StGB § 78 Verjährungsfrist
[...] (2) Verbrechen nach § 220a (Völkermord) und nach §
211 (Mord) verjähren nicht. [...]
StGB § 79 Verjährungsfrist
[...] (2) Die Vollstreckung von Strafen wegen Völkermords (§
220a) und von lebenslangen Freiheitsstrafen verjährt nicht. [...]
StGB § 129a Bildung terroristischer Vereinigungen
(1) Wer eine Vereinigung gründet, deren Zwecke oder deren Tätigkeit
darauf gerichtet sind,
1. Mord, Totschlag oder Völkermord (§§ 211, 212 oder
220a) [...]
zu begehen, oder wer sich an einer solchen Vereinigung als Mitglied
beteiligt, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft.
[...]
StGB § 138 Nichtanzeige geplanter Straftaten
(1) Wer von dem Vorhaben oder der Ausführung
6. eines Mordes, Totschlags oder Völkermordes (§§ 211,
212 oder 220a)
zu einer Zeit, zu der die Ausführung oder der Erfolg noch abgewendet
werden kann, glaubhaft erfährt und es unterläßt, der Behörde
oder dem Bedrohten rechtzeitig Anzeige zu machen, wird mit Freiheitsstrafe
bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
StGB § 139 Straflosigkeit der Nichtanzeige geplanter Straftaten
[...] (2) Ein Geistlicher ist nicht verpflichtet anzuzeigen, was ihm
in seiner Eigenschaft als Seelsorger anvertraut worden ist. [...]
StGB § 220a Völkermord
(1) Wer in der Absicht, eine nationale, rassische, religiöse oder
durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören,
1. Mitglieder der Gruppe tötet,
2. Mitgliedern der Gruppe schwere körperliche oder seelische Schäden,
insbesondere der in § 226 bezeichneten Art, zufügt,
3. die Gruppe unter Lebensbedingungen stellt, die geeignet sind, deren
körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen,
4. Maßregeln verhängt, die Geburten innerhalb der Gruppe
verhindern sollen,
5. Kinder der Gruppe in eine andere Gruppe gewaltsam überführt,
wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
(2) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 bis 5 ist die
Strafe Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren.
StGB § 226 Schwere Körperverletzung
(1) Hat die Körperverletzung zur Folge, daß die verletzte
Person
1. das Sehvermögen auf einem Auge oder beiden Augen, das Gehör,
das Sprechvermögen oder die Fortpflanzungsfähigkeit verliert,
2. ein wichtiges Glied des Körpers verliert oder dauernd nicht
mehr gebrauchen kann oder
3. in erheblicher Weise dauernd entstellt wird oder in Siechtum, Lähmung
oder geistige Krankheit oder Behinderung verfällt, so ist die Strafe
Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren.
(2) Verursacht der Täter eine der in Absatz 1 bezeichneten Folgen
absichtlich oder wissentlich, so ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter
drei Jahren.
(3) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe
von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen
des Absatzes 2 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu
erkennen.
In diesem Text stecken zwei Fehler (Interpunktion und Orthographie); da manche Leser genüsslich auf den vielen orthographischen Fehlern bei KzM herumreiten, dürfen wir ruhig einmal darauf hinweisen, dass es auch noch andere Menschen gibt, die Fehler machen. Man kann darüber philosophieren, warum der Adler (wohl als Reminiszenz an den Bundesadler) blau ist. Hier noch weitere Informationen über den blauen Adler, diesmal von findulin.de (Warnung: Die Findulin-Seite ist nur dann abrufbar, wenn man die Sicherheitseinstellungen des Browsers herunterschraubt, also wenn möglich die Finger davon lassen!):
a) Kai Pflaume moderiert u.a. die Sat1-Show "Rache ist süß",
bei der sogar gleich zwei Maskottchen zu sehen sind: Zwei freundlich dreinblickende
Figuren im Sportdress, ein Engel und ein Teufel. Auf der Sat1-Seite ist
auch ein Bild von Kai Pflaume, auf dem er lachend seine Zeigefinger als
Hörner an der Kopf hält - ein echter Teufelskerl!
