Neue Helden
- Die V2-Sekte verherrlicht das "perfekte Doppelleben" -
(Kirche zum Mitreden, 11.10.2002)
Newsletter von Radio Vatikan - 5.9.2002<?xml:namespace prefix = o ns
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Auch wenn diese Überschrift etwas sonderbar anmutet, ist sie dennoch
original: Radio Vatikan brachte am 05.09.2002 als
Topmeldung:
Papst Johannes Paul II. drängt auf Qualität
in der Priesterausbildung
Die Qualität der Priesterausbildung ist entscheidend für
die Mission in einer säkularisierten Welt – mit diesen Worten hat
Papst Johannes Paul II. den brasilianischen Bischöfen eine sorgfältige
Ausbildung ihrer Priesteramtskandidaten ans Herz gelegt. Heute morgen war
die zweite Gruppe brasilianischer Bischöfe auf ihrem regulären
ad-Limina-Besuch im Vatikan beim Papst. Dieser widmete seine ganze Ansprache
seiner Sorge um die Berufungen zum Priestertum – ein Anliegen, wie er sagte,
das wegen der riesigen Entfernungen in Brasilien ein besonders Drängendes
sei, aber im Grunde für die Kirche in der ganzen Welt gelte. „Die
Ausbildung der jungen Seminaristen ist wesentlich für die Zukunft
der Kirche“, sagte der Papst. Die Welt brauche zahlreiche und qualifizierte
Verkünder des Evangeliums. Deshalb müsse die Qualität der
Priesterseminare ein Hauptanliegen aller Bischöfe und auch der Gläubigen
sein. In Brasilien gebe es Dank einer engagierten Berufungspastoral immer
mehr Seminaristen. Aber, so der Papst weiter, der Zusammenprall mit der
säkularisierten Welt erfordere eine immer gründlichere Ausbildung
der angehenden Priester. Und das vor allem im spirituellen Bereich. Die
Geldnot in manchen Diözesen sei ein geringes Problem gegenüber
dem Mangel an einer sorgfältigen Hinführung zum Gebet und zur
Liturgie in vielen Priesterseminaren. Nur dadurch könnten die jungen
Männer sich jedoch auch den tieferen Sinn des Priesterzölibats
zueigen machen: die Teilhabe an der Würde Christi und den Dienst an
der neuen Menschheit, die Er begründet. In die Pflicht rief der Papst
die Bischöfe auch beim Thema Universität: Die Theologie dürfe
nicht den Fehler machen, Glaubenswahrheiten allein mit modernen Methoden
der Psychologie, Philosophie oder Gesellschaftslehre auszulegen. Vielmehr
komme es darauf an, den jungen Priesteramtskandidaten eine tiefempfundene
Achtung vor der Kirche zu vermitteln, als einem Geheimnis, das jenseits
der Geschichte steht. Nicht nur die Ausbilder und Professoren sollten so
nach Auffassung Johannes Paul II. besser beobachtet werden. Mit Blick auf
die Missbrauchsskandale drängte er zudem auf eine sorgfältigere
Auswahl der Kandidaten selbst, gerade was Moral und Gefühlsleben angeht.
Auf keinen Fall dürften junge Männer aus einer falsch verstandenen
Toleranz zur Priesterweihe zugelassen werden.
Na, das klingt doch toll: Die Ausbildung der "Priester" (die V2-Sekte
hat kein sakramentales Priestertum) soll "immer gründlicher" werden,
die Nachwuchsschauspieler sollen eine "tiefempfundene
Achtung vor der Kirche" haben, und Wojtyla drängt auf eine "sorgfältigere
Auswahl der Kandidaten". Kann man sich etwas Schönerers wünschen?
Die Ausbildung ist bereits gründlich, die Kandidaten werden bereits
sorgfältig ausgewählt, und es soll noch besser werden. Auf solch
herzergreifende Festellungen und Zielsetzungen kann nur jubilierender Glückstaumel
folgen.
Selbstverständlich meint Wojtyla, dass die Nachwuchsschauspieler
noch brutaler mit dem V2-Gift vollgepumpt werden müssen und niemand
in die V2-Sekte hineingelassen werden darf, der noch am katholischen Glauben
festhält. Diesbezügliche Beweise gibt es bei KzM in Hülle
und Fülle; hier der Einfachheit ein Beispiel. wie die V2-Spitze mit
Ketzern umgeht: Sie verurteilt die Ketzer nicht nur nicht (das wurde schon
von Johannes XXII. abgeschafft, s. Faustrecht),
sie spricht sogar Bewunderung für die professionellen Wahrheitsverdreher
aus, ist mit den hochoffiziellen Ketzern in herzlicher Freundschaft verbunden,
und wenn die Oberketzer ihre Häresien schwarz auf weiß in durch
nichts zu entschuldigender Offenheit abliefern, dann mag vielleicht das
Buch nicht katholisch sein, aber dem Titel "katholischer Theologe" tut
das keinen Abbruch (ähnlich dem vom Bundesverfassungsgericht
erklärten Wahnsinn von der "häretisch-katholischen" Kirche).
Hier zwei Ausschnitte aus J. Ratzinger, Zur Lage des Glaubens, München
1985:
(24) »Ich bewundere da immer wieder die Gewandtheit
von Theologen, denen es gelingt, genau das Gegenteil von dem zu vertreten,
was in klaren Dokumenten des Lehramtes geschrieben steht, um dann doch
diese Umkehrung mit geschickten dialektischen Kunstgriffen als die >wahre<
Bedeutung des betreffenden Dokumentes hinzustellen.«
(148f) Der Präfekt erzählte mir von dem bekannten Büchlein,
mit dem einer seiner Kollegen, Professor für Exegese an der Universität
Tübingen, bereits vom Titel her >Abschied vom Teufel< nehmen wollte.
(Eine kleine Anekdote, bei deren Erzählung er herzlich lachte: Unter
anderem wurde ihm jener Band vom Autor aus Anlaß einer kleinen Abschiedsfeier
unter Professoren geschenkt, nachdem er einen Ruf an die Universität
Regensburg erhalten hatte. Die Widmung im Buch lautete: >Dem lieben Kollegen
Professor Joseph Ratzinger, von dem mir der Abschied bei weitem schwerer
fällt als der Abschied vom Teufel< ...)
Die persönliche Freundschaft mit dem Kollegen hat ihn weder damals
noch heute daran gehindert, seiner eigenen Linie zu folgen: »Wir
müssen die Erfahrungen, die Leiden, die menschlichen Entscheidungen
und auch die konkreten Bedürfnisse, die hinter bestimmten Theologien
stehen, respektieren. Aber wir müssen dennoch mit äußerster
Entschiedenheit bestreiten, daß es sich dabei noch um katholische
Theologien handelt.« Für ihn ist jenes Buch, das zur Verabschiedung
des Teufels geschrieben ist (und das als Beispiel für eine ganze Reihe
steht, die seit einigen Jahren in die Buchhandlungen gelangt), nicht >katholisch<,
weil »die Behauptung, in der die ganze Argumentation gipfelt, oberflächlich
ist: >Wir haben schon verstanden, daß der Begriff >Teufel< im
Neuen Testament einfach für den Begriff >Sünde< steht<,
wovon der Teufel nur ein Bild, ein Symbol ist.« Ratzinger erinnert,
daß damals, »als Paul VI. die reale Existenz des Satans betonte
und die Versuche, ihn in einen abstrakten Begriff aufzulösen, verurteilte,
derselbe Theologe - wobei er die Meinung vieler seiner Kollegen zum Ausdruck
brachte - dem Papst vorwarf, er würde in ein archaisches Weltbild
zurückfallen und durcheinanderwerfen, was in der Heiligen Schrift
Struktur des Glaubens (die Sünde) und was nur geschichtlicher, zeitbedingter
Ausdruck (Satan) sei.«
kath.net-Forum
Obwohl diese klaren Tatsachen jedem bekannt sein können und müssen,
versuchen fanatische Satansdiener hartnäckig, das diabolische Treiben
von Wojtyla und seiner Truppe als vorbildliches katholisches Wirken auszugeben.
Exemplarisch zitieren wir hier einige Beiträge aus dem Forum von kath.net;
bekanntlich duldet die V2-Sekte keinen Dialog, weswegen schon vor einigen
Wochen, allerdings ohne jede Mitteilung, geschweige denn Begründung,
unsere Beiträge im kn-Forum gelöscht und wir als Forumsteilnehmer
gesperrt wurden (s. Du oder nicht Du). Wollen wir
trotzdem zu knf-Aussagen Stellung nehmen, bleibt uns nichts anderes übrig,
als Forumsbeiträge von dort zu übernehmen.
Die Zahl der Forumthreads ist recht hoch - fast jeden Tag werden neue
Threads eröffnet, und in die meisten Threads wird eifrig hineingeschrieben.
Wir halten es mit dem knf aber im wesentlichen so wie mit dem kdf (kath.de-Forum):
Wir schauen so gut wie nie dort rein, weil sich dort fast nur Nobodys,
die eigentlich nichts zu sagen haben und noch nicht einmal ihren Namen
preisgeben, tummeln. Und mag die Zahl der Einträge in knf und kdf
auch noch so hoch sein, die Zahl der Forumsteilnehmer ist sehr gering.
Insofern schmoren diese paar Leute nur genüßlich in ihrem eigenen
Saft; zu umfangreichem, in guter Weise fruchtbarem Austausch kommt es nicht,
was allerdings auch durch fanatische Zensur (s.u.) verhindert wird.
