Neue Helden

- Die V2-Sekte verherrlicht das "perfekte Doppelleben" -
(Kirche zum Mitreden, 11.10.2002)

Newsletter von Radio Vatikan - 5.9.2002<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />

Auch wenn diese Überschrift etwas sonderbar anmutet, ist sie dennoch original: Radio Vatikan brachte am 05.09.2002 als Topmeldung:
Papst Johannes Paul II. drängt auf Qualität in der Priesterausbildung
Die Qualität der Priesterausbildung ist entscheidend für die Mission in einer säkularisierten Welt – mit diesen Worten hat Papst Johannes Paul II. den brasilianischen Bischöfen eine sorgfältige Ausbildung ihrer Priesteramtskandidaten ans Herz gelegt. Heute morgen war die zweite Gruppe brasilianischer Bischöfe auf ihrem regulären ad-Limina-Besuch im Vatikan beim Papst. Dieser widmete seine ganze Ansprache seiner Sorge um die Berufungen zum Priestertum – ein Anliegen, wie er sagte, das wegen der riesigen Entfernungen in Brasilien ein besonders Drängendes sei, aber im Grunde für die Kirche in der ganzen Welt gelte. „Die Ausbildung der jungen Seminaristen ist wesentlich für die Zukunft der Kirche“, sagte der Papst. Die Welt brauche zahlreiche und qualifizierte Verkünder des Evangeliums. Deshalb müsse die Qualität der Priesterseminare ein Hauptanliegen aller Bischöfe und auch der Gläubigen sein. In Brasilien gebe es Dank einer engagierten Berufungspastoral immer mehr Seminaristen. Aber, so der Papst weiter, der Zusammenprall mit der säkularisierten Welt erfordere eine immer gründlichere Ausbildung der angehenden Priester. Und das vor allem im spirituellen Bereich. Die Geldnot in manchen Diözesen sei ein geringes Problem gegenüber dem Mangel an einer sorgfältigen Hinführung zum Gebet und zur Liturgie in vielen Priesterseminaren. Nur dadurch könnten die jungen Männer sich jedoch auch den tieferen Sinn des Priesterzölibats zueigen machen: die Teilhabe an der Würde Christi und den Dienst an der neuen Menschheit, die Er begründet. In die Pflicht rief der Papst die Bischöfe auch beim Thema Universität: Die Theologie dürfe nicht den Fehler machen, Glaubenswahrheiten allein mit modernen Methoden der Psychologie, Philosophie oder Gesellschaftslehre auszulegen. Vielmehr komme es darauf an, den jungen Priesteramtskandidaten eine tiefempfundene Achtung vor der Kirche zu vermitteln, als einem Geheimnis, das jenseits der Geschichte steht. Nicht nur die Ausbilder und Professoren sollten so nach Auffassung Johannes Paul II. besser beobachtet werden. Mit Blick auf die Missbrauchsskandale drängte er zudem auf eine sorgfältigere Auswahl der Kandidaten selbst, gerade was Moral und Gefühlsleben angeht. Auf keinen Fall dürften junge Männer aus einer falsch verstandenen Toleranz zur Priesterweihe zugelassen werden.

Na, das klingt doch toll: Die Ausbildung der "Priester" (die V2-Sekte hat kein sakramentales Priestertum) soll "immer gründlicher" werden, die Nachwuchsschauspieler sollen eine "tiefempfundene Achtung vor der Kirche" haben, und Wojtyla drängt auf eine "sorgfältigere Auswahl der Kandidaten". Kann man sich etwas Schönerers wünschen? Die Ausbildung ist bereits gründlich, die Kandidaten werden bereits sorgfältig ausgewählt, und es soll noch besser werden. Auf solch herzergreifende Festellungen und Zielsetzungen kann nur jubilierender Glückstaumel folgen.

Selbstverständlich meint Wojtyla, dass die Nachwuchsschauspieler noch brutaler mit dem V2-Gift vollgepumpt werden müssen und niemand in die V2-Sekte hineingelassen werden darf, der noch am katholischen Glauben festhält. Diesbezügliche Beweise gibt es bei KzM in Hülle und Fülle; hier der Einfachheit ein Beispiel. wie die V2-Spitze mit Ketzern umgeht: Sie verurteilt die Ketzer nicht nur nicht (das wurde schon von Johannes XXII. abgeschafft, s. Faustrecht), sie spricht sogar Bewunderung für die professionellen Wahrheitsverdreher aus, ist mit den hochoffiziellen Ketzern in herzlicher Freundschaft verbunden, und wenn die Oberketzer ihre Häresien schwarz auf weiß in durch nichts zu entschuldigender Offenheit abliefern, dann mag vielleicht das Buch nicht katholisch sein, aber dem Titel "katholischer Theologe" tut das keinen Abbruch (ähnlich dem vom Bundesverfassungsgericht erklärten Wahnsinn von der "häretisch-katholischen" Kirche). Hier zwei Ausschnitte aus J. Ratzinger, Zur Lage des Glaubens, München 1985:


(24) »Ich bewundere da immer wieder die Gewandtheit von Theologen, denen es gelingt, genau das Gegenteil von dem zu vertreten, was in klaren Dokumenten des Lehramtes geschrieben steht, um dann doch diese Umkehrung mit geschickten dialektischen Kunstgriffen als die >wahre< Bedeutung des betreffenden Dokumentes hinzustellen.«

(148f) Der Präfekt erzählte mir von dem bekannten Büchlein, mit dem einer seiner Kollegen, Professor für Exegese an der Universität Tübingen, bereits vom Titel her >Abschied vom Teufel< nehmen wollte. (Eine kleine Anekdote, bei deren Erzählung er herzlich lachte: Unter anderem wurde ihm jener Band vom Autor aus Anlaß einer kleinen Abschiedsfeier unter Professoren geschenkt, nachdem er einen Ruf an die Universität Regensburg erhalten hatte. Die Widmung im Buch lautete: >Dem lieben Kollegen Professor Joseph Ratzinger, von dem mir der Abschied bei weitem schwerer fällt als der Abschied vom Teufel< ...)
Die persönliche Freundschaft mit dem Kollegen hat ihn weder damals noch heute daran gehindert, seiner eigenen Linie zu folgen: »Wir müssen die Erfahrungen, die Leiden, die menschlichen Entscheidungen und auch die konkreten Bedürfnisse, die hinter bestimmten Theologien stehen, respektieren. Aber wir müssen dennoch mit äußerster Entschiedenheit bestreiten, daß es sich dabei noch um katholische Theologien handelt.« Für ihn ist jenes Buch, das zur Verabschiedung des Teufels geschrieben ist (und das als Beispiel für eine ganze Reihe steht, die seit einigen Jahren in die Buchhandlungen gelangt), nicht >katholisch<, weil »die Behauptung, in der die ganze Argumentation gipfelt, oberflächlich ist: >Wir haben schon verstanden, daß der Begriff >Teufel< im Neuen Testament einfach für den Begriff >Sünde< steht<, wovon der Teufel nur ein Bild, ein Symbol ist.« Ratzinger erinnert, daß damals, »als Paul VI. die reale Existenz des Satans betonte und die Versuche, ihn in einen abstrakten Begriff aufzulösen, verurteilte, derselbe Theologe - wobei er die Meinung vieler seiner Kollegen zum Ausdruck brachte - dem Papst vorwarf, er würde in ein archaisches Weltbild zurückfallen und durcheinanderwerfen, was in der Heiligen Schrift Struktur des Glaubens (die Sünde) und was nur geschichtlicher, zeitbedingter Ausdruck (Satan) sei.«



 

kath.net-Forum

Obwohl diese klaren Tatsachen jedem bekannt sein können und müssen, versuchen fanatische Satansdiener hartnäckig, das diabolische Treiben von Wojtyla und seiner Truppe als vorbildliches katholisches Wirken auszugeben. Exemplarisch zitieren wir hier einige Beiträge aus dem Forum von kath.net; bekanntlich duldet die V2-Sekte keinen Dialog, weswegen schon vor einigen Wochen, allerdings ohne jede Mitteilung, geschweige denn Begründung, unsere Beiträge im kn-Forum gelöscht und wir als Forumsteilnehmer gesperrt wurden (s. Du oder nicht Du). Wollen wir trotzdem zu knf-Aussagen Stellung nehmen, bleibt uns nichts anderes übrig, als Forumsbeiträge von dort zu übernehmen.
Die Zahl der Forumthreads ist recht hoch - fast jeden Tag werden neue Threads eröffnet, und in die meisten Threads wird eifrig hineingeschrieben. Wir halten es mit dem knf aber im wesentlichen so wie mit dem kdf (kath.de-Forum): Wir schauen so gut wie nie dort rein, weil sich dort fast nur Nobodys, die eigentlich nichts zu sagen haben und noch nicht einmal ihren Namen preisgeben, tummeln. Und mag die Zahl der Einträge in knf und kdf auch noch so hoch sein, die Zahl der Forumsteilnehmer ist sehr gering. Insofern schmoren diese paar Leute nur genüßlich in ihrem eigenen Saft; zu umfangreichem, in guter Weise fruchtbarem Austausch kommt es nicht, was allerdings auch durch fanatische Zensur (s.u.) verhindert wird.
Was die Lemminge sich da so zusammenspinnen, ob nun Wojtyla-treu oder Wojtyla-kritisch, ist ja ebenfalls nur Schattenboxen, genauso wie die "Streitereien" zwischen Meisner und dem ZdK. Und dass sich die kn-Aktivisten in der Sache Meisner nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, wurde bereits dargelegt. Da bleiben wir doch lieber in erster Linie direkt bei Wojtyla und seinen "Bischöfen" und "Priestern".
Man kann übrigens beliebig in die knf-Kloake hineingreifen, was man hinauszieht, wird höchstwahrscheinlich kein Juwel sein; das gilt für komplette Threads ebenso wie für einzelne Beiträge. Auch wenn wir hier knf-Beiträge meistens ungekürzt zitieren (Auslassungen bei notwendiger Zensur und bei Themenwechsel), sind die Threads nicht vollständig wiedergegeben: Schließlich sollen hier nur exemplarische Belege für das Lemmingfieber der V2-Genossen geliefert werden. Die Threads stammen aus den Monaten April, September und Oktober 2002.

