Im Zusammenhang mit dieser Meldung erschien am 30. Januar 2002 in der Ostsee-Zeitung ein Artikel "Die Kirchen warnen vor dem Satanismus", auf den hin wir einen Leserbrief "666 im Alltag" an die Zeitung geschrieben haben. Unser Leserbrief wurde am nächsten Tag im Internet veröffentlicht. Im Leserbrief zitieren wir zwei Abschnitte aus dem Zeitungsartikel (hier kursiv gedruckt):
1. Album "Please kill yourself so I can rock" von Love666 - kein weiterer Kommentar.
2. "Satan's Child 6:66" von Glenn Danzig. Hier einige Titel der
Songs,
mit denen Danzig große Erfolge feiert:
Am I Demon
Long Way Back From Hell
Snakes Of Christ
Godless
How The Gods Kill
Heart Of The Devil
Blackacidevil
Power Of Darkness
East Indian Devil
Satan's Child
13
Die Titel sprechen wohl für sich selbst. Auf einem der von ihm
kreierten Logos sieht man einen Dämonen, der Jesus Christus
würgt,
so dass das Blut aus Christi Augen hervorquillt - sicherlich kein
besonders
christliches Motiv. Danzig ist auch als "Schauspieler" in dem absolut
blasphemischen
Streifen "The Prophecy II" (auch "God's Army II") aufgetreten; in der
"Prophecy"-Trilogie
geht es darum, dass der Erzengel Gabriel (immer gespielt von
Christopher
Walken) gegen Gott rebelliert und Krieg unter den anfangs Gott treuen
Engeln
herrscht. Im zweiten Teil versucht Gabriel die Geburt eines neuen
Messias
zu verhindern, der von dem gotttreuen Engel Daniel mit einer Frau
gezeugt
werden soll. Danzig hat auch für den vermeintlich christlichen
Sänger
Johnny Cash einen Liedtext geschrieben. Auf seiner Homepage hat Cash
anlässlich
der USA-Terroranschläge eingefügt:
"Johnny
Cash and June Carter Cash wholeheartedly support our President, George
W. Bush, The United States Armed Forces, The Rescue Teams, and their
fellow
countrymen, in the fight to eliminate world terrorism." [Das Ehepaar
Cash
unterstützt von ganzem Herzen unseren Präsidenten George W.
Bush,
die US-Streitkräfte, die Rettungsgruppen und seine Landsleute im
Kampf
zur Ausrottung des Weltterrorismus]. Man beachte auch das in o.g.
USA-Text
erwähnte (Abschnitt: "Satanisten: Wölfe im Schafspelz")
rührende
Verhalten von Alice Cooper zur Unterstützung der
Terrorismus-Opfer.
Doch nun zum Danzig-Text: Im Album von Johnny Cash "Unchained"
("Losgekettet")
gibt es einen Song "Thirteen", der vielleicht mit dem o.g. Danzig-Song
"13" weit gehend identisch ist, in jedem Falle aber von diesem
Satanisten
Glenn Danzig stammt. Der Ich-Erzähler des Songs wird 13 genannt,
weil
er anderen Unglück bringt (im Aberglauben: "Unglückszahl"
13):
ein Textausschnitt:
"The list of lives I've broken reach from here to hell
Bad luck wind been blowin' at my back
I pray you don't look at me, I pray I don't look back"
[Die Liste von Leben, die ich zerstört habe, reicht von hier bis
zur Hölle
Unglückswind wehte hinter meinem Rücken
Ich bete, dass du mich nicht anblickst, ich bete, dass ich nicht
zurückblicke]
In der kanadischen Zeitschrift "Anglican Journal" (September 2000)
schreibt ein anglikanischer Kaplan über Johnny Cash: "Few people
have
expressed their faith in the Christian religion with such fervour and
eloquence,
as has Johnny Cash. May God continue to bless and anoint him." [Wenige
Menschen haben ihren Glauben an die christliche Religion mit solcher
Inbrunst
und sprachlicher Gewandtheit ausgedrückt, wie es Johnny Cash getan
hat. Möge Gott ihn auch weiterhin segnen und salben.]. Amen. Bzgl.
unserer Vorbehalte gegen die anglikanische Religion s. den Text
über
Lady
Diana.
