholische Kirche zu erweisen.
Der erste Artikel nach dem Editorial von German Rovira ist der JS-Text
"Die Heiligkeit der Immakulata und die Sündenlosigkeit der irdischen
Kirche" (Ss. 9-27). Darin heißt es einleitend:
Zunächst zur URL: Vor wenigen Monaten war diese alte Crosswinds-Adresse noch zu erreichen, inzwischen ist aber anscheinend nur noch die gekürzte neue Adresse erreichbar: http://www.crosswinds.net/~prhl/schweig.htm. 1999 war das Jahr des Herz-Jesu-Urteils, bis zur Kapitulation der Denic Mitte August 1999 war die Adresse katholisch.de noch beim rechtmäßigen Besitzer. Jetzt ist die Frage, warum JS statt der kurzen, einprägsamen Adresse katholisch.de die lange, komplizierte Adresse bei Crosswinds angegeben hat, immer vorausgesetzt, dass er vor der Übertragung der Adresse an die V2-Sektierer geschrieben hat. Jedenfalls ist auffällig, dass er nicht auf die Folgetexte zu schweig.htm, z.B. Passionszeit (21.03.1999) oder Schreiben an Staatsanwälte (05.07.1999) hingewiesen hat. Wer hätte erwartet, dass die Adresse katholisch.de an die V2-Sektierer gehen würde?
Doch nun zum Wesentlichen: Der Grundsatz, dass die Kirche die Gemeinschaft
derer ist, die geeint sind im wahren Glauben, in den wahren Sakramenten
und unter den rechtmäßigen Hirten (una, sancta, catholica et
apostolica ecclesia), wird von JS vollständig zugunsten eines reinen
Vereinsbegriffs (katholische Kirche e.V.) aufgegeben, der an sich nicht
mehr hinterfragt wird. Die Vatikan-Meute und ihre Affiliierten sind die
katholische Kirche - jede Diskussion darüber wird kategorisch ausgeschlossen.
Aufbauend allein auf diesem absolut falschen Prinzip verzettelt sich JS
dann in immer tolleren Verirrungen.
JS stört sich an "gehässigen Angriffen gegen die Kirche";
unter denen, die die Kirche angeblich - obendrein gehässig - angreifen,
nennt JS auch die "selbstgerechten Fanatiker", die "Sedisvakantisten" (s.
Der
Begriff römisch-katholisch). Nicht, dass wir keine deutlichen
Worte vertragen würden - unzulässig ist, es, wenn jemand - in
diesem Fall JS - einen Totschläger unbegründet anwendet. Es gibt
nach wie vor keine einzige Schrift, in der die Position des "Sedisvakantismus"
widerlegt wird. Die jämmerlichste Vorstellung lieferte bislang Josef
Spindelböck, der meint, er müsse nur offensichtliche Lügen
aneinanderkleistern, um den "Sedisvakantismus" zu widerlegen.
So wie sich JS nicht am katholischen Kirchenbegriff aufhält, so
hält er sich auch nicht am Anliegen der "Sedisvakantisten" auf. Dabei
hätte er im Sedisvakanz-Text alles nachlesen
können: "Nach unfehlbarer Lehre ist die einzig wahre Kirche Christi
einig, heilig, katholisch und apostolisch, woraus in der Theologie folgende
Definition der Kirche gebildet wurde: Sie ist die Gemeinschaft derer, die
geeint (una) sind im wahren Glauben, in den wahren Sakramenten (sancta)
und unter den rechtmäßigen Hirten (apostolica). Weil alle Menschen
in diese Gemeinschaft gerufen sind, ja alle ihr angehören müssen,
ist diese Gemeinschaft allgemein (catholica). Die Antikirche nun ist offenkundig
eine rein organisatorische Ansammlung verschiedenster Anschauungen (anti-una),
wobei der wahre Glaube - oft durch "Neuinterpretation" (cf. dagegen DS
3043) - bekämpft und die reformierten Sakramente verwendet werden
(anti-sancta), wobei in Soutanen gehüllte Wölfe, die oft noch
nicht einmal gültig die hl. Weihen empfangen haben und so nicht einmal
mehr durch die Weihe mit den Aposteln in Verbindung stehen (anti-apostolica),
die Masse ins Verderben führen; andere religiöse Gemeinschaften
werden geschätzt und die Bekehrung der Nichtkatholiken als Rückständigkeit,
wenn nicht gar als schlimmster Frevel verurteilt (anti-catholica)."
Selbstgerechtigkeit und Fanatismus - mit diesen vernichtenden Urteilen
belegt JS ohne jeden Skrupel die "Sedisvakantisten". Was aber ist "selbstgerecht"
daran, wenn man ganz nüchtern feststellt, dass die V2-Sekte ein Verein
von Apostaten ist? Es geht hier nicht um moralische Integrität, persönliche
Sittlichkeit, was jedoch durch den Begriff "Selbstgerechtigkeit" wenigstens
nahegelegt wird. Dass der Kirche auch Todsünder angehören, wird
ebenfalls im Sedisvakanz-Text erwähnt. JS wirft also hemmungslos alles
durcheinander. Statt der objektiv für jeden feststellbaren Tatsache,
dass die V2-Sekte nur eine Sekte ist, insinuiert JS, die "Sedisvakantisten"
würden sich selbstherrlich für gerecht erklären. Wer am
katholischen Glauben festhält, wer Gott mehr gehorcht als den Menschen,
der ist ein "Selbstgerechter", ein "Fanatiker".
