Das Gift an die Wurzel
- Weitere Diskussionshilfen z.Th. "katholischer
Religionsunterricht" -
(Kirche zum Mitreden, 02.06.2002)
Der in dem Text "Verblödung als Grundrecht"
vorgestellte "Verfassungsstreit" (s. auch Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde
(II)) ist mittlerweile gütlich beigelegt worden; damit hat
dieses
Affentheater beim Bundesverfassungsgericht
sein
Ziel voll und ganz erfüllt. An anderer Stelle werden wir den
Ausgang
dieses "Prozesses" betrachten; in diesem Text sollen weitere
Handreichungen
zur angemessenen Beurteilung des "katholischen Religionsunterrichts"
gegeben
werden, was letztlich helfen soll, das Getue der obersten
Christenverfolger
zu würdigen.
I. Politische Machtworte
Bundespräsident Johannes Rau
(aus: "Bundespräsident kritisiert \'flache\' Fernsehprogramme",
kath.net,
22. 04. 2002)
Religionsunterricht unerläßlich an allen
Schulen
Auf eine Frage aus dem Publikum äußerte sich Rau auch zum
Problem des Religionsunterrichts in Berlin, wo das Fach nur als
freiwillige
Arbeitsgemeinschaft angeboten wird: "Ich halte den Religionsunterricht
nach meiner Lebenserfahrung für unerläßlich an allen
öffentlichen
und privaten Schulen." Die Berliner Situation sei ihm völlig
fremd,
sagte Rau. "Nur: Ich bin in Berlin ein Bürger wie jeder andere,
und
keiner, der irgendwelche Weisungen zu geben hat - aber das, was ich zum
Religionsunterricht denke, wissen auch die in Berlin vertretenen
Parteien."
Für weitere Informationen über Johannes Rau s. z.B. Bundesverdienstkreuz
für Karl Lehmann.
Bundeskanzler Gerhard Schröder, Kanzlerkandidat SPD
(aus: Kirchenbote des Bistum Osnabrück, Mittwoch, den 10.04.2002)
Kanzler findet "Reli" klasse
Schröder sieht in LER keinen Ersatz für konfessionsgebundenen
Unterricht
Berlin - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat dem
Brandenburgischen
Schulfach "Lebensgestaltung, Ethik und Religionskunde" (LER) als Ersatz
für den Religionsunterricht eine klare Absage erteilt. Zugleich
bekennt
sich der evangelische Bundeskanzler auf Anfrage dieser Zeitung zum
Religionsunterricht
in der Schule. "Ich glaube nicht, dass LER Religionsunterricht ersetzen
kann", so der Kanzler wörtlich. LER sei ein staatlich
verantworteter
Unterricht, in dem zum Beispiel Religionskunde als die Kenntnis
verschiedener
Religionen vermittelt werde. Schröder: "LER ist ein
zusätzliches
Angebot an Eltern, Schülerinnen und Schüler, um Grundlagen
der
Philosophie und Religion ohne konfessionelle Ausrichtung oder Bindung
kennenzulernen."
Im Religionsunterricht stehe dagegen für ihn die persönliche
Beziehung des Schülers und der Schülerin zu Fragen des
Glaubens
und die Auseinandersetzung hiermit im Vordergrund, begründet
Schröder
weiter. Der Kanzler unterstreicht dabei die Verantwortung der
Religionsgemeinschaften,
die den Unterricht in Absprache mit den Schulen gestalteten.
Religionsunterricht
trage zur Persönlichkeitsentwicklung bei, so Schröder. Gerade
für junge Menschen sei die Frage nach dem "Woher" und dem "Wohin"
wichtig. Religionsunterricht sei ein wichtiger Teil der
Wertevermittlung
und der persönlichen Orientierung. "Ich finde es richtig", so
Schröder
wörtlich, "wenn Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sich frei
und selbständig religiös orientieren können." Die
Stärke
des Religionsunterrichts besteht nach Ansicht des Kanzlers gerade
darin,
"dass er in der Schule eine lebendige Auseinandersetzung mit Fragen des
Glaubens ermöglicht", und zwar unabhängig davon, setzt
Schröder
hinzu, ob die Schüler religiösen Traditionen nahe stehen oder
nicht. Forderungen nach einer bundeseinheitlichen Regelung für den
Religionsunterricht erteilte der Kanzler dagegen eine Absage. Das
Grundgesetz
sehe die Verantwortung der Länder vor. "Und ich bin sicher", so
Schröder,
"dass sich in den Ländern auch vernünftige Regelungen
für
den Religionsunterricht finden lassen" Für diese klare Position
für
den Religionsunterricht wird der SPD-Vorsitzende auf Parteiebene
allerdings
noch Überzeugungsarbeit leisten müssen. Beim Regierenden
Bürgermeister
Klaus Wowereit und Ministerpräsident Manfred Stolpe wirbt er
für
die Anerkennung des Faches Religion als ordentliches Unterrichtsfach
bislang
jedenfalls ohne erkennbaren Erfolg. In Brandenburg und Berlin gelten
andere
Regelungen als im übrigen Bundesgebiet. Religion gibt es dort nur
als freiwilliges Zusatzfach, das entweder in den Gemeinden oder an den
Schulen unterrichtet wird, aber nicht zum normalen Stundenplan der
Schüler
gehört. In Brandenburg steht zudem Streit ins Haus wegen der
Durchsetzung
des vom Verfassungsgericht vorgeschlagenen Kompromisses. Nach einer
Klage
der Kirchen hatten die Karlsruher Richter vorgeschlagen, den
Schülern
die Möglichkeit zu geben, zwischen LER und "Reli" zu wählen.
Dagegen laufen jetzt der LER-Fachverband und die Gewerkschaft Erziehung
und Wissenschaft Sturm. Das neue Fach sei "bekenntnisfrei" und deswegen
nicht durch einen konfessionsgebundenen Unterricht zu ersetzen,
heißt
es. Der Kanzler sieht das anders. Er hat ohnehin seinen
Religionsunterricht
nach eigenen Worten "in guter Erinnerung". Das habe zu einem
großen
Teil am Lehrer gelegen, so Gerhard Schröder, der den Unterricht
sehr
interessant, vor allem auch von der Philosophie her gestaltet habe.
Schröder:
"Da hat es einfach Spaß gemacht mitzudiskutieren."
Für weitere Informationen über Gerhard
Schröder
s. z.B. Die Regierung Schröder.