Was die Lemminge sich da so zusammenspinnen, ob nun Wojtyla-treu oder
Wojtyla-kritisch, ist ja ebenfalls nur Schattenboxen, genauso wie die "Streitereien"
zwischen Meisner und dem ZdK. Und dass sich die
kn-Aktivisten in der Sache Meisner nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben,
wurde bereits dargelegt. Da bleiben wir doch lieber in erster Linie direkt
bei Wojtyla und seinen "Bischöfen" und "Priestern".
Man kann übrigens beliebig in die knf-Kloake hineingreifen, was
man hinauszieht, wird höchstwahrscheinlich kein Juwel sein; das gilt
für komplette Threads ebenso wie für einzelne Beiträge.
Auch wenn wir hier knf-Beiträge meistens ungekürzt zitieren (Auslassungen
bei notwendiger Zensur und bei Themenwechsel), sind die Threads nicht vollständig
wiedergegeben: Schließlich sollen hier nur exemplarische Belege für
das Lemmingfieber der V2-Genossen geliefert werden. Die Threads stammen
aus den Monaten April, September und Oktober 2002.
a) Glaube und Kirche / Priestermangel und/oder Gläubigermangel?
Geschrieben
von Gandalf am 15.04.2002, 10:04:
Priestermangel
und/oder Gläubigermangel?
Auszug
aus dem KATH.NET-Interview mit Bischof Koch [URL] Wir müssen aber
dieses Problem in einem grösseren Zusammenhang sehen. Vergleicht man
beispielsweise in unseren Breitengraden das zahlenmässige Verhältnis
zwischen Gläubigen und Priestern vor fünfzig Jahren und heute,
kommt man bald zum Schluss, dass wir in erster Linie einen Gläubigenmangel
und erst in zweiter Linie einen Priestermangel haben, der sich ohnehin,
da in der Zwischenzeit die Pfarreistrukturen kaum geändert worden
sind, eher als Pfarrermangel darstellt. Interessanter Gedanke, was meinen
die kath.net-Leser dazu?
Geschrieben
von SpanishInquisition am 15.04.2002, 12:33:
[Cool-Smiley] rein
in die seelsorge!
gläubigermangel?
es muß wohl gläubigenmangel heißen.
ich
weiß nicht, wie die situation in der schweiz en detail aussieht.
in deutschland (ich glaube bistum essen) gab es mal eine untersuchung einer
unternehmensberatung im bischöflichen ordinariat, wo wohl v.a. priester
arbeiten. das ergebnis war, daß etwa 50% der stellen eingespart werden
könnten. die studie ist danach schnell wieder verschwunden, weil die
sache wohl etwas zu brisant war. raus aus den ordinariaten - rein in die
seelsorge! kann man da nur sagen. wenn wir nämlich einen mangel an
glauben "draussen" haben, dann ist dort viel zu tun. ohnehin schlagen sich
priester m.e. viel zu viel mit verwaltungsaufgaben herum, die übehaupt
nichts mit ihrer berufung zu tun haben. verwalten können laien auch
wunderbar.
Geschrieben
von horizont am 16.04.2002, 21:00:
priester//gläubigenmangel
die
zeitbedingten dogmatischen festlegungen als reaktion auf die reformation
werden jetzt zur fuß- und handfessel der katholischen kirche. aus
der kann sie sich befreien, wenn sie mut im vertrauen auf den geist gottes
hat. der geist gottes wandelt die gaben, so versteht sich auch die ostkirche,
deren lehre wohl einen anderen gesichtspunkt, aber keinen streitpunkt darstellt.
dann kann die "römische" kirche das amt des priesters auch wieder
freier sehen, die begriffe "priester" und "weihe" sind engführungen
(dazu kommt ja noch die festlegung auf den pflichtzölibat!). die biblische
beauftragungshandlung mit gebet und handauflegung - wobei vorher ja umschrieben
wird, wozu der/die betreffende beauftragt wird - genügen. deswegen
ist gott und sein geist kein quentchen mehr oder weniger anwesend. ich
weiß, jetzt werden mich viele als protestanten schimpfen; ich verstehe
mich als katholischen christen, der die bibel ernst nimmt. von der theologie
kann man sehr viel wegschmeissen: wenig ist dauerhaft, vieles sehr zeitbedingt
und sehr, sehr viel ist pure ideologie, die bloß dem machterhalt
dient. es wäre gescheiter, das apostolische glaubensbekennt-nis um
einen satz zu erweitern: zwischen das incarnatus und das crucifixus das
einzufügen, von dem der größte teil des zweiten testamentes
handelt: dass jesus in wort und tat gewirkt hat und sich vor-nehm-lich
den armen und sünder angenommen hat.
Geschrieben
von SpanishInquisition am 21.04.2002, 11:38:
kitik
an der kritik-kritik
Zitat:
ein ideologisch-gefärbtes lehramtskritisches Establishment
kritik
ist keine ideologie, sondern eine methode, widersprüche aufzudecken
und aufzuheben. kritikfeindlichkeit dagegen meist ein anzeichen
der ideologiesierung. wer sich gegen kritik immunisiert, tötet denken
ab: das hat bisher noch jedes totalitäre regime gezeigt. deshalb gilt
es, kirche vor immunisierungsbestrebungen zu schützen, wenn sie sich
als kirche christi immer neu verwirklichen soll. seine besten freunde bedenkt
man mit der härtesten kritik, weil man ein ernsthaftes inter-esse
an ihnen hat. gleichgültigkeit dagegen bedeutet verachtung. genau
so trifft einen die kritik, die ein freund an einem übt, iminnersten.
womit man umgehen muss. "sentire cum ecclesia" heißt also: die meinung
der kirche an sich heranlassen und ernsthaft bedenken, gleichzeitig aber
auch an ihr kritik zu üben, wobei man sich durchaus auch an der konstruktion
beteiligen sollte.
Geschrieben
von Doublemax am 21.04.2002, 13:38:
Ausbildung
Die
Situation auf den Unis ist ja katastrophal. Anstatt ständig die Priesterausbildungszeit
zu erhöhen wäre es meiner Einschätzung an der Zeit, die
Qualität der Ausbildung zu erhöhen. Denn solange ich vom Spiritual
des Linzer Priesterseminars verbal geprügelt werde, weil ich eine
Seminararbeit gegen das Frauenpriestertum geschrieben habe, scheint die
Ausbildung tatsächlich große Macken zu haben! Vom Regens kann
ich noch zu wenig sagen, scheint aber von der gleichen Sorte zu sein. Einen
Talar oder Kola (ich hoffe man schreibt diese so) habe ich im Seminar überhaupt
noch nie gesehen! Da kann man die Ausbildungszeit noch um 20 Jahre verlängern,
die Mehrzahl der Priester wird schlecht sein. Ich war schon öfters
beim Regens (da ich in Seminar gehen wollte) aber ins Propädeutikum
gehe ich nicht. Denn ich brauche sicher kein 6. Jahr liberale Theologie.
Doublemax
Geschrieben
von Josephus am 21.04.2002, 15:21:
@SpanishInquisition
"Kritik"
ist nicht gleich "Kritik". Es gibt aufbauende (konstruktive) Kritik und
niederreißende (destruktive). Die aufbauende orientiert sich an Liebe
und Wahrheit, die niederreißende ist mit dem Gegenteil davon verbunden.
Für aufbauende Kritik muß die Kirche dankbar sein, und gerade
die Heiligen sind ein Beispiel für eine derartige Form! Aufbauende
Kritik in der Kirche kann nur dann geschehen, wenn man den Glauben der
Kirche teilt oder für diesen in einer wohlwollenden Weise offen ist,
d.h. aus Liebe zur Wahrheit. Josephus
Geschrieben
von Thaddäus am 21.04.2002, 20:46:
[Daumen-runter-Smiley] Zensur?
Zensur?
Nein danke! - Ich erkläre mich mit denen solidarisch, die vor mir
dieses Forum verlassen haben. Und gehe auch.
Dass in der V2-Sekte Zensur-Fanatismus herrscht,
haben wir schon vor Jahren bewiesen. Gut, dass Thaddäus
das auch erkannt hat - besser spät als nie. Nach wie vor raten wir
jedem dringend, sich von V2-Seiten fernzuhalten (Bücherverbot!; s.
König
der Lügner, a.E.) und die Diskussion mit den V2-Sektierern zu
meiden. Man beachte auch das kirchliche Gesetzbuch (H. Jone, Gesetzbuch
des kanonischen Rechtes. Erklärung der Kanones, Bd. II, Paderborn
1940, 471):
CIC Kanon 1325, § 3
Es ist Katholiken nicht gestattet, mit Akatholiken Disputationen oder
Erörterungen anzustellen. Dieses Verbot gilt besonders für öffentliche
Disputationen und Erörterungen.
Unter Disputationen oder Erörterungen verstellt man hier jene
mündlichen Disputationen, die auf Verabredung über eine dogmatische
Wahrheit gehalten werden, die von Akatholiken geleugnet wird. - Es gehören
aber hierher nicht jene "Disputationen", die sich durch die näheren
Umstände wie durch Zufall entwickeln, z.B. im Eisenbahnwagen, ebenso
nicht die "apologetischen Konferenzen", obwohl es dabei gestattet ist,
daß jeder Anwesende Einwände und Schwierigkeiten vorbringt.
