Das Gift an die Wurzel

- Weitere Diskussionshilfen z.Th. "katholischer Religionsunterricht" -
(Kirche zum Mitreden, 02.06.2002)
katholischer Religionsunterricht, Kritik bei G.
forderungen an einen guten religionslehrer -uni-bamberg.de bei G.
Der in dem Text "Verblödung als Grundrecht" vorgestellte "Verfassungsstreit" (s. auch Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (II)) ist mittlerweile gütlich beigelegt worden; damit hat dieses Affentheater beim Bundesverfassungsgericht sein Ziel voll und ganz erfüllt. An anderer Stelle werden wir den Ausgang dieses "Prozesses" betrachten; in diesem Text sollen weitere Handreichungen zur angemessenen Beurteilung des "katholischen Religionsunterrichts" gegeben werden, was letztlich helfen soll, das Getue der obersten Christenverfolger zu würdigen.

I. Politische Machtworte

Bundespräsident Johannes Rau

(aus: "Bundespräsident kritisiert \'flache\' Fernsehprogramme", kath.net, 22. 04. 2002)
Religionsunterricht unerläßlich an allen Schulen
Auf eine Frage aus dem Publikum äußerte sich Rau auch zum Problem des Religionsunterrichts in Berlin, wo das Fach nur als freiwillige Arbeitsgemeinschaft angeboten wird: "Ich halte den Religionsunterricht nach meiner Lebenserfahrung für unerläßlich an allen öffentlichen und privaten Schulen." Die Berliner Situation sei ihm völlig fremd, sagte Rau. "Nur: Ich bin in Berlin ein Bürger wie jeder andere, und keiner, der irgendwelche Weisungen zu geben hat - aber das, was ich zum Religionsunterricht denke, wissen auch die in Berlin vertretenen Parteien."

Für weitere Informationen über Johannes Rau s. z.B. Bundesverdienstkreuz für Karl Lehmann.

Bundeskanzler Gerhard Schröder, Kanzlerkandidat SPD

(aus: Kirchenbote des Bistum Osnabrück, Mittwoch, den 10.04.2002)
Kanzler findet "Reli" klasse
Schröder sieht in LER keinen Ersatz für konfessionsgebundenen Unterricht
Berlin - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat dem Brandenburgischen Schulfach "Lebensgestaltung, Ethik und Religionskunde" (LER) als Ersatz für den Religionsunterricht eine klare Absage erteilt. Zugleich bekennt sich der evangelische Bundeskanzler auf Anfrage dieser Zeitung zum Religionsunterricht in der Schule. "Ich glaube nicht, dass LER Religionsunterricht ersetzen kann", so der Kanzler wörtlich. LER sei ein staatlich verantworteter Unterricht, in dem zum Beispiel Religionskunde als die Kenntnis verschiedener Religionen vermittelt werde. Schröder: "LER ist ein zusätzliches Angebot an Eltern, Schülerinnen und Schüler, um Grundlagen der Philosophie und Religion ohne konfessionelle Ausrichtung oder Bindung kennenzulernen." Im Religionsunterricht stehe dagegen für ihn die persönliche Beziehung des Schülers und der Schülerin zu Fragen des Glaubens und die Auseinandersetzung hiermit im Vordergrund, begründet Schröder weiter. Der Kanzler unterstreicht dabei die Verantwortung der Religionsgemeinschaften, die den Unterricht in Absprache mit den Schulen gestalteten. Religionsunterricht trage zur Persönlichkeitsentwicklung bei, so Schröder. Gerade für junge Menschen sei die Frage nach dem "Woher" und dem "Wohin" wichtig. Religionsunterricht sei ein wichtiger Teil der Wertevermittlung und der persönlichen Orientierung. "Ich finde es richtig", so Schröder wörtlich, "wenn Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sich frei und selbständig religiös orientieren können." Die Stärke des Religionsunterrichts besteht nach Ansicht des Kanzlers gerade darin, "dass er in der Schule eine lebendige Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens ermöglicht", und zwar unabhängig davon, setzt Schröder hinzu, ob die Schüler religiösen Traditionen nahe stehen oder nicht. Forderungen nach einer bundeseinheitlichen Regelung für den Religionsunterricht erteilte der Kanzler dagegen eine Absage. Das Grundgesetz sehe die Verantwortung der Länder vor. "Und ich bin sicher", so Schröder, "dass sich in den Ländern auch vernünftige Regelungen für den Religionsunterricht finden lassen" Für diese klare Position für den Religionsunterricht wird der SPD-Vorsitzende auf Parteiebene allerdings noch Überzeugungsarbeit leisten müssen. Beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Ministerpräsident Manfred Stolpe wirbt er für die Anerkennung des Faches Religion als ordentliches Unterrichtsfach bislang jedenfalls ohne erkennbaren Erfolg. In Brandenburg und Berlin gelten andere Regelungen als im übrigen Bundesgebiet. Religion gibt es dort nur als freiwilliges Zusatzfach, das entweder in den Gemeinden oder an den Schulen unterrichtet wird, aber nicht zum normalen Stundenplan der Schüler gehört. In Brandenburg steht zudem Streit ins Haus wegen der Durchsetzung des vom Verfassungsgericht vorgeschlagenen Kompromisses. Nach einer Klage der Kirchen hatten die Karlsruher Richter vorgeschlagen, den Schülern die Möglichkeit zu geben, zwischen LER und "Reli" zu wählen. Dagegen laufen jetzt der LER-Fachverband und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sturm. Das neue Fach sei "bekenntnisfrei" und deswegen nicht durch einen konfessionsgebundenen Unterricht zu ersetzen, heißt es. Der Kanzler sieht das anders. Er hat ohnehin seinen Religionsunterricht nach eigenen Worten "in guter Erinnerung". Das habe zu einem großen Teil am Lehrer gelegen, so Gerhard Schröder, der den Unterricht sehr interessant, vor allem auch von der Philosophie her gestaltet habe. Schröder: "Da hat es einfach Spaß gemacht mitzudiskutieren."
Für weitere Informationen über Gerhard Schröder s. z.B. Die Regierung Schröder.