Ministerpräsident Edmund Stoiber, Kanzlerkandidat CDU/CSU
(aus: Edmund Stoiber, "Das Evangelium ist mir ein Kompass. Als Christ
erlebt
man immer wieder die eigene Fehlbarkeit": Die Welt, 18.12.2000)
Gewiss: In den vergangenen Jahrzehnten haben sich auch
in Bayern die traditionellen religiösen Bindungen gelockert.
Für
mich als Christ wie auch als Politiker aber ist nach wie vor das Wirken
der Kirchen in unserer Gesellschaft unverzichtbar, etwa in der
kirchlichen
Jugend- und Sozialarbeit und im Religionsunterricht. Wenn der Staat die
Kirchen in ihrem Bemühen um eine christliche Grundorientierung
unserer
Gesellschaft unterstützt, dann tut er dies im Bewusstsein, dass
Politik
und Kirchen trotz ihrer jeweils unterschiedlichen Aufgaben gemeinsam
auf
humane Lebensumstände für die Menschen hinwirken. Wir leben
heute
in einer Zeit, in der der tief greifende Wandel in Staat, Wirtschaft
und
Gesellschaft bei vielen Menschen Angst und Unsicherheit auslöst.
Als
Christ begegne ich Veränderungen mit Zuversicht und einer
optimistischen
Grundhaltung. Gerade wir Christen können uns mutig den
gegenwärtigen
und künftigen Herausforderungen stellen. Denn christliches Leben
ist
grundsätzlich von Hoffnung getragen.
Für weitere Informationen über Edmund Stoiber s. z.B. Tod
den Lebensschützern!
Festzuhalten bleibt: Drei hochrangige politische Größen,
die allesamt für ihre energisch antichristliche Haltung sattsam
bekannt
sind, wollen die Beibehaltung des RU. Im Kern ist damit schon alles
über
die Qualität des RU gesagt. Doch damit nicht genug; vielmehr ist
der
antichristliche Charakter des RU an allen Stellen überdeutlich zu
erkennen.
II. Plädoyer des Deutschen Katecheten-Vereins für den
Religionsunterricht
in der Schule
Aus der Satzung des Vereins:
I. Name und Zweck
§ 1
Der "Deutsche Katecheten-Verein e.V." (DKV) ist eine Vereinigung
katholischer
Frauen und Männer, die sich in besonderer Weise der
religionspädagogischen
und katechetischen Aufgabe verpflichtet wissen. Der Verein hat seinen
Sitz
in München. Er ist in das Vereinsregister eingetragen.
Der DKV veröffentlichte 1992 sein "Plädoyer" für den
RU; dieses Pamphlet umfasst 12 Punkte, wovon die Punkte 4-6 lauten:
4 Wir plädieren für einen
Religionsunterricht,
der dazu beiträgt, nichtchristliche Religionen besser zu verstehen
und aus ihren Traditionen zu lernen. Deshalb braucht er eine Kirche und
eine Theologie, die den Respekt vor der Religion anderer fördern,
die die humanen Werte anderer Religionen anerkennen und die aus der
gemeinsamen
Verantwortung für die Zukunft das Gespräch mit diesen
Religionen
suchen.
5 Wir plädieren für einen Religionsunterricht, der
Schülern
und Schülerinnen hilft, in Auseinandersetzung mit Weltanschauungen
und Wertsystemen ihren eigenen Standort zu finden. Deshalb braucht er
Religionslehrerinnen
und Religionslehrer, die in engagierter Toleranz die Tragweite von
Grundentscheidungen
und ethischen Urteilen verdeutlichen.
6 Wir plädieren für einen Religionsunterricht, für den
die Lebens- und Glaubensgeschichten der Schülerinnen und
Schüler,
der Lehrerinnen und Lehrer konstitutiv sind. Deshalb muß er frei
sein von der Forderung, Glaubensüberlieferungen »umfassend
und
unverkürzt« darzustellen.
Kurz gesagt: Niveaulosigkeit, Relativismus, Zerstörung der
katholischen
Lehre. Der Kernsatz: RU muss "frei sein von der Forderung,
Glaubensüberlieferungen
»umfassend und unverkürzt« darzustellen". Also maximal
die restlos entstellte Lehre!
Von diesem Pamphlet gab es 1997 eine Neuauflage mit dem Titel:
"Religionsunterricht
in der Schule. Ein Plädoyer des Deutschen Katecheten-Vereins (12
Thesen)";
aus dem Vorwort:
Das vorliegende Plädoyer für den
Religionsunterricht
in der Schule, erstmals im September 1992 veröffentlicht (siehe
Impressum),
war seit längerem vergriffen. Am 28. September 1997 hat der
Vertretertag
des DKV beschlossen, diesen Text neu aufzulegen. Dafür sprechen
wichtige
Gründe. [...] Das Plädoyer des DKV umfaßt 12 Thesen:
Thesen 1 bis 3 zur Identitätsbildung der Schülerinnen und
Schüler;
Thesen 4 bis 6 zur bildungstheoretischen Begründung des
Religionsunterrichts;
Thesen 7 bis 9 zur Bindung des Religionsunterrichts an die Kirchen;
Thesen 10 bis 12 zum kritisch-konstruktiven Dienst des
Religionsunterrichts
an Schule und Gesellschaft.
[...]
Der Deutsche Katecheten-Verein fordert entschieden den Erhalt des
Religionsunterrichts
in der Schule. Für dieses Fach sprechen anthropologisch wie
theologisch,
schulisch wie kirchlich gute Gründe. Vieles von dem, was im
folgenden
gewünscht oder gefordert wird, ist längst Praxis. So soll das
Plädoyer den PraktikerInnen den Rücken stärken und zur
Attraktivität
des Religionsunterrichts unter den veränderten Bedingungen in
Schule
und Gesellschaft beitragen.
München, 30. November 1997 Prof. Karl Heinz Schmitt Vorsitzender
In dieser Neuauflage wurden die einzelnen Punkte zwar gewaltig
aufgebläht,
sind aber dadurch nicht besser geworden. Noch immer ist der die
Forderung
enthalten, RU müsse "frei sein von der Forderung,
Glaubensüberlieferungen
»umfassend und unverkürzt« darzustellen". Man braucht
sich durch dieses endlose Geschwafel nicht durchzuquälen, wer es
aber
tun möchte:
4. Wir plädieren für einen
Religionsunterricht,
der dazu beiträgt, nicht- christliche Religionen besser zu
verstehen
und aus ihren Traditionen zu lernen.