Ebenso gehören hierher nicht private Unterredungen mit Akatholiken,
die zum Zweck ihrer Bekehrung gehalten werden. - Schriftliche Kontroversen
sind insofern verboten, als das Lesen bestimmter Bücher und Schriften
verboten ist.
Wenn solche Disputationen gehalten werden sollen, dann ist dazu
die Erlaubnis des Apostolischen Stuhles notwendig.
In dringenden Fällen kann auch der Ortsordinarius die Erlaubnis
geben.
Ist die Disputation im Interesse des katholischen Glaubens notwendig
und ist keine Zeit mehr, sich an den Ortsordinarius zu wenden, dann kann
man auch Epikie anwenden, und zwar - wie sich aus dem ersten Absatz unseres
Paragraphen ergibt - eher bei privaten als bei öffentlichen Disputationen.
Nach einer Entscheidung des Hl. Offiziums vom 8. Juli 1927 ist es auch
verboten, sich an Zusammenkünften, Vereinigungen, Vorträgen oder
Gesellschaften zu beteiligen, die bezwecken, alle, die sich Christen nennen,
in einen religiösen Bund zusammenzuschließen. Sogar die Förderung
solcher Bestrebungen ist verboten.
Dass ausgerechnet so ein notorischer Lügenbold wie Sepp
(hier: Josephus) es fertigbringt, von einer aufbauenden Kritik zu schwärmen,
während er doch selbst als treuer Diener Satans keine Gelegenheit
auslässt, die furchtbarsten Lügen gegen die Kirche zu schleudern,
ist für das Irrenhaus V2-Sekte bezeichnend. So ist es auch kein Wunder,
dass sich schon mehrere Leser uns gegenüber sehr abwertend über
Sepp geäußert haben, einfach weil sie von Sepps tollwütiger
Lügnerei verständlicherweise zutiefst angewidert sind.
Dass die Zustände an den Universitäten katastrophal sind,
weiß jeder KzM-Leser und weiß auch Doublemax. Aber Doublemax
kritisiert diesen ganzen Zirkus "liberale Theologie" nur mit den Lippen,
um sein Leben sorglos ganz in den Dienst der antichristlichen Revolution
stellen zu können. Nur ja nicht an der Fassade der V2-Sekte kratzen!
Klar auch, dass horizonts offene Rebellion gegen katholisches Denken
im knf unangetastet bleibt - solange man gegen die katholische Kirche hetzt,
braucht man keine Zensur zu fürchten; problematisch wird es erst,
wenn man Sympathie für die katholische Kirche erkennen lässt,
und ganz schnell endgültig vorbei mit einem Platz im knf ist es, wenn
man katholisch ist.
b) Glaube und Kirche / Antimodernisteneid
Der Antimodernisteneid ist schon seit vier Jahren
bei KzM zu lesen - samt der Erklärung, warum die V2-Sekte ihn abgeschafft
hat; trotzdem entblödete Dominicus sich nicht, einen Thread zu starten:
Geschrieben
von Dominicus am 02.09.2002, 19:02:
? Antimodernisteneid
Hat
eigentlich jemand eine Anhnung warum der Antimodernisteneid abgeschafft
wurde? Ich hab ihn mir vor kurzem durchgelesen und finde ihn eigentlich
großartig und kann seine Abschaffung nicht verstehen.
Geschrieben
von Josephus am 02.09.2002, 22:10:
Es
gibt statt des "Antimodernisteneids" das feierliche erweiterte Glaubensbekenntnis
mit Treueeid, worauf im Apostolischen Schreiben "Ad tuendam fidem" Bezug
genommen wird, siehe [URL] Hier der lesenswerte Text von Glaubensbekenntnis
und Treueeid: [URL] Kein Wunder, daß jene, die Probleme mit dem katholischen
Glauben haben, sich darüber ziemlich geärgert haben ... [Winken-Smiley]
Josephus
Geschrieben
von Falk am 02.09.2002, 22:54:
Lieber
Josephus, klitterst Du die Geschichte nicht etwas? Der neue Treueeid wurde
1998 eingeführt, der Antimodernisteneid 1967 (?) abgeschafft. Da liegen
30 Jahre dazwischen, in denen sich die modernistischen Irrtümer ungebremst
entwickeln durften, und nun wunderst Du Dich, dass der neue Eid Verärgerung
hervorruft? Weshalb gab's denn 30 Jahre lang keinen Eid mehr? Weil mit
dem 2. Vatikanum all das offiziell in die Kirche eingelassen wurde, was
zuvor unter dem Begriff "Modernismus" verurteilt worden war! Da beißt
die Maus keinen Faden ab, lieber Josephus - wenn ich das mal mit allem
Respekt vor Dir so sagen darf. Viele Grüße Falk
Geschrieben
von Josephus am 03.09.2002, 07:53:
@Falk
Das
2. Vatikanische Konzil kann und darf nur im Licht der Tradition interpretiert
werden; insofern sehe ich im Konzil selber kein Einfallstor für die
modernistischen Irrtümer, wohl aber bei jenen, die sich auf einen
sogenannten "Geist des Konzils" im Gegensatz zum Lehramt und zur Tradition
der Kirche berufen! Wenn Du meinst, in der Zwischenzeit nach der Abschaffung
des Antimodernisteneids bis zur Einführung des neuen sei gleichsam
alles erlaubt gewesen, so trifft das nicht zu. Es gab ja, wie eben auf
Englisch zitiert wurde, ein Glaubensbekenntnis und eine Zustimmungserklärung
zu allen vom außerordentlichen und ordentlichen Lehramt vorgelegten
Wahrheiten. Das neue Glaubensbekenntis mit Treueeid hat dies alles nur
weiter expliziert! Josephus
Geschrieben
von Falk am 03.09.2002, 09:56:
Hallo
Josephus, haben auf dem 2. Vatikanum nicht die zuvor reglementierten und
verurteilten Vertreter der sog. "neuen Theologie" ganz offiziell "mitmischen"
dürfen? Und sind die Dokumente nicht absichtlich mehrdeutig formuliert
worden, ein schon von Pius X. verurteiltes Kennzeichen des Modernismus?
Und wurde diese verwaschene Formulierung nicht durch Johannes XXIII. selbst
initiiert, der zwischen den Wahrheiten des Glaubens und der Formulierung,
in der sie ausgedrückt werden, unbedingt unterscheiden wollte und
somit dem ominösen Geist des Konzils eigentlich erst den Weg ebnete?
Und ist es nicht der blanke Modernismus, wenn die Aussage des Antimodernisteneides:
"...Deshalb
verwerfe ich ganz und gar die irrgläubige Erfindung der Entwicklung
der Glaubenssätze, die von einem Sinn zu einem andern übergingen,
der abweiche von dem Sinn, den die Kirche einst gemeint habe. ..."
durch
die Konzilsformulierung über den "Fortschritt", welchen die "apostolische
Überlieferung" in der Kirche kenne, abgelöst wurde und nun zu
Aussagen wie der von Kardinal Kasper im "SPIEGEL"-Interview vom 26.03.01
führen kann?
>>SPIEGEL:
Könnte
es denn sein, dass der Papst sich die Führung der Kirche künftig
weniger absolutistisch vorstellt - was Ihnen vermutlich sehr sympathisch
wäre?
Kasper:
Das
ist schon möglich. Es war ja ein revolutionärer Schritt, dass
der Papst in der Ökumene-Enzyklika "Ut unum sint" schon seit 1995
selber die anderen christlichen Kirchen dazu aufgefordert hat, in einen
brüderlichen Dialog mit ihm einzutreten, wie der päpstliche Primat,
der als solcher nicht in Frage gestellt wird, künftig konkret ausgeübt
werden soll. Er weiß natürlich, dass der Primat, so wie er
jetzt gehandhabt wird in der lateinischen Kirche, auf die orthodoxen Kirchen
nicht ausgeweitet werden kann, erst recht nicht auf die Kirchen, die aus
der Reformation hervorgegangen sind.
SPIEGEL:
Aber
die päpstliche Unfehlbarkeit ist ein Dogma ...
Kasper:
...
hinter das sicher kein katholischer Theologe zurück kann, das ist
völlig klar. Aber auch ein Dogma muss interpretiert werden, und
da gibt es Weiterentwicklungen . Da ist mehr in Bewegung, als man denkt.
Als "Orientierungsrahmen" gilt die Praxis des ersten Jahrtausends, wo Ost-
und Westkirche noch in Gemeinschaft miteinander standen. << [URL]
Natürlich
kann man auch hier wieder so und so interpretieren - aber gerade diese
Möglichkeit ist ja ein wesentliches Kennzeichen des Modernismus, über
den und deren Vertreter der hl. Papst Pius X. in seiner sehr lesenswerten
(leider nicht auf [St. Josef; Korrektur der URL
durch PRHL] [Winken-Smiley]) Enzyklika "Pascendi" u.a. schrieb:
„Ihre
Schriften und ihre Reden sind voll scheinbarer Widersprüche, so dass
man leicht glauben könnte, sie schwankten noch und seien ihrer Sache
nicht sicher. Doch das geschieht mit voller Überlegung; es ist der
Ausfluss ihrer Anschauungen über die Trennung von Glauben und Wissen.
