Johannes Rau und der "Kirchentag"
- Der deutsche Bundespräsident und die "ganz undogmatische Lösung"
-
(Kirche zum Mitreden, 01.06.2003)
Interview im Merkur
Als Bonus zu der heutigen Predigt am Sonntag nach
Christi Himmelfahrt hier die e-mail an Bundespräsident Johannes
Rau und sämtliche Reaktion seitens des Bundes; zum "Rheinischen Merkur"
s. z.B. Der Papst Hitlers?:
PRHL an bundespraesident.de, 22 May 2003 22:11:58 +0200:
Grüß Gott, Herr Bundespräsident!
Ich habe das Interview gelesen, dass Sie dem "Rheinischen Merkur" (Nr.
21, 22.05.2003; "Das Menschenbild der Bibel hilft, humane Politik zu betreiben.
Aber die Kirchen sind nicht religiös genug, sagt der Bundespräsident")
gegeben haben.
Zunächst versichere ich Ihnen, dass mich Ihre ordinären Pöbeleien
gegen die Kirche schon lange anekeln und ich Ihre vorlaute Besserwisserei
insbesondere in Bereichen, wo Sie rein gar nichts zu melden, sondern nur
schweigend zu gehorchen haben, nicht unterstütze. Meinen Lesern sind
Sie schon lange bekannt etwa als "der deutschstaatliche Oberantichrist"
(edit0015.htm), und in zwei Texten (rau.htm
und rau_lehm.htm) habe ich in ganz besonderer
Weise Ihr antichristliches Treiben gewürdigt.
Ihre demagogischen Parolen jetzt konkret im Merkur-Interview werfen
einige Fragen auf, z.B.:
A. (Zu Wojtylays neuer "Eucharistie-Enzyklika"): "Die Aussage des Papstes
war ja bereits bekannt. Ich finde, es hätte dieser Wiederholung nicht
unbedingt bedurft. Ich könnte aus der gemeindlichen Praxis eine Fülle
von Beispielen nennen, wo der Abendmahlstreit seit Jahren beendet ist,
weil das Problem ganz undogmatisch gelöst wird."
1. Womit begründen Sie, dass Wojtyla der Papst ist?
2. Wieso hätte es "dieser Wiederholung nicht unbedingt bedurft"?
3. Wieviele Beispiele gleicher und unterschiedlicher Art kennen Sie,
wo der "Abendmahlstreit" beendet ist?
4. Worin besteht eine "undogmatische Lösung"?
B. (Zur "Wiedervereinigung der Christen") "Auf eine absehbare Zeit sehe
ich das nicht. Dazu sind die 500 Jahre doch zu prägend gewesen. Wenn
es zu einer versöhnten Verschiedenheit kommt, dann wäre das ja
auch schon etwas."
1. Was ist eine "versöhnte Verschiedenheit"?
2. Soll nach einer "versöhnten Verschiedenheit" noch mehr kommen?
Wenn ja, was?
C. (Kritik an "den Kirchen") "Es gibt eine Neigung der Theologie zur
Abstraktion, die mir nicht gefällt. Die Kirche ist in vielen Bereichen
zu kopflastig und trifft zu wenig die Seele der Menschen. Vor allem betrifft
das die evangelische Kirche, die katholische ist da farbiger."
1. Wieviele Kirchen hat Christus gegründet?
2. In welchen Bereichen ist die Kirche "kopflastig" (konkrete Beispiele)?
3. Was meinen Sie mit katholischer Kirche?
4. Inwiefern ist die katholische Kirche "farbiger" (konkrete Beispiele)?
D. (Z.Th. Gottesbezug in der europäischen Verfassung) "Ich halte
es mehr mit der Inschrift, die es über einer alten Kirche in Baltimore
geben soll: And trust in God whatever you conceive him to be vertraue Gott,
was immer du dir unter ihm vorstellst. Ein Gottesbezug darf die Nichtchristen
nicht ausklammern."
1. Haben heidnische Vorstellungen über Gott denselben Wert wie
christliche (Begründung)?
2. Konkret: Glauben Christen und Muslime an denselben Gott?
Ich biete Ihnen für die Beantwortung dieser Fragen eine Plattform
bei KzM an. Nach der ganzen nicht besonders positiven Berichterstattung
über Sie und Ihr Treiben ist das eine Gelegenheit, die Sie nicht leichtfertig
von sich weisen sollten. In Christo
bundespraesident.de an PRHL, 22 May 2003 15:15:27 -0500:
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bundespraesident.de ("Winter, Christian") an PRHL, 23 May 2003 14:03:26
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To: posteingang@bundespraesident.de Subject: Kirche
Sent: Thu, 22 May 2003 22:11:58 +0200
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bundespraesident.de ("Registratur") an PRHL, 26 May 2003 13:21:53
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To: posteingang@bundespraesident.de Subject: Kirche
Sent: Thu, 22 May 2003 22:11:58 +0200
was read on Mon, 26 May 2003 13:21:53 +0200
Also nicht sonderlich mitteilsam, das deutsche Staatsoberhaupt! Vielleicht
auch zu stark anderweitig beschäftigt, etwa mit Singen beim "Kirchentag"
(wir haben ein Photo von Rau, wie er - augenscheinlich nach Leibeskräften
- seine Stimme auf dem "Kirchentag" erhebt).