Deshalb braucht er eine Kirche und eine Theologie, die den Respekt
vor der Religion anderer fördern, die die humanen Werte anderer
Religionen
anerkennen und die aus der gemeinsamen Verantwortung für die
Zukunft
das Gespräch mit diesen Religionen suchen.
Das II. Vaticanum hat betont, daß sich die Menschheit von Tag
zu Tag enger zusammenschließt und daß deshalb die Heilswege
der nichtchristlichen Religionen größere Aufmerksamkeit
verdienen
(vgl. Nostra aetate 1). Wenn der Religionsunterricht sich anderen
Religionen
stärker zuwendet, trägt er dazu bei, sich mit einer Welt
auseinanderzusetzen,
die immer mehr zur Welteinheitszivilisation wird.
Eine erste Aufgabe des Religionsunterrichts besteht darin, die fremden
Religionen unbefangen wahrzunehmen. So gut es »von
außen«
nur gehen kann, können Religionslehrer und Religionslehrerinnen
versuchen,
fair und einfühlsam das Fremde verstehen zu lehren. In der
Bemühung
um eine »Innensicht« soll deutlich werden, was den fremden
Religionen wichtig ist. Als erreichbares Ziel steht vor Augen, den
anderen
in seinem Anderssein so zu verstehen, wie er sich selbst versteht: Wie
interpretieren Angehörige der fremden Religionen ihre
religiösen
Überzeugungen? Wie begründen sie ihre Lebensformen und ihre
ethischen
Grundsätze? Wie werten sie das Christentum?
Menschen aus dem christlichem Kulturkreis können auf diese Weise
zu Lernenden werden: An jüdischen Erzählungen von Gott lernen
sie etwa, daß es niemals gelingen kann, »Gott« in ein
systematisches Glaubensgebäude einzubauen; an islamischer
Frömmigkeit
lernen sie, was Hingabe an Gott bedeuten kann; in der Begegnung mit
buddhistischen
Überlieferungen wird eine »Weltdistanz« deutlich, die
auch für westliche Lebensart heilsam sein kann.
Versuche, den Reichtum der anderen Religionen zu entdecken, entbinden
nicht von der Pflicht zu kritischem Urteil. Wie das Christentum sind
auch
andere Religionen durch ideologische Verhärtung und
veräußerlichte
Rituale gefährdet. Vermutlich hat jede Religion ihren blinden
Fleck
und dunkle Seiten in ihrer Geschichte. Wenn der nüchterne, aber
wohlwollende
Blick auf andere Religionen das wahrnimmt, schadet es dem Dialog nicht,
sondern trägt dazu bei, die humanisierende Aufgabe der Religionen
ins Bewußtsein zu heben. Der Blick auf die eigene Geschichte wird
Christen hindern, triumphierend zu richten.
Oft begrenzt die sozialgeschichtliche Differenz das gegenseitige
Verstehen.
In arabischen Ländern etwa hat der Islam eine andere soziale
Funktion
und eine andere rechtliche Bedeutung als in den säkularisierten
Ländern
Westeuropas das Christentum. Wer dann vergleicht und wertet, steht in
Gefahr,
Unvergleichbares über einen Leisten zu schlagen. Deshalb ist die
Begegnung
mit fremden Religionen auch eine Übung, kulturgeschichtliche
Verschiedenartigkeiten
wahrzunehmen und die Unmöglichkeit des einfachen Urteils zu
ertragen.
Damit der Unterricht über fremde Religionen halbwegs glücken
kann, brauchen Religionslehrer und Religionslehrerinnen eine Theologie,
die sich selbst im Kontext der Weltreligionen artikuliert und die
Verwandtes
und Trennendes zwischen den großen Religionen kennt und lehrt.
Und
ebenso brauchen sie Kirchen, die frei von Berührungsängsten
für
fremdes Denken aufgeschlossen sind und fremde Lebensformen achten.
5. Wir plädieren für einen Religionsunterricht, der
Schülern
und Schülerinnen hilft, in Auseinandersetzung mit Weltanschauungen
und Wertsystemen ihren eigenen Standort zu finden. Deshalb braucht er
Religionslehrerinnen
und Religionslehrer, die in engagierter Toleranz die Tragweite von
Grundentscheidungen
und ethischen Urteilen verdeutlichen.
Kinder werden heute sehr früh mit der Gegebenheit des
weltanschaulichen
Pluralismus konfrontiert. Schon in der Grundschule erfahren sie,
daß
es selbst zu Grundfragen des Lebens divergierende Ansichten gibt. Diese
Erfahrung kann zu Irritationen führen, zu einer alles
relativierenden
Standpunktlosigkeit oder zu fundamentalistischer Starrheit. Deshalb
muß
die Schule, die zum Raum weltanschaulicher und religiöser Vielfalt
geworden ist, Kinder und Jugendliche befähigen, mit dem
Pluralismus
der Perspektiven, Positionen und Lebensformen produktiv umzugehen.
Der Religionsunterricht kann für diesen weltanschaulichen Diskurs
eine wichtige »Clearing-Stelle« sein. Alle jene Probleme,
die
im Alltag der Schule aus weltanschaulichen Differenzen erwachsen,
gehören
mit in den »Lehrplan«. In besonderem Maße sind es die
vielfach als bloß sozialkundlich geschmähten Themen (wie
Drogenmißbrauch,
Ausländerhaß, Schwangerschaftsabbruch, Partnerschaft), bei
denen
Jugendliche unter den Bedingungen weltanschaulicher Pluralität
heute
ethisch urteilen und handeln lernen müssen. Wo, wenn nicht bei
diesen
Themen und Problemen, öffnet sich die Alltagswelt auch der
anscheinend
indifferenten Schüler und Schülerinnen für die Frage
nach
einem gelingenden Leben? Für die Frage nach möglichen
Grundentscheidungen?
Für die Frage nach dem, was in ihrem Leben »Gott« sein
soll?
