Ein Betriebsunfall: Erklärung Dominus Iesus

- Der Wahrheitsbegriff der V2-Sekte -
(Kirche zum Mitreden, 22.06.2002)
Dominus Jesus Aufbau bei Google

Von Brücken und Göttern

V2-Sektierer flehen ihre Götter an
Titelseite aus dem Pfarrblatt der V2-Gemeinde St. Peter und Paul, Schillerstr. 11, Lage, Martin Göke, Telefon : 05232 / 2454, Ausgabe 4/93:
mitein ander
Gebetswoche um die Einheit der Christen
Es waren einmal zwei Völker durch einen Fluß getrennt. Diesseits und jenseits des Flusses lagen Bretter und Steine. Damit hätten sie Brücken bauen können. Aber die geistlichen Führer des Volkes verboten den Menschen, Brücken zu bauen. Sie erlaubten nur, zu den Göttern zu beten: Legt uns doch bitte die Bretter über den Fluß!

Geballter Schwachsinn - eben typisch für die "Ökumene". Man darf ruhig einmal über dieses Bild nachdenken:
a) Konfessionen -> Völker
b) Dogmatische Unterschiede -> Fluss
c) ??? -> Bretter und Steine
d) Kirchen- resp. Sektenleitung -> geistliche Führer des Volkes
e) Hinweis auf dogmatische Unterschiede -> Verbot des Brückenbauens
f) ??? -> Erlaubnis, zu "den Göttern" (?) zu beten, dass diese Bretter über den Fluss legen.

Während es nur eine wahre Kirche gibt, die auch als einzige objektiv Existenzberechtigung besitzt, haben grundsätzlich alle Völker eine Existenzberechtigung - es sei denn, man glaubt an eine "Herrenrasse" o.ä. Während es bei der Konfession wesentlich um ein übernatürliches Ziel (ewiges Heil) geht, geht es bei dem Volk wesentlich um ein natürliches Ziel (zeitliche Wohlfahrt). Die Zugehörigkeit zur einzig wahren Kirche ist heilsnotwendig (Dogma: außerhalb der Kirche kein Heil), die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk ist nicht heilsnotwendig. Der Anfangs-"Vergleich" Konfession = Volk, worauf es bei der so gen. "Einheit der Christen" geht, ist also gar keiner, also haben wir es nur mit V2-Propaganda zu tun.
Ob der Mensch nun von der Erbsünde befreit wird oder nicht, ob es zwei oder sieben Sakramente gibt, ob Christus oder der Teufel das Papsttum gestiftet hat - derlei Unterschiede werden durch das Bild des Flusses verharmlost. Nun hat ein Fluss aber natürliche Ursachen und ist auch eine notwendige Sache. Die dogmatischen Unterschiede hingegen erwuchsen z.B. aus dem kranken Geist des Psychopathen Martin Luther, und wenn man die Hassliteratur liest, mit der Protestanten die katholische Kirche überziehen, dann fragt man sich durchaus nach dem Geisteszustand, in dem Protestanten vor sich hinleben:


Daß das Papsttum der Renaissance antichristliche Gestalten von dämonischer Art hervorgebracht hat, ist nicht zu bezweifeln. Ihre Herrschaft unterschied sich in nichts von der skrupellosen Gewalttätigkeit und der machiavellistischen Verschlagenheit der italitienischen Tyrannen. [..] Es liegt im Katholizismus eine doppelte Tendenz, eine christliche, durch die wir mit ihm verbunden sind, und eine antichristliche. Vermöge der letzteren ist der Katholizismus imstande, sich mit den radikalsten antichristlichen Tendenzen zu verbinden. Man kann die politische Situation der Gegenwart nicht verstehen, wenn man dies nicht beachtet. Vom Fortgang der Geschichte ist eine Scheidung dieser beiden Elemente nicht zu erwarten. Der Katholizismus ist entstanden aus dem Einfluß des Judentums auf die christliche Kirche. Auch dies haben die Reformatoren erkannt. Der antichristliche Zug im Katholizismus hat damit einen weiter zurückliegenden Ursprung. Er geht auch durchs Judentum. Die Entwicklung, die zu ihm geführt hat, geht in die vorchristliche Zeit zurück. Das Judentum ist das ursprüngliche und erste Antichristentum. Auch die Christenverfolgungen entstammen seiner Initiative.
(Wilhelm Lütgert (Professor für NT, 1867-1938), Reich Gottes und Weltgeschichte. Vorträge, Gütersloh 1928, "Der Antichrist", 100f)

Wer sich mit dieser agitatorischen Hasspropaganda Lütgerts nicht zufrieden geben, sondern ausführlich über das wahre Verhältnis von Kirche und Judentum informieren will, lese z.B. "Holocaust" / Mythos des 20. Jahrhunderts. Wir geben zu, dass bereits bei Luther fanatischer, antichristlicher Antisemitismus festzustellen ist. Warum Christus seine Kirche erst mit der "Reformation" durch Luther wirklich gegründet haben soll, erklärt Lütgert nicht.
Was sollen in dem Einheitsbild die "Bretter und Steine" sein, die über die dogmatischen Unterschiede drübergelegt werden? Die "Ökumeniker" übergehen ganz einfach die Unterschiede zwischen den Konfessionen, es wird übergangen, was es mit Erbsünde, Sakramenten, Papsttum etc. auf sich hat.
Wer noch auf diese Unterschiede hinweist, ist ein böser Mensch, denn er verbietet das "Brückenbauen".
Und - was absolut lächerlich ist - dann weisen diese bösen Menschen, die geistlichen Führer, ihre Untergebenen an, zu "den Göttern" (?) zu beten, dass die Götter (?) das erledigen, was doch die Menschen erledigen könnten, i.e. das "Brückenbauen", das Übergehen der dogmatischen Unterschiede.
Eine echte Irrenhaus-"Theologie", mit der die V2-Sekte auf Dummenfang geht, und zugleich eine gute Einstimmung auf unser Thema: Dominus Iesus.
 

Vier Nachrichten und ein kath.de-Thread

Seit unserer letzten Würdigung der DJ-Erklärung vor ca. 21 Monaten (!) hat die V2-Sekte sich immer wieder bemüht, das große Augenwischerpotenzial dieser Schrift auszuschöpfen. Vor knapp 8 Monaten koppelten wir dann einen Text "UNO und UNICEF bei den Vatikanisten" aus, der zunächst als Bestandteil eines neuen DJ-Textes konzipiert war, i.e. einer Würdigung eines DJ-Kommentars von Karl-Heinz Menke. Die nachfolgende Zusammenstellung von DJ-relevanten Meldungen mag als ein Indiz für die bleibende Revolutionskraft der DJ-Erklärung betrachtet werden.