Ministerpräsident Edmund Stoiber, Kanzlerkandidat CDU/CSU

(aus: Edmund Stoiber, "Das Evangelium ist mir ein Kompass. Als Christ erlebt man immer wieder die eigene Fehlbarkeit": Die Welt, 18.12.2000)
Gewiss: In den vergangenen Jahrzehnten haben sich auch in Bayern die traditionellen religiösen Bindungen gelockert. Für mich als Christ wie auch als Politiker aber ist nach wie vor das Wirken der Kirchen in unserer Gesellschaft unverzichtbar, etwa in der kirchlichen Jugend- und Sozialarbeit und im Religionsunterricht. Wenn der Staat die Kirchen in ihrem Bemühen um eine christliche Grundorientierung unserer Gesellschaft unterstützt, dann tut er dies im Bewusstsein, dass Politik und Kirchen trotz ihrer jeweils unterschiedlichen Aufgaben gemeinsam auf humane Lebensumstände für die Menschen hinwirken. Wir leben heute in einer Zeit, in der der tief greifende Wandel in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft bei vielen Menschen Angst und Unsicherheit auslöst. Als Christ begegne ich Veränderungen mit Zuversicht und einer optimistischen Grundhaltung. Gerade wir Christen können uns mutig den gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen stellen. Denn christliches Leben ist grundsätzlich von Hoffnung getragen.

Für weitere Informationen über Edmund Stoiber s. z.B. Tod den Lebensschützern!

Festzuhalten bleibt: Drei hochrangige politische Größen, die allesamt für ihre energisch antichristliche Haltung sattsam bekannt sind, wollen die Beibehaltung des RU. Im Kern ist damit schon alles über die Qualität des RU gesagt. Doch damit nicht genug; vielmehr ist der antichristliche Charakter des RU an allen Stellen überdeutlich zu erkennen.

II. Plädoyer des Deutschen Katecheten-Vereins für den Religionsunterricht in der Schule

Aus der Satzung des Vereins:
I. Name und Zweck
§ 1
Der "Deutsche Katecheten-Verein e.V." (DKV) ist eine Vereinigung katholischer Frauen und Männer, die sich in besonderer Weise der religionspädagogischen und katechetischen Aufgabe verpflichtet wissen. Der Verein hat seinen Sitz in München. Er ist in das Vereins­register eingetragen.

Der DKV veröffentlichte 1992 sein "Plädoyer" für den RU; dieses Pamphlet umfasst 12 Punkte, wovon die Punkte 4-6 lauten:
4 Wir plädieren für einen Religionsunterricht, der dazu beiträgt, nichtchristliche Religionen besser zu verstehen und aus ihren Traditionen zu lernen. Deshalb braucht er eine Kirche und eine Theologie, die den Respekt vor der Religion anderer fördern, die die humanen Werte anderer Religionen anerkennen und die aus der gemeinsamen Verantwortung für die Zukunft das Gespräch mit diesen Religionen suchen.
5 Wir plädieren für einen Religionsunterricht, der Schülern und Schülerinnen hilft, in Auseinandersetzung mit Weltanschauungen und Wertsystemen ihren eigenen Standort zu finden. Deshalb braucht er Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die in engagierter Toleranz die Tragweite von Grundentscheidungen und ethischen Urteilen verdeutlichen.
6 Wir plädieren für einen Religionsunterricht, für den die Lebens- und Glaubensgeschichten der Schülerinnen und Schüler, der Lehrerinnen und Lehrer konstitutiv sind. Deshalb muß er frei sein von der Forderung, Glaubensüberlieferungen »umfassend und unverkürzt« darzustellen.

Kurz gesagt: Niveaulosigkeit, Relativismus, Zerstörung der katholischen Lehre. Der Kernsatz: RU muss "frei sein von der Forderung, Glaubensüberlieferungen »umfassend und unverkürzt« darzustellen". Also maximal die restlos entstellte Lehre!
Von diesem Pamphlet gab es 1997 eine Neuauflage mit dem Titel: "Religionsunterricht in der Schule. Ein Plädoyer des Deutschen Katecheten-Vereins (12 Thesen)"; aus dem Vorwort:
Das vorliegende Plädoyer für den Religionsunterricht in der Schule, erstmals im September 1992 veröffentlicht (siehe Impressum), war seit längerem vergriffen. Am 28. September 1997 hat der Vertretertag des DKV beschlossen, diesen Text neu aufzulegen. Dafür sprechen wichtige Gründe. [...] Das Plädoyer des DKV umfaßt 12 Thesen:
Thesen 1 bis 3 zur Identitätsbildung der Schülerinnen und Schüler;
Thesen 4 bis 6 zur bildungstheoretischen Begründung des Religionsunterrichts;
Thesen 7 bis 9 zur Bindung des Religionsunterrichts an die Kirchen;
Thesen 10 bis 12 zum kritisch-konstruktiven Dienst des Religionsunterrichts an Schule und Gesellschaft.
[...]
Der Deutsche Katecheten-Verein fordert entschieden den Erhalt des Religionsunterrichts in der Schule. Für dieses Fach sprechen anthropologisch wie theologisch, schulisch wie kirchlich gute Gründe. Vieles von dem, was im folgenden gewünscht oder gefordert wird, ist längst Praxis. So soll das Plädoyer den PraktikerInnen den Rücken stärken und zur Attraktivität des Religionsunterrichts unter den veränderten Bedingungen in Schule und Gesellschaft beitragen.
München, 30. November 1997 Prof. Karl Heinz Schmitt Vorsitzender