Der Religionsunterricht hat somit zunächst eine daseinsanalytische
Dimension: Schülerinnen und Schüler werden eingeladen, nach
ihren
Lebensoptionen zu fragen und sie in der Auseinandersetzung mit
alternativen
Lebensentwürfen (selbst-)kritisch zu bedenken. Dann hat er eine
»konfessionelle«
Dimension: christliche Sinn-Sicht wird als möglicher
Entscheidungshorizont
ins Gespräch gebracht. Schließlich hat er auch eine
»seelsorgerliche«
Dimension: Religionslehrer und Religionslehrerinnen schaffen einen Raum
des vertrauensvollen und gegebenenfalls beratenden Gesprächs. –
Vielleicht
gelingt es nur in Sternstunden, alle Dimensionen stimmig in den
Unterricht
zu integrieren. Religionsunterricht hat sich auch dann
»gelohnt«,
wenn das nur ansatzweise gelingt
6. Wir plädieren für einen Religionsunterricht, für
den
die Lebens- und Glaubensgeschichten der Schülerinnen und
Schüler,
der Lehrerinnen und Lehrer konstitutiv sind. Deshalb muß er frei
sein von der Forderung, Glaubensüberlieferungen »umfassend
und
unverkürzt« darzustellen.
Schülerorientierter Religionsunterricht kann von Lehrenden wie
von Lernenden nur als ein kommunikatives und prozeßhaftes
Geschehen
begriffen und gestaltet werden. Die Meinungen, Erfahrungen, Fragen und
Antwortversuche aller sind erwünscht und geachtet, auch wenn sie
noch
tastend und unfertig, unkonventionell oder »unkatholisch«
sind.
Es geht hier nicht nur um eine pädagogische
Selbstverständlichkeit,
die aus der Achtung der Personenwürde der Schüler und
Schülerinnen
erwächst und die zugleich das Ziel eines kind- und
jugendgemäßen
Unterrichtsstils verfolgt. Die Wertschätzung der Erfahrungen und
Ansichten
junger Menschen ist auch in theologischer Hinsicht bedeutsam. Denn ihre
vielleicht etwas holperig daherkommenden und sehr subjektiv
formulierten
Auffassungen bedeuten oft eine heilsame Irritation leer gewordener oder
als belanglos empfundener religiös-kirchlicher Sprachspiele. Nur
wenn
ungewohnte und unerprobte Antwortversuche junger Menschen auf ihre
Existenz-
und Glaubensfragen willkommen sind, kann es zu einer biographischen
Einwurzelung
religiöser Sinnkonzepte kommen. Nur so werden vorhandene
Religiosität
und unterschiedliche Charismen wahrgenommen und gefördert.
Der stete Kontakt mit jungen Menschen und der ehrlich an ihren
Erfahrungen,
Weltsichten und Meinungen interessierte Gedankenaustausch sind ein
Glücksfall
für die Glaubensbildung der Religionslehrerinnen und
Religionslehrer.
Sie werden selber Lernende.
Nach alledem muß der Religionsunterricht die Chance zu
unzensiertem
Gespräch haben; er muß sie Schülerinnen und
Schülern
bieten, er muß sie auch den Lehrenden eröffnen, was etwa
Entscheidungen
für Texte, Medien und Methoden angeht. Auch darf er nicht unter
der
einseitigen Forderung stehen, Glaubensüberlieferungen
»umfassend
und unverkürzt« darzustellen. Wer das fordert,
beeinträchtigt
einen Unterricht, der die lebens- und glaubensgeschichtliche
Entwicklung
junger Menschen begleiten und fördern will.
Relativismus bis zum Erbrechen, von gesunder dogmatischer Unterweisung
keine Spur! Dass sich die "Katecheten" dafür auf Nostra
aetate berufen, überrascht nicht. Einen der Impressum
genannten
Urheber, i.e. Günter Lange aus Bochum (DKV-Vorstand), kennen wir
übrigens
noch aus unserer Bochumer Zeit. Dass Lange eine totale Niete ist,
brauchen
wir nicht nach dem Zitat aus dem Katechetentext nicht weiter zu
begründen.
III. Gymnasium Haus Overbach
Wir waren nach unserem Schulwechsel (s. das Editorial
zu Ausgabe 01/02) auf einer Schule, die zu einem Kloster der
"Oblaten
des hl. Franz von Sales" (OSFS) gehörte, und dort sprangen - auch
im Lehrkörper - einige "Patres" herum; eine ganze Reihe von denen
hat auch währende unseres dortigen Aufenthaltes Overbach wieder
verlassen,
oft wegen Heirat. Wenn wir im folgenden über einige Patres
berichten,
so wissen wir nicht, ob diese noch im Dienst oder bereits laisiert
sind;
die Homepage von Overbach enthält schon seit Monaten nur den
Hinweis:
"Unsere Seiten werden zur Zeit überarbeitet!", weswegen wir keine
genaueren Angaben machen können. Privatpersonen genießen bei
KzM grundsätzlich unantastbaren Identitätsschutz, d.h. nur in
begründeten Ausnahmefällen werden ihre Namen bei KzM genannt.
"Bojak"
U.a. vermutlich eine entfernte physiognomische Ähnlichkeit hatte
einem
"Pater" den Titel "Bojak" (in englischer Aussprache) eingebracht; der
Spitzname
"die Boje" war hingegen kaum gebräuchlich. Wann genau und von wem
mit welcher Absicht der "Pater" mit dem Spitznamen "Bojak" geadelt
wurde,
entzieht sich jedoch unserer Kenntnis. Bojak zeigte sich immer mal
wieder
auf der Schultoilette, möglicherweise um zu kontrollieren, wer da
gerade verbotenerweise rauchte. Bojak fungierte insofern u.a. als die
Anti-Rauch-Polizei
von Overbach, und eines schönen Tages stand gut sichtbar auf einer
Wand im Toilettenraum der Sinnspruch zu lesen:
"Wie Kojaks Einsaz in Manhatten ist Bojaks Einsatz auf Toiletten."
Zur Erklärung: Bereits in den 70-er Jahren spielte Telly Savalas
den Lieutenant (später Detective) Theo Kojak, Markenzeichen
Lollypop,
in der US-TV-Serie "Kojak"; diese Serie lief im deutschen Fernsehen
unter
dem Titel "Einsatz in Manhattan". Bojak war so ziemlich der
größte
anzunehmende Unfall, wenn es um den Religionsunterricht geht. Wir
behaupten
jetzt einfach mal: Jeder Schüler, der auch nur eine Stunde Bojak
erfahren
hat, wird Bojak als unerträgliche Quasseltasche in Erinnerung
haben.