Radio Vatikan, 07.01.2002

[alles O-Ton]
Kardinal Karl Lehmann warnt vor Resignation in Sachen Ökumene
Warnung vor Resignation in Sachen Ökumene. Kardinal Karl Lehmann hat dazu aufgerufen, trotz der jüngsten Schwierigkeiten weiterhin geduldig um die Kircheneinheit zu ringen. Beim Priestertag in Essen nannte er die Bereiche, um die die Theologie ringt, und Wünsche an die evangelische Seite. Die drei Wunden der getrennten Christen sind: Das Fehlen vollwertiger gemeinsamer Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen, die konfessionsverschiedenen Ehen und die Trennung im Abendmahl. Aus Enttäuschung scheint das ökumenische Feuer abgebrannt. Manche wünschten auch sein Verlöschen, um die eigene Kirchenidentität zu retten. Wer den langen Weg der Ökumene kenne, resigniere jedoch nicht. Zu arbeiten habe die Theologie weiter am Verständnis der Eucharistie, des kirchlichen Amtes und der Autorität in der Kirche. Die bisherigen Fortschritte reichten nicht aus. Zur Instruktion „Dominus Iesus" sagte Kardinal Lehmann, auch wenn sie im Ton unglücklich gewesen sei, sie habe nichts Neues verkündet, nur an Bekanntes erinnert. Lehmann bedauerte - trotz gewisser gemeinsamer Projekte in der Politik - einige Schritte auf evangelischer Seite: die Rückstufung der Einheitsübersetzung des NT, die überraschende Erklärung zur Kirchengemeinschaft nach evangelischem Verständnis, den kirchlichen Umgang mit homosexuellen Lebens-Partnerschaften.

Neues Deutschland, 19.03.2002

"Neues Deutschland" ist bekannt dafür, dass es "Differenzen" zwischen den V2-"Kardinälen" konstruiert, z.B. im Zusammenhang mit Walter Kasper: "Während Lehmann Ratzinger vor allem in Sachen Schwangerenkonfliktberatung in die päpstliche Parade zu fahren versuchte, hatte sich Kasper vornehmlich als streitbarer Kritiker des römischen Zentralismus profiliert."
Am 19.03.2002 titelte ND: "Positionskampf. Kardinal Lehmann erneuert Kritik"; einleitend heißt es: "Als »Betriebsunfall« hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, das Vatikandokument »Dominus Iesus« bezeichnet. [...] Wenn Lehmann ausgerechnet jetzt seine Schelte an dem Ökumene-feindlichen Text erneuert, ist das durchaus ein Zeichen. Denn sollte Ratzinger anlässlich seines 75. Geburtstages im April in Pension gehen, wie dies bereits gemeldet wurde, dürfte der Kampf um Neubestimmung kirchlicher Lehrpositionen offen ausbrechen."
Was ND fleißig ignoriert: In der V2-Sekte ist die Marschrichtung grundsätzlich die gleiche, deswegen gibt es keinen "Kampf um Neubestimmung kirchlicher Lehrpositionen". Wie ein nüchterner Blick auf Josef Ratzinger und Karl Lehmann erkennen lässt, sind sich die Beiden absolut einig in ihrem Hass und ihrer Zerstörungswut gegen die katholische Kirche.

Zenit, 28.04.2002

[alles O-Ton]
Anleitung zum Verständnis von "Dominus Iesus" Buchveröffentlichung zur Erklärung
Die Erklärung "Dominus Iesus" über den einzigartigen und universalen Heilscharakter Jesu und seiner Kirche ist eines der vatikanischen Dokumente, welches im letzten Jahr am aufmerksamsten verfolgt und debattiert wurde. Der vatikanische Buchverlag hat nun ein Buch zur Vertiefung und besserem Verständnis dieses Dokuments veröffentlicht. Der Band "Erklärung Dominus Iesus - Dokumente und Studien" erscheint vorläufig auf Italienisch und will Klarheit und besseres Verständnis schaffen, wobei der gesamte Text wiedergegeben wird sowie eine Reihe von Artikeln darüber. Auftakt macht eine Einleitung der Glaubenskongregation, welche Dominus Iesus auch veröffentlicht hatte. In einem Vorwort nimmt Präfekt Joseph Kardinal Ratzinger zum Kontext und der Bedeutung der Erklärung Stellung, während der Sekretär der Kongregation, Erzbischof Tarsicio Bertone über das "literarische Genre und den Grad der Autorität" äußert. Wiedergegeben werden die Artikel namhafter Theologen. Abschließend ist die Notifikation der Kongregation hinsichtlich des Buches von Jacques Dupuis "Zu einer christlichen Theologie des religiösen Pluralismus" zu lesen samt einem begleitenden Kommentar der offiziösen Vatikanzeitung L'Osservatore Romano. Die doktrinäre Relevanz und kirchliche Bedeutung der Erklärung, so ist in der Einführung zu lesen, stehen außer Diskussion, nicht nur wegen ihres Inhaltes, der den Hauptkern des katholischen Glaubens darstellt, sondern auch wegen seiner Bedeutung innerhalb der aktuellen theologischen Diskussion. "Leider gibt es weitverbreitete irrige oder wirre Vorstellungen und Meinungen über die Lehre hinsichtlich des einzigartigen Heilscharakters Jesu Christi und hinsichtlich der Einheit und Untrennbarkeit der Kirche, welche dazu neigen, die Offenbarung Christi zu relativieren", so heißt es in dem Buch. So entsteht die Versuchung, die Notwendigkeit zu unterschätzen, die Kirche Christi als universales Heilssakrament und die Einheit der Kirche als eine nicht existierende Realität, sondern nur als ein in der Zukunft zu erreichendes Ziel zu betrachten". Die Erklärung und die Notifikation, welche die Kongregation über die These von Pater Dupuis veröffentlicht hatte, sind nicht gedacht, "um die gesunde theologische Forschung zu blockieren noch, um den ökumenischen und interreligiösen Dialog zu schwächen oder zu kleinzumachen". "Sie stellen vielmehr einen wertvollen lehramtlichen Beitrag dar, damit die Identität der katholischen Lehre und des christlichen Lebens immer besser von allen katholischen Gläubigen verstanden und aufgenommen werden kann als permanente und unersetzliche Grundlage eines ganz authentischen und genuinen Dialoges", so heißt es in der Einleitung des Buches.

kath.net, 22.05.2002

Aus der Mitteilung von kath.net: "Kardinal Lehmann kritisiert das Dokument \'Dominus Iesus\'. Bei den Allmannsdorfer Gesprächen in Konstanz nannte der Bischof von Mainz das Vatikan-Dokument einen Betriebsunfall" v. 22.05.2002 (Mai 2002, obwohl sich die Meldung (s. nachfolgenden kath.de-Thread) auf ein Ereignis im März 2002 bezieht):
Kardinal Karl Lehmann hat Kritik an dem Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche und an der vor zwei Jahren erschienenen Erklärung des Vatikans Dominus Iesus geübt . [...] Auch zum Thema Eucharistie äußerte sich Lehmann und zeigte Verständnis für den Wunsch, dass Gläubige anderer Konfessionen am katholischen Abendmahl teilnehmen wollen. Ich glaube, dass wir das noch nicht dürfen, aber ich würde keinen Stein auf irgendjemanden werfen, so Lehmann und fügte hinzu, dass man sich als Bischof zunächst an die Spielregeln halten müsse.