Auf der Sat1-Homepage kann man sich ein paar Filme aus früheren
Rache-Shows angucken; eingeleitet wird das ganze mit dem Text:
b) Ranga Yogeshwar moderiert beim WDR die Sendereihe "Quarks & Co",
die sich "Wissenschaftsmagazin" schimpft, obwohl "Irreführungsmagazin"
angemessener wäre. Z.B. hatte eine Sendung hatte das Thema "Astrologie
- Hokus Pokus oder Wissenschaft?". Da wäre doch zunächst einmal
zu erklären, was der Begriff "Hokus Pokus" ("Hokuspokus"; bei Quarks
werden beide Schreibweisen verwendet) bedeutet, doch das leistet Quarks
leider nicht. Es ist aber klar, dass dieser Ausdruck verächtlich gemeint
ist, so titelt Quarks: "Die Spitze des Hokuspokus: Astrologie für
Tiere". Bei KzM wird der Ausdruck erklärt, und lustigerweise findet
sich die Erklärung in der Würdigung der ARD,
zu der der WDR seit seiner Gründung 1955 gehört!
Man könnte noch auf andere Einzelheiten aus den Quarks-Sendungen
eingehen; so sollen die Zuschauer glauben gemacht werden, dass die Abfassung
des Matthäus-Evangelium "so zwischen 75 und 90 nach Chr. gewesen sein"
muss (Wissenschaft: aramäische Urfassung in den fünfziger Jahren;
die griechische Bearbeitung um 70 n. Chr., s. z.B. A. Wikenhauser, Einleitung
in das Neue Testament, Freiburg (2)1956, 144). Die Spätdatierung der
ntl. Schriften ist ein Steckenpferd der V2-Sekte und dient ihrem stetigen
Trachten, die Heilige Schrift als unglaubwürdige Quelle ins Lächerliche
zu ziehen. Auf diesem Pfad wandelt also auch Yogeshwar.
Wo der Hase langläuft, ist für jeden vollends deutlich, der
den Pressetext für das "Benefizkonzert" liest, das just heute (09.03.2002)
in Siegburg stattfindet:
Aus den Songs von Bryan Adams ("Brian" Adams ist vermutlich
ein Schreibfehler)
a) "Reggae Christmas"
"we're having a reggae Christmas; Merry Christmas and a reggae new
year to you".
b) "where angels fear to tread"
"well i'm wrapped around your finger [...] this is paradise i feel"
[wo Engel sich fürchten zu gehen; du hast mich um den Finger gewickelt
[...] was ich fühle, ist das Paradies].
c) "Heaven"
"Baby you're all that I want When you're lyin' here in my arms I'm
findin' it hard to believe We're in heaven" [Schätzchen, du bist alles,
was ich will. Wenn du hier in meinen Armen liegst, kann ich es kaum glauben:
Wir sind im Himmel].
Aus den Songs der Indigo Girls
"hey jesus"
"hey, jesus, it's me. i don't usually talk to you but my baby's gonna
leave me, and there's something you must do. i am not your faithful servant,
i hang around sometimes with a bunch of your black sheep, but if you make
my baby stay, i'll make it up to you and that's a promise i will keep,
hey, jesus, it's me" [hey, jesus, ich bin´s. ich spreche üblicherweise
nicht mit dir, aber mein Schätzchen will mich verlassen, und du musst
etwas dagegen tun. ich bin nicht dein treuer Diener, ich hänge manchmal
mit einem Haufen von deinen schwarzen Schafen herum, aber falls du dafür
sorgst, dass mein Schätzchen bleibt, werde ich es wiedergutmachen,
und das ist ein Versprechen, das ich halten werde].
Aus den Songs von Melissa Etheridge
a) "It's only me"
"They say the Lord giveth and the Lord taketh away
Well it was definitely gone when I woke up today
I walked up to the mirror to see It's only me
I got out of the kitchen I couldn't stand the heat
Back into my skin and out on the street
Lookin' for a little salvation
It's only me
[...]