Und dann faselt JS noch etwas von einer "Freude am Leben der Kirche",
das bedeutet eine Freude an der Entstellung der Sakramente zu ungültigen,
gotteslästerlichen Spektakeln, am Abbruch der katholischen Sukzession,
an der Totalaufgabe der katholischen Lehre, und diese Freude ist einfach
"selbstverständlich" - na, dann braucht man sie ja auch nicht mehr
zu begründen. Diese "Aufbruchsstimmung nach dem Konzil" darf man nur
"optimistisch" sehen, wer das nicht tut, der ist halt ein "selbstgerechter
Fanatiker". JS verliert sich restlos in hohlen Phrasen, reiht ein Schlagwort
an das andere: "Dieselben Gewohnheits-Kritiker sind jedoch in der Regel
sowohl überaus empfindlich gegen Infragestellungen ihrer eigenen Ideologie
wie auch erstaunlich unkritisch gegenüber Behauptungen von Außenstehenden
oder gar Kirchengegnern." Schlimme Sache! Nur: Was hat das mit den "Sedisvakantisten"
zu tun? "Sedisvakantisten" sind "Gewohnheits-Kritiker", "überaus empfindlich",
"erstaunlich unkritisch" - hört sich alles prima an, muss also stimmen!
Was brauchen wir noch Beweise?
JS triumphiert schließlich, dass bei den V2-Kritikern "nicht
selten ein nicht einwandfreier Kirchenbegriff" zugrunde liege. Also: Wer
es noch wagt, der Kirche die Eigenschaften una, sancta, catholica et apostolica
beizulegen, der hat sich nach JS selbst ins Abseits gestellt.
Im Editorial zu Ausgabe 15/98 hätte
JS übrigens etwas über den Plural der Bescheidenheit lesen können,
so dass er sich den Fehler "Sedisvakantisten" (Plural) in Bezug auf den
Autor von KzM hätte verkneifen können. Ist das zuviel verlangt?
Wenigstens hätte JS den Text schweig.htm, auf den er ja Bezug nimmt,
lesen können, denn in dem Schreiben an den BGH heißt es: "Sehr
geehrte Damen und Herren, schon mehrfach bin ich von der
V2-Sekte dazu aufgefordert worden, auf die Bekanntgabe meines Status
als römisch-katholischer Priester zu verzichten. [...] Deshalb wende
ich mich nun an Sie mit der Bitte, mir alle verfügbaren
Unterlagen zu diesem Rechtsfall zukommen zu lassen, selbstverständlich
auf meine Rechnung. Diese Unterlagen
möchte ich
nach meinem Ermessen im Internet veröffentlichen." Ein auch
nur ähnlicher Brief eines anderen Sedisvakantisten an den BGH wird
in schweig.htm nicht erwähnt; wir wissen auch von keinem solchen Brief.
Aber JS nimmt es eben mit der Wahrheit nicht so genau..
Zugegeben, argumentativ vermag JS nicht zu überzeugen, weil er auf jedes Argument vollständig verzichtet. Aber als Beispiel, zu welchen Verleumdungskampagnen sich vermeintlich gebildete Menschen wie JS hinreißen lassen, ist sein Gehetze gegen KzM dennoch eine Erwähnung wert. Dass so eine totale Niete wie JS als "Professor für katholische Dogmatik" durchgeht, beweist zudem einmal mehr den radikalen Bildungsnotstand in Deutschland.
Nach dem JS-Artikel folgt übrigens ein Artikel von Günter
Riße: "Maria, die Gottesfürchtige. Das Marienbild im Koran"
(Ss. 28-46). Daraus hier nur die Schlussworte:
"Nach dem Koran nimmt die Jungfrau Maria einen sehr hohen Rang ein.
Sie ist auserwählt und erhoben über andere Frauen. [...] Die
freiwillige Hingabe Marias unter den Willen Gottes, in der Heiligen Schrift
offenbart und im Koran den Muslimen überliefert, bedeutet für
Christen und Muslime eine Herausforderung, sich in der Begegnung beider
Religionen, im friedlichen Wettstreit miteinander auch für 'Schutz
und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter
und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen
einzusetzen' [FN 26: "Erklärung des II. Vatikanischen Konzils zu den
nichtchristlichen Religionen, Nostra Aetate, 3]. Mögen Christen und
Muslime, die in Ehrfurcht und Frömmigkeit Maria anrufen und ihr begegnen,
durch das Vorbild Marias, als Magd Gottes, immer mehr in der Erkenntnis
reifen, daß für einen jeden Menschen 'diese Welt das Saatfeld
für das Jenseits ist' (Rumi)" (45f).
"Friedlicher Wettstreit" - Lessings "Ringparabel" lässt grüßen.
Ansonsten verweisen wir auf die Erläuterungen zum Koran.
Abschließend: Die Feigheit, mit der unsere Gegner gegen uns vorgehen, ist zwar abstoßend, aber nicht wirklich überraschend. Es ist halt unendlich viel einfacher, uns Myriaden von Polizisten, Staatsanwälten und Richtern auf den Hals zu hetzen, als auch nur ein Gegenargument zu bringen, s. als neuestes Beispiel das Editorial zu Ausgabe 03/01. Dass JS diesen feigen Weg gewählt hat, uns zwar öffentlich zu diskreditieren, seine Kritik uns aber nicht wenigstens nachrichtlich zukommen zu lassen, spricht für sich. Wir haben sogar schon öfters per Fax und sogar per Briefpost unsere Gegner darüber in Kenntnis gesetzt, wenn wir etwas über sie geschrieben haben, da hätte JS doch wohl gerade noch eine e-mail mit einem Link auf seinen Text abschicken können, wenigstens als Antwort auf unsere frühere mail. Jedenfalls bekommt JS von uns eine e-mail mit einem Link auf diesen Text; ggf. werden wir seine Reaktion kommentieren.