3. Album "In God We Trust Inc." von Dead Kennedys
Die Inschrift über dem Gekreuzigten wurde von "Jesus von Nazareth,
König der Juden" (Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum, INRI)
abgeändert
in "666"; von dieser Platte Ausschnitte aus zwei Songs:
a) "Religious vomit"
"All religions make me sick
They all claim that they have the Answer
When they don't even know the Question
They're just a bunch of liars"
[Religiöses Erbrechen
Alle Religionen machen mich krank
Sie alle behaupten, dass sie die Antwort haben
Wenn sie noch nicht einmal die Frage kennen
Sie sind nur ein Haufen von Lügnern]
b) "Nazi punks"
"You still think swastikas look cool
The real nazis run your schools
They're coaches, businessmen and cops
In a real fourth reich you'll be the first to go"
[Nazi-Rockmusiker
Du denkst noch immer, Hakenkreuze sehen cool aus
Die wahren Nazis leiten deine Schulen
Sie sind Lehrer, Geschäftsleute und Polizisten
In einem wahren Vierten Reich wirst du der erste sein, der gehen muss]
Wer der Gott ist, auf den die "Toten Kennedys" vertrauen, dürfte
nun nicht schwer zu beantworten sein. Auch wir sind der Ansicht, dass
das
Nazitum nur eine Vorstufe gewesen ist. Der von Hitler geplante,
öffentlich
erklärte und mit aller Macht durchgeführte Vernichtungskrieg
gegen die katholische Kirche war im Vergleich zu den heutigen
Leistungen
der Christushasser nur von bescheidenem Erfolg. Das Übernazitum
soll
Hitlers Weg vollenden, wobei die Anhänger des veralteten Dritten
Reiches
nicht mehr erwünscht sind.
Wie das Wittener Satanisten-Paar, so verwenden auch Rockmusiker gerne
SS-Runen; als Beispiel hier das angefügte Cover des Albums
"Sabbath
Bloody Sabbath" (enthält etwa in der Mitte auch die Zahl 666, was
aber wegen der Verkleinerung kaum zu erkennen ist) der Gruppe "Black
Sabbath".
Sehr häufig sieht man auch das Henkelkreuz, das ebenso wie das
Hakenkreuz
vorchristlich ist, z.B. auf dem nebenstehenden Logo der momentan
äußerst
erfolgreichen Mega-Krakeelerin "Anastacia".
1. 2.
II.
Dass es im Bundestag 666 Sitze gibt, ist recht neu; 1994 gab es noch
672 Sitze, erst bei der Bundestagswahl 1998 ergaben sich 666 Sitze.
Variabel
wird die Zahl durch die Überhangmandate, d.h. wenn eine Partei
mehr
Direktkandidaten in den Bundestag entsenden kann, als ihr nach den
Zweitstimmen
zusteht.