Vielleicht vertraut uns der Bundespräsident mittlerweile so sehr,
dass er uns für jeglichen Kommentar über sein Treiben freie Hand
lassen will.
Der "Kirchentag" ist weit weniger spektakulär, als das seitens
der "Konservativen" à la kath.net gerne
behauptet wird. Er ist vielmehr ein getreues Abbild dessen, was die V2-Sekte
ist und treibt. Dass er "ökumenisch" ist, das entspricht z.B. dem
"Ökumenismus"-Dekret "Unitatis Redintegratio", das bereits im Sedisvakanz-Text
erwähnt wurde. Die Aversion gegen die Konversion von Juden und die
Unterstützung anderer nichtchristlicher Religionen ist begründet
im V2-Dokumet Nostra Aetate. Die "Interkommunion"
ist in der V2-Sekte, wie Rau richtig festgestellt hat, gang und gäbe,
wie kürzlich Andreas Laun versichert hat.
Die "Charta Oecumenica" ist bereits über
zwei Jahre alt, auch wenn sie auf dem "Kirchentag" noch medienwirksam unterschrieben
wurde. Der Einsatz der V2-Sekte für die Abtreibung ist bekannt durch
den Abtreibungsschein, der nun von "Donum
Vitae" unters Volk geworfen wird. Neugeistliche
Lieder, insbesondere Rockkonzerte, gehören
zum satanistischen Charakter der V2-Sekte, sie durften deshalb beim "Kirchentag"
nicht fehlen, und dementsprechend konnte Wolfgang Huber ("evangelischer
Landesbischof" von Brandenburg) das Programm des Kirchentags skizzieren
mit den Worten: "Singen, beten, nach der Wahrheit suchen."
Hier eine kurze Zusammenstellung einiger Impressionen des Kirchentags,
entnommen dem Newsletter von Radio Vatikan, 31.5.2003:
Kirchentag: Jubel für den Dalai Lama, Ökumenische
Charta unterzeichnet
Der Ökumenische Kirchentag überschreitet seine eigenen Grenzen:
Als einer der Höhepunkte kam gestern der Dalai Lama nach Berlin. Das
geistliche Oberhaupt der Tibeter würdigte unter großem Jubel
der Kirchentagsbesucher die Rolle der Religionen für den Frieden.
Für den Frieden untereinander unterzeichneten gestern alle deutschen
Kirchen in Berlin die „Charta Oecumenica“. Darin verpflichten sie sich
dazu, bestehende Spaltungen zu überwinden. Kritiker bemängeln,
dass das von 16 Kirchenvertretern feierlich unterzeichnete Dokument keine
Verpflichtungen definiert. Für eine konkrete Umsetzung der Ökumene-Charta
warben dennoch die Kirchentagspräsidenten Elisabeth Raiser und Hans
Joachim Meyer. Abgesehen von offiziellen Dokumenten lebe die Ökumene
von persönlichen Begegnungen, sagen sie. Wie bedeutend das in Berlin
unterzeichnete Dokument wirklich ist, wird laut Vorsitzendem der Arbeitsgemeinschaft
christlicher Kirchen, Bischof Klaiber, sowieso nur die praktische Arbeit
vor Ort zeigen. Inmitten all der widersprüchlichen Stimmen optimistisch
äußerte sich beim Kirchentag der Präsident des Päpstlichen
Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper. Gegenüber Radio Vatikan meinte
er: „Ich bin so froh, dass das hier trotz aller Unkenrufe, die man vorher
hören konnte, so ein entspanntes Fest des Christseins geworden ist.“
„Das Wagnis des Ökumenischen Kirchentages hat sich gelohnt“ – das
betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl
Lehmann, auf der heutigen Pressekonferenz. Trotz der derzeit schwierigen
wirtschaftlichen Situation strahle der Kirchentag Zuversicht aus, die Mut
für die Zukunft mache. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche
Deutschlands, Manfred Kock, bezeichnete das Treffen als wichtigen Schritt.
Der Kirchentag habe gezeigt, das es Alternativen zu Verbissenheit und Resignation
gebe. - „Die Christen sollen mehr über ihren Glauben sprechen“. Das
sagte heute der Erfurter Theologe Eberhard Tiefensee. Gerade in den säkularen
neuen Bundesländern sei es für Außenstehende völlig
uninteressant, was die Kirchen intern „oft heiß und intensiv beschäftigt“.
Vielmehr wollten sie wissen, wozu Christen eigentlich gut sind. - Die „Aktion
Leben“ musste ihren Stand gestern vorzeitig schließen. Die Gruppe
habe sich geweigert, Bilder von zerstückelten Föten abzuhängen,
erklärte die Kirchentagsleitung.
