Am 12. Februar 2000 verabschiedete die vermeintliche Luxemburger "Diözesanversammlung"
einen "Grundsatztext", der im Rahmen des vermeintlichen "Selbstanklage"-Trips
der V2-Sekte entstanden ist und vom vermeintlichen "Erzbischof von
Luxemburg" genehmigt wurde.
Ob wir die angekündigte "Vergebungsbitte" aus Rom, die
bereits angekündigt ist, ausführlicher vorstellen werden als das
Luxemburger Machwerk, ist noch nicht entschieden. Weil das LM nur wieder
die aus dem V2-Lager bekannte Hetzpropaganda gegen die Kirche enthält,
halten wir es im wesentlichen für ausreichend, auf KzM-Texte zu
verweisen, in denen die Unhaltbarkeit dieser Hetzparolen schon dargelegt
wurde.
Zweierlei muss jedem Leser klar sein:
1. Das LM ist ein Dokument einer Gruppe von Apostaten (ggf. auch
Ungetauften), die unter dem Deckmantel einer "Vergebungsbitte"
die römisch-katholische Kirche durch den Schmutz ziehen wollen. Die
Autoren haben kaum oder gar keinen Anteil an der Kirche, sondern sind nur
von dem Wunsch bestimmt, dem Ansehen der Kirche zu schaden, um letztlich
alles zu zerstören, was wirklich katholisch ist, und dazu bedient man
sich folgender Ideologie: Das, was alt (lies: "vorkonziliar")
ist, ist schlecht, nun muss etwas Neues (lies: die "konziliare"
Revolution) her.
2. Es gibt eine bürgerliche und eine dogmatische Toleranz; erstere
ist streng geboten, letztere ist streng verboten.
Zu den Zitaten: Das LM besteht aus 8 Punkten, die von einer Einleitung und einem Schluss umrahmt sind; die Überschriften sind dem Original entnommen. Wir zitieren - mit Ausnahme von Nr. 2 - die Abschnitte nicht vollständig. Wer meint, wir würden durch Zitatauslassungen den Sinn verfremden oder gar ins Unkenntliche entstellen, kann uns das mitteilen. Wer den vollständigen Wortlaut dieser Schrift lesen möchte, möge sich bitte direkt an die Luxemburger wenden. Wir müssen aber darauf hinweisen, dass das LM unter das Bücherverbot fällt (s. König der Lügner).
1. Das Verhältnis der Christen zu den Juden
"Aufrichtig bedauern wir die antisemitischen Tendenzen, die es
innerhalb des Luxemburger Katholizismus so wie andernorts gegeben hat, sei
es in Form von Vorurteilen, verachtenden Redewendungen oder
unterschwelligen bis hin zu offenkundigen Feindseligkeiten, sei es in Form
von antijüdischem Gebaren in der Presse oder innerhalb katholischer
Strömungen. Zusammen mit den überkommenen judenfeindlichen
Grundeinstellungen im Bereich des Christentums haben diese Faktoren ein
Zusammenleben von Juden und Christen lange Zeit erschwert, während
Alltagsrassismus, Diskriminierung oder Ausgrenzung jüdischer Mitbürger
gefördert wurden. Am allgemeinen Antisemitismus unserer Gesellschaft,
wie er bis vor wenigen Jahrzehnten zutage trat, hat die Kirche ihren
Anteil zu verantworten."
S. den Text Judaismus und Antisemitismus, in dem auch die unterschiedlichen Arten der Toleranz erwähnt werden. So eine ungeheuerliche Hetze gegen die Kirche wäre nicht möglich, wenn im Volk das Wissen wachgehalten würde, dass in der Nazi-Zeit die katholische Kirche furchtbarer Verfolgung ausgesetzt war (s. z.B. Kirche und Gegenwart), u.a. wegen ihrer - staatlich verbotenen - Hilfe für die jüdischen Bürger. Die wirksamste Waffe gegen eine Ideologie ist, ihre Unhaltbarkeit aufzuzeigen; dies hat die Kirche geleistet, am bekanntesten wohl mit der Enzyklika "Mit brennender Sorge".