Manches in ihren Büchern könnte ein Katholik vollständig
unterschreiben; wendet man jedoch das Blatt, so könnte man glauben,
ein Rationalist führe die Feder.“
Fast
möchte man meinen, Pius X. hätte die Dokumente des 2. Vatikanums
und die in der Folgezeit veröffentlichten Aussagen der Lehramtsvertreter
schon im Voraus gelesen, als er besagte Zeilen in großer Sorge um
die Entwicklung der Kirche niederschrieb. Viele Grüße Falk
Geschrieben
von Dominicus am 03.09.2002, 15:49:
Ich
möchte mich jetzt nicht in irgendwelche Verschwöruzngstheorien
bezüglich Vatikanum 2 begeben, aber ich finde es unvernünftig
den "Theologen" heute einen derartigen Spielraum zu lassen. Das führt
nur zu Verwirrung und ich befürhcte, daß man heute für
fast jeden Unsinn einen Theologen findet, der das mit abstrustesten Argumenten
befürwortet. Gegen die sogenannten Traditionalisten wird mit aller
Macht vorgegangen und jede modernistische Strömung geduldet. [Augenrollen-Smiley]
Geschrieben
von Philosophus am 03.09.2002, 19:03:
Ich
kann Dominicus nur völlig zustimmen, was die heutigen Theologen betrifft.
Während meines Theologiestudiums habe ich mich nur an dogmatische
Lehrbücher (Diekamp/Jüssen und Müller) gehalten, denn das
Gerede unseres Dogmatikers war derart vom "Communio-Gedanken" geprägt,
daß das Zuhören schon fast unerträglich machte. [Rotkopf-Smiley]
- Die Dogmatik-Note im Abschlußexamen war dann leider auch meine
schlechteste Note. Ich finde, die Theologie und zunehmend auch der Glaube
werden "verwässert", während der Blick auf das Wesentliche und
die Tradition unserer Kirche immer mehr aus dem Blick gerät. Was soll
denn eigentlich immer wieder dieses "Anbiedern" an die Zeit, Gesellschaft,
andere Religionen etc.?????? Genauso ist es mit den sog. "Progressiven";
ihr "Treiben" wird zunehmend mehr geduldet; den sog. "Traditionalisten"
werden immer und immer Hürden, die teilweise unüberwindbarer
werden. [Augenrollen-Smiley]
Geschrieben
von Dominicus am 03.09.2002, 21:57:
Bevor
es noch zu sehr ins Negative ausartet, eine der aus meiner Sicht schönsten
und beruhigensten Stellen aus der heiligen Schrift "et ego dico tibi quia
tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meamet portae
inferi non praevalebunt adversum eam "(Mt 16,1 [Cool-Smiley] Was für
ein schönes Versprechen.
Geschrieben
von Josephus am 03.09.2002, 22:20:
Liebe
Freunde, leider muß ich Euch widersprechen! Dieses Gejammere über
die gegenwärtigen Zustände in der Kirche mit dem Einschluß
der Anklage des kirchlichen Lehramtes ist kein Zeichen einer wirklich katholischen
Geisteshaltung. Das, was Papst Pius X. als "Modernismus" verurteilte, trifft
nicht auf das 2. Vatikanische Konzil und die nachkonziliaren päpstlichen
Lehräußerungen zu. Gewiß: Man soll und muß die Kräfte
sehen, die sich bestimmte Dinge, die an sich gut sind (wie die Dokumente
des Konzils), in negativer Weise zunutze gemacht haben. Alles Gute kann
auch mißbraucht werden - wie hat Martin Luther doch die Heilige Schrift
zu seinen Gunsten mißdeutet ... Doch diese antikirchlichen Kräfte
sind nicht mit dem kirchlichen Lehramt gleichzusetzen und werden auch durch
dieses nicht begünstigt. Ich lasse das jetzt einfach einmal so stehen,
damit auch jemand da ist, der die Kirche verteidigt, wo wie sie sich in
der Nachkonzilszeit präsentiert - denn die Kirche Christi ist dieselbe,
vor, während und nach dem 2. Vatikanischen Konzil ...! [Winken-Smiley]
Josephus
Damit es nur ja jeder weiß: Auch wenn die Realität ganz
klar zeigt, dass die V2-Sekte nicht die katholische Kirche ist: Sie muss
trotzdem als katholische Kirche gelten. Dominicus findet das "cool", so
jedenfalls sein Smiley. Philosophus stöhnt über die "teilweise
unüberwindbareren Hürden", aber das ist für ihn noch lange
kein Grund, die Realtität zu akzeptieren. Falk betet treu nach, dass
Walter
Kasper ein Kardinal ist. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Wir
stimmen dem bösen Sepp / Josephus zu: "die Kirche Christi ist dieselbe,
vor, während und nach" V2; daraus folgt u.a., dass die V2-Sekte, da
fundamental anders als die katholische Kirche, nicht die katholische Kirche
ist.
Zur Modernisten-Enzyklika von Papst Pius X.: Im Meisner-Text
heißt es u.a.: "Symptomatisch war z.B. das Erlebnis in Chur, als
wir im Seminar öffentlich aus der Enzyklika Pascendi (s. Leserbriefe
03.06.2000) vorgelesen hatten, in der es um den Kampf gegen den Modernismus
geht; wir hatten die Passagen ausgewählt, in denen Pius X. ein hartes
Vorgehen gegen modernistische Tendenzen in den Seminaren befiehlt. Daraufhin
hielt uns Peter Rutz mal wieder eine von seinen
stereotypen Standpauken (s. auch Sacrosanctum Concilium);
er schäumte regelrecht vor Wut, dass wir noch an die kirchlichen Vorschriften
erinnert hatten."
Weswegen wurde Rutz denn fuchsteufelswild? Wir hatten NICHTS kommentiert,
wir hatten einfach nur Teile aus Pascendi vorgelesen, der Enzyklika, die
ja auch von Sepp so hartnäckig verheimlicht wird. Was steht denn da
so Furchtbares drin, dass uns Rutz den Kopf abreißen wollte? Einige
Beispiele (zit. nach der Ausgabe der "Ritter vom Orden U.L Frau, Goldach
1975; aus dieser Ausgabe haben wir damals vorgelesen):
Rundschreiben über die Lehren der
Modernisten
(21f) Die Möglichkeit, ja Notwendigkeit einer Entwicklung und Veränderung
des Dogmas wird von den Modernisten nicht nur hartnäckig behauptet,
sie ist die notwendige Folge ihrer Ansichten. - Es gehört für
sie zu den wichtigsten Lehren und ergibt sich ihnen aus dem Prinzip der
vitalen Immanenz, daß die religiösen Formeln, wenn sie wirklich
religiös und kein reines Spiel des Verstandes sein sollen, lebendig
sein, vom Leben des religiösen Gefühls selbst beseelt sein müssen.
Das soll nicht heißen, daß diese Formeln - besonders wenn sie
bloß einer Vorstellung Ausdruck geben - eigens nach Maßgabe
des religiösen Gefühls erfunden werden müßten: auf
den Ursprung und ebenso auf Zahl und Art kommt es wenig an; aber das religiöse
Gefühl muß sie sich lebendig aneignen - wo nötig auch mit
einer gewissen Umgestaltung. Mit anderen Worten: schon die Urformel muß
vom Herzen angenommen und bestätigt werden, und auch beim Ausarbeiten
der sekundären Formel muß das Herz die Führung haben. Die
Formeln müssen daher, um lebendig zu sein, dem Glauben und dem Gläubigen
gleichmäßig angepaßt sein und bleiben. Hört aus irgend
einem Grunde dieses Angepaßtsein auf, so verlieren sie ihren ursprünglichen
Gehalt und bedürfen der Änderung. - Weil die dogmatischen Formeln
so wenig bedeutend und so kurzlebig sind, so ist nicht zu verwundern, daß
sich Spott und Verachtung der Modernisten in reichem Maße über
sie ergießt, während in ihrem Munde das religiöse Gefühl
und das religiöse Leben eins und alles ist. Deshalb scheuen sie sich
auch nicht, der Kirche vorzuwerfen, sie wandle auf abschüssiger Bahn,
wenn sie zwischen der äußerlichen Bedeutung der Formeln und
ihrem religiösen und moralischen Gehalt nicht zu unterscheiden wisse,
wenn sie an sinnlose Formeln in vergeblicher Anstrengung sich starr anklammere,
dabei aber die Religion selbst zu Grunde gehen lasse. - Diese blinden Blindenführer
haben im Taumel ihres hochmütigen Wissensdünkels sogar die ewig
wahren Begriffe von Wahrheit und Religion verkehrt; sie haben ein neues
System begründet, und in wilder, zügelloser Jagd nach Neuem vergessen
sie, die Wahrheit da zu suchen, wo ihre sichere Stätte ist; die heiligen,
apostolischen Überlieferungen werden verachtet und dafür andere
Lehren zu Hilfe gerufen, die eitel und nichtig und ungewiß sind und
die Billigung der Kirche nicht haben; und damit glauben sie in ihrer Verblendung,
die Wahrheit selbst stützen und halten zu können (Gregor XVI
Ep. Encycl. Singulari Nos vom 25. Juni 1834).