a) Glaube und Kirche / Priestermangel und/oder Gläubigermangel?
Geschrieben von Gandalf am 15.04.2002, 10:04:

  Priestermangel und/oder Gläubigermangel?
Auszug aus dem KATH.NET-Interview mit Bischof Koch [URL] Wir müssen aber dieses Problem in einem grösseren Zusammenhang sehen. Vergleicht man beispielsweise in unseren Breitengraden das zahlenmässige Verhältnis zwischen Gläubigen und Priestern vor fünfzig Jahren und heute, kommt man bald zum Schluss, dass wir in erster Linie einen Gläubigenmangel und erst in zweiter Linie einen Priestermangel haben, der sich ohnehin, da in der Zwischenzeit die Pfarreistrukturen kaum geändert worden sind, eher als Pfarrermangel darstellt. Interessanter Gedanke, was meinen die kath.net-Leser dazu?

Geschrieben von SpanishInquisition am 15.04.2002, 12:33:
[Cool-Smiley] rein in die seelsorge!
gläubigermangel? es muß wohl gläubigenmangel heißen.
ich weiß nicht, wie die situation in der schweiz en detail aussieht. in deutschland (ich glaube bistum essen) gab es mal eine untersuchung einer unternehmensberatung im bischöflichen ordinariat, wo wohl v.a. priester arbeiten. das ergebnis war, daß etwa 50% der stellen eingespart werden könnten. die studie ist danach schnell wieder verschwunden, weil die sache wohl etwas zu brisant war. raus aus den ordinariaten - rein in die seelsorge! kann man da nur sagen. wenn wir nämlich einen mangel an glauben "draussen" haben, dann ist dort viel zu tun. ohnehin schlagen sich priester m.e. viel zu viel mit verwaltungsaufgaben herum, die übehaupt nichts mit ihrer berufung zu tun haben. verwalten können laien auch wunderbar.

Geschrieben von horizont am 16.04.2002, 21:00:
  priester//gläubigenmangel
die zeitbedingten dogmatischen festlegungen als reaktion auf die reformation werden jetzt zur fuß- und handfessel der katholischen kirche. aus der kann sie sich befreien, wenn sie mut im vertrauen auf den geist gottes hat. der geist gottes wandelt die gaben, so versteht sich auch die ostkirche, deren lehre wohl einen anderen gesichtspunkt, aber keinen streitpunkt darstellt. dann kann die "römische" kirche das amt des priesters auch wieder freier sehen, die begriffe "priester" und "weihe" sind engführungen (dazu kommt ja noch die festlegung auf den pflichtzölibat!). die biblische beauftragungshandlung mit gebet und handauflegung - wobei vorher ja umschrieben wird, wozu der/die betreffende beauftragt wird - genügen. deswegen ist gott und sein geist kein quentchen mehr oder weniger anwesend. ich weiß, jetzt werden mich viele als protestanten schimpfen; ich verstehe mich als katholischen christen, der die bibel ernst nimmt. von der theologie kann man sehr viel wegschmeissen: wenig ist dauerhaft, vieles sehr zeitbedingt und sehr, sehr viel ist pure ideologie, die bloß dem machterhalt dient. es wäre gescheiter, das apostolische glaubensbekennt-nis um einen satz zu erweitern: zwischen das incarnatus und das crucifixus das einzufügen, von dem der größte teil des zweiten testamentes handelt: dass jesus in wort und tat gewirkt hat und sich vor-nehm-lich den armen und sünder angenommen hat.

Geschrieben von SpanishInquisition am 21.04.2002, 11:38:
 kitik an der kritik-kritik

Zitat:
ein ideologisch-gefärbtes lehramtskritisches Establishment

kritik ist keine ideologie, sondern eine methode, widersprüche aufzudecken und aufzuheben. kritikfeindlichkeit dagegen meist ein anzeichen der ideologiesierung. wer sich gegen kritik immunisiert, tötet denken ab: das hat bisher noch jedes totalitäre regime gezeigt. deshalb gilt es, kirche vor immunisierungsbestrebungen zu schützen, wenn sie sich als kirche christi immer neu verwirklichen soll. seine besten freunde bedenkt man mit der härtesten kritik, weil man ein ernsthaftes inter-esse an ihnen hat. gleichgültigkeit dagegen bedeutet verachtung. genau so trifft einen die kritik, die ein freund an einem übt, iminnersten. womit man umgehen muss. "sentire cum ecclesia" heißt also: die meinung der kirche an sich heranlassen und ernsthaft bedenken, gleichzeitig aber auch an ihr kritik zu üben, wobei man sich durchaus auch an der konstruktion beteiligen sollte.

Geschrieben von Doublemax am 21.04.2002, 13:38:
  Ausbildung
Die Situation auf den Unis ist ja katastrophal. Anstatt ständig die Priesterausbildungszeit zu erhöhen wäre es meiner Einschätzung an der Zeit, die Qualität der Ausbildung zu erhöhen. Denn solange ich vom Spiritual des Linzer Priesterseminars verbal geprügelt werde, weil ich eine Seminararbeit gegen das Frauenpriestertum geschrieben habe, scheint die Ausbildung tatsächlich große Macken zu haben! Vom Regens kann ich noch zu wenig sagen, scheint aber von der gleichen Sorte zu sein. Einen Talar oder Kola (ich hoffe man schreibt diese so) habe ich im Seminar überhaupt noch nie gesehen! Da kann man die Ausbildungszeit noch um 20 Jahre verlängern, die Mehrzahl der Priester wird schlecht sein. Ich war schon öfters beim Regens (da ich in Seminar gehen wollte) aber ins Propädeutikum gehe ich nicht. Denn ich brauche sicher kein 6. Jahr liberale Theologie. Doublemax

Geschrieben von Josephus am 21.04.2002, 15:21:
@SpanishInquisition
"Kritik" ist nicht gleich "Kritik". Es gibt aufbauende (konstruktive) Kritik und niederreißende (destruktive). Die aufbauende orientiert sich an Liebe und Wahrheit, die niederreißende ist mit dem Gegenteil davon verbunden. Für aufbauende Kritik muß die Kirche dankbar sein, und gerade die Heiligen sind ein Beispiel für eine derartige Form! Aufbauende Kritik in der Kirche kann nur dann geschehen, wenn man den Glauben der Kirche teilt oder für diesen in einer wohlwollenden Weise offen ist, d.h. aus Liebe zur Wahrheit. Josephus

Geschrieben von Thaddäus am 21.04.2002, 20:46:
[Daumen-runter-Smiley] Zensur?
Zensur? Nein danke! - Ich erkläre mich mit denen solidarisch, die vor mir dieses Forum verlassen haben. Und gehe auch.



Dass in der V2-Sekte Zensur-Fanatismus herrscht, haben wir schon vor Jahren bewiesen. Gut, dass Thaddäus das auch erkannt hat - besser spät als nie. Nach wie vor raten wir jedem dringend, sich von V2-Seiten fernzuhalten (Bücherverbot!; s. König der Lügner, a.E.) und die Diskussion mit den V2-Sektierern zu meiden. Man beachte auch das kirchliche Gesetzbuch (H. Jone, Gesetzbuch des kanonischen Rechtes. Erklärung der Kanones, Bd. II, Paderborn 1940, 471):

CIC Kanon 1325, § 3
Es ist Katholiken nicht gestattet, mit Akatholiken Disputationen oder Erörterungen anzustellen. Dieses Verbot gilt besonders für öffentliche Disputationen und Erörterungen.
Unter Disputationen oder Erörterungen verstellt man hier jene mündlichen Disputationen, die auf Verabredung über eine dogmatische Wahrheit gehalten werden, die von Akatholiken geleugnet wird. - Es gehören aber hierher nicht jene "Disputationen", die sich durch die näheren Umstände wie durch Zufall entwickeln, z.B. im Eisenbahnwagen, ebenso nicht die "apologetischen Konferenzen", obwohl es dabei gestattet ist, daß jeder Anwesende Einwände und Schwierigkeiten vorbringt. Ebenso gehören hierher nicht private Unterredungen mit Akatholiken, die zum Zweck ihrer Bekehrung gehalten werden. - Schriftliche Kontroversen sind insofern verboten, als das Lesen bestimmter Bücher und Schriften verboten ist.
Wenn solche Disputationen gehalten werden sollen, dann ist dazu die Erlaubnis des Apostolischen Stuhles notwendig.
In dringenden Fällen kann auch der Ortsordinarius die Erlaubnis geben.
Ist die Disputation im Interesse des katholischen Glaubens notwendig und ist keine Zeit mehr, sich an den Ortsordinarius zu wenden, dann kann man auch Epikie anwenden, und zwar - wie sich aus dem ersten Absatz unseres Paragraphen ergibt - eher bei privaten als bei öffentlichen Disputationen. Nach einer Entscheidung des Hl. Offiziums vom 8. Juli 1927 ist es auch verboten, sich an Zusammenkünften, Vereinigungen, Vorträgen oder Gesellschaften zu beteiligen, die bezwecken, alle, die sich Christen nennen, in einen religiösen Bund zusammenzuschließen. Sogar die Förderung solcher Bestrebungen ist verboten.