Man mag also argumentieren, dass der Staat ja nichts dafür kann,
dass es 666 Parlamentssitze gibt. Aber der Staat kann etwas dafür,
dass er seit Jahrzehnten alles daran setzt, die katholische Kirche
auszurotten,
und das tut er wirklich äußerst erfolgreich. In den Nachrichten
v. 02.12.2001 ("Schröder und die Wirtschaftsethik"; ebd.:
"V2-Sekte
für Import von embryonalen Stammzellen") hatten wir bereits
angedeutet,
dass der deutsche Staat für den Stammzellenimport entscheiden
würde,
und so ist es nun, kurz bevor wir unseren Leserbrief an die
Ostsee-Zeitung
geschrieben haben, auch gekommen: Vorerst gibt es eine begrenzte
Importerlaubnis
menschlicher Embryonen für Forschungszwecke, angestrebt wird eine
unbegrenzte Verfügungsgewalt über menschliche Embryonen. Wir
müssen also den Nazis nicht nur auf Knien danken, dass sie
skrupellos
Menschen für Experimente missbraucht haben, denn diesen
Nazi-Experimenten
verdankt die Wissenschaft unbestreitbar sehr viele Erkenntnisse; wir
müssen
diese Skrupellosigkeit auch noch überbieten (hier gilt
ähnliches,
was bereits im Zusammenhang mit der Abtreibung
dargelegt wurde), indem wir uns an völlig wehrlosen Menschen
vergreifen
oder zumindest dezent weggucken und von den Gräueltaten nichts
wissen
wollen. Und solange nur Embryonen von niederen, weil nichtdeutschen
Rassen
genommen werden, kann sich eh keiner beschweren. Greift der Starke Arm
des Gesetzes dann auch nach deutschen Embryonen, sind es halt Opfer
für
das Reich, die von deutscher Seite erbracht werden. Heil der deutschen
Wissenschaft!
Wem das zu polemisch klingt, den erinnern wir an die bekannte Tatsache,
dass die Forschung gar nicht auf embryonale Stammzellen angewiesen ist
- auch Zellen von Erwachsenen können erforscht werden. Aber
dafür
muss man eben keine unschuldigen Menschen abschlachten, weswegen dieses
Verfahren vielleicht nicht genügend Reiz besitzt.
Beweist die Zahl von 666 Sitzen, dass das deutsche Parlament eine
antichristliche
Grundausrichtung hat? Nein! Steht die Zahl von 666 Sitzen im
Widerspruch
zur Grundausrichtung des deutschen Parlaments? Nein!
III.
Die Meldung von diesem sadistischen Verbrechen der beiden Wittener
Satanisten hat uns nicht besonders überrascht. Man denke nur z.B.
an den Katholiken-Prozess: Dass die
V2-Sekte
ein okkultistischer Verein ist, bestreitet niemand ernsthaft; die
satanistische
Grundhaltung ist in allen Fasern des V2-Betriebes sichtbar, sogar im "Bildungs-Angebot".
Dieser Club von Satansdienern heuert dann die Sozietät
Redeker an, die uns öffentlich vorwirft, unsere Aussagen
wären
"in der Regel unzutreffend, teilweise schmähend". Diesen
pauschalen
Rufmord begründen die Redekianer mit - gar nichts! In diesem
Zusammenhang
schickten wir am 08.10.2001 folgendes Fax:
Nun zu meinem zweiten Anliegen: [...] Ich habe über die Jahre
gelernt,
das Amt zu achten, aber nicht unbedint die Person, die das Amt
bekleidet.
Oder, um mit Augustinus zu reden, ein Sakrament ist ein Sakrament,
egal,
ob der Priester resp. Bischof, der es spendet unwürdig ist. Er
macht
sich schuldig, nicht ich. Insofern ist es für mich von
zweitrangigem
Interesse, ob die Lebensführung katholisch, d.h. christlich ist.
Von
erstrangigem Interesse ist es für mich, daß ich (mindestens)
meine gültige Sonntagsmesse bekomme. Und ich gehe davon aus,
daß
die Messe, in die ich sonntags gehe, (für mich) gültig ist,
denn
ich habe keine Wahl, als am Novus Ordo teilzunehmen. In unserem Bistum
gibt es nun mal keine Messe, die im (ganz) alten Ritus abgehalten wird.
Und es spielt auch eigentlich keine Rolle. "Ecclesia sublet", wie es
heißt.