I found a little angel who had fallen from the sky
And I took that little angel and I taught her how to fly
When the night is done and the morning comes
It's only me"
[Man sagt, der Herr gibt und der Herr nimmt, es war definitiv weg,
als ich heute aufwachte, ich ging zum Spiegel, um zu sehen: Ich bin allein.
Ich kam aus der Küche, ich konnte die Hitze nicht ertragen, wieder
beruhigt und hinaus auf die Straße, auf der Suche nach ein bisschen
Erlösung, ich bin allein. [...] Ich fand einen kleinen Engel, der
vom Himmel gefallen war, und ich nahm diesen kleinen Engel zu mir und lehrte
ihn [im englischen Text ein weiblicher Engel] fliegen, wenn die Nacht vorüber
ist und der Morgen kommt, ich bin allein].
b) "Angels Would Fall"
"The rope that's wrapped around me
Is cutting through my skin
And the doubts that have surrounded me
Are finding their way in
I keep it close to me
Like a holy man prays
In my desperate hour
It's better that way
So I'll come by and see you again
I'll be such a very good friend
Have mercy on my soul
I will never let you know
Where my mind has been
Angels never came down
There's no one here they want to hang around
But if they knew
If they knew you at all
Then one by one the angels
Angels would fall
I've crept into your temple
I have slept upon your pew
I've dreamed of the divinity
Inside and out of you
I want it more than truth
I can taste it on my breath
I would give my life just for a little death
[Engel würden fallen
Der Strick, der um mich gewickelt ist, schneidet sich durch meine Haut,
und die Zweifel, die mich umgaben, finden ihren Weg hinein. Ich halte es
nahe bei mir, wie ein Heiliger betet, in meiner Stunde der Verzweiflung.
Es ist besser so. Ich werde vorbeikommen und dich wiedersehen, ich werde
so ein sehr guter Freund sein, sei meiner Seele gnädig. Ich werde
dich niemals wissen lassen, wo meine Gedanken gewesen sind.
Engel sind niemals heruntergekommen. Es gibt niemanden hier, mit dem
sie herumhängen wollen. Aber wenn sie wüssten, wenn sie dich
überhaupt kennen würden, dann würden die Engel fallen, einer
nach dem anderen.
Ich bin in deinen Tempel geschlichen, ich habe auf deiner (Kirchen-)bank
geschlafen, ich habe von deiner inneren und äußeren Göttlichkeit
geträumt. Ich will sie mehr als die Wahrheit, ich kann sie in meinem
Atem schmecken, ich würde mein Leben geben nur für ein bisschen
Tod.]
Die satanistische Grundausrichtung von Bryan Adams etc. sollte damit klar sein. Man darf es uns glauben, dass auch über die anderen genannten Radaumacher, deren Produkte im Repertoire von East of Thirty auftauchen, das Urteil nicht wesentlich besser ausfallen würde. Das ist der Glaube, den Yogeshwar in Gemeinschaft mit den V2-Oberen verbreitet.
Zurück zu Findulin: Nur wer beim Wettbewerb mitmacht, kann auch gewinnen, also schrieben wir am 02.03.2002 - zwischen Tür und Angel - eine mail an die Bundesregierung:
[260-262]
Das ist die Grundüberzeugung aller derer, denen Gott einen tieferen
Blick in den Zusammenhang der Dinge zu tun erlaubt hat, daß die Welt
in Unordnung ist. Der Mensch, der die Augen öffnet und sich den wahren
Zustand der Dinge nicht wieder selbst durch ein Wunschbild verschleiert,
weiß, daß es in dieser Welt schrecklich zugeht und daß
das zum Wesen dieser gottverlassenen Welt dazugehört. Keine noch so
herrlich ausgemalte Zukunft kann darüber hinwegtäuschen, daß
die Gegenwart jeweils mehr hier nie wieder gutzumachendes Leid birgt, als
daß man sich mit dem billigen Trost auf die Entwickelung und den
Fortschritt auf dieser Welt zufrieden geben könnte. Ebensowenig kann
aber die starre Verzweiflung helfen, die sich immer wieder damit beruhigt,
daß es eben so sei und daß man sich am besten ohne Nachdenken
mit dieser Welt abfinde.