Der "Unterricht" von Bojak bestand schlichtweg darin, dass Bojak eine
Anekdote
an die andere reihte. Auch bei seinem mittlerweile etwas angewachsenen
Repertoire stellten sich doch alsbald Wiederholungen ein. Ein
Mitschüler
der Oberstufe, der - im Gegensatz zu uns, wir hatten bei "dem Dicken",
s.u. - noch bei Bojak "Unterricht" hatte, erzählte uns, Bojak
hätte
gerade eine Anekdote erzählt, die bei den Schülern noch nicht
bekannt gewesen war - eine kleine Sensation!
Die Anekdoten hingen uns schon recht bald aus den Ohren heraus; aber
selbst wenn immer wieder neue Anekdoten aufgetischt worden wären:
Damit würde dennoch nicht das Aufgabenziel des RU, i.e. die
Verbreitung
der katholischen Glaubenslehre, erfüllt. Einige Dönekes waren
zudem so dermaßen abstoßend und ekelerregend, dass man als
Schüler eigentlich ostentativ den Klassenraum hätte verlassen
müssen. Hier auszugsweise ein relativ harmloses Beispiel einer
Geschichte,
die Bojak x-mal zum besten gegeben hat:
"Ein Schüler lag auf seinem Bett, hörte über
Kopfhörer
Musik und las in einem Buch. Ich kam unbemerkt in sein Zimmer und
stellt
die Musik ab. Der Schüler sagte: 'Was soll die Sch**** [Bojak
drückte
sich an dieser Stelle klarer aus]', drehte seinen Kopf zu mir und
erschrak,
als er mich sah."
Ein wesentlich höheres als dieses Niveau hat der Bojak-RU nicht
erreicht.
"Lallemann"
Es gab wohl keinen einzigen Lehrer, bei dem der Spitzname so
hartnäckig
in Gebrauch war wie bei Lallemann (auch in Kurzform: "Lalle").
Spitznamen
waren - v.a. unter Schülern - zwar fast gebräuchlicher als
die
richtigen Namen, aber selbst wenn sich für die meisten Lehrer ein
Spitzname eingebürgert hatte, so war dennoch bei den
Schüler-internen
Dialogen auch als Alternative der Nachname in Gebrauch. Aber Lallemann:
ein Mann, ein Wort! So manche Lehrer galten nicht unbedingt als die
absoluten
Respektpersonen, z.B. "Waldi", "Arnold", "Amöbe" oder "Mona Lisa",
d.h. es war durchaus möglich, dass sich ein Schüler ihnen
gegenüber
mal einen bösen Streich erlaubte. Aber Lalle hatte einen ganz
eigentümlich
Status - seine Bemerkungen berührten bisweilen geradezu peinlich.
Ein Beispiel: Damals war es unter den Schülern nicht
unüblich,
sich Klamauk-Sendungen anzusehen, z.B. mit dem vermeintlichen Komiker
Dieter
Hallervorden in "Nonstop Nonsens". Als davon mal wieder eine Folge im
Fernsehen
gelaufen war, erzählte Lalle am nächsten Morgen, er
hätte
gestern auch so ungefähr zehn Minuten "Nonstop Nonsens" geguckt
und
dabei über die Späße "mit dem 'Didi'" gelacht.
Die "Scherze" von "Didi" Hallervorden waren derbster Klamauk - da
hätte
man doch etwas kritischere Töne von einem "katholischen Pater"
erwarten
dürfen. Und wenn wir uns recht erinnern, war es Hallervorden, der
sich mit einem recht derben Zitat in die Diskussion um
Eugen
Drewermann eingeschaltet hatte: Als Johannes Degenhardt, "Bischof"
von Paderborn, Drewermann die Lehrerlaubnis entzogen hatte, wurde er
von
Hallervorden als "das größte A****loch, das ich kenne"
[Zensur
durch PRHL], bezeichnet.
Lustig war auch der Auftritt von Lalle, als sich der Streit mit Hans
Küng um seine "Unfehlbarkeits-Anfrage" zuspitzte. Regelrecht
wutschnaubend
kam Lalle in die Klasse und wetterte die ganze Schulstunde über,
"der
Küng" solle doch mal in der Bibel lesen. Tja, und nun schreibt
"der
Küng" in der Festschrift für Karl
Lehmann.
Da hat das ganze Wutgeschnaube von Lalle nichts geholfen - die Wahrheit
ist nun einmal die, dass die V2-Sekte untereinander nur Schattenboxen
betreibt,
während sie nach außen das Faustrecht anwendet. Auch wenn
Lalle
noch zu den ersten gehörte, die unsere Leistungen konstant mit
"sehr
gut" benoteten, meinen wir nicht, dass wir sein Totalversagen deshalb
schönreden
müssten.
"Der Dicke"
Zugegeben, das ist ein Spitzname, mit dem sich der Lehrer selbst
bezeichnete
und der unter den Schülern eher wenig in Gebrauch war. Den Dicken
haben wir bereits im ersten Schul-Text
gewürdigt;
er erzählte z.B. im Unterricht von seiner Teilnahme an einer Séance,
und einmal im Monat löste er mit der ganzen Klasse ein
Kreuzworträtsel;
während die Klasse dann angestrengt z.B. ein Edelmetall mit vier
Buchstaben,
erster ein G, suchte, blieben wir lieber in der Schulkapelle. Der Dicke
setzte uns für die Tentamensklausur Karl
Rahner
und für die Abitur-Klausur Schillebeeckx
vor,
nachdem er uns sonst mit Hans Küng, dem "Befreiungstheologen"
Leonardo
Boff und anderen Wirrköpfen belästigt hatte.
Integration in der Klassengemeinschaft
Kurz gesagt: Wir können auch aus heutiger Sicht unseren
"Religionslehrern"
kein besonders gutes Zeugnis ausstellen. Wir gestehen, dass wir mit
unserer
z.T. recht deutlichen Kritik an den "Patres" (noch als Overbacher
Schüler)
nicht nur Zustimmung geerntet haben. Man wirft uns heute unsere
teilweise
etwas distanzierte Haltung zur Klassengemeinschaft vor (z.B. seitens "jakob,
den Du nicht kennst ;)"). Wir bedauern es zutiefst, dass wir uns
nicht
viel, viel mehr aus der Schulgemeinschaft zurückgezogen haben, und
dass wir z.B. auch unseren damaligen bisweilen gefassten guten
Vorsätzen,
nicht die Klassenpartys zu besuchen, bisweilen untreu geworden sind.