(33f) Ihre Schriften und ihre Reden sind voll scheinbarer Widersprüche,
so daß man leicht glauben könnte, sie schwankten noch und seien
ihrer Sache nicht sicher. Doch das geschieht mit voller Überlegung;
es ist der Ausfluß ihrer Anschauungen über die Trennung von
Glauben und Wissen. Manches in ihren Büchern könnte ein Katholik
vollständig unterschreiben; wendet man jedoch das Blatt, so könnte
man glauben, ein Rationalist führe die Feder. Schreiben sie also Geschichte,
dann ist von der Gottheit Christi keine Rede; steigen sie aber auf die
Kanzel, dann bekennen sie dieselbe ohne Bedenken. Schreiben sie Geschichte,
so gelten ihnen Konzilien und Väter gar nichts; in der Katechese werden
beide wieder mit Ehrfurcht zitiert. So wollen sie auch die theologische,
pastorale Exegese von der wissenschaftlichen, geschichtlichen geschieden
haben. Nach dem Prinzip, daß die Wissenschaft vom Glauben durchaus
unabhängig sei, treten sie, wenn sie Philosophie oder Geschichte oder
Kritik treiben, ungescheut in die Fußstapfen Luthers und tragen ihre
Verachtung gegen katholische Verordnungen, gegen die heiligen Väter,
die ökumenischen Konzilien und das kirchliche Lehramt offen zur Schau;
stellt man sie zur Rede, dann nimmt man ihnen die Freiheit. Weil sie lehren,
der Glaube müsse der Wissenschaft unterworfen sein, tadeln sie auf
Schritt und Tritt ganz offen die Kirche, daß sie sich hartnäckig
weigere, ihre Dogmen den Ansichten der Philosophie zu unterwerfen und anzubequemen;
nachdem sie eigens mit der alten Theologie aufgeräumt, machen sie
sich ans Werk, eine neue einzuführen, die ihren philosophischen Träumereien
zu Willen ist.
(61f) Wie die Geschichte von der Philosophie, so übernimmt die
Kritik von der Geschichte ihre Schlußfolgerungen. Der Kritiker teilt
seine Quellen nach den Kennzeichen, die ihm der Historiker angibt, in zwei
Gruppen. Was nach der dreifachen Verstümmelung noch standhält,
das weist er an die wirkliche Geschichte; das übrige geht an die Geschichte
des Glaubens oder die innere Geschichte. Diese beiden Arten von Geschichte
werden scharf geschieden; und - was sehr wichtig ist - die Geschichte des
Glaubens wird der wirklichen Geschichte als solcher gegenübergestellt.
Daher gibt es - wie bemerkt - einen doppelten Christus: einen wirklichen
und einen andern, der in Wirklichkeit nie existiert hat, sondern dem Glauben
angehört; einen, der an einem bestimmten Ort und zu bestimmter Zeit
gelebt hat, und einen ändern, der nur in den frommen Erwägungen
des Glaubens zu finden ist: ein solcher ist z. B. der Christus, den das
Johannesevangelium darstellt; denn dieses ist nach ihnen nichts als fromme
Betrachtung.
(99f) Wer immer irgendwie vom Modernismus angesteckt ist, muß
unbedingt von der Leitung und vom Lehramt ferngehalten, oder wenn er bereits
angestellt ist, entfernt werden, auch wer heimlich oder offen dem Modernismus
zugetan ist und entweder die Modernisten lobt oder ihre Fehltritte entschuldigt,
oder die Scholastik, die heiligen Väter und das kirchliche Lehramt
bemängelt, oder der kirchlichen Autorität in irgend einem ihrer
Vertreter den Gehorsam verweigert; ferner wer in der Geschichte oder der
Archäologie oder der Exegese Neuerungen sucht; ferner wer die kirchlichen
Disziplinen vernachlässigt oder diesen die profanen vorzieht. - In
diesem Punkt, Ehrwürdige Brüder, besonders bei der Auswahl der
Lehrer, kann Eure Wachsamkeit und Eure Festigkeit nie zu groß sein;
denn nach dem Beispiel der Lehrer richten sich meistens die Schüler.
Darum handelt hierin im Bewußtsein Eurer Pflicht klug, aber auch
ohne Nachsicht. Die gleiche Wachsamkeit und Strenge ist bei der Prüfung
und Auswahl der Kandidaten für die heiligen Weihen nötig. Ferne,
ferne vom Priestertum sei die Neuerungssucht; Gott lehnt die Stolzen und
Trotzigen ab! - Keiner soll in Zukunft den Doktorgrad in der Theologie
und im kanonischen Recht erhalten, der nicht vorher den regelmäßigen
Kursus in der scholastischen Philosophie absolviert hat. Wird er trotzdem
verliehen, so soll er null und nichtig sein.
S. auch die Erläuterungen zu "Ad tuendam fidem";
Sepps Vergleich von V2-Getue und Antimodernisteneid ist durch nichts zu
rechtfertigen.
c) Gott und die Welt / Diözese Linz
Worum es in Linz geht, erhellt genügend aus den hier zitierten Forumseinträgen;
mit der in diesem Zusammenhang erwähnten "causa Auerbach" ist der
Rummel um die "Auerbacher Schulschwestern" gemeint, die sich geweigert
hatten, den Sexualkunde-Unterricht gemäß der Schulbuch-Vorgabe
zu erteilen. Da wir keine exakten Einzelheiten kennen, also nicht wissen,
was die "Schulschwestern" inwieweit zensiert haben, können wir auch
kein abschließendes Urteil darüber abgeben, inwieweit das Ansinnen
der ASS berechtigt war. Jedenfalls wurden die ASS von der V2-Leitung im
Regen stehen gelassen, u.a. wurde ihre "Provinzoberin" Blandine Wiesnet
vom
Vatikan abgesetzt; die Truppe ist mittlerweile wegen der anhaltenden
Schwierigkeiten nach Salzburg umgesiedelt. Auf den Gedanken, die V2-Sekte
zu verlassen, ist aber anscheinend noch keine der ASS gekommen. Doch hier
geht es ja um Linz:
Geschrieben
von Gandalf am 01.10.2002, 17:15:
Diözese
Linz
Hier
einmal ein Thread zur Diözese Linz, die ja regelmäßig für
Aufsehen sorgt.
Geschrieben
von Gandalf am 01.10.2002, 17:17:
Generalvikar
von Linz
KATH.NET:
Linzer Generalvikar: Pastoralassistenten als 'Prototyp' für Priester
Neue
Aufregung bei oberösterreichischen Katholiken: "Die Pfarr- und Pastoralassistenten
können nur eine Form von Priester sein", meinte Josef Ahammer. Daneben
sollten die "Zölibatspriester" ihren Dienst tun.
Geschrieben
von Augustinus am 01.10.2002, 17:41:
Doppelleben
Nach
allem, was ich bis jetzt selber gehört und auch gelesen habe, muß
es in der Diözese Linz unglaublich schwer sein, sich authentisch mit
der Lehre der kath. Kirche tiefgehend heranzubilden. Die Kandidaten müßten
ja als Konsequenz direkt eine doppelte Ausbildung bestreiten, eine offizielle,
um als ultraliberaler und standartmäßig oppositioneller Seminarist
überhaupt aktzeptiert zu werden, und eine tatsächliche authentische
Priesterausbildung, um dann diesen Beruf auch so ausführen zu können,
daß er gute Früchte bringt und nebenbei sogar katholischen Glauben
vermittelt? Es scheint fast, ein Seminarist mit guter Intention zu seiner
Berufung muß in Linz die Prüfung eines perfekten Doppellebens
ablegen? Wie schaut es dann bei den Theologiestudenten aus? Wahrscheinlich
haben diese dann ähnliche Probleme? Vielleicht kann man da Licht in
die Sache bringen. Augustinus
Geschrieben
von baer66 am 01.10.2002, 18:04:
1.
würde mich die ganze Stellungnahme des GV interesieren - ist sie zugänglich?
2.
was ist an der Meinung, daß es in zukunft verheiratete priester geben
sollte unkatholisch
a)
ist die zölibatsregelung nicht göttlichen rechts
b)
gibt es in der katholischen kirche den verheirateten priester (katholisch
ist mehr als römisch katholisch -oder?)
3.
warum stört es eigentlich seit jahrzehntren niemanden, daß in
vielen pfarreien keine Sonntagseucharistiefeier mehr gibt. Ist es nicht
wichtiger das Zentrum einer jeden gemeinde die feier der eucharistie zu
gewährleisten als an der zölibatsverpflichtung festzuhalten.Oder
anders gefragt ist es besser an sonntagen in gemeinden ohne priester wortgottesdienste
mit kommunionfeier anzubieten.
4.
es werden in diesem forum manchesmal behauptungen aufgestellt, der oder
die habe das gesagt ohne Quellenangaben (wie der regens in linz und der
spiritual sind für die frauenweihe - wo ist die überprüfbare
Quelle!! - solche eine schwerwiegende Behauptung - die der Lehre der Kirche
wiederspricht . sollte man nicht einfach so behaupten)
Geschrieben
von Disputatus am 01.10.2002, 19:02:
Linz
vs. Auerbach
Wenn
man das Thema "Linz" mit der "causa Auerbach" vergleicht, sieht man einmal
mehr, wie in der Kirche mit zweierlei Maß gemessen wird. Offenbar
darf sich das liberale Establishment alles erlauben, ohne angemessene Sanktionen
befürchten zu müssen, während glaubenstreue Christen für
ihre Treue abgestraft werden. Wo leben wir denn eigentlich. Es gibt aus
Deutschland in diesem Zusammenhang allerdings auch mal was Erfreuliches
zu berichten: Im Bistum Fulda wurden mit Regens Dr. Cornelius Roth - einem
Neffen des verstorbenen Erzbischofs DDr. Dyba! - und Generalvikar Peter
Schmidt zwar hervorragende Priester in die entsprechenden Ämter berufen.