In dieser Neuauflage wurden die einzelnen Punkte zwar gewaltig aufgebläht, sind aber dadurch nicht besser geworden. Noch immer ist der die Forderung enthalten, RU müsse "frei sein von der Forderung, Glaubensüberlieferungen »umfassend und unverkürzt« darzustellen". Man braucht sich durch dieses endlose Geschwafel nicht durchzuquälen, wer es aber tun möchte:
4. Wir plädieren für einen Religionsunterricht, der dazu beiträgt, nicht- christliche Religionen besser zu verstehen und aus ihren Traditionen zu lernen.
Deshalb braucht er eine Kirche und eine Theologie, die den Respekt vor der Religion anderer fördern, die die humanen Werte anderer Religionen anerkennen und die aus der gemeinsamen Verantwortung für die Zukunft das Gespräch mit diesen Religionen suchen.
Das II. Vaticanum hat betont, daß sich die Menschheit von Tag zu Tag enger zusammenschließt und daß deshalb die Heilswege der nichtchristlichen Religionen größere Aufmerksamkeit verdienen (vgl. Nostra aetate 1). Wenn der Religionsunterricht sich anderen Religionen stärker zuwendet, trägt er dazu bei, sich mit einer Welt auseinanderzusetzen, die immer mehr zur Welteinheitszivilisation wird.
Eine erste Aufgabe des Religionsunterrichts besteht darin, die fremden Religionen unbefangen wahrzunehmen. So gut es »von außen« nur gehen kann, können Religionslehrer und Religionslehrerinnen versuchen, fair und einfühlsam das Fremde verstehen zu lehren. In der Bemühung um eine »Innensicht« soll deutlich werden, was den fremden Religionen wichtig ist. Als erreichbares Ziel steht vor Augen, den anderen in seinem Anderssein so zu verstehen, wie er sich selbst versteht: Wie interpretieren Angehörige der fremden Religionen ihre religiösen Überzeugungen? Wie begründen sie ihre Lebensformen und ihre ethischen Grundsätze? Wie werten sie das Christentum?
Menschen aus dem christlichem Kulturkreis können auf diese Weise zu Lernenden werden: An jüdischen Erzählungen von Gott lernen sie etwa, daß es niemals gelingen kann, »Gott« in ein systematisches Glaubensgebäude einzubauen; an islamischer Frömmigkeit lernen sie, was Hingabe an Gott bedeuten kann; in der Begegnung mit buddhistischen Überlieferungen wird eine »Weltdistanz« deutlich, die auch für westliche Lebensart heilsam sein kann.
Versuche, den Reichtum der anderen Religionen zu entdecken, entbinden nicht von der Pflicht zu kritischem Urteil. Wie das Christentum sind auch andere Religionen durch ideologische Verhärtung und veräußerlichte Rituale gefährdet. Vermutlich hat jede Religion ihren blinden Fleck und dunkle Seiten in ihrer Geschichte. Wenn der nüchterne, aber wohlwollende Blick auf andere Religionen das wahrnimmt, schadet es dem Dialog nicht, sondern trägt dazu bei, die humanisierende Aufgabe der Religionen ins Bewußtsein zu heben. Der Blick auf die eigene Geschichte wird Christen hindern, triumphierend zu richten.
Oft begrenzt die sozialgeschichtliche Differenz das gegenseitige Verstehen. In arabischen Ländern etwa hat der Islam eine andere soziale Funktion und eine andere rechtliche Bedeutung als in den säkularisierten Ländern Westeuropas das Christentum. Wer dann vergleicht und wertet, steht in Gefahr, Unvergleichbares über einen Leisten zu schlagen. Deshalb ist die Begegnung mit fremden Religionen auch eine Übung, kulturgeschichtliche Verschiedenartigkeiten wahrzunehmen und die Unmöglichkeit des einfachen Urteils zu ertragen.
Damit der Unterricht über fremde Religionen halbwegs glücken kann, brauchen Religionslehrer und Religionslehrerinnen eine Theologie, die sich selbst im Kontext der Weltreligionen artikuliert und die Verwandtes und Trennendes zwischen den großen Religionen kennt und lehrt. Und ebenso brauchen sie Kirchen, die frei von Berührungsängsten für fremdes Denken aufgeschlossen sind und fremde Lebensformen achten.

5. Wir plädieren für einen Religionsunterricht, der Schülern und Schülerinnen hilft, in Auseinandersetzung mit Weltanschauungen und Wertsystemen ihren eigenen Standort zu finden. Deshalb braucht er Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die in engagierter Toleranz die Tragweite von Grundentscheidungen und ethischen Urteilen verdeutlichen.
Kinder werden heute sehr früh mit der Gegebenheit des weltanschaulichen Pluralismus konfrontiert. Schon in der Grundschule erfahren sie, daß es selbst zu Grundfragen des Lebens divergierende Ansichten gibt. Diese Erfahrung kann zu Irritationen führen, zu einer alles relativierenden Standpunktlosigkeit oder zu fundamentalistischer Starrheit. Deshalb muß die Schule, die zum Raum weltanschaulicher und religiöser Vielfalt geworden ist, Kinder und Jugendliche befähigen, mit dem Pluralismus der Perspektiven, Positionen und Lebensformen produktiv umzugehen.
Der Religionsunterricht kann für diesen weltanschaulichen Diskurs eine wichtige »Clearing-Stelle« sein. Alle jene Probleme, die im Alltag der Schule aus weltanschaulichen Differenzen erwachsen, gehören mit in den »Lehrplan«. In besonderem Maße sind es die vielfach als bloß sozialkundlich geschmähten Themen (wie Drogenmißbrauch, Ausländerhaß, Schwangerschaftsabbruch, Partnerschaft), bei denen Jugendliche unter den Bedingungen weltanschaulicher Pluralität heute ethisch urteilen und handeln lernen müssen. Wo, wenn nicht bei diesen Themen und Problemen, öffnet sich die Alltagswelt auch der anscheinend indifferenten Schüler und Schülerinnen für die Frage nach einem gelingenden Leben? Für die Frage nach möglichen Grundentscheidungen? Für die Frage nach dem, was in ihrem Leben »Gott« sein soll?
Der Religionsunterricht hat somit zunächst eine daseinsanalytische Dimension: Schülerinnen und Schüler werden eingeladen, nach ihren Lebensoptionen zu fragen und sie in der Auseinandersetzung mit alternativen Lebensentwürfen (selbst-)kritisch zu bedenken. Dann hat er eine »konfessionelle« Dimension: christliche Sinn-Sicht wird als möglicher Entscheidungshorizont ins Gespräch gebracht. Schließlich hat er auch eine »seelsorgerliche« Dimension: Religionslehrer und Religionslehrerinnen schaffen einen Raum des vertrauensvollen und gegebenenfalls beratenden Gesprächs. – Vielleicht gelingt es nur in Sternstunden, alle Dimensionen stimmig in den Unterricht zu integrieren. Religionsunterricht hat sich auch dann »gelohnt«, wenn das nur ansatzweise gelingt

