Kirche zum Mitreden - Leserbriefe 11.02.2002

- 666 im Alltag / KzM-Forum / Papstwahl-Phantasien -
johnny cash nazi bei G.

A. Leserbrief in der Ostsee-Zeitung: 666 im Alltag (30.01.2002)

Am 6.6.2001 hatte ein Satanistenpaar aus Witten einen 33-jährigen Bekannten ermordet. Zuerst holten sie ihr ahnungsloses Opfer von seiner Wohnung ab und brachten ihn zu sich nach Hause. Die Satanistenwohnung war u.a. mit SS-Runen geschmückt (zur Nazi-Symbolik s. Mein Kampf, Abschnitt "Das Hakenkreuz"). Nach 66 Schlägen und Stichen mit Hammer resp. Messer ritzten die 23-Jährige und der 25-Jährige ein Pentagramm auf den Oberkörper der Leiche. Im Prozess erklärten die beiden, sie hätten sich eigentlich nach der Tat, die sie ganz als blinden Gehorsam gegenüber Satan rechtfertigten, umbringen wollen, wären aber dann geflohen. Sechs Tage nach der Tat wurden sie festgenommen und im Januar wurde der Prozess geführt; die Verteidigung verlangte Freispruch, weil die Angeklagten bei der Tat nicht schuldfähig gewesen seien.

Im Zusammenhang mit dieser Meldung erschien am 30. Januar 2002 in der Ostsee-Zeitung ein Artikel "Die Kirchen warnen vor dem Satanismus", auf den hin wir einen Leserbrief "666 im Alltag" an die Zeitung geschrieben haben. Unser Leserbrief wurde am nächsten Tag im Internet veröffentlicht. Im Leserbrief zitieren wir zwei Abschnitte aus dem Zeitungsartikel (hier kursiv gedruckt):


"Die Zahl 6 spielt im Satanismus eine zentrale Rolle: Da ist am Anfang das aus dem Meer gestiegene Furcht erregende und Gott lästernde Tier mit sieben Köpfen in der „Offenbarung des Johannes“, dem letzten Buch der Bibel. Die „Zahl seines Namens“ war 666. Sie wurde ein Symbol Satans."
In der Rockmusik trifft man permanent auf die Zahl 666. Die Zahl der Gesamtsitze im Deutschen Bundestag beträgt 666. Beispiele dieser Art gibt es ihn Hülle und Fülle, und auch im Internet findet man kinderleicht massenweise Material dazu. Einige halten es zwar für verrückt o.ä., hier "Verschwörungstheorien" zu verbreiten (s. z.B. idgr0003.htm), man muss sich aber schon extrem anstrengen, um die massive Präsenz von 666 im Alltagsleben noch ignorieren zu können.
"Nach Einschätzung von Experten, etwa in der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Berlin), kann von Satanismus zwar nicht als einer ernsthaften Gefahr für die Gesellschaft gesprochen werden. Dafür seien seine Anhänger zu wenige. Doch solle man ihn auch nicht bagatellisieren."
Solche "Experteneinschätzungen" dienen nur dazu, das Problem im Endeffekt zu negieren. Wenn man als Satanismus nur solche offenen Formen, wie sie bei dem verurteilten Satanisten-Pärchen zu beobachten waren, gelten lässt, betreibt man eine absolut unzulässige Einschränkung. Die Zahl der tatsächlichen Satansdiener ist mit Sicherheit um ein Vielfaches höher als die "realistische Zahl zwischen 3000 und 7000". Christus warnt vor den "Wölfen im Schafspelz" (Mt 6,15) und vor dem breiten Weg, der ins Verderben führt (Mt 7,13f).

I.
Das Thema Rockmusik wurde schon mehrfach bei KzM erwähnt, u.a. im Zusammenhang mit Wojtylas Unterstützung für Bob Dylan. Ein weiterer Text zu diesem Thema ist in Erwägung, hier einige Beispiele:
1.   2.   3. 

1. Album "Please kill yourself so I can rock" von Love666 - kein weiterer Kommentar.

2. "Satan's Child 6:66" von Glenn Danzig. Hier einige Titel der Songs, mit denen Danzig große Erfolge feiert:
Am I Demon
Long Way Back From Hell
Snakes Of Christ
Godless
How The Gods Kill
Heart Of The Devil
Blackacidevil
Power Of Darkness
East Indian Devil
Satan's Child
13
Die Titel sprechen wohl für sich selbst. Auf einem der von ihm kreierten Logos sieht man einen Dämonen, der Jesus Christus würgt, so dass das Blut aus Christi Augen hervorquillt - sicherlich kein besonders christliches Motiv. Danzig ist auch als "Schauspieler" in dem absolut blasphemischen Streifen "The Prophecy II" (auch "God's Army II") aufgetreten; in der "Prophecy"-Trilogie geht es darum, dass der Erzengel Gabriel (immer gespielt von Christopher Walken) gegen Gott rebelliert und Krieg unter den anfangs Gott treuen Engeln herrscht. Im zweiten Teil versucht Gabriel die Geburt eines neuen Messias zu verhindern, der von dem gotttreuen Engel Daniel mit einer Frau gezeugt werden soll. Danzig hat auch für den vermeintlich christlichen Sänger Johnny Cash einen Liedtext geschrieben. Auf seiner Homepage hat Cash anlässlich der USA-Terroranschläge eingefügt: "Johnny Cash and June Carter Cash wholeheartedly support our President, George W. Bush, The United States Armed Forces, The Rescue Teams, and their fellow countrymen, in the fight to eliminate world terrorism." [Das Ehepaar Cash unterstützt von ganzem Herzen unseren Präsidenten George W. Bush, die US-Streitkräfte, die Rettungsgruppen und seine Landsleute im Kampf zur Ausrottung des Weltterrorismus]. Man beachte auch das in o.g. USA-Text erwähnte (Abschnitt: "Satanisten: Wölfe im Schafspelz") rührende Verhalten von Alice Cooper zur Unterstützung der Terrorismus-Opfer. Doch nun zum Danzig-Text: Im Album von Johnny Cash "Unchained" ("Losgekettet") gibt es einen Song "Thirteen", der vielleicht mit dem o.g. Danzig-Song "13" weit gehend identisch ist, in jedem Falle aber von diesem Satanisten Glenn Danzig stammt. Der Ich-Erzähler des Songs wird 13 genannt, weil er anderen Unglück bringt (im Aberglauben: "Unglückszahl" 13): ein Textausschnitt:
"The list of lives I've broken reach from here to hell
Bad luck wind been blowin' at my back
I pray you don't look at me, I pray I don't look back"
[Die Liste von Leben, die ich zerstört habe, reicht von hier bis zur Hölle
Unglückswind wehte hinter meinem Rücken
Ich bete, dass du mich nicht anblickst, ich bete, dass ich nicht zurückblicke]
In der kanadischen Zeitschrift "Anglican Journal" (September 2000) schreibt ein anglikanischer Kaplan über Johnny Cash: "Few people have expressed their faith in the Christian religion with such fervour and eloquence, as has Johnny Cash. May God continue to bless and anoint him." [Wenige Menschen haben ihren Glauben an die christliche Religion mit solcher Inbrunst und sprachlicher Gewandtheit ausgedrückt, wie es Johnny Cash getan hat. Möge Gott ihn auch weiterhin segnen und salben.]. Amen. Bzgl. unserer Vorbehalte gegen die anglikanische Religion s. den Text über Lady Diana.