Auch das Eichstätter Priesterseminar ist mit Regens Dr. Josef Gehr
in sehr guten Händen, was durch die steigenden Eintritte bestätigt
wird! Beste Grüße Disputatus
Geschrieben
von Gandalf am 01.10.2002, 19:23:
@baer66:
1.)
Dann kauf Dir doch die "sonntags Rundschau" kath.net hat allerdings alle
Zitate des GV veröffentlicht. Daher wäre dies für Dich kein
Erkenntnisgewinn mehr
2.)
???
3.)
???
4.)
Die Quellenangabe ist kath.net und kath.net veröffentlicht nur dann
etwas, wenn es von zuverlässigen Zeugen bezeugt werden kann.
Natürlich
wird kath.net aus Schutz für die Personen die Namen nicht veröffentlichen!
Dies behauptet nicht einfach so jemand, sondern ein Student, der mit den
benannten Personen geredet hat! Gandalf
Geschrieben
von HarryPotter am 01.10.2002, 23:13:
[Daumen-runter-Smiley] Der
Generalvikar von Linz ist offensichtlich völlig durchgeknallt! H.
P.
Geschrieben
von KNA am 02.10.2002, 09:48:
Nach
so einer fatalen Aussage des zweiten Mannes eines Bistums sollte der 'gute'
Linzer Bischof Konsequenzen ziehen und diesen Mann rauswerfen.
Geschrieben
von Dominicus am 02.10.2002, 10:05:
[Böse-Smiley] Also
irgendwie komme ich mir manchmal wie in einem schlechten Film vor. Nur
daß man hier nicht abschalten kann sondern es alles Realität
ist. Will der Hw Herr Generalvikar alle Priesteramtskandidaten verscheuchen,
um dann auf Grund der "pastoralen Notwendigkeit" seine abstrusen Idee einer
Kirche der Pastoralassisten durchsetzen?
Geschrieben
von Gandalf am 02.10.2002, 10:32:
Schlechter
Film! Das kann man nur unterstreichen
Also: Die V2-Sekte liefert nur einen schlechten Film ab. Das ist allgemein
bekannt und wird von den V2-Genossen zugegeben. Der "Generalvikar von Linz"
ist "offensichtlich völlig durchgeknallt", der "Bischof" sollten den
GV "rauswerfen" (und tut es natürlich nicht).
Dieses ganze Chaos besteht schon seit Jahrzehnten, jedenfalls haben
wir bereits vor knapp zwanzig Jahren davon erfahren. Wir hatten in den
letzten Jahren unserer Schulzeit (Abitur 1986)
bereits den Entschluss gefasst, das Priestertum anzustreben, und da wir
damals im engen Kontakt zum Opus Dei standen,
erzählten wir den OD-Leuten auch freimütig von diesem Entschluss.
Das OD warnte uns ausdrücklich davor, in das Seminar des "Bistums
Aachen" zu gehen (wo wir V2-rechtlich eigentlich "hingehörten"), u.z.
mit der Begründung, dass dort alles antikirchlich verseucht sei. Es
kam sogar ein OD-"Priester" zu uns nach Hause, nur um uns und unsere Eltern
vor dem "bösen" Aachener Seminar zu warnen. Diese Pseudo-Priester
hieß übrigens Alfred Sonnenfeld, ein ausgebildeter Arzt, im
sonnigen Spanien aufgewachsen (spricht mittlerweile recht passabel deutsch);
wenn im Zusammenhang mit medizinisch-ethischen Fragen (Genforschung, Antikonzeption,
Abtreibung etc.) ein Pfarrer Dr. Alfred Sonnenfeld genannt wird, dürfte
es sich üblicherweise um denselben handeln, der wohl 1985 in unserem
Hause zu Gast war. Das Jahr dürfte stimmen, denn bei dieser Gelegenheit
empfahl der Sunnyboy uns und unseren Eltern als theologisch hervorragende
Glaubenskunde den gerade frisch erschienenen "Katholischen
Erwachsenen-Katechismus". Prost!
Am 25.03.1992 veröffentlichte JoPa das "Nachsynodale Apostolische
Schreiben" "Pastores Dabo Vobis", worüber sich wieder einige "Konservative"
freuten, weil der "Heilige Vater" mal wieder etwas für die "Priesterausbildung"
getan habe. In Wahrheit hatte JoPa aber nichts weiter getan als eben ein
neues Dokument in die Welt zu schicken, das die Revolution gegen Wahrheit
und Gerechtigkeit weiter vorantreiben sollte. Da ist zwar z.B. von den
notwendigen Qualitäten der Ausbilder (Regens, Professoren) die Rede,
aber eben: Die ganzen Ketzer und Freimaurer, die vorher im Dienst waren,
waren es auch nachher. Pastores Dabo Vobis ist also eine Beruhigungstablette
für die "Konservativen" und eine Adrenalinspritze für die "Progressiven",
damit die Zerstörung der christlichen Reste reibungslos weiterläuft.
Die Würfel waren eigentlich schon gefallen, als Roncalli die Veruteilung
der Irrlehrer und Irrlehren offiziell abschaffte. Aber die V2-Väter
(letztlich Karl Rahner) haben darauf geachtet,
dass auch der Priesterausbildung der Todesstoß zielsicher und effektiv
versetzt würde, s. Abschied vom Priestertum.
Zu den ganzen "Neuerungen", die befohlen werden, zählt z.B. die Ökumene.
Es ist also absolut weltfremd, ja irrsinnig, von der V2-Sekte zu erwarten,
sie würde endlich diese weltbekannten katastrophalen Zustände
in der "Priester"-Ausbildung abstellen. Philosophus stöhnt heuchlerisch:
"das Gerede unseres Dogmatikers war derart vom "Communio-Gedanken" geprägt,
daß [es] das Zuhören schon fast unerträglich machte." In
PDV wird man von dem "Communio-Gedanken" regelrecht erschlagen. Und wer
es noch immer nicht wahrhaben will, dass PDV ein satanisch inspiriertes
Schreiben ist, sei daran erinnert, dass auch PDV keinesfalls das Ziel hat,
den Teufelskurs von V2 zu verlassen:
"In Kontinuität mit den Texten des II. Vatikanischen Konzils über
den Priesterberuf und die Priesterausbildung sowie in der festen Absicht,
deren inhaltsreiche und verbindliche Lehre konkret auf die verschiedenen
Situationen anzuwenden, hat sich die Kirche mehrmals mit den Problemen
des Lebens, des Amtes und der Ausbildung der Priester auseinandergesetzt.
... Indem ich also den reichen Schatz an Überleungen, Ausrichtungen
und Hinweisen, die die Arbeiten der Synodenväter vorbereitet und begleitet
haben, wieder aufgreife, verbinde ich mit diesem nachsynodalen Apostolischen
Schreiben meine Stimme als Bischof von Rom und Nachfolger des Petrus und
wende mich mit ihr an das Herz aller und jedes einzelnen Gläubigen
und ganz besonders an das Herz der Priester und Priesterkandidaten und
aller jener, denen der schwierige Dienst ihrer Ausbildung aufgetragen ist"
(PDV 3f).
Man könnte jetzt nur noch versuchen, sich mit der Illusion zu
entschuldigen, dass der "Geist des Konzils", i.e. Karl Rahner, mittlerweile
an (jeglichem) Einfluss verloren habe und nun der Weg frei sei für
eine Neuorientierung. Aber erstens bedeutet der Abschied von Rahner noch
nicht, dass auch Abschied vom Weg ins Verderben genommen wurde - der Weg
ins Verderben ist breit. Und zweitens hat die V2-Sekte anscheinend noch
nicht Abschied von Rahner genommen. So fanden wir im Programm der Karl
Rahner Akademie, Köln, Jabachstraße 4-8, wo bekanntlich solche
Totalversager und Hochgradketzer wie Hans-Joachim Höhn
ihre lächerlichen Auftritte abziehen, eine Veranstaltung:
Hans Jorissen, em. "Professor für Dogmatik und für
Theologische Propädeutik", "Katholisch-Theologische Fakultät",
"Universität Bonn"
Karl Rahner hat die Theologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
entscheidend geprägt. Es ist Johann Baptist Metz zuzustimmen, der
von ihm sagt: »Auch die, die ihn kritisieren oder ablehnen, zehren
noch von seinen Einsichten, von seinen ebenso scharfsinnigen wie zarten
Wahrnehmungen in der Welt des Lebens und des Glaubens.« Wer meint,
Karl Rahner nur noch theologiegeschichtliches Interesse entgegenbringen
zu können, verkennt die Elastizität seines theologischen Ansatzes
und seine Bedeutsamkeit für gegenwärtige Fragestellungen. Auch
heute noch kann er uns Wegweiser sein; sei es, daß wir erst noch
einzuholen haben, was er vorgedacht hat, sei es, daß wir uns mit
Rahners Kompaß in neuem Gelände orientieren. Es heißt,
Karl Rahner sei schwer zu verstehen. Wer seinen »Grundkurs des Glaubens«
in die Hand nimmt und eine leicht verständliche Einführung in
seine Theologie erwartet, wird enttäuscht werden und das Buch aus
der Hand legen. Gerade der »Grundkurs« ist ein spätes
Werk, die knappe Summe eines langen theologischen Lebens. Der interessierte
theologische Laie sollte andere Wege zur Rahnerschen Denkform gehen. Dieser
Grundkurs wird die Hauptthemen der Rahnerschen Theologie so vorstellen,
daß das intellektuelle Profil Rahners ebenso wie die Konturen seiner
geistigen, spirituellen Physiognomie sichtbar werden. Denn der brillante
Theologe war zugleich für sehr viele Menschen Weggefährte im
Glauben.