Solange der Priester das tun will, was die Kirche tut, kann er (aus
Unwissenheit
und Verblendung heraus) auch Veränderungen vornehmen. Der Novus
Ordo
zählt für mich dazu. Es gab einmal den Fall eines Priesters,
der, aus Unwissenheit um die richtige Taufformel, folgende Formel
gebrauchte:
"Baptizo te in nomine patria, et filia..." Die Formel ging noch weiter,
aber ich erinnere mich nicht mehr richtig. Ist eigentlich auch nicht
wichtig,
denn das Wichtige dabei ist, daß die Taufkinder dieses Priesters
eben nicht neu getauft werden mußten, da der Priester das tun
wollte,
"quod fecit ecclesia". Er hatte nur die Formel falsch verinnerlicht,
wollte
aber das richtige. Die Intention war also da, die Form aber nicht. Wenn
nun ein Bischof, aus Unwissenheit oder Gutgläubigkeit, oder auch
ein
Priester aus genannten Gründen, das tut, was man ihm beigebracht
hat
- nämlich das Meßformular oder andere vorgeschriebene
Sakramentenformeln
zu verändern, was das Zeug hält -, er sich dabei aber
gutgläubig
darauf verläßt, was man ihm in der Ausbildung gesagt hat,
nämlich,
daß es sein Recht und seine Pflicht sei, die Formeln "an die
Bedürfnisse
der Gläubigen anzupassen", so gehe ich davon aus, daß er ein
gültiges Sakrament spendet, solange er sich von den
Wandlungsworten
selbst fernhält resp. die Wandlungsworte benutzt, die im deutschen
Meßbuch vorgesehen sind. Denn er will nur das tun, was die Kirche
tut. Bedauerlicherweise hat ihm vorher keiner gesagt, daß er
nichts
verändern darf. Im Gegenteil hat man ihn mit "liturgischer
Gestaltung
indoktriniert". Mehr als einer, den ich selber kenne, ist daran
zerbrochen.
[...] Mich hält auch nur das Heilige Offizium, das Rosenkranzgebet
und (last, but not least) die Heilige Messe (einigermaßen)
aufrecht.
Sie kennen sicherlich solcherart Klagen zur Genüge. Und doch
sähe
ich es gerne, wenn Sie sich die Mühe und Arbeit machen
würden,
mir eine Antwort zu schreiben. Ich bin nicht (hoffe ich) ein
Verblendeter,
sondern eher ein ehrlich Suchender. Und ich leide unter der Situation,
in der sich die Kirche befindet. Eine Kirche, in der einige wenige
(einflußreiche)
Grüppchen laut schreien und der Großteil der Gläubigen
entweder in die Irre geleitet wird oder gar keine Meinung hat,
geschweige
denn eine Begründung für eine (geäußerte) Meinung.
Ich sehe mich selbst eher als jemand, der hoffend nach jedem Strohhalm
greift, der sich ihm bietet; hoffend, daß die Kirche wieder
gesundet.
Noch sehe ich nicht alles verloren, und ich möchte mich auch nicht
außerhalb stellen, denn diese Kirche ist und bleibt, so Gott
will,
meine Heimat. Mit allen Fehlern und Schwächen der Menschen, die
sie
repräsentieren. Doch ich bin bereit zu einem ehrlichen Disput,
weil
jede ehrlich Suche fruchtbringend ist. Mit der Bitte um eine Antwort.
Im
Gebet verbunden [Name, Adresse, Telephonnummer]
P.S.: Sie haben meine Zustimmung, diesen Brief auf Ihrer Seite zu
veröffentlichen,
insofern Sie Angaben zu meiner Person unterlassen, d.h. Herkunftsort,
Arbeitsstelle,
etc. [...]
An solchen mails wie diesen beiden Leserbriefen wird einmal mehr deutlich, warum wir so selten auf Leserbriefe eingehen, s. auch Der letzte seiner Art. Im einzelnen:
[1] "Wie es so schön heißt, bin ich ein
"Papist"
im positiven Sinn, d.h. ich stehe ohne Wenn und Aber zum Papstamt,
wenngleich
längst nicht zu allem, was den Mund des jetzigen Papstes
verläßt;
ganz zu schweigen von dem, was er tut."
Zum Papstamt stehen wir auch, aber wir stehen nicht einem Scheinpapst!
Ein sehr schlechter Start also!