3. Album "In God We Trust Inc." von Dead Kennedys
Die Inschrift über dem Gekreuzigten wurde von "Jesus von Nazareth, König der Juden" (Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum, INRI) abgeändert in "666"; von dieser Platte Ausschnitte aus zwei Songs:
a) "Religious vomit"
"All religions make me sick
They all claim that they have the Answer
When they don't even know the Question
They're just a bunch of liars"
[Religiöses Erbrechen
Alle Religionen machen mich krank
Sie alle behaupten, dass sie die Antwort haben
Wenn sie noch nicht einmal die Frage kennen
Sie sind nur ein Haufen von Lügnern]
b) "Nazi punks"
"You still think swastikas look cool
The real nazis run your schools
They're coaches, businessmen and cops
In a real fourth reich you'll be the first to go"
[Nazi-Rockmusiker
Du denkst noch immer, Hakenkreuze sehen cool aus
Die wahren Nazis leiten deine Schulen
Sie sind Lehrer, Geschäftsleute und Polizisten
In einem wahren Vierten Reich wirst du der erste sein, der gehen muss]
Wer der Gott ist, auf den die "Toten Kennedys" vertrauen, dürfte nun nicht schwer zu beantworten sein. Auch wir sind der Ansicht, dass das Nazitum nur eine Vorstufe gewesen ist. Der von Hitler geplante, öffentlich erklärte und mit aller Macht durchgeführte Vernichtungskrieg gegen die katholische Kirche war im Vergleich zu den heutigen Leistungen der Christushasser nur von bescheidenem Erfolg. Das Übernazitum soll Hitlers Weg vollenden, wobei die Anhänger des veralteten Dritten Reiches nicht mehr erwünscht sind.
Wie das Wittener Satanisten-Paar, so verwenden auch Rockmusiker gerne SS-Runen; als Beispiel hier das angefügte Cover des Albums "Sabbath Bloody Sabbath" (enthält etwa in der Mitte auch die Zahl 666, was aber wegen der Verkleinerung kaum zu erkennen ist) der Gruppe "Black Sabbath". Sehr häufig sieht man auch das Henkelkreuz, das ebenso wie das Hakenkreuz vorchristlich ist, z.B. auf dem nebenstehenden Logo der momentan äußerst erfolgreichen Mega-Krakeelerin "Anastacia".
1.   2. 

II.
Dass es im Bundestag 666 Sitze gibt, ist recht neu; 1994 gab es noch 672 Sitze, erst bei der Bundestagswahl 1998 ergaben sich 666 Sitze. Variabel wird die Zahl durch die Überhangmandate, d.h. wenn eine Partei mehr Direktkandidaten in den Bundestag entsenden kann, als ihr nach den Zweitstimmen zusteht.
Man mag also argumentieren, dass der Staat ja nichts dafür kann, dass es 666 Parlamentssitze gibt. Aber der Staat kann etwas dafür, dass er seit Jahrzehnten alles daran setzt, die katholische Kirche auszurotten, und das tut er wirklich äußerst erfolgreich. In den Nachrichten v. 02.12.2001 ("Schröder und die Wirtschaftsethik"; ebd.: "V2-Sekte für Import von embryonalen Stammzellen") hatten wir bereits angedeutet, dass der deutsche Staat für den Stammzellenimport entscheiden würde, und so ist es nun, kurz bevor wir unseren Leserbrief an die Ostsee-Zeitung geschrieben haben, auch gekommen: Vorerst gibt es eine begrenzte Importerlaubnis menschlicher Embryonen für Forschungszwecke, angestrebt wird eine unbegrenzte Verfügungsgewalt über menschliche Embryonen. Wir müssen also den Nazis nicht nur auf Knien danken, dass sie skrupellos Menschen für Experimente missbraucht haben, denn diesen Nazi-Experimenten verdankt die Wissenschaft unbestreitbar sehr viele Erkenntnisse; wir müssen diese Skrupellosigkeit auch noch überbieten (hier gilt ähnliches, was bereits im Zusammenhang mit der Abtreibung dargelegt wurde), indem wir uns an völlig wehrlosen Menschen vergreifen oder zumindest dezent weggucken und von den Gräueltaten nichts wissen wollen. Und solange nur Embryonen von niederen, weil nichtdeutschen Rassen genommen werden, kann sich eh keiner beschweren. Greift der Starke Arm des Gesetzes dann auch nach deutschen Embryonen, sind es halt Opfer für das Reich, die von deutscher Seite erbracht werden. Heil der deutschen Wissenschaft!
Wem das zu polemisch klingt, den erinnern wir an die bekannte Tatsache, dass die Forschung gar nicht auf embryonale Stammzellen angewiesen ist - auch Zellen von Erwachsenen können erforscht werden. Aber dafür muss man eben keine unschuldigen Menschen abschlachten, weswegen dieses Verfahren vielleicht nicht genügend Reiz besitzt.
Beweist die Zahl von 666 Sitzen, dass das deutsche Parlament eine antichristliche Grundausrichtung hat? Nein! Steht die Zahl von 666 Sitzen im Widerspruch zur Grundausrichtung des deutschen Parlaments? Nein!