Wenn der heilige Paulus von der unerlösten Welt spricht, tut er
das nicht als Historiker. Er schildert nicht unvoreingenommen, voraussetzungslos.
Er steht nicht in dieser Welt, wie wenn er noch dazugehörte; er steht
vielmehr in der Gewißheit des in Jesus Christus errungenen Heiles
dieser Welt gegenüber. Er sieht die Welt nicht, wie sie sich selber
sieht, er sieht sie vielmehr mit den Augen des ihr Entkommenen im Lichte
der Offenbarung Gottes. Er sieht sie, wie sie wirklich ist; denn er weiß,
was sie vor Gott wert ist.
So gesehen aber ist der Zustand der Welt heillos. Die Wurzel alles
Übels, der Grund alles Unheils liegt darin, daß der Mensch von
Gott abgefallen ist. Er sieht ihn, aber er will ihn nicht anschauen, er
erkennt ihn, aber er will ihn nicht anerkennen. Der Weg zu ihm steht ihm
offen, aber er beschreitet ihn nicht. Der Mensch bleibt in seiner unendlichen
Finsternis mit sich allein, ein Spielball seiner Leidenschaften, seiner
unnatürlichen und verkehrten Begierden, geblendet vom Gott dieser
Welt (2 Kor 4,4). "Denn es wird enthüllt Gottes Zorn vom Himmel her
über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die
Wahrheit in den Banden der Ungerechtigkeit gefangen halten. Denn was von
Gott erkennbar ist, ist unter ihnen offenbar; Gott hat es ihnen ja geoffenbart.
Denn was an ihm unsichtbar ißt, kann man seit Erschaffung der Welt
an seinen Werken mit den Augen der Vernunft schauen, nämlich seine
ewige Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind;
sie haben ja Gott erkannt, ihm aber nicht als Gott die Ehre gegeben oder
ihm Dank gesagt, sondern sind in ihren Gedanken auf Nichtigkeiten verfallen,
und ihr unverständiges Herz hat sich verfinstert Sie gaben vor, weise
zu sein und wurden zu Toren, und so vertauschten sie die Herrlichkeit des
unvergänglichen Gottes mit dem Abbild der Gestalt eines vergänglichenMenschen
und von Vögeln und Vierfüßlern und Kriechtieren" (Rom 1,18-23).
Die Folge des unerhörten Frevels, daß sich der Mensch einen
Gott machte nach seinem Willen, war seine völlige Gottverlassenheit;
die Natur, auf sich selbst gestellt, kam aus dem Gleichgewicht, die natürlichen
Instinkte verwirrten sich, der Mensch verlor die ihm gemäße
Richtung, er sank unter das Tier. "Darum hat sie Gott in den Begierden
ihres Herzens der Unreinheit überlassen, so daß ihre Leiber
an ihnen selbst entehrt wurden, da sie die "Wahrheit Gottes mit der Lüge
vertauscht und der Schöpfung Verehrung und Kult erwiesen haben anstelle
des Schöpfers, der gepriesen sei in Ewigkeit Amen. Deshalb hat sie
Gott ehrlosen Leidenschaften ausgeliefert; denn ihre Weiber haben den natürlichen
Umgang mit dem widernatürlichen vertauscht, in ähnlicher Weise
haben auch die Männer den natürlichen Umgang mit dem Weibe aufgegeben
und sind in ihrer Begierde gegeneinander entbrannt, Männer treiben
mit Männern Schamloses und empfangen so den gebührenden Lohn
für ihre Verirrung an sich selbst. Und wie sie es nicht für wert
hielten, ihre Gotteserkenntnis zu bewahren, überließ sie Gott
ihrem verdorbenen Sinn, so daß sie das Unziemliche taten, erfüllt
von jeglicher Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit, voll
von Neid, Mord, Streit, Tücke, Verschlagenheit, ohrenbläserisch,
verleumderisch, gottfeindlich, gewalttätig, hoffärtig, prahlerisch,
erfinderisch im Bösen, gegen die Eltern sich auflehnend, unverständig,
unbeständig, lieblos, mitleidlos; sie kennen wohl die Rechtssatzung
Gottes, daß die, die solches tun, des Todes schuldig sind, und doch
tun sie es nicht nur selbst, sondern geben noch Beifall, wenn es andere
tun" (Röm 1,24-32).