Wer also jetzt schon die "Interkommunion" (Brotempfang in der Nachbarsekte) pflegt, auf den wirft Lehmann "keinen Stein", wenngleich er "als Bischof" sich "zunächst" an die "Spielregeln" halten "müsse".
a) "keinen Stein werfen": Klingt christlich (s. Christi Wort an diejenigen, die eine Ehebrecherin steinigen wollen, Joh 8,1-12), hat in diesem Zusammenhang aber rein gar nichts verloren: Christus sagt: "Sündige fortan nicht mehr!" Aber die V2-Sekte hat es sich ja zum Ziel gesetzt, nicht mehr zu verurteilen, vorausgesetzt, es handelt sich um die Lüge. Die Wahrheit wird natürlich um so energischer verurteilt.
b) "als Bischof": Führt KL ein Doppelleben? Hat er "als einfacher Christ" eine andere Meinung? Schizophrenie ist bei V2-Genossen nicht unüblich, so posaunte V2-"Bischof" Jacques Gaillot ("Titularbischof von Partenia") vor sich, dass er "als Bischof" das Kondom zwar ablehne, "als Christ" (oder "als Mensch"?) das Kondom befürworte. Doch Schizophrenie hin oder her: Sicher ist, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, d.h. "als Nicht-Bischof" muss man das ganze nicht so eng sehen.
c) "zunächst": Kommt Zeit, kommt Zerstörung. Die Revolution bis zum bitteren Ende, bis absolut alles, was in der V2-Sekte noch an christlichen Spurenelementen vorhanden ist, in Schutt und Asche liegt, geschieht v.a. dadurch, dass die "Basis" permanent zum Ungehorsam gegen das "zentralistische", "fundamentalistische", "unzeitgemäße" etc. Rom angeheizt wird.
d) "Spielregeln": Die "Gottesdienste" von V2-Sektierern und Protestanten gleichen einem Zirkus: Brot und Spiele.
e) "müssen": Müssen und Tun sind zweierlei; unklar bleibt, welchen Verpflichtungsgrad KL für sich und für Nicht-Bischöfe annimmt.
Also: Chaos pur!

Thread: kath.de, 19.-24.03.2002

EXPLORER eröffnete 12:17 - 19.März.2002 bei kath.de einen Thread "Ein "Betriebsunfall"!?", in dem er eine Meldung bei T-Online "Kardinal Lehmann kritisiert Absolutheitsanspruch. Vatikan-Erklärung ist ein "Betriebsunfall"" zitiert (hier nur der Anfang; der angegebene Link zu T-Online funktionierte bei unserem Test nicht):
"Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat den vor zwei Jahren formulierten Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche kritisiert. Dies sei "ein Betriebsunfall" gewesen, sagte Lehmann bei den "Allmannsdorfer Gesprächen" in Konstanz über die Vatikan-Erklärung "Dominus Jesus"."

Unter den Diskutanten ist auch Sven Stemmildt, der sogar einen ganz lustigen Beitrag abliefert:
(aus: 18:50 - 19.März.2002) "so lange ich nicht mehr weiß, halte ich mich erstmal mit Kommentaren zurüück"; ders. später:
(aus: 12:33 - 24.März.2002) "Wie gesagt, die "Betriebsunfall" -Formulierung würde ich gerne im Wortlaut und Zusammenhang kennen, bevor ich sie kommentiere."
Seit wann will den SS irgend etwas wissen, bevor er etwas kommentiert? Wenn es ihn noch nicht einmal interessiert, ob es überhaupt das von uns zitierte, von ihm aber geleugnete Dogma von der Heilsnotwendigkeit der Kirche gibt und ob insofern sein Vorwurf, wir seien ein "Monomaniker", überhaupt berechtigt ist! Überhaupt wirkt der gesamte Thread wie ein unbeholfenes Gehampel von unqualifizierten Quasseltaschen - also typisch für kath.de.

werner ließ dann u.a. Kommentare ab wie:
"Der Lehmann soll doch am besten gleich evangelisch werden. Lehmann ist ein Professor und kein Hirte der Kirche, so wie auch Kardinal Kasper" (aus: 17:33 - 19.März.2002), und:
"Daher spricht man auch in manchen Kreisen von "Walter der Kasper". Das ist so entstanden, weil er den Begriff  "Jesus Christus" meinte erklären zu  müssen , dass das bedeute Jesus der Christus und nicht Jesus der Vormane  und Christus der Nachname sei. Intelligente Theologen was???" (aus: 1:17 - 23.März.2002).
Wir haben werner gefragt, wo er diese WdK-Anekdote herhat, erhielten aber nur die Antwort: "aus dem Internet, woher weiss ich nun nicht mehr. Sie bezieht sich offenbar auf ein von Kasper geschriebenes Buch und wird in Theologenkreisen kolportiert. Ob das noch so ist, kann ich leider nicht sagen." Die u.W. einzige Stelle im Internet, an der diese WdK-Anekdote berichtet wird, ist aber unser o.g. WdK-Text (und jetzt eben auch kath.de).

Dieser ganze törichte Thread schließt (Stand: 22.05.2002) mit einem restlos dummen Kommentar von Falk, der u.a. sinniert (aus: 16:04 - 24.März.2002):
""Dominus Iesus" ist nun meines Erachtens keineswegs mit einer unbeherrschten Überreaktion genervter Eltern vergleichbar, sondern eine gut durchdachte Erinnerung an "wesentliche christologische und ekklesiologische Wahrheiten, die unaufgebbar zum katholischen Selbstverständnis gehören", wie der Papst erklärte.
Dass diese Wahrheiten hier im Gegensatz zu Lehmanns und Kaspers unverbindlichem und diplomatischen Stil so formuliert sind, dass sie von Irrtümern noch zu unterscheiden sind, gefällt den Herren natürlich nicht, denn - wie ihre verwässernden Kommentare seit Veröffentlichung dieser Erklärung hinlänglich zeigen - bemängeln sie ja im Prinzip, dass hier ein klares "Entweder-Oder" anstatt des von Ihnen bevorzugten (nichtssagenden) "Sowohl-als-auch" vertreten wird. Ihnen wäre eine Erklärung nach dem Motto "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass!", und die deshalb niemanden verärgert hätte, natürlich viel lieber gewesen.
Deshalb spielen sie seit Anfang an die beleidigte Leberwurst, weil sie (Gott sei Dank!) nicht mitformulieren durften und müssen immer wieder aller Welt erzählen, dass sie alles viel besser gemacht hätten. Dass sie damit nicht nur die Autorität des Papstes sondern auch ihre eigene untergraben, scheint ihnen egal zu sein, denn sie bemühen sich ja sowieso mehr um Anpassung an die (ver-)öffentlichte Meinung als um die "gesunden Lehre", deren Verkündigung ihre eigentliche Aufgabe als Bischof wäre, und zwar "ob man es hören will oder nicht" (2 Tim 4, 2). Und so werden sie zwangsläufig zu jenen Lehrern, "die den Ohren schmeicheln" (V. 3) wollen."
In seinem langatmigen Geschwafel ignoriert Falk hartnäckig, dass eben derselbe Wojtyla Kasper und Lehmann in Purpur geschmückt und niemals ernsthaft kritisiert hat, und dass dieses unentwegte Chaos nun einmal Programm zur unaufhaltsamen Zerstörung aller Reste katholischen Glaubens ist. Dass gerade Wojtyla der Oberökumeniker ist, der die katholische Kirche unentwegt mit Schmutz bewirft und sich von allen möglichen heidnischen Exzessen sogar so begeistert zeigt, dass er sich z.B. von einer Shiva-Priesterin segnen lässt, all das kümmert Falk nicht. DJ ist ein Täuschungsmanöver für die Treudoofen, und Falk klammert sich nur allzu gerne an diese Täuschung.
 