III.
Die Meldung von diesem sadistischen Verbrechen der beiden Wittener Satanisten hat uns nicht besonders überrascht. Man denke nur z.B. an den Katholiken-Prozess: Dass die V2-Sekte ein okkultistischer Verein ist, bestreitet niemand ernsthaft; die satanistische Grundhaltung ist in allen Fasern des V2-Betriebes sichtbar, sogar im "Bildungs-Angebot".
Dieser Club von Satansdienern heuert dann die Sozietät Redeker an, die uns öffentlich vorwirft, unsere Aussagen wären "in der Regel unzutreffend, teilweise schmähend". Diesen pauschalen Rufmord begründen die Redekianer mit - gar nichts! In diesem Zusammenhang schickten wir am 08.10.2001 folgendes Fax:


An die Terroristen-Gruppe "Sozietät Redeker", Büro Bonn, Mozartstr. 4, 53115 Bonn, Fax: 0228 / 650479
Ich plane, Sie in einem meiner nächsten Texte zu erwähnen; dabei möchte ich Ihnen Gelegenheit geben, nun endlich zu erklären, warum meine Aussagen nach Ihrer Behauptung "in der Regel unzutreffend, teilweise schmähend" sind. Für alles weitere verweise ich auf die Texte bei KzM. Akzeptiert wird nur eine schriftliche Antwort; diese muss bis Ende dieser Woche (13.10.2001) mir vorliegen.

Eine Antwort kam bislang nicht, obwohl wir am 09.11.2001 in "Post von Weltbild" den Titel "Terroristengruppe" für die Redekianer eingefügt haben. Wir sehen keine Möglichkeit, an einer abgrundtiefen Bosheit und Verlogenheit dieser Sozietät zu zweifeln.
Und dann noch die vermeintlich über alles erhabenen Richter vom Landgericht Bonn: Diese weigern sich noch immer hartnäckig zu begründen, mit welchem Recht sie göttliches Recht beugen und die Kirche dem Staat unterwerfen!
Man kann sich auch z.B. die unappetitlichen Verhaltensweisen von Josef Spindelböck (s. Das Grauen bei kath.de, a.E.) und vieles andere mehr von der V2-Sekte anschauen; das Urteil über Wojtylas Karnevalsverein wird dennoch nicht besser ausfallen können.
Dass die beiden Wittener Satanisten einen 33-jährigen Mann ermordeten, bezieht sich natürlich auf Jesus Christus (cf. auch das Kirchenlied "Gelobt sei Jesus Christus in alle Ewigkeit, der ... dreiunddreißig Jahr im Fleisch gehorsam war"). Weiß man also, dass die gottfeindliche Welt jederzeit bereit ist, einen unschuldigen Priester skrupellos zu vernichten, dann wundert man sich auch nicht mehr, wenn zwei Satanisten einen 33-jährigen Mann skrupellos vernichten. In beiden Fällen halten wir die Forderung der Verteidigung nach Freispruch für falsch.

B. KzM-Leserbrief 1: Forum (01.02.2002)

Chronologisch zwar nach dem KzM-Leserbrief 2, aber thematisch zu unserem Leserbrief passend, ziehen wir diese e-mail vor:
Guten Tag, ich bin heute zufällig auf Ihre Seite gestoßen. Wie wäre es, wenn Sie ein Forum einrichten würden, in dem dann mehrere Meinungen nebeneinander stehen, und nicht jeder Beitrag von Ihnen gefiltert und kommentiert wird ?