Dass ausgerechnet so ein notorischer Lügenbold wie Sepp (hier: Josephus) es fertigbringt, von einer aufbauenden Kritik zu schwärmen, während er doch selbst als treuer Diener Satans keine Gelegenheit auslässt, die furchtbarsten Lügen gegen die Kirche zu schleudern, ist für das Irrenhaus V2-Sekte bezeichnend. So ist es auch kein Wunder, dass sich schon mehrere Leser uns gegenüber sehr abwertend über Sepp geäußert haben, einfach weil sie von Sepps tollwütiger Lügnerei verständlicherweise zutiefst angewidert sind.
Dass die Zustände an den Universitäten katastrophal sind, weiß jeder KzM-Leser und weiß auch Doublemax. Aber Doublemax kritisiert diesen ganzen Zirkus "liberale Theologie" nur mit den Lippen, um sein Leben sorglos ganz in den Dienst der antichristlichen Revolution stellen zu können. Nur ja nicht an der Fassade der V2-Sekte kratzen!
Klar auch, dass horizonts offene Rebellion gegen katholisches Denken im knf unangetastet bleibt - solange man gegen die katholische Kirche hetzt, braucht man keine Zensur zu fürchten; problematisch wird es erst, wenn man Sympathie für die katholische Kirche erkennen lässt, und ganz schnell endgültig vorbei mit einem Platz im knf ist es, wenn man katholisch ist.
 

b) Glaube und Kirche / Antimodernisteneid

Der Antimodernisteneid ist schon seit vier Jahren bei KzM zu lesen - samt der Erklärung, warum die V2-Sekte ihn abgeschafft hat; trotzdem entblödete Dominicus sich nicht, einen Thread zu starten:
Geschrieben von Dominicus am 02.09.2002, 19:02:
? Antimodernisteneid
Hat eigentlich jemand eine Anhnung warum der Antimodernisteneid abgeschafft wurde? Ich hab ihn mir vor kurzem durchgelesen und finde ihn eigentlich großartig und kann seine Abschaffung nicht verstehen.

Geschrieben von Josephus am 02.09.2002, 22:10:
Es gibt statt des "Antimodernisteneids" das feierliche erweiterte Glaubensbekenntnis mit Treueeid, worauf im Apostolischen Schreiben "Ad tuendam fidem" Bezug genommen wird, siehe [URL] Hier der lesenswerte Text von Glaubensbekenntnis und Treueeid: [URL] Kein Wunder, daß jene, die Probleme mit dem katholischen Glauben haben, sich darüber ziemlich geärgert haben ... [Winken-Smiley] Josephus

Geschrieben von Falk am 02.09.2002, 22:54:
Lieber Josephus, klitterst Du die Geschichte nicht etwas? Der neue Treueeid wurde 1998 eingeführt, der Antimodernisteneid 1967 (?) abgeschafft. Da liegen 30 Jahre dazwischen, in denen sich die modernistischen Irrtümer ungebremst entwickeln durften, und nun wunderst Du Dich, dass der neue Eid Verärgerung hervorruft? Weshalb gab's denn 30 Jahre lang keinen Eid mehr? Weil mit dem 2. Vatikanum all das offiziell in die Kirche eingelassen wurde, was zuvor unter dem Begriff "Modernismus" verurteilt worden war! Da beißt die Maus keinen Faden ab, lieber Josephus - wenn ich das mal mit allem Respekt vor Dir so sagen darf. Viele Grüße Falk

Geschrieben von Josephus am 03.09.2002, 07:53:
@Falk
Das 2. Vatikanische Konzil kann und darf nur im Licht der Tradition interpretiert werden; insofern sehe ich im Konzil selber kein Einfallstor für die modernistischen Irrtümer, wohl aber bei jenen, die sich auf einen sogenannten "Geist des Konzils" im Gegensatz zum Lehramt und zur Tradition der Kirche berufen! Wenn Du meinst, in der Zwischenzeit nach der Abschaffung des Antimodernisteneids bis zur Einführung des neuen sei gleichsam alles erlaubt gewesen, so trifft das nicht zu. Es gab ja, wie eben auf Englisch zitiert wurde, ein Glaubensbekenntnis und eine Zustimmungserklärung zu allen vom außerordentlichen und ordentlichen Lehramt vorgelegten Wahrheiten. Das neue Glaubensbekenntis mit Treueeid hat dies alles nur weiter expliziert! Josephus

Geschrieben von Falk am 03.09.2002, 09:56:
Hallo Josephus, haben auf dem 2. Vatikanum nicht die zuvor reglementierten und verurteilten Vertreter der sog. "neuen Theologie" ganz offiziell "mitmischen" dürfen? Und sind die Dokumente nicht absichtlich mehrdeutig formuliert worden, ein schon von Pius X. verurteiltes Kennzeichen des Modernismus? Und wurde diese verwaschene Formulierung nicht durch Johannes XXIII. selbst initiiert, der zwischen den Wahrheiten des Glaubens und der Formulierung, in der sie ausgedrückt werden, unbedingt unterscheiden wollte und somit dem ominösen Geist des Konzils eigentlich erst den Weg ebnete? Und ist es nicht der blanke Modernismus, wenn die Aussage des Antimodernisteneides:
"...Deshalb verwerfe ich ganz und gar die irrgläubige Erfindung der Entwicklung der Glaubenssätze, die von einem Sinn zu einem andern übergingen, der abweiche von dem Sinn, den die Kirche einst gemeint habe. ..."
durch die Konzilsformulierung über den "Fortschritt", welchen die "apostolische Überlieferung" in der Kirche kenne, abgelöst wurde und nun zu Aussagen wie der von Kardinal Kasper im "SPIEGEL"-Interview vom 26.03.01 führen kann?
>>SPIEGEL: Könnte es denn sein, dass der Papst sich die Führung der Kirche künftig weniger absolutistisch vorstellt - was Ihnen vermutlich sehr sympathisch wäre?
Kasper: Das ist schon möglich. Es war ja ein revolutionärer Schritt, dass der Papst in der Ökumene-Enzyklika "Ut unum sint" schon seit 1995 selber die anderen christlichen Kirchen dazu aufgefordert hat, in einen brüderlichen Dialog mit ihm einzutreten, wie der päpstliche Primat, der als solcher nicht in Frage gestellt wird, künftig konkret ausgeübt werden soll. Er weiß natürlich, dass der Primat, so wie er jetzt gehandhabt wird in der lateinischen Kirche, auf die orthodoxen Kirchen nicht ausgeweitet werden kann, erst recht nicht auf die Kirchen, die aus der Reformation hervorgegangen sind.
SPIEGEL: Aber die päpstliche Unfehlbarkeit ist ein Dogma ...
Kasper: ... hinter das sicher kein katholischer Theologe zurück kann, das ist völlig klar. Aber auch ein Dogma muss interpretiert werden, und da gibt es Weiterentwicklungen . Da ist mehr in Bewegung, als man denkt. Als "Orientierungsrahmen" gilt die Praxis des ersten Jahrtausends, wo Ost- und Westkirche noch in Gemeinschaft miteinander standen. << [URL]
Natürlich kann man auch hier wieder so und so interpretieren - aber gerade diese Möglichkeit ist ja ein wesentliches Kennzeichen des Modernismus, über den und deren Vertreter der hl. Papst Pius X. in seiner sehr lesenswerten (leider nicht auf [St. Josef; Korrektur der URL durch PRHL] [Winken-Smiley]) Enzyklika "Pascendi" u.a. schrieb:
„Ihre Schriften und ihre Reden sind voll scheinbarer Widersprüche, so dass man leicht glauben könnte, sie schwankten noch und seien ihrer Sache nicht sicher. Doch das geschieht mit voller Überlegung; es ist der Ausfluss ihrer Anschauungen über die Trennung von Glauben und Wissen. Manches in ihren Büchern könnte ein Katholik vollständig unterschreiben; wendet man jedoch das Blatt, so könnte man glauben, ein Rationalist führe die Feder.“
Fast möchte man meinen, Pius X. hätte die Dokumente des 2. Vatikanums und die in der Folgezeit veröffentlichten Aussagen der Lehramtsvertreter schon im Voraus gelesen, als er besagte Zeilen in großer Sorge um die Entwicklung der Kirche niederschrieb. Viele Grüße Falk