2. Beziehungen zur protestantischen Kirche
Diesen Abschnitt zitieren wir vollständig:
"Jahrhundertelang war das Herzogtum Luxemburg durch die
Monopolstellung der katholischen Kirche und ihres Glaubensbekenntnisses
geprägt, obwohl im späteren 18. Jahrhundert - während des
Aufklärungszeitalters - gesellschaftliche Bestrebungen die
Niederlassungsmöglichkeit für evangelische Christen herbeiführen
wollten. Trotz der neuen Gesellschaftsverhältnisse, die die Französische
Revolution und ihre Folgen in Luxemburg schufen, bemühte sich die
katholische Kirche im jungen Staat, diese Monopolstellung zu erhalten und
somit die rechtliche Anerkennung der evangelischen Gemeinde in Luxemburg
zu verhindern. In bischöflichen Stellungnahmen und in der
katholischen Tagespresse kommen in diesem Zusammenhang Intoleranz und
Hartherzigkeit gegenüber der protestantischen Minderheit zum
Ausdruck, ihre Gottesdienste werden als "falscher" oder "ausländischer
Kult" dargestellt. Diese Äußerungen, obwohl mitbestimmt
durch ein antipreussisches Klima zu Ende des 19. Jahrhunderts, bedauert
die katholische Kirche heute, da sie der Fürbitte des Herrn für
die Einheit seiner Jüngerschaft bei allem Respekt vor der
Verschiedenartigkeit widersprechen und eine kleingeistige
Proselytenmacherei oder Mißstimmung gefördert haben. Die Kirche
bittet im nachhinein um so mehr um Vergebung, als sie heute den offenen ökumenischen
Dialog und die Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchen pflegt und dafür
dankbar ist. Sie sieht in der Annäherung, im gegenseitigen Verständnis
und Gespräch den Weg zu einem konstruktiven Zusammenleben der
christlichen Konfessionen im Zeichen der Versöhnung für die
kommenden Jahrzehnte. Auch der vor einigen Jahren gegründete "Rat
christlicher Kirchen in Luxemburg" ist zu werten als ein konkreter
Ort für Begegnung und Austausch."
S. z.B. Protestantische Propaganda. Keine Frage, die Protestanten haben einen "falschen Kult", und mit dem angeblichen "Respekt vor der Verschiedenartigkeit" wirbt das LM wieder für die dogmatische Toleranz, und es ist das Ende jeder christlichen Mission, die Bekehrung der Irrenden (darunter auch der Protestanten) als "kleingeistige Proselytenmacherei" zu brandmarken. Wie kann man sich ernsthaft mit jemandem "austauschen", der einem "widersprüchlichen Hirngespinst ohne Sinn und Verstand" (so charakterisiert Möhler das protestantische Lehrgebäude) huldigt? Nun, dafür kann es einen Grund geben, aber der ist nicht ehrenhaft oder überhaupt irgendwie akzeptabel.
3. Das Feld der katholischen Moral
"Als Kirche sind wir uns heute bewußt, daß wir durch das
Insistieren auf moralische Normen und Gesetze dem Stil des Evangeliums
nicht gerecht wurden und das Leben der katholischen Bevölkerung
oftmals unnötig belastet haben. Wir bitten daher vor allem die ältere
Generation, deren Erfahrung oftmals noch von der Strenge kirchlicher
Moralvorstellungen geprägt ist, um Vergebung. [...] In der Zukunft
wird es bei den vielfältigen Formen der Verkündigung um die
Vermittlung einer Moral gehen, die einsichtig, lebbar und auf das Wohl des
Menschen ausgerichtet ist. Sie soll für das Leben der Menschen
wirkliche Orientierung bieten und darauf achten, die Zeichen der
Anwesenheit Gottes bei jeder/ jedem einzelnen zu erkennen."