Der erste V2-Mahlvorsteher bei einem der ganzen "ökumenischen Abendmahle"
auf dem "Kirchentag" war übrigens Gotthold Hasenhüttl, uns vom
Namen kein unbekannter. Allerdings haben wir die in Chur gegebene Gelegenheit,
mal ein Buch von Hasenhüttl zu lesen, nicht genutzt, eben weil wir
von verschiedenen Seiten, insbesondere vom Opus
Dei, angeleitet worden waren, keine Hasenhüttl-Texte zu lesen.
Das soll aber nicht heißen, dass es bei KzM niemals etwas über
Hasenhüttl zu lesen geben wird.
Jedenfalls hat sich Karl Lehmann bereits
zu den Sanktionen geäußert, die nun auf Hasenhüttl zukommen
werden: Wahrscheinlich wird es zu einem Gespräch zwischen Hasenhüttl
und dem Berliner "Kardinal" Georg Sterzinsky geben, "das vielleicht einiges
klärt. Mehr kann ich nicht sagen. Mehr Aufmerksamkeit verdient das
Thema auch nicht."
Ähnliches gilt auch für den "Kirchentag" im ganzen: In der
Landeshauptstadt nichts Neues! Das Thema "Kirchentag" braucht man gar nicht
auszuschlachten, weil es eben nur "mehr vom gleichen" ist. Man darf eben
nicht so tun, als wäre dieser "Kirchentag" etwas Besonderes, er ist
nur ein ganz normaler Schritt der V2-Sekte ihrem Ziel entgegen.
Anhang: Eintrag im Gästebuch der "Berliner Morgenpost"
Am 27.05.2003 veröffentlichte die "Berliner Morgenpost" einen Artikel
"Zeichen und Wunder. Der Kirchentag steht im Bann einer uralten Kontroverse
der Kirchen: Was geschieht beim Abendmahl?". Über den Autor schreibt
die BM: "Gerhard Besier ist Professor für Systematische Theologie
an der Universität Heidelberg." Tatsächlich wird GB auf einer
Seite des "Wissenschaftlich-Theologischen Seminars der Universität
Heidelberg" als Inhaber des "Lehrstuhls für Historische Theologie
und Konfessionskunde" vorgestellt.
Hier ein Ausschnitt aus dem BM-Artikel von GB:
Das Neue Testament legt nahe, dass es in den christlichen
Urgemeinden verschiedenartige Mahlfeiern gab. Das Brotbrechen war mit einem
deutenden Wort verbunden, das die Handlung auf den in den Tod gegebenen
Leib Jesu bezog. Aus dem Brotwort interpretierte man dann eine Sühnehandlung
Jesu, aus dem Kelchwort die Stiftung eines neuen Bundes. Mit dem Vollzug
der Mahlfeier war die Vorstellung einer Vergegenwärtigung Jesu im
Kreis der Feiernden verbunden. An die Stelle des Lamms bei der jüdischen
Passahfeier trat der Selbstopfertod Jesu. Paulus, der eigentliche Religionsstifter,
warnte mehrfach vor Missbrauch. [...] In der Alten Kirche erschien das
Abendmahl zunehmend als Lob-, dann als Kreuzesopfer, das der Kirche durch
die Apostel überliefert wurde. Danach wiederholt der Priester Christi
Leiden. Schließlich kam auch der Gedanke einer Verwandlung der Elemente
durch die Gnade des herabkommenden Geistes auf und führte zu der Vorstellung,
auf dem Altar befänden sich Fleisch und Blut Christi.
Also auch nur wieder die typischen Parolen: Statt Messopfer nur Mahlfeier,
das insbesondere vom dem "eigentlichen Religionsstifter" Paulus uminterpretiert
wurde. Wie die V2-Sekte ausdrücklich lehrt, sah sich Jesus nur voll
und ganz als Juden. Außerdem - so wiederum die V2-Sekte - wusste
Jesus nichts von seiner späteren "Vergottung".
Der GB-Artikel müsste wegen seiner totalen Rebellion gegen das Dogma
eigentlich statt "Zeichen und Wunder" "Gedanke und Vorstellung" heißen.
Ein feiner Herr, dieser GB, dieser "Professor für Systematische
Theologie an der Universität Heidelberg"!
Nach Lektüre des GB-Schwachsinns trugen wir am selben Tag eine
Notiz ins Gästebuch ein, und dieser Beitrag entging bislang dem Rotstift
der BM-Zensoren:
Seinen Text "Zeichen und Wunder" schließt Gerhard
Besier mit der Bemerkung, die Menschen verstünden "immer weniger ihre
eigenen Traditionen, geschweige denn die der anderen - noch ist ihnen wirklich
klar, was das Ganze überhaupt soll."
Nur durch die Lügenpropaganda insbesondere solcher Herren wie
Besier, die die "römisch-katholische Kirche e.V." als römisch-katholische
Kirche ausgeben, ist ein solche kollektive Verblödung möglich.
Und kaum jemand hat Interesse an ordentlicher Katechismus-Bildung.
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