Zum "ironischen Titel" KzM resp. den Forum-Begriff s. wiederum Das Grauen bei kath.de. Die Forderungen des Lesers sind nur noch völliger Blödsinn, denn: Überall wird gefiltert und muss auch gefiltert werden. Wenn in einem Forum Straftaten begangen werden (z.B. durch Beleidigung, Missbrauch von Titeln oder Volksverhetzung), dann muss der Forumbetreiber dies herausfiltern, andernfalls droht auch ihm Bestrafung. Z.B. hat vor einigen Tagen die Vereinigung "Aktion Kinder des Holocaust" Strafanzeige gegen switzerland.indymedia.org gestellt, weil im dortigen Forum antisemitische Einträge nicht gelöscht worden sind. Wir haben damals auch den Richter in Schutz genommen, der Felix Somm verurteilt hatte, weil Pornographie bei Compuserve nicht entfernt worden war (in zweiter Instanz wurde Somm dann freigesprochen; dieses Urteil verteidigen wir nicht). Konkret bedeutet dass, dass solche unflätigen Einträge, bei denen andere ohne jede Begründung als "Monomaniker" beschimpft werden, strafrechtliche Konsequenzen haben, ebenso, wenn z.B. ein V2-Funktionär sich als "römisch-katholischer Priester" ausgibt oder wenn behauptet wird, die Kirche hätte Hitlers Judenhatz "zumindest indifferent" gegenübergestanden. In allen diesen Fällen muss mit entsprechender Härte gegen die Verfasser solcher Aussagen vorgegangen werden.
Außerdem gibt es einfach Grenzen des guten Geschmacks, d.h. auch wenn der Gebrauch von Vulgär- und insbesondere Fäkalvokabular nicht grundsätzlich strafbar ist, kann man keinem Webmaster zumuten, derlei Einträge zu dulden. In Staat und V2-Sekte bedient man sich immer gerne aus dem Gossentopf, z.B. bei der A****geigen-Initiative oder bei Dominus Iesus. Für derlei Geschmiere bieten wir keine Plattform.
Viele Foren / Gästebücher arbeiten bereits nach dem Prinzip der Vorkontrolle, d.h. ein Eintrag wird überhaupt erst dann veröffentlicht, nachdem er von einem Redakteur gebilligt wurde. Die Christushasser behaupten zwar immer wieder, dass KzM irgendwelche strafbaren Inhalte verbreiten würde, diese Behauptung wurde aber nie bewiesen und sie ist ja auch absolut falsch, wofür auch das Schweigen der Redekianer spricht. Deshalb wurde z.B. unser Eintrag im Forum der Republikaner veröffentlicht, und auch die Ostsee-Zeitung hat unseren Leserbrief offensichtlich als legal eingestuft.
Natürlich gibt es auch rigorose Zensurfanatiker, z.B. bei den V2-Seiten, wo unsere Einträge oft sehr bald gelöscht werden. Dieses Problem haben wir bereits in V2-Adressen im Internet thematisiert. Dass wir auch bereit sind, selbst absolut gehässige Kritik an KzM zu veröffentlichen, beweisen wir immer wieder, z.B. im Editorial zu Ausgabe 01/02 (Nr. 69). Sachliche Kritik an KzM würden wir auch veröffentlichen, diese gibt es allerdings nicht. Mehrfach haben wir die Diskutanten bei kath.de durch dortige Einträge eingeladen, uns direkt anzuschreiben, wenn sie meinen, uns etwas Sinnvolles mitteilen zu können. Von unserer Einladung macht man aber offensichtlich nicht gerne Gebrauch, aber das ist dann eben das Problem der Diskutanten. Wie mehrfach betont, konzentrieren wir uns auf Schreiben der V2-Führung und werfen nur extrem selten einen Blick auf diese öffentliche Müllhalde kdf.
Wir stellen immer wieder "mehrere Meinungen nebeneinander", das ist sogar die Hauptarbeit von KzM: Auf der einen Seite die katholische Lehre, auf der anderen Seite die Spinnereien der V2-Sekte. Man mag uns vorwerfen, dass diese Vergleichsarbeit von jedem geleistet werden kann, der die V2-Texte und die katholischen Texte vorliegen hat, aber wir streben auch gar nicht danach, das Rad neu zu erfinden. Wir leisten Aufklärungsarbeit für diejenigen, denen Zeit und Mittel fehlen, um die Vergleichsarbeit leisten zu können.
Filtern ist also notwendig - was nun hat der Schreiber dagegen, wenn wir einen Text kommentieren? In einem Forum geht es doch gerade darum, dass jeder seinen Kommentar zu einer Sache abgeben darf, solange man dabei keine Gesetze übertritt? Sollen also im KzM-Forum alle außer dem KzM-Autor Redefreiheit genießen dürfen? Und außerdem werden wir ja oft genug gefragt, was wir von bestimmten Aussagen halten. Und ist es ein Vorteil, wenn man kontradiktorische Aussagen nebeneinander gelten lässt? KzM-Leser, auch die ärgsten Gegner, schätzen immer noch unsere Zitate aus katholischen Schreiben, die sonst schwer oder überhaupt nicht im Internet zu finden sind.
Und noch etwas: Es ist nicht auszuschließen, dass ein offenes Forum bereits in kürzester Zeit hoffnungslos überquillt. Bei kath.de gibt es sicherlich schon einige Tausend Einträge, wovon n.b. auch nur ein verschwindend kleiner Teil überhaupt etwas mit KzM zu tun hat (so werden dort z.B. Witze gesammelt). Jedenfalls könnte es vielleicht Wochen und Monate dauern, bis man alles aus dem kdf gelesen hat. KzM kann mit dieser Wörterflut nicht im geringsten mithalten. Gegenwärtig lässt sich der komplette KzM-Inhalt auf ca. 1.200 Seiten bequem ausdrucken; liest man pro Minute zwei Seiten, braucht man 600 Minuten, also 10 Stunden für eine vollumfängliche KzM-Lektüre. Unsere Texte sind sehr leicht lesbar, sowohl was Sprache als auch was Gliederung betrifft, ganz im Gegensatz etwa zu dem Genudel Rahners. Nun beschweren sich immer wieder einige darüber, dass KzM viel zu umfangreich sei, und weigern sich oft bereits, auch nur die beiden Einleitungstexte Die derzeitige Sedisvakanz und Faustrecht - Die Praktiken der Konzilssekte zu lesen, geschweige denn, dass sie die in den Archiven aufgelisteten Titel und ggf. Kurzbeschreibungen durchsehen. Viel lieber lästern sie aus dem hohlen Bauch heraus gegen uns, so inhaltlich falsch und ehrverletzend diese Lästerungen auch sein mögen. Ein trauriges Paradebeispiel ist der Doktortitelträger, der lieber seine Zeit damit vergeudet, Blödsinn zu schreiben, als sich über die Fakten zu informieren. Dass man uns auch vorwirft, wir würden zu selten neue Texte bei KzM veröffentlichen, führt zu der Vermutung, dass man es nicht leicht immer jedem in allem vollkommen recht machen kann. Jedenfalls würde die leichte Überschaubarkeit von KzM wohl ein jähes Ende finden, würde ein offenes Gästebuch / Forum hier eingeführt. Während KzM momentan eine Oase für den offenen christlichen, also nicht chaotischen Dialog ist, so würde es eine für uns nicht zumutbare zeitliche Belastung darstellen, um die Unbedenklichkeit aller KzM-Forum-Inhalte garantieren zu können, so wie wir ja die Unbedenklichkeit aller KzM-Inhalte garantieren. Nicht vergessen: KzM steht auf unserer Prioritätenskala sehr weit unten, d.h. wir arbeiten quasi nach Lust und Laune daran. Mit dieser Freiheit wäre es im Falle eines Gästebuchs o.ä. endgültig vorbei.
Also: Völliger Blödsinn, was dieser Leser schreibt, allerdings ist er nicht der erste, der uns mit einem solch absurden Ansinnen belästigt; wir hoffen, dass er der letzte war.