Geschrieben von Dominicus am 03.09.2002, 15:49:
Ich möchte mich jetzt nicht in irgendwelche Verschwöruzngstheorien bezüglich Vatikanum 2 begeben, aber ich finde es unvernünftig den "Theologen" heute einen derartigen Spielraum zu lassen. Das führt nur zu Verwirrung und ich befürhcte, daß man heute für fast jeden Unsinn einen Theologen findet, der das mit abstrustesten Argumenten befürwortet. Gegen die sogenannten Traditionalisten wird mit aller Macht vorgegangen und jede modernistische Strömung geduldet. [Augenrollen-Smiley]

Geschrieben von Philosophus am 03.09.2002, 19:03:
Ich kann Dominicus nur völlig zustimmen, was die heutigen Theologen betrifft. Während meines Theologiestudiums habe ich mich nur an dogmatische Lehrbücher (Diekamp/Jüssen und Müller) gehalten, denn das Gerede unseres Dogmatikers war derart vom "Communio-Gedanken" geprägt, daß das Zuhören schon fast unerträglich machte. [Rotkopf-Smiley] - Die Dogmatik-Note im Abschlußexamen war dann leider auch meine schlechteste Note. Ich finde, die Theologie und zunehmend auch der Glaube werden "verwässert", während der Blick auf das Wesentliche und die Tradition unserer Kirche immer mehr aus dem Blick gerät. Was soll denn eigentlich immer wieder dieses "Anbiedern" an die Zeit, Gesellschaft, andere Religionen etc.?????? Genauso ist es mit den sog. "Progressiven"; ihr "Treiben" wird zunehmend mehr geduldet; den sog. "Traditionalisten" werden immer und immer Hürden, die teilweise unüberwindbarer werden. [Augenrollen-Smiley]

Geschrieben von Dominicus am 03.09.2002, 21:57:
Bevor es noch zu sehr ins Negative ausartet, eine der aus meiner Sicht schönsten und beruhigensten Stellen aus der heiligen Schrift "et ego dico tibi quia tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meamet portae inferi non praevalebunt adversum eam "(Mt 16,1 [Cool-Smiley] Was für ein schönes Versprechen.

Geschrieben von Josephus am 03.09.2002, 22:20:
Liebe Freunde, leider muß ich Euch widersprechen! Dieses Gejammere über die gegenwärtigen Zustände in der Kirche mit dem Einschluß der Anklage des kirchlichen Lehramtes ist kein Zeichen einer wirklich katholischen Geisteshaltung. Das, was Papst Pius X. als "Modernismus" verurteilte, trifft nicht auf das 2. Vatikanische Konzil und die nachkonziliaren päpstlichen Lehräußerungen zu. Gewiß: Man soll und muß die Kräfte sehen, die sich bestimmte Dinge, die an sich gut sind (wie die Dokumente des Konzils), in negativer Weise zunutze gemacht haben. Alles Gute kann auch mißbraucht werden - wie hat Martin Luther doch die Heilige Schrift zu seinen Gunsten mißdeutet ... Doch diese antikirchlichen Kräfte sind nicht mit dem kirchlichen Lehramt gleichzusetzen und werden auch durch dieses nicht begünstigt. Ich lasse das jetzt einfach einmal so stehen, damit auch jemand da ist, der die Kirche verteidigt, wo wie sie sich in der Nachkonzilszeit präsentiert - denn die Kirche Christi ist dieselbe, vor, während und nach dem 2. Vatikanischen Konzil ...! [Winken-Smiley] Josephus



Damit es nur ja jeder weiß: Auch wenn die Realität ganz klar zeigt, dass die V2-Sekte nicht die katholische Kirche ist: Sie muss trotzdem als katholische Kirche gelten. Dominicus findet das "cool", so jedenfalls sein Smiley. Philosophus stöhnt über die "teilweise unüberwindbareren Hürden", aber das ist für ihn noch lange kein Grund, die Realtität zu akzeptieren. Falk betet treu nach, dass Walter Kasper ein Kardinal ist. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Wir stimmen dem bösen Sepp / Josephus zu: "die Kirche Christi ist dieselbe, vor, während und nach" V2; daraus folgt u.a., dass die V2-Sekte, da fundamental anders als die katholische Kirche, nicht die katholische Kirche ist.
Zur Modernisten-Enzyklika von Papst Pius X.: Im Meisner-Text heißt es u.a.: "Symptomatisch war z.B. das Erlebnis in Chur, als wir im Seminar öffentlich aus der Enzyklika Pascendi (s. Leserbriefe 03.06.2000) vorgelesen hatten, in der es um den Kampf gegen den Modernismus geht; wir hatten die Passagen ausgewählt, in denen Pius X. ein hartes Vorgehen gegen modernistische Tendenzen in den Seminaren befiehlt. Daraufhin hielt uns Peter Rutz mal wieder eine von seinen stereotypen Standpauken (s. auch Sacrosanctum Concilium); er schäumte regelrecht vor Wut, dass wir noch an die kirchlichen Vorschriften erinnert hatten."
Weswegen wurde Rutz denn fuchsteufelswild? Wir hatten NICHTS kommentiert, wir hatten einfach nur Teile aus Pascendi vorgelesen, der Enzyklika, die ja auch von Sepp so hartnäckig verheimlicht wird. Was steht denn da so Furchtbares drin, dass uns Rutz den Kopf abreißen wollte? Einige Beispiele (zit. nach der Ausgabe der "Ritter vom Orden U.L Frau, Goldach 1975; aus dieser Ausgabe haben wir damals vorgelesen):

Rundschreiben über die Lehren der Modernisten
(21f) Die Möglichkeit, ja Notwendigkeit einer Entwicklung und Veränderung des Dogmas wird von den Modernisten nicht nur hartnäckig behauptet, sie ist die notwendige Folge ihrer Ansichten. - Es gehört für sie zu den wichtigsten Lehren und ergibt sich ihnen aus dem Prinzip der vitalen Immanenz, daß die religiösen Formeln, wenn sie wirklich religiös und kein reines Spiel des Verstandes sein sollen, lebendig sein, vom Leben des religiösen Gefühls selbst beseelt sein müssen. Das soll nicht heißen, daß diese Formeln - besonders wenn sie bloß einer Vorstellung Ausdruck geben - eigens nach Maßgabe des religiösen Gefühls erfunden werden müßten: auf den Ursprung und ebenso auf Zahl und Art kommt es wenig an; aber das religiöse Gefühl muß sie sich lebendig aneignen - wo nötig auch mit einer gewissen Umgestaltung. Mit anderen Worten: schon die Urformel muß vom Herzen angenommen und bestätigt werden, und auch beim Ausarbeiten der sekundären Formel muß das Herz die Führung haben. Die Formeln müssen daher, um lebendig zu sein, dem Glauben und dem Gläubigen gleichmäßig angepaßt sein und bleiben. Hört aus irgend einem Grunde dieses Angepaßtsein auf, so verlieren sie ihren ursprünglichen Gehalt und bedürfen der Änderung. - Weil die dogmatischen Formeln so wenig bedeutend und so kurzlebig sind, so ist nicht zu verwundern, daß sich Spott und Verachtung der Modernisten in reichem Maße über sie ergießt, während in ihrem Munde das religiöse Gefühl und das religiöse Leben eins und alles ist. Deshalb scheuen sie sich auch nicht, der Kirche vorzuwerfen, sie wandle auf abschüssiger Bahn, wenn sie zwischen der äußerlichen Bedeutung der Formeln und ihrem religiösen und moralischen Gehalt nicht zu unterscheiden wisse, wenn sie an sinnlose Formeln in vergeblicher Anstrengung sich starr anklammere, dabei aber die Religion selbst zu Grunde gehen lasse. - Diese blinden Blindenführer haben im Taumel ihres hochmütigen Wissensdünkels sogar die ewig wahren Begriffe von Wahrheit und Religion verkehrt; sie haben ein neues System begründet, und in wilder, zügelloser Jagd nach Neuem vergessen sie, die Wahrheit da zu suchen, wo ihre sichere Stätte ist; die heiligen, apostolischen Überlieferungen werden verachtet und dafür andere Lehren zu Hilfe gerufen, die eitel und nichtig und ungewiß sind und die Billigung der Kirche nicht haben; und damit glauben sie in ihrer Verblendung, die Wahrheit selbst stützen und halten zu können (Gregor XVI Ep. Encycl. Singulari Nos vom 25. Juni 1834).