Karl-Heinz Menke und die "Brennpunkte"

Durch Zufall haben wir von einem "BASIS-ARTIKEL" "Brennpunkte der Christologie" erfahren; verbrochen hat dieses Machwerk Karl-Heinz Menke, über den es am Ende des Artikels heißt: "Dr. theol. Karl-Heinz Menke ist ord. Professor für Dogmatik und Theologische Propädeutik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn".
Wann und wo dieser Artikel erschienen ist, wird darin nicht erwähnt; jedenfalls ist er momentan noch (allerdings schon seit einigen Monaten) als pdf-Datei (Adobe Acrobat; sechs Seiten) auf dem Server der "Erzbistums Köln" versteckt. Wer also genauere bibliographische Angaben benötigt, wird sich dort informieren müssen.

Die drei "Brennpunkte"

KHM als V2-"Professor" bietet eine recht ausführliche und v.a. offizielle Erläuterung, was die V2-Sekte mit der DJ-Erklärung beabsichtigt. Insofern scheint es legitim, die Ausführungen im BABdC von KHM bei KzM vorzustellen. Wir folgen dabei dem Aufbau des Artikels und zitieren jeweils einleitend Ausschnitte aus dem einzelnen Kapiteln; dabei übernehmen wir die von KHM gewählten Überschriften. KHM schreibt einleitend:

Die am 6.8.2000 promulgierte Erklärung "Dominus Jesus" ist durch die Verknüpfung der abschließenden Passagen über das Selbstverständnis der römisch-katholischen Kirche mit dem eigentlichen Thema "Die Einzigkeit Christi" in der breiten Öffentlichkeit verzerrt wahrgenommen worden. Das ist in demselben Maße bedauerlich, in dem das römische Dokument eine wichtige und m. E. durchaus zielgenaue Antwort auf verschieden motivierte Relativierungen des Christusereignisses gibt. Diese Relativierungen sollen im Folgenden als Brennpunkte des christologischen Diskurses kurz umrissen werden.

aus: Erster Brennpunkt: Der Graben zwischen dem "Christus für mich" und dem "Christus an sich"


Der in den ersten Jahrhunderten des Christentums formulierte Zusammenhang der Christologie mit der Trinitätslehre ist keineswegs das Ergebnis verstiegener Spekulation, sondern Antwort auf die Frage, wie ein wahrer Mensch so eins mit Gott sein konnte, dass er dessen absolute (durch nichts und niemanden überbietbare) Selbstaussage war [FN: Die auf den Konzilien von Nicäa bis Chalcedon geführten Debatten stellen die Untrennbarkeit der Christologie von der Trinitätslehre unter Beweis. Denn nur unter Voraussetzung des trinitarischen Gottesverständnisses ­ nur wenn Gott selbst Wort (Logos) bzw. Beziehung ist, und nur wenn Gott Geist, d. h. Einheit unter Wahrung der Differenz ist ­ kann er sich auch nach außen so auf ein Geschöpf beziehen, dass dieses zu ihm selbst gehört, ohne deshalb seinen Selbstand als Geschöpf zu verlieren. Dazu: G. Greshake, Der dreieine Gott. Eine trinitarische Theologie, Freiburg 1997, 223f.] Die Trinitätslehre ist kein Selbstzweck, sondern will Antwort geben auf die Frage, wie Gott sein muss, wenn er sich in einem Geschöpf ­ nämlich in dem Menschen Jesus ­ als er selbst mitgeteilt hat. Mit anderen Worten: Es geht um die Frage, wie Gott an sich ist, wenn er in dem geschichtlich bezeugten Jesus als er selbst offenbar war.



Im Gegensatz zu KHM glauben wir nicht deshalb an die Dreifaltigkeit Gottes, weil wir Antwort geben auf die Frage, "wie Gott sein muss, wenn er sich in einem Geschöpf ­ nämlich in dem Menschen Jesus ­ als er selbst mitgeteilt hat." An die Dreifaltigkeit glauben wir deshalb, weil Christus uns dieses tiefste Glaubensgeheimnis offenbart hat. Die Kausalentwürfe von KHM müssen also als im günstigsten Fall pathologisches Produkt eines selbstherrlichen Geistes zurückgewiesen werden. Ein katholisches Glaubensbekenntnis oder ein katholischer Katechismus, in welchem Christus als "Selbstaussage Gottes" bezeichnet wird, ist uns noch nicht untergekommen. Üblicherweise wird man zu Christus nur Formulierungen finden wie: "Gottes eingeborener Sohn", "Sohn Gottes und wahrer Gott" und "Menschwerdung der zweiten göttlichen Person". Die zweite göttliche Person ist der Logos (Johannes-Prolog), das ewige Wort des Vaters. Die erste Person, der Vater, hat die zweite Person, den Sohn von Ewigkeit her gezeugt, "indem er gleichsam sich selbst aussprach, sein ihm in allem gleiches Wort" (Augustinus, De Trin. XV 14,23). Das ist aber insofern unabhängig von der Menschwerdung, als die Aussprache des Vaters in der Ewigkeit, die Menschwerdung aber in der Zeit ihren Sitz hat. Außerdem ist nicht dogmatisch entschieden, ob die Menschwerdung auch erfolgt wäre, wenn der Mensch nicht gesündigt hätte, d.h. ohne die Erbsünde. Schließlich ist es Dogma, dass die Menschwerdung tatsächlich dazu erfolgte, die gefallene Menschheit zu erlösen. Cf. Pohle-Gierens, Lehrbuch der Dogmatik, II. Band, Paderborn (9)1937, 18. 71f:
Die Lehre der Heiligen Schrift über die zweite trinitarische Person gipfelt in drei Hauptsätzen: 1. Christus ist der wahre und eigentliche Sohn Gottes, wesenseins mit dem Vater; 2. ebendarum ist Christus kein gewöhnlicher, wenn auch noch so hochbegnadigter Mensch, sondern zugleich wahrer Gott; 3. ein bloß anderer Name für die zweite Person der Trinität ist bei Johannes die Bezeichnung "Logos", und dieser göttliche Logos ist in Christus Mensch geworden. [...]
Daß die hypostatische Union [die Vereinigung der menschlichen und göttlichen Natur in Christus] durch die bloße Vernunft nicht als Tatsache erkannt werden kann, ist leicht einzusehen, da sie als freier Ratschluß ganz in das Belieben des Allmächtigen gestellt ist. Was Gott mit Freiheit in der Zeit zu tun beschlossen hat, das läßt sich eben durch kein anderes Mittel mit Sicherheit erkennen als durch die Kundgebung des göttlichen Willens selber, sei es durch eine göttliche Tat (z.B. Schöpfung) oder durch eine übernatürliche Offenbarung (z.B. Weltende). Die ganze Frage spitzt sich folglich darauf zu, ob die Vernunft die innere Möglichkeit der hypostatischen Union wenigstens nachträglich klar einzusehen oder zu beweisen vermöge.
Das Konzil von Ephesus billigte die Lehre Cyrills von Alexandrien, der die hypostatische Union als unbegreiflich bezeichnete. Das Toletanum XI bezeichnet die Geburt des herrn aus der Jungfrau als unverständlich für die Vernunft und als beispiellos (Dz 282). Die Vernunfterklärung Günthers wurde von der Kirche mißbilligt (Dz1655), ebenso diejenige Frohschammers (Dz 1669).