6. Wir plädieren für einen Religionsunterricht, für den die Lebens- und Glaubensgeschichten der Schülerinnen und Schüler, der Lehrerinnen und Lehrer konstitutiv sind. Deshalb muß er frei sein von der Forderung, Glaubensüberlieferungen »umfassend und unverkürzt« darzustellen.
Schülerorientierter Religionsunterricht kann von Lehrenden wie von Lernenden nur als ein kommunikatives und prozeßhaftes Geschehen begriffen und gestaltet werden. Die Meinungen, Erfahrungen, Fragen und Antwortversuche aller sind erwünscht und geachtet, auch wenn sie noch tastend und unfertig, unkonventionell oder »unkatholisch« sind.
Es geht hier nicht nur um eine pädagogische Selbstverständlichkeit, die aus der Achtung der Personenwürde der Schüler und Schülerinnen erwächst und die zugleich das Ziel eines kind- und jugendgemäßen Unterrichtsstils verfolgt. Die Wertschätzung der Erfahrungen und Ansichten junger Menschen ist auch in theologischer Hinsicht bedeutsam. Denn ihre vielleicht etwas holperig daherkommenden und sehr subjektiv formulierten Auffassungen bedeuten oft eine heilsame Irritation leer gewordener oder als belanglos empfundener religiös-kirchlicher Sprachspiele. Nur wenn ungewohnte und unerprobte Antwortversuche junger Menschen auf ihre Existenz- und Glaubensfragen willkommen sind, kann es zu einer biographischen Einwurzelung religiöser Sinnkonzepte kommen. Nur so werden vorhandene Religiosität und unterschiedliche Charismen wahrgenommen und gefördert.
Der stete Kontakt mit jungen Menschen und der ehrlich an ihren Erfahrungen, Weltsichten und Meinungen interessierte Gedankenaustausch sind ein Glücksfall für die Glaubensbildung der Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Sie werden selber Lernende.
Nach alledem muß der Religionsunterricht die Chance zu unzensiertem Gespräch haben; er muß sie Schülerinnen und Schülern bieten, er muß sie auch den Lehrenden eröffnen, was etwa Entscheidungen für Texte, Medien und Methoden angeht. Auch darf er nicht unter der einseitigen Forderung stehen, Glaubensüberlieferungen »umfassend und unverkürzt« darzustellen. Wer das fordert, beeinträchtigt einen Unterricht, der die lebens- und glaubensgeschichtliche Entwicklung junger Menschen begleiten und fördern will.



Relativismus bis zum Erbrechen, von gesunder dogmatischer Unterweisung keine Spur! Dass sich die "Katecheten" dafür auf Nostra aetate berufen, überrascht nicht. Einen der Impressum genannten Urheber, i.e. Günter Lange aus Bochum (DKV-Vorstand), kennen wir übrigens noch aus unserer Bochumer Zeit. Dass Lange eine totale Niete ist, brauchen wir nicht nach dem Zitat aus dem Katechetentext nicht weiter zu begründen.

III. Gymnasium Haus Overbach

Wir waren nach unserem Schulwechsel (s. das Editorial zu Ausgabe 01/02) auf einer Schule, die zu einem Kloster der "Oblaten des hl. Franz von Sales" (OSFS) gehörte, und dort sprangen - auch im Lehrkörper - einige "Patres" herum; eine ganze Reihe von denen hat auch währende unseres dortigen Aufenthaltes Overbach wieder verlassen, oft wegen Heirat. Wenn wir im folgenden über einige Patres berichten, so wissen wir nicht, ob diese noch im Dienst oder bereits laisiert sind; die Homepage von Overbach enthält schon seit Monaten nur den Hinweis: "Unsere Seiten werden zur Zeit überarbeitet!", weswegen wir keine genaueren Angaben machen können. Privatpersonen genießen bei KzM grundsätzlich unantastbaren Identitätsschutz, d.h. nur in begründeten Ausnahmefällen werden ihre Namen bei KzM genannt.

"Bojak"

U.a. vermutlich eine entfernte physiognomische Ähnlichkeit hatte einem "Pater" den Titel "Bojak" (in englischer Aussprache) eingebracht; der Spitzname "die Boje" war hingegen kaum gebräuchlich. Wann genau und von wem mit welcher Absicht der "Pater" mit dem Spitznamen "Bojak" geadelt wurde, entzieht sich jedoch unserer Kenntnis. Bojak zeigte sich immer mal wieder auf der Schultoilette, möglicherweise um zu kontrollieren, wer da gerade verbotenerweise rauchte. Bojak fungierte insofern u.a. als die Anti-Rauch-Polizei von Overbach, und eines schönen Tages stand gut sichtbar auf einer Wand im Toilettenraum der Sinnspruch zu lesen:
"Wie Kojaks Einsaz in Manhatten ist Bojaks Einsatz auf Toiletten."
Zur Erklärung: Bereits in den 70-er Jahren spielte Telly Savalas den Lieutenant (später Detective) Theo Kojak, Markenzeichen Lollypop, in der US-TV-Serie "Kojak"; diese Serie lief im deutschen Fernsehen unter dem Titel "Einsatz in Manhattan". Bojak war so ziemlich der größte anzunehmende Unfall, wenn es um den Religionsunterricht geht. Wir behaupten jetzt einfach mal: Jeder Schüler, der auch nur eine Stunde Bojak erfahren hat, wird Bojak als unerträgliche Quasseltasche in Erinnerung haben. Der "Unterricht" von Bojak bestand schlichtweg darin, dass Bojak eine Anekdote an die andere reihte. Auch bei seinem mittlerweile etwas angewachsenen Repertoire stellten sich doch alsbald Wiederholungen ein. Ein Mitschüler der Oberstufe, der - im Gegensatz zu uns, wir hatten bei "dem Dicken", s.u. - noch bei Bojak "Unterricht" hatte, erzählte uns, Bojak hätte gerade eine Anekdote erzählt, die bei den Schülern noch nicht bekannt gewesen war - eine kleine Sensation!
Die Anekdoten hingen uns schon recht bald aus den Ohren heraus; aber selbst wenn immer wieder neue Anekdoten aufgetischt worden wären: Damit würde dennoch nicht das Aufgabenziel des RU, i.e. die Verbreitung der katholischen Glaubenslehre, erfüllt. Einige Dönekes waren zudem so dermaßen abstoßend und ekelerregend, dass man als Schüler eigentlich ostentativ den Klassenraum hätte verlassen müssen. Hier auszugsweise ein relativ harmloses Beispiel einer Geschichte, die Bojak x-mal zum besten gegeben hat:
"Ein Schüler lag auf seinem Bett, hörte über Kopfhörer Musik und las in einem Buch. Ich kam unbemerkt in sein Zimmer und stellt die Musik ab. Der Schüler sagte: 'Was soll die Sch**** [Bojak drückte sich an dieser Stelle klarer aus]', drehte seinen Kopf zu mir und erschrak, als er mich sah."
Ein wesentlich höheres als dieses Niveau hat der Bojak-RU nicht erreicht.