C. KzM-Leserbrief 2: Papstwahl-Phantasien (31.01.2002)


Vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen: [...] Wie es so schön heißt, bin ich ein "Papist" im positiven Sinn, d.h. ich stehe ohne Wenn und Aber zum Papstamt, wenngleich längst nicht zu allem, was den Mund des jetzigen Papstes verläßt; ganz zu schweigen von dem, was er tut. Damit wären wir schon im Zentrum der Fragestellung. Wie Sie sicherlich wissen werden, hat Johannes Paulus II. den Ritus einer zukünftigen Papstwahl verändert. Die Kardinäle der "V2-Sekte", wie Sie die heutige öffentliche Erscheinungsform der römisch-katholischen Kirche nennen, schwören zu Beginn einer neuen Papstwahl auf eben diese neuen Regeln, deren deutscher Wortlaut z.B. nachzulesen ist unter der Adresse [...]. Ganz abgesehen davon, daß ich Ihnen zustimme, daß das Vatikanum II eine Ansammlung von Texten beinhaltet, die als einziges Ziel haben, eben diese römisch-katholische Kirche zu zerstören, darf ich vielleicht doch darauf hinweisen, daß die Veränderung etwa des Meßformulars bereits unter Papst Pius XII. begonnen hat. Er nämlich hat schon A. Bugnini mit der "Reform" der Meßfeier beauftragt, die unter Seinem Nachfolger, der wohl wirklich ein Apostat gewesen ist, fortgesetzt wurde. Pius XII. ist es auch gewesen, der maßgeblich an der Planung eines Zweiten Vatikanischen Konzils gearbeitet hat, es allerdings aufgrund Seines Todes nicht mehr selbst durchführen konnte. Besagter Herr Bugnini ist Hochgradmaurer gewesen. Und längst nicht alles, was er bzw. auch das Vatikanum II vorhatten, ist durch Paul VI. übernommen worden. Im Gegenteil ist zum Beispiel die Übersetzung der lateinischen Meßtexte in die jeweilige Muttersprache eines Landes eben nicht unter die alleinige Jurisdiktion und Exekutive der jeweiligen Bischofskonferenz gestellt worden, sondern dem Heiligen Stuhl alleine vorbehalten geblieben. (Latein als Kirchensprache hatte sich ja auch nur durchgesetzt, weil der größte Teil der alten Welt entweder genuin lateinisch-sprachig war oder der römischen Herrschaft unterstand. Insofern war Latein, im Gegensatz zu Griechisch als der einstmals vorherrschenden Weltsprache, bereits eine Übersetzung in eine Art "Muttersprache".)  In der Liturgiekonstitution der Vatikanum II heißt es im Artikel 36: "Huiusmodi normis servatis, est competentis auctoritatis ecclesiasticae territoritalis, de qua in art.  22 § 2, etiam, si casus ferat, consilio habito cum Episcopis finitimarum regionum eiusdem linguae, de usu et modo linguae vernaculae statuere, actis ab Apostolica Sede probatis seu confirmatis." Die "Konzilsväter" erreichten schließlich am 5.12.1962, daß es gar im Artikel 3 hieß: "Conversio textus latini in linguam vernaculam in Liturgia adhibenda, a competenti auctori(t)ate ecclesiastica territoriali, de qua supra, approbari debet." (Einfügung von mir. Zitat nach "Was ist heute noch katholisch?", hrsg. von Albert Franz ; Quaestiones disputatae, Bd. 192 ; Münster : Herder, 2001; S. 160 ff.) Dieser "Liturgiekonstitution" hielt Paul VI. am 29. Januar 1964 in L'Osservatore Romano Sein Motu Proprio "Sacram Liturgiam" entgegen, das genannte Vorrechte der Bischofskonferenzen radikal wieder beschnitt und damit den Weg des Vatikanum I weiter beschritt. (Auch das entnommen aus besagtem Buch, wo sich der Autor, namens Rainer Kaczynski, fürchterlich darüber aufregt, wie Paul VI. es hat wagen können, den "Konzilswillen" zu mißachten. Mal ganz zu schweigen von Johannes Paul II., der in seinen Augen noch viel "schlimmer" ist. Da der Autor also ein ausgesprochener Papstamt- und Kirchengegner zu sein scheint, gehe ich davon aus, daß seine Angaben, was Abstimmungsergebnisse und Zeiten angeht, korrekt sind. In allem anderen liegt er leider ziemlich schief. Nun aber zu meiner eigentlichen Fragestellung. Einerseits: Wenn der Stuhl des Großen Fis chers leer ist und wir keinen rechtmäßig gewählten Papst haben, andererseits aber alle Kardinäle auf die (neue) Wahlordnung Johannes Pauls II. schwören(!) müssen, wie sollen wir jemals wieder einen Papst bekommen? Andererseits: Sollte Johannes XXIII. ein Apostat gewesen sein - auch, wenn er selbst keinen signifikanten Schaden angerichtet hat -, weshalb sollte sein Nachfolger kein "echter" Papst gewesen sein? Nur, weil er sich als Johannes XXIII. Nachfolger bezeichnet hat? Diese Fragestellung erwähnen Sie, jedenfalls meines Wissens, nirgendwo; geschweige, eine (mögliche) Antwort.

Nun zu meinem zweiten Anliegen: [...] Ich habe über die Jahre gelernt, das Amt zu achten, aber nicht unbedint die Person, die das Amt bekleidet. Oder, um mit Augustinus zu reden, ein Sakrament ist ein Sakrament, egal, ob der Priester resp. Bischof, der es spendet unwürdig ist. Er macht sich schuldig, nicht ich. Insofern ist es für mich von zweitrangigem Interesse, ob die Lebensführung katholisch, d.h. christlich ist. Von erstrangigem Interesse ist es für mich, daß ich (mindestens) meine gültige Sonntagsmesse bekomme. Und ich gehe davon aus, daß die Messe, in die ich sonntags gehe, (für mich) gültig ist, denn ich habe keine Wahl, als am Novus Ordo teilzunehmen. In unserem Bistum gibt es nun mal keine Messe, die im (ganz) alten Ritus abgehalten wird. Und es spielt auch eigentlich keine Rolle. "Ecclesia sublet", wie es heißt. Solange der Priester das tun will, was die Kirche tut, kann er (aus Unwissenheit und Verblendung heraus) auch Veränderungen vornehmen. Der Novus Ordo zählt für mich dazu. Es gab einmal den Fall eines Priesters, der, aus Unwissenheit um die richtige Taufformel, folgende Formel gebrauchte: "Baptizo te in nomine patria, et filia..." Die Formel ging noch weiter, aber ich erinnere mich nicht mehr richtig. Ist eigentlich auch nicht wichtig, denn das Wichtige dabei ist, daß die Taufkinder dieses Priesters eben nicht neu getauft werden mußten, da der Priester das tun wollte, "quod fecit ecclesia". Er hatte nur die Formel falsch verinnerlicht, wollte aber das richtige. Die Intention war also da, die Form aber nicht. Wenn nun ein Bischof, aus Unwissenheit oder Gutgläubigkeit, oder auch ein Priester aus genannten Gründen, das tut, was man ihm beigebracht hat - nämlich das Meßformular oder andere vorgeschriebene Sakramentenformeln zu verändern, was das Zeug hält -, er sich dabei aber gutgläubig darauf verläßt, was man ihm in der Ausbildung gesagt hat, nämlich, daß es sein Recht und seine Pflicht sei, die Formeln "an die Bedürfnisse der Gläubigen anzupassen", so gehe ich davon aus, daß er ein gültiges Sakrament spendet, solange er sich von den Wandlungsworten selbst fernhält resp. die Wandlungsworte benutzt, die im deutschen Meßbuch vorgesehen sind. Denn er will nur das tun, was die Kirche tut. Bedauerlicherweise hat ihm vorher keiner gesagt, daß er nichts verändern darf. Im Gegenteil hat man ihn mit "liturgischer Gestaltung indoktriniert". Mehr als einer, den ich selber kenne, ist daran zerbrochen. [...] Mich hält auch nur das Heilige Offizium, das Rosenkranzgebet und (last, but not least) die Heilige Messe (einigermaßen) aufrecht. Sie kennen sicherlich solcherart Klagen zur Genüge. Und doch sähe ich es gerne, wenn Sie sich die Mühe und Arbeit machen würden, mir eine Antwort zu schreiben. Ich bin nicht (hoffe ich) ein Verblendeter, sondern eher ein ehrlich Suchender. Und ich leide unter der Situation, in der sich die Kirche befindet. Eine Kirche, in der einige wenige (einflußreiche) Grüppchen laut schreien und der Großteil der Gläubigen entweder in die Irre geleitet wird oder gar keine Meinung hat, geschweige denn eine Begründung für eine (geäußerte) Meinung. Ich sehe mich selbst eher als jemand, der hoffend nach jedem Strohhalm greift, der sich ihm bietet; hoffend, daß die Kirche wieder gesundet. Noch sehe ich nicht alles verloren, und ich möchte mich auch nicht außerhalb stellen, denn diese Kirche ist und bleibt, so Gott will, meine Heimat. Mit allen Fehlern und Schwächen der Menschen, die sie repräsentieren. Doch ich bin bereit zu einem ehrlichen Disput, weil jede ehrlich Suche fruchtbringend ist. Mit der Bitte um eine Antwort. Im Gebet verbunden [Name, Adresse, Telephonnummer]
P.S.: Sie haben meine Zustimmung, diesen Brief auf Ihrer Seite zu veröffentlichen, insofern Sie Angaben zu meiner Person unterlassen, d.h. Herkunftsort, Arbeitsstelle, etc. [...]