KHM rückt von den traditionellen Formulierungen ab, weil er ein Apostat ist und nicht an die Gottheit Christi glaubt. Für ihn ist Christus ganz im Sinne von Karl Rahner ein bloßer Mensch:

aus: Zweiter Brennpunkt: Die Pluralistische Religionstheologie


In Bezug auf die Tatsache, dass der Mensch das einzige Geschöpf ist, das auf Grund seiner Geistbegabung sich selbst transzendieren kann, darf man die Inkarnation als höchsten Fall des Wesensvollzugs der menschlichen Wirklichkeit beschreiben. Von Gott her betrachtet aber ­ also deszendenzchristologisch ­ heißt Menschwerdung, dass Gott nicht nur einen Menschen benutzt, um durch ihn etwas zu sagen, sondern dass er sich selbst als Mensch aussagt [FN: Vgl. K. Rahner, Grundkurs des Glaubens. Einführung in den Begriff des Christentums, Freiburg 91977, 202. ­ Dazu: M. Schulz, Anfragen an die Pluralistische Religionstheologie: Einer ist Gott, nur Einer auch Mittler, in: MThZ 51 (2000) 125­150.]. Ein Mensch aber ist immer unwiederholbar. Gott kann, wenn die Individualität eines Menschen zu seiner Selbstaussage gehören soll, nicht von der Einzigkeit des Menschen, in dem er sich mitteilt, getrennt werden. Insofern nennt Rahner das Ereignis der Inkarnation des ewigen Logos in dem einen Menschen Jesus Christus ausdrücklich "einmalig" und "unwiederholbar".
Ein fruchtbarer Dialog zwischen dem Christentum und den anderen Religionen setzt das Festhalten an der Unteilbarkeit der einen Wahrheit voraus; allerdings ebenso, dass niemand ­ auch das Christentum nicht ­ von sich behaupten kann, mit dem theoretischen und praktischen Verstehen der Wahrheit "fertig zu sein". Denn die Bezeichnung Christi als der einen Wahrheit erfordert geradezu das immer neu unternommene und nicht zuletzt durch das interreligiöse Gespräch ermöglichte Bemühen um Verstehen [FN: Dazu: K.H. Menke, Die Einzigkeit Jesu Christi im Horizont der Sinnfrage, Freiburg 1995; G. Gäde, Viele Religionen ­ ein Wort Gottes. Einspruch gegen John Hicks Pluralistische Religionstheologie, Gütersloh 1998 (Lit.); G. Neuhaus, Kein Weltfrieden ohne christlichen Absolutheitsanspruch (QD 175), Freiburg 1999.]



Die Religion der V2-Sekte erschöpft sich in sinnlosem Geschwafel, im gegenseitigen Einvernehmen, "dass niemand ­ auch das Christentum nicht ­ von sich behaupten kann, mit dem theoretischen und praktischen Verstehen der Wahrheit 'fertig zu sein'". Man muss sich also mit ewig unfertigen, unzulänglichen Dogmen abfinden, und auf Biegen und Brechen gibt es als einziges zulässiges Credo nur die ewige Laberei: "das immer neu unternommene und nicht zuletzt durch das interreligiöse Gespräch ermöglichte Bemühen um Verstehen."

aus: Dritter Brennpunkt: Theologie nach Auschwitz


Es wäre nicht ehrlich, wollte man z. B. gegenüber den Juden verschweigen, dass das Selbstverständnis des Christentums mit dem Bekenntnis zur realen Selbstmitteilung des trinitarischen Gottes in Jesus Christus steht oder fällt. Denn" ­ so formuliert es der Münsteraner Systematiker Thomas Pröpper in seiner Kommentierung der von Tiemo Rainer Peters aufgestellten Thesen zu einer Christologie nach Auschwitz ­ jene Aussage, also die Wahrnehmung von Jesu Geschichte als dem endgültigen Erweis der für die Menschen entschiedenen Liebe des Gottes Israels (und dann näherhin die Selbstgegenwart und Selbstmitteilung Gottes in der Unbedingtheit seiner durch Jesus vergegenwärtigten Liebe) impliziert nun einmal den im strengen Sinn zu fassenden Gedanken der Selbstoffenbarung Gottes und deshalb [...] die Konsequenz, dass fortan [...] das Sein und Wesen Gottes selbst nicht mehr ohne seine Bestimmtheit durch Jesus Christus ´erläutert´ und ´verdeutlicht´ werden kann."
Antijudaistisch wird diese Position erst dann, wenn man den Unterschied zwischen Christentum und Judentum nicht mehr benennt und z. B. die Tora und Jesus Christus in gleicher Weise (unterschiedslos) als Wort Gottes" bezeichnet. Denn dann unterstellt man den Juden, sie würden die Tora ebenso als Wort Gottes bezeichnen wie die Christen Jesus Christus. Das aber ist in der Tat eine wahrheitswidrige Unterstellung. Unter Voraussetzung eines monosubjektivistischen Gottesverständnisses ist es unmöglich, von Gott zu behaupten, er könne sich selbst an ein Geschöpf binden, ohne entweder dieses Geschöpf in sein Gottsein aufzuheben oder selbst aufzuhören, Gott zu sein. Das Judentum ist wesentlich bestimmt von der Frage: Wie können menschliche Worte Wort Gottes sein, ohne damit die im biblischen Bilderverbot und der Unaussprechlichkeit des Gottesnamens eingeschärfte Transzendenz Jahwes aufzugeben? Dessen ungeachtet ist es jeder Christologie nach Auschwitz aufgetragen, Jesus als den Juden neu zu entdecken [FN: Dazu: G. Niekamp, Christologie nach Auschwitz. Kritische Bilanz für die Religionsdidaktik aus dem jüdischchristlichen Dialog, Freiburg 1994]. Noch vor Johann Baptist Metz [FN: Zu der von J. B. Metz nicht nur postulierten, sondern weithin realisierten Reformulierung des christlichen Selbstverständnisses im Horizont von Auschwitz vgl. die ausgezeichnete Studie: J.H. Tück, Christologie und Theodizee bei Johann Baptist Metz. Ambivalenz der Neuzeit im Licht der Gottesfrage, Paderborn 1999. 26 Vgl. F. Mußner, Traktat über die Juden, München 1979.] hat der Passauer Bibelwissenschaftler Franz Mußner eine Revision der gesamten Theologie aus der Perspektive des Judentums gefordert [FN: Vgl. F. Mußner, Traktat über die Juden, München 1979.].
Eine seiner Thesen zur Christologie lautet: "Jesus repräsentiert Israel". Im einzelnen erkennt er folgende Entsprechungen: ­ Israel ist der Erwählte ­ Jesus ist der Erwählte. ­ Israel ist der Gekreuzigte ­ Jesus ist der Gekreuzigte. ­ Israel wird gerettet werden ­ Jesus ist der schon Gerettete. Die letzte Entsprechung wird freilich erst in der Zukunft verwirklicht, wenn das gekreuzigte und getötete Israel wie Jesus von Nazareth von Gott von den Toten auferweckt wird, zusammen mit den übrigen Toten. Dann ist Israel das endgültige Volk Gottes. Eine weitere Parallele sieht Mußner im Gehorsam Jesu dem Willen Gottes gegenüber. Jesu Existenz war eine Gehorsamsexistenz, wie Israels Existenz vor Gott eine Gehorsamsexistenz sein sollte, freilich nach dem Zeugnis der Bibel oft nicht war, was kein Jude bestreiten wird. Es gab aber Einen in Israel, der vollkommenen Gehorsam gelebt hat; insofern ist Jesus im besonderen Sinn Israel, der gehorsame Sohn, und damit "der Jude".