"Lallemann"

Es gab wohl keinen einzigen Lehrer, bei dem der Spitzname so hartnäckig in Gebrauch war wie bei Lallemann (auch in Kurzform: "Lalle"). Spitznamen waren - v.a. unter Schülern - zwar fast gebräuchlicher als die richtigen Namen, aber selbst wenn sich für die meisten Lehrer ein Spitzname eingebürgert hatte, so war dennoch bei den Schüler-internen Dialogen auch als Alternative der Nachname in Gebrauch. Aber Lallemann: ein Mann, ein Wort! So manche Lehrer galten nicht unbedingt als die absoluten Respektpersonen, z.B. "Waldi", "Arnold", "Amöbe" oder "Mona Lisa", d.h. es war durchaus möglich, dass sich ein Schüler ihnen gegenüber mal einen bösen Streich erlaubte. Aber Lalle hatte einen ganz eigentümlich Status - seine Bemerkungen berührten bisweilen geradezu peinlich. Ein Beispiel: Damals war es unter den Schülern nicht unüblich, sich Klamauk-Sendungen anzusehen, z.B. mit dem vermeintlichen Komiker Dieter Hallervorden in "Nonstop Nonsens". Als davon mal wieder eine Folge im Fernsehen gelaufen war, erzählte Lalle am nächsten Morgen, er hätte gestern auch so ungefähr zehn Minuten "Nonstop Nonsens" geguckt und dabei über die Späße "mit dem 'Didi'" gelacht.
Die "Scherze" von "Didi" Hallervorden waren derbster Klamauk - da hätte man doch etwas kritischere Töne von einem "katholischen Pater" erwarten dürfen. Und wenn wir uns recht erinnern, war es Hallervorden, der sich mit einem recht derben Zitat in die Diskussion um Eugen Drewermann eingeschaltet hatte: Als Johannes Degenhardt, "Bischof" von Paderborn, Drewermann die Lehrerlaubnis entzogen hatte, wurde er von Hallervorden als "das größte A****loch, das ich kenne" [Zensur durch PRHL], bezeichnet.
Lustig war auch der Auftritt von Lalle, als sich der Streit mit Hans Küng um seine "Unfehlbarkeits-Anfrage" zuspitzte. Regelrecht wutschnaubend kam Lalle in die Klasse und wetterte die ganze Schulstunde über, "der Küng" solle doch mal in der Bibel lesen. Tja, und nun schreibt "der Küng" in der Festschrift für Karl Lehmann. Da hat das ganze Wutgeschnaube von Lalle nichts geholfen - die Wahrheit ist nun einmal die, dass die V2-Sekte untereinander nur Schattenboxen betreibt, während sie nach außen das Faustrecht anwendet. Auch wenn Lalle noch zu den ersten gehörte, die unsere Leistungen konstant mit "sehr gut" benoteten, meinen wir nicht, dass wir sein Totalversagen deshalb schönreden müssten.

"Der Dicke"

Zugegeben, das ist ein Spitzname, mit dem sich der Lehrer selbst bezeichnete und der unter den Schülern eher wenig in Gebrauch war. Den Dicken haben wir bereits im ersten Schul-Text gewürdigt; er erzählte z.B. im Unterricht von seiner Teilnahme an einer Séance, und einmal im Monat löste er mit der ganzen Klasse ein Kreuzworträtsel; während die Klasse dann angestrengt z.B. ein Edelmetall mit vier Buchstaben, erster ein G, suchte, blieben wir lieber in der Schulkapelle. Der Dicke setzte uns für die Tentamensklausur Karl Rahner und für die Abitur-Klausur Schillebeeckx vor, nachdem er uns sonst mit Hans Küng, dem "Befreiungstheologen" Leonardo Boff und anderen Wirrköpfen belästigt hatte.