[2] "Wie Sie sicherlich wissen werden, hat Johannes Paulus
II. den Ritus einer zukünftigen Papstwahl verändert. Die
Kardinäle
der "V2-Sekte", wie Sie die heutige öffentliche Erscheinungsform
der
römisch-katholischen Kirche nennen, schwören zu Beginn einer
neuen Papstwahl auf eben diese neuen Regeln, deren deutscher Wortlaut
z.B.
nachzulesen ist unter der Adresse [...]."
Was ein Scheinpapst entscheidet, ist unwirksam. Relevant ist es einzig
und allein insofern, als man daran die antichristlichen Ziele der
V2-Sekte
nachweisen kann.
[3] "Ganz abgesehen davon, daß ich Ihnen zustimme,
daß das Vatikanum II eine Ansammlung von Texten beinhaltet, die
als
einziges Ziel haben, eben diese römisch-katholische Kirche zu
zerstören,
darf ich vielleicht doch darauf hinweisen, daß die
Veränderung
etwa des Meßformulars bereits unter Papst Pius XII. begonnen hat.
Er nämlich hat schon A. Bugnini mit der "Reform" der
Meßfeier
beauftragt, die unter Seinem Nachfolger, der wohl wirklich ein Apostat
gewesen ist, fortgesetzt wurde. Pius XII. ist es auch gewesen, der
maßgeblich
an der Planung eines Zweiten Vatikanischen Konzils gearbeitet hat, es
allerdings
aufgrund Seines Todes nicht mehr selbst durchführen konnte.
Besagter
Herr Bugnini ist Hochgradmaurer gewesen."
Dass Pius XII. nicht nur gravierende Fehler begangen hat, sondern auch
von einigen "Sedisvakantisten" als Scheinpapst betrachtet wird, haben
wir
mitbekommen. Diese Ablehnung des Papstes beruht aber nach allem, was
wir
wissen, nur auf falschen Ansichten über das Papstamt. Die Aussage,
Pfingsten sei der Geburtstag der Kirche, steht zwar im Widerspruch zur
Tradition, sie ist aber nicht häretisch, jedenfalls war sie es mit
Sicherheit solange nicht, bis Pius XII. in der Enzyklika Mystici
Corporis (29.06.1943) ausdrücklich gelehrt hat, dass "die
Kirche
am Kreuz aus der Seite des Erlösers geboren" wurde. Damit
widerruft
Pius XII. seine Aussage der Ansprache vom 01.06.1941 (Pfingstsonntag);
man lese auch die Behauptung von Papst Johannes XXII., "die Seelen der
Auserwählten werden erst nach dem Endgericht und der Auferstehung
des Leibes der seligen Gottesschau sich erfreuen; vorher besitzen sie
nur
eine unvollkommene Seligkeit." Diese Behauptung wurde von Johannes
selbst
widerrufen, aber erst von Benedikts XII. in einer Konstitution als
häretisch
verurteilt (s. Unsterblichkeit der Seele).
Die Änderung der Karliturgie ist zwar nicht gerade glücklich,
aber ebensowenig häretisch, und de facto hat sie in der Kirche
auch
nicht richtig Fuß fassen können, d.h. anscheinend wurde sie
aus partikularrechtlichen Gründen nicht allgemein vorgeschrieben.
Wenn Bugnini auch Freimaurer war - die Entscheidungen hat letztlich ein
gültiger Papst getroffen. Die Entscheidungen von
Scheinpäpsten
sind hingegen immer irrelevant, selbst dann, wenn sie auf Arbeiten von
heiligmäßigen Ratgebern zurückgreifen!
Wir haben auch niemals behauptet, dass ein Konzil automatisch immer
ungültig sein muss oder dass die Planung eines Konzils beweist,
dass
der Verantwortliche kein gültiger Papst gewesen sein kann. Die
Gedanken
des Schreibers sind äußerst wirr.
[4] "Und längst nicht alles, was er bzw. auch das
Vatikanum
II vorhatten, ist durch Paul VI. übernommen worden."