4. Sexualmoral
"Mit Bedauern sehen wir heute, daß der Rigorismus in der
Beichtpraxis gerade auf diesem speziellen Gebiet in der Vergangenheit und
mitunter bis heute zu einer Gewissensbelastung und zur Verunsicherung
vieler Christen beigetragen hat. Das Resultat der Überbetonung des Sündhaften
gerade auf diesem Feld war eine Sexualmoral voller Warnungen und Verbote
mit kaum einer positiven Wertung der geschlechtlichen Liebe und mit wenig
konstruktiver Weisung. Die starke Gegenreaktion im Bereich von Sexualität
und Ehe von heute, die kaum noch Normen und Grenzen als Richtmaß des
Gewissens und als Wegweiser des Handelns anerkennt oder gelten lassen möchte,
ist zum Teil auf diesem geschichtlichen Hintergrund einer einseitig
negativen sexuellen Einstellung zu verstehen. [...] Eine gesonderte
Betrachtung auf dem Feld der Sexualmoral erfordert das Verhalten der
Kirche und ihrer Vertreter gegenüber Menschen mit
gleichgeschlechtlicher Orientierung: Ihnen gegenüber wollen sich
Kirche und Christen heute verstärkt um eine differenzierte Einschätzung
bemühen. Dabei ist zunächst von der Tatsache auszugehen, daß
homosexuell veranlagte Menschen diese Veranlagung nicht selbst gewählt
haben (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2358) und eine Änderung
ihrer Neigung von breiten Kreisen der wissenschaftlichen Forschung als unmöglich
hingestellt wird."
Wie ein "vorkonziliarer" Beichtspiegel aussieht, haben wir exemplarisch an dem wohl am weitesten verbreiteten gezeigt, i.e. am Schott. KzM bietet reichlich Beispiele für die unersättliche Gier der V2-Sektierer nach weltlichen, oft völlig unerlaubten Genüssen, und in dieses Konzept passt das Beichtsakrament nicht hinein, weswegen es von der V2-Sekte ja auch faktisch abgeschafft wurde. Sexuelle Freizügigkeit ist so wichtig, dass die V2-Sektierer ihr ein eigenes Kapitel spendiert haben. Hier genügt der Verweis auf die Werbung der V2-Sekte für Sodomie. Wie kann jemand im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte behaupten, das Festhalten an moralischen Normen und Gesetzen würde dem Stil des Evangeliums nicht gerecht? Dann wird auch die Bergpredigt (Mt 5-7) dem Evangelium nicht gerecht, ganz zu schweigen von den Sündenkatalogen, die der hl. Paulus zusammengestellt hat, z.B. 1 Kor 6,9f. Und dass heute die Sittenlosigkeit, nicht zuletzt im Bereich des sechsten Gebotes, so grassiert, das liegt eben daran, dass infolge der V2-Propaganda die katholische Moral über den Haufen geworfen wurde. Die V2-Sekte betreibt die Verunehrung Gottes und propagiert den Okkultismus - das sind die Hauptgründe für den Sittenverfall.