Die Auslassungen sind von sehr erheblichem Umfang, und was nach den ganzen Kürzungen noch übrig geblieben ist, ist ja auch nicht gerade wenig. Man ahnt schon: Hier hat es jemand vorgezogen, lieber zu phantasieren, als die Zeit sinnvoll zu nutzen und über das Geschriebene nachzudenken resp. nach Texten bei KzM zu suchen, die bereits Hinweise zur Lösung des Problems bieten. Durch die massiven Auslassungen sind einige Aspekte seiner mail absolut unerkenntlich; soviel verraten wir aber: Der Schreiber ist - nach seiner Aussage - ein V2-Studierender, womit einmal mehr das erschütternd niedrige Niveau der V2-Studenten deutlich wird. Es könnte aber sein, dass wir diesen Personenschutz irgendwann nicht mehr leisten, u.z. dann, wenn sich der Leser weiter im Dienste Satans profiliert. Momentan scheint es uns geraten, möglichst Nachsicht walten zu lassen, aber wir wollen auch nichts verharmlosen.

An solchen mails wie diesen beiden Leserbriefen wird einmal mehr deutlich, warum wir so selten auf Leserbriefe eingehen, s. auch Der letzte seiner Art. Im einzelnen:

[1] "Wie es so schön heißt, bin ich ein "Papist" im positiven Sinn, d.h. ich stehe ohne Wenn und Aber zum Papstamt, wenngleich längst nicht zu allem, was den Mund des jetzigen Papstes verläßt; ganz zu schweigen von dem, was er tut."
Zum Papstamt stehen wir auch, aber wir stehen nicht einem Scheinpapst! Ein sehr schlechter Start also!
[2] "Wie Sie sicherlich wissen werden, hat Johannes Paulus II. den Ritus einer zukünftigen Papstwahl verändert. Die Kardinäle der "V2-Sekte", wie Sie die heutige öffentliche Erscheinungsform der römisch-katholischen Kirche nennen, schwören zu Beginn einer neuen Papstwahl auf eben diese neuen Regeln, deren deutscher Wortlaut z.B. nachzulesen ist unter der Adresse [...]."
Was ein Scheinpapst entscheidet, ist unwirksam. Relevant ist es einzig und allein insofern, als man daran die antichristlichen Ziele der V2-Sekte nachweisen kann.
[3] "Ganz abgesehen davon, daß ich Ihnen zustimme, daß das Vatikanum II eine Ansammlung von Texten beinhaltet, die als einziges Ziel haben, eben diese römisch-katholische Kirche zu zerstören, darf ich vielleicht doch darauf hinweisen, daß die Veränderung etwa des Meßformulars bereits unter Papst Pius XII. begonnen hat. Er nämlich hat schon A. Bugnini mit der "Reform" der Meßfeier beauftragt, die unter Seinem Nachfolger, der wohl wirklich ein Apostat gewesen ist, fortgesetzt wurde. Pius XII. ist es auch gewesen, der maßgeblich an der Planung eines Zweiten Vatikanischen Konzils gearbeitet hat, es allerdings aufgrund Seines Todes nicht mehr selbst durchführen konnte. Besagter Herr Bugnini ist Hochgradmaurer gewesen."
Dass Pius XII. nicht nur gravierende Fehler begangen hat, sondern auch von einigen "Sedisvakantisten" als Scheinpapst betrachtet wird, haben wir mitbekommen. Diese Ablehnung des Papstes beruht aber nach allem, was wir wissen, nur auf falschen Ansichten über das Papstamt. Die Aussage, Pfingsten sei der Geburtstag der Kirche, steht zwar im Widerspruch zur Tradition, sie ist aber nicht häretisch, jedenfalls war sie es mit Sicherheit solange nicht, bis Pius XII. in der Enzyklika Mystici Corporis (29.06.1943) ausdrücklich gelehrt hat, dass "die Kirche am Kreuz aus der Seite des Erlösers geboren" wurde. Damit widerruft Pius XII. seine Aussage der Ansprache vom 01.06.1941 (Pfingstsonntag); man lese auch die Behauptung von Papst Johannes XXII., "die Seelen der Auserwählten werden erst nach dem Endgericht und der Auferstehung des Leibes der seligen Gottesschau sich erfreuen; vorher besitzen sie nur eine unvollkommene Seligkeit." Diese Behauptung wurde von Johannes selbst widerrufen, aber erst von Benedikts XII. in einer Konstitution als häretisch verurteilt (s. Unsterblichkeit der Seele).
Die Änderung der Karliturgie ist zwar nicht gerade glücklich, aber ebensowenig häretisch, und de facto hat sie in der Kirche auch nicht richtig Fuß fassen können, d.h. anscheinend wurde sie aus partikularrechtlichen Gründen nicht allgemein vorgeschrieben. Wenn Bugnini auch Freimaurer war - die Entscheidungen hat letztlich ein gültiger Papst getroffen. Die Entscheidungen von Scheinpäpsten sind hingegen immer irrelevant, selbst dann, wenn sie auf Arbeiten von heiligmäßigen Ratgebern zurückgreifen!
Wir haben auch niemals behauptet, dass ein Konzil automatisch immer ungültig sein muss oder dass die Planung eines Konzils beweist, dass der Verantwortliche kein gültiger Papst gewesen sein kann. Die Gedanken des Schreibers sind äußerst wirr.
[4] "Und längst nicht alles, was er bzw. auch das Vatikanum II vorhatten, ist durch Paul VI. übernommen worden."