Integration in der Klassengemeinschaft

Kurz gesagt: Wir können auch aus heutiger Sicht unseren "Religionslehrern" kein besonders gutes Zeugnis ausstellen. Wir gestehen, dass wir mit unserer z.T. recht deutlichen Kritik an den "Patres" (noch als Overbacher Schüler) nicht nur Zustimmung geerntet haben. Man wirft uns heute unsere teilweise etwas distanzierte Haltung zur Klassengemeinschaft vor (z.B. seitens "jakob, den Du nicht kennst ;)"). Wir bedauern es zutiefst, dass wir uns nicht viel, viel mehr aus der Schulgemeinschaft zurückgezogen haben, und dass wir z.B. auch unseren damaligen bisweilen gefassten guten Vorsätzen, nicht die Klassenpartys zu besuchen, bisweilen untreu geworden sind. Immerhin, dem starken neo-nazistischen Einschlag (Gedenken an Führers Geburtstag), der Revolutionspropaganda (die "Internationale" ("Völker, hört die Signale") war eine Art Klassenhymne; daraus die zweite Strophe: "Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun, Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun! ... ertragt die Schmach nun länger nicht!") und der massiven Behämmerung durch die satanistische Rockmusik haben wir teilweise Widerstand entgegengesetzt, wenngleich uns das besonders von der starken radikalen pro-Nazi-Fraktion einige Antipathie eingebracht hat, die sich in kollektiven satanistischen Ritualen niedergeschlagen hat, an denen nahezu die gesamte Klasse beteiligt war. Erfreulicherweise haben wir uns durch diese Satans-Rituale nicht einschüchtern lassen, und am Ende der Schulzeit waren wir so weit gefestigt, dass wir uns nicht nur nicht an den beiden "Abschlussstreichen" des Abiturjahrganges beteiligt, sondern sie sogar sehr bald auch gegenüber anderen verurteilt haben.
Einer der Streiche war eigentlich weniger spektakulär - an einem Schultag sammelten sich unsere Mitschüler auf einem Parkplatz, um sich von dort auf Traktor-Anhängern zur Schule befördern zu lassen. Das definitive Eingeständnis ihrer maßlosen Infantilität lieferten unsere Mitschüler dafür mit dem anderen Streich, der so gen. "Beach-Party am Overbacher Strand" ab: Diesen treffenden Titel verpasste die Jülicher Zeitung dem Event, bei dem die Abiturienten (Durchschnittsalter mindestens 19 Jahre!!!) in einem Klassenraum ein Planschbecken aufgestellt und sich in Badekleidung auf Luftmatratzen, Liegestühlen etc. unter Sonnenschirmen hingepflanzt hatten. Wir hatten diesen eklatant präpubertären Zirkus natürlich nicht mitgemacht und waren an diesem Tag auch nur wegen unseres Philosophie-Unterrichtes zur Schule gefahren. Der Lehrer, gleichzeitig Schuldirektor, saß allerdings nicht im Klassenraum, sondern - nicht gerade gut gelaunt - im Sekretariat, und auf unsere Frage, ob denn der Philosophie-Unterricht nicht stattfinden würde, gab der Direktor nur einige wenig freundliche Worte zu der "Beach-Party" von sich.
Einer der Schüler (vielleicht "jakob, den Du nicht kennst ;)") machte von dem Spektakel ein Photo, das in dem Artikel der Jülicher Zeitung veröffentlicht wurde, und diesen Artikel haben wir, bis er denn endgültig zerfleddert war, in unserem Portemonnaie aufbewahrt und bei jeder passenden Gelegenheit herumgereicht, um zu demonstrieren, dass ein sehr erheblicher Teil unserer Mitschüler durch Infantilität und Respektlosigkeit glänzte, kurz: dass wir es geschafft hatten, unter einer Horde von infantilen Hassbeuteln das Abitur zu machen. Wer uns das nicht glaubt, kann sich ja bei der Jülicher Zeitung die Richtigkeit unserer Aussagen bestätigen lassen.
Wenn Personen aus diesem Kreis uns also heute mit solchen Titeln wie "Arme Sau !" belegen, weiß man, wie das zu verstehen ist. Und es gibt ein beredtes Zeugnis davon ab, wozu die "katholische Schule" Haus Overbach ihre Schüler erzogen hat. Beinahe wären auch wir dieser Gehirnwäsche zum Opfer gefallen - das heißt aber nicht, dass wir diejenigen, die ihr tatsächlich zum Opfer gefallen sind, von aller Schuld freisprechen müssen.
Ziehen wir das Fazit über unsere Mitschüler, so kann es - trotz aller Schuldverstrickung der Lehrer - im ganzen nur völlig vernichtend ausfallen, und einer unserer damals besten Freunde, der Doktortitelträger, zeigt, dass wenig Grund besteht, eine zwischenzeitliche Besserung unserer ehemaligen Mitschüler zu vermuten. Möglicherweise sind es noch immer armselige Menschen - Diener Satans! Und je länger, desto schlimmer!

IV. Mädchengymnasium Jülich

Das MGJ (St.Josef-Schule (in Overbach fast nur als "Nonnenbunker" bezeichnet), Dr. Weyer - Str. 5, 52428 Jülich, Tel.: 02461 / 97830; 1891 von den Franziskanerinnen von Olpe eröffnet, 1940 durch die Nazis geschlossen, 1945 wiedereröffnet), ist seit 1972 eine vom "Opus Dei" infiltrierte Schule; daher überrascht es nicht, dass dort eine baldige "Schulfahrt nach Rom zur Heiligsprechung von Josefmaria Escrivá (2.-7.10.2002)" auf dem Programm steht. Zur Erläuterung: das MGJ gehört zur "Fördergemeinschaft für Schulen in freier Trägerschaft", Paulistr. 22, 50933 Köln, Telefon: 0221/49 64 05, Fax: 0221/2 99 51 97. Die Gemeinschaft erklärt:
"Soweit möglich, möchte die Fördergemeinschaft ihre Bildungsangebote geistlich durch Priester des Opus Dei, einer Personalprälatur der katholischen Kirche, betreuen lassen. Viele Mitglieder der Fördergemeinschaft wissen aus eigener Erfahrung, dass die Spiritualität und Ausrichtung des Opus Dei besonders geeignet sind, Menschen aller Gesellschaftsschichten und Berufe zu helfen, sich der Würde ihrer christlichen Berufung bewusst zu werden und sie mitten im Alltag umzusetzen."