Da Jesus nicht mehr der Sohn Gottes ist eigentlichen Sinne ist, ist der Weg frei, ihn als bloßen Menschen zum einfachen Juden zu degradieren. Jesus ist "der Jude", d.h. der, der gerade nicht den Alten Bund beendet und den Neuen Bund stiftet, sondern nur noch den Alten Bund aufrechterhält. Diese zentrale Aussage ist die Grundlage des V2-Glaubens; sie ist die Religion des Antichristentums; s. z.B. auch die Autobahnkirche ("Jesus gilt als Gründer des Christentums. Es ist aber fraglich, ob Jesus eine 'neue Religion' gründen wollten. Er selbst sieht sich voll und ganz als Juden.") und das Zitat von Karl-Heinz Ohlig im o.g. Holocaust-Mythos-Text: "Wenn es feststeht - und daran scheint kein Weg vorbeizuführen -, daß Jesus selbst nur vom Gott Israels, den er Vater nannte, und nichts von seiner eigenen späteren 'Vergottung' wußte, mit welchem Recht kann dann eine Trinitätslehre normativ sein?"
Zu dem Wahnsinn, von einer besonderen, nicht bloß im zeitlichen Sinne "Theologie nach Auschwitz" zu reden, s. Publik-Forum: "Nach Auschwitz, dem Gulag und zwei Weltkriegen kann man nicht mehr vollmundig von »Gott, dem Allmächtigen« reden."
S. ferner die Begriffserklärung von "antijudaistisch".

Das Grundanliegen des römischen Schreibens "Dominus Jesus"