(33f) Ihre Schriften und ihre Reden sind voll scheinbarer Widersprüche, so daß man leicht glauben könnte, sie schwankten noch und seien ihrer Sache nicht sicher. Doch das geschieht mit voller Überlegung; es ist der Ausfluß ihrer Anschauungen über die Trennung von Glauben und Wissen. Manches in ihren Büchern könnte ein Katholik vollständig unterschreiben; wendet man jedoch das Blatt, so könnte man glauben, ein Rationalist führe die Feder. Schreiben sie also Geschichte, dann ist von der Gottheit Christi keine Rede; steigen sie aber auf die Kanzel, dann bekennen sie dieselbe ohne Bedenken. Schreiben sie Geschichte, so gelten ihnen Konzilien und Väter gar nichts; in der Katechese werden beide wieder mit Ehrfurcht zitiert. So wollen sie auch die theologische, pastorale Exegese von der wissenschaftlichen, geschichtlichen geschieden haben. Nach dem Prinzip, daß die Wissenschaft vom Glauben durchaus unabhängig sei, treten sie, wenn sie Philosophie oder Geschichte oder Kritik treiben, ungescheut in die Fußstapfen Luthers und tragen ihre Verachtung gegen katholische Verordnungen, gegen die heiligen Väter, die ökumenischen Konzilien und das kirchliche Lehramt offen zur Schau; stellt man sie zur Rede, dann nimmt man ihnen die Freiheit. Weil sie lehren, der Glaube müsse der Wissenschaft unterworfen sein, tadeln sie auf Schritt und Tritt ganz offen die Kirche, daß sie sich hartnäckig weigere, ihre Dogmen den Ansichten der Philosophie zu unterwerfen und anzubequemen; nachdem sie eigens mit der alten Theologie aufgeräumt, machen sie sich ans Werk, eine neue einzuführen, die ihren philosophischen Träumereien zu Willen ist.

(61f) Wie die Geschichte von der Philosophie, so übernimmt die Kritik von der Geschichte ihre Schlußfolgerungen. Der Kritiker teilt seine Quellen nach den Kennzeichen, die ihm der Historiker angibt, in zwei Gruppen. Was nach der dreifachen Verstümmelung noch standhält, das weist er an die wirkliche Geschichte; das übrige geht an die Geschichte des Glaubens oder die innere Geschichte. Diese beiden Arten von Geschichte werden scharf geschieden; und - was sehr wichtig ist - die Geschichte des Glaubens wird der wirklichen Geschichte als solcher gegenübergestellt. Daher gibt es - wie bemerkt - einen doppelten Christus: einen wirklichen und einen andern, der in Wirklichkeit nie existiert hat, sondern dem Glauben angehört; einen, der an einem bestimmten Ort und zu bestimmter Zeit gelebt hat, und einen ändern, der nur in den frommen Erwägungen des Glaubens zu finden ist: ein solcher ist z. B. der Christus, den das Johannesevangelium darstellt; denn dieses ist nach ihnen nichts als fromme Betrachtung.

(99f) Wer immer irgendwie vom Modernismus angesteckt ist, muß unbedingt von der Leitung und vom Lehramt ferngehalten, oder wenn er bereits angestellt ist, entfernt werden, auch wer heimlich oder offen dem Modernismus zugetan ist und entweder die Modernisten lobt oder ihre Fehltritte entschuldigt, oder die Scholastik, die heiligen Väter und das kirchliche Lehramt bemängelt, oder der kirchlichen Autorität in irgend einem ihrer Vertreter den Gehorsam verweigert; ferner wer in der Geschichte oder der Archäologie oder der Exegese Neuerungen sucht; ferner wer die kirchlichen Disziplinen vernachlässigt oder diesen die profanen vorzieht. - In diesem Punkt, Ehrwürdige Brüder, besonders bei der Auswahl der Lehrer, kann Eure Wachsamkeit und Eure Festigkeit nie zu groß sein; denn nach dem Beispiel der Lehrer richten sich meistens die Schüler. Darum handelt hierin im Bewußtsein Eurer Pflicht klug, aber auch ohne Nachsicht. Die gleiche Wachsamkeit und Strenge ist bei der Prüfung und Auswahl der Kandidaten für die heiligen Weihen nötig. Ferne, ferne vom Priestertum sei die Neuerungssucht; Gott lehnt die Stolzen und Trotzigen ab! - Keiner soll in Zukunft den Doktorgrad in der Theologie und im kanonischen Recht erhalten, der nicht vorher den regelmäßigen Kursus in der scholastischen Philosophie absolviert hat. Wird er trotzdem verliehen, so soll er null und nichtig sein.



S. auch die Erläuterungen zu "Ad tuendam fidem"; Sepps Vergleich von V2-Getue und Antimodernisteneid ist durch nichts zu rechtfertigen.
 

c) Gott und die Welt / Diözese Linz

Worum es in Linz geht, erhellt genügend aus den hier zitierten Forumseinträgen; mit der in diesem Zusammenhang erwähnten "causa Auerbach" ist der Rummel um die "Auerbacher Schulschwestern" gemeint, die sich geweigert hatten, den Sexualkunde-Unterricht gemäß der Schulbuch-Vorgabe zu erteilen. Da wir keine exakten Einzelheiten kennen, also nicht wissen, was die "Schulschwestern" inwieweit zensiert haben, können wir auch kein abschließendes Urteil darüber abgeben, inwieweit das Ansinnen der ASS berechtigt war. Jedenfalls wurden die ASS von der V2-Leitung im Regen stehen gelassen, u.a. wurde ihre "Provinzoberin" Blandine Wiesnet vom Vatikan abgesetzt; die Truppe ist mittlerweile wegen der anhaltenden Schwierigkeiten nach Salzburg umgesiedelt. Auf den Gedanken, die V2-Sekte zu verlassen, ist aber anscheinend noch keine der ASS gekommen. Doch hier geht es ja um Linz:
Geschrieben von Gandalf am 01.10.2002, 17:15:
  Diözese Linz
Hier einmal ein Thread zur Diözese Linz, die ja regelmäßig für Aufsehen sorgt.

Geschrieben von Gandalf am 01.10.2002, 17:17:
  Generalvikar von Linz
KATH.NET: Linzer Generalvikar: Pastoralassistenten als 'Prototyp' für Priester
Neue Aufregung bei oberösterreichischen Katholiken: "Die Pfarr- und Pastoralassistenten können nur eine Form von Priester sein", meinte Josef Ahammer. Daneben sollten die "Zölibatspriester" ihren Dienst tun.

Geschrieben von Augustinus am 01.10.2002, 17:41:
  Doppelleben
Nach allem, was ich bis jetzt selber gehört und auch gelesen habe, muß es in der Diözese Linz unglaublich schwer sein, sich authentisch mit der Lehre der kath. Kirche tiefgehend heranzubilden. Die Kandidaten müßten ja als Konsequenz direkt eine doppelte Ausbildung bestreiten, eine offizielle, um als ultraliberaler und standartmäßig oppositioneller Seminarist überhaupt aktzeptiert zu werden, und eine tatsächliche authentische Priesterausbildung, um dann diesen Beruf auch so ausführen zu können, daß er gute Früchte bringt und nebenbei sogar katholischen Glauben vermittelt? Es scheint fast, ein Seminarist mit guter Intention zu seiner Berufung muß in Linz die Prüfung eines perfekten Doppellebens ablegen? Wie schaut es dann bei den Theologiestudenten aus? Wahrscheinlich haben diese dann ähnliche Probleme? Vielleicht kann man da Licht in die Sache bringen. Augustinus

Geschrieben von baer66 am 01.10.2002, 18:04:
1. würde mich die ganze Stellungnahme des GV interesieren - ist sie zugänglich?
2. was ist an der Meinung, daß es in zukunft verheiratete priester geben sollte unkatholisch
a) ist die zölibatsregelung nicht göttlichen rechts
b) gibt es in der katholischen kirche den verheirateten priester (katholisch ist mehr als römisch katholisch -oder?)
3. warum stört es eigentlich seit jahrzehntren niemanden, daß in vielen pfarreien keine Sonntagseucharistiefeier mehr gibt. Ist es nicht wichtiger das Zentrum einer jeden gemeinde die feier der eucharistie zu gewährleisten als an der zölibatsverpflichtung festzuhalten.Oder anders gefragt ist es besser an sonntagen in gemeinden ohne priester wortgottesdienste mit kommunionfeier anzubieten.
4. es werden in diesem forum manchesmal behauptungen aufgestellt, der oder die habe das gesagt ohne Quellenangaben (wie der regens in linz und der spiritual sind für die frauenweihe - wo ist die überprüfbare Quelle!! - solche eine schwerwiegende Behauptung - die der Lehre der Kirche wiederspricht . sollte man nicht einfach so behaupten)

Geschrieben von Disputatus am 01.10.2002, 19:02:
  Linz vs. Auerbach
Wenn man das Thema "Linz" mit der "causa Auerbach" vergleicht, sieht man einmal mehr, wie in der Kirche mit zweierlei Maß gemessen wird. Offenbar darf sich das liberale Establishment alles erlauben, ohne angemessene Sanktionen befürchten zu müssen, während glaubenstreue Christen für ihre Treue abgestraft werden. Wo leben wir denn eigentlich. Es gibt aus Deutschland in diesem Zusammenhang allerdings auch mal was Erfreuliches zu berichten: Im Bistum Fulda wurden mit Regens Dr. Cornelius Roth - einem Neffen des verstorbenen Erzbischofs DDr. Dyba! - und Generalvikar Peter Schmidt zwar hervorragende Priester in die entsprechenden Ämter berufen. Auch das Eichstätter Priesterseminar ist mit Regens Dr. Josef Gehr in sehr guten Händen, was durch die steigenden Eintritte bestätigt wird! Beste Grüße Disputatus

Geschrieben von Gandalf am 01.10.2002, 19:23:
@baer66:
1.) Dann kauf Dir doch die "sonntags Rundschau" kath.net hat allerdings alle Zitate des GV veröffentlicht. Daher wäre dies für Dich kein Erkenntnisgewinn mehr
2.) ???
3.) ???
4.) Die Quellenangabe ist kath.net und kath.net veröffentlicht nur dann etwas, wenn es von zuverlässigen Zeugen bezeugt werden kann.
Natürlich wird kath.net aus Schutz für die Personen die Namen nicht veröffentlichen! Dies behauptet nicht einfach so jemand, sondern ein Student, der mit den benannten Personen geredet hat! Gandalf

Geschrieben von HarryPotter am 01.10.2002, 23:13:
[Daumen-runter-Smiley] Der Generalvikar von Linz ist offensichtlich völlig durchgeknallt! H. P.