[344f]
Der heilige Paulus hat eine hohe Meinung vom Staate. Dabei wird man
nicht vergessen dürfen, daß er die besondere Situation der jungen
Kirche und den römischen Staat vor Augen hat, der rechtlich und verwaltungstechnisch
mit besonnener Klugheit und nüchterner Sachlichkeit im Rahmen des
politisch Möglichen auch den Unterworfenen gerecht zu werden suchte.
Es wäre daher falsch, etwa das ganze Problem Staat und Kirche auf
die Formel von Röm 13, l-7 zu bringen; die Dinge haben im Lauf der
Jahrhunderte doch oft auch anders ausgesehen. Das Doppelgesicht des Staatlichen
und der staatlichen Gewalt zeigte sich bald; daß sie einmal in dieser
Welt notwendig sind und insofern die Anerkennung und den Gehorsam des Christen
fordern dürfen, daß sie aber anderseits in der Hand des Satans
ihre gesammelte Kraft gegen die Heiligen Gottes einsetzen können.
Aus dem Willen, die auseinanderstrebenden Tendenzen zu vereinigen, sie
vor Gott zu bringen, nehmen immer wieder jene Versuche einer Vereinigung
von Gottes Reich und Weltordnung ihren Ausgang, die in dieser Welt der
Erbsünde Stückwerk bleiben und erst am Ende der Zeiten ihre endgültige
Erfüllung finden werden. So soll der Christ nach dem heiligen Paulus
dem Staat den schuldigen Gehorsam leisten; aber er soll auch seiner Würde
nicht vergessen. Daß Christen, um ihre Streitigkeiten zu schlichten,
das weltliche Gericht anrufen, ziemt sich nicht; sie sollen ihr Recht nicht
bei den "Gesetzlosen", den "Ungläubigen" suchen, sondern bei den "Heiligen",
die ja einmal sogar die ganze Welt richten werden (l Kor 6,1-6).
Mehr und mehr aber mußten die Christen den Staat als ihren Gegner
kennen lernen; sie erfuhren die ganze unerbittliche Gewalt seiner Feindschaft
und konnten den Stoß gegen das Evangelium nicht anders abwehren als
mit ihren Leibern, die sie willig opferten, um so für zeitliches das
ewige Leben zu gewinnen. Das klingt schon deutlich aus den Briefen des
Apostels wider. Die Verfolgungen machen die Bewährung des Christen
ja erst möglich. In den unaufhörlichen, für jedes einzelne
Christenleben beispielhaften Leiden des Apostelamtes, von denen Paulus
immer wieder spricht, kann erst die unbesiegliche Hoffnung erstehen, die
sich herrscherlich über alles Leid erhebt. Der Apostel vermag sich
seiner Drangsale zu rühmen, weil er weiß, daß Bedrängnis
die Kraft und den Willen zum Leiden lebendig macht und so Bewährung
und darin Hoffnung schafft (Röm 5,3.4). Mag auch der äußere
Mensch sich aufreiben, der innere, eigentliche erneuert sich von Tag zu
Tag (2 Kor 4,16), und wenn der Apostel an das Kommende denkt, erscheint
ihm die Trübsal der Gegenwart gering und leicht zu tragen (Röm
8,18; 2 Kor 4,17.18), ja er "freut sich sogar der Schwachheiten, der Mißhandlungen,
der Nöte, der Verfolgungen und Drangsale für Christus" (2 Kor
12,10).