Immerhin,
dem starken neo-nazistischen Einschlag (Gedenken an Führers
Geburtstag),
der Revolutionspropaganda (die "Internationale" ("Völker,
hört
die Signale") war eine Art Klassenhymne; daraus die zweite Strophe: "Es
rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch
Tribun,
Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun! ...
ertragt die Schmach nun länger nicht!") und der massiven
Behämmerung
durch die satanistische Rockmusik haben wir teilweise Widerstand
entgegengesetzt,
wenngleich uns das besonders von der starken radikalen
pro-Nazi-Fraktion
einige Antipathie eingebracht hat, die sich in kollektiven
satanistischen
Ritualen niedergeschlagen hat, an denen nahezu die gesamte Klasse
beteiligt
war. Erfreulicherweise haben wir uns durch diese Satans-Rituale nicht
einschüchtern
lassen, und am Ende der Schulzeit waren wir so weit gefestigt, dass wir
uns nicht nur nicht an den beiden "Abschlussstreichen" des
Abiturjahrganges
beteiligt, sondern sie sogar sehr bald auch gegenüber anderen
verurteilt
haben.
Einer der Streiche war eigentlich weniger spektakulär - an einem
Schultag sammelten sich unsere Mitschüler auf einem Parkplatz, um
sich von dort auf Traktor-Anhängern zur Schule befördern zu
lassen.
Das definitive Eingeständnis ihrer maßlosen
Infantilität
lieferten unsere Mitschüler dafür mit dem anderen Streich,
der
so gen. "Beach-Party am Overbacher Strand" ab: Diesen treffenden Titel
verpasste die Jülicher Zeitung dem Event, bei dem die Abiturienten
(Durchschnittsalter mindestens 19 Jahre!!!) in einem Klassenraum ein
Planschbecken
aufgestellt und sich in Badekleidung auf Luftmatratzen,
Liegestühlen
etc. unter Sonnenschirmen hingepflanzt hatten. Wir hatten diesen
eklatant
präpubertären Zirkus natürlich nicht mitgemacht und
waren
an diesem Tag auch nur wegen unseres Philosophie-Unterrichtes zur
Schule
gefahren. Der Lehrer, gleichzeitig Schuldirektor, saß allerdings
nicht im Klassenraum, sondern - nicht gerade gut gelaunt - im
Sekretariat,
und auf unsere Frage, ob denn der Philosophie-Unterricht nicht
stattfinden
würde, gab der Direktor nur einige wenig freundliche Worte zu der
"Beach-Party" von sich.
Einer der Schüler (vielleicht "jakob, den Du nicht kennst ;)")
machte von dem Spektakel ein Photo, das in dem Artikel der
Jülicher
Zeitung veröffentlicht wurde, und diesen Artikel haben wir, bis er
denn endgültig zerfleddert war, in unserem Portemonnaie aufbewahrt
und bei jeder passenden Gelegenheit herumgereicht, um zu demonstrieren,
dass ein sehr erheblicher Teil unserer Mitschüler durch
Infantilität
und Respektlosigkeit glänzte, kurz: dass wir es geschafft hatten,
unter einer Horde von infantilen Hassbeuteln das Abitur zu machen. Wer
uns das nicht glaubt, kann sich ja bei der Jülicher Zeitung die
Richtigkeit
unserer Aussagen bestätigen lassen.
Wenn Personen aus diesem Kreis uns also heute mit solchen Titeln wie
"Arme Sau !" belegen, weiß man, wie
das
zu verstehen ist. Und es gibt ein beredtes Zeugnis davon ab, wozu die
"katholische
Schule" Haus Overbach ihre Schüler erzogen hat. Beinahe wären
auch wir dieser Gehirnwäsche zum Opfer gefallen - das heißt
aber nicht, dass wir diejenigen, die ihr tatsächlich zum Opfer
gefallen
sind, von aller Schuld freisprechen müssen.
Ziehen wir das Fazit über unsere Mitschüler, so kann es -
trotz aller Schuldverstrickung der Lehrer - im ganzen nur völlig
vernichtend
ausfallen, und einer unserer damals besten Freunde, der Doktortitelträger,
zeigt, dass wenig Grund besteht, eine zwischenzeitliche Besserung
unserer
ehemaligen Mitschüler zu vermuten. Möglicherweise sind es
noch
immer armselige Menschen - Diener Satans! Und je länger, desto
schlimmer!
IV. Mädchengymnasium Jülich
Das MGJ (St.Josef-Schule (in Overbach fast nur als "Nonnenbunker"
bezeichnet),
Dr. Weyer - Str. 5, 52428 Jülich, Tel.: 02461 / 97830; 1891 von
den
Franziskanerinnen von Olpe eröffnet, 1940 durch die Nazis
geschlossen,
1945 wiedereröffnet), ist seit 1972 eine vom "Opus
Dei" infiltrierte Schule; daher überrascht es nicht, dass dort
eine baldige "Schulfahrt nach Rom zur Heiligsprechung von Josefmaria
Escrivá
(2.-7.10.2002)" auf dem Programm steht. Zur Erläuterung: das MGJ
gehört
zur "Fördergemeinschaft für Schulen in freier
Trägerschaft",
Paulistr. 22, 50933 Köln, Telefon: 0221/49 64 05, Fax: 0221/2 99
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97. Die Gemeinschaft erklärt:
"Soweit möglich, möchte die Fördergemeinschaft ihre
Bildungsangebote geistlich durch Priester des Opus Dei, einer
Personalprälatur
der katholischen Kirche, betreuen lassen. Viele Mitglieder der
Fördergemeinschaft
wissen aus eigener Erfahrung, dass die Spiritualität und
Ausrichtung
des Opus Dei besonders geeignet sind, Menschen aller
Gesellschaftsschichten
und Berufe zu helfen, sich der Würde ihrer christlichen Berufung
bewusst
zu werden und sie mitten im Alltag umzusetzen."