5. Frau und Kirche
"Wenn heute gerade Frauen die Kirche mit kritischen Blicken
betrachten, so wird man die Ursache darin begründet sehen, daß
wir gegenwärtig vor der Aufrechnung von Fehlverhalten aus früherer
Zeit stehen, in der die Frauen nicht nur im Raum der Kirche, aber eben
auch dort, in eine mehrfach untergeordnete Stellung hineingedrängt
wurden. [...] In Zukunft wird der Grad der Identifikation und das Gefühl
der Zugehörigkeit der Frauen zur Kirche sich vor allem daran messen,
inwieweit die Kirche bereit ist, nicht nur den Wandel der Stellung der
Frau im profan-gesellschaftlichen Raum zu begrüßen, sondern ihn
auch innerkirchlich zu übernehmen und praktisch umzusetzen: das meint
zum einen, daß im Rahmen des bestehenden Rechts der Einsatz von
Frauen und Männern auf den unterschiedlichen Ebenen der Pastoral im
gemeinsamen aktiven Mitgestalten des kirchlichen Lebens besteht; das meint
weiter, daß das Mittun von Frauen uneingeschränkt und von allen
als Bereicherung für das Apostolat der Kirche angesehen wird; das
bedeutet letztlich auch, daß in Zukunft Frauen wie selbstverständlich
mehr Mitsprache an verantwortlichen Stellen und größere Repräsentanz
auf den verschiedensten kirchlichen Ebenen haben müssen."
In unserer Predigt zum Fest der Heilige Familie hatten wir die gottgebene Ordnung der heute gängigen, auch von der V2-Sekte unterstützen Ideologie gegenübergestellt: "Frauen sollen sich aus der Gewalt des Mannes 'emanzipieren', Kinder sollen sich von der Unterdrückung durch die Eltern befreien; überall wird die Parole des Satans zum erklärten Programm: 'Ich will nicht dienen.'" Wie will man diese "Emanzipation" nun "innerkirchlich übernehmen und praktisch umsetzen"? Frauen können noch nicht einmal den Ministrantendienst übernehmen (was sie bei dem "Novus Ordo" der Konzilssekte natürlich tun), geschweige denn das Priestertum empfangen kann, dann ist der "Emanzipation der Frau" ein von Gott selbst gewollter Riegel vorgeschoben. Wer Frauen den Floh ins Ohr setzt, man könnte ihnen mehr Rechte zubilligen, der macht sich schuldig. Außerdem sollten die Fürsprecher der Emanzipation erst einmal eine Katholikin nennen, die sich über die untergeordnete Stellung der Frau beschwert hätte. Das machen vielleicht Leute aus dem Dunstkreis von Publik-Forum, aber keine Mitglieder der katholischen Kirche. Zu unserem Text über die vermeintlichen "Kirchenlehrerinnen" schrieb uns kürzlich eine Leserin: "Keine von beiden [Therèse von Lisieux und Katharina von Siena] hätte es je geduldet, auf den Stand eines Thomas erhoben zu werden, dafür waren sie sich ihrer Weiblichkeit und ihrer daher untergeordneten Stellung in der Hierarchie viel zu bewusst. Sie haben beide - jede auf ihre Weise - ein (Glauben-)Leben in weiblicher Demut geführt. [...] Ich habe es, seit ich mich mit der Stellung der Frau in der Kirche auseinander setze, geradezu als Beleidigung dieser beiden durch ihre Demut grossen Heiligen angesehen, sie in den Stand der "Lehrerin" zu erheben. [...] Deshalb freue ich mich, dass es wenigstens einen denkenden Menschen gibt, der der Auffassung ist, dass diese niemals 'Kirchenlehrerin' sein können."
6. Wiederverheiratete Geschiedene
"Entgegen manchen Fehleinschätzungen und Fehlinformationen ist
festzuhalten: Wiederverheiratete Geschiedene gehören zur Kirche und
damit zur Pfarrgemeinde, in der sie leben. Sie sind nicht aus der Kirche
ausgeschlossen oder gar exkommuniziert. Auch wenn ihre Mitgliedsrechte
teilweise eingeschränkt sind, sind sie im übrigen berufen und
gehalten, wie alle anderen am kirchlichen Leben teilzunehmen (Vgl.