So lautet die Überschrift des vierten und letzten Abschnitts (nach den drei "Brennpunkten"); hier die ungekürzte Wiedergabe dieses Abschnitts:
Wer die in dem eingangs erwähnten Dokument "Dominus Jesus" ausgesprochene Bezeichnung Jesu Christi als des einzigen Weges für antijudaistisch oder ganz allgemein für intolerant erklärt, irrt sich. Denn hier ist nicht gesagt, dass irgendwer die Wahrheit habe. Niemand hat die Wahrheit, auch der Papst nicht. Wenn der ein Dogma verkündet, dann hat er nicht die Wahrheit. Dogmen bezeichnen nur die Wahrheit, und zwar in zeitbedingten und also unzulänglichen Begriffen. Indem die Kirche nicht eine Schrift oder ein Programm, sondern eine Person als Wahrheit bekennt, ist von vornherein klar: Diese Wahrheit ist so konkret, dass man sie unmöglich ausdenken oder in Begriffe fassen kann. Die Heilige Schrift" und die Dogmen der Kirche enthalten nichts Falsches. Aber sie verweisen nur auf die Wahrheit. Sie selbst sind nicht die Wahrheit.
Ausdrücklich wird in dem Schreiben aus Rom gesagt, dass wir etwas Neues über Christus erfahren können überall, wo Menschen die Wahrheit suchen. Ausdrücklich werden die großen nichtchristlichen Religionen als Traditionen gewürdigt, die sich nach der Wahrheit ausstrecken und deshalb etwas über Christus sagen können, was wir ohne sie nie erfahren würden.
Jeder Naturwissenschaftler kann uns bestätigen: Nicht einmal einen winzigen Ausschnitt der Wirklichkeit können wir ganz und gar verstehen. Wir kommen mit dem Verstehen nicht einmal eines einzigen Grashalms an ein Ende. Verstehend werden wir mit keiner Wirklichkeit je fertig; schon gar nicht mit der Wirklichkeit einer Person. Doch auch wenn wir die Wahrheit nie erschöpfen können, gibt es die eine Wahrheit. Die Sehnsucht nach ihr ist die Sehnsucht nach Sinn. Denn Sinn erfahren wir immer da, wo die Wirklichkeit dem entspricht, was wir in unserem Innersten ersehnen. Jeder Mensch ­ unabhängig von Intelligenz oder Ausbildung, Herkunft oder Religion ­ sehnt sich danach. Und dennoch: Wenn es um die positive Bestimmung von Sinn geht, wird eine weltanschaulich plurale Gesellschaft immer wieder gespalten. Denken wir nur an das Problem der Beteiligung an einem Krieg. Oder an Diskussionen wie diese: Macht es Sinn, in die Keimbahn des Menschen einzugreifen? Darf ich darüber entscheiden, ob ein Kind geboren werden sollte oder nicht?
Von daher nochmals die Frage: Ist ein Konsens automatisch Ausdruck der Wahrheit? Kann man die Frage, ob jedes Menschenleben ­ auch das des Kranken, des Behinderten, des Ungeborenen ­ unantastbar ist, parlamentarisch beantworten? Oder gibt es eine Wahrheit, die auch von demokratisch ermittelten Mehrheiten nicht tangiert wird?
Das Dokument aus Rom sagt: Ja, diese Wahrheit gibt es. Und diese Wahrheit gilt für alle Menschen aller Zeiten. Das Dokument aus Rom wendet sich ausdrücklich gegen jene sogenannten Pluralisten oder Relativisten, die ihr Wahrheitsverständnis in das Bild von dem Elefanten und den Menschen mit den verbundenen Augen kleiden. Wer die Beine betastet, spricht von einer Säule. Wer den Rüssel betastet, von einem Schlauch. Wer den Leib betastet, von einem Teppich, und ­ das ist das Fazit ­ alle haben Recht und Unrecht zugleich.
Das Dokument aus Rom sagt mit ziemlicher Schärfe "Nein!" zu diesem Bild von der Wahrheit. Richtig ist: Wir werden mit dem Suchen nach der Wahrheit nie fertig. Aber wir sind nicht blind wie die Menschen, die mit verbundenen Augen die Wirklichkeit deuten. Denn die Wahrheit hat ein Gesicht. Sie ist ansichtig geworden in dem Antlitz Jesu Christi. Wer dieses Antlitz zum Beispiel mit den Augen der vier Evangelien betrachtet, blickt nicht mit verbundenen Augen auf etwas undefinierbares Transzendentes, sondern auf die Hand und Fuß, Auge und Mund gewordene Wahrheit einer Person.
Viele Zeitgenossen vermissen den Sinn ihres Lebens und suchen ihn, indem sie ausbrechen in das ganz andere". Ich denke dabei nicht nur an die Fluchtbewegungen der Erlebnisgesellschaft" und des Hedonismus, sondern auch an die Hochkonjunktur der Esoterik: an das Fliehen in die reine Innerlichkeit, an Praktiken, die ein ganz anderes Feeling, Kontakt mit einer übersinnlichen Sphäre oder ganz einfach das Vergessen des Alltäglichen versprechen.
Wenn "die Wahrheit" das ganz andere gegenüber dem Alltag, gegenüber dem Hier und Jetzt, ist; wenn das, was allem Sinn gibt, jenseits von Welt und Geschichte zu suchen ist, dann muss jeder, der ihn finden will, in gewisser Weise "abheben" aus dieser Welt ­ zumindest bewusstseinsmäßig durch alle möglichen Techniken der Verinnerlichung, Versenkung oder Mentalhygiene. Mir scheint: Auch viele im christlichen Glauben erzogene und aufgewachsene Menschen, auch solche, die ihren Glauben praktizieren, meinen, wenn sie von Gott sprechen, das ganz Andere, das schlechthin Transzendente, das Jenseitige. Auch sie scheuen sich, Gott in einem ganz konkreten Menschen zu suchen.
Diesem Trend will das Dokument aus Rom widersprechen. Gott ist nicht zu trennen von dem einen Menschen, der sich selbst als den Weg, die Wahrheit und das Leben bezeichnet hat. Die Wahrheit ist keine Theorie oder Weltanschauung, keine Lehre oder Philosophie; nein, die Wahrheit ist Person. Die Wahrheit findet nicht der, der sie wie die Gnostiker für sich privat oder durch Flucht sucht, sondern der, der sie in sich selbst Hand und Fuß werden lässt.
Der Leib ist das Medium der Mitteilung. Nur weil wir Leib sind, können wir miteinander sprechen, uns sehen und berühren, kurz: miteinander kommunizieren. Eine Wahrheit, die mitgeteilt wird, bekommt Hand und Fuß. Und umgekehrt: Eine nur gedachte Wahrheit ist Besitz und grenzt ab. In Christus ist Gott Leib, Mitteilung, Kommunikation. Wer also Christ sein will, muss mit seiner Wahrheit ins Fleisch gehen. Wer nicht nur Christ heißen, sondern sein will, müsste wenigstens irgendwo wenigstens einem Menschen ­ im übertragenen Sinn natürlich ­ verlässlich und immer wieder die Füße waschen. Wer zum Beispiel in das runzlige, alt gewordene und dennoch strahlende Gesicht einer Mutter Teresa blicken konnte, weiß: Das ist die Wahrheit; und diese Wahrheit ist universal, nicht weil sie vereinnahmt, unterdrückt oder abgrenzt, sondern weil sie Hand und Fuß bekommen hat.
Als Jesus aus dem kleinen Nazaret herausgeht, steigt er herab ­ hinunter zum Jordan, wo Johannes tauft. Dort ist der tiefste Punkt der Erdoberfläche, ungefähr dreihundert Meter unter dem Meeresspiegel. Tiefpunkt aber noch in einem anderen Sinn: Die Leute, die da aus der Umgebung, besonders aus dem nahe gelegenen Jerusalem, hinuntersteigen, lassen sich untertauchen, machen sich klein, bekennen sich als Sünder. Und in ihre Reihe reiht sich der ein, der das ganz und gar nicht nötig hat. Er, der Sündlose, lässt sich zum Sünder stempeln und untertauchen in die tiefste Furche dieser Erde. Zeitweilig ist er berühmt. Die Menschen laufen ihm nach. Seine Jünger machen sich Hoffnung auf wichtige Posten. Aber Kompromisse schließt er nicht. Er sagt die Wahrheit auch dann, wenn sie unbequem wird. Und einer nach dem anderen schleicht sich davon. Der Weg nach Golgota beginnt. Und auf dem Weg dahin immer wieder der, der ganz anders ist. Da gibt es in Jericho einen Zollbeamten, klein von Gestalt, weil er die Leute betrügt; verachtet, weil er so klein ist. Und ausgerechnet der möchte Jesus sehen. Er klettert auf einen Baum, weil er so klein ist und weil die Leute ihn nicht mögen. Und prompt sieht Jesus ihn, ausgerechnet ihn. "Komm", sagt er, "steig herab! Wenn du etwas von mir sehen willst, mußt du herab und nicht hinaufsteigen". Das ist eine Lektion, die schwer zu lernen ist ­ auch für Petrus. In der Nacht vor seiner Verhaftung macht Jesus ihm handgreiflich vor, was er meint; aber Petrus will nicht wahrhaben, dass sein Herr und Meister nicht hinaufsteigt, sondern herab; dass sein Herr und Meister einen Sklavendienst verrichtet. Er schämt sich seiner. Doch Jesus schämt sich nicht, als er tiefer noch als ein Schuhputzer herabsteigt und seinen Jüngern die Füße wäscht. Und dann: "Nehmt hin und esst; das bin ich selbst!" Er will für die anderen das Brot sein, das sie essen. Und kurz darauf hängt er zwischen Himmel und Erde, angenagelt. Und es wird makaber. Denn da wird er, der sein Leben lang herabgestiegen ist, aufgefordert, herabzusteigen: "Wenn du kannst, steig doch herab!", ruft man ihm zu. Er ist so tief herabgestiegen, dass er nicht mehr herunter kann von dem Kreuz, an das ihn Hass geheftet hat. Da er die Seinen liebte, liebte er sie bis zu dieser Konsequenz. "Abgestiegen zur Hölle", sagen wir im Credo. Abgestiegen bis in die letzte Tiefe, die sich denken lässt. Das ist die Wahrheit, die nichts und niemanden ausschließt.