In seinem Vortrag: "Die Botschaft des Seligen Josemaría
Escrivá,
Gründer des Opus Dei, zu Fragen der Erziehung und Bildung und zur
Verantwortung von Eltern und Erziehern" (30.10.2001) im MGJ
erläuterte
der uns persönlich gut bekannte Opus-Dei-Pseudo-Priester Christoph
Bockamp, Wojtyla-"Prälat" und "Regionalvikar der Prälatur
Opus
Dei in Deutschland":
"Häufiger bin ich schon gefragt worden: Was hat das Opus Dei mit
dem MGJ zu tun? Sie haben es natürlich oft gehört und
gelesen:
In der Fördergemeinschaft, dem Schulträger also, arbeiten
einige
Mitglieder des Opus Dei, ebenso wie im Lehrerkollegium einige Lehrer
und
Lehrerinnen dem Opus Dei angehören. Für diese Personen ist
das
Opus Dei ihre „geistliche Tankstelle“, wo sie sich –wie auch viele
andere,
die nicht Mitglieder sind– ihre Kraft holen, um als Christen, als
Lehrer
oder beim Schulträger ihre Arbeit eigenverantwortlich und gut
leisten
zu können. Andere haben andere Kraftquellen. Es ist also klar,
dass
es keine institutionelle Verbindung zwischen dem Opus Dei und dem MGJ
gibt,
sondern nur eine solche, die personeller Art ist. Unmittelbare
Beziehungen
zwischen der Fördergemeinschaft und dem Opus Dei bestehen nur in
einem
Punkt: Die Fördergemeinschaft bittet mich als Regionalvikar des
Opus
Dei jeweils darum, für die Schulseelsorge und den
Religionsunterricht
Priester des Opus Dei zur Verfügung zu stellen, dem wir bisher
auch
immer nachkommen konnten."
Nun denn, eine ehemalige Schülerin des MGJ hat uns gebeten,
einen
Briefwechsel wenigstens in Auszügen bei KzM zu
veröffentlichen,
den sie mit einer ihrer Lehrerinnen hatte. Die ehemalige Schülerin
genießt als Privatperson das grundsätzlich unverletzliche
Anrecht
auf Anonymität - im Gegensatz zu ihrer Lehrerin, die mit "missio
canonica"
auf die Schülerinnen losgelassen ist, um diese mit dem Gift von V2
zu verderben.
Bei dieser Lehrerin handelt es sich um dieselbe, die in Ein
Stück Himmel wegen ihres Hexentanzes zu Karneval
gewürdigt
wurde. Dabei lief sie mit Mark erschütternden "Uahhh"-Schreien
durch
das Pädagogische Zentrum, wo sie mit ihrem Besen viel Staub und
Konfetti
aufwirbelte. Das mag man uns resp. der Schülerin vielleicht nicht
glauben, aber es gibt immerhin andere Hinweise, dass zu Karneval auch
im
MGJ der Teufel los war. Hier ein Photo von einem MGJ-Karnevalsfest:
Wem das noch nicht reicht, kann sich z.Zt. auf der MGJ-Homepage noch
andere
Karnevalsbilder begucken. Es bleibt dabei: Karneval
gehört zu den wichtigsten Festen der V2-Sekte - da lässt sie
vollends "die Sau raus", da ist sie ganz in ihrem Element!
Wir haben uns vor Veröffentlichung dieses Textes noch einmal
vergewissert,
dass es sich bei der Lehrerin um eine aktive Kraft handelt, deswegen
hat
sie grundsätzlich kein Recht, dem Pranger zu entkommen. Es gibt
sogar
auf der MGJ-Homepage ein Photo von ihr, zusammen mit dem Text: "Frau
Kastenholz
unterrichtet die Fächer Katholische Religion und Mathematik". Hier
die letzten drei Briefe aus dem Briefwechsel zwischen Käthe
Kastenholz
und der Ex-Schülerin; weder die Ex-Schülerin noch wir wurden
danach von KK resp. ihrem "Opus Dei" in irgendeiner Weise kontaktiert:
12.10.2001: NN an KK
Sehr geehrte Frau Kastenholz, noch einmal möchte ich den Versuch
unternehmen,
ernsthaft mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Ihre Antwort auf mein
Schreiben
vor einem Jahr konnte wohl nicht wirklich ernst genommen werden, zu der
derzeitigen Sedisvakanz äußerten Sie sich mit keinem Wort,
statt
dessen verloren Sie sich in sinnlosem Geschwafel über einen
Kinofilm.
An dieser Stelle möchte ich Sie darauf hinweisen, dass es mir
missfällt,
von Ihnen mit "Du" angeredet zu werden. Noch einmal möchte ich
versuchen,
Sie mit nur EINER Häresie, von denen die Vatikanum2-Sekte nur so
strotzt,
zu konfrontieren, und sie von Herzen bitten, sich doch dieses Mal einer
Diskussion zu stellen. Sollten allerdings nicht Sie, Frau Kastenholz,
sondern
unberechtigterweise eine dritte Person diesen Brief zuerst lesen und
ihn
um seinen Inhalt berauben wollen, so soll sich diese Person
vergegenwärtigen,
dass sie damit zu einem Handlanger des Satans wird. Zu folgender
Gegenüberstellung
bitte ich Sie, Stellung zu beziehen:
"Extra ecclesiam nulla salus" ("außerhalb der Kirche [gibt es]
kein Heil", cf. DS 1351; 2865; 3866-3873); ausführlich wird die
Heilsnotwendigkeit
der Kirche in folgendem unfehlbaren Text gelehrt: "[Die heilige
römische
Kirche ...] glaubt fest, bekennt und verkündet, daß 'niemand
außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch
Ungläubiger
oder ein von der Einheit Getrennter - des ewigen Lebens teilhaftig
wird,
vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen
Engeln
bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr [der Kirche]
anschließt.
So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, daß die
kirchlichen
Sakramente nur denen zum Heile gereichen, die in ihr bleiben, und
daß
nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des
Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. Mag einer noch so viele Almosen
geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen,
so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und
in der Einheit der katholischen Kirche bleibt" (DS 1351, zit. nach NR
1938,
350) Unmißverständlich geleugnet wird dieses Dogma in dem
Vat.-II-Text
"Unitatis Redintegratio" über den Ökumenismus, wo dreist
behauptet
wird, der Geist Christi habe "sich gewürdigt", die "getrennten
Kirchen
... als Mittel des Heiles zu brauchen" (UR I,3, zit. nach K. Rahner, H.
Vorgrimler, Kleines Konzilskompendium, Freiburg (19)1986, 233).