Meint der Schreiber, wir hätten die V2-Texte nicht gelesen?
Weswegen
zitiert er so ausgiebig daraus? V.a. scheint er nicht sehen zu wollen,
dass mit diesen vermeintlich "restriktiven" Entscheidungen die
Revolution
im "Volk" nur weiter geschürt wird. Diese Taktik Neu-Roms haben
wir
bereits im Sedisvakanz-Text erwähnt und
immer wieder nachgewiesen.
[5] "Nun aber zu meiner eigentlichen Fragestellung.
Einerseits:
Wenn der Stuhl des Großen Fis chers leer ist und wir keinen
rechtmäßig
gewählten Papst haben, andererseits aber alle Kardinäle auf
die
(neue) Wahlordnung Johannes Pauls II. schwören(!) müssen, wie
sollen wir jemals wieder einen Papst bekommen?"
Abgesehen davon, dass, wie oben erwähnt, die Entscheidungen eines
Scheinpapstes wie Wojtyla sowieso grundsätzlich irrelevant sind,
können
dem Leser nur dasselbe empfehlen, was wir auch schon Mario
Derksen von der Lefebvre-Sekte empfohlen haben: in KzM-Texten nach
dem Stichwort "Papstwahl" suchen! Aber es stimmt schon: Man fühlt
sich kreativer, wenn man ellenlange mails schreibt, als wenn man sich
kundig
macht.
[6] "Andererseits: Sollte Johannes XXIII. ein Apostat gewesen
sein - auch, wenn er selbst keinen signifikanten Schaden angerichtet
hat
-, weshalb sollte sein Nachfolger kein "echter" Papst gewesen sein?
Nur,
weil er sich als Johannes XXIII. Nachfolger bezeichnet hat? Diese
Fragestellung
erwähnen Sie, jedenfalls meines Wissens, nirgendwo; geschweige,
eine
(mögliche) Antwort."
Die Kreativität des Schreibers macht auch vor den einfachsten
Tatsachen nicht Halt! In den Anmerkungen zum
Sedisvakanztext
haben wir deutlich unterstrichen, dass wir uns nicht allein auf die
"Papst-als-Privatmann"-Argumentation
stützen (was uns der Schreiber aber unterschiebt), sondern dass es
um den gesamten Apostaten-Haufen V2-Sekte geht. Wir haben niemals auch
nur sinngemäß geschrieben, was uns der Schreiber hier
ebenfalls
unterschieben will: "Dass Paul VI. ein Scheinpapst war, ist bereits
dadurch
unwiderlegbar bewiesen, dass er sich als Nachfolger von Johannes XXIII.
bezeichnet hat." So eine Behauptung entbehrt jeder Logik. Vielmehr hat
Paul VI. gleichfalls als Oberhaupt einer apostatischen Sekte gehandelt.
[7] "Nun zu meinem zweiten Anliegen: [...] Ich habe über
die Jahre gelernt, das Amt zu achten, aber nicht unbedint die Person,
die
das Amt bekleidet. Oder, um mit Augustinus zu reden, ein Sakrament ist
ein Sakrament, egal, ob der Priester resp. Bischof, der es spendet
unwürdig
ist. Er macht sich schuldig, nicht ich. Insofern ist es für mich
von
zweitrangigem Interesse, ob die Lebensführung katholisch, d.h.
christlich
ist. Von erstrangigem Interesse ist es für mich, daß ich
(mindestens)
meine gültige Sonntagsmesse bekomme. Und ich gehe davon aus,
daß
die Messe, in die ich sonntags gehe, (für mich) gültig ist,
denn
ich habe keine Wahl, als am Novus Ordo teilzunehmen."
O weh, o weh! Man kann bei dem Schreiber nur die unbedingte Absicht
annehmen, in seiner Unwissenheit verharren zu wollen, deswegen schreibt
er lieber Romane, als die Fakten zu akzeptieren. Der Novus Ordo soll
für
diejenigen gültig sein, die keine Wahl haben, als am Novus Ordo
teilzunehmen?