Geschrieben von KNA am 02.10.2002, 09:48:
Nach so einer fatalen Aussage des zweiten Mannes eines Bistums sollte der 'gute' Linzer Bischof Konsequenzen ziehen und diesen Mann rauswerfen.

Geschrieben von Dominicus am 02.10.2002, 10:05:
[Böse-Smiley] Also irgendwie komme ich mir manchmal wie in einem schlechten Film vor. Nur daß man hier nicht abschalten kann sondern es alles Realität ist. Will der Hw Herr Generalvikar alle Priesteramtskandidaten verscheuchen, um dann auf Grund der "pastoralen Notwendigkeit" seine abstrusen Idee einer Kirche der Pastoralassisten durchsetzen?

Geschrieben von Gandalf am 02.10.2002, 10:32:
Schlechter Film! Das kann man nur unterstreichen



Also: Die V2-Sekte liefert nur einen schlechten Film ab. Das ist allgemein bekannt und wird von den V2-Genossen zugegeben. Der "Generalvikar von Linz" ist "offensichtlich völlig durchgeknallt", der "Bischof" sollten den GV "rauswerfen" (und tut es natürlich nicht).
Dieses ganze Chaos besteht schon seit Jahrzehnten, jedenfalls haben wir bereits vor knapp zwanzig Jahren davon erfahren. Wir hatten in den letzten Jahren unserer Schulzeit (Abitur 1986) bereits den Entschluss gefasst, das Priestertum anzustreben, und da wir damals im engen Kontakt zum Opus Dei standen, erzählten wir den OD-Leuten auch freimütig von diesem Entschluss. Das OD warnte uns ausdrücklich davor, in das Seminar des "Bistums Aachen" zu gehen (wo wir V2-rechtlich eigentlich "hingehörten"), u.z. mit der Begründung, dass dort alles antikirchlich verseucht sei. Es kam sogar ein OD-"Priester" zu uns nach Hause, nur um uns und unsere Eltern vor dem "bösen" Aachener Seminar zu warnen. Diese Pseudo-Priester hieß übrigens Alfred Sonnenfeld, ein ausgebildeter Arzt, im sonnigen Spanien aufgewachsen (spricht mittlerweile recht passabel deutsch); wenn im Zusammenhang mit medizinisch-ethischen Fragen (Genforschung, Antikonzeption, Abtreibung etc.) ein Pfarrer Dr. Alfred Sonnenfeld genannt wird, dürfte es sich üblicherweise um denselben handeln, der wohl 1985 in unserem Hause zu Gast war. Das Jahr dürfte stimmen, denn bei dieser Gelegenheit empfahl der Sunnyboy uns und unseren Eltern als theologisch hervorragende Glaubenskunde den gerade frisch erschienenen "Katholischen Erwachsenen-Katechismus". Prost!
Am 25.03.1992 veröffentlichte JoPa das "Nachsynodale Apostolische Schreiben" "Pastores Dabo Vobis", worüber sich wieder einige "Konservative" freuten, weil der "Heilige Vater" mal wieder etwas für die "Priesterausbildung" getan habe. In Wahrheit hatte JoPa aber nichts weiter getan als eben ein neues Dokument in die Welt zu schicken, das die Revolution gegen Wahrheit und Gerechtigkeit weiter vorantreiben sollte. Da ist zwar z.B. von den notwendigen Qualitäten der Ausbilder (Regens, Professoren) die Rede, aber eben: Die ganzen Ketzer und Freimaurer, die vorher im Dienst waren, waren es auch nachher. Pastores Dabo Vobis ist also eine Beruhigungstablette für die "Konservativen" und eine Adrenalinspritze für die "Progressiven", damit die Zerstörung der christlichen Reste reibungslos weiterläuft.
Die Würfel waren eigentlich schon gefallen, als Roncalli die Veruteilung der Irrlehrer und Irrlehren offiziell abschaffte. Aber die V2-Väter (letztlich Karl Rahner) haben darauf geachtet, dass auch der Priesterausbildung der Todesstoß zielsicher und effektiv versetzt würde, s. Abschied vom Priestertum. Zu den ganzen "Neuerungen", die befohlen werden, zählt z.B. die Ökumene.
Es ist also absolut weltfremd, ja irrsinnig, von der V2-Sekte zu erwarten, sie würde endlich diese weltbekannten katastrophalen Zustände in der "Priester"-Ausbildung abstellen. Philosophus stöhnt heuchlerisch: "das Gerede unseres Dogmatikers war derart vom "Communio-Gedanken" geprägt, daß [es] das Zuhören schon fast unerträglich machte." In PDV wird man von dem "Communio-Gedanken" regelrecht erschlagen. Und wer es noch immer nicht wahrhaben will, dass PDV ein satanisch inspiriertes Schreiben ist, sei daran erinnert, dass auch PDV keinesfalls das Ziel hat, den Teufelskurs von V2 zu verlassen:
"In Kontinuität mit den Texten des II. Vatikanischen Konzils über den Priesterberuf und die Priesterausbildung sowie in der festen Absicht, deren inhaltsreiche und verbindliche Lehre konkret auf die verschiedenen Situationen anzuwenden, hat sich die Kirche mehrmals mit den Problemen des Lebens, des Amtes und der Ausbildung der Priester auseinandergesetzt. ... Indem ich also den reichen Schatz an Überleungen, Ausrichtungen und Hinweisen, die die Arbeiten der Synodenväter vorbereitet und begleitet haben, wieder aufgreife, verbinde ich mit diesem nachsynodalen Apostolischen Schreiben meine Stimme als Bischof von Rom und Nachfolger des Petrus und wende mich mit ihr an das Herz aller und jedes einzelnen Gläubigen und ganz besonders an das Herz der Priester und Priesterkandidaten und aller jener, denen der schwierige Dienst ihrer Ausbildung aufgetragen ist" (PDV 3f).
Man könnte jetzt nur noch versuchen, sich mit der Illusion zu entschuldigen, dass der "Geist des Konzils", i.e. Karl Rahner, mittlerweile an (jeglichem) Einfluss verloren habe und nun der Weg frei sei für eine Neuorientierung. Aber erstens bedeutet der Abschied von Rahner noch nicht, dass auch Abschied vom Weg ins Verderben genommen wurde - der Weg ins Verderben ist breit. Und zweitens hat die V2-Sekte anscheinend noch nicht Abschied von Rahner genommen. So fanden wir im Programm der Karl Rahner Akademie, Köln, Jabachstraße 4-8, wo bekanntlich solche Totalversager und Hochgradketzer wie Hans-Joachim Höhn ihre lächerlichen Auftritte abziehen, eine Veranstaltung:
Hans Jorissen, em. "Professor für Dogmatik und für Theologische Propädeutik", "Katholisch-Theologische Fakultät", "Universität Bonn"
Karl Rahner hat die Theologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Es ist Johann Baptist Metz zuzustimmen, der von ihm sagt: »Auch die, die ihn kritisieren oder ablehnen, zehren noch von seinen Einsichten, von seinen ebenso scharfsinnigen wie zarten Wahrnehmungen in der Welt des Lebens und des Glaubens.« Wer meint, Karl Rahner nur noch theologiegeschichtliches Interesse entgegenbringen zu können, verkennt die Elastizität seines theologischen Ansatzes und seine Bedeutsamkeit für gegenwärtige Fragestellungen. Auch heute noch kann er uns Wegweiser sein; sei es, daß wir erst noch einzuholen haben, was er vorgedacht hat, sei es, daß wir uns mit Rahners Kompaß in neuem Gelände orientieren. Es heißt, Karl Rahner sei schwer zu verstehen. Wer seinen »Grundkurs des Glaubens« in die Hand nimmt und eine leicht verständliche Einführung in seine Theologie erwartet, wird enttäuscht werden und das Buch aus der Hand legen. Gerade der »Grundkurs« ist ein spätes Werk, die knappe Summe eines langen theologischen Lebens. Der interessierte theologische Laie sollte andere Wege zur Rahnerschen Denkform gehen. Dieser Grundkurs wird die Hauptthemen der Rahnerschen Theologie so vorstellen, daß das intellektuelle Profil Rahners ebenso wie die Konturen seiner geistigen, spirituellen Physiognomie sichtbar werden. Denn der brillante Theologe war zugleich für sehr viele Menschen Weggefährte im Glauben.