Meint der Schreiber, wir hätten die V2-Texte nicht gelesen? Weswegen zitiert er so ausgiebig daraus? V.a. scheint er nicht sehen zu wollen, dass mit diesen vermeintlich "restriktiven" Entscheidungen die Revolution im "Volk" nur weiter geschürt wird. Diese Taktik Neu-Roms haben wir bereits im Sedisvakanz-Text erwähnt und immer wieder nachgewiesen.
[5] "Nun aber zu meiner eigentlichen Fragestellung. Einerseits: Wenn der Stuhl des Großen Fis chers leer ist und wir keinen rechtmäßig gewählten Papst haben, andererseits aber alle Kardinäle auf die (neue) Wahlordnung Johannes Pauls II. schwören(!) müssen, wie sollen wir jemals wieder einen Papst bekommen?"
Abgesehen davon, dass, wie oben erwähnt, die Entscheidungen eines Scheinpapstes wie Wojtyla sowieso grundsätzlich irrelevant sind, können dem Leser nur dasselbe empfehlen, was wir auch schon Mario Derksen von der Lefebvre-Sekte empfohlen haben: in KzM-Texten nach dem Stichwort "Papstwahl" suchen! Aber es stimmt schon: Man fühlt sich kreativer, wenn man ellenlange mails schreibt, als wenn man sich kundig macht.
[6] "Andererseits: Sollte Johannes XXIII. ein Apostat gewesen sein - auch, wenn er selbst keinen signifikanten Schaden angerichtet hat -, weshalb sollte sein Nachfolger kein "echter" Papst gewesen sein? Nur, weil er sich als Johannes XXIII. Nachfolger bezeichnet hat? Diese Fragestellung erwähnen Sie, jedenfalls meines Wissens, nirgendwo; geschweige, eine (mögliche) Antwort."
Die Kreativität des Schreibers macht auch vor den einfachsten Tatsachen nicht Halt! In den Anmerkungen zum Sedisvakanztext haben wir deutlich unterstrichen, dass wir uns nicht allein auf die "Papst-als-Privatmann"-Argumentation stützen (was uns der Schreiber aber unterschiebt), sondern dass es um den gesamten Apostaten-Haufen V2-Sekte geht. Wir haben niemals auch nur sinngemäß geschrieben, was uns der Schreiber hier ebenfalls unterschieben will: "Dass Paul VI. ein Scheinpapst war, ist bereits dadurch unwiderlegbar bewiesen, dass er sich als Nachfolger von Johannes XXIII. bezeichnet hat." So eine Behauptung entbehrt jeder Logik. Vielmehr hat Paul VI. gleichfalls als Oberhaupt einer apostatischen Sekte gehandelt.
[7] "Nun zu meinem zweiten Anliegen: [...] Ich habe über die Jahre gelernt, das Amt zu achten, aber nicht unbedint die Person, die das Amt bekleidet. Oder, um mit Augustinus zu reden, ein Sakrament ist ein Sakrament, egal, ob der Priester resp. Bischof, der es spendet unwürdig ist. Er macht sich schuldig, nicht ich. Insofern ist es für mich von zweitrangigem Interesse, ob die Lebensführung katholisch, d.h. christlich ist. Von erstrangigem Interesse ist es für mich, daß ich (mindestens) meine gültige Sonntagsmesse bekomme. Und ich gehe davon aus, daß die Messe, in die ich sonntags gehe, (für mich) gültig ist, denn ich habe keine Wahl, als am Novus Ordo teilzunehmen."
O weh, o weh! Man kann bei dem Schreiber nur die unbedingte Absicht annehmen, in seiner Unwissenheit verharren zu wollen, deswegen schreibt er lieber Romane, als die Fakten zu akzeptieren. Der Novus Ordo soll für diejenigen gültig sein, die keine Wahl haben, als am Novus Ordo teilzunehmen? Also: Der Novus Ordo ist ungültig, da hilft es auch nichts, sich noch so sehr zu wünschen, dass er gültig ist. Der Schreiber lebt gefangen in seinem subjektivistischen Sakramentenbild. Der Leser wirft rücksichtslos alles durcheinander, also Unwürdigkeit und Ungültigkeit, Sittlichkeit und Rechtgläubigkeit. All das wurde bei KzM schon mehrfach thematisiert, aber der Schreiber setzt sich mit Leichtigkeit darüber hinweg.
[8] "Und es spielt auch eigentlich keine Rolle. "Ecclesia sublet", wie es heißt. Solange der Priester das tun will, was die Kirche tut, kann er (aus Unwissenheit und Verblendung heraus) auch Veränderungen vornehmen. Der Novus Ordo zählt für mich dazu."
Es heißt richtig: "supplet Ecclesia" [die Kirche ergänzt]; so steht es im CIC (selbstverständlich 1917), dem kirchlichen Gesetzbuch, in Bezug auf die Jurisdiktion (can. 209). Zur gültigen Spendung der Absolution ist die Beichtjurisdiktion zwingend erforderlich. Besitzt der Beichtvater nicht die Jurisdiktionsgewalt (z.B. wenn ein Pfarramt und die damit gegebene Beichtjurisdiktion in der Pfarrei abgelaufen ist), hört er aber dennoch Beichte und spendet die Absolution im katholischen Ritus, dann ergänzt die Kirche diese Jurisdiktion, d.h. die Absolution wird gültig gespendet, obwohl objektiv die Jurisdiktionsgewalt nicht vorhanden ist. Weiss der Beichtvater um das Fehlen seiner Jurisdiktion und hört er dennoch Beichte, so kann er zwar gültig absolvieren, sofern praktisch alle Pönitenten glauben, der Beichtvater besitze die Jurisdiktion ("allgemeiner Irrtum"), er begeht damit aber eine schwere Sünde. Auch wenn positiver Zweifel hinsichtlich einer Rechtsfrage oder Sachfrage besteht, suppliert die Kirche die Jurisdiktion. Weiß der Beichtvater z.B. nicht, dass seine Jurisdiktion aktuell gar nicht besteht (z.B. wegen eines Irrtums im Datum), suppliert die Kirche.