Ich habe Ihren Unterricht nie vergessen und war damals, wie heute,
der Ansicht, es mit einem aufrichtigen Menschen zu tun zu haben. Aber
sollten
Sie bewusst im Irrtum verharren wollen und weiterhin die V2-Sekte als
die
heilige katholische Kirche ansehen, so sind Sie, ganz objektiv
betrachtet,
eine Dienerin Satans. Mit christlichem Gruß
26.03.2002: KK an NN
Liebe NN! Sie baten mich im letzten Brief, Stellung zu Ihren Anfragen
zu
beziehen. Sie werden hoffentlich dafür Verständnis haben,
daß
ich dies nicht tue. Leider habe ich durch diesen letzten Brief nicht
den
Eindruck, daß wir uns auf einer offenen, theologisch-sachlichen,
der Wahrheit dienenden Basis austauschen können. In der Hoffnung,
daß wir beide in der Erkenntnis der Wahrheit voranschreiten,
wünsche
ich Ihnen ein frohes, gnadenreiches Osterfest. Katharina Kastenholz
31.03.2002: NN an KK
Sehr geehrte Frau Kastenholz, wie, bitte, darf ich Ihren Antwortbrief,
es ist übrigens fast ein halbes Jahr vergangen, seit ich Ihnen
geschrieben
hatte, denn nun verstehen? Sie brauchen fast sechs Monate, um mir
mitzuteilen,
dass Sie mir nichts mitzuteilen haben??? Ihren Sinn für Humor
haben
Sie anscheinend ja nicht eingebüßt... Aber, Spaß
beiseite!
In Wahrheit erschüttert es mich tief, erkennen zu müssen,
für
welche oder, besser noch, WESSEN Seite Sie sich entschieden haben. In
der
Tat fällt es mir unsagbar schwer, dies zu akzeptieren. In all den
vergangenen Jahren seit meiner Schulzeit konnte ich Sie, Frau
Kastenholz,
nie vergessen. Oft habe ich es mir gewünscht, Sie einmal
wiederzusehen
oder zumindest noch einmal mit Ihnen reden zu können. Schade, dass
Sie es dazu nun nicht mehr kommen lassen. Mein tiefes Bedauern
darüber,
dass Sie meinen Versuch einer ernsthaften, mit Argumenten
geführten
Auseinanderstetzung mit der derzeitigen Sedisvakanz abgeschmettert
haben,
habe ich hoffentlich ausreichend zum Ausdruck gebracht. Jetzt bleibt
mir
nur noch, Sie wissen zu lassen, dass ich Hochwürdigen Herrn Pater
RL gebeten habe, unseren Briefwechsel im Internet auf seiner Homepage
KzM
zu veröffentlichen. Die Leser von KzM sollen wissen, wem man die
missio
canonica gegeben hat, und wer derzeit damit beauftragt ist, am MGJ so
genannten
katholischen Religionsunterricht zu erteilen. Frau Kastenholz, ich bin
von Ihnen bitter enttäuscht. Noch können Sie sich hinter
Ihrem
so genannten Opus Dei für eine sehr begrenzte Zeit verstecken,
aber
eines Tages wird Unser Herr Sie zur Rede stellen, mir können Sie
leicht
ausweichen, IHM nicht. Ich werde nicht aufhören, für
Sie
zu beten und zu hoffen, dass Sie doch noch einmal ein Einsehen haben
werden.
V. "Schweigen, nicht denken"
- das ist das Motto auch von Schülern, wenn sie die
antichristliche
Ausrichtung insbesondere der V2-Sekte allgemein und der Religionslehrer
konkret durchschauen. Zugegeben, wir haben in unserer Schulzeit
bisweilen
versagt. Wir haben nur manchmal dem antichristlichen Irrsinn Widerstand
geleistet, sei es durch stille Zurückhaltung, sei es durch
geäußerte
Kritik. In beiden Fällen hat der antichristliche Pöbel
über
uns triumphiert und sich als unbesiegbar scheinende Macht vor uns
aufgebaut.
Wer also ein heroisches Zeugnis für die Wahrheit ablegen will, dem
bieten sich vermutlich bereits in der Schule gigantische
Möglichkeiten
(s. auch Editorial zu Ausgabe 05/01). Man
muss
sich aber im klaren sein, dass dieses heroische Zeugnis zunächst
einige
weniger angenehme Konsequenzen haben könnte. Allein wegen unserer
ersten Gehversuche im Katholizismus werden wir nach über
fünfzehn
Jahren noch von unseren ehemaligen Mitschülern angegiftet, es
werden
- meist hinter unserem Rücken - zutiefst ehrverletzende Lügen
über uns verbreitet, und "Orpheus aus der Unterwelt",
"Mäpstin
Ute mit drei Buchstaben I." und wie sie alle heißen klopfen sich
selbstzufrieden herzhaft gegenseitig auf die Schulter, wenn sie ihre
Kübel
voller Unrat über uns ausgießen. Während der Schulzeit
gefährdet man seinen guten Zeugnisdurchschnitt und muss sich auch
noch von "Religionslehrern" die unverschämtesten Beleidigungen,
wenn
nicht gar direkte Schikanen gefallen lassen; auch für die
Nachschulzeit
schafft man sich möglicherweise mit seinem Bekenntnis zu Christus
überwältigend viele absolut skrupellose Feinde - unter dem
Hass
der Feinde Christi wird man höchstwahrscheinlich sein Leben lang
zu
leiden haben.
Dennoch können wir nicht guten Gewissens empfehlen, dem Grundsatz:
"Schweigen, nicht denken", zu huldigen; schließlich denken die
Feinde
Christi, sie könnten die Stimme der Wahrheit zum Schweigen
bringen.
Dem muss Einhalt geboten werden.
Das törichte, hohle Gefasel der Feinde Christi, hier am Beispiel
von "Religionslehrern" aufgezeigt, kann letztlich nicht
überzeugen.
Die Feinde Christi bauen ihr Imperium nur auf Lüge und Terror auf;
mehr als das Faustrecht haben sie nicht zu bieten. Wer für die
V2-Sekte,
auch hinsichtlich des "Religionsunterrichts", Partei ergreift, begeht
damit
letztlich Völkermord; er sollte sich
also
ganz genau überlegen, ob er das wirklich will oder ob er nicht
besser
davon ablässt. Dass dieser Vernichtungskrieg gegen die katholische
Kirche mit besonderem Eifer von den höchsten staatlichen Stellen
betrieben
wird, macht ihn moralisch nicht besser; wir fordern, dass die
Übeltäter,
und mögen sie auch in den höchsten irdischen Rängen
sitzen,
zur Rechenschaft gezogen werden. Jedenfalls werden die Feinde Christi
mit
ihrem Vernichtungskrieg auf Dauer keinen Erfolg haben, und wir
empfehlen
ihnen nicht, ihren Weg, der ins Verderben führt, fortzusetzen.
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