Die Rahneraner bleiben also völlig unbeeindruckt nicht nur von unserer Entlarvung der Rahner-Theologie, sondern sogar von Rahners eigener Erklärung seines Grunzkurses: "Wenn hier eine Einführung gegeben wird, dann darf der Leser auch nicht erwarten, daß dieses Buch eine abschließende Zusammenfassung der bisherigen theologischen Arbeit des Verfassers sei. Das ist es nicht, und das will es nicht sein" (GK 9).
 

Glaubensverleugnung aus Gehorsam?

Im ersten Moment könnte es fast so scheinen, als würden die "konservativen" kn-Aktivisten Dominicus etc. prinzipiell die gleiche Ansicht vertreten wie wir vor etwa zehn Jahren (d.h. während unseres V2-"Studiums"). Damals glaubten wir tatsächlich, die Horde von Apostaten sei die katholische Kirche, weil wir damals nur die Häresien der "Professoren" und der "Priester" erkannten, aber noch nicht die Tatsache, dass seit dem Tode Pius XII. nur noch Scheinpäpste in Rom hockten und dass fast alle Bischöfe vom Glauben abgefallen waren.
Auch wenn wir dank Opus-Dei-Intervention vor dem Alptraum Aachen bewahrt worden waren, bestand für uns das Problem letztlich unverändert: Wie kommt man durchs Studium, wenn die uns dort Vorgesetzten Apostaten sind, die uns zwingen, ihre Blasphemien und Häresien nicht nur zu dulden, sondern auch noch zu unterstützen, wenigstens als Lippenbekenntnis? Es stimmt, dass es nahezu vollständig unmöglich ist, überhaupt einen V2-Abschluss zu bekommen, wenn man nicht im Examen - genau wie auch schon in den ganzen langen Jahren des Studiums - den Glauben in schlimmster Weise verleugnet. Das leugnet niemand, weder wir noch die kn-Aktivisten. Aber trotzdem unterscheidet sich die Position der kn-Aktivisten von der - bereits damaligen - unsrigen in einer fundamentalen Hinsicht: Wir waren schon damals nicht nur nicht bereit, die Häresien, die uns die Dozenten aufzwingen wollten, zu wiederholen, wir haben es obendrein als Verstoß gegen das göttliche Gesetz verurteilt, diesem Ansinnen nachzukommen. Das "perfekte Doppelleben", das neue Heldentum der V2-Sektierer, waren wir nicht gewillt zu führen. Wir waren also schon damals ein "Anti-Held", statt dem gehorsamen Glaubensverräter wollten wir lieber gehorsamer Katholik sein. Damit standen wir fast allein - und keiner von denen, die sich auf unsere Seite gestellt haben, hat das V2-Studium beendet. Fast alle Kollegen in der "Priester"-Ausbildung waren ziemlich verkommene Subjekte, intellektuell nicht gerade auf der Höhe und v.a. moralisch ziemlich daneben. Es gab V2-Leute, bei denen wir noch einen halbwegs integren Charakter erhofft hatten, aber da haben wir uns leider getäuscht (z.B. Werner Fimm und Peter Miksch).
Was hätten wir im Studium für einen Lenz haben können! Das Niveau des V2-"Studiums" war so entsetzlich anspruchslos, dass wir und die meisten anderen Menschen alles mit dem kleinen Finger hätten absolvieren können. Aber statt dessen haben wir uns permanent mit den "Professoren" gestritten, sie der Apostasie überführt und öffentlich angeklagt, dem Zwang zur Apostasie beharrlich widerstanden und uns damit regelrecht auf die Schlachtbank dieser Teufelsanbeter gelegt. Daraus ergaben sich z.B. unsere Schreiben an das "Erzbistum Köln" (Norbert Trippen) und an Georg May. Unsere Position heißt nach wie vor: Lieber als Märtyrer sterben als den Glauben verraten. Die kn-Aktivisten müssten schon etwas mehr bieten als das ständige gegenseitige Auf-die-Schulter-Klopfen, als ihre häufigen Cool-Smileys, als die ewige Wiederholung ihres Mottos, die V2-Sekte sei die katholische Kirche, als das Sperren unserer Beiträge und das hinterhältige Diffamieren unserer Person, um zu beweisen, dass ihre Position richtig ist. Es müsste wenigstens irgendwo erklärt sein, man dürfe vor der "kirchlichen" Obrigkeit seinen Glauben verleugnen, weil ja nur so der Weg zum "Priestertum" offensteht.
Abschließend hier einige Aussagen z.Th. Verpflichtung zum Glaubenszeugnis, zunächst H. Jone, Katholische Moraltheologie, Paderborn (7)1935, 89-91:


Bekenntnis und Verleugnung des Glaubens

I. Bekenntnis des Glaubens kann durch göttliches oder durch kirchliches Gebot gefordert sein.
1. Durch göttliches Gebot ist man zum öffentlichen Bekenntnis des Glaubens verpflichtet, wenn Schweigen oder Ausrede eine Verleugnung des Glaubens oder eine Verachtung der Religion oder ein Unrecht gegen Gott oder ein Ärgernis für den Nächsten in sich schließt (vgl. can. 1325 § 1).
Man muß daher seinen Glauben selbst mit Lebensgefahr bekennen, wenn man von der Obrigkeit über seinen Glauben gefragt wird. Wenn aber das Gesetz derartige Fragen verbietet, darf man unter Berufung auf diesen Umstand die Antwort verweigern. - Auf Fragen von Privatpersonen kann man schweigen oder eine ausweichende Antwort geben, wenn dies keiner Glaubensverleugnung gleichkommt, noch den Anschein erweckt, als ob man in seinem Glauben unbeständig sei oder sich dessen schäme. Öffentliches Eintreten für den Glauben ist nötig, wenn man dadurch Verspottung und Geringschätzung des Glaubens verhindern kann. Flucht zur Zeit der Verfolgung ist an sich erlaubt. Ist aber die Gegenwart der Seelenhirten im Interesse der Gläubigen nötig, dann dürfen jene nicht fliehen.
2. Das positive Kirchengesetz verlangt außerdem noch in manchen Fällen die Ablegung eines öffentlichen Glaubensbekenntnisses.
a) So verlangt can. 1406, daß unter anderen auch Beichtväter und Prediger,  bevor sie die entsprechenden Vollmachten   erhalten,   das   vom   Apostolischen   Stuhle   vorgeschriebene Glaubensbekenntnis ablegen. Dasselbe findet sich im Kodex vor den Canones. Nach einer Erklärung des heiligen Offiziums vom 22. März 1918 muß damit vorerst auch immer noch der Antimodernisteneid verbunden werden (AAS (X) 1918 p. 136). - Wer zugleich die Vollmacht zum Beichthören und Predigen  erhält,   muß   das  Glaubensbekenntnis nur einmal ablegen. - Das Glaubensbekenntnis braucht nicht erneuert zu werden, wenn die Beichtjurisdiktion erneuert wird, noch wenn man in einer anderen Diözese Jurisdiktion erhält.
b) Ein "öffentliches" Bekenntnis verlangt die Kirche auch von jedem Erwachsenen, der sich taufen läßt, sowie von jedem, der aus der Häresie zur Kirche zurückkehrt. Er muß nämlich vor zwei Zeugen das Glaubensbekenntnis ablegen und den Irrtum abschwören. Eine Ausnahme ist nur erlaubt, wenn in Todesgefahr keine Zeit mehr ist. Die Konversion muß auch in die Pfarrbücher eingetragen werden. Die Bekehrung braucht nicht allgemein bekanntgemacht zu werden. Auch dürfte jemand aus entsprechenden Gründen seine Bekehrung eine Zeitlang geheimhalten.