In seinem Vortrag: "Die Botschaft des Seligen Josemaría Escrivá, Gründer des Opus Dei, zu Fragen der Erziehung und Bildung und zur Verantwortung von Eltern und Erziehern" (30.10.2001) im MGJ erläuterte der uns persönlich gut bekannte Opus-Dei-Pseudo-Priester Christoph Bockamp, Wojtyla-"Prälat" und "Regionalvikar der Prälatur Opus Dei in Deutschland":
"Häufiger bin ich schon gefragt worden: Was hat das Opus Dei mit dem MGJ zu tun? Sie haben es natürlich oft gehört und gelesen: In der Fördergemeinschaft, dem Schulträger also, arbeiten einige Mitglieder des Opus Dei, ebenso wie im Lehrerkollegium einige Lehrer und Lehrerinnen dem Opus Dei angehören. Für diese Personen ist das Opus Dei ihre „geistliche Tankstelle“, wo sie sich –wie auch viele andere, die nicht Mitglieder sind– ihre Kraft holen, um als Christen, als Lehrer oder beim Schulträger ihre Arbeit eigenverantwortlich und gut leisten zu können. Andere haben andere Kraftquellen. Es ist also klar, dass es keine institutionelle Verbindung zwischen dem Opus Dei und dem MGJ gibt, sondern nur eine solche, die personeller Art ist. Unmittelbare Beziehungen zwischen der Fördergemeinschaft und dem Opus Dei bestehen nur in einem Punkt: Die Fördergemeinschaft bittet mich als Regionalvikar des Opus Dei jeweils darum, für die Schulseelsorge und den Religionsunterricht Priester des Opus Dei zur Verfügung zu stellen, dem wir bisher auch immer nachkommen konnten."

Nun denn, eine ehemalige Schülerin des MGJ hat uns gebeten, einen Briefwechsel wenigstens in Auszügen bei KzM zu veröffentlichen, den sie mit einer ihrer Lehrerinnen hatte. Die ehemalige Schülerin genießt als Privatperson das grundsätzlich unverletzliche Anrecht auf Anonymität - im Gegensatz zu ihrer Lehrerin, die mit "missio canonica" auf die Schülerinnen losgelassen ist, um diese mit dem Gift von V2 zu verderben.
Bei dieser Lehrerin handelt es sich um dieselbe, die in Ein Stück Himmel wegen ihres Hexentanzes zu Karneval gewürdigt wurde. Dabei lief sie mit Mark erschütternden "Uahhh"-Schreien durch das Pädagogische Zentrum, wo sie mit ihrem Besen viel Staub und Konfetti aufwirbelte. Das mag man uns resp. der Schülerin vielleicht nicht glauben, aber es gibt immerhin andere Hinweise, dass zu Karneval auch im MGJ der Teufel los war. Hier ein Photo von einem MGJ-Karnevalsfest:

Karneval im Mädchengymnasium Jülich
Wem das noch nicht reicht, kann sich z.Zt. auf der MGJ-Homepage noch andere Karnevalsbilder begucken. Es bleibt dabei: Karneval gehört zu den wichtigsten Festen der V2-Sekte - da lässt sie vollends "die Sau raus", da ist sie ganz in ihrem Element!

Wir haben uns vor Veröffentlichung dieses Textes noch einmal vergewissert, dass es sich bei der Lehrerin um eine aktive Kraft handelt, deswegen hat sie grundsätzlich kein Recht, dem Pranger zu entkommen. Es gibt sogar auf der MGJ-Homepage ein Photo von ihr, zusammen mit dem Text: "Frau Kastenholz unterrichtet die Fächer Katholische Religion und Mathematik". Hier die letzten drei Briefe aus dem Briefwechsel zwischen Käthe Kastenholz und der Ex-Schülerin; weder die Ex-Schülerin noch wir wurden danach von KK resp. ihrem "Opus Dei" in irgendeiner Weise kontaktiert:

12.10.2001: NN an KK

Sehr geehrte Frau Kastenholz, noch einmal möchte ich den Versuch unternehmen, ernsthaft mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Ihre Antwort auf mein Schreiben vor einem Jahr konnte wohl nicht wirklich ernst genommen werden, zu der derzeitigen Sedisvakanz äußerten Sie sich mit keinem Wort, statt dessen verloren Sie sich in sinnlosem Geschwafel über einen Kinofilm. An dieser Stelle möchte ich Sie darauf hinweisen, dass es mir missfällt, von Ihnen mit "Du" angeredet zu werden. Noch einmal möchte ich versuchen, Sie mit nur EINER Häresie, von denen die Vatikanum2-Sekte nur so strotzt, zu konfrontieren, und sie von Herzen bitten, sich doch dieses Mal einer Diskussion zu stellen. Sollten allerdings nicht Sie, Frau Kastenholz, sondern unberechtigterweise eine dritte Person diesen Brief zuerst lesen und ihn um seinen Inhalt berauben wollen, so soll sich diese Person vergegenwärtigen, dass sie damit zu einem Handlanger des Satans wird. Zu folgender Gegenüberstellung bitte ich Sie, Stellung zu beziehen:
"Extra ecclesiam nulla salus" ("außerhalb der Kirche [gibt es] kein Heil", cf. DS 1351; 2865; 3866-3873); ausführlich wird die Heilsnotwendigkeit der Kirche in folgendem unfehlbaren Text gelehrt: "[Die heilige römische Kirche ...] glaubt fest, bekennt und verkündet, daß 'niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter - des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr [der Kirche] anschließt. So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, daß die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heile gereichen, die in ihr bleiben, und daß nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt" (DS 1351, zit. nach NR 1938, 350) Unmißverständlich geleugnet wird dieses Dogma in dem Vat.-II-Text "Unitatis Redintegratio" über den Ökumenismus, wo dreist behauptet wird, der Geist Christi habe "sich gewürdigt", die "getrennten Kirchen ... als Mittel des Heiles zu brauchen" (UR I,3, zit. nach K. Rahner, H. Vorgrimler, Kleines Konzilskompendium, Freiburg (19)1986, 233).
Ich habe Ihren Unterricht nie vergessen und war damals, wie heute, der Ansicht, es mit einem aufrichtigen Menschen zu tun zu haben. Aber sollten Sie bewusst im Irrtum verharren wollen und weiterhin die V2-Sekte als die heilige katholische Kirche ansehen, so sind Sie, ganz objektiv betrachtet, eine Dienerin Satans. Mit christlichem Gruß