Die Rahneraner bleiben also völlig unbeeindruckt nicht nur von
unserer Entlarvung der Rahner-Theologie, sondern sogar von Rahners eigener
Erklärung
seines Grunzkurses: "Wenn hier eine Einführung gegeben wird, dann
darf der Leser auch nicht erwarten, daß dieses Buch eine abschließende
Zusammenfassung der bisherigen theologischen Arbeit des Verfassers sei.
Das ist es nicht, und das will es nicht sein" (GK 9).
Glaubensverleugnung aus Gehorsam?
Im ersten Moment könnte es fast so scheinen, als würden die "konservativen"
kn-Aktivisten Dominicus etc. prinzipiell die gleiche Ansicht vertreten
wie wir vor etwa zehn Jahren (d.h. während unseres V2-"Studiums").
Damals glaubten wir tatsächlich, die Horde von Apostaten sei die katholische
Kirche, weil wir damals nur die Häresien der "Professoren" und der
"Priester" erkannten, aber noch nicht die Tatsache, dass seit dem Tode
Pius XII. nur noch Scheinpäpste in Rom hockten und dass fast alle
Bischöfe vom Glauben abgefallen waren.
Auch wenn wir dank Opus-Dei-Intervention vor dem Alptraum Aachen bewahrt
worden waren, bestand für uns das Problem letztlich unverändert:
Wie kommt man durchs Studium, wenn die uns dort Vorgesetzten Apostaten
sind, die uns zwingen, ihre Blasphemien und Häresien nicht nur zu
dulden, sondern auch noch zu unterstützen, wenigstens als Lippenbekenntnis?
Es stimmt, dass es nahezu vollständig unmöglich ist, überhaupt
einen V2-Abschluss zu bekommen, wenn man nicht im Examen - genau wie auch
schon in den ganzen langen Jahren des Studiums - den Glauben in schlimmster
Weise verleugnet. Das leugnet niemand, weder wir noch die kn-Aktivisten.
Aber trotzdem unterscheidet sich die Position der kn-Aktivisten von der
- bereits damaligen - unsrigen in einer fundamentalen Hinsicht: Wir waren
schon damals nicht nur nicht bereit, die Häresien, die uns die Dozenten
aufzwingen wollten, zu wiederholen, wir haben es obendrein als Verstoß
gegen das göttliche Gesetz verurteilt, diesem Ansinnen nachzukommen.
Das "perfekte Doppelleben", das neue Heldentum der V2-Sektierer, waren
wir nicht gewillt zu führen. Wir waren also schon damals ein "Anti-Held",
statt dem gehorsamen Glaubensverräter wollten wir lieber gehorsamer
Katholik sein. Damit standen wir fast allein - und keiner von denen, die
sich auf unsere Seite gestellt haben, hat das V2-Studium beendet. Fast
alle Kollegen in der "Priester"-Ausbildung waren ziemlich verkommene Subjekte,
intellektuell nicht gerade auf der Höhe und v.a. moralisch ziemlich
daneben. Es gab V2-Leute, bei denen wir noch einen halbwegs integren Charakter
erhofft hatten, aber da haben wir uns leider getäuscht (z.B.
Werner
Fimm und Peter Miksch).
Was hätten wir im Studium für einen Lenz haben können!
Das Niveau des V2-"Studiums" war so entsetzlich anspruchslos, dass wir
und die meisten anderen Menschen alles mit dem kleinen Finger hätten
absolvieren können. Aber statt dessen haben wir uns permanent mit
den "Professoren" gestritten, sie der Apostasie überführt und
öffentlich angeklagt, dem Zwang zur Apostasie beharrlich widerstanden
und uns damit regelrecht auf die Schlachtbank dieser Teufelsanbeter gelegt.
Daraus ergaben sich z.B. unsere Schreiben an das "Erzbistum
Köln" (Norbert Trippen) und an Georg May.
Unsere Position heißt nach wie vor: Lieber als Märtyrer sterben
als den Glauben verraten. Die kn-Aktivisten müssten schon etwas mehr
bieten als das ständige gegenseitige Auf-die-Schulter-Klopfen, als
ihre häufigen Cool-Smileys, als die ewige Wiederholung ihres Mottos,
die V2-Sekte sei die katholische Kirche, als das Sperren unserer Beiträge
und das hinterhältige Diffamieren unserer Person, um zu beweisen,
dass ihre Position richtig ist. Es müsste wenigstens irgendwo erklärt
sein, man dürfe vor der "kirchlichen" Obrigkeit seinen Glauben verleugnen,
weil ja nur so der Weg zum "Priestertum" offensteht.
Abschließend hier einige Aussagen z.Th. Verpflichtung zum Glaubenszeugnis,
zunächst H. Jone, Katholische Moraltheologie, Paderborn (7)1935, 89-91:
Bekenntnis und Verleugnung des Glaubens
I. Bekenntnis des Glaubens kann durch göttliches oder durch
kirchliches Gebot gefordert sein.
1. Durch göttliches Gebot ist man zum öffentlichen
Bekenntnis des Glaubens verpflichtet, wenn Schweigen oder Ausrede eine
Verleugnung des Glaubens oder eine Verachtung der Religion oder ein Unrecht
gegen Gott oder ein Ärgernis für den Nächsten in sich schließt
(vgl. can. 1325 § 1).
Man muß daher seinen Glauben selbst mit Lebensgefahr bekennen,
wenn man von der Obrigkeit über seinen Glauben gefragt wird. Wenn
aber das Gesetz derartige Fragen verbietet, darf man unter Berufung auf
diesen Umstand die Antwort verweigern. - Auf Fragen von Privatpersonen
kann man schweigen oder eine ausweichende Antwort geben, wenn dies keiner
Glaubensverleugnung gleichkommt, noch den Anschein erweckt, als ob man
in seinem Glauben unbeständig sei oder sich dessen schäme. Öffentliches
Eintreten für den Glauben ist nötig, wenn man dadurch Verspottung
und Geringschätzung des Glaubens verhindern kann. Flucht zur Zeit
der Verfolgung ist an sich erlaubt. Ist aber die Gegenwart der Seelenhirten
im Interesse der Gläubigen nötig, dann dürfen jene nicht
fliehen.
2. Das positive Kirchengesetz verlangt außerdem
noch in manchen Fällen die Ablegung eines öffentlichen Glaubensbekenntnisses.
a) So verlangt can. 1406, daß unter anderen auch Beichtväter
und Prediger, bevor sie die entsprechenden Vollmachten
erhalten, das vom Apostolischen
Stuhle vorgeschriebene Glaubensbekenntnis ablegen. Dasselbe
findet sich im Kodex vor den Canones. Nach einer Erklärung des heiligen
Offiziums vom 22. März 1918 muß damit vorerst auch immer noch
der Antimodernisteneid verbunden werden (AAS (X) 1918 p. 136). - Wer zugleich
die Vollmacht zum Beichthören und Predigen erhält,
muß das Glaubensbekenntnis nur einmal ablegen.
- Das Glaubensbekenntnis braucht nicht erneuert zu werden, wenn die Beichtjurisdiktion
erneuert wird, noch wenn man in einer anderen Diözese Jurisdiktion
erhält.
b) Ein "öffentliches" Bekenntnis verlangt die Kirche auch
von jedem Erwachsenen, der sich taufen läßt, sowie von jedem,
der aus der Häresie zur Kirche zurückkehrt. Er muß nämlich
vor zwei Zeugen das Glaubensbekenntnis ablegen und den Irrtum abschwören.
Eine Ausnahme ist nur erlaubt, wenn in Todesgefahr keine Zeit mehr ist.
Die Konversion muß auch in die Pfarrbücher eingetragen werden.
Die Bekehrung braucht nicht allgemein bekanntgemacht zu werden. Auch dürfte
jemand aus entsprechenden Gründen seine Bekehrung eine Zeitlang geheimhalten.
II. Verleugnung des Glaubens ist niemals erlaubt und zwar weder
direkt noch indirekt.
1. Direkt wird der Glaube verleugnet durch Worte, Zeichen, Handlungen,
die ihrer Natur nach eine Leugnung des wahren Glaubens oder ein Bekenntnis
des falschen Glaubens enthalten. Direkt verleugnet seinen Glauben, wer
sagt, er sei kein Katholik, oder er sei Protestant; ebenso wer Götzenopfer
darbringt, oder wer am Abendmahl der Protestanten teilnimmt, oder wer sich
wiedertaufen läßt. - Keine Verleugnung des Glaubens aber ist
es, wenn ein Priester leugnet, daß er Priester sei.
2. Indirekt wird der Glaube verleugnet durch Handlungen und Unterlassungen,
die nicht an sich, wohl aber durch die tatsächlichen Umstände
eine Verleugnung des Glaubens in sich schließen.