Also: Der Novus Ordo ist ungültig, da hilft es auch nichts, sich
noch
so sehr zu wünschen, dass er gültig ist. Der Schreiber lebt
gefangen
in seinem subjektivistischen Sakramentenbild. Der Leser wirft
rücksichtslos
alles durcheinander, also Unwürdigkeit und Ungültigkeit,
Sittlichkeit
und Rechtgläubigkeit. All das wurde bei KzM schon mehrfach
thematisiert,
aber der Schreiber setzt sich mit Leichtigkeit darüber hinweg.
[8] "Und es spielt auch eigentlich keine Rolle. "Ecclesia
sublet", wie es heißt. Solange der Priester das tun will, was die
Kirche tut, kann er (aus Unwissenheit und Verblendung heraus) auch
Veränderungen
vornehmen. Der Novus Ordo zählt für mich dazu."
Es heißt richtig: "supplet Ecclesia" [die Kirche ergänzt];
so steht es im CIC (selbstverständlich 1917), dem kirchlichen
Gesetzbuch,
in Bezug auf die Jurisdiktion (can. 209). Zur gültigen Spendung
der
Absolution ist die Beichtjurisdiktion zwingend erforderlich. Besitzt
der
Beichtvater nicht die Jurisdiktionsgewalt (z.B. wenn ein Pfarramt und
die
damit gegebene Beichtjurisdiktion in der Pfarrei abgelaufen ist),
hört
er aber dennoch Beichte und spendet die Absolution
im katholischen Ritus, dann ergänzt die Kirche diese
Jurisdiktion,
d.h. die Absolution wird gültig gespendet, obwohl objektiv die
Jurisdiktionsgewalt
nicht vorhanden ist. Weiss der Beichtvater um das Fehlen seiner
Jurisdiktion
und hört er dennoch Beichte, so kann er zwar gültig
absolvieren,
sofern praktisch alle Pönitenten glauben, der Beichtvater besitze
die Jurisdiktion ("allgemeiner Irrtum"), er begeht damit aber eine
schwere
Sünde. Auch wenn positiver Zweifel hinsichtlich einer Rechtsfrage
oder Sachfrage besteht, suppliert die Kirche die Jurisdiktion.
Weiß
der Beichtvater z.B. nicht, dass seine Jurisdiktion aktuell gar nicht
besteht
(z.B. wegen eines Irrtums im Datum), suppliert die Kirche.
Supplieren kann die Kirche auch überhaupt nur da, wo die
Jurisdiktionsgewalt
fehlte. Beichtet man bei einem Laien, den man schuldlos für einen
Priester hält, so muss man die Beichte bei einem echten Priester
wiederholen,
sobald man von seinem Irrtum erfahren hat.
Wird eine zweifelhafte / ungültige Absolutionsformel verwendet,
ist auch die Spendung zweifelhaft / ungültig, weswegen wir jedem
empfehlen,
schwere Sünden auch dann noch einmal bei einem katholischen
Priester
zu beichten, wenn sie vorher bei einem V2-Priester gebeichtet und nach
der neuen Absolutionsformel vergeben worden sind. Wurde der Beichtvater
nach dem Novus Ordo "geweiht", ist er nur ein Laie, d.h. auch hier kann
die Kirche nicht supplieren, selbst dann nicht, wenn dieser Laie die
katholische
Absolutionsformel verwendet. S. auch unsere häufigen Hinweise zur
V2-Taufe, z.B. Editorial Nr. 12.
Von seinen Schwächen in der lateinischen Sprache einmal abgesehen,
protzt der Schreiber fleißig mit Schlagworten, deren Bedeutung er
aber offensichtlich nicht kennt. Wie er den allgemeinen Irrtum bei der
Beichtjurisdiktion auf das ungültige Novus-Ordo-Theater
übertragen
will, erläutert er jedenfalls nicht. Beim "supplet Ecclesia" ist
nicht
von einer Entstellung des Ritus die Rede, worum es aber dem Schreiber
offensichtlich
geht.