Supplieren kann die Kirche auch überhaupt nur da, wo die Jurisdiktionsgewalt fehlte. Beichtet man bei einem Laien, den man schuldlos für einen Priester hält, so muss man die Beichte bei einem echten Priester wiederholen, sobald man von seinem Irrtum erfahren hat.
Wird eine zweifelhafte / ungültige Absolutionsformel verwendet, ist auch die Spendung zweifelhaft / ungültig, weswegen wir jedem empfehlen, schwere Sünden auch dann noch einmal bei einem katholischen Priester zu beichten, wenn sie vorher bei einem V2-Priester gebeichtet und nach der neuen Absolutionsformel vergeben worden sind. Wurde der Beichtvater nach dem Novus Ordo "geweiht", ist er nur ein Laie, d.h. auch hier kann die Kirche nicht supplieren, selbst dann nicht, wenn dieser Laie die katholische Absolutionsformel verwendet. S. auch unsere häufigen Hinweise zur V2-Taufe, z.B. Editorial Nr. 12.
Von seinen Schwächen in der lateinischen Sprache einmal abgesehen, protzt der Schreiber fleißig mit Schlagworten, deren Bedeutung er aber offensichtlich nicht kennt. Wie er den allgemeinen Irrtum bei der Beichtjurisdiktion auf das ungültige Novus-Ordo-Theater übertragen will, erläutert er jedenfalls nicht. Beim "supplet Ecclesia" ist nicht von einer Entstellung des Ritus die Rede, worum es aber dem Schreiber offensichtlich geht.
[9] "Es gab einmal den Fall eines Priesters, der, aus Unwissenheit um die richtige Taufformel, folgende Formel gebrauchte: "Baptizo te in nomine patria, et filia..." Die Formel ging noch weiter, aber ich erinnere mich nicht mehr richtig. Ist eigentlich auch nicht wichtig, denn das Wichtige dabei ist, daß die Taufkinder dieses Priesters eben nicht neu getauft werden mußten, da der Priester das tun wollte, "quod fecit ecclesia". Er hatte nur die Formel falsch verinnerlicht, wollte aber das richtige."
Wir empfehlen noch einmal, lieber unsere Texte zu lesen, als aus dem hohlen Bauch in die Tastatur zu hacken. Die falsche Taufformel haben wir zitiert und kommentiert in Die Intention bei der Sakramentenspendung, worauf wir hier verweisen.
[10] "Mich hält auch nur das Heilige Offizium, das Rosenkranzgebet und (last, but not least) die Heilige Messe (einigermaßen) aufrecht. Sie kennen sicherlich solcherart Klagen zur Genüge. Und doch sähe ich es gerne, wenn Sie sich die Mühe und Arbeit machen würden, mir eine Antwort zu schreiben. Ich bin nicht (hoffe ich) ein Verblendeter, sondern eher ein ehrlich Suchender."
Die KzM-Suchfunktion hat unser Suchender aber offensichtlich nicht verwendet - war das bereits zuviel verlangt? Ein V2-Priester hat uns einmal beschimpft, wir seien ein Verräter an der Kirche geworden. Statt unsere - nicht in Zweifel gezogene - Bereitschaft zur Christus-Nachfolge in den Dienst der Kirche zu stellen, hätten wir uns von der Kirche getrennt. Solche Vorwürfe halten wir für unberechtigt, und wir überschütten auch niemanden mit Mitleid, der sich verbissen an die V2-Sekte klammert und dabei über deren gottloses Treiben (etwa mit Tam-Tam-Novus-Ordo) jammert. S. auch die Erfahrungsberichte über das "Bistum Essen" und das "Bistum Chur".
N.b.: Vermutlich meint der Schreiber hier nicht "Heiliges Offizium" (s. den Syllabus), sondern "Brevier" (wird oft auch einfach Offizium genannt; manchmal gibt es auch den Zusatz "Göttliches" oder "Kirchliches", aber u.W. nicht "Heiliges"). Das V2-Brevier ist konzipiert für Personen mit "gewissen psychologischen Schwierigkeiten", s. Nachwuchsschauspieler.
[Nachtrag 12.02.2002: Die Kongregation heißt Sanctum Officium (Heiliges Offizium); das Brevier wird bisweilen Officium Sacrum (Heiliges Offizium) genannt; für diesen Hinweis danken wir Bischof Dr. Sigismund Waitz]
[11] "Ich sehe mich selbst eher als jemand, der hoffend nach jedem Strohhalm greift, der sich ihm bietet; hoffend, daß die Kirche wieder gesundet. Noch sehe ich nicht alles verloren, und ich möchte mich auch nicht außerhalb stellen, denn diese Kirche ist und bleibt, so Gott will, meine Heimat. Mit allen Fehlern und Schwächen der Menschen, die sie repräsentieren."
S.o. oder auch z.B. unser Schreiben an Werner Fimm, wiederum im Editorial Nr. 12.
Alles in allem eine sehr traurige Vorstellung, die der Leser liefert. Wir können ihm versichern, dass wir ihm nur das Beste wünschen und für seine Bekehrung zur katholischen Kirche (wobei auch die Tauffrage zu stellen ist!) beten. Er sollte nicht solange warten, bis er endgültig unter der Last der V2-Sekte zusammenbricht.

[Zurück zur KzM - Startseite]