[370-373]
Dem ewigen Himmel Gottes steht in unversöhnlichem Haß die
Macht des Satans gegenüber. Der Apokalyptiker schaut ihn im Bilde
des "großen feuerroten Drachens, mit sieben Köpfen und zehn
Hörnern und sieben Diademen auf seinen Köpfen" (12,3). Er ist
das wesenhaft gottfeindliche Prinzip, von dem aller Haß und alle
Feindschaft gegen Gott ihren Ausgang nimmt. Er steht hinter dem erbarmungslosen
Vernichtungskampf, der auf Erden gegen die Kirche Jesu Christi tobt, er
allein inspiriert in Wirklichkeit alle Verleumdungen, Unterdrückungen,
Verfolgungen der Kirche, auch wenn er sich geschickt hinter andere Mächte
zu verbergen weiß. Vor allem sucht er sich die politische Macht,
den Staat, Untertan zu machen. Der Apokalyptiker sieht den Staat nicht
mehr in seiner gottgewollten ordnenden Funktion wie noch der heilige Paulus,
er muß vielmehr mit Entsetzen erkennen, daß sich die irdischen
Mächte der Endzeit dem Satan verschrieben haben; sie sind der großen
Versuchung zur Selbstvergötzung endgültig und hoffnungslos erlegen
und damit dem Teufel verfallen, der sich ihrer bedient, um die Getreuen
Gottes zu vernichten. Der Seher schaut sie in ihrer gottfremden Entstellung
unter dem Bild zweier Tiere, eines "aus dem Meere aufsteigend", das andere
"vom Lande aufsteigend". "Und ich sah aus dem Meere ein Tier aufsteigen,
mit zehn Hörnern und sieben Köpfen, und auf seinen Hörnern
zehn Diademe, und auf seinen Köpfen gotteslästerliche Namen.
- Und es gab ihm der Drache seine Macht und seinen Thron und große
Gewalt. - Und es staunte die ganze Erde hinter dem Tiere her, und sie beteten
den Drachen an, weil er dem Tiere die Gewalt gegeben hatte, und sie beteten
das Tier an, rufend: Wer ist dem Tiere gleich, und wer vermag mit ihm zu
kämpfen? Und es wurde ihm ein Maul gegeben, großtuerisch und
gotteslästerlich zu reden, und es wurde ihm Gewalt gegeben, das zweiundvierzig
Monate so zu treiben. Und es öffnete sein Maul zu Lästerungen
gegen Gott, um zu lästern seinen Namen und sein Zelt und die im Himmel
zelten. Und es wurde ihm verliehen, Krieg zu führen mit den Heiligen
und sie zu besiegen, und es wurde ihm Gewalt gegeben über jeden Stamm
und Volk und Zunge und Nation. Und anbeten werden es (ihn) alle auf der
Erde Wohnenden, jeder, dessen Name nicht geschrieben steht im Lebensbuche
des Lammes, das geschlachtet ist, von Anbeginn der Welt" (13,1-8). Zu diesem
ersten Tier, der Verkörperung der im Dienste Satans stehenden widergöttlichen
Weltmacht, die für die alte Kirche im christenverfolgenden römischen
Imperium Gestalt gewann, gehört das zweite Tier (13,11-18). Es ist
der "falsche Prophet" (16,13; 19,20), der Propagandist der satanischen
Mächte dieser Erde; die ganze Gewalt des ersten Tieres wird ihm gegeben,
es erzwingt durch Verführung, Täuschung, Terror seine gotteslästerliche
Anbetung. Durch Wunder setzt es die Menschen in Erstaunen, es schließt
seine Anhänger fest zusammen. "Und es bringt alle dazu, die Kleinen
und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und
die Sklaven, daß sie sich ein Malzeichen machen auf ihre rechte Hand
oder auf ihre Stirn und daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er
hätte denn das Malzeichen, den Namen des Tieres oder die Zahl seines
Namens" (13,16.17). Die ganze glänzende Macht des Weltreiches und,
weil es sich dem Satan ergeben hat, damit auch sein widergöttlicher
Wille kristallisiert sich in seiner Hauptstadt. Das gottfeindliche Treiben
auf dieser Erde gewinnt seinen schärfsten Ausdruck im Mittelpunkt
der Herrschaft, die vom Satan gelenkt wird. Für den Seher war es Rom,
das er in der Vision von dem großen Babylon in seinem eigentlichen
Wesen erschaut. Denn aller Glanz der Erde, den das Weib auf dem scharlachroten
Tiere auf sich versammelt, kann nicht den Abgrund der Verworfenheit verdecken,
der sich vor den Augen des Apo-kalyptikers auftut: Gotteslästerung,
Unzucht, Greuel, Mord an den Zeugen Gottes - ein greller Kontrast zu der
Vision von der Messiasgebärerin (12) und dem neuen Jerusalem (21.22).