Erzbischof Fernand Franck, Zesummen ënnert engem Daach: Bëschofswuert
fir d'Faaschtenzäit 1994. II. Gescheet an erëmbestuete Chrëschte
gehéieren zur Kiirch). [...] Ein brennendes und äußerst
schmerzliches Problem bleibt die Frage der Nichtzulassung von
Wiederverheirateten Geschiedenen zur eucharistischen Kommunion. Gerade
diese Praxis wird von den Betroffenen und vielen anderen Katholiken oft
als unbarmherzig empfunden. Hier gilt es, jede unnötige Härte zu
vermeiden, besonders die öffentliche Verweigerung des Zutritts zur
Kommunion, außer im Fall der Provokation oder eines schweren
Skandals. Zu einer Entschärfung der Problematik kann auch die
Empfehlung der belgischen Bischöfe beitragen, die Frage des Zugangs
zur Kommunion in den größeren Rahmen der Achtung vor der
Eucharistie zu stellen und sie (erneut) auch auf andere Lebensbereiche
auszudehnen, entsprechend den Worten des Apostels: "Jeder soll sich
selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch
trinken" (1 Kor 11,28)."
Bereits im Zusammenhang mit dem o.g. Schott-Beichtspiegel
hatten wir geschrieben, dass Personen, die im Konkubinat leben (es sind ja
keine "Wiederverheirateten Geschiedenen", weil es keine
Scheidung und auch keine Wiederheirat gibt, solange der Gatte noch lebt),
ihren gottlosen Lebenswandel, i.e. den öffentlichen Ehebruch,
aufgeben müssen. Zur näheren Klarstellung: "Als Strafe ist
auf den öffentlichen Ehebruch der Ausschluß von den actus
legitimi gesetzt (can. 2357 §2). Über die actus legitimi vgl.
can. 2256, Nr. 2" (H. Jone, Katholische Moraltheologie, Paderborn
(7)1936, 182); "Der Ausdruck: 'kirchliche Rechtshandlungen' bedeute
das Verwaltungsamt über kirchlie Güter, das Amt eines Richters,
Auditors und Refernten, ferner das Amt des defensor vinculi und promotor
justitiae et fidei, des Notars und Kanzlers, des Kursors (Ausläufers)
und Apparitors (Zustellungsbeamten), des Advokaten und Prokuratoren in
kirchlichen Angelegenheiten; endlich das Patenamt bei Taufe und Firmung
sowie die Stimmabgabe bei kirchlichen Wahlen und die Ausbübung des
Patronatsrechts" (A. Perathoner, Das kirchliche Gesetzbuch, Brixen
(4)1926, 667f).
Wer im Stande der Todsünde die Kommunion empfängt, der begeht
eine Todsünde. Da in der V2-Sekte ohnehin nur Brötchen verteilt
werden und überhaupt das Abendmahl Jesu gemäß der zügellosen
Phantasie der V2-Wortführer "antipriesterlich" ist (s.
Editorial zu Ausgabe 03/00), kann es die
V2-Genossen nicht ernsthaft stören, wenn notorische Todsünder
sich beim Mahlvorsteher oder einer "Kommunionhelferin" ihre Brötchen
abholen.
Schuldbewusstsein und Ehrfurcht vor den Sakramenten steht auf der
Abschussliste der V2-Genossen ganz oben. Christus hat also nur dafür
die Gesetze gegeben, dass die V2-Sekte sie aufhebt und alles in das
private Belieben stellt.