26.03.2002: KK an NN

Liebe NN! Sie baten mich im letzten Brief, Stellung zu Ihren Anfragen zu beziehen. Sie werden hoffentlich dafür Verständnis haben, daß ich dies nicht tue. Leider habe ich durch diesen letzten Brief nicht den Eindruck, daß wir uns auf einer offenen, theologisch-sachlichen, der Wahrheit dienenden Basis austauschen können. In der Hoffnung, daß wir beide in der Erkenntnis der Wahrheit voranschreiten, wünsche ich Ihnen ein frohes, gnadenreiches Osterfest. Katharina Kastenholz

31.03.2002: NN an KK

Sehr geehrte Frau Kastenholz, wie, bitte, darf ich Ihren Antwortbrief, es ist übrigens fast ein halbes Jahr vergangen, seit ich Ihnen geschrieben hatte, denn nun verstehen? Sie brauchen fast sechs Monate, um mir mitzuteilen, dass Sie mir nichts mitzuteilen haben??? Ihren Sinn für Humor haben Sie anscheinend ja nicht eingebüßt... Aber, Spaß beiseite! In Wahrheit erschüttert es mich tief, erkennen zu müssen, für welche oder, besser noch, WESSEN Seite Sie sich entschieden haben. In der Tat fällt es mir unsagbar schwer, dies zu akzeptieren. In all den vergangenen Jahren seit meiner Schulzeit konnte ich Sie,  Frau Kastenholz, nie vergessen. Oft habe ich es mir gewünscht, Sie einmal wiederzusehen oder zumindest noch einmal mit Ihnen reden zu können. Schade, dass Sie es dazu nun nicht mehr kommen lassen. Mein tiefes Bedauern darüber, dass Sie meinen Versuch einer ernsthaften, mit Argumenten geführten Auseinanderstetzung mit der derzeitigen Sedisvakanz abgeschmettert haben, habe ich hoffentlich ausreichend zum Ausdruck gebracht. Jetzt bleibt mir nur noch, Sie wissen zu lassen, dass ich Hochwürdigen Herrn Pater RL gebeten habe, unseren Briefwechsel im Internet auf seiner Homepage KzM zu veröffentlichen. Die Leser von KzM sollen wissen, wem man die missio canonica gegeben hat, und wer derzeit damit beauftragt ist, am MGJ so genannten katholischen Religionsunterricht zu erteilen. Frau Kastenholz, ich bin von Ihnen bitter enttäuscht. Noch können Sie sich hinter Ihrem so genannten Opus Dei für eine sehr begrenzte Zeit verstecken, aber eines Tages wird Unser Herr Sie zur Rede stellen, mir können Sie leicht ausweichen,  IHM nicht. Ich werde nicht aufhören, für Sie zu beten und zu hoffen, dass Sie doch noch einmal ein Einsehen haben werden.

V. "Schweigen, nicht denken"

- das ist das Motto auch von Schülern, wenn sie die antichristliche Ausrichtung insbesondere der V2-Sekte allgemein und der Religionslehrer konkret durchschauen. Zugegeben, wir haben in unserer Schulzeit bisweilen versagt. Wir haben nur manchmal dem antichristlichen Irrsinn Widerstand geleistet, sei es durch stille Zurückhaltung, sei es durch geäußerte Kritik. In beiden Fällen hat der antichristliche Pöbel über uns triumphiert und sich als unbesiegbar scheinende Macht vor uns aufgebaut. Wer also ein heroisches Zeugnis für die Wahrheit ablegen will, dem bieten sich vermutlich bereits in der Schule gigantische Möglichkeiten (s. auch Editorial zu Ausgabe 05/01). Man muss sich aber im klaren sein, dass dieses heroische Zeugnis zunächst einige weniger angenehme Konsequenzen haben könnte. Allein wegen unserer ersten Gehversuche im Katholizismus werden wir nach über fünfzehn Jahren noch von unseren ehemaligen Mitschülern angegiftet, es werden - meist hinter unserem Rücken - zutiefst ehrverletzende Lügen über uns verbreitet, und "Orpheus aus der Unterwelt", "Mäpstin Ute mit drei Buchstaben I." und wie sie alle heißen klopfen sich selbstzufrieden herzhaft gegenseitig auf die Schulter, wenn sie ihre Kübel voller Unrat über uns ausgießen. Während der Schulzeit gefährdet man seinen guten Zeugnisdurchschnitt und muss sich auch noch von "Religionslehrern" die unverschämtesten Beleidigungen, wenn nicht gar direkte Schikanen gefallen lassen; auch für die Nachschulzeit schafft man sich möglicherweise mit seinem Bekenntnis zu Christus überwältigend viele absolut skrupellose Feinde - unter dem Hass der Feinde Christi wird man höchstwahrscheinlich sein Leben lang zu leiden haben.
Dennoch können wir nicht guten Gewissens empfehlen, dem Grundsatz: "Schweigen, nicht denken", zu huldigen; schließlich denken die Feinde Christi, sie könnten die Stimme der Wahrheit zum Schweigen bringen. Dem muss Einhalt geboten werden.
Das törichte, hohle Gefasel der Feinde Christi, hier am Beispiel von "Religionslehrern" aufgezeigt, kann letztlich nicht überzeugen. Die Feinde Christi bauen ihr Imperium nur auf Lüge und Terror auf; mehr als das Faustrecht haben sie nicht zu bieten. Wer für die V2-Sekte, auch hinsichtlich des "Religionsunterrichts", Partei ergreift, begeht damit letztlich Völkermord; er sollte sich also ganz genau überlegen, ob er das wirklich will oder ob er nicht besser davon ablässt. Dass dieser Vernichtungskrieg gegen die katholische Kirche mit besonderem Eifer von den höchsten staatlichen Stellen betrieben wird, macht ihn moralisch nicht besser; wir fordern, dass die Übeltäter, und mögen sie auch in den höchsten irdischen Rängen sitzen, zur Rechenschaft gezogen werden. Jedenfalls werden die Feinde Christi mit ihrem Vernichtungskrieg auf Dauer keinen Erfolg haben, und wir empfehlen ihnen nicht, ihren Weg, der ins Verderben führt, fortzusetzen.

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