a) "Dogmen bezeichnen nur die Wahrheit, und zwar in zeitbedingten und also unzulänglichen Begriffen."
Das ist der absolute Super-Joker, mit dem die V2-Sekte immer wieder auftrumpft: die restlose Relativierung der Wahrheit. Auf der einen Seite steht die V2-"Theologie" à la Rahner:
"Selbstverständlich gelten die Dogmen unserer Kirche, aber [!!] es sind allemal erst die Anfänge, die es weiter zu entwickeln gilt und das immerzu [!!], so daß man vielleicht schon in hundert Jahren die alten Glaubensformeln unter den neuen nicht mehr erkennen wird" (K. Rahner, Bilanz der Theologie, Frankfurt 1970, S. 539),
auf der anderen Seite steht das Dogma:
"Wer sagt, es sei möglich, daß man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen" (NR 61, cf. DS 3043).
Es stimmt: KHM und wir stehen nicht auf derselben Seite. Es stimmt auch, dass die Terrorrepublik Deutschland uns zwingt, KHM als Katholiken zu bezeichnen, und uns verbietet, uns als Katholiken zu bezeichnen. Und es stimmt auch, dass die Terrorrepublik nicht ewig mit ihrer Völkermordpolitik durchkommen wird.

b) "Ausdrücklich werden die großen nichtchristlichen Religionen als Traditionen gewürdigt, die sich nach der Wahrheit ausstrecken und deshalb etwas über Christus sagen können, was wir ohne sie nie erfahren würden."
In dem ganzen wortreichen V2-Geschwafel, ob von Wojtyla, von Ratzinger oder von wem auch immer, vermissen wir stets eines: Argumente! Wenn derlei brisante Aussagen kommen, dann wäre es doch nicht nur das Allerselbstverständlichste, sondern absolut unverzichtbar notwendig, ein paar Beispiele zu nennen, z.B.: "Dass Christus [so und so] ist, wissen wir nur durch die Religion X; ohne die Religion X hätten wir es nie erfahren!" Wenn es, wie Verweyen das behauptet, "Beisetzungen" (d.h. Änderungen) im Dogmenbestand der Kirche gegeben haben soll, dann müsste doch wenigstens ein einziger solcher Fall exemplarisch dargelegt werden. Aber nein: Die V2-Sektierer wirbeln nur mit hohler Luft herum. Selbst schuld, wenn man sich jetzt noch durch die V2-Irrlehren täuschen lässt!
Zur Ehrenrettung von KHM, dass er kein einziges doch so notwendiges Beispiel nennt, müssen wir allerdings gestehen, dass die Kirche in Wahrheit natürlich nicht von den Irrungen und Wirrungen anderer Religionen abhängig ist. Die Kirche bedarf der anderen Religionen nicht, sie hat gemäß Dogma die Offenbarungsquellen Schrift und Tradition. Unfehlbar lehrt das Konzil von Trient (D 783; zit. nach NR 80f):


Die heilige, allgemeine und umfassende Kirchenversammlung von Trient [...] hat sich stets das Ziel vor Augen gestellt, die Irrtümer auszurotten und die Reinheit des Evangeliums in der Kirche zu bewahren. Durch die Propheten wurde dieses Evangelium einst in den heiligen Schriften verheißen, unser Herr Jesus Christus, Gottes Sohn, hat es mit eigenem Munde zuerst verkündet, durch seine Apostel ließ er es dann als Quelle aller heilbringenden Wahrheit und sittlichen Ordnung jeglicher Kreatur predigen. Die heilige Kirchenversanimlung weiß, daß diese Wahrheit und Ordnung enthalten ist in geschriebenen Büchern und ungeschriebenen Überlieferungen, die die Apostel aus Christi Mund empfangen haben oder die von den Aposteln selbst auf Eingebung des Heiligen Geistes gleichsam von Hand zu Hand weitergegeben wurden und so bis auf uns gekommen sind.
So folgt sie dem Beispiel der rechtgläubigen Väter, wenn sie alle Bücher des Alten und Neuen Bundes - denn Gott ist ja der Urheber von beiden - zugleich mit den Überlieferungen, die Glauben und Sitte bestimmen, mit gleicher frommer Bereitschaft und Ehrfurcht anerkennt und verehrt. Denn sie stammen ja aus dem Munde Christi oder sind vom Heiligen Geist eingegeben und sind in steter Überlieferung in der katholischen Kirche bewahrt worden.

c) "Wer zum Beispiel in das runzlige, alt gewordene und dennoch strahlende Gesicht einer Mutter Teresa blicken konnte, weiß: Das ist die Wahrheit; und diese Wahrheit ist universal, nicht weil sie vereinnahmt, unterdrückt oder abgrenzt, sondern weil sie Hand und Fuß bekommen hat."
Was hatte Teresa mit der Wahrheit zu schaffen? Nun, Teresa war eine erbitterte Feindin der Wahrheit, die ihre Lügenwelt mit ein paar humanistischen, im Kern antichristlichen Taten überkleistert hat. Teresa wollte "nach eigenem Bekenntnis aus einem guten Hindu einen besseren Hindu machen". Diese Null-"Christologie" ist die "Wahrheit", mit der die V2-Sekte hausieren geht, und manche gehen ihr auf den Leim. Wiederum: Selbst schuld, wer dem jetzt noch auf den Leim geht!

d) "Er, der Sündlose, lässt sich zum Sünder stempeln und untertauchen in die tiefste Furche dieser Erde."
Bzgl. der Taufe Jesu s. kath.de schlägt zurück?.

e) "Da er die Seinen liebte, liebte er sie bis zu dieser Konsequenz. "Abgestiegen zur Hölle", sagen wir im Credo. Abgestiegen bis in die letzte Tiefe, die sich denken lässt. Das ist die Wahrheit, die nichts und niemanden ausschließt."
Die häretische Allerlösungslehre ("Apokatastasis") gehört zum festen "Glaubensgut" der V2-Sekte. Bzgl. Christi Abstieg in die Hölle s. wiederum Sacrosanctum Concilium.
 

Erfüllte Prognose

Was wir damals direkt nach Erscheinen der DJ-Erklärung geschrieben haben, hat sich also vollauf bewahrheitet:
Die Hardcore-Vatikanisten singen wieder mal Halleluja ob Wojtylas unbeugsamer Treue zur Wahrheit, die Progressiven und offiziellen Akatholiken problematisieren wieder, und im Endeffekt wird die große Apostasie massiv geschürt. In der Tat: JR hat mit dieser "Erklärung" in sehr eindrücklicher Weise gezeigt, dass die V2-Sekte nun den totalen Sieg will und den Fortbestand des Katholizismus in keiner Weise duldet. Trotz ihres martialischen Auftretens gelingt es Wojtylas Truppe noch immer nicht, uns zur Anbetung Satans zu verführen.

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