[9] "Es gab einmal den Fall eines Priesters, der, aus
Unwissenheit
um die richtige Taufformel, folgende Formel gebrauchte: "Baptizo te in
nomine patria, et filia..." Die Formel ging noch weiter, aber ich
erinnere
mich nicht mehr richtig. Ist eigentlich auch nicht wichtig, denn das
Wichtige
dabei ist, daß die Taufkinder dieses Priesters eben nicht neu
getauft
werden mußten, da der Priester das tun wollte, "quod fecit
ecclesia".
Er hatte nur die Formel falsch verinnerlicht, wollte aber das richtige."
Wir empfehlen noch einmal, lieber unsere Texte zu lesen, als aus dem
hohlen Bauch in die Tastatur zu hacken. Die falsche Taufformel haben
wir
zitiert und kommentiert in Die Intention bei der
Sakramentenspendung, worauf wir hier verweisen.
[10] "Mich hält auch nur das Heilige Offizium, das
Rosenkranzgebet
und (last, but not least) die Heilige Messe (einigermaßen)
aufrecht.
Sie kennen sicherlich solcherart Klagen zur Genüge. Und doch
sähe
ich es gerne, wenn Sie sich die Mühe und Arbeit machen
würden,
mir eine Antwort zu schreiben. Ich bin nicht (hoffe ich) ein
Verblendeter,
sondern eher ein ehrlich Suchender."
Die KzM-Suchfunktion hat unser Suchender aber offensichtlich nicht
verwendet - war das bereits zuviel verlangt? Ein V2-Priester hat uns
einmal
beschimpft, wir seien ein Verräter an der Kirche geworden. Statt
unsere
- nicht in Zweifel gezogene - Bereitschaft zur Christus-Nachfolge in
den
Dienst der Kirche zu stellen, hätten wir uns von der Kirche
getrennt.
Solche Vorwürfe halten wir für unberechtigt, und wir
überschütten
auch niemanden mit Mitleid, der sich verbissen an die V2-Sekte klammert
und dabei über deren gottloses Treiben (etwa mit
Tam-Tam-Novus-Ordo)
jammert. S. auch die Erfahrungsberichte über das "Bistum
Essen" und das "Bistum Chur".
N.b.: Vermutlich meint der Schreiber hier nicht "Heiliges Offizium"
(s. den Syllabus), sondern "Brevier" (wird
oft
auch einfach Offizium genannt; manchmal gibt es auch den Zusatz
"Göttliches"
oder "Kirchliches", aber u.W. nicht "Heiliges"). Das V2-Brevier ist
konzipiert
für Personen mit "gewissen psychologischen Schwierigkeiten", s. Nachwuchsschauspieler.
[Nachtrag 12.02.2002: Die Kongregation heißt Sanctum Officium
(Heiliges Offizium); das Brevier wird bisweilen Officium Sacrum
(Heiliges
Offizium) genannt; für diesen Hinweis danken wir Bischof Dr.
Sigismund
Waitz]
[11] "Ich sehe mich selbst eher als jemand, der hoffend nach
jedem Strohhalm greift, der sich ihm bietet; hoffend, daß die
Kirche
wieder gesundet. Noch sehe ich nicht alles verloren, und ich
möchte
mich auch nicht außerhalb stellen, denn diese Kirche ist und
bleibt,
so Gott will, meine Heimat. Mit allen Fehlern und Schwächen der
Menschen,
die sie repräsentieren."
S.o. oder auch z.B. unser Schreiben an Werner Fimm, wiederum im Editorial
Nr. 12.
Alles in allem eine sehr traurige Vorstellung, die der Leser liefert.
Wir können ihm versichern, dass wir ihm nur das Beste
wünschen
und für seine Bekehrung zur katholischen Kirche (wobei auch die
Tauffrage
zu stellen ist!) beten. Er sollte nicht solange warten, bis er
endgültig
unter der Last der V2-Sekte zusammenbricht.