Indirekt verleugnet seinen Glauben, wer auf eine Frage nach dem Glauben
schweigt, während ein anderer antwortet, der Gefragte sei nicht katholisch
oder unter den Anwesenden sei kein Katholik. - Dasselbe gilt, wenn jemand
dafür sorgt, daß man als Dissident in die Staatsregister eingetragen
wird und man absichtlich dazu schweigt. Eine indirekte Verleugnung des
Glaubens ist es auch, wenn man häufig den Gottesdienst Andersgläubiger
besucht, nie aber den katholischen, so daß andere meinen müssen,
man sei vom Glauben abgefallen. - Manche Autoren sehen auch im Tragen von
Freimaurerabzeichen und im Gruß nach Art der Freimaurer eine Verleugnung
des Glaubens. Andere Autoren aber lassen dies nicht gelten und halten es
in gewissen Fällen für erlaubt.
3. Keine Verleugnung des Glaubens ist die Verheimlichung desselben.
So ist es einem Katholiken erlaubt, Freitags Fleisch zu essen, um nicht
als Katholik erkannt zu werden und so großen Unannehmlichkeiten zu
entgehen. Dasselbe gilt von der Unterlassung des Kreuzzeichens oder des
Tischgebetes. Auch Unterlassung des Knieens vor dem Allerheiligsten ist
an sich keine Verleugnung des Glaubens, oft aber eine Sünde gegen
die Gottesverehrung. Eine Verleugnung des Glaubens aber wäre es, wenn
man auf eine Anforderung hin an verbotenen Tagen Fleisch essen würde
usw., um so seine Verachtung gegen den Glauben zu zeigen.
Damit sollte klar sein, dass unsere Position die einzig richtige ist
und die kn-Aktivisten mit ihrem Geschwafel vom perfekten Doppelleben, von
der Treue zu Wojtyla und seinen Erfüllungsgehilfen wie etwa dem "offensichtlich
völlig durchgeknallten" Linzer Generalvikar etc. den Satanskult verherrlichen,
ja als die einzige Weisheit hinstellen möchten. Deswegen kann die
ungeheuerliche Gehässigkeit, mit der die kn-Aktivisten gegen uns zu
Felde ziehen, auch nicht überraschen.
In der Heiligen Schrift verlangt Christus das klare Bekenntnis zur Wahrheit:
"Wer sich vor diesem ehebrecherischen und sündhaften Geschlechte meiner
und meiner Worte schämt, dessen wird auch der Menschensohn sich schämen
wenn er kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln"
(Mk 8,38). Die Mehrheit gilt dabei nicht automatisch als Garant für
die Wahrheit, s.: "Wird aber der Menschensohn auf Erden Glauben finden,
wenn er kommt?" (Lk 18,8).
Paulus weist den Grundsatz zurück, der Zweck heilige die Mittel:
"Ist es etwa so, wie man uns böswillig nachredet und wie einige uns
in den Mund legen: 'Laßt uns Böses tun, damit Gutes daraus entspringt'?
Solche erwartet die gerechte Strafe" (Röm 3,8). Der Gedanke, man dürfe
oder müsse gar seinen Glauben verleugnen, damit man Priester werden
und dadurch Gutes wirken könne, findet nirgends im NT eine Stütze.
Ein anderer Einwand: Die Kirche hat ja während der Christenverfolgungen
niemandem verboten, den staatlich befohlenen Götzendienst auszuführen.
Nun, die Wahrheit ist, dass die Kirche das sehr wohl verboten hat: Man
betrachte z.B. das kirchliche Urteil über die libellatici.
Kann man denn nicht den Gehorsam geltend machen? Wenn die Kirche befiehlt,
eine Häresie zu bekennen, und sei es auch nur äußerlich,
dann ist man als Katholik eben dazu durch die heilige Tugend des Gehorsams
verpflichtet, diesem Befehl zu folgen. Zugegeben: Auf diesem teuflischen
Irrsinn beruht die gesamte Existenz der V2-Sekte: Weil "der Heilige Geist"
durch Vatikanum 2 gesprochen hat, gibt es für einen Katholiken nicht
die Möglichkeit, sich von dem allgemeinen Glaubensabfall zu distanzieren.
Wer seinen Glauben noch bewahren will, der kommt nach V2-Lehre in die Hölle,
weil er der gottgebenen Obrigkeit den schuldigen Gehorsam verweigert.
Eine Lösung kann nur in der Akzeptanz der Tatsache bestehen, dass
die V2-Truppe eben nicht die rechtmäßige Obrigkeit ist. Man
denke auch an das Wort des hl. Paulus: "Aber selbst wenn wir oder ein Engel
vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten, als wir euch verkündet
haben: er sei verflucht" (Gal 1,8). Also ganz so blind darf der Gehorsam
nun auch wieder nicht sein.
Da hilft auch der Hinweis nicht, dass der vollkommene Gehorsam zu den
drei evangelischen Räten (außerdem: freiwillige Armut und vollkommene
Jungfräulichkeit) gehört. Was von den kn-Aktivisten als höchster
Grad der Vollkommenheit angepriesen wird, i.e. die Unterwerfung unter die
Häresie aufgrund des Gehorsams, ist von der Kirche mit den schärfsten
Worten verurteilt worden:
"Gehorsam ist die von der Gerechtigkeit geforderte sittliche
Tugend, welche geneigt macht, dem autoritativen Willen des rechtmäßigen
Oberen nachzukommen, ist mithin, weil jede rechtmäßige Obrigkeit
im Willen Gottes ruht, in tiefstem Grunde Gehorsam gegen Gott. Daraus erhellt
- was ganz selbstverständlich ist -, daß ein Befehl, der auf
etwas Sündhaftes gehen oder irgendwie gegen den göttlichen Willen
gerichtet sein sollte, kein Gegenstand des Gehorsams sein könnte;
einem solchen Befehl nachzukommen wäre nicht ein Akt des Gehorsams,
sondern des Ungehorsams, da man stets Gott mehr gehorchen muß als
den Menschen, ein Akt der sklavischen und feigen Selbsterniedrigung. Mit
großer Klarheit betont alle diese Punkte der Stifter der Gesellschaft
Jesu, Ignatius von Loyola, in seinem vielfach mißdeuteten und fälschlich
angeklagten Briefe über den Gehorsam" (M. Buchberger (Hg.), Kirchliches
Handlexikon, Bd. 1, Art. Gehorsam, München 1907, 1615).
Aber was könnte man denn machen, wenn man vom Priester im Bußsakrament
dazu angehalten würde, etwas sittlich Verdorbenes zu tun - da bliebe
einem Katholiken doch schlichtweg keine andere Wahl, als diese Verführung
für die Stimme Gottes zu halten und ihr deshalb fraglos zu willfahren!
Offen gestanden glauben wir noch nicht einmal das! Ganz im Gegenteil,
wir sind sogar der Meinung, dass der Beichtvater dann nicht nur keinen
Gehorsam verlangen könnte, sondern sich in schlimmster Weise versündigt
hat. Was zum Beispiel die Sollizitation (Verführung zur Unzucht) im
Bußsakrament betrifft, hat die Kirche klar vorgeschrieben:
"Kanon 904.
Ein Beichtkind ist verpflichtet, einen Priester anzuzeigen (zu denunzieren),
der das Delikt der Sollizitation in Verbindung mit der Beichte begangen
hat.
Da hier ausdrücklich nur das Beichtkind genannt wird, so glauben
manche Autoren, daß andere, die von der Sollizitation Kenntnis erhalten
haben, durch das Kirchengesetz zur Anzeige nicht verpflichtet seien. Solche
Personen können aber als Zeugen geladen werden. Sie können auch
im Interesse des Allgemeinwohls zur Anzeige verpflichtet sein. Andere Autoren
aber glauben, daß überhaupt alle, die von der Sollizitation
sichere Kenntnis erhalten haben, zur Anzeige verpflichtet sind. Zum Beweise
ihrer Ansicht berufen sie sich auf die Praxis, die beim Hl. Offizium und
der Pönitentiarie auch nach dem Inkrafttreten des neuen Gesetzbuches
herrscht. Sicher braucht aber der schuldige Priester nicht sich selbst
anzuzeigen, obwohl er milder behandelt wird, wenn er es tut.
Es handelt sich hier um eine schwere Verpflichtung. Unterläßt
derjenige, der sollizitiert wurde (nicht andere Personen, die davon Kenntnis
erhalten haben), die Anzeige, so verfällt er nach Kan. 2368 §
2 der niemandem vorbehaltenen Exkommunikation. Die Verpflichtung besteht
aber nur dann, wenn der Tatbestand der Sollizitation sicher vorliegt" (H.
Jone, Gesetzbuch des kanonischen Rechtes. Erklärung der Kanones, Bd.
II, Paderborn 1940, 134).
Wir bleiben dabei: Indem die kn-Aktivisten wie besessen an der "Autorität"
von Vatikanum 2 festhalten, setzen sie sich in eindeutigen Widerspruch
zur beständigen kirchlichen Lehre, sowohl was die Dogmen betrifft,
die von V2 geleugnet ("weiterentwickelt") werden, als auch was grundsätzlich
die Frage nach dem Gehorsam betrifft.
Die "konservativen" V2-Fanatiker meinen, es wäre heldenhaft, diesen
Tanz der Teufel einfach als "schlechten Film" zu bezeichnen und diesen
"schlechten Film" als die katholische Kirche auszugeben.
Unsere Empfehlung: Diesen "schlechten Film" verlassen und sich der
Realität stellen!
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