"Und ich sah ein Weib sitzend auf einem scharlachroten Tier, voll gotteslästerlicher
Namen, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern. Und das Weib in Purpur
und Scharlach gekleidet, und geschmückt mit Gold und edlem Gestein
und Perlen, in ihrer Hand einen goldenen Becher haltend, voll von Greueln
und dem Unrat ihrer Unzucht, und auf ihrer Stirn war ihr Name geschrieben,
ein Geheimnis: Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Greuel
der Erde. Und ich sah das Weib trunken von dem Blute der Heiligen und vom
Blute der Zeugen Jesu" (l 7,3-6). Aber die Macht der gottfeindlichen Gewalten
ist trotz allen Glanzes nur eine Scheinmacht, ihre Herrschaft eine Pseudoherrschaft,
ihr wahnwitziger Kampf gegen Gott ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Denn Gott allein ist der Allherscher; im Gericht offenbart er sich in seiner
furchtbaren Majestät.
[374-376]
In dieser Zeit der Drangsal, in Verfolgungen und Todesgefahr muß
der Christ standhaft bleiben, und es ist ein Hauptanliegen der Geheimen
Offenbarung, die natürliche Furchtsamkeit, das Grauen vor dem Tode
zu dämpfen und zu einer alles Irdische daransetzenden Entschlossenheit
zu erziehen. Sie täuscht nicht im mindesten über die Härte
und Unerbittlichkeit des gegenwärtigen und des kommenden Kampfes,
sie macht vielmehr den Blick klar und frei für alle Schrecknisse und
Greuel der Welt, so wie sie wirklich ist. Sie predigt aber auch unermüdlich,
daß Gott am Ende einen glorreichen Sieg davontragenwird und daß
alleTodesnot der Gegenwart, aller Untergang nur das Vorspiel ewigen Lebens
ist. In dem Bewußtsein ihres endlichen Triumphes sollen die Gläubigen
ausharren. Sie werden um des Namens Jesu willen zu leiden haben (2,3);
mitten im Toben der satanischen Gewalten müssen sie am Namen Gottes
festhalten (2,13; 3,8); in den Schrecken der Endzeit gilt es "Standhaftigkeit
und Glaubensstärke der Heiligen" (13,10; vgl. 14,12). Wer aber bis
in den Tod hinein treu ist, wird den Kranz ewigen Lebens erhalten (2,10);
der Sieger wird überreichen Lohn empfangen (2,17. 26-28; 3,5.12.21)
und dem, der das Äußerste hingegeben hat, wird auch besondere
Herrlichkeit zuteil werden (z.B. 6,11; 7,9-17; 20,4). In allen diesen von
außen kommenden Heimsuchungen aber muß die Gemeinde auch einen
Kampf nach innen führen; wenn sie vor Gottes Augen bestehen will,
muß sie alles ausmerzen, was sie lahmen oder schwächen könnte.