II. Verleugnung des Glaubens ist niemals erlaubt und zwar weder direkt noch indirekt.
1. Direkt wird der Glaube verleugnet durch Worte, Zeichen, Handlungen, die ihrer Natur nach eine Leugnung des wahren Glaubens oder ein Bekenntnis des falschen Glaubens enthalten. Direkt verleugnet seinen Glauben, wer sagt, er sei kein Katholik, oder er sei Protestant; ebenso wer Götzenopfer darbringt, oder wer am Abendmahl der Protestanten teilnimmt, oder wer sich wiedertaufen läßt. - Keine Verleugnung des Glaubens aber ist es, wenn ein Priester leugnet, daß er Priester sei.
2. Indirekt wird der Glaube verleugnet durch Handlungen und Unterlassungen, die nicht an sich, wohl aber durch die tatsächlichen Umstände eine Verleugnung des Glaubens in sich schließen.
Indirekt verleugnet seinen Glauben, wer auf eine Frage nach dem Glauben schweigt, während ein anderer antwortet, der Gefragte sei nicht katholisch oder unter den Anwesenden sei kein Katholik. - Dasselbe gilt, wenn jemand dafür sorgt, daß man als Dissident in die Staatsregister eingetragen wird und man absichtlich dazu schweigt. Eine indirekte Verleugnung des Glaubens ist es auch, wenn man häufig den Gottesdienst Andersgläubiger besucht, nie aber den katholischen, so daß andere meinen müssen, man sei vom Glauben abgefallen. - Manche Autoren sehen auch im Tragen von Freimaurerabzeichen und im Gruß nach Art der Freimaurer eine Verleugnung des Glaubens. Andere Autoren aber lassen dies nicht gelten und halten es in gewissen Fällen für erlaubt.
3. Keine Verleugnung des Glaubens ist die Verheimlichung desselben. So ist es einem Katholiken erlaubt, Freitags Fleisch zu essen, um nicht als Katholik erkannt zu werden und so großen Unannehmlichkeiten zu entgehen. Dasselbe gilt von der Unterlassung des Kreuzzeichens oder des Tischgebetes. Auch Unterlassung des Knieens vor dem Allerheiligsten ist an sich keine Verleugnung des Glaubens, oft aber eine Sünde gegen die Gottesverehrung. Eine Verleugnung des Glaubens aber wäre es, wenn man auf eine Anforderung hin an verbotenen Tagen Fleisch essen würde usw., um so seine Verachtung gegen den Glauben zu zeigen.



Damit sollte klar sein, dass unsere Position die einzig richtige ist und die kn-Aktivisten mit ihrem Geschwafel vom perfekten Doppelleben, von der Treue zu Wojtyla und seinen Erfüllungsgehilfen wie etwa dem "offensichtlich völlig durchgeknallten" Linzer Generalvikar etc. den Satanskult verherrlichen, ja als die einzige Weisheit hinstellen möchten. Deswegen kann die ungeheuerliche Gehässigkeit, mit der die kn-Aktivisten gegen uns zu Felde ziehen, auch nicht überraschen.

In der Heiligen Schrift verlangt Christus das klare Bekenntnis zur Wahrheit: "Wer sich vor diesem ehebrecherischen und sündhaften Geschlechte meiner und meiner Worte schämt, dessen wird auch der Menschensohn sich schämen wenn er kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln" (Mk 8,38). Die Mehrheit gilt dabei nicht automatisch als Garant für die Wahrheit, s.: "Wird aber der Menschensohn auf Erden Glauben finden, wenn er kommt?" (Lk 18,8).
Paulus weist den Grundsatz zurück, der Zweck heilige die Mittel: "Ist es etwa so, wie man uns böswillig nachredet und wie einige uns in den Mund legen: 'Laßt uns Böses tun, damit Gutes daraus entspringt'? Solche erwartet die gerechte Strafe" (Röm 3,8). Der Gedanke, man dürfe oder müsse gar seinen Glauben verleugnen, damit man Priester werden und dadurch Gutes wirken könne, findet nirgends im NT eine Stütze.

Ein anderer Einwand: Die Kirche hat ja während der Christenverfolgungen niemandem verboten, den staatlich befohlenen Götzendienst auszuführen. Nun, die Wahrheit ist, dass die Kirche das sehr wohl verboten hat: Man betrachte z.B. das kirchliche Urteil über die libellatici.
Kann man denn nicht den Gehorsam geltend machen? Wenn die Kirche befiehlt, eine Häresie zu bekennen, und sei es auch nur äußerlich, dann ist man als Katholik eben dazu durch die heilige Tugend des Gehorsams verpflichtet, diesem Befehl zu folgen. Zugegeben: Auf diesem teuflischen Irrsinn beruht die gesamte Existenz der V2-Sekte: Weil "der Heilige Geist" durch Vatikanum 2 gesprochen hat, gibt es für einen Katholiken nicht die Möglichkeit, sich von dem allgemeinen Glaubensabfall zu distanzieren. Wer seinen Glauben noch bewahren will, der kommt nach V2-Lehre in die Hölle, weil er der gottgebenen Obrigkeit den schuldigen Gehorsam verweigert.
Eine Lösung kann nur in der Akzeptanz der Tatsache bestehen, dass die V2-Truppe eben nicht die rechtmäßige Obrigkeit ist. Man denke auch an das Wort des hl. Paulus: "Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten, als wir euch verkündet haben: er sei verflucht" (Gal 1,8). Also ganz so blind darf der Gehorsam nun auch wieder nicht sein.
Da hilft auch der Hinweis nicht, dass der vollkommene Gehorsam zu den drei evangelischen Räten (außerdem: freiwillige Armut und vollkommene Jungfräulichkeit) gehört. Was von den kn-Aktivisten als höchster Grad der Vollkommenheit angepriesen wird, i.e. die Unterwerfung unter die Häresie aufgrund des Gehorsams, ist von der Kirche mit den schärfsten Worten verurteilt worden:


"Gehorsam ist die von der Gerechtigkeit geforderte sittliche Tugend, welche geneigt macht, dem autoritativen Willen des rechtmäßigen Oberen nachzukommen, ist mithin, weil jede rechtmäßige Obrigkeit im Willen Gottes ruht, in tiefstem Grunde Gehorsam gegen Gott. Daraus erhellt - was ganz selbstverständlich ist -, daß ein Befehl, der auf etwas Sündhaftes gehen oder irgendwie gegen den göttlichen Willen gerichtet sein sollte, kein Gegenstand des Gehorsams sein könnte; einem solchen Befehl nachzukommen wäre nicht ein Akt des Gehorsams, sondern des Ungehorsams, da man stets Gott mehr gehorchen muß als den Menschen, ein Akt der sklavischen und feigen Selbsterniedrigung. Mit großer Klarheit betont alle diese Punkte der Stifter der Gesellschaft Jesu, Ignatius von Loyola, in seinem vielfach mißdeuteten und fälschlich angeklagten Briefe über den Gehorsam" (M. Buchberger (Hg.), Kirchliches Handlexikon, Bd. 1, Art. Gehorsam, München 1907, 1615).

Aber was könnte man denn machen, wenn man vom Priester im Bußsakrament dazu angehalten würde, etwas sittlich Verdorbenes zu tun - da bliebe einem Katholiken doch schlichtweg keine andere Wahl, als diese Verführung für die Stimme Gottes zu halten und ihr deshalb fraglos zu willfahren!
Offen gestanden glauben wir noch nicht einmal das! Ganz im Gegenteil, wir sind sogar der Meinung, dass der Beichtvater dann nicht nur keinen Gehorsam verlangen könnte, sondern sich in schlimmster Weise versündigt hat. Was zum Beispiel die Sollizitation (Verführung zur Unzucht) im Bußsakrament betrifft, hat die Kirche klar vorgeschrieben:
"Kanon 904.
Ein Beichtkind ist verpflichtet, einen Priester anzuzeigen (zu denunzieren), der das Delikt der Sollizitation in Verbindung mit der Beichte begangen hat.
Da hier ausdrücklich nur das Beichtkind genannt wird, so glauben manche Autoren, daß andere, die von der Sollizitation Kenntnis erhalten haben, durch das Kirchengesetz zur Anzeige nicht verpflichtet seien. Solche Personen können aber als Zeugen geladen werden. Sie können auch im Interesse des Allgemeinwohls zur Anzeige verpflichtet sein. Andere Autoren aber glauben, daß überhaupt alle, die von der Sollizitation sichere Kenntnis erhalten haben, zur Anzeige verpflichtet sind. Zum Beweise ihrer Ansicht berufen sie sich auf die Praxis, die beim Hl. Offizium und der Pönitentiarie auch nach dem Inkrafttreten des neuen Gesetzbuches herrscht. Sicher braucht aber der schuldige Priester nicht sich selbst anzuzeigen, obwohl er milder behandelt wird, wenn er es tut.
Es handelt sich hier um eine schwere Verpflichtung. Unterläßt derjenige, der sollizitiert wurde (nicht andere Personen, die davon Kenntnis erhalten haben), die Anzeige, so verfällt er nach Kan. 2368 § 2 der niemandem vorbehaltenen Exkommunikation. Die Verpflichtung besteht aber nur dann, wenn der Tatbestand der Sollizitation sicher vorliegt" (H. Jone, Gesetzbuch des kanonischen Rechtes. Erklärung der Kanones, Bd. II, Paderborn 1940, 134).

Wir bleiben dabei: Indem die kn-Aktivisten wie besessen an der "Autorität" von Vatikanum 2 festhalten, setzen sie sich in eindeutigen Widerspruch zur beständigen kirchlichen Lehre, sowohl was die Dogmen betrifft, die von V2 geleugnet ("weiterentwickelt") werden, als auch was grundsätzlich die Frage nach dem Gehorsam betrifft.
Die "konservativen" V2-Fanatiker meinen, es wäre heldenhaft, diesen Tanz der Teufel einfach als "schlechten Film" zu bezeichnen und diesen "schlechten Film" als die katholische Kirche auszugeben.
Unsere Empfehlung: Diesen "schlechten Film" verlassen und sich der Realität stellen!

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