7. Verkündigung und Pastoral
"Auch bei der Bewertung der Aufgabenfelder der kirchlichen Verkündigung
und Pastoral in der Vergangenheit muß ähnlich kritisch wie im
Umfeld der Moral gefragt werden, ob sie im Einzelfall nicht auch zuweilen
den Ausdruck regelrechter Verängstigungsinstanzen annahmen, die den
menschenfreundlichen und menschenaufrichtenden Aspekt der christlichen
Botschaft aus dem Blick verlor zugunsten einer allzu rigoristischen Verkündigung,
und ob der Adressatenkreis von überwiegend einfachen Menschen unserem
heutigen Empfinden nach nicht auch mitunter verkannt wurde. In der
Unterweisung durch Predigt und Katechese wurde die Frohbotschaft nicht
selten zu einer Drohbotschaft ausgedeutet. Daß Gott ein Liebhaber
des Lebens ist und daß die Menschen, nach dem Wort Jesu, ein Leben
in Fülle genießen sollen, das konnte häufig gar nicht
offenbar werden. [...] Als kirchliche Gemeinschaft müssen wir auch
eingestehen, daß aus Mangel an Verständnis und Nächstenliebe,
bewußt oder unbewußt anderen oft seelisches Leid zugefügt
wurde. Ausdrücklich bekennen wir zudem, daß es nicht nur
individuelles, sondern auch systembedingtes Fehlverhalten gegeben hat.
Mancher Konflikt mit Außenstehenden ist ausgelöst worden durch
rechthaberisches und autoritäres Gebaren, das in einem übertriebenen
Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche und ihrer offiziellen
Vertreter gründete."
Hier können wir z.B. auf unsere Stellungnahme zum Vorwurf der Lieblosigkeit verweisen. Nur wer sich standhaft weigert, einen Blick in das Neue Testament zu werfen, kann auf dieses einlullende Geschwafel im LM hereinfallen. Und was sollte ein "übertriebener Absolutheitsanspruch" sein? Sollte man jetzt einen "relativen Absolutheitsanspruch" einführen?
8. Katholische Kirche und Gesellschaft
"Zur offenen Konfrontation mit Freimaurern war es unter dem
Apostolischen Vikar Johannes Theodor Laurent (1842-48) gekommen. Vom
kirchlichen Leben wurden sie weitgehend ausgeschlossen. Die gleiche Härte
traf in der Vergangenheit vielfach auch Krematisten, Suizidanten u.a.
Heute will die Kirche auf alle Menschen guten Willens zugehen, einen
fairen Dialog suchen und, wenn möglich, Zusammenarbeit pflegen.
Hierzu laden wir ausdrücklich ein und verpflichten wir uns selbst! Möge
dies geschehen in gegenseitiger Achtung und im Respekt vor der
Verschiedenheit des anderen, was Auffassungen oder Lehren angeht."
Über die pro-freimaurerische Ausrichtung Neu-Roms haben wir sehr oft geschrieben, s. z.B. Nachwuchsschauspieler. Bekanntlich enthält Wojtylas Verhunzung des katholischen Kirchenrechts (der katholische und der V2-Gesetzeskodex heißen beide "Codex Iuris Canonici", um Verwirrung zu stiften) nicht mehr die Exkommunikation als Strafe für Freimaurer, cf. Perathoner a.a.O., 690: "Die Zugehörigkeit zur Freimaurerei oder andern kirchen- oder staatsfeindlichen Gesellschaften zieht die von selbst eintretende, dem Papste einfach reservierte Exkommunikation nach sich." Roncalli ("Johannes XXIII.") war Mitglied einer Freimaurerloge, Wojtyla ist bekennender Freund der Freimaurerei: Am 02.03.1984 empfing er in offizieller Audienz die Loge B'nai B'rith, die er in seiner schleimigen Ansprache gleich dreimal "Meine teuren Freunde" nannte, für die er ein "brüderliches Interesse" hege.
Kurzum, alles billige, auf KzM schon längst als verlogen enttarnte Schlagwörter, mit denen das LM Propaganda gegen die katholische Kirche betreibt. Und so brauchen wir auch nicht noch den Schlusssatz des LM auseinanderzunehmen, der lautet: "Stets reformbedürftig und ohne unsere Grenzen zu verkennen, schreiten wir dennoch mutig und vertrauensvoll dem Reich Gottes entgegen. Gebe Gott, daß wir bei dieser Pilgerschaft unsere besten Kräfte einsetzen und uns getragen wissen von seinem Beistand und seiner Gnade, die er niemals versagt."