Und damals wie immer gab es in der Kirche Dinge und Menschen, die vor dem
strengen Gericht Gottes nicht bestehen konnten. Die Christen ließen
sich durch antichristliche Propaganda (3,8.9), durch Drohungen mit Gewalt
und Gefängnis (2,9.10) beeinflussen; es gab in ihrer Mitte Irrlehrer,
die zum Genuß von Götzenopferfleisch und zu Unzucht verführten
(2,14.20); es gab Lauheit (2,4.5), Äußerlichkeit und Erstarrung
(3,1.2), verblendete Selbstgerechtigkeit und Hochmut (3,15-17). So steht
der Christ in einem erbitterten Zweifrontenkrieg, und es bedarf, soll er
siegreich kämpfen, lauterster Christlichkeit nach innen, starkmütigsten
Heldentums nach außen. Es gilt das Zeugnis für Jesus Christus,
das sich ganz erst im standhaften Tode vollendet Deshalb ist der um Jesu
willen Getötete der Zeuge schlechthin, der "Märtyrer"; in seinem
Sterben gewinnt er die engste und unmittelbarste Verbindung mit dem "geschlachteten
Lamme", mit dem gekreuzigten Jesus Christus selber. So ist Antipas in Pergamon
den Zeugentod gestorben (2,13), so müssen die "zwei Zeugen" durch
das Tier vernichtet werden; "und ihr Leichnam bleibt liegen auf der Straße
der großen Stadt, die geistlich heißt Sodom und Ägypten,
wo ihr Herr gekreuzigt wurde. Und die aus den Völkern und Stämmen
und Sprachen und Nationen sehen ihren Leichnam dreieinhalb Tage, und sie
lassen nicht zu, daß ihre Leichname in ein Grab gelegt werden. Und
die auf der Erde wohnen, freuen sich über sie und jubeln und werden
einander Geschenke senden" (11,8-10). Der Christ darf niemals auf Erbarmen,
auf Waffenstillstand, Verhandlungen, Frieden von der Welt her rechnen;
er muß immer Soldat, immer kampfbereit sein. Die Geheime Offenbarung
macht noch einmal deutlich, daß das Christentum die Welt, wenn man
so will, heroisch ansieht, so heroisch, daß jeder innerweltliche
Heroismus demgegenüber als Harmlosigkeit enthüllt wird. Der Christ
weiß, daß das Leben des Menschen einen furchtbaren Ernst hat;
jeder Mensch muß sich entscheiden, das ewige Heil steht auf dem Spiele,
in dem Kampfe Satans gegen Gott muß man Partei ergreifen. Dabei sind
dem Christen - innerweltlich gesehen - nicht die mindesten Hoffnungen gemacht,
er muß standhalten bis zur völligen Vernichtung. Er muß
entschlossen sein, das Leid, die Not, die Bedrängnis, den irdischen
Tod,bis zum Ende auszukosten; erst in dieser Bereitschaft zur äußersten
Bewährung wird er reif und würdig, an dem Siege Gottes und seiner
ewigen Herrlichkeit teilzunehmen.
So einleuchtend die Ausführungen von Kuss auch zu sein scheinen, sie bieten doch eine äußerst erhebliche Schwierigkeit: Sie lassen sich nicht mit der Idiotie von Sven Stemmildt in Einklang bringen. Auf die Frage von Serenus, wie man unsere Ausführungen denn widerlegen könne, argumentierte Stemmildt:
- Wenn das so stimmt, wie L. schreibt, warum setzt er sich nicht durch?
Er behauptet ja, sich auf allgemein zugängliche Quellen und offenkundige Tatsachen zu stützen. Wenn die nur so wenige Leute, die sich vergleichbar intensiv damit befassen (Theologieprofs etc.) überzeugen, dann
- sind diese Leute dumm,
- miteinander verschworen oder
- L. hat unrecht.
Konkret: Das Verhalten der Richter am Landgericht
Bonn findet nicht unsere Billigung. Die Gegensätze zwischen der
Lehre der Kirche und der Idiotie unserer Gegner bleiben als restlos unversöhnlich
erwiesen. Eine Entscheidung ist absolut unumgänglich.